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Analysenvorschriften - Pharmazie

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<strong>Analysenvorschriften</strong> „Quantitative anorganische Analyse“ Sommersemester 2013<br />

Arbeitsvorschriften<br />

quantitativer anorganischer Analysen<br />

1. Salzsäure<br />

Säure-Base-Titration<br />

gültig ab Sommersemester 2011<br />

Anfordern der Analysen<br />

Die zu bearbeitenden Analysen sind am vorherigen Arbeitstag bis spätestens<br />

Laborschluss in den dafür vorgesehenen Gefäßen anzufordern. Diese sind sauber und<br />

korrekt beschriftet an den dafür vorgesehenen Ort zu platzieren. Andernfalls erfolgt<br />

keine Analysenausgabe. Individuelle Anfragen nach Analysen können nicht<br />

berücksichtigt werden.<br />

Korrektur der Analysen<br />

Die Korrektur der Analysenhefte erfolgt während der Praktikumszeiten. Die Häufigkeit<br />

der Korrektur ist Ermessenssache des verantwortlichen Assistenten. Die letzte<br />

Korrektur erfolgt 30 Minuten vor Laborschluss mit Beginn des Labordienstes. Spätere<br />

Ansagen können nicht mehr berücksichtigt werden.<br />

Die Analysenlösung wird auf 100,0 ml aufgefüllt. 25,00 ml dieser Lösung werden mit<br />

einigen Tropfen Indikatorlösung versetzt, dann mit 0,1 N Natronlauge unter ständigem<br />

Umschwenken bis zum Umschlag des Indikators titriert. Geeignete Indikatoren sind:<br />

Methylorange 1 , Methylrot 2 , Bromthymolblau 3 oder Bromkresolgrün-Methylrot-<br />

Mischindikator 4 .<br />

1 0,04% in Wasser, rot gelborange, pH 3,1 - 4,4<br />

2 0,1% in Ethanol 90%, violettrot gelborange, pH 4,4 - 6,2<br />

3 0,04% in Ethanol, gelb blau, pH 6,0 - 7,0<br />

4 0,04% in Ethanol, gelb blau, pH 3,8 - 5,4<br />

MW (HCl) = 36,41 g/mol<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg Salzsäure<br />

2. Natriumtetraborat-Decahydrat, Borax<br />

Die Analysenlösung wird auf 100,0 ml aufgefüllt. 25,0 ml dieser Lösung werden mit 2-<br />

3 g Mannit und einigen Tropfen Phenolphthaleinlösung 5 versetzt. Mit 0,1 N<br />

Natronlauge wird bis zum beginnenden Rosa titriert.<br />

5 0,1% in Ethanol, farblos rotviolett, pH 8,2 - 9,8<br />

MW (Borax) = 381,37<br />

Verwenden Sie zur Titration die 10 ml-Feinbürette.<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg di-Natriumtetraborat-Decahydrat<br />

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<strong>Analysenvorschriften</strong> „Quantitative anorganische Analyse“ Sommersemester 2013<br />

3. Natriumcitrat-Dihydrat<br />

0,150 g Substanz (genau gewogen) werden unter Erwärmen auf etwa 50°C in 20 ml<br />

wasserfreier Essigsäure R (Eisessig) gelöst (Was sich nicht löst, gilt als<br />

Verunreinigung). Nach dem Erkalten wird die Lösung mit 20 ml Essigsäureanhydrid<br />

versetzt und mit wasserfreier Trifluormethansulfonsäure (0,1 M) unter Zusatz von 0,25<br />

ml Naphtholbenzein-Lösung R 6 bis zum Farbumschlag nach Grün titriert.<br />

Zum Lösen der Gesamtsubstanz in 100,0 ml reicht die Löslichkeit in Essigsäure nicht<br />

aus, alternativ kann die Substanz in 250 ml Essigsäure gelöst werden.<br />

Alternativ kann der Ansatz auch mit einigen Tropfen Malachitgrünlösung R 7 versetzt<br />

werden und bis zum Farbumschlag von Blau nach Grün titriert werden (Hier empfiehlt<br />

es sich auf jeden Fall eine Referenzanalyse zu machen).<br />

Achtung: wasserfrei heißt, dass alle Geräte kein Wasser mehr enthalten dürfen. Da<br />

