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444 Skipper-Tipps - Palstek

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Radar<br />

Halbkardanisch montiertes Radar<br />

Norbert Stettnich aus Berlin: Für unseren kleinen Kielkreuzer schafften<br />

wir uns ein Raytheon Yachtradar R10XX an. Die Bündelung der Radarkeule ist<br />

bekanntermaßen grob: 25 vertikal, 60 horizontal. Entsprechend gering ist die<br />

Radarauflösung auf dem klitzekleinen Monitor. Die Hersteller mögen sich alle<br />

erdenkliche Mühe geben – mit dem technischen und räumlichen Aufwand eines<br />

Yachtradars sind die physikalischen Hürden (derzeit?) nicht besser zu nehmen.<br />

Dem Sportschiffer muss genügen, „dass da etwas ist“, dem er tunlichst ausweicht,<br />

ehe er es optisch erkennen kann.<br />

Zudem beginnt für die Segler bei starrer Montage des Radoms ab 12,5 Grad Lage<br />

(und das ist beim Segeln am Wind nicht viel) die seitliche Blindheit. Natürlich<br />

montierte auch ich mein Radom zunächst starr am Mast in Salingshöhe. Doch<br />

dann studierte ich Kreationen anderer Radarbetreiber. Am häufigsten begegneten<br />

mir halbkardanische Montagen am Heck, von Hand regulierbar oder frei<br />

pendelnd. Diese Lösung war uns buchstäblich verbaut. Unser Heck wird von<br />

einem Windgenerator und einem Windpiloten beansprucht. Warum also nicht<br />

halbkardanisch pendelnd am Mast? Ich begegnete keinem Vorbild und begann<br />

daher selbst zu konstruieren.<br />

Aufhängung der Radomkonsole<br />

1 2 3 4<br />

1 2 3<br />

7<br />

6<br />

5<br />

5 4 7 6 5<br />

1 Abweiserbügel<br />

2 Blechwinkel mit Bohrung zur Aufnahme des Drehbolzens<br />

3 Drehbolzenlager an der Konsole<br />

4 Drehbolzen<br />

5 Sicherungselement (Splint, Federstecker oder Ähnliches)<br />

6 Knotenblech, Dicke etwa 3 Millimeter<br />

7 Konsole<br />

148


Osmose<br />

Wissenswertes zur Osmose<br />

von Frank Syska an Bord der SY TOCCATA: Vielen Dank für den informativen<br />

Bericht zur Osmose und deren Sanierung im PALSTEK 3/01. Da wir auch<br />

an unserem Schiff, einer Beneteau Idylle 11.50, Baujahr 1984, die verdächtigen<br />

Bläschen entdeckten, mussten wir uns zwangsläufig intensiv mit dieser Thematik<br />

befassen. Hierbei war uns das Internet eine große Hilfe. Insbesondere in den<br />

USA scheint man sich mit dieser Problematik wesentlich intensiver auseinanderzusetzen<br />

als in Europa respektive Deutschland. Der Gutachter David Pascoe weist<br />

in seinen Artikeln zum Arbeitsablauf im Rahmen der Sanierung beispielsweise<br />

mehrfach ausdrücklich darauf hin, dass ein bloßes Stehenlassen des Schiffes<br />

nach dem Entfernen des Gelcoats nicht ausreiche. Das Schiff solle mindestens<br />

drei bis vier Mal ausgiebig gewaschen und mit kräftigem Wasserstrahl abgespritzt<br />

werden, damit auch die im Laminat verbliebenen Säurereste restlos beseitigt<br />

werden. Andernfalls könnten diese Säurereste schon bald nach der kostspieligen<br />

Sanierung erneut Osmose in Gang setzen. Eine weitere Schädigung des<br />

Laminats sei durch das heftige Wässern ausgeschlossen, da das Wasser schnell<br />

genug verdunste. Für das Auflaminieren zusätzlicher Matten wird Vinylesterharz<br />

anstatt des Polyesterharzes empfohlen, da dieses angeblich eine stärkere Barriere<br />

für Wassermoleküle darstellt.<br />

146


Wer mehr zu diesem Thema erfahren und gleichzeitig seine Englischkenntnisse<br />

etwas erweitern möchte, der möge im Internet blättern. Interessante Webseiten<br />

zum Thema Osmose sind: www.osmosisinfo.com (allgemeine Informationen über<br />

Osmose), www.hyab-osmocure.com (Sanierung mithilfe zweier neuartiger Systeme:<br />

