Kopie von flyer_hno_NasenNebe... - Park Klinik WeiÃensee
Kopie von flyer_hno_NasenNebe... - Park Klinik WeiÃensee
Kopie von flyer_hno_NasenNebe... - Park Klinik WeiÃensee
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
PARK-KLINIK WEISSENSEE<br />
AKADEMISCHES LEHRKRANKENHAUS DER CHARITÉ<br />
Qualitätszertifiziert nach KTQ®<br />
Entzündliche Erkrankungen<br />
der Nasennebenhöhlen<br />
Ein Informationsheft für<br />
Patienten und deren Angehörige<br />
Partnerklinik der SCHLOSSPARK<br />
KLINIK
Was sind die Nasennebenhöhlen?<br />
Die Nasennebenhöhlen sind lufthaltige Hohlräume im<br />
menschlichen Gesichtsschädel und für die Atmung <strong>von</strong><br />
großer Bedeutung. Das Nasennebenhöhlensystem setzt sich<br />
aus der Stirnhöhle, der Kieferhöhle und der Keilbeinhöhle<br />
zusammen, die über das Siebbein mit der Nase in Verbindung<br />
stehen.<br />
Verdickte, entzündete Schleimhaut<br />
Stirnhöhle<br />
Siebbeinzellen<br />
zusätzliche Zellen<br />
im Siebbein<br />
Nasenmuscheln<br />
Kieferhöhle<br />
Entzündung<br />
gesund<br />
Diese Verbindung dient der Belüftung und dem<br />
Sekretabfluss aus den Nebenhöhlen. Dem Siebbein kommt<br />
somit für die Entwicklung <strong>von</strong> Entzündungen im Nebenhöhlensystem<br />
eine zentrale Bedeutung zu. Anders als die<br />
anderen Nasennebenhöhlen besteht das Siebbein aus<br />
Kammern, die durch papierdünne Knochen getrennt und <strong>von</strong><br />
Schleimhaut ausgekleidet sind. Das Siebbeinzellsystem<br />
befindet sich zwischen den Augen und der eigentlichen<br />
Nasenhöhle.<br />
2
Nasennebenhöhlenentzündung<br />
Sinusitis<br />
Die Nasennebenhöhlenentzündung ist eine Erkrankung<br />
der Schleimhaut innerhalb enger, relativ kompliziert gebauter<br />
Hohlräume.<br />
Eine Nasennebenhöhlenentzündung entsteht in der Regel<br />
durch einen Infekt oder allergischen Schnupfen. Die engen<br />
Verbindungen zwischen der Nasenhöhle und den Nebenhöhlen<br />
werden durch Schleimhautschwellungen verschlossen,<br />
so dass ein verstärkt gebildetes schleimiges Sekret<br />
nicht abfließen kann. Bakterien vermehren sich unter diesen<br />
Bedingungen und es kann rasch zur Vereiterung der entzündeten<br />
Höhlen kommen.<br />
Abb.2<br />
Die ausgeprägte Schwellung<br />
der Schleimhaut im<br />
Siebbein führt zu einer<br />
Behinderung der Belüftung<br />
und Drainage der<br />
Nasennebenhöhlen<br />
3
Das führt zu Kopfschmerz besonders über der Stirn und<br />
dem Oberkiefer. Zudem stellt sich schnell ein allgemeines<br />
Krankheitsgefühl ein. Aufgrund der Schwellung der Schleimhaut<br />
verschlechtert sich die Nasenatmung, zusätzlich tritt eine<br />
verstärkte Schleimbildung in der Nase auf, die sich zunächst<br />
als wässriger, später als eitriger Schnupfen zeigt. Eine akute<br />
Entzündung der Nasennebenhöhlen kann auch durch das<br />
Eindringen <strong>von</strong> bakteriell infiziertem Wasser, z.B. beim Baden,<br />
entstehen.<br />
Von einer Barosinusitis spricht man, wenn ein fehlender<br />
Druckausgleich, z. B. beim Fliegen oder Tauchen, eine Entzündung<br />
der Nasennebenhöhlen auslöst. Eine Kieferhöhlenentzündung<br />