Volumenmeßgeräte nicht in den Trockenschrank gelegt werden dürfen, ist es sinnvoll<br />

sie mehrmals mit kleinen Mengen Essigsäure bzw. Trifluormethansulfonsäure<br />

(Bürette) zu spülen.<br />

6 Ph.Eur. 5 (S. 555): Eine Lösung von Naphtholbenzein R (2 g/l) in wasserfreier<br />

Essigsäure R<br />

Empfindlichkeitsprüfung: 50 mL Essigsäure 99% R werden mit 0,25 ml der<br />

Naphtholbenzein-Lösung versetzt. Die Lösung muss bräunlich gelb gefärbt sein. Bis<br />

zum Farbumschlag nach Grün dürfen höchstens 0,05ml Trifluormethansulfonsäure<br />

(0,1 M) verbraucht werden.<br />

Verwenden Sie zur Titration die 10ml-Feinbürette.<br />

7 Ph.Eur. 5 (S. 541): Eine Lösung von Malachitgrün R (5 g/l) in wasserfreier<br />

Essigsäure R<br />

MW (tri-Natrium-Citrat-Dihydrat) = 294,1<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg tri-Natrium-Citrat-Dihydrat<br />

Der Ionenaustauscher wird vor Gebrauch mit 50 ml Wasser ausgewaschen. 20,0 ml<br />

der zu untersuchenden Lösung werden auf die Säule gegeben und die<br />

Auslaufgeschwindigkeit wird auf etwa 5 ml pro Minute eingestellt. Nachdem die<br />

Salzlösung bis kurz über die Harzoberfläche abgelaufen ist, wird mit 100 ml Wasser<br />

nachgewaschen. Man gibt die Waschflüssigkeit in kleinen Anteilen auf die Säule und<br />

wartet vor jedem Zusatz bis der Flüssigkeitsspiegel kurz vor der Harzoberfläche steht.<br />

Nach Zusatz von 3 Tropfen Tashiro-Mischindikator 8 wird bis zum Umschlag über grau<br />

nach grün mit 0,1 N NaOH titriert. Verwenden Sie für diese Titration die<br />

bereitgestellten Titrierautomaten!<br />

Zur Kontrolle, ob der Austauscher vollständig ausgewaschen ist, gibt man erneut 20 ml<br />

Wasser in die Säule und fängt die ablaufende Flüssigkeit getrennt auf. Nach Zusatz<br />

von einem Tropfen Indikatorlösung muß 1 Tropfen 0,1 N NaOH den Indikatorumschlag<br />

herbeiführen, andernfalls ist<br />

1. die verbrauchte NaOH-Menge bei der Neutralisation der Kontrolle in die<br />

Berechnung einzubeziehen, sowie<br />

2. weiter auszuwaschen.<br />

Drei Dinge, die grundsätzlich beim Arbeiten mit Ionenaustauschern beachtet werden<br />

sollten:<br />

Die Menge des Austauscherharzes muß der Probenmenge angepaßt sein. Für<br />

diesen Versuch bedeutet das: eine Austauschersäule mit ca. 2 cm<br />

Innendurchmesser sollte etwa 10 cm hoch mit Austauscherharz gefüllt sein.<br />

Das Austauscherharz sollte bei der Zugabe von Waschflüssigkeit möglichst nicht<br />

aufgewirbelt werden. Um das zu vermeiden, kann man etwas Watte auf die<br />

Austauscheroberfläche legen.<br />

Die Säule darf nicht trockenlaufen, d.h. es muss immer noch etwas Flüssigkeit auf<br />

der Säule stehen. Ansonsten entstehen Luftblasen im Austauscherharz, die einen<br />

quantitativen Ionenaustausch behindern können.<br />

Regenerierung des Ionenaustauschers:<br />

Die Kapazität des in der Säule enthaltenen Ionenaustauschers reicht zum Austausch<br />

von 100 mval aus. Das entspricht unter den angegebenen Bedingungen ca. 100<br />

Einzelbestimmungen. Zur Regenerierung wird die Säule mit 150 ml 5 %iger Salzsäure<br />

beschickt und mit ca. 200 ml Wasser ausgewaschen. Danach wird wie oben<br />

angegeben kontrolliert, ob der Austauscher völlig ausgewaschen ist.<br />

8 100 ml einer 0.03 %igen alkoholischen Methylrotlösung werden mit 15 ml einer 0,1<br />

