25.06.2012 Aufrufe

Umgang mit dem Gast

Umgang mit dem Gast

Umgang mit dem Gast

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Gast</strong><br />

Der Lehrling kennt die grundlegenden Verhaltensweisen im <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Gast</strong> und kann sie anwenden.<br />

1.1 Grundregeln des Verhaltens vor <strong>dem</strong> <strong>Gast</strong><br />

Sie begegnen einem <strong>Gast</strong>...<br />

Beschreiben Sie, was Sie in folgenden Situationen tun bzw. sagen.<br />

Wunderschönen guten Morgen, Herr Mitterer!<br />

Sie müssen zwei Gäste, die <strong>mit</strong>einander plaudern, etwas fragen...<br />

Ein Ehepaar ist im Begriff die Mäntel anzuziehen...<br />

Ein Herr und eine Dame nehmen an einem Tisch Platz. Sie sind in un<strong>mit</strong>telbarer Nähe...<br />

Sie erhalten einen Anruf für einen <strong>Gast</strong>, der gerade beim Essen sitzt (Handy)...<br />

Eine Dame reist an und lädt ihre Koffer aus <strong>dem</strong> Auto aus...<br />

Ein älterer Herr bewegt sich unsicher in Richtung der vier Stufen zum Speisesaal...<br />

Ein <strong>Gast</strong> lädt Sie zu einem Drink ein...<br />

Sie sind gerade bei einem Check-out <strong>mit</strong> einem <strong>Gast</strong>, als das Telefon läutet...<br />

Seite 1


Ein <strong>Gast</strong> ruft von einem Zimmer aus an und möchte Karten für die Bregenzer Festspiele reservieren.<br />

Vor Ihnen stehen zehn Gäste, die auschecken möchten...<br />

Ein <strong>Gast</strong> möchte telefonisch ein Zimmer reservieren. Im Zimmerplan sind zwar noch ein<br />

paar Lücken, aber Sie sind sich auf die Schnelle nicht sicher, ob die Reservierung möglich<br />

ist...<br />

Ein <strong>Gast</strong> ruft vom Zimmer aus an der Rezeption an und möchte gerne das Kinoprogramm<br />

von heute Abend wissen. Sie bitten den <strong>Gast</strong> um einen Moment Geduld und möchten im Internet<br />

nachschauen, als ein <strong>Gast</strong> anreist.<br />

Ein <strong>Gast</strong> reist am Vor<strong>mit</strong>tag um 10:00 Uhr an. Der abreisende <strong>Gast</strong> hat aber noch nicht ausgecheckt<br />

und ist deshalb auch noch nicht für den <strong>Gast</strong> bereit. Er beschwert sich, schließlich<br />

konnte er letztes Jahr auch schon um 10:00 Uhr ins Zimmer!<br />

Sie sind alleine an der Rezeption. Während Sie einen <strong>Gast</strong> einchecken, läutet das Telefon.<br />

Sie erklären <strong>dem</strong> <strong>Gast</strong> bei der Anreise das Angebot des Hotels (Wellness, Restaurants,…)<br />

Ein <strong>Gast</strong> reist heute ab. Er möchte das Zimmer bis 15:00 Uhr behalten, da er sich nach <strong>dem</strong><br />

Skifahren noch umziehen möchte. Da im Zimmer erneut ein <strong>Gast</strong> anreist, müssen Sie <strong>dem</strong><br />

<strong>Gast</strong> erklären, dass dies leider nicht möglich ist.<br />

Seite 2


1.2 Check-in<br />

Der Lehrling kennt den Ablauf eines Check-ins und macht durch sein<br />

professionelles Verhalten einen positiven ersten Eindruck auf den <strong>Gast</strong>.<br />

Vorbereitung auf die Anreisen (meist bereits am Vorabend):<br />

• Anreiseliste für den nächsten Tag ausdrucken<br />

• Gästekorrespondenz <strong>mit</strong> den Buchungen im Zimmerreservierungsplan vergleichen<br />

und auf Richtigkeit überprüfen (Arrangement, An-/Abreisedatum, Zimmerpreis, Sonderwünsche...)<br />

• Gästeblätter nach Möglichkeit ausfüllen bzw. ausdrucken<br />

• Korrespondenz zusammen <strong>mit</strong> Gästeblatt in die Ankunftsmappe legen<br />

<strong>Gast</strong>anreise – Check-in<br />

Beschreiben Sie das Check-in.<br />

☺ Begrüßen des <strong>Gast</strong>es, Smalltalk<br />

Herzlich Willkommen Herr Mitterer! Mein Name ist Sabrina, hatten Sie eine gute Anreise?<br />

☺ <strong>Gast</strong> auf Anreiseliste abhaken<br />

☺ Überprüfen der Reservierung<br />

☺ Ausfüllen bzw. Ergänzen des Gästeblattes<br />

☺ Überreichen des Schlüssels und diverser Informationen das Hotel betreffend<br />

