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Charakteristische Gruppen (nach ihrer Priorität geordnet) - Pharmazie

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Seminar: Stereochemie – Handout (Definitionen stereochemischer Begriffe) Stark et al. (Angaben ohne Gewähr) 2<br />

Prochiralität. – Liegt<br />

a<br />

vor, wenn ein Re<br />

O<br />

H<br />

HO<br />

achirales Zentrum<br />

c LiAlH 4<br />

einer Verbindung<br />

b<br />

Si<br />

durch einen einzigen<br />

Reaktionsschritt in<br />

Acetophenon<br />

ein Chiralitätszentrum<br />

umwandelbar ist.<br />

(achiral)<br />

(chiral)<br />

Dabei spricht man bei sp 3 -hybridisierten Zentralatomen von<br />

heterotopen Liganden (pro-R bzw. pro-S) und bei sp 2 -hybridisierten<br />

Zentralatomen von heterotopen Seiten (Re bzw. Si).<br />

pro-R/pro-S. – Stereodeskriptoren zur<br />

Beschreibung heterotoper Liganden<br />

prochiraler Verbindungen (s.<br />

Prochiralität).<br />

H<br />

CH 3<br />

H<br />

b<br />

F<br />

a Cl<br />

H H B<br />

A<br />

c<br />

Pseudochiralität. – Tritt auf bei<br />

Kohlenstoffatomen, die zwei konstitutionell<br />

unterschiedliche und zwei konstitutionell gleiche<br />

asymmetrische, aber entgegengesetzt konfigurierte<br />

<strong>Gruppen</strong> tragen und wird mit r bzw. s gekennzeichnet.<br />

H<br />

(ap)-n-Butan<br />

H<br />

(S)-1-Phenylethanol<br />

( H A pro-R )<br />

(H B pro-S)<br />

COOH<br />

HO<br />

S<br />

H<br />

HO<br />

r<br />

H<br />

HO<br />

R<br />

H<br />

COOH<br />

Racemisches Gemisch ( = Konglomerat). – Vorliegen<br />

Ribarsäure<br />

zweier Enantiomerer im Gemisch, wobei jedoch (-)- und<br />

(+)- Enantiomere in getrennten Kristallen vorliegen. Da es sich um<br />

ein eutektisches Gemisch handelt, ist der Schmelzpunkt meist<br />

niedriger als bei den reinen Enantiomeren.<br />

Racemat. –Äquimolares Gemisch zweier Enantiomerer; zeigt keine<br />

optische Aktivität.<br />

Reeves-Schreibweise. – Beispiel: α-D-Glucose<br />

Re/Si. – Stereodeskriptoren zur Beschreibung<br />

heterotoper Seiten prochiraler Verbindungen (s.<br />

Prochiralität).<br />

Retention. – Konfigurationserhalt einer chiralen Verbindung im<br />

Verlauf einer chemischen Reaktion. (Bsp.: S Ni-Reaktion).<br />

Sägebock-Schreibweise. – Perspektivische<br />

Darstellung einer Verbindung an zwei<br />

be<strong>nach</strong>barten Atomen zur Verdeutlichung<br />

<strong>ihrer</strong> Konformation (s. Konformationsisomere).<br />

H<br />

H O<br />

O<br />

CH 3<br />

CH H<br />

3<br />

H<br />

H<br />

CH 3<br />

H<br />

(sp)-n-Butan<br />

s-cis/s-trans (= cisoid/transoid). – Stereodeskriptoren zur<br />

Beschreibung der cis/trans-Isomerie an<br />

Einfachbindungen mit partiellem<br />

Doppelbindungscharakter (bei konjugierten<br />

s-cis s-trans<br />

Doppelbindungssytemen, Bsp.: 1,3-Butadien)<br />

Sessel-Konformation. – Die energetisch<br />

günstigste Konformation des Cyclohexans<br />

e<br />

bezeichnet man als Sessel-Konformation (a =<br />

axialer Substituent, e = äquatorialer Substituent).<br />

a<br />

Spezifischer Drehwert. – <strong>Charakteristische</strong> Stoffkonstante, die sich<br />

<strong>nach</strong> folgender mathematischer Gleichung <strong>nach</strong> polarimetrischer<br />

