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1 Wortbildung. Grundbegriffe - palacha`s web

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268<br />

<strong>Wortbildung</strong><br />

Beispiele:<br />

Zwangsräumung → zwangsräumen<br />

Ehebruch → ehebrechen<br />

ferngelenkt → fernlenken<br />

Notlandung → notlanden.<br />

5.2.1.6 <strong>Wortbildung</strong> durch Konversion<br />

Von der Konversion spricht man dann, wenn ein neues Wort durch die Überführung<br />

in eine neue Wortart ohne formale Veränderung (ohne irgendwelche<br />

<strong>Wortbildung</strong>selemente, d.h. Suffixe und Präfixe) gebildet wird.<br />

Beispiele:<br />

N → V Schule → schulen<br />

V → N schlafen → Schlaf<br />

N → A Klasse → klasse<br />

= Verbalisierung<br />

= Substantivierung<br />

= Adjektivierung<br />

Die Konversion als <strong>Wortbildung</strong>sart ist umstritten. Grundsätzlich lassen sich<br />

alle Wörter substantivieren, aber nur wenige dieser Bildungen werden lexikalisiert,<br />

d.h. bilden ein neues Lexikonelement. Insofern kann die Konversion als<br />

grammatische Erscheinung von der <strong>Wortbildung</strong> abgegrenzt werden. Es gibt<br />

aber auch Besonderheiten, die die Zuordnung der Konversion zur <strong>Wortbildung</strong><br />

rechtfertigen: z. B. kann zwar von jedem Infinitiv ein Substantiv gebildet werden<br />

– das Lesen, das Tanzen, das Stehen, aber nicht von jeder lexikalisch-semantischen<br />

Variante: Dresden liegt an der Elbe – nicht:<br />

* das Liegen Dresdens an der Elbe.<br />

FLEISCHER/BARZ (1995: 48) definieren die Konversion:<br />

„Bei der (reinen) Konversion (Ergebnis: Konversionsprodukt) handelt es sich<br />

um eine syntaktische Transposition von Wörtern oder Wortgruppen bzw. Sätzen<br />

(dann Univerbierung) mit potenzieller semantischer Eigenentwicklung und<br />

Lexikalisierung ohne Stammvokalveränderung oder Affigierung“.<br />

Die Basis der Konversion können siplizische (laufen → Lauf, hoch → Hoch)<br />

oder komplexe Wörter (miteinander → Miteinander, besuchen → Besuch) oder<br />

Sätze, sog. Zusammenrückungen (z.B. Vergissmeinicht aus Vergiss mein<br />

nicht!) sein.<br />

Substantivieren kann man:<br />

• Verbstamm: r Ruf, r Lauf, r Streit<br />

• Infinitiv: s Lesen, s Kochen, s Waschen<br />

• Partizip I und II: r, e Reisende, r, e Liebende, r, e Angestellte, r, e Geliebte

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