%igen wäßrigen Methylenblaulösung gemischt<br />

MW (Kaliumsulfat) = 174,27 g/mol<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg Kaliumsulfat<br />

4. Ionenaustauscher; Kalium<br />

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<strong>Analysenvorschriften</strong> „Quantitative anorganische Analyse“ Sommersemester 2013<br />

Gravimetrie<br />

Komplexometrie<br />

5. Barium<br />

Ein A1-Porzellanfiltertiegel wird zunächst solange bei 110°C getrocknet, bis zwei<br />

aufeinanderfolgende Wägungen um nicht mehr als 0,5 mg voneinander abweichen.<br />

Dabei wird sofort gewogen, nachdem im Exsikkator 20 Minuten abgekühlt wurde.<br />

25,0 ml der auf 100,0 ml aufgefüllten Lösung werden mit 75 ml Wasser verdünnt.<br />

Diese Lösung wird nach Zugabe von 1 g Amidoschwefelsäure zum Sieden erhitzt und<br />

30 Minuten bei 100°C gehalten. Der Niederschlag wird heiß durch den Tiegel abfiltiriert<br />

und mit möglichst kleinen Portionen warmen Wassers bis zur neutralen Reaktion<br />

nachgewaschen.<br />

Man trocknet für 2 Stunden bei 110°C und wiegt wie oben beschrieben.<br />

Die Fällung kann alternativ auch mit Schwefelsäure durchgeführt werden.<br />

MW (BaCl 2 ) = 208,2 g/mol<br />

MW (BaSO 4 ) = 233,4 g/mol<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg Bariumchlorid<br />

6. Calcium<br />

20,0 ml der aufgefüllten Analysenlösung werden mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt und<br />

anschließend mit 2-3 ml konzentrierter Natriumhydroxidlösung R versetzt. Nach Zusatz<br />

von etwa 15mg Calconcarbonsäure-Verreibung R 9 wird mit 0,1 M EDTA-Lösung bis<br />

zum Farbumschlag von Weinrot/Violett nach Tiefblau titriert.<br />

Man kann die Lösung am Endpunkt kurz erwärmen und nach Auftreten eines<br />

Violettstiches bis zur Blaufärbung weitertitrieren.<br />

9 Calconcarbonsäure-Verreibung R:<br />

1 Teil Calconcarbonsäure R wird mit 99 Teilen Natriumchlorid R verrieben.<br />

Alternativ kann eine Indikatorlösung von Calconcarbonsäure R in Methanol R (4g/l)<br />

verwendet werden, welche allerdings nur 2 Wochen haltbar ist.<br />

Calcon ® -Indikatorlösung:<br />

Zur Herstellung der Indikatorlösung werden 0,4g Calcon in 100 ml Methanol R gelöst.<br />

Die Lösung ist nur begrenzt haltbar (Umschlag von Rosarot nach Reinblau).<br />

Empfindlichkeitsprüfung: 50mg der Calconcarbonsäure-Verreibung werden in einer<br />

Mischung von 2 ml konzentrierter Natriumhydroxid-Lösung R und 100ml Wasser R<br />

gelöst. Die Lösung muß blau gefärbt sein. Nach Zusatz von 1 ml einer Lösung von<br />

Magnesiumsulfat R (10 g/l) und 0,1 ml einer Lösung von Calciumchlorid R (1,5 g/l)<br />

muss sich die Lösung violett und nach Zusatz von 0,15ml Natriumedetat-Lösung<br />

(0,01mol/l) rein blau färben.<br />

MW (Calciumnitrat-Tetrahydrat) = 236,15 g/mol<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg Calciumnitrat-Tetrahydrat<br />

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<strong>Analysenvorschriften</strong> „Quantitative anorganische Analyse“ Sommersemester 2013<br />

7. Aluminium<br />

20,0 ml der aufgefüllten Analysenlösung werden mit 25,0 ml 0,1 M EDTA-Lösung<br />

versetzt. Die Lösung wird bei Bedarf mit 1 N Natronlauge gegen Methylrot neutralisiert.<br />

Danach wird sie zum Sieden erhitzt und 10 Minuten auf dem Wasserbad gelassen.<br />

