21.05.2014 Aufrufe

Chemikaliengesetz - Pharmazie

Chemikaliengesetz - Pharmazie

Chemikaliengesetz - Pharmazie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Chemikaliengesetz</strong><br />

Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen<br />

Markus Bamberger<br />

Frankfurt, September 20, 2008<br />

Rechtskunde – Spezielle Rechtsgebiete


Aufbau des <strong>Chemikaliengesetz</strong>es<br />

Erster Abschnitt Zweck; Anwendungsbereich und Begriffsbestimmungen<br />

Zweiter Abschnitt Durchführung der Verordnung (EG) Nr.1907/2006<br />

Abschnitt II a Zulassung von Biozidprodukten<br />

Dritter Abschnitt Einstufung Verpackung und Kennzeichnung<br />

Vierter Abschnitt Mitteilungspflichten<br />

Fünfter Abschnitt Ermächtigung zu Verboten und Beschränkungen sowie<br />

Maßnahmen zum Schutz von Beschäftigten<br />

Sechster Abschnitt Gute Laborpraxis<br />

Siebter Abschnitt Allgemeine Vorschriften<br />

Achter Abschnitt Schlussvorschriften<br />

Anhang I: Grundsätze der Guten Laborpraxis (GLP)<br />

Anhang II: GLP - Bescheinigungen<br />

September 20, 2008 2


Zweck des Gesetzes / Anwendungsbereich<br />

§ 1 Zweck des Gesetzes<br />

Zweck des Gesetzes ist es, den Menschen und die Umwelt vor schädlichen<br />

Einwirkungen gefährlicher Stoffe und Zubereitungen zu schützen,<br />

insbesondere sie erkennbar zu machen, sie abzuwenden und ihrem<br />

Entstehen vorzubeugen.<br />

§ 2 Anwendungsbereich<br />

Die Vorschriften des Dritten Abschnitts, der § 16e, der § 17 Absatz 1<br />

Nr.2 Buchstabe a und b und § 23 Absatz 2 gelten nicht für… (Details s.<br />

Gesetzestext Absätze 1 - 4)<br />

Herauszuheben sind u.a.:<br />

‣ Arzneimittel<br />

‣ Medizinprodukte<br />

‣ Abfälle zur Beseitigung<br />

‣ Abwasser soweit es eingeleitet wird<br />

September 20, 2008 3


Begriffsbestimmungen<br />

§ 3 Begriffsbestimmungen<br />

(im Gesetzestext Ziffern 1 – 12)<br />

1) Stoffe<br />

4) Zubereitung<br />

5) Erzeugnisse<br />

6) Einstufung<br />

7) Hersteller<br />

8) Einführer<br />

9) Inverkehrbringer<br />

10) Verwenden<br />

September 20, 2008 4


Begriffsbestimmungen<br />

Im Sinne dieses Gesetzes sind<br />

1. Stoff:<br />

chemisches Element und seine Verbindungen in natürlicher Form oder<br />

gewonnen durch ein Herstellungsverfahren, einschließlich der zur<br />

Wahrung seiner Stabilität notwendigen Zusatzstoffe und der durch das<br />

angewandte Verfahren bedingten Verunreinigungen, aber mit<br />

Ausnahme von Lösungsmitteln, die von dem Stoff ohne<br />

Beeinträchtigung seiner Stabilität und ohne Änderung seiner<br />

Zusammensetzung abgetrennt werden können;<br />

4. Zubereitungen:<br />

aus zwei oder mehreren Stoffen bestehende Gemenge, Gemische oder<br />

Lösungen;<br />

5. Erzeugnis:<br />

Gegenstand, der bei der Herstellung eine spezifische Form, Oberfläche<br />

oder Gestalt erhält, die in größerem Maße als die chemische<br />

Zusammensetzung seine Funktion bestimmt;<br />

6. Einstufung:<br />

eine Zuordnung zu einem Gefährlichkeitsmerkmal;<br />

September 20, 2008 5


Begriffsbestimmungen<br />

7. Hersteller:<br />

eine natürliche oder juristische Person oder eine nicht rechtsfähige<br />

Personenvereinigung, die einen Stoff, eine Zubereitung oder ein<br />

Erzeugnis herstellt oder gewinnt;<br />

8. Einführer:<br />

eine natürliche oder juristische Person oder eine nicht rechtsfähige<br />

Personenvereinigung, die einen Stoff, eine Zubereitung oder ein<br />

Erzeugnis in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringt…<br />

9. Inverkehrbringen:<br />

die Abgabe an Dritte oder die Bereitstellung für Dritte; das Verbringen in<br />

den Geltungsbereich dieses Gesetzes gilt als Inverkehrbringen…<br />

10. Verwenden:<br />

Gebrauchen, Verbrauchen, Lagern, Aufbewahren, Be- und Verarbeiten,<br />

Abfüllen, Umfüllen, Mischen, Entfernen, Vernichten und<br />

innerbetriebliches befördern<br />

September 20, 2008 6


Begriffsbestimmungen<br />

§ 3 a Gefährliche Stoffe und gefährliche Zubereitungen<br />

1. Explosionsgefährlich<br />

2. Brandfördernd<br />

3. Hochentzündlich<br />

4. Leichtentzündlich<br />

5. Entzündlich<br />

6. Sehr giftig<br />

7. Giftig<br />

8. Gesundheitsschädlich<br />

9. Ätzend<br />

10. Reizend<br />

11. Sensibilisierend<br />

12. Krebserzeugend<br />

13. Fortpflanzungsgefährdend<br />

14. Erbgutverändernd<br />

15. Umweltgefährdend<br />

September 20, 2008 7


Gefahrensymbole<br />

Anhang II der Richtlinie 67/548<br />

(siehe später den Vorlesungsteil „Gefahrstoffverordnung“)<br />

September 20, 2008 8


Gefahrensymbole<br />

Definitionen<br />

Die Definitionen sind im <strong>Chemikaliengesetz</strong>, der Gefahrstoffverordnung<br />