kann auch durch Zahnerkrankungen ausgelöst<br />
werden.<br />
W<br />
elche Typen <strong>von</strong> entzündlichen<br />
Erkrankungen der Nasennebenhöhlen<br />
gibt es ?<br />
Akute Sinusitis<br />
Hierbei handelt es sich um eine einmalige Erkrankung meist<br />
der Kiefer- oder Stirnhöhle.<br />
Wiederkehrende (rezidivierende) Sinusitis<br />
Bei dieser Entzündungsform kommt es in regelmäßigen<br />
Abständen immer wieder zu akuten Entzündungen meist 1 bis<br />
2 mal jährlich. Zwischen den Entzündungsschüben bestehen<br />
keine Anzeichen einer Erkrankung.<br />
Chronische Sinusitis<br />
Die chronische Sinusitis ist eine dauerhafte in der Regel über<br />
eine Zeit <strong>von</strong> 3 Monaten bestehende Erkrankung, bei der sich<br />
eine ständig entzündete Schleimhaut mit erheblicher Verdickung<br />
oder Polypenbildung im Siebbein befindet. Diese<br />
Schleimhautschwellung blockiert die Belüftung der Stirn-,<br />
Kiefer- oder Keilbeinhöhle.<br />
4
Die Schleimhaut der Nase und der<br />
Nasennebenhöhlen<br />
Die Nase und die Nasennebenhöhlen sind <strong>von</strong> einer besonderen<br />
Schleimhaut ausgekleidet. Becherzellen und Drüsen<br />
geben ein Sekret an die Oberfläche der Schleimhaut ab.<br />
Dort bildet sich ein zweischichtiger Sekretfilm. Flimmerhärchen<br />
transportieren den oberen Sekretteppich ständig aus<br />
den Nasennebenhöhlen zur Nase.<br />
d)<br />
a) b)<br />
c)<br />
a)<br />
Abb. 3 Feinaufbau der Schleimhaut<br />
a) Flimmerzelle mit Zilien<br />
b) sekretproduzierende Becherzellen<br />
c) Schleimdrüse<br />
d) Sekretfilm<br />
b)<br />
Abb. 4<br />
Bei entzündlichen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen kommt es zu<br />
Veränderungen und verschiedenen Funktionsstörungen der Schleimhaut.<br />
a) vermehrte dünnflüssige Sekretproduktion (z. B. bei Allergie)<br />
b) verminderte Sekretproduktion und Eindickung des Sekretfilmes (z.B. bei<br />
einigen Formen der chronischen Entzündung)<br />
5
D<br />
ie Entzündungen der<br />
Nasennebenhöhlen<br />
<br />
Die akute Kieferhöhlenentzündung<br />
Die akute Kieferhöhlenentzündung ist gekennzeichnet durch<br />
Kopfschmerzen, die meist unter den Augen bestehen, aber auch in<br />
die Stirn ausstrahlen können. Typischerweise verstärken sich diese<br />
Schmerzen beim Beugen des Kopfes, beim Bücken oder körperlichen<br />
Anstrengungen. Die Nasenatmung ist behindert und der<br />
Geruchssinn gestört.<br />
Die Behandlung zielt in erster Linie auf die Abschwellung der<br />
Schleimhaut in der Nase und im Siebbein ab. Dies erfolgt durch<br />
abschwellende Nasentropfen oder Sprays. Eine Wärmedurchflutung<br />
der Schleimhaut kann diese Behandlung unterstützen.<br />
Rotlicht-Bestrahlung, Kurz- oder Mikrowellen auf die Nase (3 x 15<br />
Minuten in 30 cm Abstand) sind dafür geeignet. Ein schleimlösendes<br />
Medikament, ein Sekretolytikum wie Gelomyrtol forte,<br />
Sinupret oder andere, verbessert den Abfluss des eingedickten<br />
Sekretes aus der Kieferhöhle. Bei einer eitrigen Entzündung muss<br />
zusätzlich ein Antibio-tikum genommen werden. Ein verlängerter<br />