Nach dem Abkühlen auf ca. 40-50°C werden eine Spatelspitze Xylenolorange-<br />

Indikatorverreibung 10 und 5 g Hexamethylentetramin zugegeben und der EDTA-<br />

Überschuss mit 0,1 M Zinksulfatlösung bis zur Pink/Rot-Färbung zurücktitriert.<br />

10 Verreibung: 1 Teil Xylenolorange wird mit 99 Teilen Kaliumnitrat verrieben<br />

8. Bismut/Zink<br />

Die Lösung wird mit Wasser auf 100,0ml aufgefüllt.<br />

20,0 mL Analysenlösung werden in einem Erlenmeyerkolben mit Wasser zu ca. 100mL<br />

verdünnt. Nach Zugabe von 0,5-1mL konz. Salpetersäure R (pH-Wert überprüfen!) und<br />

etwa 50mg Xylenolorange-Verreibung R (Spatelspitze) wird mit Natriumedetat-Lösung<br />

R (0,1mol/l) bis zum Farbumschlag von Rötlichviolett nach Gelb titriert.<br />

Die austitrierte Lösung wird so lange mit Methenamin R versetzt, bis sie violettrosa<br />

gefärbt ist. Nach Zusatz von weiteren 2g Methenamin wird das Zink mit Natriumedetat-<br />

Lösung R (0,1mol/l) bis zum Farbumschlag von Violettrosa nach Gelb titriert.<br />

Verwenden Sie zur Titration die 10ml-Feinbürette.<br />

Alternativ kann folgende Vorschrift probiert werden (Aluminium Ph.Eur. 5):<br />

20,0ml der vorgeschriebenen Lösung werden mit 25,0 ml Natriumedetat-Lösung (0,1<br />

mol/l) und 10 ml einer Mischung gleicher Volumenteile einer Lösung von<br />

Ammoniumacetat R (155g/l) und verdünnter Essigsäure R zugesetzt und 2 min lang<br />

zum Sieden gehalten.<br />

Nach dem Abkühlen werden 50ml wasserfreies Ethanol R und 3 ml einer frisch<br />

hergestellten Lösung von Dithizon R (0,25g/l) in wasserfreiem Ethanol R zugesetzt.<br />

Der Überschuss an Natriumedetat-Lösung (0,1mol/l) wird mit Zinksulfat-Lösung<br />

(0,1mol/l) bis zum Farbumschlag von Grünlich-Blau nach Rötlich-Violett titriert.<br />

MW (Aluminiumchlorid-Hexahydrat) = 241,43 g/mol<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg Aluminiumchlorid-Hexahydrat<br />

´<br />

Xylenolorange-Verreibung R<br />

1 Teil Xylenolorange R wird mit 99 Teilen Kaliumnitrat R verrieben<br />

Empfindlichkeitsprüfung:<br />

50ml Wasser R werden mit 1 ml verdünnter Essigsäure R, 50 mg der Xylenolorange-<br />

Verreibung und 0,05ml Blei(II)nitrat-Lösung R versetzt. Die Mischung wird mit so viel<br />

Methenamin versetzt, bis die Färbung von Gelb nach Rotviolett umschlägt. Nach<br />

Zusatz von 0,1ml Natriumedetat-Lösung (0,1mol/l) muss die Färbung nach Gelb<br />

umschlagen.<br />

MW (Zinknitrat-Hexahydrat) = 297,47 g/mol<br />

MW (Bismutnitrat-x hydrat) = 1461,99 g/mol<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg Zinknitrat-Hexahydrat (Zn(NO 3 ) 2 * 6H 2 O) sowie<br />

mg Bismutnitrat (Bi(NO 3 ) 3·x H 2 O)<br />

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<strong>Analysenvorschriften</strong> „Quantitative anorganische Analyse“ Sommersemester 2013<br />

9. Nitrit (Cerimetrie)<br />

Redoxtitrationen<br />

Etwa 0,3 g der zu untersuchenden Substanz, genau gewogen, oder eine äquivalente<br />

Menge einer Lösung der Gesamtsubstanz werden auf 100,0 ml gelöst bzw. aufgefüllt<br />

und in die Bürette gegeben. 10,0 ml Ammoniumcer(IV)sulfatlösung (0,1 mol/l), 15 ml<br />