HYAB-Osmocure und HOTVAC Hull Cure), www.yachtsurvey.com (interessante Artikel<br />

verschiedener amerikanischer Gutachter), www.marinesurvey.com (sehr interessante<br />

Artikel des Gutachters David Pascoe zu fast allen Bereichen des Bootsbaus).<br />

Für eine kurze Stellungnahme ihres Bootsbauexperten zu den oben genannten<br />

Punkten (Wässern und Vinylesterharz) wäre ich sehr dankbar. Schließlich möchte<br />

ich bei einer derart aufwändigen Sanierung nicht alles unreflektiert aus den USA<br />

übernehmen.<br />

Der Streichholz-test zeigt die<br />

Tiefe des Osmosekraters.<br />

Verschwindet der Kopf vom<br />

Streichholz, ist der Schaden<br />

gravierend<br />

Ralf G. Weise: In dem von Ihnen erwähnten Artikel hatte<br />

ich bereits darauf hingewiesen, dass es zum Thema<br />

Osmose unterschiedliche Meinungen gibt, die von unterschiedlichen<br />

Erfahrungen und Interessen geprägt sind.<br />

Sie fragen, wie wichtig das gründliche Wässern ist. Vielleicht<br />

ist dieser Punkt in meiner Abhandlung zur Sanierung<br />

ein wenig zu kurz gekommen, da ich dort nur von<br />

einem gründlichen, aber nicht von einem wiederholten<br />

Abwaschen spreche. Sie haben Recht: Ein gründliches<br />

Abwaschen sollte bedeuten, dass man den Waschvorgang<br />

mehrfach wiederholt. Schaden kann häufiges Waschen<br />

jedenfalls nicht.<br />

Bezüglich der Harzfrage habe ich geschrieben, dass man<br />

entweder mit Isophtalsäure-Polyester- oder mit Epoxidharz<br />

sanieren kann. Wird mit Polyesterharz gearbeitet, empfehle<br />

ich eine abschließende Versiegelung mit Epoxidharz. Ein<br />

hochwertiges Isophtalsäureharz kommt einem Vinylesterharz<br />

von der Qualität her schon sehr nahe, obwohl<br />

Vinylester chemisch noch resistenter ist. Es liegt vermutlich<br />

irgendwo zwischen Polyester- und Epoxidharz.<br />

Die amerikanischen Internetseiten habe ich eingesehen<br />

und halte sie für sehr informativ. Bedenken Sie aber,<br />

dass auch sie aus einer subjektiven Erfahrung heraus<br />

geschrieben sind. Man kann mit seinem Schiff durchaus<br />

andere Wege beschreiten, ohne dass diese zwangsläufig<br />

falsch sind. In jedem Fall sollten Sie mit der Werft, die<br />

Ihre Osmosesanierung durchführen soll, in einem Vorgespräch<br />

klären, wie sie arbeitet, welche Garantien sie<br />

auf ihre Arbeiten gibt und ein detailliertes Angebot mit<br />

denen anderer Werften vergleichen.<br />

147


Obere Aufhängung<br />

Blechdicke 2,5 bis 3 mm. Sollte an das<br />

Mastprofil angepasst werden. Die Lasche zur<br />

Aufnahme der Diagonalstreben muss mit etwa<br />

45 Grad abgewinkelt sein<br />

Diagonalstreben<br />

Schweißkonstruktion aus Rohr sowie linksund<br />

rechtsgängigen Muttern. Als Endstücke<br />

können handelsübliche Wantenspannerterminals<br />

verwendet werden<br />

Masthalterung<br />

Aus 3-mm-Blech geschweißt oder<br />

gekantet. Die Flächen mit den<br />

Befestigungsbohrungen sollten<br />

an das Mastpofil angepasst wer-<br />

Abweiserbügel<br />

Dient gleichzeitig zur Aufnahme<br />

der Radomkonsole und ist mit<br />

den Aufnahmen für die Drehbolzen<br />

versehen. Der Durchmesser<br />

muss so groß sein, dass der<br />

Radom frei schwenken kann<br />

Drehbolzen<br />

An den Enden mit Splinten, Federsteckern<br />

oder Ähnlichem gesichert<br />

Radomkonsole<br />

Schweißkonstruktion aus 12 x 1,5-<br />

mm-Rohr und -Blech mit einer Dicke<br />

von etwa 3 mm<br />

149


