gestern, heute, morgen Im Gespräch - 22., Pfarre Stadlau
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<strong>Im</strong> Gespräch. Heidi Neumeister<br />
STADLAUER<br />
PFARRBLATT: Was sind<br />
deine Aufgaben im Pfarrgemeinderat?<br />
HEIDI<br />
NEUMEISTER: Ich bin als<br />
Pfarrsekretärin in den PGR bestellt,<br />
damit ich alle Informationen aus erster<br />
Hand habe und sie auch weitergeben<br />
kann. Ich habe keinen bestimmten<br />
Fachbereich über, bin aber im Fachbereich<br />
Finanzen, da ich die ganze<br />
Pfarrbuchhaltung mache und die<br />
Kirchenrechnung erstelle. Weiters bin<br />
ich noch Mitarbeiterin im Fachbereich<br />
Kinderpastoral und Kinderliturgie -<br />
letztere ist mein Herzensanliegen.<br />
SP: Wie bist du Pfarrsekretärin geworden?<br />
HN: Eines Tages wurde ich von unserem<br />
damaligen <strong>Pfarre</strong>r P. Wöß gefragt,<br />
ob ich mir vorstellen könnte, wenn Frau<br />
Ferdin (Anm.d.R.: die frühere Pfarrsekretärin)<br />
in Pension geht, Pfarrsekretärin<br />
zu werden. P. Wöß hat gewusst, dass ich<br />
früher in der Buchhaltung in einem<br />
Büro gearbeitet habe. Er hat mir<br />
Bedenkzeit gegeben, um mit meiner<br />
Familie zu sprechen und wir haben<br />
dann beschlossen, dass ich das Angebot<br />
annehme.<br />
SP: Was sind deine Aufgaben als<br />
Pfarrsekretärin?<br />
HN: Meine Hauptaufgaben sind die<br />
Annahme von Tauf- und Trauungsanmeldungen,<br />
Begräbnismeldungen, Wiedereintrittsmeldungen,<br />
die Terminkoordination<br />
und -vereinbarung, Todesmeldungen<br />
in die Pfarrkartei und die diözesane<br />
Katholikendatei einzutragen, die<br />
Führung der Matrikenbücher (Tauf- und<br />
Trauungsbücher) - teilweise händisch<br />
und teilweise am Computer - und Dokumente<br />
auszustellen. Dann kümmere<br />
ich mich weiters um die ganze Postbearbeitung<br />
und den pfarrlichen<br />
Schriftverkehr. Von der Diözese kommt<br />
vierteljährlich ein Änderungsindex, da<br />
werden alle Nachträge in die Matrikenbücher<br />
bekanntgegeben (Firmungen,<br />
Taufen, Hochzeiten, Austritte), die ich<br />
händisch eintragen muss. Es müssen<br />
zum Teil auch Matrikennummern von<br />
der Diözese kontrolliert werden. Ich<br />
schreibe auch den Wochenplan für die<br />
Messen, hänge ihn aus und richte ihn<br />
für die Priester her. Ich bearbeite auch<br />
noch die gesamte Pfarrbuchhaltung.<br />
Und dann sind<br />
da noch die allgemeinen<br />
Arbeiten: Ablage, Terminerstellung<br />
für das Monatsprogramm<br />
und das Pfarrblatt,<br />
die Verteilung der<br />
Plakate und der Aktionen,<br />
Betreuung des Schriftenstandes,<br />
Erstellung von<br />
Adresslisten (z.B. Geburtstagsbriefe<br />
für alle Personen<br />
ab dem 70. Lebensjahr),<br />
Einladungen für Ehemaligentreffen,<br />
Briefe für Kirchenbeitragssäumige.<br />
Dann kommen noch relativ<br />
viele Seelsorgegespräche dazu, wenn<br />
zB der <strong>Pfarre</strong>r nicht da ist - dann bin ich<br />
die erste Ansprechperson.<br />
SP: Kommen auch Leute nur zum<br />
Reden in die Pfarrkanzlei?<br />
HN: Ja, aber meist aufgrund bestimmter<br />
Anlässe z.B. bei einem Todesfall<br />