sowie Anhang II der RiLi 67/548 EWG zu finden:<br />

Explosionsgefärlich sind Stoffe, wenn sie in festem, flüssigem,<br />

pastenförmigem oder gelatinösem Zustand auch ohne Beteiligung von<br />

Luftsauerstoff exotherm und unter schneller Entwicklung von Gasen reagieren<br />

können und unter festgelegten Prüfbedingungen detonieren, schnell<br />

deflagrieren oder beim Erhitzen unter teilweisem Einschluss explodieren,<br />

Brandfördernd sind Stoffe, wenn sie in der Regel selbst nicht brennbar sind,<br />

aber bei Berührung mit brennbaren Stoffen oder Zubereitungen, überwiegend<br />

durch Sauerstoffabgabe, die Brandgefahr und die Heftigkeit eines Brandes<br />

beträchtlich erhöhen.<br />

September 20, 2008 9


Gefahrensymbole<br />

Definitionen<br />

Hochentzündlich, sind Stoffe wenn sie<br />

a) in flüssigem Zustand einen extrem niedrigen Flammpunkt und einen<br />

niedrigen Siedepunkt haben,<br />

b) als Gase bei gewöhnlicher Temperatur und Normaldruck in Mischung mit<br />

Luft einen Explosionsbereich haben.<br />

Leichtentzündlich sind Stoffe wenn sie<br />

a) sich bei gewöhnlicher Temperatur an der Luft ohne Energiezufuhr erhitzen<br />

und schließlich entzünden können,<br />

b) in festem Zustand durch kurzzeitige Einwirkung einer Zündquelle leicht<br />

entzündet werden können und nach deren Entfernen in gefährlicher Weise<br />

weiterbrennen oder weiterglimmen,<br />

c) in flüssigem Zustand einen sehr niedrigen Flammpunkt haben,<br />

d) bei Berührung mit Wasser oder mit feuchter Luft hochentzündliche Gase in<br />

gefährlicher Menge entwickeln.<br />

Entzündlich sind Stoffe wenn sie in flüssigem Zustand einen niedrigen<br />

Flammpunkt haben,<br />

September 20, 2008 10


Gefahrensymbole<br />

Definitionen<br />

Sehr giftig sind Stoffe wenn sie in sehr geringer Menge bei Einatmen,<br />

Verschlucken oder Aufnahme über die Haut zum Tode führen oder akute oder<br />

chronische Gesundheitsschäden verursachen können.<br />

Giftig sind Stoffe wenn sie in geringer Menge bei Einatmen, Verschlucken<br />

oder Aufnahme über die Haut zum Tode führen oder akute oder chronische<br />

Gesundheitsschäden verursachen können,<br />

Gesundheitsschädlich sind Stoffe wenn sie bei Einatmen, Verschlucken oder<br />

Aufnahme über die Haut zum Tode führen oder akute oder chronische<br />

Gesundheitsschäden verursachen können.<br />

Ätzend sind Stoffe wenn sie lebende Gewebe bei Berührung zerstören<br />

können.<br />

Reizend sind Stoffe wenn sie - ohne ätzend zu sein - bei kurzzeitigem, länger<br />

andauerndem oder wiederholtem Kontakt mit Haut oder Schleimhaut eine<br />

Entzündung hervorrufen können.<br />

September 20, 2008 11


Gefahrensymbole<br />

Definitionen<br />

Sensibilisierend sind Stoffe wenn sie bei Einatmen oder Aufnahme über die<br />

Haut Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen können, so dass bei<br />

künftiger Exposition gegenüber dem Stoff oder der Zubereitung<br />

charakteristische Störungen auftreten.<br />

Krebserzeugend (karzinogen) sind Stoffe wenn sie bei Einatmen,<br />

Verschlucken oder Aufnahme über die Haut Krebs erregen oder die<br />

Krebshäufigkeit erhöhen können.<br />

Fortpflanzungsgefährdend (reproduktionstoxisch) sind Stoffe wenn sie bei<br />

Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut<br />

a) nicht vererbbare Schäden der Nachkommenschaft hervorrufen oder deren<br />

Häufigkeit erhöhen (fruchtschädigend) oder<br />

b) eine Beeinträchtigung der männlichen oder weiblichen<br />

Fortpflanzungsfunktionen oder -fähigkeit zur Folge haben können<br />

(fruchtbarkeitsgefährdend).<br />

September 20, 2008 12


Gefahrensymbole<br />

Definitionen<br />

Erbgutverändernd (mutagen) sind Stoffe wenn sie bei Einatmen,<br />

Verschlucken oder Aufnahme über die Haut vererbbare genetische Schäden<br />

zur Folge haben oder deren Häufigkeit erhöhen können,<br />

Umweltgefährlich sind Stoffe wenn sie selbst oder ihre<br />

Umwandlungsprodukte geeignet sind, die Beschaffenheit des Naturhaushalts,<br />

von Wasser, Boden oder Luft, Klima, Tieren, Pflanzen oder Mikroorganismen<br />

derart zu verändern, dass dadurch sofort oder später Gefahren für die Umwelt<br />

herbeigeführt werden können.<br />

September 20, 2008 13


Ergänzende Begriffsbestimmungen für<br />

Biozid-Produkte (§ 3 b)<br />

Biozid-Produkte:<br />

Biozid-Wirkstoffe und Zubereitungen, die einen oder mehrere Biozid-Wirkstoffe<br />

enthalten, in der Form, in welcher sie zum Verwender gelangen, die dazu<br />

bestimmt sind, auf chemischem oder biologischem Wege Schadorganismen<br />

zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, Schädigungen durch<br />

sie zu verhindern oder sie in anderer Weise zu bekämpfen, und die<br />

a) einer Produktart zugehören, die … aufgeführt ist, und<br />

b) nicht einem … Ausnahmebereich unterfallen.<br />

Biozid-Wirkstoffe:<br />

Stoffe mit allgemeiner oder spezifischer Wirkung auf oder gegen<br />

Schadorganismen, die zur Verwendung als Wirkstoff in Biozid-Produkten<br />

bestimmt sind; als derartige Stoffe gelten auch Mikroorganismen einschließlich<br />