Salpetersäure 65% R und 100 ml Wasser werden gemischt und auf etwa 50°C<br />

erwärmt. Diese Mischung wird mit der Nitritlösung bis zum hellen Gelb titriert. Dann<br />

wird Ferroin-Lösung R 12 zugesetzt und bis zum Umschlag nach rosa<br />

(„schweinchenrosa“) titriert.<br />

12 s. Ph.Eur.: 0,7 g Eisen(II)-sulfat R und 1,76 g Phenanthrolinhydrochlorid R werden in<br />

70 ml Wasser gelöst und zu 100 ml Lösung verdünnt.<br />

Alternativ kann folgende Bestimmung nach dem Ph.Eur. 5 durchgeführt werden:<br />

0,400g Substanz werden in 100,0 ml Wasser R gelöst. 20,0ml dieser Lösung werden<br />

unter ständigem Rühren und indem die Pipettenspitze unter der Flüssigkeitsoberfläche<br />

gehalten wird, in einen Erlenmeyerkolben gegeben, der 30,0ml Cer(IV)-sulfat-Lösung<br />

(0,1mol/l) enthält. Der Kolben wird sofort verschlossen. Nach 2 min langem<br />

Stehenlassen werden 10 ml einer Lösung von Kaliumjodid R (200g/l) und 2 ml<br />

Stärkelösung R zugesetzt. Unter ständigem Rühren wird die Lösung mit<br />

Natriumthiosulfat-Lösung (0,1mol/l) bis zum Verschwinden der Blaufärbung titriert.<br />

Eine Blindtitration wird durchgeführt.<br />

1 ml Cer(IV)-sulfat-Lösung (0,1mol/l) entspricht 3,45 mg NaNO 2 .<br />

MW (Natriumnitrit) = 69,00 g/mol<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg Natriumnitrit<br />

10. Kaliumiodat (Iodometrie)<br />

20,0 ml der auf 100,0 aufgefüllten Analysenlösung werden mit 2g Kaliumiodid und 10<br />

ml verdünnter Schwefelsäure 13 versetzt. Die Mischung wird mit Natriumthiosulfat-<br />

Lösung (0,1 mol l -1 ) titriert. Gegen Ende der Titration wird 1 ml Stärke-Lösung 14<br />

hinzugefügt.<br />

13<br />

enthält 98 g / l H 2 SO 4 . 60ml Wasser werden mit 5,5 ml konz. Schwefelsäure (95-<br />

97% [m/m]) versetzt. Nach Abkühlung wird mit Wasser zu 100 ml verdünnt.<br />

CAVE: Erst das Wasser, dann die Säure – sonst geschieht das Ungeheure!!!<br />

14 s. Ph.Eur.: 1 g lösliche Stärke wird mit 5 ml Wasser angerieben und die Mischung<br />

unter Umrühren in 100 ml siedendes Wasser gegeben.<br />

Empfindlichkeitsprüfung:<br />

Die Mischung von 1 ml Stärke-Lösung, 20 ml Wasser, etwa 50 mg Kaliumiodid und<br />

0,05 ml Iod-Lösung R1 (10 ml 0,1 N Iod-Lösung, 0,6 g Kaliumiodid, Wasser zu 100 ml)<br />

muss blau sein.<br />

MW (Kaliumiodat) = 214,0 g/mol<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg Kaliumiodat<br />

11. Eisen-(II)-salz (Permanganometrie)<br />

Etwa 1 g der zu prüfenden Substanz, genau gewogen, wird in 50 ml Wasser gelöst,<br />

mit 1 ml konzentrierter Schwefelsäure versetzt (Vorsicht bei der Zugabe!) und mit<br />

Kaliumpermanganatlösung (0,02 mol/l) bis zum Erscheinen eines Überschusses, also<br />

einer Rosafärbung titriert.<br />

MW (Ammoniumeisen(II)-sulfat-Hexahydrat) = 392,14 g/mol<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg Ammoniumeisen(II)-sulfat-Hexahydrat<br />

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<strong>Analysenvorschriften</strong> „Quantitative anorganische Analyse“ Sommersemester 2013<br />

Argentometrie<br />

12. Kaliumbromid (nach Volhard)<br />

0,3 g der zu analysierenden Substanz, genau gewogen, werden in 20 ml Wasser<br />

gelöst. Nach Zusatz von 12 ml Salpetersäure (2 mol/l), 1 ml Ammoniumeisen-(III)-<br />

sulfatlösung 17 als Indikator und 20,0 ml Silbernitratlösung (0,1 mol/l) wird die<br />