oder wenn jemand finanzielle Probleme<br />
hat. Da gibt es viele, die einfach das Bedürfnis<br />
haben zu reden, die brauchen<br />
einen Menschen der ihnen zuhört. Das<br />
bewegt mich oft.<br />
SP: Ist dann dein Beruf nicht auch<br />
Berufung?<br />
HN: Das sehe ich auch so - das ist<br />
nicht nur ein Job, sondern meine<br />
Lebensaufgabe. Ich habe sehr viel mit<br />
Menschen zu tun und bin einfach für<br />
alle da, die mich brauchen.<br />
SP: Was wünscht du dir von deinen<br />
“Kunden”?<br />
HN: Das kann ich so gar nicht sagen,<br />
da alles sehr individuell ist.<br />
SP: Hast du fixe Arbeitszeiten?<br />
HN: Ich habe gelernt, wenn ich die<br />
Pfarrkanzlei zusperre, dass der Arbeitstag<br />
für mich beendet ist und ich Privatperson<br />
bin. Es geht mir allerdings nicht<br />
immer so leicht von der Hand, dass ich<br />
wirklich (im Kopf) abschalten kann.<br />
SP: Du bist immer sehr freundlich, wie<br />
machst du das?<br />
HN: Da gibt es kein Rezept oder<br />
Training. Ich versuche mir immer vorzustellen,<br />
wie ich in dieser Situation<br />
behandelt werden möchte. So versuche<br />
ich auch die anderen Menschen zu<br />
Heidi<br />
Neumeister<br />
ist verheiratet<br />
mit Roman<br />
und hat zwei<br />
Töchter.<br />
behandeln.<br />
Ich versuche<br />
mich auch<br />
von Vorurteilen<br />
nicht beeinflussen<br />
zu<br />
lassen. Ich<br />
denke mir, so<br />
wie die Menschen<br />
von<br />
mir empfangen werden ist das für sie<br />
der erste Eindruck von unserer <strong>Pfarre</strong>.<br />
Es ist oft der Fall, dass Leute, die<br />
aggressiv bei der Tür hereinkommen,<br />
ganz normal mit mir weiterreden, wenn<br />
ich sie freundlich begrüße und ihnen<br />
das Gefühl gebe, dass ich sie verstehe,<br />
wenn sie eine heftige Kritik anbringen.<br />
Die Leute wollen verstanden werden<br />
und wollen einfach einmal ihren Frust<br />
ablassen.<br />
SP: Was machst du, wenn du nicht in<br />
der <strong>Pfarre</strong> bist?<br />
HN: Privat gehe ich gerne spazieren<br />
und bin gerne in der Natur. Ich gehe<br />
ganz gern schwimmen, lese ein gutes<br />
Buch und gehe auch Tennis spielen. Ich<br />
würde gerne Handarbeiten, aber dazu<br />
fehlt im Moment ein wenig die Zeit. Ich<br />
freu mich auch immer auf den Urlaub,<br />
denn da kann ich ganz gut abschalten<br />
und versuche mir wirklich eine Auszeit<br />
zu nehmen, dem Stress zu entkommen<br />
und nicht zu viel Action zu haben.<br />
SP: Was möchtest du unseren Lesern<br />
noch mitteilen?<br />
HN: Es würde mich freuen, wenn<br />
weiterhin gerne Familien mit Kindern<br />
zu uns in die <strong>Pfarre</strong> kommen, damit es<br />
bei uns mit der Kinderpastoral und der<br />
Kinderliturgie gut weitergeht und unsere<br />
<strong>Pfarre</strong> jung bleibt.<br />
Hannes Schneider<br />
Heidi Neumeister ist auch eine wichtige<br />
Unterstützung beim Erstellen des<br />
“<strong>Stadlau</strong>er Pfarrblattes”. Wir möchten<br />
uns für die Geduld und die vielen kleinen<br />
Dinge die sie tut, ganz herzlich<br />
bedanken. Das Pfarrblatt-Team.<br />
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