Seite 3


☺ Begleiten des <strong>Gast</strong>es aufs Zimmer bzw. Weg zum Zimmer erklären<br />

☺ Erklären der Zimmereinrichtung (TV, Telefon,...)<br />

☺ Schönen Aufenthalt wünschen<br />

Nacharbeit an der Rezeption<br />

• <strong>Gast</strong>daten <strong>mit</strong> Gästekartei im Hotelprogramm vergleichen und eventuelle Änderungen<br />

durchführen<br />

• <strong>Gast</strong> einchecken (Rechnung wird eröffnet)<br />

Rollenspiel. Führen Sie in einem Rollenspiel die Ankunft eines <strong>Gast</strong>es durch.<br />

Verwenden Sie die nachstehende Checkliste, da<strong>mit</strong> Sie nichts vergessen. Fügen<br />

Sie ein „Plus“ für beachtete Punkte, ein „Minus“ für nicht beachtete Punkte<br />

ein. Diskutieren Sie das Ergebnis <strong>mit</strong> Ihrem Ausbilder.<br />

Rollenspiel 1 2 3 4 5 6<br />

Begrüßen und Small Talk<br />

Auf Anreiseliste abhaken<br />

Überprüfen der Reservierung<br />

Gästeblatt<br />

Schlüssel und Hotelinformationen<br />

Weg zum Zimmer erklären, Zimmereinrichtung<br />

(TV, Telefon,...)<br />

Schönen Aufenthalt wünschen<br />

Datenvergleich Gästeblatt – Gästekartei<br />

Seite 4


Check-in im Hotelprogramm<br />

1.3 Check-out<br />

Der Lehrling kennt den Ablauf eines Check-outs und macht durch sein<br />

professionelles Verhalten einen positiven letzten Eindruck auf den <strong>Gast</strong>.<br />

Beschreiben Sie das Check-out.<br />

☺ <strong>Gast</strong> fragen, ob er einen angenehmen Aufenthalt hatte: Smalltalk<br />

☺ <strong>Gast</strong> auf Abreiseliste abhaken<br />

☺ Frage nach der Minibar<br />

☺ Verbuchen der Minibar oder sonstiger noch offenen Leistungen<br />

☺ Ausdruck einer Proforma-Rechnung<br />

☺ Erklären der Rechnung<br />

☺ Eventuelle Korrekturen vornehmen, <strong>Gast</strong> nach Zahlungsart fragen<br />

Seite 5


☺ Zahlungsart verbuchen und Zahlungsverkehr abwickeln (Kreditkarte, Barzahlung, ...) –<br />

Check-out im Hotelprogramm<br />

☺ Frage nach Zimmerschlüssel<br />

☺ Frage nach Gepäck und Auto<br />

☺ Verabschieden des <strong>Gast</strong>es<br />

Rollenspiel. Führen Sie in einem Rollenspiel die Abreise eines <strong>Gast</strong>es durch.<br />

Verwenden Sie die nachstehende Checkliste, da<strong>mit</strong> Sie nichts vergessen. Fügen<br />

Sie ein „Plus“ für beachtete Punkte, ein „Minus„ für nicht beachtete Punkte<br />

ein. Diskutieren Sie das Ergebnis <strong>mit</strong> Ihrem Ausbilder.<br />

Rollenspiel 1 2 3 4 5 6<br />

Nach Aufenthalt erkundigen<br />

Auf Abreiseliste abhaken<br />

Frage nach Minibar/Verbuchen<br />

Ausdruck Proforma-Rechnung<br />

Erklären der Rechnung<br />

Frage nach Zahlungsart – Zahlungsart<br />

verbuchen<br />

Check-out im Hotelprogramm<br />

Frage Zimmerschlüssel, Gepäck, Auto<br />

Verabschieden<br />

Seite 6


1.4 Reklamation<br />

Der Lehrling ist in Problemsituationen in der Lage, richtige Worte finden,<br />

geschickt reagieren und zuhören zu können.<br />

Beispiel einer Problemsituation:<br />

Herr und Frau Romelt, langjährige Stammgäste, beschweren sich in der gut besetzten Hotelhalle, dass<br />

auf ihrer Hotelrechnung (Proforma-Rechnung) zu viele Getränke verbucht worden sind. Herr Romelt<br />

wird dabei auch ziemlich laut. Das wird er nicht bezahlen! Fräulein Daniela, die Rezeptionistin, bedauert<br />

sogleich die Tatsache 1 und lädt die beiden auf eine Tasse Kaffee in das Büro, wo sie ungestört<br />

das Problem besprechen können 2 . Das Ehepaar Romelt nimmt in bequemen Sesseln Platz 3 . Fräulein<br />

Daniela nimmt sich sogleich einen Block und Schreibzeug zur Hand 4 . Frau Romelt scheint sich etwas<br />

beruhigt zu haben, während ihr Gatte immer noch leise vor sich hin schimpft und nun auch das Service<br />

kritisiert. Als Fräulein Daniela sich nochmals <strong>mit</strong> sehr ruhiger Stimme 5 im Namen des Hotels für den<br />

