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Inhaltsverzeichnis - Pandiktyon.eu

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<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />

1. Einleitung ............................................................................................ 2<br />

2. Das Alte Reich .............................................................................................. 3<br />

2.1. Definition des Alten Reiches .......................................................... 3<br />

2.2. Geografische Lage............................................................................ 4<br />

3. Die ägyptische Götterwelt .......................................................................... 4<br />

3.1. Die Schöpfungsgeschichte nach Heliopolis ............................... 4<br />

3.2. Die Geschichte des Osiris .............................................................. 6<br />

3.3. Das Osiris-Mysterium .................................................................... 7<br />

4. Die Jenseitsvorstellungen im Alten Ägypten ........................................... 8<br />

4.1. Seelenvorstellungen im Alten Ägypten ......................................... 9<br />

4.2. Die Reise nach dem Tod : das Totengericht .................................. 10<br />

4.3. Die Reise in das Jenseits ( poetisch) .............................................. 10<br />

5. Resumée ......................................................................................................... 13<br />

6. Literaturverzeichnis ..................................................................................... 14


1. Einleitung<br />

2<br />

Die Ägypter gelten seit jeher als das gottesfürchtigste Volk auf Erden, die das Thema Tod in ihr<br />

gegenwärtiges Leben mit einschlossen und somit andauernd mit ihm verbunden waren.<br />

Im Gegensatz zu uns h<strong>eu</strong>te “aufgeklärten” Westlern verbanden die Alten Ägypter nichts<br />

Abschreckendes und vor allem nichts Negatives mit dem Tod, sondern eine angenehme Fortexistenz<br />

des irdischen und deshalb auch qualvollen Lebens.<br />

Sie hatten eine sehr genaue und differenzierte Vorstellung von dem Jenseits, die ihnen das Diesseits<br />

erträglicher machte.<br />

Dies sind wohl einige der Gründe, warum die Ägyptische Kultur auf uns bis h<strong>eu</strong>te so eine große<br />

Faszination ausstrahlt, der wir uns schwerlich entziehen können.<br />

Viele der religiösen Vorstellungen und Riten, die schon seit jeher fest in der Ägyptischen Religion<br />

verankert sind, haben tiefe und unauslöschbare Spuren in der christlichen und auch in anderen<br />

Weltreligionen hinterlassen.<br />

Und auch wenn wir uns dagegen wehren wollen, das Mysterium dieses jahrtausende alten Volkes<br />

zieht uns weiterhin in seinen Bann.<br />

In dieser Hausarbeit werde ich explizit auf das Alte Ägypten und deren Jenseitsvorstellungen sowie<br />

die verschiedenen Gottheiten eingehen, die mit den Jenseitsvorstellungen in direkter Verbindung<br />

stehen.<br />

Ich habe mir diese zwei großen Themenbereiche ausgesucht und eingegrenzt, um sie intensiv und<br />

eingehender zu bel<strong>eu</strong>chten und um eventuell eine Antwort darauf zu finden, warum uns die<br />

ägyptische Jenseitsvorstellungen bis h<strong>eu</strong>te so faszinieren.


2. Das Alte ägyptische Reich<br />

3<br />

Die Ursprünge der altägyptischen Kultur lassen sich nicht mit vollkommener Sicherheit angeben.<br />

Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die frühen Bewohner des Niltales von den Kulturen<br />

Vorderasiens abstammen. Wenn man die Entwicklung der ägyptischen Kultur und ihrer Grundlagen<br />

beschreiben möchte, ist man größtenteils auf archäologische Funde wie Ruinen, Gräber und<br />

Monumente angewiesen.<br />

2.1. Definition des Alten Reichs<br />

Das Alte Reich wurde ungefähr um 2707 - 2216 v. Chr. gegründet und wird h<strong>eu</strong>tzutage als die Zeit<br />

der 3.-6. Dynastie angesehen. Die Hauptstadt war Memphis im Norden.<br />

Im Laufe der 3.Dynastie wurden u.a. die ersten ägyptische Stufenpyramide von Saqqara gebaut und<br />

der Sonnengott Re (auch Ra genannt) zur wichtigsten Gottheit Ägyptens gekürt.<br />

