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Beispiel f ü r einen abwendbar gef ä hrlichen Verlauf

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20<br />

Fallbericht<br />

Beratungsanlass „Oberbauchbeschwerden “ –<br />

<strong>Beispiel</strong> f ü r <strong>einen</strong> <strong>abwendbar</strong> <strong>gef</strong> ä <strong>hrlichen</strong> <strong>Verlauf</strong><br />

„ Upper Abdominal Pain “ as Reason for Encounter, – Example of a Preventable<br />

Dangerous Course<br />

Autoren<br />

T. K n etschke 1 , M . N itschke 2 , A. Bergmann1<br />

Institute<br />

1<br />

MVZ Universit ä tsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ,<br />

2<br />

Medizinische Klinik /Kardiologie, Technische Universität Dresden<br />

Schl ü sselw ö rter<br />

unbekannter Patient<br />

<strong>abwendbar</strong> <strong>gef</strong>ährlicher<br />

<strong>Verlauf</strong><br />

uncharakteristische Beschwerden<br />

somatoforme St ö rung<br />

Globalinsuffizienz<br />

Echokardiographie<br />

Pro-BNP<br />

Perimyokarditis<br />

Key words<br />

unknown patient<br />

potential severe development<br />

uncharacteristic symptoms<br />

somatoform disorder<br />

global cardiac decompensation<br />

cardiac ultrasound<br />

Pro-BNP<br />

perimyocarditis<br />

Zusammenfassung<br />

&<br />

Bei uncharakteristischen Symptomen vergeht<br />

nicht selten viel Zeit, bis die Diagnose eines<br />

<strong>abwendbar</strong> <strong>gef</strong> ä <strong>hrlichen</strong> <strong>Verlauf</strong>s gesichert<br />

ist. Der Artikel beschreibt diese Schwierigkeit<br />

beispielhaft am Schicksal eines bis dahin<br />

unbekannten Patienten mit kardialer Globalinsuffizienz<br />

aufgrund einer Perimyokarditis.<br />

An<strong>gef</strong>angen mit wenig wegweisenden Symptomen<br />

wie Unruhe und Bauchschmerzen, ü ber<br />

Therapieversuche mit Psychopharmaka und<br />

Protonenpumpenhemmern im Zuge des Ausschlusses<br />

anderer Verdachtsdiagnosen, bis<br />

hin zur akuten Dekompensation der kardialen<br />

Ursache mit intensivmedizinischer Therapie und<br />

anschlie ß ender Rehabilitation zur Abwendung<br />

der bleibenden Erwerbsunf ä higkeit stellt sich<br />

ein bis zuletzt als <strong>gef</strong> ä hrlich einzustufender <strong>Verlauf</strong><br />

der Krankengeschichte ü ber den Zeitraum<br />

eines Vierteljahres dar.<br />

Abstract<br />

&<br />

A long duration between uncharacteristic first<br />

signs of illness and diagnosis is not rare. This<br />

article describes the severity of late diagnosed<br />

perimyocarditis in an unknown young patient<br />

previously suffering arterial hypertension.<br />

Unspecific symptoms as agitation and a mild<br />

sensation of pain or burning / purging in the abdomen<br />

do not at all arouse the suspicion of cardiac<br />

decompensation. Instead, the treatment first<br />

focused onto psychological release. Diagnostic<br />

efforts aimed the prevention from gastrointestinal<br />

ulcers or biliar bladder pains, for an example.<br />

When cardiac ultrasound finally confirmed<br />

severe heart affection, the patient had to be<br />

taken immediately into critical care. This article<br />

focuses on the patients fate over three months<br />

with respect to a critical development of seemingly<br />

harmless symptoms.<br />

Bibliografie<br />

DOI 10.1055/s-2007-958721<br />

Z Allg Med 2007; 83: 20 – 24<br />

© Georg Thieme Verlag KG<br />

Stuttgart · New York ·<br />

ISSN 1433-6251<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. med. A. Bergmann<br />

