Schluckstörungen bei Parkinson - Paracelsus-Kliniken
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Schluckstörungen<br />
<strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong><br />
Schluckstörungen<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
Einleitung<br />
Dieses Faltblatt informiert Sie und Ihre Angehörigen<br />
über <strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong>-Erkrankungen häufig auftretende<br />
Störungen des Kauens und Schluckens. Diese Störungen<br />
können in jedem Stadium der Erkrankung auftreten,<br />
verstärkt zeigen sie sich jedoch <strong>bei</strong> fortgeschrittenen<br />
<strong>Parkinson</strong>-Syndromen und <strong>bei</strong> atypischen <strong>Parkinson</strong>-<br />
Erkrankungen. Ihr Ausprägungsgrad reicht von leichten<br />
Veränderungen bis hin zu schweren Schluckstörungen,<br />
<strong>bei</strong> denen eine ausreichende und sichere orale<br />
Versorgung mit Flüssigkeit, Nahrung und Medikamenten<br />
nicht mehr gewährleistet ist.<br />
Welche Störungen können auftreten?<br />
• Speichelfluss<br />
• Langes Kauen<br />
• Verschlucken (Husten/Räuspern <strong>bei</strong>m Essen<br />
und Trinken)<br />
• Probleme <strong>bei</strong>m Schlucken bestimmter Konsistenzen<br />
• Schluckblockaden<br />
• Mehrmaliges Nachschlucken<br />
• Missempfindungen<br />
• Nahrungsreste im Mund<br />
• Hängenbleiben von Nahrung im Rachen<br />
Wenn Sie eine oder mehrere der beschriebenen<br />
Störungen <strong>bei</strong> sich oder Ihrem Angehörigen beobachten,<br />
besprechen Sie dies mit dem behandelnden Arzt, damit<br />
dieser Ihnen falls erforderlich weiterführende Diagnostik<br />
und Therapie vermitteln kann. Von den genannten<br />
Problemen ist das Verschlucken da<strong>bei</strong> besonders zu<br />
beachten, weil es neben akuter Atemnot langfristig<br />
zu Verschleimung und in schweren Fällen sogar zu<br />
Lungenentzündungen führen kann.<br />
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?<br />
Medikamentöse Therapie<br />
Durch Abstimmung der Medikamenteneinnahmezeiten<br />
(Einnahme mindestens eine halbe Stunde vor dem<br />
Essen) auf die Mahlzeiten kann verbessertes Schlucken<br />
erreicht werden.<br />
Generell sollten L-Dopa-Medikamente nicht zeitgleich<br />
mit eiweißhaltiger Nahrung eingenommen werden, da<br />
dies die L-Dopa-Aufnahme beeinträchtigen kann.<br />
Bei ausgeprägtem Speichelfluss, der anderweitig<br />
nicht ausreichend gebessert werden kann, können<br />
anticholinerge Medikamente helfen, den Speichelfluss zu<br />
reduzieren.<br />
Besprechen Sie diese Möglichkeiten mit Ihrem<br />
behandelnden Arzt.<br />
Logopädische Therapie<br />
Da die Veränderungen des Schluckens häufig<br />
medikamentös allein nicht ausreichend zu bessern sind,<br />
ist in diesen Fällen zusätzlich logopädische Behandlung<br />
notwendig. Neben speziellen Übungen für die Mund-,<br />
Rachen- und Kehlkopfmuskulatur können Techniken<br />
erlernt werden, die das Risiko des Verschluckens<br />
verringern.<br />
Kostanpassung<br />
Bei fortgeschrittenen Schluckstörungen wird außerdem<br />
eine Anpassung des Ess- und Trinkangebots an die<br />
Fähigkeiten des Patienten vorgenommen, damit besser<br />
und vor allem sicherer, d. h. ohne Verschlucken gegessen<br />
und getrunken werden kann.<br />
Im Spätstadium kann die Anlage einer Magensonde<br />
notwendig sein, um ausreichende Versorgung mit<br />
Flüssigkeit und Nahrung, aber auch die regelmäßige<br />
Einnahme von Medikamenten sicherzustellen. Auch in<br />
diesen Fällen kann aber in den meisten Fällen weiter<br />
ausgewählte Kost und Flüssigkeit über den Mund<br />
geschluckt werden.