Die 4. Dynastie galt als kulturelle Blütezeit, da der Pharao Snefru das Reich nach Westen und Süden<br />

erweiterte. Außerdem wurden die berühmten Pyramiden von Gizeh errichtet, die<br />

zusammen mit der Sphinx-zu den berühmtesten Bauwerken der ganzen Menschheit zählen und die<br />

das einzig erhaltene der sieben Wetlwunder der Antike sind.<br />

In der 5. Und 6. Dynastie begannen die Pharaonen zwangsweise ihre absolute Macht mit dem<br />

aufstrebenden Adel und der wachsenden Bürokratie zu teilen. 1<br />

“Eine Dezentralisierung der Verwaltungsstrukturen mit über das Land verteilten Verwaltern stellte<br />

regionale Zentren her, die mit nachgebendem Einfluss der Pharaonen an Bed<strong>eu</strong>tung gewannen.” 2 Die<br />

Zentralregierung verlor allerdings nach diversen Kriegen gegen Lybien, Nubien und Palästina immer<br />

mehr an Einfluss, und mit ihrem Zerfall der endete auch die Ära des Alten Reiches und es begann die<br />

1. Zwischenzeit (ca.2216–2025 v.Chr) 3<br />

1 Vgl.http://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Reich<br />

2 http://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Reich<br />

3 Vgl.http://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Reich


2.1. Geografische Lage<br />

4<br />

Ägypten umfasst in geschichtlicher Zeit die Uferstreifen des Nils von Assuan im Süden bis zur<br />

Mündung in das Mittelmeer im Norden. Die Natur gibt allerdings eine Zweitleilung des Landes vor.<br />

So wird Oberägypten rechts und links von Gebirgsketten begrenzt. In den beidseitig angrenzenden<br />

Wüsten hausen noch eine geringe Zahl an Nomadenstämmen.<br />

Unterhalb von Kairo beginnt dann das Untere Ägypten, das nicht ganz so klar definiert werden<br />

kann.Von dort aus führten uralte Verkehrs-und Kriegswege durch die Wüsten in den Westen und den<br />

Osten.<br />

Der Rhytmus der Jahreszeiten wurde im Altertum durch die sommerlichen Nilüberschwemmungen<br />

geprägt und Durch die meterhohen dadruch entstandenen Wassermassen und den hinterbliebenen<br />

Schlamm wurde eine unsägliche Verwüstung hinterlassen. Die Ägypter passten sich deshalb schon<br />

sehr früh an die Herausforderungen ihres Landes an und versuchten mir ihren sagenhaften<br />

Errungenschaften den Katastrophen entgegen zu wirken, was ihnen teilweise auch sehr gut gelang. 4<br />

3. Die ägyptische Götterwelt<br />

Da es eine überaus große Anzahl von Göttern in der Ägyptischen Religion gibt, kann man einem<br />

einzelnen Gott keine klare Funktion zuordnen, da es oft zu Überschneidungen und Verschmelzungen<br />

kommen kann. So kann zum Beispiel ein und dasselbe Phänomen auf vollkommen unterschiedliche<br />

Art und Weise erklärt werden. 5<br />

3.1. Die Schöpfungsgeschichte nach Heliopolis<br />

Im Alten Ägypten gibt es unsägliche Schöpfungsgeschichten, die in immer n<strong>eu</strong>en Variationen im<br />

Laufe der Jahrhunderte auftauchten. Die bekannteste und älteste Schöpfungsgeschichte kommt aus<br />

der Stadt Heliopolis ( oder auch On genannt), die von den Alten Ägypter als Heilige Stadt verehrt<br />

wurde :<br />

4 Vgl. Klaus Koch, 1993, S.21 f.<br />

5 Vgl. http://www.manetho.de/goetter/


5<br />

Der Schöpfergott Atum erschuf sich selbst aus der Urflut oder dem Urchaos Nun.<br />

Danach brachte er aus einer Selbstbefruchtung die Zwillinge Schu, den Feder beschmückten Luftgott,<br />

und dessen Schwester Tefnut, die löwenhäuptige F<strong>eu</strong>chtigkeitsgöttin, hervor.<br />

Von diesem ersten Götterpärchen stammten dann Geb,der Erdgott, und die Himmelsgöttin Nu. Geb<br />

und Nut wiederum z<strong>eu</strong>gten den Fruchtbarkeitsgott Osiris und dessen Schwester Isis, die<br />

