Harninkontinenz bei Querschnittgelähmten: Aktuelles zur ...
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Operative Methoden <strong>zur</strong> Beseitigung einer nicht beherrschbaren<br />
Detrusorhyperreflexie/funktionellen Low Compliance<br />
Ist die Sphinkterotomie heute noch angezeigt?<br />
Durch die transurethrale Sphinkterotomie (siehe Abb.7) wird der<br />
durch die Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie erhöhte Blasenauslaßwiderstand<br />
gesenkt, die <strong>zur</strong> Entleerung erforderlichen Drucke<br />
normalisieren sich, die Blasenentleerung wird restharnarm bis<br />
restharnfrei. Das Risiko für den oberen Harntrakt wird dadurch<br />
beseitigt. Das zweite Behandlungsziel – nämlich Kontinenz – kann<br />
jedoch dadurch nicht erreicht werden.<br />
Intermittierender Katheterismus, eine wirksame Therapie mit<br />
Medikamenten <strong>zur</strong> Blasenrelaxation („Anticholinergika/<br />
Spasmolytika“) sowie andere in der Folge noch zu besprechende<br />
Maßnahmen haben die Indikation <strong>zur</strong> Sphinkterotomie deutlich<br />
eingeschränkt. Sie ist jedoch nach wie vor die Methode der Wahl<br />
<strong>bei</strong> Männern mit hoher Tetraplegie und nicht kompensierter<br />
Blasenentleerung, vorallem wenn noch zusätzlich eine autonome<br />
Dysreflexie die Situation verschärft. Die Lasersphinkterotomie<br />
reduziert die intra- bzw. postoperative Blutung, <strong>bei</strong> etwa 40 % ist<br />
<strong>bei</strong> Lasersphinkterotomie eine Re-Sphinkterotomie notwendig.<br />
Die Platzierung von Harnröhrenstents als Alternative <strong>zur</strong><br />
transurethralen Sphinkterotomie haben sich in den Händen der<br />
meisten Neuro-Urologen wegen einer hohen Komplikationsrate nicht<br />
bewährt und sollten nur dann angewandt werden, wenn zwei<br />
vorangegangene Sphinkterotomien erfolglos blieben.<br />
Insbesondere <strong>bei</strong> inkompletten Läsionen kann <strong>zur</strong> Testung, ob und<br />
inwieweit eine Ausschaltung des spastischen Sphinkters <strong>zur</strong><br />
Inkontinenz führt, die Pharmakosphinkterotomie durch Injektion von<br />
Botulinum Toxin A durchgeführt werden: dadurch kommt es für die<br />
Dauer von etwa 3-4 Monaten zu einer Senkung des Blasenauslaßwiderstandes.<br />
Komplikationen wurden bisher nicht beobachtet.<br />
Sind intermittierender Katheterismus und Pharmakotherapie nicht<br />
ausreichend, so stehen operativ zwei Behandlungsstrategien <strong>bei</strong><br />
nicht-beherrschbarer Detrusorhyperreflexie bzw. Low Compliance<br />
Blase <strong>zur</strong> Verfügung: die sakrale Deafferentierung und die Blasenaugmentation.<br />
Bei der sakralen Deafferentierung (SDAF) wird der sakrale<br />
Reflexbogen dadurch unterbrochen, daß die Hinterwurzeln der<br />
Sakralwurzeln S2-S5 <strong>bei</strong>dseits durchtrennt werden (siehe Abb.8).<br />
Dazu stehen verschiedene Techniken (intradural im Bereiche der<br />
Cauda, intradural in Höhe des Conus medullaris und extradural) <strong>zur</strong><br />
Verfügung. Der dazu notwendige Aufwand je nach angewandter Technik<br />
unterschiedlich ist.<br />
Die Operation bewirkt eine Areflexie des Detrusors, die Entleerung<br />
der Blase kann postoperativ entweder durch intermittierenden<br />
Selbstkatheterismus oder durch gleichzeitige Implantation eines<br />
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