Viren oder Pilze mit entsprechender Wirkung und Zweckbestimmung;<br />

September 20, 2008 14


Ergänzende Begriffsbestimmungen für<br />

Biozid-Produkte (§ 3 b)<br />

Bedenklicher Stoff:<br />

jeder Stoff, der kein Biozid-Wirkstoff ist, der aber aufgrund seiner<br />

Beschaffenheit nachteilige Wirkungen auf Mensch, Tier oder Umwelt haben<br />

kann und in einem Biozid-Produkt in hinreichender Konzentration enthalten ist<br />

oder entsteht, um eine solche Wirkung hervorzurufen; dies ist in der Regel der<br />

Fall bei einem gefährlichen Stoff, dessen Vorhandensein in dem Biozid-<br />

Produkt dazu beiträgt, dass das Biozid-Produkt selbst als gefährliche<br />

Zubereitung einzustufen ist.<br />

Biozid-Produkt mit niedrigem Risikopotential:<br />

ein Biozid-Produkt, das als Biozid-Wirkstoff oder als Biozid-Wirkstoffe<br />

nur einen oder mehrere der in Anhang IA der Richtlinie 98/8/EG aufgeführten<br />

Biozid-Wirkstoffe und im Übrigen keine bedenklichen Stoffe enthält; von dem<br />

betreffenden Biozid-Produkt darf, wenn es den Verwendungsvorschriften<br />

entsprechend eingesetzt wird, nur ein niedriges Risiko für Mensch, Tier und<br />

Umwelt ausgehen;<br />

September 20, 2008 15


Ergänzende Begriffsbestimmungen für<br />

Biozid-Produkte (§ 3 b)<br />

Grundstoff:<br />

ein in Anhang IB der Richtlinie 98/8/EG aufgeführter Stoff, dessen<br />

hauptsächliche Verwendung nicht die Bekämpfung von Schadorganismen ist,<br />

der jedoch in geringerem Maße - entweder unmittelbar oder in einem Produkt,<br />

das den Stoff sowie ein einfaches Verdünnungsmittel, das seinerseits kein<br />

bedenklicher Stoff ist, enthält – als Biozid-Produkt zum Einsatz gelangt und<br />

nicht direkt für diese Verwendung vermarktet wird<br />

Schadorganismen:<br />

Organismen, die für den Menschen, seine Tätigkeiten oder für Produkte, die er<br />

verwendet oder herstellt, oder für Tiere oder die Umwelt unerwünscht oder<br />

schädlich sind.<br />

Rückstände:<br />

ein Stoff oder mehrere Stoffe, die in einem Biozid-Produkt vorhanden sind und<br />

als Folge seiner Verwendung zurückbleiben, einschließlich der Metaboliten<br />

und Abbauoder Reaktionsprodukte;<br />

September 20, 2008 16


Ergänzende Begriffsbestimmungen für<br />

Biozid-Produkte (§ 3 b)<br />

Wissenschaftliche Forschung und Entwicklung:<br />

Durchführung wissenschaftlicher Versuche oder Analysen unter kontrollierten<br />

Bedingungen einschließlich der Bestimmung der Eigenschaften, der Leistung<br />

und der Wirksamkeit sowie wissenschaftliche Untersuchungen im Hinblick auf<br />

die Produktentwicklung.<br />

Verfahrensorientierte Forschung und Entwicklung:<br />

die Weiterentwicklung eines Stoffes, bei der die Anwendungsgebiete des<br />

Stoffes auf Pilotanlagenebene oder im Rahmen von Produktionsversuchen<br />

erprobt werden.<br />

September 20, 2008 17


Zulassung von Biozid-Produkten (§§ 12 a<br />

bis 12 j)<br />

§ 12a Zulassungsbedürftigkeit<br />

§ 12b Voraussetzung und Inhalt der Zulassung<br />

§ 12d Zulassungsverfahren<br />

Die Zulassung kann beantragen, wer als Hersteller oder Einführer das Biozid-<br />

Produkt erstmalig im Geltungsbereich dieses Gesetzes in den Verkehr bringen<br />

will und in einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder einem<br />

Vertragsstaat des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum<br />

niedergelassen ist oder durch einen Bevollmächtigten mit Wohn- oder<br />

Geschäftssitz in einem Mitgliedstaat oder Vertragsstaat ständig vertreten wird.<br />

§ 12j Zulassungsstelle, Bewertung, Verordnungsermächtigung<br />

Zulassungsstelle ist die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin,<br />

die insoweit der Fachaufsicht des Bundesministeriums für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit unterliegt.<br />

September 20, 2008 18


Mitteilungspflichten §§ 16 bis 16e<br />

§ 16d Mitteilungspflichten bei Zubereitungen<br />

Zum Zweck der Ermittlung von Gefahren, bei begründeten Verdacht auf schädliche<br />

Einwirkungen auf den Menschen und der Umwelt<br />

Mitteilung an die Bundesstelle für Chemikalien<br />

Verpflichtende Angaben für Hersteller, Einführer oder Verwender über<br />

• Bezeichnung der Zubereitung und ihr Handelsnahme,<br />

• deren Kennzeichnung,<br />

• Angaben über die Zusammensetzung der Zubereitungen,<br />

• jährlich hergestellte, eingeführte oder verwendete Menge,<br />

• deren Verwendungsgebiete,<br />

• vorliegende Prüfnachweise sowie<br />

• den Inhalt von Sicherheitsdatenblättern.<br />

September 20, 2008 19


Mitteilungspflichten §§ 16 bis 16e<br />

§ 16e Mitteilungen für die Informations- und<br />

Behandlungszentren für Vergiftungen<br />

Mitteilung an das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

Verpflichtende Angaben für Hersteller oder Einführer über<br />

• Bezeichnung der Zubereitung und ihr Handelsnahme,<br />

• deren Kennzeichnung,<br />

• Angaben über die Zusammensetzung der Zubereitungen,<br />

• Empfehlungen über Vorsichtsmaßnahmen und Sofortmaßnahmen,<br />

• Unfällen<br />

• Hinweise zur Verwendung,<br />

• vorliegende Prüfnachweise sowie<br />

• den Inhalt von Sicherheitsdatenblättern.<br />

September 20, 2008 20


Ermächtigung zu Verboten und Beschränkungen<br />

sowie Maßnahmen zum Schutz von Beschäftigten<br />

§§ 17 bis 19<br />

§ 17 Verbote und Beschränkungen<br />

• Herstellungs- und Verwendungsverbote für bestimmte gefährliche Stoffe und<br />

