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Landeswallfahrten Sachseln und Einsiedeln - Pfarrei Stans

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<strong>Stans</strong>_09 18.04.2005 15:43 Uhr Seite 25<br />

Das besondere Thema: christliche Sexualmoral<br />

5-teilige Serie von em. Prof. Dr. Hans Halter: 5. <strong>und</strong> letzter Teil<br />

Homosexualität – nichts oder alles?<br />

Homosexualität ist ein vielschichtiges<br />

Phänomen, sodass<br />

neuerdings häufig von Homosexualitäten<br />

gesprochen wird.<br />

Es gibt Homosexuelle als<br />

schwule Männer oder lesbische<br />

Frauen, die sich erst in<br />

jüngster Zeit im Kampf um<br />

gemeinsame Rechte ein wenig<br />

zusammengetan haben,<br />

bislang aber kaum viel Gemeinsames<br />

hatten. Schwulsein<br />

<strong>und</strong> Lesbischsein ist nicht<br />

das Gleiche. Der Grossteil der<br />

Homosexuellen ist exklusiv<br />

homosexuell, es sind ca. 5%<br />

der Bevölkerung, eine offenbar<br />

überall ziemlich konstant<br />

bleibende Zahl, die Männer<br />

überwiegen. Eine Minderheit<br />

ist bisexuell, sucht also sexuelle<br />

Befriedigung mit beiden<br />

Geschlechtern. Mit dem Sexualforscher<br />

W. Bräutigam<br />

kann man genuine Neigungshomosexualität<br />

unterscheiden<br />

von Entwicklungshomosexualität<br />

als einem vorübergehend<br />

auftretenden Phänomen unter<br />

Jugendlichen auf dem Weg<br />

zur Heterosexualität, ferner<br />

Pseudohomosexualität z.B.<br />

bei Strichjungen, <strong>und</strong> Hemmungshomosexualität<br />

als therapierbare<br />

Sozialisationsstörung.<br />

Die genuine Neigungshomosexualität<br />

als dauernde sexuelle<br />

Neigung zum eigenen<br />

Geschlecht ist nicht veränderbar<br />

(therapierbar). Die Entstehung<br />

ist wissenschaftlich<br />

ungeklärt. Wahrscheinlich<br />

wirken verschiedene Faktoren<br />

zusammen, Angeborenes <strong>und</strong><br />

Erworbenes. Eine jüngste<br />

Richtung, welche Sexualität<br />

Graffiti<br />

an einer<br />

Hauswand<br />

oder geschlechtliche Identität<br />

nur noch als kulturelles Konstrukt<br />

sieht, wobei die biologisch-organisch<br />

angelegte Sexualität<br />

zur Nebensache wird,<br />

will von beidem nichts wissen<br />

<strong>und</strong> pocht auf die eigene Ent-<br />

Prof. Dr. Hans Halter<br />

Der Obwaldner Hans Halter<br />

(1939) studierte Philosophie<br />

<strong>und</strong> Theologie in Chur,<br />

empfing die Priesterweihe<br />

1965 <strong>und</strong> war hierauf bis<br />

1968 hauptamtlich als Seelsorger<br />

tätig. Danach widmete<br />

er sich Promotionsstudien<br />

mit Schwerpunkt Ethik in<br />

Bonn, wo er 1976 mit einer<br />

preisgekrönten Arbeit zur<br />

Frage nach dem Christlichen<br />

der christlichen Moral<br />

doktorierte. 1977-1990 Professor<br />

für Moraltheologie<br />

<strong>und</strong> Sozialethik an der<br />

Theologischen Hochschule<br />

Chur. 1990 - 2004 Professor<br />

für Theologische Ethik mit<br />

Schwerpunkt Sozialethik an<br />

der Theologischen Fakultät<br />

der Universität Luzern. Leiter<br />

des dortigen Instituts für<br />

Sozialethik. Mitglied verschiedener<br />

schweizerischer<br />

Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Kommissionen.<br />

Autor zahlreicher<br />

Publikationen. Seit<br />

2004 emeritiert.<br />

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