MVZ Universit ä tsklinikum Carl<br />

Gustav Carus Dresden · Lehrbeauftragte<br />

Allgemeinmedizin<br />

der Medizinischen Fakult ä t Carl<br />

Gustav Carus der TU Dresden ·<br />

Fetscherstrasse 74 ·<br />

01307 Dresden<br />

Antje.Bergmann@uniklinikumdresden.de<br />

Fallbeschreibung<br />

&<br />

Am 19. September 2005 stellte sich in unserer<br />

Praxis ein 36 Jahre alter Mann auf Empfehlung<br />

der Inneren Notaufnahme der Universit ä tsklinik<br />

Dresden vor: Dort wurde am Vortag aufgrund<br />

einer v ö llig unspezifischen Beschwerdesymptomatik<br />

eine psychische Entlastung (Verordnung<br />

von 1 mg Lorazepam [Tavor ® ] oral) sowie die<br />

Vorstellung in einer nahe gelegenen Hausarztpraxis<br />

zur weiteren ambulanten Diagnostik und<br />

Therapie empfohlen.<br />

Im Vordergrund der Beschwerden standen bei<br />

Erstvorstellung uncharakteristische Oberbauchbeschwerden<br />

bei bekannten unspezifischen Verdauungsproblemen,<br />

dazu Druck<strong>gef</strong> ü hl in der<br />

Zwerchfellgegend, inspiratorische Dyspnoe,<br />

Schw ä che in Verbindung mit einem Gef ü hl von<br />

Unruhe und Getriebenheit. Auch f ü hlte er sich<br />

im Ganzen nicht mehr so belastbar, seit die<br />

geschilderten Beschwerden vor nunmehr drei<br />

Wochen zum ersten Mal aufgetreten seien und<br />

sich jetzt verschlimmerten.<br />

Der Patient befindet sich derzeit in Weiterbildung<br />

zum Verhaltenstherapeuten, ist aber seit<br />

2003 schon arbeitslos. Er ist verheiratet und hat<br />

ein vierj ä hriges gesundes Kind. Die Ehefrau<br />

ar beitet im Bankwesen. Der Patient treibt k<strong>einen</strong><br />

Sport, beide Eltern sind an Krebs erkrankt.<br />

Au ß erdem ist er seit 1990 starker Raucher. Des<br />

Weiteren bestehen eine Adipositas sowie eine<br />

vor mehreren Jahren schon intensiv internistisch<br />

abgekl ä rte essentielle Hypertonie mit mehreren<br />

Blutdruckkrisen, jedoch aktuell keine antihypertensive<br />

Medikation. Seit 2 Jahren nimmt der<br />

Patient wegen vermeintlicher, jedoch subjektiv<br />

als unzumutbar belastend empfundener, Nebenwirkungen<br />

keinerlei Medikamente mehr ein.<br />

Knetschke T et al. Beratungsanlass „ Oberbauchbeschwerden “ … Z Allg Med 2007; 83: 20 – 24


Fallbericht 21<br />

Ferner hatte der Patient im Jahre 1989 <strong>einen</strong> schweren Verkehrsunfall<br />

mit traumatischer Amputation und erfolgreicher Replantation<br />

des linken Unterarms erlitten, der eine einj ä hrige<br />

Hospitalisierung nach sich gezogen hat, weshalb er, so w ö rtlich<br />

„ ein sehr aufmerksamer Patient “ sei. Anamnestisch hatte ein<br />

paar Jahre zuvor auch noch ein Ulkusleiden bestanden.<br />

Erhobene Befunde vom 19. September bis 26.<br />

September 2005<br />

&<br />

K ö rperliche Untersuchung<br />

Pat 1,88 m gro ß , 99 kg im guten EZ und leicht reduziertem AZ,<br />

introvertiert wirkend, Kopf / Hals ohne richtungweisenden<br />

Befund. Pulmo: bds. bel ü ftet, VA, keine RG. Keine Klopfschalld<br />

ä mpfung. Cor: HF 76 / min, RR 145 / 85 mmHg, HT rein, kein<br />

Ger ä usch, rhythmische Herzaktion. Abdomen: umschriebener<br />

Druckschmerz hypogastrisch. Extremit ä ten bis auf Replantationsnarbe<br />

am linken Arm sowie Atrophie der Armmuskeln<br />

unauff ä llig, keine Ö deme.<br />

Labordiagnostik<br />

Normalwerte f ü r Quick, INR, Hb, HK, CK. Au ß erhalb des Normbereichs:<br />

Leukozytose, gering erh ö hte ALAT, γ GT und CRP moderat<br />

erh ö ht.<br />

EKG<br />

Indifferenztyp, Sinusrhythmus, HF 68 / min, normale Erregungsausbreitung,<br />

positiver Sokolov-Lyon-Index mit 3,5 mV im Sinne<br />

einer Linkshypertrophie, Erregungsr ü ckbildung bis auf isolierte<br />

horizontale ST-Streckenhebung in V 2 unauff ä llig.<br />

Spirometrie<br />

Gering erniedrigte Werte f ü r VC, normale FEV1, noch normales<br />

Verh ä ltnis FEV1 / VC – insgesamt kein Anhalt f ü r Obstruktion.<br />

Verdacht auf geringe restriktive Komponente.<br />

R ö -Thorax in 2 Ebenen<br />

Gering vergr ö ß erter Herzschatten, Sinus beidseits frei, keine<br />

pulmonalen Infiltrate, keine Stauung, dezente Lungenger<br />

ü stver ä nderungen.<br />

Spiroergometrie<br />

Vorzeitiger Abbruch des Rampenprotokolls nach 30 Watt bei<br />

starkem Oberbauchdruck<strong>gef</strong> ü hl. HF und RR-Anstieg sowie max.<br />

