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Präsentation Prof. Dr. Ulrike Mattke, Hochschule Hannover

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Menschen mit geistiger<br />

Behinderung im Alter –<br />

die aktuelle Situation in<br />

Niedersachsen<br />

Vortrag bei der Expertentagung des Netzwerks<br />

Pflege- und Versorgungsforschung der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Hannover</strong> am 6.11.2012<br />

Zur Wohnsituation von Menschen mit geistiger<br />

Behinderung im Alter – Herausforderungen für<br />

Politik und Praxis<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong>


Warum dieses Thema?<br />

Demographischer Wandel für<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

Zahl der ausscheidenden WfbM-<br />

Mitarbeitenden wird sich bis 2018<br />

versiebenfachen (499 zu 3365)<br />

(LH Niedersachsen 2008)<br />

bereits heute zum Teil gravierend<br />

unzureichende Wohnsituation von<br />

älteren Menschen mit geistiger<br />

Behinderung<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Inhalt des Vortrags<br />

1. Was erscheint problematisch? Kurze<br />

Problemskizze<br />

2. Aktivitäten zur Thematik in Niedersachsen<br />

3. Bisherige Forschungsergebnisse<br />

1. Wünsche von Betroffenen<br />

2. „Ältere Familien“<br />

3. Lebensqualität für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung im Alter<br />

4. Elemente guter Praxis<br />

4. Schlussfolgerungen<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Inhalt des Vortrags<br />

1. Was erscheint problematisch? Kurze<br />

Problemskizze<br />

2. Aktivitäten zur Thematik in Niedersachsen<br />

3. Bisherige Forschungsergebnisse<br />

1. Wünsche von Betroffenen<br />

2. „Ältere Familien“<br />

3. Lebensqualität für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung im Alter<br />

4. Elemente guter Praxis<br />

4. Schlussfolgerungen<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Was erscheint problematisch?<br />

1. Koppelung von WfbM- und Wohnheimplätzen<br />

2. Versorgung pflegebedürftiger, betagter Eltern durch<br />

ältere Menschen mit geistiger Behinderung oder<br />

umgekehrt<br />

3. Versorgung von pflegebedürftigen Menschen mit<br />

geistiger Behinderung in Einrichtungen der<br />

Eingliederungshilfe<br />

4. Versorgung von pflegebedürftigen Menschen mit<br />

geistiger Behinderung in Einrichtungen der Pflegebzw.<br />

Altenhilfe<br />

5. Unzureichende Finanzierung und häufig inadäquate<br />

Tagesangebote/Tagesbetreuung/Tagesstruktur<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Inhalt des Vortrags<br />

1. Was erscheint problematisch? Kurze<br />

Problemskizze<br />

2. Aktivitäten zur Thematik in Niedersachsen<br />

3. Bisherige Forschungsergebnisse<br />

1. Wünsche von Betroffenen<br />

2. „Ältere Familien“<br />

3. Lebensqualität für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung im Alter<br />

4. Elemente guter Praxis<br />

4. Schlussfolgerungen<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Aktivitäten in Niedersachsen<br />

<br />

<br />

<br />

20.9.1997: Tagung des Behindertenbeauftragten des<br />

Landes „Selbstbestimmung bis ins hohe Alter. Wie<br />

behinderte Menschen im hohen Alter leben wollen“<br />

16.5.1998: Tagung des Behindertenbeauftragten des<br />

Landes: „Die Pflegeversicherung –Menschen mit<br />

Behinderung ziehen Bilanz<br />

2008: Lebenshilfe Niedersachsen: Teilhabeleistungen<br />

für alte Menschen mit geistiger Behinderung. Eine<br />

Empfehlung des Landesverbandes der Lebenshilfe<br />

Niedersachsen und der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der Werkstätten für behinderte Menschen in<br />

Niedersachsen/Bremen<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Aktivitäten in Niedersachsen<br />

