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Schluckstörungen bei Parkinson - Paracelsus-Kliniken

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Selbsthilfe<br />

Ansprechpartner<br />

Elena-Klinik<br />

Kassel<br />

Was hilft im Umgang mit den<br />

Schluckstörungen?<br />

• Gut sitzende Zahnprothesen<br />

• Konzentration auf das Essen und Trinken<br />

• Gute Sitz- und Kopfhaltung <strong>bei</strong>m Essen. Sitzen Sie<br />

aufrecht, beugen Sie den Kopf zum Schlucken leicht<br />

nach vorn<br />

• Nehmen Sie kleine Schlucke und Bissen.<br />

• Schlucken Sie den Mund immer ganz leer<br />

• Essen + Trinken trennen. Vermeiden Sie, Nahrung<br />

mit Flüssigkeit herunter zu spülen.<br />

• Bei Schluckblockaden kann die Temperatur der<br />

Flüssigkeit oder Nahrung eine Rolle spielen.<br />

Eiskaltes oder Heißes kann manchmal leichter<br />

geschluckt werden.<br />

• Tabletten mit Apfelmus oder anderen<br />

Fruchtbreis schlucken anstatt Flüssigkeit.<br />

• Kaugummikauen oder Lutschen von säuerlichen<br />

Bonbons hilft Schlucken anzuregen<br />

• Trinken durch einen Strohhalm<br />

• Dicken Sie Getränke <strong>bei</strong> Bedarf an<br />

• Kostumstellung auf weichere oder pürierte Kost<br />

• Gute Mundpflege nach allen Mahlzeiten<br />

• Mindestens 15 Minuten nach den Mahlzeiten<br />

in aufrechter Position bleiben<br />

Falls eine Umstellung auf weichere Kost notwendig<br />

wird, finden Sie in folgendem Buch Anregungen und<br />

Rezepte: „ Aus Lust am Speisen“, eine Sammlung von<br />

Rezepten, die das Schlucken erleichtern. Bezugsquelle:<br />

Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke, e.V., Am<br />

Moos 4, 79112 Freiburg.<br />

Petra Benecke<br />

Logopädin<br />

Isabel Kretschmer<br />

Logopädin<br />

<strong>Paracelsus</strong>-Elena-Klinik Kassel<br />

Klinikstraße 16<br />

34128 Kassel<br />

T +49 (0)561 6009-0<br />

F +49 (0)561 6009-1 39<br />

kassel@paracelsus-kliniken.de<br />

www.paracelsus-kliniken.de/kassel<br />

Schluckstörungen<br />

<strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong><br />

Informationsblatt für<br />

Patienten und Angehörige


Schluckstörungen<br />

<strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong><br />

Schluckstörungen<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Einleitung<br />

Dieses Faltblatt informiert Sie und Ihre Angehörigen<br />

über <strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong>-Erkrankungen häufig auftretende<br />

Störungen des Kauens und Schluckens. Diese Störungen<br />

können in jedem Stadium der Erkrankung auftreten,<br />

verstärkt zeigen sie sich jedoch <strong>bei</strong> fortgeschrittenen<br />

<strong>Parkinson</strong>-Syndromen und <strong>bei</strong> atypischen <strong>Parkinson</strong>-<br />

Erkrankungen. Ihr Ausprägungsgrad reicht von leichten<br />

Veränderungen bis hin zu schweren Schluckstörungen,<br />

<strong>bei</strong> denen eine ausreichende und sichere orale<br />

Versorgung mit Flüssigkeit, Nahrung und Medikamenten<br />

nicht mehr gewährleistet ist.<br />

Welche Störungen können auftreten?<br />

• Speichelfluss<br />

• Langes Kauen<br />

• Verschlucken (Husten/Räuspern <strong>bei</strong>m Essen<br />

und Trinken)<br />

• Probleme <strong>bei</strong>m Schlucken bestimmter Konsistenzen<br />

• Schluckblockaden<br />

• Mehrmaliges Nachschlucken<br />

• Missempfindungen<br />

• Nahrungsreste im Mund<br />

• Hängenbleiben von Nahrung im Rachen<br />

Wenn Sie eine oder mehrere der beschriebenen<br />

Störungen <strong>bei</strong> sich oder Ihrem Angehörigen beobachten,<br />

besprechen Sie dies mit dem behandelnden Arzt, damit<br />

dieser Ihnen falls erforderlich weiterführende Diagnostik<br />

und Therapie vermitteln kann. Von den genannten<br />

Problemen ist das Verschlucken da<strong>bei</strong> besonders zu<br />

beachten, weil es neben akuter Atemnot langfristig<br />

zu Verschleimung und in schweren Fällen sogar zu<br />

Lungenentzündungen führen kann.<br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?<br />

Medikamentöse Therapie<br />

Durch Abstimmung der Medikamenteneinnahmezeiten<br />

(Einnahme mindestens eine halbe Stunde vor dem<br />

Essen) auf die Mahlzeiten kann verbessertes Schlucken<br />

erreicht werden.<br />

Generell sollten L-Dopa-Medikamente nicht zeitgleich<br />

mit eiweißhaltiger Nahrung eingenommen werden, da<br />

dies die L-Dopa-Aufnahme beeinträchtigen kann.<br />

Bei ausgeprägtem Speichelfluss, der anderweitig<br />

nicht ausreichend gebessert werden kann, können<br />

anticholinerge Medikamente helfen, den Speichelfluss zu<br />

reduzieren.<br />

Besprechen Sie diese Möglichkeiten mit Ihrem<br />

behandelnden Arzt.<br />

Logopädische Therapie<br />

Da die Veränderungen des Schluckens häufig<br />

medikamentös allein nicht ausreichend zu bessern sind,<br />

ist in diesen Fällen zusätzlich logopädische Behandlung<br />

notwendig. Neben speziellen Übungen für die Mund-,<br />

Rachen- und Kehlkopfmuskulatur können Techniken<br />

erlernt werden, die das Risiko des Verschluckens<br />

verringern.<br />

Kostanpassung<br />

Bei fortgeschrittenen Schluckstörungen wird außerdem<br />

eine Anpassung des Ess- und Trinkangebots an die<br />

Fähigkeiten des Patienten vorgenommen, damit besser<br />

und vor allem sicherer, d. h. ohne Verschlucken gegessen<br />

und getrunken werden kann.<br />

Im Spätstadium kann die Anlage einer Magensonde<br />

notwendig sein, um ausreichende Versorgung mit<br />

Flüssigkeit und Nahrung, aber auch die regelmäßige<br />

Einnahme von Medikamenten sicherzustellen. Auch in<br />

diesen Fällen kann aber in den meisten Fällen weiter<br />

ausgewählte Kost und Flüssigkeit über den Mund<br />

geschluckt werden.

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