O 2 -Aufnahme somit nicht beurteilbar.<br />

Ö sophagogastroduodenoskopie<br />

Zwei kleine Erosionen im Korpusbereich, kleine axiale Hiatushernie.<br />

<strong>Verlauf</strong><br />

&<br />

Nach initialer Spirometrie aufgrund der Dyspnoe bei Raucheranamnese<br />

wurde zun ä chst eine Lungenfibrose ausgeschlossen. Dem<br />

Patienten wurde zur Gewichtsabnahme in Verbindung mit<br />

k ö rperlicher Aktivierung geraten, eine psychische Komponente<br />

der Erkrankung (Differenzialdiagnosen [DD]: Somatoforme<br />

St ö rung, Angstst ö rung) wurde erwogen.<br />

Weitere drei Tage sp ä ter stellte sich der Patient mit progredienter<br />

Symptomatik erneut vor. Er klagte ü ber zunehmende<br />

Unruhe, verst ä rkte Oberbauchsensationen, Dyspnoe . Es erfolgte<br />

eine umgehende Ü berweisung zur Ö sophago-Gastro-Duodenoskopie<br />

( Ö GD). Da aber wieder die Unruhe des Patienten im<br />

Vordergrund stand, erfolgte zun ä chst die Weiterbehandlung mit<br />

Lorazepam 0,5 mg / die. Die initial angestrebte Blutdruckeinstellung<br />

war bei systolischen Werten um 125 mm Hg vorerst nicht<br />

notwendig.<br />

Als der Patient sich aber am 28. September bereits wiedervorstellte<br />

und jetzt eine zunehmende Verschlimmerung aller<br />

Beschwerden, besonders zur Nacht, beklagte, erhielt er aufgrund<br />

der bisherigen wenig wegweisenden Befunde Nexium 20 mg und<br />

Zopiclon 7,5 mg zur Nacht. F ü r den 30.9.2005 wurde eine Echokardiographie<br />

vereinbart, ein abdomineller Ultraschall und eine<br />

Koloskopie sollten folgen. Aufgrund der eindringlich geschilderten<br />

Oberbauchbeschwerden erhielt der Patient bei bestehendem<br />

Verdacht auf Aerophagie eine Einmalgabe Simethicon KT.<br />

Der Echokardiographietermin wurde seitens des Patienten nicht<br />

wahrgenommen. Bei der n ä chsten Vorstellung am 5.10.2005<br />

stand nun erstmals nicht mehr das Oberbauchproblem im Vordergrund,<br />

sondern es fiel eine erhebliche Leistungsinsuffizienz<br />

in Verbindung mit einer bElastungsdyspnoe und beginnenden<br />

Unterschenkel ö demen auf. Auskultatorisch fanden sich feuchte<br />

Rasselger ä usche beidseits. Laborchemisch zeigte sich neben<br />

einer moderaten γ GT-Erh ö hung eine deutliche D-Dimer-<br />

Erh ö hung (946 ng / ml). Aufgrund der klinisch manifesten kardialen<br />

Dekompensation erfolgte die sofortige Einweisung in die<br />

Medizinische Klinik / Kardiologie des Herzzentrums unter dem<br />

Verdacht einer akuten Herzinsuffizienz, DD: Lungenembolie,<br />

DD: Pneumonie.<br />

Die Echokardiographie zeigte bei hochgradig eingeschr ä nkter<br />

linksventrikul ä rer Funktion mit h ä modynamisch nicht relevantem<br />

Perikarderguss in Verbindung mit nur m ä ß igen Entz ü n-<br />

dungswerten, den dringenden Verdacht auf eine akute<br />

Perimyokarditis mit rechtskardialer Komponente.<br />

So richtete sich das station ä re therapeutische Vorgehen zun ä chst<br />

auf eine konsequente Therapie der akuten Herzinsuffizienz.<br />

Hierzu erfolgte die Applikation von Diuretika, im weiteren <strong>Verlauf</strong><br />