Schutzgöttin,sowie Nephthys, die Göttin des Hauses ,und Seth. Seth war der Herrscher über die Hitze,<br />

die Finsternis und den Sturm.<br />

Diese n<strong>eu</strong>n Götter werden Ennead genannt, nach dem griechischen Wort “ennea”, was N<strong>eu</strong>n bed<strong>eu</strong>tet.<br />

6<br />

6 http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gyptische_Mythologie


6<br />

ι Der Sonnengott Re<br />

Atum war der Herrscher über alle. Mit Re, dem Sonnengott und ersten König auf Erden, verschmolz<br />

er später zu Atum-Re.<br />

Über 3000 Jahre verehrte man den Sonnengott Re . Er war der erste Reichsgott und König der Götter.<br />

Riesige Pyramiden, Tempel und Obelisken baute man ihm zu Ehren. Sein ältestes Heiligtum befand<br />

sich in der Stadt On (Iunu) ("Stätte des Pfeilers"). Die Griechen nannten die Stadt bezeichnenderweise<br />

Heliopolis ("Stadt der Sonne"). In ihr wurde zuerst der Gott Atum veehrt. Re verdrängte ihn<br />

nicht, sondern verbündete sich mit ihm und wurde so Vater einer mächtigen Göttern<strong>eu</strong>nheit.<br />

Der Sage nach<br />

durchquerte Re<br />

während<br />

der<br />

Tagesstunden<br />

den<br />

Himmel mit<br />

einer<br />

Morgen- bzw.<br />

Abendbarke.<br />

Nachts<br />

reiste er durch<br />

die<br />

Unterwelt und<br />

traf dort<br />

auf die Kräfte<br />

der<br />

Dunkelheit<br />

und des<br />

Chaos, die von<br />

der<br />

riesigen<br />

Schlange<br />

Apep oder<br />

Apophis<br />

angeführt<br />

wurden.<br />

Die Schlange<br />

drohte<br />

jede Nacht, die<br />

Sonne zu<br />

verschlingen<br />

und<br />

damit alles<br />

Leben<br />

auszulöschen.<br />

Nach der<br />

Bezwingung<br />

der<br />

Schlange stieg<br />

Re jeden<br />

Morgen aus<br />

der


7<br />

Unterwelt empor und wurde von Nut in der Morgenröte wiedergeboren. Er galt deshalb als Schutzherr<br />

aller Lebewesen. 7<br />

3.2. Die Geschichte des Osiris<br />

Vor Tausenden von Jahren wurde Osiris König über ganz Ägypten und zeigte den Menschen den<br />

Ackerbau und kultivierte sie. Seth aber war eifersüchtig auf seinen Bruder und stellte ihm eine List.<br />

Er maß heimlich den Körper des Osiris aus und fertigte eine reich verzierte Lade nach seinen<br />

Körpermaßen her.<br />

Auf einem Fest versprach er denjenigen, der in die Lade passte, ihm diese zu schenken. Als Osiris<br />

sich in sie hineinlegte, klappte Seth den Deckel zu und warf die Lade in den Nil.<br />

Isis, Gemahlin und Schwester des Osiris, machte sich verzweifelt auf die Suche nach ihren Geliebten<br />

und erfuhr schließlich, dass die Lade in einem verwucherten Ereike-Baum steckte. Der König von<br />

Byblos aber kam ihr zuvor und ließ den Stamm, aus Bewunderung an seiner Größe, als Pfeiler seines<br />

Palastes verwenden.<br />

Isis hörte davon und machte sich auf nach Byblos. Der König war sehr angetan von ihr, und machte<br />

sie zu der Amme seines Kindes. Isis ernährte das Kind, indem sie ihre Finger in seinem Mund steckte.<br />

Nachts aber verbrannte sie das Sterbliche seines Körpers und flog als Schwalbe klagend um den<br />

Pfeiler. Die Königin sah erschrocken, wie ihr Kind brannte und gab Isis nun den Pfeiler.<br />

Seth jedoch fand den Sarg und zerstückelte den Leichnam und verstr<strong>eu</strong>te die 14 Leichenteile über<br />

ganz Ägypten. Isis jedoch sammelte alle Einzelstücke wieder ein, nur der Phallus fehlte, den hatten<br />

die Fische gefressen. Sie fertigte eine Nachbildung aus Holz an und empfing vom wiederbelebten<br />