Verlauf der Entzündung ohne erkennbare Besserungstendenz<br />
oder beginnende Komplikationen können eine endoskopische<br />
Operation oder eine Kieferhöhlenpunktion erforderlich machen.<br />
<br />
Die akute Stirnhöhlenentzündung<br />
Bei dieser Erkrankung stehen Stirnkopfschmerzen unterschiedlicher<br />
Intensität im Vordergrund.<br />
Die Behandlung erfolgt durch:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
abschwellende Nasentropfen<br />
Tiefenwärme (Rotlicht, Kurzwelle)<br />
Sekretolytika<br />
Antibiotika<br />
Lokale Abschwellung des blockierten Zugangs zur<br />
Stirnhöhle (HNO-Arzt)<br />
Endoskopische Operation (Öffnung) der Stirnhöhle,<br />
wenn die anderen Maßnahmen ohne Erfolg bleiben<br />
6
Eiterspiegel in der Stirnhöhle<br />
Abb. 5<br />
Akute Stirnhöhlenentzündung<br />
rechts mit starker Schwellung<br />
der Kieferhöhlenschleimhaut<br />
<br />
Akute Keilbeinhöhlenentzündung<br />
Meist bestehen schlecht lokalisierbare Kopfschmerzen<br />
z. B. in der Mitte des Kopfes oder im Nacken. Auffällig ist der<br />
eitrige Schleim im Rachen, der zu schmerzhaften Reizungen<br />
der Schleimhaut führen kann. Auch hier ist eine Therapie mit<br />
abschwellenden Mitteln und die Gabe <strong>von</strong> Antibiotika und<br />
Sekretolytika bei anhaltenden Kopfschmerzen notwendig.<br />
Komplikationen, wie die Verschlechterung des Sehvermögens,<br />
machen die rechtzeitige Operation über einen endoskopischen<br />
Zugang erforderlich.<br />
Die entzündlichen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen<br />
können unterschiedlich stark ausgeprägt und verschieden<br />
lokalisiert sein. Die Diagnostik und die Therapie<br />
dieser Erkrankungen gehören in die Hand des Hals-Nasen-<br />
Ohren− Arztes.<br />
7
Nasennebenhöhlenentzündungen<br />
im Kindesalter<br />
Die Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) im Kindesalter<br />
unterscheiden sich <strong>von</strong> den Entzündungen im<br />
Erwachsenenalter. Säuglinge und Kleinkinder haben meist<br />
starke Allgemeinsymptome, wie Fieber und Lymphknotenschwellungen.<br />
Kleinkinder reagieren meist mit einer Erkrankung der<br />
Schleimhaut im gesamten Luftweg. So ist ein Schnupfen meist<br />
mit einer Nebenhöhlenentzündung und einer Bronchitis<br />
verbunden. Ein nächtlicher Husten kann ein Zeichen für eine<br />
Sinusitis bei Kleinkindern sein.<br />
Wucherungen, auch Polypen genannt, sind Vergrößerungen<br />
der Rachenmandel im Kindesalter und eine der<br />
häufigsten Ursachen für eine behinderte Nasenatmung,<br />
Nebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen.<br />
Während die unkomplizierten Infekte bei Kindern in der<br />
Regel schnell ausheilen, besteht bei verzögertem Verlauf<br />
eitriger Entzündungen der Nasennebenhöhlen die Gefahr<br />
einer Ausbreitung auf die Augenhöhle.<br />
Siebbein<br />
Nasenscheidewand<br />
Kieferhöhle<br />
Abb. 6<br />
Die Nasennebenhöhlen beim<br />
Kleinkind. Die Stirnhöhle wird<br />
erst ab dem 4. Lebensjahr ausgebildet.<br />
Die Trennwand<br />
zwischen Siebbein und Auge ist<br />
sehr dünn, dadurch droht im<br />
Kindesalter ein Übergreifen der<br />
Entzündung auf das Auge.<br />