Zubereitungen<br />

• Herstellung nur in bestimmter Beschaffenheit und für bestimmte Zwecke<br />

• Verwendung nur auf bestimmte Art und Weise von gefährlichen Stoffe und<br />

Zubereitungen<br />

• Abgabe nur unter bestimmten Voraussetzungen oder nur an bestimmte Personen<br />

• Beim Inverkehrbringen von bestimmten gefährlichen Stoffen oder Zubereitungen:<br />

- Anzeigen bei der zuständigen Behörde<br />

- Erlaubnis durch die zuständige Behörde<br />

- Anforderung an Zuverlässigkeit und Gesundheit<br />

- Nachweis der Sachkunde in einem Prüfungsverfahren<br />

• Verbieten von bestimmten Herstellungs- und Verwendungsverfahren, bei denen<br />

bestimmte gefährliche Stoffe anfallen<br />

September 20, 2008 21


Ermächtigungsnorm bezüglich giftiger Tiere<br />

und Pflanzen § 18<br />

Für bestimmte giftige Tierarten<br />

• Einfuhr- oder Halteverbot<br />

• Einfuhr und Haltung nur bei geeigneten Gegenmitteln oder Behandlungsempfehlungen<br />

• Einführung und Haltung nur nach vorheriger Anzeige bei der zuständigen Behörde<br />

Für bestimmte giftige Pflanzenarten<br />

• Anpflanzungsverbot auf bestimmte Flächen<br />

• Hinweis auf ihre Giftigkeit bei Katalog- oder Warenlistenangeboten<br />

Die Hinweise gelten ebenso für tote Exemplare giftiger Tierarten, für<br />

giftige Samen, giftiges Pflanzgut sowie abgestorbene Exemplare oder<br />

Teile giftiger Pflanzenarten<br />

September 20, 2008 22


Gute Laborpraxis §§ 19a bis 19d<br />

§ 19a Gute Laborpraxis<br />

• Nichtklinische experimentelle Prüfung von Stoffen und Zubereitungen sind nach Anh.1 des<br />

ChemG zur Bewertung von möglichen Gefahren für Mensch und Umwelt durchzuführen<br />

• Der Antragsteller hat den Prüfungsnachweis nach Anhang 1 zu erbringen<br />

• Nachweis erfolgt durch Bescheinigung nach § 19b (GLP-Bescheinigung) und schriftlicher<br />

Erklärung der Prüfeinrichtung über die Anwendung der GLP<br />

§ 19b GLP - Bescheinigung<br />

• Wird erteilt, wenn die Prüfungen der Prüfeinrichtung den Grundsätzen der GLP folgen<br />

§ 19c Berichterstattung<br />

• Bundesregierung erstattet jährlich der Kommission der EG Bericht über die Anwendung<br />

der Grundsätze der GLP, ein Verzeichnis der Prüfeinrichtungen und der Inspektionen<br />

• Veröffentlichung eines Verzeichnisses der Prüfeinrichtungen im Bundesanzeiger<br />

§ 19d Ergänzende Vorschriften<br />

• Fachliche Beratung der Bundesregierung, Erlass von Überwachungsvorschriften<br />