Seemannschaft<br />

Sicher aufs Vorschiff<br />

Jürgen Pietsch aus Büttjebüll: Im<br />

PALSTEK 1/02 schrieben Peter Hahne<br />

und Ralf G. Weise, dass<br />

der Bereich zwischen der heute<br />

üblicherweise permanent gefahrenen<br />

Sprayhood und dem Handlauf davor auf<br />

vielen Yachten ungesichert sei. Ich habe einen<br />

Tipp, wie sich der Weg auf das Vorschiff sicherer<br />

gestalten lässt: Man nimmt ein etwa zehn Zentimeter<br />

breites, ausreichend langes Gurtband, ummantelt es mit Sprayhoodstoff und näht<br />

es auf beiden Seiten der Sprayhood an derem vorderen und hinteren Ende fest.<br />

Die optimale Position des neu gewonnenen Handlaufs findet man heraus, indem<br />

man mit fast gestrecktem Arm an der Sprayhood entlangläuft.<br />

Dieser Handlauf bringt allerdings nur dann mehr Sicherheit, wenn die Sprayhood ausreichend<br />

stabil ist – das heißt, wenn sie ein festes Gerüst, am besten aus Edelstahl, besitzt.<br />

Einfaches Notruder<br />

Hartmut Holtau per E-Mail: Ein einfaches<br />

Notruder für den Fall, dass die Ruderpinne<br />

oder der Ruderschaft einmal brechen<br />

sollten, lässt sich leicht auf folgende Weise<br />

herstellen: Solange das Schiff noch an<br />

Land steht, bohrt man oben achtern in<br />

das Ruderblatt ein etwa 1,5 Zentimeter<br />

großes Loch. Durch dieses Loch zieht<br />

man dann im Notfall eine längere Leine,<br />

die mit einem Knoten auf jeder Seite des<br />

Ruderblatts in ihrer Position fixiert wird.<br />

Ein kurzer Tauchgang ist hierfür leider unumgänglich.<br />

Die Enden der Leine werden anschließend seitlich am Schiffsrumpf<br />

entlang zu den Genuaschotwinschen geführt und dort entsprechend dichtgeholt<br />

beziehungsweise gefiert. Ich habe dieses Notruder im Starkwind getestet: Meine<br />

28-Fuß-Stahlyacht ließ sich damit ziemlich gut steuern.<br />

182


Badeleiter als Notruder<br />

Kurt Hansen aus Aachen: Vorschläge zum Herstellen eines Notruders gehören<br />

zum Repertoire von Segelzeitschriften und Fachbuch-Autoren. Vergessen wird ein<br />

Problem: Ruder brechen meist nicht in glatter See, sondern in schwerem Wetter.<br />

Dann sind aber nur einfache handwerkliche Arbeiten möglich. Fazit: Was von<br />

einigen Journalisten vorgeschlagen wird, kann in der Realität kaum umgesetzt<br />

werden.<br />

Mir kam der Gedanke, dass das Grundelement für ein Ersatzruder auf den meisten<br />

Yachten schon vorhanden ist: die Badeleiter am Spiegel. Statt sie, wie üblich,<br />

an vier Punkten zu befestigen, werden zwei Drehpunkte und auf der anderen<br />

Seite eine lösbare Raste montiert. Kommt es zum Ruderbruch, klappt man das<br />

untere Leiterteil hinunter, schwenkt die Badeleiter um 90 Grad und schiebt eine<br />

vorbereitete Platte als Ruderblatt ein. Oben muss nur eine Möglichkeit<br />

Scharniere und<br />

gleichzeitig die<br />

Drehpunkte des<br />

Notruders.<br />

Die Halterung der freien Seite<br />

kann zum Beispiel mit Clips<br />

erfolgen, die für die Befestigung<br />

von Bootshaken oder<br />

Ähnlichem verwendet werden<br />

Spiegel<br />

Sprossen<br />

aus Rundmaterial oder Rohr.<br />

Sind in den Radien mit den<br />

Wrangen verschweißt<br />

Das Scharnier zum Hochklappen<br />

der Leiter muss so<br />

ausgeführt sein, dass das<br />

Einschieben des Brettes nicht<br />

behindert wird<br />

Wangen aus Rohr, etwa 40<br />

Millimeter Durchmesser<br />

183

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