Osiris ihren Sohn Horus. Als Horus jedoch erwachsen wurde, stellte er Seth zum Zweikampf. Da<br />

dieser jedoch unentschieden ausging, musste nun das Göttergericht zur Hilfe gezogen werden. Dieses<br />

entschied letztendlich, dass Osiris der einmalige Herrscher über das Totenreich werde. Ägypten<br />

wurde zwischen den Horus und Seth aufgeteilt, wobei Horus Herrscher über ganz Ägypten wurde und<br />

Seth sich mit der Wüste begnügen musste. 8<br />

7 Vgl. Klaus Koch, 1993, S.130 ff.<br />

8 Vgl. Eugen Drewermann, 1989, S.123 ff.


8<br />

3.3. Das Osiris-Mysterium<br />

“Osiris …<br />

Groß ist die Ehrfurcht vor ihm in den Herzen<br />

der Menschen, der Geister und der Toten …<br />

und vielfältig sind seine Gestalten am Orte der Reinheit.” 9<br />

( Totenbuch, Vers 185 )<br />

Osiris, der Fruchbarkeitsgott und Herrscher über das Totenreich sowie der Gott der Wiedergeburt<br />

hatte einen unverwechselbaren Status in der Ägyptischen Religion.<br />

In alten Pyramidentexten galt Osiris als thronender König und ihm wurde eine weit grössere<br />

Bed<strong>eu</strong>tung zugemessen als dem Sonnengott Re ( siehe dazu 3.1. Die Schöpfungsgsgeschichte von<br />

Heliopolis )<br />

Dies lag aber wohl daran, “dass die Gestalt des Unterweltgottes Osiris nunmehr der weltüberlegenden<br />

Höhe des Re die Tiefe erdhafter Wirklichkeit leibhaftigen Leides und seelischen<br />

Schmerzes hinzufügt.” 10 .<br />

Da Osiris selbst gestorben war, aber durch die göttliche Liebe seiner Frau und Gemahlin Isis<br />

wiederbelebt wurde, strebte jeder Ägypter mit seinem Tod die Form des Osiris an.<br />

So heisst es daher, dass “er lebt, nachdem er gestorben ist” 11 .<br />

Allerdings war die Osiris-Form anfangs nur den Königen oder hohen Staatmännern vorbehalten. Erst<br />

im Laufe der Jahrhunderte hatte jeder Ägypter die Möglichkeit mit Osiris “gleichgesetzt” zu werden.<br />

Dies konnte aber nur geschehen, wenn die Verstorbenen rituell recht bestattet wurden, erst dann<br />

konnten sie aus einem XY zu einem Osiris-XY werden. 12<br />

9 Zitiert nach dem “Totenbuch, Vers 185 “,. http://www.mein-altaegypten.de/start.htm<br />

10 Eugen Drewermann, 1989, S.137<br />

11 Zit.nach The Egyptian Coffin Texts, 1935 / Siegfried Morenz, 1977, S. 217<br />

12 Vgl. Siegfried Morenz, 1977, S. 220


9<br />

4. Die Jenseitsvorstellungen im Alten Ägypten<br />

Der natürliche Umgang mit dem Tod übt deshalb so eine große Faszination auf die westliche Welt aus<br />

, da “ nirgends in der Menschheitsgeschichte (...) das gemutmaßte Weiterleben des Menschen eine über<br />

den irdischen Tod hinaus eine so überragende Rolle gespielt (hat) wie im Alten Ägypten.” 13<br />

Nach der Vorstellung der alten Ägypter konnte der Tod niemals das Leben besiegen , den aller<br />

Untergang stellte nur den Anfang eines ewigen Aufgangs des Lichtes dar<br />

13 Klaus Koch, 1993, S.77


10<br />

Die Alten Ägyptern stellten die Frage des Todes in den Mittelpunkt all ihres Denkens und wurde nicht,<br />

im Gegensatz zu der Moderne, verl<strong>eu</strong>gnet. Der Tod war damals etwas durchaus Natürliches und<br />

wurde als Teil der Weltenordnung angesehen.<br />

Bsp:Grab ist nicht “Grab” auf ägyptisch,sondern “Ort, wo man aufersteht”. “Friedhof” war das<br />