überschüssige AgNO 3 -Lösung mit NH 4 SCN-Lösung (0,1 mol/l) bis zum Farbumschlag<br />

nach schwach bräunlich zurücktitriert.<br />

17<br />

Kalt gesättigte Lösung von Ammoniumeisen(III)-sulfat, die mit Salpetersäure bis zum<br />

Verschwinden der Braunfärbung versetzt wird.<br />

MW (Kaliumbromid) = 119,01 g/mol<br />

Die Ansage der Analyse erfolgt in mg Kaliumbromid<br />

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<strong>Analysenvorschriften</strong> „Quantitative anorganische Analyse“ Sommersemester 2013<br />

R-Sätze<br />

R 1 In trockenem Zustand explosionsgefährlich<br />

R 2 Durch Schlag, Reibung, Feuer und andere Zündquellen; explosionsgefährlich<br />

R 3 Durch Schlag, Reibung, Feuer und andere Zündquellen; besonders explosionsgefährlich<br />

R 4 Bildet hochempfindliche explosionsgefährliche Metallverbindungen<br />

R 5 Beim Erwärmen explosionsfähig<br />

R 6 Mit und ohne Luft explosionsfähig<br />

R 7 Kann Brand verursachen<br />

R 8 Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen<br />

R 9 Explosionsgefahr bei Mischung mit brennbaren Stoffen<br />

R 10 Entzündlich<br />

R 11 Leichtentzündlich<br />

R 12 Hochentzündlich<br />

R 14 Reagiert heftig mit Wasser<br />

R 15 Reagiert mit Wasser unter Bildung leicht entzündlicher Gase<br />

R 16 Explosionsgefährlich in Mischung mit brandfördernden Stoffen<br />

R 17 Selbstentzündlich an der Luft<br />

R 18 Bei Gebrauch Bildung explosionsfähiger /leicht-entzündlicher Dampf-Luftgemische möglich<br />

R 19 Kann explosionsfähige Peroxide bilden<br />

R 20 Gesundheitsschädlich beim Einatmen<br />

R 21 Gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut<br />

R 22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken<br />

R 23 Giftig beim Einatmen<br />

R 24 Giftig bei Berührung mit der Haut<br />

R 25 Giftig beim Verschlucken<br />

R 26 Sehr giftig beim Einatmen<br />

R 27 Sehr giftig bei Berührung mit der Haut<br />

R 28 Sehr giftig beim Verschlucken<br />

R 29 Entwickelt bei Berührung mit Wasser giftige Gase<br />

R 30 Kann bei Gebrauch leicht entzündlich werden<br />

R 31 Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase<br />

R 32 Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase<br />

R 33 Gefahr kumulativer Wirkungen<br />

R 34 Verursacht Verätzungen<br />

R 35 Verursacht schwere Verätzungen<br />

R 36 Reizt die Augen<br />

R 37 Reizt die Atmungsorgane<br />

R 38 Reizt die Haut<br />

R 39 Ernste Gefahr irreversiblen Schadens<br />

R 40 Verdacht auf krebserzeugende Wirkung<br />

R 41 Gefahr ernster Augenschäden<br />

R 42 Sensibilisierung durch Einatmen möglich<br />

R 43 Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich<br />

R 44 Explosionsgefahr bei Erhitzen unter Einschluss<br />

R 45 Kann Krebs erzeugen<br />

R 46 Kann vererbbare Schäden verursachen<br />

R 47 Kann Missbildungen verursachen<br />

R 48 Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition<br />

R 49 Kann Krebs erzeugen beim Einatmen<br />

R 50 Sehr giftig für Wasserorganismen<br />

R 51 Giftig für Wasserorganismen<br />

R 52 Schädlich für Wasserorganismen<br />

R 53 Kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben<br />

R 54 Giftig für Pflanzen<br />

R 55 Giftig für Tiere<br />

R 56 Giftig für Bodenorganismen<br />

R 57 Giftig für Bienen<br />

R 58 Kann längerfristig schädliche Wirkungen auf die Umwelt haben<br />

R 59 Gefährlich für die Ozonschicht<br />

R 60 Kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen<br />

R 61 Kann das Kind im Mutterleib schädigen<br />

R 62 Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen<br />

R 63 Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen<br />

R 64 Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen<br />

R 65 Gesundheitsschädlich: kann beim Verschlucken Lungenschäden verursachen<br />