Nasenhöhle<br />
8
Wiederkehrende Entzündungen der<br />
Nasennebenhöhlen<br />
Typisch hierfür ist eine Entzündung, meist der Stirn- oder<br />
Kieferhöhle in regelmäßigen Abständen ca. 1 - 2 mal jährlich.<br />
Beim Allergiker begleitet sie die Allergiesaison. Zwischen den<br />
Entzündungsschüben heilt die Sinusitis meist vollständig ab.<br />
Ursache sind einige Formvarianten der Siebbeinzellen,<br />
welche dazu beitragen, dass die Zugänge zu den Nebenhöhlen<br />
zusätzlich eingeengt werden. Diese können den<br />
Druckausgleich verzögern und die Ursache für starken Kopfschmerz<br />
beim Tauchen oder bei Flugreisen bzw. bei Reisen<br />
ins Gebirge sein.<br />
Abb. 7<br />
Das Siebbein wird durch zusätzliche<br />
Siebbeinzellen besonders eng. Auch<br />
eine aufgeblähte lufthaltige<br />
Nasenmuschel blockiert die<br />
Nasennebenhöhlen.<br />
a) mittlere Nasenmuschel<br />
b) verkrümmte Nasenscheidewand<br />
9
Chronische<br />
Nasennebenhöhlenentzündungen<br />
Die chronische Sinusitis ist durch eine ständige<br />
Entzündung der Schleimhaut in den Nebenhöhlen geprägt.<br />
Das Ausmaß der Entzündung kann <strong>von</strong> leichten Schwellungszuständen<br />
(Ödemen), Verdickungen (Hyperplasien) der<br />
Schleimhaut bis zu Polypen der Schleimhaut gehen. Nasenpolypen<br />
entstehen nie wirklich in der Nase sondern im<br />
Siebbein, <strong>von</strong> wo sie sich in die Nasenhöhle absenken. Dabei<br />
blockieren sie die Nebenhöhlen und sind die Ursache z. B.<br />
einer Kiefer- oder Stirnhöhlenentzündung.<br />
Besonders Patienten mit Asthma bronchiale und einer<br />
Unverträglichkeit gegenüber Schmerzmedikamenten neigen<br />
sehr stark zur Nasenpolypenerkrankung.<br />
Abb. 8<br />
Hochgradige schleimhautschwellung<br />
der Nasennebenhöhlen. Ein Polyp<br />
ist aus dem Siebbein in die<br />
Nasenhaupthöhle vorgefallen.<br />
Polyp<br />
Nasenhöhle<br />
10
Untersuchungsmethoden bei<br />
Patienten mit Sinusitis<br />
<br />
Nasenendoskopie<br />
Mit speziellen optischen Instrumenten, sog. Endoskopen,<br />
fahndet der HNO-Arzt nach Zeichen einer Nasennebenhöhlenentzündung,<br />
wie z.B. Polypen oder Eiterstraßen.<br />
Abb. 9<br />
Endoskopisches Bild bei eitriger<br />
Entzündung der Nasennebenhöhlen<br />
Eiterstraße<br />
hochgradig entzündete Schleimhaut<br />
mittlere Nasenmuschel<br />
<br />
Computertomographie<br />
Die übersichtliche Darstellung aller Nasennebenhöhlen<br />
und des Siebbeins gelingt mit der Computertomographie (CT).<br />
Der Arzt erhält eine „Landkarte“, der er die Lokalisation und<br />
Ausdehnung der Erkrankung und wichtige anatomische Hinweise<br />
für eine mögliche Operation entnehmen kann.<br />
Abb. 10<br />
Computertomographie bei akuter<br />
Stirnhöhlenentzündung<br />
Abb. 11<br />
Die Computerrhinomanometrie<br />
dient der Bestimmung des Nasenwiderstandes.<br />
11
Olfaktometrie<br />
Die Olfaktometrie dient zur Prüfung des Riechvermögens.<br />
Bei dieser Untersuchung soll ein Riechstoff, der in bestimmten<br />
Konzentrationen angeboten wird, wahrgenommen werden.<br />
Außerdem sollen bekannte Geruchsstoffe identifiziert werden.<br />
<br />