die Gabe von Inotropika (Enoximon, Noradrenalin). Eine<br />

h ä modynamisch relevant stenosierende KHK als Ursache wurde<br />

durch eine invasive Koronarangiographie ausgeschlossen. Als<br />

Zeichen der langsamen Rekompensation waren die Stauungszeichen<br />

und die Trikuspidalinsuffizienz bald wieder r ü ckl ä ufig,<br />

jedoch betrug die linksventrikul ä re Ejektionsfraktion nie mehr<br />

als 15 – 20 % bei deutlich dilatierten linksventrikul ä ren Parametern.<br />

Au ß erdem wurde als Komplikation echokardiographisch<br />

ein Ventrikelspitzenthrombus gesichert, der unter therapeutischer<br />

Antikoagulation vollst ä ndig regredierte. Eine vorsichtige<br />

Physiotherapie wurde begonnen und der Patient wieder<br />

mobilisiert. Mit der Empfehlung der baldigen Oralisierung der<br />

Antikoagulation f ü r weitere drei Monate und einer Entlassungsmedikation<br />

(Falithrom nach INR, Carvedilol 12,5 mg [2 – 0 – 2],<br />

Spironolacton 25 mg [1 – 0 – 0], Ramipril 5 mg [1 – 0 – 1 / 2], HCT<br />

25 mg [1 – 0 – 0], Esomeprazol 20 mg [1 – 0 – 0]) sahen wir den<br />

Patienten in einem deutlich besseren, aber dennoch eingeschr<br />

ä nkten Allgemeinzustand am 24.10.2005 in unserer Praxis<br />

wieder. Wir kl ä rten den Patienten ü ber die bevorstehende<br />

Cumarintherapie auf und verordneten Falithrom (3 – 2 – 2)<br />

zun ä chst ü berlappend mit Fraxiparin 2 × 1FS 0,9 ml s. c. Dem<br />

Patienten wurde eine Anschlussheilbehandlung in einer kardiologischen<br />

Rehabilitationseinrichtung angeraten.<br />

Zur Wiedervorstellung am 30.11.2005 erschien Herr S. im gebesserten<br />

Allgemeinzustand. Die linksventrikul ä re Ejektionsfraktion<br />

Knetschke T et al. Beratungsanlass „Oberbauchbeschwerden “ … Z Allg Med 2007; 83: 20 –24


22<br />

Fallbericht<br />

Abb. 1 12-Kanal-Ruhe -EKG eines Patienten<br />

mit Perimyokarditis. Deutlich sind die ST-<br />

Streckenveränderungen erkennbar, hier über<br />

allen Ableitungen nachweisbar sind (Pfeile). Diese<br />

k ö nnen keinem einzelnen Versorgungsgebiet eines<br />

Herzkranz<strong>gef</strong>äßes mehr zugeordnet werden und<br />

weisen somit auf eine global kardiale Genese hin.<br />

betrug nun 30 % , als Zeitraum f ü r die voraussichtliche weitere<br />

Arbeitsunf ä higkeit wurde das gesamte Winterhalbjahr bis einschlie<br />

ß lich M ä rz empfohlen. Zur weiteren F ü hrung der nunmehr<br />

chronischen Herzinsuffizienz wird der Patient regelm ä ß ig in der<br />

Herzinsuffizienzsprechstunde der Medizinischen Klinik im<br />

Herzzentrum betreut. Die erste Kontrolluntersuchung im<br />

Fe bruar 2006 zeigte keine weitere nennenswerte kardiologische<br />

Befundbesserung, so dass eine dauerhafte erhebliche Erwerbsminderung<br />

nicht auszuschlie ß en war.<br />

Im Mai 2006 betrug die gemessene EF bereits wieder 45 % , dies<br />

entspricht einer Verbesserung um ca. ein Viertel. Es bleibt offen,<br />

ob die EF weiter zu stabilisieren ist oder noch ansteigt.<br />

Kommentar aus kardiologischer Sicht<br />

&<br />

Der vorliegende Fall schildert <strong>einen</strong> atypisch verlaufenden Fall<br />

einer Perimyokarditis mit schwerer Beeintr ä chtigung des<br />

Patienten. Klinisch k ö nnen betroffene Patienten dabei ein eher<br />

unspezifisches Bild – wie im vorliegenden Fall – bieten, welches<br />

die Diagnostik erschwert. Unspezifische Symptome mit Fieber,<br />

Muskelschmerzen und Dyspnoe k ö nnen unbehandelt bis zum<br />

kardiogenen Schock und pl ö tzlichen Herztod f ü hren. Hierbei<br />

wird in bis zu 12 % der pl ö tzlichen Todesf ä lle von jungen Erwachsenen<br />

eine solche Genese vermutet [1].<br />

Die Myokarditis wird meistens durch eine virale Infektion<br />

akquiriert, wobei ein Erregernachweis nur selten gelingt und die<br />

Genese meistens ungekl ä rt bleibt. Enteroviren, vor allem Coxsackie-B-Viren<br />