“prachtvolle oder machtvolle Land” in dem man hoffte sein ewiges Glück zu finden. 14<br />

Eine nicht ganz kleine Rolle spielte dabei auch die ägyptische Landschaft, die mit ihrer messerscharfen<br />

Grenze zwischen Fruchtland , Stätte des Leben, und Wüste ,Stätte des Todes, den Ägyptern tagtäglich<br />

den Tod vergegenwärtigte. Es kam hinzu, dass die Friedhöfe aus ökonomischen Gründen am<br />

Wüstenrand angelegt wurden und somit die Assoziation von Tod und Wüste verständlich war. 15<br />

4.1. Seelenvorstellungen im Alten Äygpten<br />

14 Vgl. Eugen Drewermann, 1989, S.77 ff.<br />

15 Vgl. Siegfried Morenz, 1977, S. 196


11<br />

Die Ägypter waren von einem Weiterleben nach dem Tod überz<strong>eu</strong>gt. Das Begräbnis entsprach einem<br />

Umzug, bei dem der Besitz des Verstorbenen zu einer n<strong>eu</strong>en Wohnstätte gebracht wurde. Das Grab<br />

sollte ein schöner Ort sein, wo sie ihr ewiges Leben nach dem Tod weiterführen konnten.<br />

Für die Ägypter bestand ein Mensch aus Körper und mehreren Seelen, aus drei weltlichen und drei<br />

überweltichen Seelen, die eine ganz besondere Rolle spielten:den Ka, Ba und den Ach, sowie einen<br />

Schatten.<br />

"Ka" war unsterblich und wohnte im menschlichen Körper, es war ein Schutzgeist und Lebensbringer,<br />

der mit einem Menschen mitwuchs.. Ähnlich wie der Ba nimmt auch er Opfergaben auf und garantiert<br />

das ewige Fortleben. Für das Wohlergehen des "Ka" war die Mumifizierung sehr wichtig, denn das<br />

"Ka" verließ en Körper nur auf Zeit und hatte das Bedürfnis, immer wieder zu dem Toten<br />

zurückzukehren.<br />

"Ba" war der geflügelte Geist des Verstorbenen oder der Seelenvogel .<br />

Er verließ den Körper im Moment des Todes und wird als Vogel mit Menschkopf dargestellt. Der Ba<br />

des Toten hält sich im Himmel auf, kommt aber regelmäßig auf die Erde an sein Grab zurück, um<br />

Opfergaben aufzunehmen.<br />

"Ach" bezeichnet den mit magischer Kraft ausgestatteten Totengeist, der aus der Verschmelzung von<br />

Ka und Ba hervorgeht.Erst wenn der Ka und der Ba sich durch das Begräbnisritual wieder mit dem<br />

Körper vereinigt hat, lebt der Verstorbene in seiner göttlichen Form des Achs weiter. 16<br />

4.2. Die Reise nach dem Tod: das Totengericht<br />

Der Ka musste nach dem Tod durch die 12 Pforten der Unterwelt ( auch Duat genannt) reisen. Diesr 12<br />

Pforten symbolisierten die 12 Stunden der Nacht.<br />

Allerdings hatter der Ka die Aufgabe diverse Prüfungen und Gefahren erfolgreich zu bestehen, bevor<br />

er von Osiris in das Totenreich eingelassen wurde.<br />

Einige der Prüfungen waren z. B. die Krüge der Sturmgöttin Elephantine benennen oder 37 Formen der<br />

Sonne wissen, wenn sie durch die Unterwelt fährt.<br />

Die letzte und wichtigste Prüfung war die “Verhörung” des Totengerichts.<br />

In der Halle der Wahrheit wurde das Herz des Verstorbenen auf eine Waagschale gelegt.<br />

16 Vgl.http://www.niki-go.de/totenkult/totenkult.html


12<br />

Die Göttin der Gerechtigkeit und Ordnung, Maat, legte als Gegengewicht eine Feder auf die Waage<br />

und nur wenn das Herz genauso leicht wie diese Feder war, durfte der Tote in die weiterleben. War das<br />

Herz aber durch Sünden oder Schandtaten schwerer als die Feder der Göttin Maat, wurde es von einer<br />