Bestimmung des Drehwertes einer 1%-igen Lösung in einer 10 cm<br />

langen Küvette mit der Natrium D-Linie (289 nm) als<br />

monochromatische Lichtquelle bei 20°C berechnen lässt:<br />

[a]= a/c?l (c in g/l und l in dm)<br />

Stereoisomere. – Verbindungen gleicher Konstitution, aber<br />

verschiedener Anordnung der Atome im Raum.<br />

Stereoselektiv. – Reaktionen, bei denen ausschließlich oder<br />

bevorzugt ein Stereoisomer unter mehreren möglichen Stoffen<br />

gebildet oder umgesetzt wird.<br />

Stereospezifisch. – Reaktionen, bei denenvon zwei (oder mehreren)<br />

Stereoisomeren eines ausschließlich gebildet oder umgesetzt werden.<br />

(z.B. S N2-Reaktion)<br />

Symmetrieachse (C n). – Eine n-zählige Symmetrieachse liegt vor,<br />

wenn durch Drehung um 360°/n um diese Achse eine identische<br />

Anordnung aller Atome des Moleküls resultiert (Bsp.: C 3-Achse<br />

beim CHCl 3-Molekül).<br />

Symmetrieebene (d). – Eine durch das Molekül gelegte<br />

Symmetrieebene teilt das Molekül in zwei spiegelbildliche<br />

Hälften (Bsp.: H 2O-Molekül).<br />

Cl<br />

O H<br />

O<br />

O H<br />

OH<br />

H<br />

C 3<br />

Cl Cl<br />

vorkommen können. Symmetrieelemente 2. Art sind Symmetrieebenen<br />

(δ), Symmetriezentren (i) und Drehspiegelachsen (S n) und stellen<br />

Merkmale achiraler Moleküle dar.<br />

Symmetrieoperation. – Drehung, Spiegelung, Inversion,<br />

Drehspiegelung.<br />

Symmetriezentrum (i). – Ein Symmetriezentrum liegt vor, wenn jedes<br />

Atom eines Moleküls durch Spiegelung am Molekülzentrum mit einem<br />

korrespondierenden Atom zur Deckung gebracht werden kann (Bsp.:<br />

meso-Weinsäure in gestaffelter Konformation).<br />

syn-/anti-. – Stereodeskriptoren zur Beschreibung<br />

der relativen Konfiguration bicyclischer<br />

Verbindungen . Syn- bzw. anti-stellig bedeuted<br />

zum niedriger bzw. höher bezifferten Zweig des<br />

Hauptringes weisend (s. endo/exo).<br />

R<br />

HO COOH<br />

H<br />

+ i<br />

H<br />

HOOC OH<br />

S<br />

Tautomere. – Konstitutionsisomere, die sich lediglich in der Stellung<br />

eines oder mehrerer Protonen unterscheiden.<br />

Topizität. – Beschreibt die topographische Beziehung zwischen<br />

identischen <strong>Gruppen</strong> oder Atomen innerhalb eines Moleküls. Man<br />

unterscheidet homotope von heterotopen <strong>Gruppen</strong>, wobei letztere in<br />

stereotope (enantiotope und diastereotope) sowie konstitutope <strong>Gruppen</strong><br />

untergliedert werden können. Die Substitution<br />

homotoper <strong>Gruppen</strong> führt zu identischen Produkten,<br />

a<br />

wohingegen die Substitution enantiotoper bzw.<br />

e<br />

diastereotoper <strong>Gruppen</strong> zu Enantiomeren bzw.<br />

Diastereomeren führt (s. Prochiralität).<br />

Wannen-Konformation. – Energiereichere Konformation des<br />

Cyclohexans (auch Boot-Konformation genannt)(a = axialer Substituent,<br />

e = äquatorialer Substituent).<br />

Zentrale Chiralität. – Tritt auf bei vierbindigen Atomen mit<br />

tetraedischer sowie bei dreibindigen Atomen mit pyramidaler Struktur,<br />

wenn sie vier bzw. drei verschiedene Liganden und ein nichtbindendes<br />

Elektronenpaar aufweisen (s. CIP-Nomenklatur).<br />

Symmetrieelemente. – Unter Symmetrieelemente 1.<br />

Art fallen Drehachsen C n (n = 1,2,3...) , die als einziges<br />

Symmetrieelement auch in chiralen Verbindungen<br />

O<br />

H<br />

H

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