werden in bis zu einem Drittel der F ä lle verantwortlich<br />

gemacht [2]. Adenoviren wurden ebenfalls urs ä chlich<br />

beschrieben. In Deutschland wurde geh ä uft Parvovirus B 19<br />

nachgewiesen [3]. Jedoch k ö nnen auch bakterielle (Mykobakterien,<br />

Streptokokken, Treponema pallidum) fungale (Aspergillus,<br />

Candida) oder Protozoen (Trypanosoma) bzw. Parasiten (Schistosoma,<br />

Larva migrans) Ursachen eine myokardiale Mitbeteiligung<br />

verursachen. Daneben m ü ssen Hypersensitiv ä tsreaktion<br />

auf Medikamente, immunologiische Ursachen (Chrug-Strauss,<br />

Riesen-Zell-Myokarditis, Diabetes mellitus, Sarkoidose, Lupus<br />

erythematodes, Thyreotoxikose oder Morbus. Wegener) bedacht<br />

werden [4]. Das m ä nnliche Geschlecht ist insgesamt h ä ufiger<br />

betroffen.<br />

Der direkte Befall der Herzmuskelzellen kann ü ber die immunologische<br />

Aktivierung zu einer B-Zell-Aktivierung mit nachfolgender<br />

myozyt ä rer Sch ä digung und lokaler Inflammation<br />

f ü hren. Die von den Herzmuskelzellen aufgenommenen Viren<br />

k ö nnen dabei ihr Genommaterial intrazyt ä r vermehren und<br />

somit zu einer direkten Sch ä digung f ü hren. Eine negativ inotrope<br />

Wirkung ü ber direkte Zytokinwirkungen wurde ebenfalls<br />

beschrieben [5, 6] .<br />

Klinisches Korrelat k ö nnen in der Fr ü hphase unspezifische<br />

Zeichen der Entz ü ndung der oberen Atemwege sein. Dies kann<br />

mit Fieber, Husten aber auch Thoraxschmerzen verbunden sein.<br />

Der Nachweis einer viralen Infektion im Vorfeld variiert dabei<br />

zwischen 10 – 80 % [7]. Bei ca. 50 % der Patienten kann ein Perikardreiben<br />

diagnostisch hilfreich auskultiert werden. Die einfache<br />

apparative Diagnostik ist wenig richtungweisend. Im EKG<br />

k ö nnen ST-Streckenver ä nderungen wie Hebungen ( ü ber allen<br />

Ableitungen) oder unspezifische Endstreckenver ä nderungen<br />

nachgewiesen werden ( Abb. 1 ). Laborchemisch wird h ä ufig<br />

die Bestimmung von CK, CK-MB und Troponin-I oder -T im<br />

Ambulanzbereich durch<strong>gef</strong> ü hrt, wobei der CK und den Isoformen<br />

aufgrund des geringen pr ä diktiven Wertes keine Bedeutung<br />

mehr zukommt. Troponin-Testungen zeigen hierbei eine<br />

m ä ß ige Sensitivit ä t von 53 % bei jedoch hoher Spezifit ä t von<br />

94 %, wobei besonders in den ersten Wochen der Erkrankung<br />

eine h ö here Sensitivit ä t zu beobachten ist [4, 8] . In den letzten<br />

Jahren hat sich die Bestimmung des BNP (Brain Natriuretic Peptid)<br />

als aktive Form bzw. sein inaktives Spaltprodukt NT-proBNP<br />

als neue laborchemische Messmethode f ü r die Diagnostik der<br />

Herzinsuffizienz etabliert. Die inaktive Vorstufe proBNP wird<br />

hierbei von der Herzmuskelzelle sezerniert, wobei die Menge<br />

des Peptides vom Alter, Geschlecht sowie der zugrunde liegenden<br />

Erkrankung abh ä ngig ist. Nach allgemeinem Konsens wird<br />

die Messung von BNP bzw. NT-pro-BNP als hilfreiche Erg ä nzung<br />

zur Abkl ä rung eines Patienten mit Dyspnoe betrachtet, sollte<br />

jedoch im Kontext mit den ü blichen Untersuchungsmethoden<br />

interpretiert werden. Der erhaltene Messwert hilft den<br />

Sch weregrad einer bestehenden St ö rung zu erkennen und kann<br />

so mit hilfreich bei der Entscheidung des weiteren Vorgehens<br />

beim ambulanten / Notaufnahmepatienten sein [9]. Ein Wert<br />

unter 100 pg / ml macht bei einem negativ pr ä diktiven Wert von<br />

90 % eine manifeste Herzinsuffizienz unwahrscheinlich. Bei einem<br />

Messwert ü ber 500 pg / ml ist eine Herzinsuffizienz annehmbar,<br />

der positiv pr ä diktive Wert betr ä gt dann 90 % in diesem Setting.<br />

Messungen innerhalb dieses Intervalls lassen <strong>einen</strong> stabilen <strong>Verlauf</strong><br />

einer bekannten kardialen Dysfunktion, ein bestehendes<br />

Rechtsherzversagen auf dem Boden eines Cor pulmonale, eine<br />

akute Lungenembolie oder eine Niereninsuffizienz vermuten.<br />

Ein negativer BNP-Wert schlie ß t die Herzinsuffizienz nicht aus:<br />

ein kurzer Symptombeginn, h ö here Mitralinsuffizienz oder ein<br />

Knetschke T et al. Beratungsanlass „ Oberbauchbeschwerden “ … Z Allg Med 2007; 83: 20 – 24