Bestie ( mit dem Hinterteil eines Nilpferdes, dem Vorderteils eines Löwen und den Kopf eines<br />

Krokodils ) gefressen und war dazu verdammt zu sterben. 17<br />

4.3. Die Reise in das Jenseits (symbolisch- sinnlich)<br />

Die Reise in das Jenseits kann nach der ägyptischen Vorstellung auch aus einem symbolischsinnlichen<br />

Blickwinkel betrachtet werden.<br />

So ersinnten sich die Ägypter in dem Augenblick des Todes Symbole der Unsterblichkeit, die in drei<br />

Aspekte unterteilt werden können :<br />

Das Symbol der Himmelfahrt, der Wiedergeburt und der Auferstehung , wie sie auch im christlichen<br />

Glauben bei Jesus zu finden sind: 18<br />

a.) Die Himmelfahrt :<br />

Das Diesseits war für die Alten Ägyptern nichts anderes als ein flüchtiger Traum und das Jenseits die<br />

unzerstörbare Sphäre der Wahrheit. 19 Der Tod ähnelte daher in ihrer Vorstellung dem Schlafe, er war<br />

eine rauschhafte Traumreise der Seele im Augenblick des Sterbens, die die Erde verlässt un zu Licht<br />

wird. 20<br />

Bildlich gesehen, erhob sich Ba (der Seelenvogel ) im Augenblick des Todes aus dem Leib des<br />

Verstorbenen und flog zurück zu den Sternen, zum Ursprungsweg seines Wesens. 21 , auch vergleichbar<br />

mit der christlichen ”Himmelfahrt “ Jesu an Pfingsten.<br />

Die Himmelfahrt war in ihren Augen eine Verwandlung in Licht, die Konzentration aller Lebenskräfte,<br />

die für die Unsterblichkeitshoffnung symbolisch ist. 22<br />

17 http://Www.selket.de Vgl. Http://www.selket.de<br />

18 Vgl. Eugen Drewermann, 1989,S.80<br />

19 Vgl. Eugen Drewermann, 1989, S. 84<br />

20 Vgl. Eugen Drewermannm 1989, S.92<br />

21 Vgl. Eugen Drewermann, 1989. S. 93<br />

22 Vgl. Eugen Drewermann, 1989, S.87


13<br />

b. ) Die Wiedergeburt :<br />

Die Alten Ägyptern glaubten an die Macht und das Geheimnis der Sonne, die Nacht und Finsternis, die<br />

den Tod symbolisieren , aber auch Tag und Helligkeit erschafft, welches ein Zeichen der Geburt<br />

darstellt.Der Weg der Sonne, das Eintauchen ins Dunkle der Nacht und in die Unterwelt, bed<strong>eu</strong>tete vor<br />

allem auch eine geistige Ern<strong>eu</strong>erung und Selbstwerden, also eine Wiedergeburt wie sie Osiris erfahren<br />

hatte.<br />

Sie waren so fasziniert von dem Wunder der Sonne, dass sie in den Strahlen sogar die Kraft der<br />

eigenen Seele erblickten. Ihrer Ansicht nach, war die Seele wie ein Strahl er Sonne, die im Tode als<br />

Vogelgestalt de Ba in die Sphäre des ewigen Lichts eintaucht.<br />

Die Seele war außerdem die symbolische Darstellung des Schwierigen und gefahrvollen Lebens des<br />

Bewusstwerdens durch welche ein Mensch seine eigenen Souveränität und Freiheit innewird. 23 Und nur<br />

die Freiheit der menschlichen Existenz kann den Tod besiegen: denn alle Freiheit besteht darin, die<br />

Grenzen der irdischen Welt zu überschreiten. 24<br />

c.) Die Auferstehung :<br />

Im Alten Ägypten stellt die Liebe die Macht dar, welches das Leben selber ist. Sie ist der Quell aller<br />

Einheit und Verschmelzung, die weiser als Geist und Trieb und stärker als der Tod ist. 25<br />

Es ist die Verbundenheit der Liebe selber, die sie unsterblich werden lässt:<br />

Denn jeder, der stirbt, wird zu einem Osiris, der durch die Liebe seiner für ihn gestorbenen Gemahlin<br />

wieder zum Leben erweckt wird , also eine Auferstehung erfährt.<br />

Im Endeffekt sind alle Bilder der Wiedergeburt aus dem Geiste und die Auferstehung vom Tode nach<br />

