Gewerkschaftliche Netzwerke stärken und ausbauen - Otto Brenner ...
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2. METHODISCHE VORGEHENSWEISE UND PROJEKTABLAUF<br />
Zu Beginn des Projekts stand ein inhaltlicher Vergleich der IFAs von Volkswagen, Daimler <strong>und</strong><br />
Bosch (siehe Tabelle 1 im Anhang). Das Augenmerk lag dabei auf den Regelungen hinsichtlich<br />
der acht IAO-Kernarbeitsnormen, zusätzlich vereinbarten Standards, <strong>und</strong> dem vereinbarten<br />
Geltungsbereich, also ob sie sich nur auf die Tochtergesellschaften oder auch auf Joint<br />
Ventures, Allianzen <strong>und</strong> vor allem eben auch auf Zulieferer <strong>und</strong> ausgelagerte Subunternehmen<br />
beziehen. Der zweite Aspekt des Vergleichs lag in der Analyse, ob <strong>und</strong> in welchem Ausmaß<br />
Implementierungs-, Beschwerde- <strong>und</strong> Konfliktlösungsmechanismen genannt werden.<br />
Ausgangspunkt für die Recherche potentieller Gesprächspartner lieferte die Frage nach den<br />
Akteuren bzw. den potentiellen Akteuren, wenn es um die drei IFAs, Indien, die<br />
Automobilindustrie, <strong>und</strong> speziell die Region Pune geht. Die Erarbeitung einer allgemeinen ‚IFA-<br />
Arena‘ (siehe Abbildung 1 im Anhang) diente dabei für einen ersten Gesamtüberblick aller<br />
möglichen Akteure auf den verschiedenen Ebenen (lokal, regional, national, international). Im<br />
weiteren Verlauf des Projekts wurde dann versucht mit so vielen verschiedenen Akteuren wie<br />
möglich Kontakt aufzunehmen <strong>und</strong> Interviews zu realisieren. Die Gespräche stützten sich in der<br />
Regel auf einen vorbereiteten Leitfaden bestehend aus größtenteils offenen Fragen zu einer<br />
Reihe von Themenkomplexen. Einige Themenkomplexe fanden sich in allen Gesprächen wider,<br />
andere wiederum bezogen sich nur auf eine der befragten Akteursgruppen (siehe Tabelle 3 im<br />
Anhang).<br />
Bei den Gesprächen wurde auf Tonaufnahmen <strong>und</strong> Transkriptionen verzichtet. 6 Die<br />
Gesprächspartner sollten sich möglichst wohl fühlen das Gefühl haben frei sprechen zu können.<br />
Die Frage der Aufnahme hätte neben den zu erwartenden sprachlichen <strong>und</strong> terminlichen<br />
Schwierigkeiten zu unnötigen Unsicherheiten auf Seiten der Interviewten führen können. In<br />
Pune sprachen bei weitem nicht alle Gewerkschafter Englisch sondern vor allem die<br />
Regionalsprache Marathi <strong>und</strong> Hindi. Die Hindi-Kenntnisse von Rohan Raphael Seth, der in Neu-<br />
Delhi aufgewachsen ist, sollten sich für die telefonische Terminvereinbarung <strong>und</strong> einige der<br />
Gespräche als unbedingt notwendig herausstellen.<br />
Da die Gespräche also nicht aufgezeichnet wurden sondern nur Notizen gemacht wurden,<br />
wurde zeitnah nach jedem Gespräch ein Memo verfasst. In diesen wurden die wesentlichen<br />
Aussagen festgehalten. Diese Memos, zusammen mit den vielen über die Zeit angesammelten<br />
6 Eine Ausnahme stellten die in Deutschland geführten Gespräche mit den Gesamtbetriebsräten dar, welche<br />
mitgeschnitten wurden.<br />
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