Fallbericht 23<br />

Abb. 2 Transthorakale Echokardiographie<br />

(parasternaler L ä ngsschnitt). Links: Normalbefund.<br />

Linksventrikulärer enddiastolischer Diameter<br />

(LVEDD) hier mit 43 mm (Normwert bis 56 mm).<br />

Rechts: Dilatative Kardiomyopathie augrund einer<br />

Perimyokarditis, die mit einer schweren Dilatation<br />

(hier LVEDD 77 mm) einhergeht.<br />

BMI ü ber 30 kg / m<br />

2<br />

k ö nnen hierbei urs ä chlich f ü r die „ BNP-negative<br />

“ Herzinsuffizienz sein [9] . Die Interpretation des Messwertes<br />

hinsichtlich einer Perimyokarditis beschr ä nkt sich also<br />

nur auf die Schwere der bestehenden resultierenden Herzinsuffizienz<br />

und l ä sst milde Erkrankungsformen unber ü cksichtigt.<br />

Die bislang vielfach verwendete Blutsedimentationsrate (BSG)<br />

kann aufgrund der sehr unspezifischen Reaktion zur Differenzialdiagnostik<br />

nicht empfohlen werden. Weitere immunologische<br />

Marker befinden sich in Entwicklung, sind aber noch<br />

nicht f ü r die klinische Routine evaluiert.<br />

Richtungsweisend zur Erhebung der Diagnose ist die Durchf<br />

ü hrung einer transthorakalen Echokardiographie. In bis zu 69 %<br />

der F ä lle findet sich eine Einschr ä nkung der globalen Herzfunktion,<br />

wobei die initiale Vergr ö ß erung der enddiastolischen ventrikul<br />

ä ren Parameter nur in einem geringen Anteil der Patienten<br />

nachweisbar ist [10] .<br />

Wandbewegungsst ö rungen oder eine konzentrische Hypertrophie<br />

(diese im <strong>Verlauf</strong> durchaus reversibel) k ö nnen ebenfalls<br />

vorliegen. Folgeuntersuchungen k ö nnen Besserung oder weitere<br />

Verschlechterung der initialen Parameter einfach, sicher und<br />

reproduzierbar dokumentieren ( Abb. 2 ).<br />

Zur Sicherung der Ä tiologie der Erkrankung wird h ä ufig eine<br />

transendomyokardiale Biopsie durch<strong>gef</strong> ü hrt. In der histopathologischen<br />

Aufarbeitung kann die lymphozyt ä re Besiedelung und mit<br />

PCR-Technik auch ggf. ein Virusnachweis <strong>gef</strong> ü hrt werden. Das<br />

Verfahren setzt jedoch die Entnahme mehrerer Proben aus verschiedenen<br />

Gebieten des transven ö s erreichbaren rechten<br />

Herzens im fr ü hen Krankheitsstadium voraus. Obwohl noch<br />

der Goldstandard zur Best ä tigung der Diagnose k ö nnen nur in<br />

10 – 20 % der F ä lle diagnostisch verwertbare Ergebnisse erreicht<br />

werden [11] .<br />

Die jetzt verf ü gbare kontrastmittelverst ä rkte Magnetresonanztomographie<br />

kann hierbei durch unterschiedlich nachweisbare<br />

Anreicherungen in besonders betroffenen Myokardarealen Hinweise<br />

auf die St ä rke und Lokalisation der Auspr ä gung der<br />

Erkrankung geben. Dies ist vor allem in der Fr ü hphase der<br />

Erkrankung nachweisbar [12] . Neueste Techniken entwickeln<br />

bereits darauf die MRT-gest ü tzte Biopsie in beiden Ventrikeln<br />

mit deutlich verbesserten pr ä diktiven Werten [13] .<br />

Der <strong>Verlauf</strong> der Erkrankung bestimmt sich im Wesentlichen von<br />

der initialen Pr ä sentation. Steht der akute Thoraxschmerz im<br />

Vordergrund, ist meistens eine folgenlose Ausheilung im <strong>Verlauf</strong><br />

zu erwarten. Eine initiale geringe Einschr ä nkung der LV-EF mit<br />

Zeichen der Herzinsuffizienz heilt ebenfalls meistens folgenlos<br />

ü ber den <strong>Verlauf</strong> mehrerer Monate aus. Nur ein geringer Teil der<br />

Patienten weist eine h ö hergradige Einschr ä nkung der LV-EF auf.<br />

Davon wird in der H ä lfte der F ä lle eine dauerhafte Einschr ä nkung<br />

zur ü ckbleiben, 25 % verschlechtern sich weiter, erfordern im<br />

<strong>Verlauf</strong> eine Transplantation oder versterben an der Erkrankung.<br />