ägyptischer Auffassung ein Werk der Liebe ,denn “nichts endet im Tode und nichts kann der Tod<br />

unterbrechen. Er setzt nur als ewig, was in der Liebe schon auf Erden<br />

begann (...)” 26<br />

23 Vgl. Eugen Drewermann, 1989, S.99<br />

24 Vgl. Eugen Drewermann, 1989, S.119<br />

25 Vgl. Eugen Drewermann, 1989. S. 139<br />

26 Eugen Drewermann, S.1989, S.144 f.


14<br />

5. Resumée<br />

Der theologische Grundkonsens, den die Religion der alten Ägypter beschreibt, umfasst das des<br />

"Seienden" und "Nichtseienden". Genauer gesagt war, nach dem Glauben der alten Ägypter, das<br />

Leben im Jenseits etwas parallel Existierendes neben dem Leben im Diesseits. Nach der Geburt,<br />

welche zwei Aspekte beinhaltet, lebte zum einen der Mensch mit seinem Körper im Diesseits, und im<br />

Jenseits gleichzeitig sein Ka – sein geistiges Ebenbild also.<br />

Nach dem Tode fanden Körper und Ka wieder zusammen, um ewig zu leben.<br />

Diese einzigartige Vorstellung des Jenseits oder des Leben nach dem Tode mag vielleicht erklären,<br />

warum die Mystik der Ägyptischen Religion bis h<strong>eu</strong>te nicht ihren Reiz verloren hat.<br />

Die Vorstellung, nach dem Tode ein weiteres Leben zu führen nimmt vielen Menschen, ob christlich<br />

oder nicht christlich, eine große Angst vor dem Ungewissen.<br />

Denn schon immer verspürten die Menschen den inneren Drang, das Unbekannte zu erklären:<br />

Und da der Tod etwas ist, dass keiner wirklich erklären kann, haftet ihm eine große paradoxe<br />

Faszination an: Einerseits jagt er den Menschen eine Gänsehaut über den Rücken, andererseits besitzt<br />

er eine große Anziehungskraft.<br />

Und wahrscheinlich ist dies auch die Antwort auf die in der Einleitung aufgeworfene Frage,<br />

was uns so an den Alten Ägyptern fasziniert ?<br />

Es war das natürliche Selbstverständnis mit dem Thema Tod:<br />

Denn die Alten Ägypter haben für sich, mit Hilfe ihres Glaubens, einen Weg gefunden, um mit diesem<br />

Mysterium umzugehen.<br />

Sie haben den Tod als Teil des Lebens akzeptiert, als natürlichen Kreislauf sozusagen, der ewig<br />

besteht und niemals unterbrochen werden kann.<br />

So wie sie geboren wurden, so mussten sie auch wieder sterben, damit die Weltenordnung nicht ihren<br />

kosmischen Rhytmus verliert.


15<br />

6. Literaturverzeichnis<br />

1.) Eugen Drewermann: Ich steige hinab in die Barke der Sonne. Meditationen zu Tod und<br />

Auferstehung. Heitersheim.Walter-Verlag AG, 1989<br />

2.) Klaus Koch: Geschichten der Ägyptischen Religion. Von den Pyramiden bis zu den Mysterien der<br />

Isis. Stuttgart,Berlin,Köln.. Kohlhammer-Verlag, 1993<br />

3. ) Siegfried Morenz: Ägyptische Religion.2.Auflage Stuttgart. Kohlhammer,1977<br />

(Die Religionen der Menschheit; Bd.8. Hrsg. Von Christel Matthias Schröder,Kohlhammer<br />

4. ) Das alte Ägypten- Land der Pharaonen, Pyramiden und Götter<br />

http://www.selket.de/mumie.htm<br />

5. ) Wikipedia: Die freie Enzyklopädie<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Altes_%C3%84gypten<br />

6. ) Ägypten- Eine Reise zum Hochkultur am Nil<br />

http://www.niki-go.de/totenkult/totenkult.html<br />

7. ) Götter Ägyptens<br />

http://www.manetho.de/goetter/<br />

8. ) Das Alte Ägypten<br />

http://www.mein-altaegypten.de/start.htm

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