Allergietest<br />
Der Allergietest wird als Hauttest am Unterarm ausgeführt.<br />
Dazu werden Extrakte der häufigsten Allergene z. B. Pollen,<br />
Hausstaub und Schimmelpilze auf die Haut aufgetragen. Die<br />
innerhalb <strong>von</strong> 20 Minuten auftretende Hautreaktion wird<br />
dann erfasst und ist ein Maß für die Intensität der vorliegenden<br />
Allergien.<br />
M<br />
ikrochirurgie der Nasennebenhöhle<br />
- Biostatische endoskopische<br />
Siebbeinchirurgie<br />
Grundlage der modernen endoskopischen Mikrochirurgie<br />
der Nasennebenhöhlen ist die Nasenendoskopie und die<br />
Computertomographie der Nasennebenhöhlen. Durch optimale<br />
Sichtverhältnisse beim Einsatz <strong>von</strong> Endoskopen ist eine<br />
schonende Operationstechnik möglich.<br />
Die endoskopischen Verfahren haben zum Ziel, kranke<br />
Schleimhaut abzutragen und eine bessere Belüftung der<br />
Nasennebenhöhlen zu gewähren. Belüftung und Sekretabfluss<br />
sind die wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass sich<br />
die entzündete Schleimhaut erholt und ganz ausheilt.<br />
Allerdings wurde bisher bei den entsprechenden Operationen<br />
das knöcherne Labyrinth der Nasennebenhöhlen<br />
häufig komplett ausgeräumt und sogar die Knochenstruktur<br />
entfernt, die für die Statik der Nase wicht ig war. .<br />
12
Abb. 12<br />
Abtragen eines Polypen<br />
aus dem Siebbein. Der<br />
überwiegende Teil der<br />
verdickten Schleimhaut<br />
der Nasennebenhöhlen<br />
wird belassen und erholt<br />
sich nach der Operation.<br />
Endoskop<br />
Sind dann die knöchernen Hohlräume ganz in sich zusammengefallen,<br />
können die Beschwerden sogar noch<br />
schlimmer werden.<br />
Im Siebbein entstehen fast alle Entzündungen der Kieferund<br />
Stirnhöhle. In einer Arbeitsgruppe um Prof. Hans<br />
Behrbohm wurde in der <strong>Park</strong>-<strong>Klinik</strong> Weißensee eine Operationsmethode<br />
entwickelt, die auf der Grundlage neuer<br />
Erkenntnisse zur Architektur des Siebbeins, zwischen den<br />
tragenden Wänden und verzichtbaren Zelle unterschiedet<br />
die Biostatische endoskopische Chirurgie des Siebbeins. Bei<br />
dieser Methode wird sanft, individuell auf den Patienten<br />
abgestimmt, nur die kranke Schleimhaut und verengte<br />
Knochenwände entfernt. Die Operation erfolgt unter Sicht<br />
<strong>von</strong> Endoskopen und zielt auf eine Vermeidung <strong>von</strong><br />
Schrumpfungen und narbigen Verengungen des Siebbeins ab.<br />
Eine weitere Facette der Biostatischen Chirurgie ist die<br />
ICMIC (intracavitäre minimal invasive Chirurgie der Nasennebenhöhlen).<br />
Mit besonders feinen microchirurgischen<br />
Instrumenten werden hierbei kranke Strukturen in den<br />
entlegenen Regionen, z.B. der Stirn- oder Kieferhöhle durch<br />
die Nase entfernt, die bisher einerseits auf diesem Wege nicht<br />
erreich-bar waren und deren Rolle für die Erkrankungen der<br />
Stirn- und Kieferhöhle bisher unterschätzt wurde.<br />
13
Nachbehandlung<br />
Die Nachbehandlung nach endoskopischen Operationen<br />
der Nasennebenhöhlen ist genauso wichtig wie die Operation<br />