<br />

<br />

<br />

2009-2011: Selbstbestimmt im Alter? Diakonisches Werk<br />

Niedersachsen. Situation von Menschen mit Beh. im Alter<br />

in Österreich, Litauen und Norwegen<br />

2009-2012: Forschungsprojekt „Anders Alt!?“ zur<br />

!Lebensqualität von älteren Menschen mit geistiger oder<br />

mehrfacher Behinderung : <strong>Hochschule</strong> OS,<br />

Heilpädagogische Hilfe OS & Uni <strong>Hannover</strong><br />

2011- 2014/15 Behindertenbeauftragten des Landes in<br />

Kooperation mit dem Landesbeirat für Menschen mit<br />

Behinderungen: Erhebung und Bewertung von Wohnangeboten<br />

für älter werdende behinderte Menschen<br />

außerhalb der klassischen Strukturen sowie Erschließung<br />

inklusiver Tagesangebote<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Inhalt des Vortrags<br />

1. Was erscheint problematisch? Kurze<br />

Problemskizze<br />

2. Aktivitäten zur Thematik in Niedersachsen<br />

3. Bisherige Forschungsergebnisse<br />

1. Wünsche von Betroffenen<br />

2. „Ältere Familien“<br />

3. Lebensqualität für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung im Alter<br />

4. Elemente guter Praxis<br />

4. Schlussfolgerungen<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


1. Wünsche von Betroffenen<br />

Wählen, entscheiden und Unterstützung<br />

erfahren (aus: Segel setzen 2012, 19f., 37, 45)<br />

Eigentlich ganz einfach: Menschen mit Behinderungen<br />

wollen gefragt werden und (lernen) Entscheidungen<br />

selbst (zu) treffen.<br />

<br />

<br />

<br />

Selbst bestimmen können, wo man mitmacht – Fragen,<br />

ob man teilnehmen möchte, ist okay, aber nicht<br />

aufdrängen!<br />

Bis zum Lebensende da wohnen bleiben, wo man jetzt<br />

lebt!<br />

Möglichkeiten, etwas selbstständig zu unternehmen zu;<br />

selbst entscheiden, was und mit wem man was macht.<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


2. „Ältere Familien“<br />

Zwei Fallbeispiele:<br />

„ein Aufnahmegespräch ...da kam eine … 92-jährige<br />

alte Frau, mit ihrer 55-jährigen Tochter, die noch nie<br />

woanders geschlafen hat, zog ihre Tochter hinter sich<br />

her an der Hand. Nehmen Sie meine Tochter, wenn<br />

ich sterbe?“ (Anders alt!?, 9)<br />

„Ein Ehepaar, beide über 80 Jahre alt wird von ihrer<br />

60-jährigen Tochter mit geistiger Behinderung<br />

gepflegt<br />

Hier bitte noch ein paar<br />

Details von Herrn Lindner ergänzen!<br />

In den Osnabrücker Werkstätten lebten mehr als 40%<br />

der Beschäftigten bei oder in der Nähe von<br />

Angehörigen: Zunehmendes Risiko akuter Krisensituationen<br />

bei mangelnder Zukunftsplanung (Anders<br />

alt!?, 30)<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Unterstützende Faktoren zur Bereitschaft<br />

von Zukunftsplanung „älterer Familien“<br />

Empfehlungen aus dem Projekt Anders alt!?<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Biografie- und Identitätsunterstützende Angebote, z.B.<br />

ein Lebensbuch<br />

Familienentlastende- bzw. Familienunterstützende<br />

Dienste<br />

Urlaubsreisen<br />

Kurzzeitpflege<br />

Kontakt der Familien zur WfbM<br />

Wohnberatung<br />

Absprachen/Kooperation zwischen Wohnheim und WfbM<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