In der Literatur finden sich Mortalit ä tsraten von 56 % innerhalb<br />

von 5 Jahren f ü r eine Biopsie-gesicherte Myokarditis [14] . In ca.<br />

9 % aller Verl ä ufe entwickelt sich aus dem akuten Krankheitsbild<br />

eine dilatative Kardiomyopathie mit dauerhaft schwerer Be -<br />

eintr ä chtigung der linksventrikul ä ren Funktion [15] .<br />

Da der <strong>Verlauf</strong> nicht vorhersehbar ist, sollte ein Patient mit solcher<br />

Beeintr ä chtigung eine Therapie in einem spezialisierten<br />

Zentrum erfahren, da eventuell auch kreislaufunterst ü tzende<br />

interventionelle Verfahren (z. B. intraaortale Ballonpumpe ) oder<br />

auch operative Verfahren (Linksherz-Assist) bis hin zur kurzfristigen<br />

orthotopen Herztransplantation nach Beherrschung der<br />

infekti ö sen Komponente in Betracht gezogen werden m ü ssen.<br />

Die intensivmedizinische Therapie fokussiert auf Nachlasts<br />

enkung, eine vorsichtige inotrope sowie eine diuretische Therapie.<br />

Die invasive Abkl ä rung zum Ausschluss einer m ö glichen<br />

isch ä mischen Komponente ist unerl ä sslich.<br />

Im vorliegenden Fall war eine dilatative Komponente bereits<br />

ausgepr ä gt und der Patient schwerst beeintr ä chtigt. Die Rekompensation<br />

gelang unter Maximierung der konservativen Therapie<br />

und der Patient konnte eine Anschlussheilbehandlung<br />

aufnehmen. Nach 2 Monaten erfolgte die Wiedervorstellung in<br />

der Herzinsuffizienzsprechstunde. Die weiterhin vorhandenen<br />

Symptome der Leistungsminderung sowie die objektivierbare<br />

hochgradige Einschr ä nkung der linksventrikul ä ren Funktion<br />

auch 3 Monaten nach Therapiebeginnen lassen den dilatativen<br />

<strong>Verlauf</strong> vermuten, wobei eine Objektivierung des Krankheitsverlaufs,<br />

auch unter Aspekten der Einschr ä nkung der Erwerbsunf<br />

ä higkeit noch nicht m ö glich ist. Der Patient ist bis auf<br />

Weiteres auf eine Herzinsuffizienztherapie angewiesen. Diese<br />

sollte eine m ö glichst ausdosierte Betablockade (Carvedilol<br />

2 × 25 mg, Metoprolol 1 × 195 mg oder Bisoprolol 2 × 5 mg), eine<br />

effektive Nachlastsenkung mittels ACE-Hemmer (z. B. Ramipril<br />

max. 10 mg o. Ä .), bei Unvertr ä glichkeit <strong>einen</strong> AT-II-Rezeptorantagonisten<br />

(z. B. Candesartan max. 32 mg o. Ä .), eine diuretische<br />

Therapie anhand des klinischen <strong>Verlauf</strong>s sowie eine Blockade<br />

des Aldosteron-Renin-Systems (z. B. Spironolacton 25 mg oder<br />

bei Unvertr ä glichkeit Eplerenone 50 mg) enthalten.<br />

Die Mitbetreuung des Patienten durch <strong>einen</strong> Kardiologen sollte<br />

im ambulanten <strong>Verlauf</strong> sichergestellt werden und ist zusammen<br />

mit der haus ä rztliche Betreuung langfristig notwendig. Die<br />

Dramatik des Geschehens macht neben der somatischen Bedeutung<br />

auch die psychische Belastung f ü r den Patienten begreifbar.<br />

Dies sollte auch in der kardiologischen Praxis ein wichtiger<br />

Inhaltspunkt im ä rztlichen Gespr ä ch sein und muss von ä rztlicher<br />

Seite immer wieder angesprochen werden, da diese Problematik<br />

insbesondere vom j ü ngeren Patienten h ä ufig nicht<br />

selbst thematisiert wird.<br />

Knetschke T et al. Beratungsanlass „Oberbauchbeschwerden “ … Z Allg Med 2007; 83: 20 –24


24<br />

Fallbericht<br />

Kommentar aus allgemeinmedizinischer Sicht<br />

&<br />

In Hinsicht auf ihre niedrige Pr ä valenz geh ö rt die Perimyokarditis<br />

nicht zu den regelm ä ß ig h ä ufigen Beratungsproblemen in der<br />

haus ä rztlichen Praxis; deshalb f ü hrten anf ä ngliches Beschwerdebild,<br />

Anamnese und klinischer Befund nicht an vorderster<br />

Stelle zur Verdachtsdiagnose Herzinsuffizienz. Die Vortestwahrscheinlichkeit<br />