selbst. Nach der Operation kommt es zu einer Schwellung der<br />
Schleimhaut und zur Bildung <strong>von</strong> Wundbelägen. Das Sekret<br />
trocknet ein und bildet Borken. Auch Blutreste <strong>von</strong> der<br />
Operation sammeln sich in der Nase. Dies führt zu einer<br />
Verstopfung und Verlegung der geschaffenen Öffnungen zu<br />
den Nebenhöhlen und bedarf einer Reinigung durch den<br />
Arzt.<br />
Am Ende jeder Operation werden kleine Tamponaden in<br />
das Siebbein eingebracht, die ein Nachbluten aus der verbliebenen<br />
Schleimhaut verhindern. Verwendet werden dafür<br />
kleine quellfähige Kunststoffschwämmchen, die nur einen<br />
leichten Druck in der Nase verursachen und die Nasenatmung<br />
nicht behindern. Diese Tamponaden werden am 1.<br />
bis 3. Tag nach der Operation durch den Arzt entfernt oder<br />
lösen sich <strong>von</strong> selbst auf.<br />
Abb. 13<br />
Situation der Schleimhaut<br />
unmittelbar nach der<br />
Nasennebenhöhlenoperation<br />
Blutkrusten<br />
Borken<br />
intakte Schleimhaut<br />
Blutreste<br />
14
N<br />
achbehandlung im Krankenhaus<br />
Die Nachbehandlung unmittelbar nach der Operation ist<br />
besonders wichtig, deshalb erfolgt sie auch ca. 5 - 6 Tage unter<br />
stationären Bedingungen durch den Arzt.<br />
Absaugen: Mit einem geeigneten Sauger wird Sekret aus<br />
der Nase abgesaugt. Ab dem 4. Tag nach der Operation<br />
werden dann auch das Siebbein bzw. die eröffneten<br />
Nasennebenhöhlen abgesaugt.<br />
Abtragen <strong>von</strong> Borken: Diese werden unter endoskopischer<br />
Sicht mit Mikroinstrumenten entfernt.<br />
Anfeuchten: Die Schleimhaut wird kontinuierlich durch<br />
Einsprühen <strong>von</strong> öligem Nasenspray, z.B. GeloSitin, Coldastop-Nasenöl,<br />
oder andere und isotoner Salz- und Solelösung<br />
im Wechsel benetzt und angefeuchtet.<br />
Inhalationen: Die Schleimhaut neigt nach der Operation<br />
zum Austrocknen. Die Inhalationen erfolgen mit isotonen<br />
Salzlösungen.<br />
Medikamentöse Therapie nach der Operation<br />
Sole-Inhalationen oder Einsprühen der Nase mit Sole-<br />
Lösung dienen zur oberflächlichen Befeuchtung der Schleimhäute.<br />
Ölige Nasensprays und panthenolhaltige Salben tragen<br />
zur Ablösung der Borken bei. Antibiotika schützen vor Infektion<br />
der bakteriell besiedelten Wundflächen oder bekämpfen<br />
akute Entzündungen.<br />
Ein Sekretolytikum wie Gelomyrtol forte, Sinupret oder<br />
andere, fördern die Wiederherstellung der Transportfunktion<br />
der Schleimhaut und tragen zur Verflüssigung des<br />
eingedickten Sekretes bei chronischer Entzündung bei.<br />
Glukokortikoide (Cortisonpräparate) werden bei Polypen der<br />
Nase und der Nasennebenhöhlen drei Wochen um den<br />
Operationszeitpunkt gegeben. Später werden sie dann durch<br />
ein Nasenspray ersetzt.<br />
15
Nachbehandlung in der Praxis<br />
Alle 2 - 3 Tage muss die Wundheilung durch den HNO-<br />
Arzt kontrolliert und durch gezielte Maßnahmen unterstützt<br />
werden. Der Hals-Nasen-Ohrenarzt saugt das sich noch<br />
verstärkt bildende Sekret aus der Nase ab und kontrolliert die<br />