September 20, 2008 23


Anhang 1: Gute Laborpraxis<br />

1. Begriffsbestimmungen<br />

2. Organisation und Personal<br />

3. Qualitätssicherungsprogramm<br />

4. Prüfeinrichtungen<br />

5. Geräte,Materialien, Reagenzien<br />

6. Prüfsysteme<br />

7. Prüf- und Referenzsubstanzen<br />

8. Prüfungsablauf<br />

9. Bericht über die Prüfergebnisse<br />

10. Archivierung und Aufbewahrung von Aufzeichnungen und Materialien<br />

September 20, 2008 24


Novelle GefahrstoffVO 2004<br />

Markus Bamberger<br />

Frankfurt, September 20, 2008<br />

Rechtskunde – Spezielle Rechtsgebiete


Grundlegende Neuerungen<br />

• Das eigenverantwortliche Handeln<br />

der Unternehmen wird mehr an<br />

Bedeutung gewinnen, weil die<br />

Verordnung gestrafft wurde.<br />

• Konsequenz: Unternehmer wird<br />

mehr Unterstützung anfordern<br />

müssen, z. B. durch<br />

Sicherheitsfachkräfte<br />

September 20, 2008 26


Warum Novellierung GefStoffV?<br />

Umsetzung von<br />

• Agenzienrichtlinie 98/24/EG (fast 1:1 Umsetzung)<br />

• Krebsrichtlinie 90/394 EG (2004/37/EG)<br />

• Erbgutverändernde Stoffe Richtlinie 1999/38/EG<br />

• Asbestrichtlinie 83/477/EWG mit 2003/18/EG<br />

• Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

(ILO): Nr. 170 (chem. Stoffe) + Nr. 184 (Landwirtschaft)<br />

in deutsches Recht.<br />

In Kraft treten der novellierten GefStoffV in 2005<br />

September 20, 2008 27


GefStoffverordnung 2004: Alles neu?<br />

Einzelverordnungen (wie z. B. die GefStoffV) konkretisieren die<br />

Forderung und Pflichten bzgl. Gefährdungsbeurteilung (aus dem<br />

ArbSchG) im Hinblick auf die spezifischen<br />

Gefährdungsschwerpunkte!<br />

Arbeitsschutzgesetz 1997:<br />

Gefährdungsbeurteilung allg.<br />

§ 5 Beurteilung der<br />

Arbeitsbedingungen<br />

(1) Der Arbeitgeber hat durch eine<br />

Beurteilung der ... Gefährdung<br />

zu ermitteln, welche Maßnahmen<br />

des Arbeitsschutzes erforderlich<br />

sind.<br />

Gefahrstoffverordnung 2004<br />

Gefährdungsbeurteilung bezogen auf<br />

Gefährdung durch Stoffe<br />

§ 7 Informationsermittlung und<br />

Gefährdungsbeurteilung<br />

(1) Bei der Beurteilung der<br />

Arbeitsbedingungen nach § 5 des<br />

ArbSchG ..., hat der Arbeitgeber ...<br />

die ... Gefährdungen für die<br />

Gesundheit und Sicherheit ... zu<br />

beurteilen.<br />

September 20, 2008 28


Aufbau der GefStoffverordnung 2004 (1)<br />

1. Abschnitt: Anwendungsbereich Begriffsbestimmungen<br />

§ 1-3 Anwendungsbereich, Bezugnahme auf EG-Richtlinien,<br />

Begriffsbestimmungen<br />

2. Abschnitt: Gefahrstoffinformation<br />

§ 4-6 Gefährlichkeitsmerkmale, Kennzeichnung,<br />

Sicherheitsdatenblatt<br />

3. Abschnitt: Allg. Schutzmaßnahmen<br />

§ 7 Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung<br />

§ 8+9 Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten (Schutzstufen 1+2)<br />

rot: wesentliche Neuerungen<br />

dunkelrot: teilweise Neuerungen, Ergänzungen<br />

September 20, 2008 29


Aufbau der GefStoffverordnung 2004 (2)<br />

4. Abschnitt: Ergänzende Schutzmaßnahmen<br />

§ 10-12 Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten (Schutzstufen 3+4,<br />