Vorfall entschuldigt, 6 wird auch Herr Romelt ruhiger.<br />

Fräulein Daniela erkundigt sich nach <strong>dem</strong> Hauptproblem und findet heraus, dass lediglich zwei Gläser<br />

Bier, ein Campari und zwei Gläser Wein irrtümlich auf deren Rechnung gelangt sind 7 . Während Herr<br />

Romelt aufzählt, nickt Daniela gelegentlich <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Kopf und gibt zu erkennen, dass sie sehr daran<br />

interessiert ist, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen 8 . Sie notiert <strong>mit</strong> und fasst dann zusammen 9 :<br />

„Wir haben Ihnen also € 13,00 zu viel verrechnet“ 10 . Sie stellt im Gespräch auch fest, dass das Ehepaar<br />

jeden Abend <strong>mit</strong> der Familie Huemer in der Kaminstube zusammen sitzt und auch gemeinsam bestellt.<br />

Herr Romelt meint auch, dass die fälschlich verrechneten Getränke auf die Rechnung der Huemer’s<br />

gehörten.<br />

Daniela überdenkt kurz, wie sie sich verhalten sollte. Einerseits könnte sie die Rechnung auf Huemer’s<br />

umbuchen, andererseits hatte sich herausgestellt, dass Herr Romelt wohl für alle bestellt hatte, aber der<br />

Meinung war, der Kellner würde die Getränke auf verschiedene Zimmer aufteilen. Auch Herr Huemer<br />

gilt als kritischer, aber guter <strong>Gast</strong>. Eigentlich wäre das Hotel im Recht! Schließlich bedankt sich Daniela,<br />

dass Herr und Frau Romelt den Missstand vorgebracht haben 11 und schlägt vor 12 : „Wenn Sie<br />

einverstanden sind, werden wir den Betrag auf Ihrer Rechnung gutschreiben und auch nicht auf die<br />

Rechnung der Huemer’s setzen. Vielleicht war Herr Huemer der Meinung, Sie hätten ihn eingeladen,<br />

weil Sie die Getränke bestellt haben.“<br />

Dann bittet sie die Romelt’s noch, immer den Restaurantbeleg am gleichen Abend zu kontrollieren<br />

und auch abzuzeichnen. Herr Romelt ist einverstanden und wünscht aber sofort, dass sie den Kellner<br />

anruft und ihm den Auftrag gibt, dies von sich aus zu tun. Darauf geht Daniela jedoch nicht ein, sie<br />

würde das <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Kellner gerne persönlich besprechen 13 . Dann lenkt Daniela das Gespräch auf Angenehmeres<br />

und macht Frau Romelt ein Kompliment für ihre Ausdauer bei deren 5-stündigen Wanderungen.<br />

Nach <strong>dem</strong> Gespräch nimmt Daniela Kontakt <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Service auf und schildert das Problem. Sie<br />

macht auch eine Notiz im Reklamationsheft und vermerkt den Vorfall in der Gästekartei des Herrn<br />

Romelt. So möchte sie verhindern, dass es im nächsten Jahr ähnliche Probleme gibt. Schon am nächsten<br />

Tag überprüft Daniela persönlich, ob die Restaurantbelege auch unterschrieben sind. Als sie Herrn<br />

Romelt an der Tagesbar sieht, erkundigt sie sich zuerst nach seinem Befinden und schließlich fragt sie<br />

auch, ob sich die Probleme erledigt hätten. Herr Romelt äußert sich nun sehr zufrieden.<br />

Seite 7


Ordnen Sie die folgenden Grundsätze den nummerierten und unterstrichenen<br />

Textstellen zu. Tragen Sie dann die Code-Buchstaben in die Lösungszeilen ein.<br />

R Zum Punkt kommen<br />

I Keine Zuhörer bei Reklamationen<br />

H Notizen machen<br />

E Aktiv zuhören<br />

A Ruhe bewahren<br />

S Dem Bedauern Ausdruck verleihen<br />

H Nicht vor <strong>dem</strong> <strong>Gast</strong> telefonieren<br />

N Zusammenfassung machen<br />

T Neutral entschuldigen<br />

E Danken, dass sich der <strong>Gast</strong> <strong>mit</strong>teilt<br />

E Entspannte Situation herbeiführen<br />

T Thema versachlichen<br />

C Evtl. gemeinsam Lösungswege suchen<br />

T Kontrollieren, ob die Verbesserungsmaßnahmen gegriffen haben<br />

Die Lösung:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Merke: Ein negatives Erlebnis erzählt der <strong>Gast</strong> zehn Personen weiter!!!<br />

Ein positives Erlebnis erzählt der <strong>Gast</strong> nur vier Personen weiter!!!<br />

Seite 8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!