Wundflächen mit dem Endoskop.<br />
Länger als die Wundheilung dauert die Wiederherstellung<br />
der Schleimhautfunktion, so dass Borkenbildungen und zäher<br />
Schleim in der Nase über einen Zeitraum <strong>von</strong> mehreren<br />
Wochen bestehen können. Mit einer täglichen Spülung der<br />
Nasenhöhlen mittels einer Nasendusche, gefüllt mit Salzwasser,<br />
gelingt eine schonende und effektive Reinigung.<br />
Diese, vom Patienten selbst durchgeführte Behandlung,<br />
unterstützt die ärztlichen Maßnahmen und trägt zu einer<br />
raschen Wundheilung bei. Einer besonders intensiven<br />
Nachbehandlung bedürfen Patienten mit einer Neigung zur<br />
Polypenbildung.<br />
In vielen Fällen wird der Arzt, ausgehend vom Befund in<br />
der Nase, rechtzeitig ein antientzündliches, kortisonhaltiges<br />
Nasenspray, z.B. Avamys, Nasonex, Rhinisan oder andere, zur<br />
Behandlung der noch bestehenden Schleimhautschwellungen<br />
und zur Vorbeugung gegen das Wiederauftreten <strong>von</strong><br />
Polypen verschreiben.<br />
Die Reaktionen auf das Nasenspray werden vom HNO-<br />
Arzt in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Mit Hilfe <strong>von</strong><br />
Endoskopen kann der HNO-Arzt die Schleimhaut der Nase<br />
beurteilen und im Siebbein die Wirkung des Medikamentes<br />
einschätzen. Über die Dauer der Anwendung dieses Nasensprays<br />
(Wochen, Monate, ständig) entscheidet der HNO-Arzt<br />
auf der Grundlage des aktuellen Nasenbefundes. In<br />
bestimmten Fällen ist zusätzlich die Gabe antientzündlicher<br />
Medikamente erforderlich.<br />
16
Bei den wiederkehrenden Formen der Sinusitis sind die<br />
Ausheilungschancen sehr hoch. Bei Patienten, bei denen<br />
Bronchialasthma, Polypen in der Nase und den Nasennebenhöhlen<br />
sowie eine Unverträglichkeit gegenüber Schmerzmitteln<br />
zusammentreffen, wird der Erfolg maßgeblich durch<br />
die intensive Nachbehandlung bestimmt.<br />
Die Neigung zur Polypenbildung als Ausdruck einer<br />
Stoffwechselstörung kann nicht durch eine Operation geheilt<br />
werden. Die Operation schafft aber ausreichend weite<br />
Räume, in welchen sich die zur Schwellung neigende<br />
Schleimhaut ausdehnen kann, ohne zu Krankheitssymptomen<br />
zu führen. Gleichzeitig schafft die Operation erst die<br />
Voraussetzung für eine wirkungsvolle Lokalbehandlung der<br />
Schleimhauttapete der Nasennebenhöhlen.<br />
17
Häufige Fragen<br />
Werden Operationen der Nasennebenhöhlen ambulant<br />
oder stationär ausgeführt?<br />
Operationen der Nasennebenhöhlen werden unter<br />
stationären Bedingungen durchgeführt. Ein stationärer<br />
Aufenthalt <strong>von</strong> 4 - 7 Tagen ist erforderlich.<br />
Wie sicher ist eine Siebbeinoperation?<br />
Die Operationen erfolgen in direkter Nachbarschaft zur<br />
Augenhöhle mit dem Sehnerv, den Augenmuskeln und dem<br />
Augapfel, sowie zur Schädelbasis mit Gehirn und Hirnhäuten.<br />
Die endoskopische Chirurgie der Nasennebenhöhlen ist in<br />
der Hand erfahrener Operateure heute sehr sicher. Die<br />
moderne Endoskopietechnik erlaubt auch während der<br />
Operation genaue Orientierungen. Mit der Computertomographie<br />
