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Landeswallfahrten Sachseln und Einsiedeln - Pfarrei Stans

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<strong>Stans</strong>_09 18.04.2005 15:43 Uhr Seite 27<br />

Das besondere Thema: christliche Sexualmoral<br />

aber für den Umgang mit der<br />

Veranlagung. Homosexuelle<br />

Handlungen sind mindestens<br />

objektiv gesehen immer Sünde.<br />

Homosexuelle haben enthaltsam<br />

zu leben.<br />

Die nachkonziliare Moraltheologie<br />

sieht in der Homosexualität<br />

eine vormoralische<br />

Mangelerscheinung (verglichen<br />

mit den heterosexuellen<br />

Möglichkeiten), weswegen<br />

Enthaltsamkeit als Ideal gesehen<br />

wird; gelingt dies nicht,<br />

soll die Homosexualität in einer<br />

Fre<strong>und</strong>schaft gelebt werden,<br />

was gegenüber der Promiskuität<br />

(Geschlechtsverkehr<br />

mit häufig wechselnden Partnern,<br />

Anm. der Red.) das geringere<br />

Übel ist.<br />

Innerhalb der evangelischen<br />

Theologie dominiert heute die<br />

Auffassung, dass das homosexuelle<br />

Leben innerhalb einer<br />

festen Fre<strong>und</strong>schaft ethisch in<br />

Ordnung ist (also nicht bloss<br />

das geringere Übel), was heissen<br />

muss, dass die beiden sexuellen<br />

Ausprägungen in jeder<br />

Hinsicht als gleichwertig<br />

<strong>und</strong> gleichberechtigt gelten.<br />

Am weitesten geht die besonders<br />

von christlichen Homosexuellen<br />

selbst vertretene<br />

Auffassung, welche sowohl<br />

die homosexuelle Neigung<br />

wie ihre Praxis für eine völlig<br />

gleichwertige wie gleichberechtigte<br />

natürliche Variante<br />

der göttlichen Schöpfungsordnung<br />

halten, was sich<br />

neuerdings mit der Forderung<br />

verbindet, dass homosexuelle<br />

Paare auch heiraten können,<br />

eine kirchliche Segnung erhalten<br />

<strong>und</strong> als offen homosexuell<br />

Lebende auch als Pfarrer(innen)<br />

wirken können.<br />

Letzteres wurde <strong>und</strong> wird vor<br />

allem in den evangelischen<br />

Kirchen diskutiert.<br />

Wie sollen Homosexuelle<br />

moralisch gut leben?<br />

Die entscheidende Weichenstellung<br />

für die ethische Wertung<br />

erfolgt in der vorethischen<br />

Wertung der Neigung<br />

als solcher. Je negativer die<br />

Wertung der Neigung ist, desto<br />

einschränkender ist die<br />

Normierung. Die radikal ablehnende<br />

Sicht der Bibel – die<br />

man heute nicht wegdiskutieren<br />

sollte mit der Auskunft,<br />

verurteilt würde nicht<br />

Homosexualität, sondern nur<br />

missbrauchte Gastfre<strong>und</strong>schaft,<br />

Vergewaltigung, kultische<br />

Prostitution <strong>und</strong> Pädophilie<br />

– ist insofern korrekturbedürftig,<br />

als man damals um<br />

die wie auch immer entstandene<br />

homosexuelle Dauerneigung<br />

nicht wusste. Homosexuelle<br />

wurden als Heterosexuelle<br />

gesehen, die homosexuell<br />

<strong>und</strong> damit pervers<br />

handeln. Was aber ist, wenn<br />

Homosexuelle genauso ihrer<br />

Natur entsprechend handeln<br />

(möchten) wie Heterosexuelle?<br />

Sicher: Veranlagungen als<br />

solche sind noch keine ethische<br />

Rechtfertigung für das<br />

jeweilige Handeln, es gibt<br />

bekanntlich auch «Triebtäter».<br />

Natur ist als solche noch<br />

kein ethischer Massstab. Aber<br />

wenn das Handeln entsprechend<br />

der Veranlagung oder<br />

Neigung nicht schädlich ist,<br />

nicht für die Handelnden<br />

selbst <strong>und</strong> vor allem nicht für<br />

andere, ist gegen das Handeln<br />

entsprechend der Neigung –<br />

Immanuel Kant möge verzeihen<br />

– ethisch nichts einzuwenden,<br />

sofern dieses Handeln<br />

zumindest für die Handelnden<br />

selbst ein sinnvolles<br />

Handeln ist.<br />

Slogan einer Homsexuellen-Organisation<br />

Auch homosexuelles Handeln<br />

kann mit positivem Sinn erfüllt<br />

werden, <strong>und</strong> zwar nicht<br />

nur, sofern es Lust <strong>und</strong> Wohlbefinden<br />

verschafft, sondern<br />

auch so, dass auch homosexuelles<br />

Handeln zum Aus-<br />

27

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