R 66 Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen<br />

R 67 Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen<br />

R 68 Irreversibler Schaden möglich<br />

S-Sätze<br />

S 1 Unter Verschluss aufbewahren<br />

S 2 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen<br />

S 3 Kühl aufbewahren<br />

S 4 Von Wohnplätzen fernhalten<br />

S 5 Unter... aufbewahren (geeignete Flüssigkeit *)<br />

S 6 Unter... aufbewahren (inertes Gas *)<br />

S 7 Behälter dicht geschlossen halten<br />

S 8 Behälter trocken halten<br />

S 9 Behälter an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren<br />

S 12 Behälter nicht gasdicht verschließen<br />

S 13 Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten<br />

S 14 Von... fernhalten (inkompatible Substanzen *)<br />

S 15 Vor Hitze schützen<br />

S 16 Von Zündquellen fernhalten - nicht rauchen<br />

S 17 Von brennbaren Stoffen fernhalten<br />

S 18 Behälter mit Vorsicht öffnen und handhaben<br />

S 20 Bei der Arbeit nicht essen und trinken<br />

S 21 Bei der Arbeit nicht rauchen<br />

S 22 Staub nicht einatmen<br />

S 23 Gas/Rauch/Dampf/Aerosol nicht einatmen (geeignete Bezeichnungen*)<br />

S 24 Berührung mit der Haut vermeiden<br />

S 25 Berührung mit den Augen vermeiden<br />

S 26 Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren<br />

S 27 Beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen<br />

S 28 Bei Berührung mit der Haut sofort abwaschen mit viel... *)<br />

S 29 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen<br />

S 30 Niemals Wasser hinzugießen<br />

S 33 Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung treffen<br />

S 34 Schlag und Reibung vermeiden<br />

S 35 Abfälle und Behälter müssen in gesicherter Weise beseitigt werden<br />

S 36 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen<br />

S 37 Geeignete Schutzhandschuhe tragen<br />

S 38 Bei unzureichender Belüftung Atemschutzgerät anlegen<br />

S 39 Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen<br />

S 40 Fußboden und verunreinigte Gegenstände mit... *) reinigen<br />

S 41 Explosions- und Brandgase nicht einatmen<br />

S 42 Beim Räuchern/Versprühen geeignetes Atemschutzgerät anlegen (geeignete Bezeichnung[en] *)<br />

S 43 Zum Löschen... *) verwenden (wenn Wasser die Gefahr erhöht, anfügen: Kein Wasser verwenden)<br />

S 44 Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen (wenn möglich, dieses Etikett vorzeigen)<br />

S 45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt zuziehen (wenn möglich, dieses Etikett vorzeigen)<br />

S 46 Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Etikett vorzeigen<br />

S 47 Nicht bei Temperaturen über ... °C *) aufbewahren<br />

S 48 Feucht halten mit ...(geeignetes Mittel *)<br />

S 49 Nur im Originalbehälter aufbewahren<br />

S 50 Nicht mischen mit ...*)<br />

S 51 Nur in gut belüfteten Bereichen verwenden<br />

S 52 Nicht großflächig für Wohn- Aufenthaltsräume zu verwenden<br />

S 53 Exposition vermeiden - vor Gebrauch bes. Anweisungen einholen<br />

S 56 Diesen Stoff und seinen Behälter der Problemabfallentsorgung zuführen<br />

S 57 Zur Vermeidung einer Kontamination der Umwelt geeigneten Behälter verwenden<br />

S 59 Information zur Wiederverwendung/Wiederverwertung beim Hersteller/Lieferanten erfragen<br />

S 60 Dieser Stoff und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen<br />

S 61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen<br />

S 62 Bei Verschlucken kein Erbrechen herbeiführen. Sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder dieses Etikett vorzeigen.<br />

S 63 Bei Unfall durch Einatmen: Verunfallten an die frische Luft bringen und ruhigstellen<br />

S 64 Bei Verschlucken Mund mit Wasser ausspülen (Nur wenn Verunfallter bei Bewusstsein ist)<br />

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