ist eine übersichtliche Darstellung der gesamten<br />
Nasennebenhöhlenregion möglich und damit eine genaue<br />
Operationsplanung und -durchführung realisierbar. Tage vor<br />
der Operation wird der Operateur Sie über mögliche Komplikationen<br />
informieren und anhand des vorliegenden speziellen<br />
Befundes die Risiken einschätzen.<br />
Kann immer endoskopisch operiert werden?<br />
Der ganz überwiegende Teil aller Operationen der Nasennebenhöhlen<br />
erfolgt heute endoskopisch. In seltenen Fällen<br />
z. B. nach Voroperationen oder sich anbahnenden Komplikationen<br />
als Folge einer akuten Entzündung, ergibt sich zuweilen<br />
die Notwendigkeit, die Stirnhöhle oder auch die Kieferhöhle<br />
über einen Zugang <strong>von</strong> außen oder den Mundvorhof<br />
zu öffnen. Auch diese Wege führen zu guten kosmetischen<br />
Ergebnissen.<br />
18
Inhalt<br />
Seite<br />
Was sind die Nasennebenhöhlen?<br />
Nasennebenhöhlenentzündung - Sinusitis<br />
Welche Typen <strong>von</strong> entzündlichen Erkrankungen<br />
der Nasennebenhöhlen gibt es?<br />
Die Schleimhaut der Nase und der<br />
Nasennebenhöhlen<br />
Die Entzündungen der Nasennebenhöhlen<br />
Nasennebenhöhlenentzündungen im Kindesalter<br />
Wiederkehrende Entzündungen der<br />
Nasennebenhöhlen<br />
Chronische Nasennebenhöhlenentzündungen<br />
Untersuchungsmethoden bei Patienten<br />
mit Sinusitis<br />
Mikrochirurgie der Nasennebenhöhlen<br />
- Biostatische endoskopische Siebbeinchirurgie<br />
Nachbehandlung<br />
Nachbehandlung im Krankenhaus<br />
Nachbehandlung in der Praxis<br />
Häufige Fragen<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
14<br />
15<br />
16<br />
18<br />
19
So finden Sie uns<br />
Mirbachplatz<br />
Hosemannstr.<br />
Zur U-Bahnanbindung<br />
Pistoriusstr.<br />
Ostseepl.<br />
Langhansstr.<br />
Tram<br />
BUS<br />
Roelckestr.<br />
Gäblerstr.<br />
Zur Stadtautobahn<br />
Rennbahnstr.<br />
Behaimstr.<br />
Max-Steinke-Str.<br />
<strong>Park</strong>-<strong>Klinik</strong><br />
Weißensee<br />
BUS<br />
Tram<br />
Woelckprom.<br />
Pistoriusstr.<br />
Schönstr.<br />
Berliner Allee<br />
Amalienstr.<br />
BUS<br />
Tram<br />
<strong>Park</strong>str.<br />
Albertinenstr.<br />
Berliner Ring<br />
I.-Gandhi-Str.<br />
Grellstr.<br />
Zum Alexanderpl.<br />
Tram<br />
S<br />
Greifswalder Str.<br />
Michelangelostr.<br />
Lage: 4,5 km nordöstlich vom Alexanderplatz (Mitte)<br />
FAHRVERBINDUNGEN<br />
S-Bahn S 8 | S41 | | S42 - S-Bahnhof Greifswalder Straße<br />
dort umsteigen in die Straßenbahn M4<br />
Bus 158 | 255 - Mirbachplatz<br />
Straßenbahn 12 | M13 - Behaimstraße<br />
Straßenbahn 12 | M4 | M13 - Albertinenstraße<br />
dort umsteigen in den Bus 255<br />
U-Bahn U2 - S/U-Bahnhof Pankow<br />
dort umsteigen in den Bus 255<br />
PARK-KLINIK WEISSENSEE<br />
Schönstraße 80<br />
13086 Berlin<br />
Sekretariat der Abteilung<br />
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,<br />
Plastische Operationen<br />
Marina Kahlbaum<br />
Telefon: +49 30 9628-3852<br />
Telefax: +49 30 9628-3855<br />
kahlbaum@park-klinik.com<br />
www.park-klinik.com<br />
152.-/2012.07