3. Lebensqualität<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Angemessene räumliche und bauliche Bedingungen z.B.<br />

automatische Türöffner, rollstuhlgerechte Küchen etc.<br />

Angemessene gesundheitliche Versorgung<br />

Möglichkeit, Privatsphäre zu erleben sowie Phasen von<br />

Ruhe und Aktivität selbst zu bestimmen (vgl. Bsp.<br />

Anders alt!?, 26)<br />

Möglichkeit, zwischenmenschliche Beziehungen zu<br />

erhalten<br />

Möglichkeit, sinnvolle Tätigkeiten ausüben zu können<br />

Möglichkeit, eigene Interessen aufrechtzuerhalten und<br />

weiterzuentwickeln<br />

Möglichkeit zur kulturellen Teilhabe und<br />

Weiterbildung/Erwachsenenbildung<br />

(Aus: Anders alt!? 2012, 24)<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


4. Elemente guter Praxis<br />

1. Wünsche und Bedürfnisse ermitteln<br />

2. Vorbereitung und Planung des Ruhestands<br />

3. Flexible Übergänge<br />

4. Biografische Begleitung/ Biografiearbeit<br />

5. Selbstbestimmung<br />

6. Förderung und Erhalt von Fähigkeiten<br />

7. Entschleunigung<br />

8. Kontinuität<br />

9. Konzentration auf den Übergang/punktuelle Begleitung<br />

10. Sterbebegleitung/Hospiz<br />

(aus Segel setzen 2009, 60ff.)<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Inhalt des Vortrags<br />

1. Was erscheint problematisch? Kurze<br />

Problemskizze<br />

2. Aktivitäten zur Thematik in Niedersachsen<br />

3. Bisherige Forschungsergebnisse<br />

1. Wünsche von Betroffenen<br />

2. „Ältere Familien“<br />

3. Lebensqualität für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung im Alter<br />

4. Elemente guter Praxis<br />

4. Schlussfolgerungen<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Schlussfolgerungen<br />

Forschungsergebnisse liegen vor<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

auf der Ebene der Betroffenen<br />

auf pädagogischer Handlungsebene<br />

in Bezug auf einzelne Regionen: OS<br />

in Bezug auf einzelne Institutionen: Heilpädagogische<br />

Hilfe OS bereits 2009 mit flexiblem Seniorentagesprogramm<br />

in „Segel setzen“ herausgehoben<br />

Es bleiben die strukturell<br />

problematischen Situationen.<br />

Es fehlen Erhebungen für ganz<br />

Niedersachsen.<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Handlungsbedarf<br />

Verbesserung struktureller Bedingungen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ausreichendes und differenziertes Wohnangebot für<br />

berentete Menschen mit Behinderungen<br />

Garantie des Wahlrechts von Menschen mit Beh., d.h.<br />

kein Verlagern in die Pflegeversicherung, sondern:<br />

SGB XI und SGB XII in Ergänzung<br />

Rahmenleistungsvereinbarung für Tagesangebote für<br />

Senioren<br />

Konstruktive Kooperation zwischen Kostenträgern<br />

und Einrichtungsträgern<br />

Klärung der Zuständigkeiten zwischen Landespolitik<br />

und Kommunen<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Rahmenbedingungen<br />

„…wenn die Rahmenbedingungen uns<br />

daran hindern, was zu machen,<br />

verdammt noch mal, dann müssen wir<br />

die Rahmenbedingungen ändern“!<br />

(Experteninterview in Bachelorarbeit „Wohnen von<br />

Menschen mit geistiger Behinderung im Alter 2012)<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>


Literatur<br />

<br />

<br />

<strong>Hochschule</strong> Osnabrück et al. 2012: „Anders alt!?“<br />

Ergebnisse des Forschungsprojekts „Lebensqualität für<br />

Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung.<br />

Software AG-Stiftung (2009): Segel setzen. Aufbruch<br />

zum selbstbestimmten Ruhestand von Menschen mit<br />

Behinderung. Münster<br />

<strong>Prof</strong>essorin <strong>Dr</strong>. <strong>Ulrike</strong> <strong>Mattke</strong><br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong>

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