Brand- bzw. Explosionsgefahren)<br />

§ 13 Betriebsstörungen, Unfälle und Notfälle<br />

§ 14 Unterrichtung und Unterweisung der Beschäftigten<br />

§ 15+16 Arbeitsmedizinische Vorsorge<br />

§ 17 Zusammenarbeit verschiedener Firmen<br />

5. Abschnitt: Verbote und Beschränkungen<br />

...<br />

6. Abschnitt: Vollzugsregelungen und Schlussvorschriften<br />

...<br />

September 20, 2008 30


Neue Begriffe<br />

GefStoffV 1999<br />

§ 3 Begriffsbestimmungen<br />

• Umgang<br />

• MAK<br />

(Max. Arbeitsplatzkonzentration)<br />

• TRK (Techn.<br />

Richtkonzentration)<br />

• BAT<br />

(Biol. Arbeitsstofftoleranz)<br />

• Auslöseschwelle<br />

GefStoffV 2004<br />

§ 3 Begriffsbestimmungen<br />

→ Tätigkeit<br />

→ AGW (Arbeitsplatzgrenzwert)<br />

entfällt!<br />

→ BGW<br />

(biologischer Grenzwert)<br />

entfällt!<br />

September 20, 2008 31


Sicherheitsdatenblatt: Fachkunde<br />

GefStoffV 1999<br />

§ 14 Sicherheitsdatenblatt<br />

Keine Angabe dazu, dass das<br />

Sicherheitsdatenblatt<br />

fachkundig erstellt werden<br />

muss.<br />

GefStoffV 2004<br />

§ 6 Sicherheitsdatenblatt<br />

Sicherheitsdatenblätter müssen<br />

fachkundig erstellt werden.<br />

Konsequenz :<br />

Nur Fachkundige dürfen SDBs erstellen<br />

September 20, 2008 32


Gefährdungsbeurteilung: Fachkunde<br />

GefStoff 1999<br />

§ 16 Ermittlungspflicht<br />

Keine Angabe dazu, dass<br />

die Ermittlung und die<br />

Beurteilung der Gefahren<br />

fachkundig erstellt werden<br />

muss.<br />

GefStoffV 2004<br />

§ 7 Informationsermittlung und<br />

Gefährdungsbeurteilung<br />

Durchführung der<br />

Gefährdungsbeurteilung durch<br />

fachkundige Person<br />

September 20, 2008 33


Vermutungswirkung: entfallen<br />

GefStoffV 1999<br />

§ 16 Ermittlungspflicht<br />

(1).. Der Arbeitgeber... kann davon<br />

ausgehen, dass eine Kennzeichnung,<br />

die sich auf der Verpackung befindet,<br />

und dass Angaben, die in einer<br />

beigefügten Mitteilung oder einem<br />

Sicherheits-datenblatt enthalten sind,<br />

zutreffend sind. =<br />

Vermutungswirkung, = Anwender<br />

kann vorerst von der Richtigkeit der<br />

Angaben ausgehen<br />

GefStoffV 2004<br />

§ 7 Informationsermittlung und<br />

Gefährdungsbeurteilung<br />

Informationsbeschaffung verlangt<br />

MEHR Sorgfalt als früher!<br />

Die Vermutungswirkung von<br />

Kennzeichnung und Sicherheitsdatenblatt,<br />

wonach der Anwender<br />

vorerst von der Richtigkeit der Angaben<br />

ausgehen kann, ist entfallen!<br />

Konsequenz: Der Arbeitgeber muss<br />

sich die notwendigen Informationen bei<br />

allen ihm zugänglichen Quellen<br />

verschaffen!<br />

September 20, 2008 34


Schutzstufenkonzept / Gefahrstoffverordnung<br />

• Bei den höheren Schutzstufen sind die Maßnahmen der<br />

niedrigeren Schutzstufen mit eingeschlossen.<br />

• § 8: Schutzstufe 1<br />

• § 9: Schutzstufe 2<br />

• § 10: Schutzstufe 3<br />

• § 11: Schutzstufe 4<br />

⇒ 4 Schutzstufen in Analogie zu<br />

• BioStoffV<br />

• GenTSichV<br />

Schutzstufe 4<br />

Schutzstufe 3<br />

Schutzstufe 2<br />

Schutzstufe 1<br />

September 20, 2008 35


Schutzstufenkonzept / Stufenmodell (1)<br />

Schutzstufe 4: besondere Gefährdung<br />

• gilt zusätzlich für T, T+, CMR F , Kat. 1+2<br />

Schutzstufe 3: hohe Gefährdung<br />

• gilt zusätzlich für T, T+, CMR F , Kat. 1+2 oder<br />

• wenn Maßnahmen nach §§ 8+9 nicht ausreichen<br />

Schutzstufe 2: normale Gefährdung<br />

• gilt für Xi, Xn, C oder wenn ein Grenzwert existiert<br />

• für alle Gefahrstoffe als Grundschutz<br />

Schutzstufe 1: geringe Gefährdung<br />

• Arbeitsbedingungen, Stoffmenge, Exposition und<br />

• Maßnahmen nach § 8 Abs. 1-8 sind ausreichend<br />

• gilt NICHT bei: T, T+, CMR F , Kat. 1+2<br />

September 20, 2008 36


Neue Gefahrstoffverordnung<br />

und Arbeitsschutz<br />

Markus Bamberger<br />

Frankfurt, September 20, 2008<br />

Rechtskunde – Spezielle Rechtsgebiete


Historie<br />

Umsetzung von EU-Richtlinien<br />

Chemikalienverbots<br />

Verordnung<br />

Gefahrstoff<br />

Verordnung<br />

Biostoffverordnung<br />

Chemikalien Gesetz<br />

Arbeitsschutz Gesetz<br />

Über Einstufung,<br />

Verpackung und<br />

Kennzeichnung<br />

gefährlicher Stoffe<br />

und gefährlicher<br />

Zubereitungen<br />

(67/548/EWG, 1999/45/EWG)<br />

Über Beschränkungen<br />

des Inverkehrbringens<br />

und der Verwendung<br />

gewisser gefährlicher<br />

Stoffe und<br />

Zubereitungen<br />

(76/769/EWG, 91/155/EWG)<br />

Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der<br />

Arbeitnehmer bei der Arbeit)<br />

(89/391/EWG, 91/383/EWG)<br />

September 20, 2008 38


Grundsätze<br />

Im Rahmen seiner Verpflichtung, die Gesundheit und<br />

die Sicherheit der Beschäftigten bei allen Tätigkeiten mit<br />

Gefahrstoffen sicherzustellen, hat der Arbeitgeber die<br />

erforderlichen Maßnahmen nach dem<br />

Arbeitsschutzgesetz [ ArbSchG ]<br />

und zusätzlich die in der<br />

Gefahrstoffverordnung [ GefStoffV ]<br />

genannten Maßnahmen zu treffen<br />

September 20, 2008 39


Definition<br />

Gefahrstoff nach GefStoffV<br />

§ 3 Begriffsbestimmung<br />

1… gefährliche Stoffe und Zubereitungen nach § 3a des<br />

<strong>Chemikaliengesetz</strong>es sowie Stoffe und Zubereitungen, die<br />

sonstige chronisch schädigende Eigenschaften besitzen,<br />

2… Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse, die explosionsfähig<br />

sind,<br />

3... Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse, aus denen …. Stoffe<br />

oder Zubereitungen nach Nummer 1 oder 2 entstehen oder<br />

freigesetzt werden können,<br />

4… sonstige gefährliche chemische Arbeitsstoffe im Sinne des<br />

Artikels 2 Buchstabe b in Verbindung mit Buchstabe a der<br />

Richtlinie 98/24/EG<br />

September 20, 2008 40


Definition<br />

Gefährliche Stoffe nach ChemG<br />

§ 3a Gefährliche Stoffe und gefährliche Zubereitungen<br />

Gefährliche Stoffe oder gefährliche Zubereitungen …..<br />

explosionsgefährlich,<br />

brandfördernd,<br />

hochentzündlich, leichtentzündlich, entzündlich,<br />

sehr giftig, giftig, gesundheitsschädlich,<br />

ätzend, reizend, sensibilisierend,<br />

krebserzeugend,<br />

fortpflanzungsgefährdend,<br />

erbgutverändernd,<br />

umweltgefährlich<br />

15 Gefährlichkeitsmerkmale<br />

September 20, 2008 41


Definition<br />

10 Gefahrstoff-Symbole<br />

Umweltgefährlich<br />

Leichtentzündlich<br />

Brandfördernd<br />

Ätzend<br />

Reizend<br />

Explosionsgefährlich<br />

Hochentzündlich<br />

Gesundheitsschädlich<br />

4-fach Belegung<br />

krebserzeugend<br />

Giftig fortpflanzungsgefährdend<br />

erbgutverändernd ...<br />

Sehr giftig<br />

September 20, 2008 42


Definition<br />

sonstige gefährliche chemische Arbeitsstoffe<br />

Stoffe, die nicht eingestuft sind,<br />

jedoch aufgrund ihrer chemisch- toxikologisch oder<br />

physikalisch-chemisch relevanten Eigenschaften<br />

bzw. der Art ihrer Verwendung eine Gefährdung der<br />

Beschäftigten darstellen können.<br />

Bsp.:<br />

tiefkalte und erstickend wirkende Gase (Stickstoff;<br />

Kohlendioxid)<br />

sehr heiße e Stoffe (überhitzter Wasserdampf)<br />

narkotisch wirkende Stoffe<br />

hautschädigende<br />

Stoffe (Wasser bei Feuchtarbeit)<br />

September 20, 2008 43


Grundsätze<br />

Arbeitsschutzgesetz (1)<br />

§ 3 Grundpflichten des Arbeitgebers<br />

Der Arbeitgeber ist verpflichtet,<br />

…. Maßnahmen …. zu treffen<br />

…. Maßnahmen …. zu überprüfen und …. anzupassen<br />

…. eine Verbesserung von Sicherheit und<br />

Gesundheitsschutz …anzustreben.<br />

September 20, 2008 44


Grundsätze<br />

Arbeitsschutzgesetz (2)<br />

§ 4 Allgemeine Grundsätze<br />

…<br />

…<br />

…<br />

…<br />

Arbeit so gestalten, dass Gefährdungen möglichst vermieden<br />

und die verbleibende Gefährdung möglichst gering gehalten<br />

wird<br />

Gefahren an ihrer Quelle bekämpfen<br />

Berücksichtigung von Stand der Technik, Arbeitsmedizin und<br />

Hygiene sowie sonstiger gesicherter arbeitswissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse<br />