f ü r kardiale Ursachen einer Herzinsuffizienz ist in<br />

einer Herz-Spezialambulanz vergleichsweise deutlich h ö her<br />

[16] . Ein abwartendes Offenhalten des Falls, engmaschige Kontrolltermine<br />

schienen damit in Bezug auf das F ä lle-Verteilungs-<br />

Gesetz [17] gerechtfertigt.<br />

Das Ausschlie ß en des <strong>abwendbar</strong> <strong>gef</strong> ä <strong>hrlichen</strong> <strong>Verlauf</strong>s im Sinne<br />

einer programmierten Diagnostik [17] setzt voraus, dass neben<br />

klaren anamnestischen Hinweisen eindeutige Krankheitszeichen<br />

vorliegen. Dyspnoe , als ein Leitsymptom der Herzinsuffizienz,<br />

wurde anfangs wenig eindringlich geschildert, so dass im diagnostischen<br />

Fokus lange uncharakteristische Oberbauchbeschwerden<br />

gestanden hatten, welche prim ä r fach ä rztlich<br />

abgekl ä rt worden waren. Die Ausschlussdiagnostik der Herzinsuffizienz<br />

und anderer Ursachen f ü r Dyspnoe erfolgten sekundär,<br />

jedoch im engen zeitlichen Zusammenhang.<br />

Das weitere Leitlinien-basierte Vorgehen, wie beispielsweise<br />

BNP als Pr ä diktor und <strong>Verlauf</strong>sparameter der Herzinsuffizienz,<br />

wird im haus ä rztlichen Sektor kontrovers diskutiert. Lediglich<br />

im Zusammenhang mit der Echokardiographie wird ein Nutzen<br />

gesehen [18, 19] , die jedoch der fach ä rztlichen Dom ä ne vorbehalten<br />

ist. Eine Diskrepanz zeigt auch die gegenw ä rtige Studienlage;<br />

denn obwohl sensitive als auch spezifische BNP-Tests zur<br />

Verf ü gung stehen, fehlen systematische Ü bersichtsarbeiten zum<br />

Nutzen f ü r Diagnostik, Prognose und Therapieverlauf [20, 21] .<br />

Aus beziehungsdynamischer Sicht muss erwogen werden, dass<br />

der uns unbekannte Patient von der Notaufnahme, mit der Empfehlung<br />

der psychischen Entlastung bei Verdacht auf eine<br />

somatoforme St ö rung / Panikattacke, zugewiesen worden ist<br />

[22] . Eine diesbez ü gliche Voreingenommenheit und Fixation auf<br />

eine psychische / psychosomatische Erkrankung lag m ö glicherweise<br />

vor. Dies spielte im Zusammenhang mit den Eckpunkten<br />

der biographischen Anamnese eine wichtige Rolle im Erstgespr<br />

ä ch. Das unklare Bild der Beschwerden hatte damit von vornherein<br />

eine positiv verst ä rkende Wirkung auf m ö gliche<br />

Ü bertragungsfehler in der Arzt-Patienten-Beziehung. Ferner<br />

kommt hinzu, dass der Patient in unserer Praxis nicht durchg<br />

ä ngig vom gleichen Arzt betreut werden konnte, weshalb auch<br />

kommunikationsbedingte Fehler nicht auszur ä umen sind.<br />

In der Gegen ü bertragung spielten sicherlich die Vorerfahrungen<br />

des Patienten mit dem Gesundheitswesen eine nicht unerhebliche<br />

Rolle.<br />

Fazit: Der <strong>gef</strong> ä hrliche <strong>Verlauf</strong> ist nur <strong>abwendbar</strong>, wenn er zeitlich<br />

reversibel ist.<br />

Auch bei unspezifischen Beschwerden und „ banalen “ Beratungsanl<br />

ä ssen muss stets gepr ü ft werden, ob es sich um <strong>einen</strong><br />

<strong>abwendbar</strong> <strong>gef</strong> ä <strong>hrlichen</strong> <strong>Verlauf</strong> handeln k ö nnte und dies sollte<br />

auch bei jedem Patientenkontakt neu ü berlegt werden.<br />

M ö gliche Ü bertragungs- und Gegen ü bertragungs „ fallen “ sind<br />

u.U. <strong>gef</strong> ä hrlich. Eine Supervision, z. B. in einer BALINT-Gruppe,<br />

kann helfen, dies aufzudecken.<br />

Zuletzt sollte ein Team an Therapeuten in engem und konstruktivem<br />

Dialog bleiben, Kommunikationsfehler werden damit<br />

nicht ausgeschlossen, aber doch minimiert.<br />

Interessenskonflikt: keine angegeben.<br />

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Zu r Per so n<br />

Thomas Knetschke<br />

Jahrgang 1976<br />

Verheiratet, Zwei Kinder<br />

Student der Medizin an der TU Dresden<br />

Drittes Tertial des Praktischen Jahres am MVZ<br />

der Uniklinik Dresden (Pilotierung)<br />

Knetschke T et al. Beratungsanlass „ Oberbauchbeschwerden “ … Z Allg Med 2007; 83: 20 – 24

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