Den Beschäftigten geeignete Anweisungen erteilen<br />

September 20, 2008 45


Grundsätze<br />

Arbeitsschutzgesetz (3)<br />

§ 5 Beurteilung der Arbeitsbedingungen<br />

Der Arbeitgeber hat durch Beurteilung die mit der Arbeit<br />

verbundenen Gefährdung zu ermitteln, welche Maßnahmen des<br />

Arbeitsschutzes erforderlich sind.<br />

Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch<br />

- die Gestaltung und die Einrichtung des Arbeitsplatzes,<br />

- physikalische, chemische und biologische Einwirkungen,<br />

- die Gestaltung, die Auswahl und den Einsatz von<br />

Arbeitsmitteln, insbesondere von Arbeitsstoffen, Maschinen ….<br />

- unzureichende Qualifikation und Unterweisung<br />

September 20, 2008 46


Grundsätze<br />

Arbeitsschutzgesetz (4)<br />

§ 6 Dokumentation<br />

… Der Arbeitgeber muss über die erforderlichen Unterlagen<br />

verfügen, aus denen das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung<br />

hrdungsbeurteilung,<br />

die festgelegten Maßnahmen<br />

und das Ergebnis ihrer Überprüfung<br />

ersichtlich sind.<br />

… Unfälle … hat der Arbeitgeber zu erfassen.<br />

September 20, 2008 47


Grundsätze<br />

Arbeitsschutzgesetz (5)<br />

§ 12 Unterweisung<br />

Der Arbeitgeber hat ausreichend und angemessen zu unterweisen.<br />

Die Unterweisung muß bei der Einstellung, bei Veränderungen<br />

im<br />

Aufgabenbereich, der Einführung<br />

neuer Arbeitsmittel oder einer<br />

neuen Technologie vor Aufnahme der TätigkeitT<br />

der Beschäftigten<br />

erfolgen.<br />

Die Unterweisung muß an die Gefährdungsentwicklung angepaßt<br />

sein und erforderlichenfalls regelmäßig wiederholt werden.<br />

September 20, 2008 48


Gefahrstoffverordnung<br />

Gefährdungsbeurteilung (1)<br />

§ 7 Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung<br />

Der Arbeitgeber darf eine Tätigkeit mit Gefahrstoffen erst<br />

aufnehmen lassen, nachdem eine Gefährdungsbeurteilung<br />

vorgenommen wurde und die erforderlichen<br />

Schutzmaßnahmen<br />

getroffen wurden.<br />

(Unabhängig ngig von der Zahl der Mitarbeiter)<br />

Der Arbeitgeber hat …. Gefährdungen<br />

für die Gesundheit<br />

und Sicherheit der Beschäftigten unter folgenden Aspekten<br />

zu beurteilen<br />

September 20, 2008 49


Gefahrstoffverordnung<br />

Gefährdungsbeurteilung (2)<br />

§ 7 Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung<br />

1. Gefährliche Eigenschaften der Stoffe oder Zubereitungen<br />

2. Informationen des Herstellers oder Inverkehrbringers zum<br />

Gesundheitsschutz und zur Sicherheit insbesondere im<br />

Sicherheitsdatenblatt<br />

3. Ausmaß, Art und Dauer der Exposition unter Berücksichtigung<br />

aller Expositionswege<br />

4. physikalisch-chemische Wirkungen<br />

5. Möglichkeiten einer Substitution<br />

6. Arbeitsbedingungen und Verfahren, einschließlich der<br />

Arbeitsmittel und der Gefahrstoffmenge<br />

7. Arbeitsplatzgrenzwerte und biologische Grenzwerte<br />

8. Wirksamkeit der getroffenen oder zu treffenden<br />

Schutzmaßnahmen<br />

9. Schlussfolgerungen aus durchgeführten<br />

arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen<br />

September 20, 2008 50


Gefahrstoffverordnung<br />

Gefährdungsbeurteilung (3)<br />

§ 7 Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung<br />

Arbeitsplatzbezogene Dokumentation, der Gefährdungen, die<br />

auftreten können bzw. der notwendigen Schutzmaßnahmen<br />

Dokumentationsverzicht für Gefähdungsbeurteilung nur bei<br />

nachvollziehbarer (schriftlich fixierter) Begründung<br />

Pflicht der Aktualisierung, spätestens wenn<br />

maßgebliche Veränderungen eingetreten sind bzw.<br />

Ergebnisse arbeitsmedizinischer Vorsorge dies erfordern.<br />

September 20, 2008 51


Gefahrstoffverordnung<br />

Gefährdungsbeurteilung (4)<br />

§ 7 Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung<br />

Die Gefährdungsbeurteilung ist von einer fachkundigen Person<br />

durchzuführen (Betriebsarzt u. Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

gelten z. B. als fachkundig)<br />

Gesonderte Gefährdungsbeurteilung<br />

für Wartungsarbeiten,<br />

Bedien- und Überwachungstätigkeiten<br />

Gefährdungen (inhalativ, dermal und physikalisch-chemisch) sind<br />

unabhängig voneinander zu beurteilen; Wechsel- /<br />

Kombinationswirkungen berücksichtigen<br />

Der Arbeitgeber hat …..notwendige Informationen beim<br />

Inverkehrbringer oder bei anderen ohne weiteres „zugänglichen<br />

Quellen“ zu beschaffen.<br />

September 20, 2008 52


Gefahrstoffverordnung<br />

Gefahrstoffverzeichnis<br />

§ 7 Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung<br />

Der Arbeitgeber hat ein Verzeichnis der im Betrieb verwendeten<br />

Gefahrstoffe zu führen<br />

Verzeichnis muss Verweis auf entsprechende<br />

Sicherheitsdatenblätter<br />

tter enthalten.<br />

Verzeichnis muss allen Betroffenen und ihren<br />

Vertretern zugänglich sein.<br />

Dies gilt nicht für Gefahrstoffe, die… nur zu einer geringen Gefährdung<br />

führen<br />

September 20, 2008 53


Gefahrstoffverordnung<br />

Schutzstufenkonzept (1)<br />

Schutzstufenkonzept §§ 8 - 11<br />

Tätigkeiten mit Gefahrstoffen werden gefährdungsbezogen einem<br />

von 4 Maßnahmenpaketen (Schutzstufen) zugeordnet.<br />

Das Modell mit der Anzahl von 4 Schutzstufen sollte von der<br />

BioStoffV auf die GefStoffV übertragen werden.<br />

Zuordnung zu einer Schutzstufe ist abhängig von<br />

Gefährlichkeitsmerkmalen des Stoffes<br />

und<br />

Art der Tätigkeit<br />

Schutzstufe 4<br />

Schutzstufe 3<br />

Schutzstufe 2<br />

Schutzstufe 1<br />

September 20, 2008 54


Gefahrstoffverordnung<br />

Schutzstufenkonzept (2)<br />

§8<br />

§9<br />

§10<br />

§11<br />

Schutzstufe 4: besondere Gefährdung<br />

• gilt zusätzlich für T, CMR F<br />

, Kat. 1+2<br />

Schutzstufe 3: hohe Gefährdung<br />

• gilt zusätzlich für T, T+, CMR F<br />

, Kat. 1+2 oder<br />

• wenn Maßnahmen nach §§ 8+9<br />

nicht ausreichen<br />

Schutzstufe 2: normale Gefährdung<br />

• gilt für Xi, Xn, C, CMR F<br />

, Kat. 3 oder<br />

• wenn ein Grenzwert existiert<br />

• für alle Gefahrstoffe als Grundschutz<br />

Schutzstufe 1: geringe Gefährdung<br />

• Arbeitsbedingungen, Stoffmenge, Exposition und<br />

• Maßnahmen nach § 8 Abs. 1-8 sind ausreichend<br />

• gilt NICHT bei: T, T+, CMR F<br />

, Kat. 1+2<br />

Achtung: die Zuordnung über die Kennzeichung ist nur<br />

Hilfestellung<br />

September 20, 2008 55<br />

+<br />

+<br />

-


Gefahrstoffverordnung<br />

Schutzstufenkonzept (3)<br />

Einstieg in Schutzstufenkonzept über die Schutzstufe 2<br />

Existiert Arbeitsplatzgrenzwert (AGW)?<br />

Schutzstufe 2 oder höher<br />

Menge sehr klein oder AGW deutlich unterschritten und<br />

nur geringe Gefährdung und kein „Totenkopf“<br />

Schutzstufe 1<br />

„Totenkopf“ oder Schutzmaßnahmen der Schutzstufe 1<br />

und Schutzstufe 2 sind nicht ausreichend<br />

Schutzstufe 3<br />

Cancerogen/Mutagen/Reproduktionstoxisch (CMR)<br />

Schutzstufe 4<br />

September 20, 2008 56


Workflow nach Smola und Allescher<br />

Beurteilung des Arbeitsplatzes<br />

ja<br />

Schutzstufe 1<br />

Bewertung<br />

ergab geringes<br />

Risiko?<br />

Schutzstufe 2<br />

nein<br />

sonst mit<br />

T oder T+ gekennzeichnet?<br />

Schutzstufe 3<br />

nein<br />

CMR-Stoffe<br />

Kat. 1 oder 2?<br />

nein ja ja<br />

Schutzstufe 4<br />

Reichen<br />

Maßnahmen<br />

der Stufe 1?<br />

Maßnahmen<br />

Schutzstufe 1<br />

nein<br />

Reichen<br />

Maßnahmen<br />

der Stufe 2?<br />

Maßnahmen<br />

Schutzstufe 2,<br />

incl. 1<br />

nein<br />

Maßnahmen<br />

Schutzstufe 3,<br />

incl. 1, 2<br />

AGW eingehalten<br />

oder Arbeit<br />

nach VSK?<br />

ja §7(9) ja §7(10) nein §11(1)<br />

Maßnahmen<br />

Schutzstufe 4,<br />

incl. 1, 2, 3<br />

September 20, 2008 57<br />

ja


Gefahrstoffverordnung<br />

§ 8 Schutzstufe 1 (1)<br />

Tätigkeiten mit geringer Gefährdung<br />

Tip-Ex, Papierklebstoff im Büro, Reinigungsmittel<br />

Arbeiten im ml- bzw. g-Bereich,<br />

haushalts-übliche Mengen<br />

Büroarbeitsplätze<br />

Labors nur in Ausnahmefällen<br />

Austausch einzelner Tonerkartuschen,<br />

Entkalken von Kaffeemaschinen,<br />

Ausbessern kleiner Lackschäden,<br />

Nachfüllen von Frostschutzmittel,<br />

gelegentliche Betankungsvorgänge<br />

Schutzstufe 1: geringe Gefährdung<br />

• Arbeitsbedingungen, Stoffmenge,<br />

Exposition und<br />

• Maßnahmen nach § 8 Abs. 1-8 sind<br />

ausreichend<br />

• gilt NICHT bei: T, T+, CMR F , Kat. 1+2<br />

September 20, 2008 58


Gefahrstoffverordnung<br />

§ 8 Schutzstufe 1 (2)<br />

Massnahmen<br />

Eine Gefährdungsbeurteilung<br />

muss vorliegen, aus der die<br />

Einstufung in Stufe 1<br />

gerechtfertigt ist<br />

Schutzstufe 1: geringe Gefährdung<br />

• Arbeitsbedingungen, Stoffmenge,<br />

Exposition und<br />

• Maßnahmen nach § 8 Abs. 1-8 sind<br />

ausreichend<br />

• gilt NICHT bei: T, T+, CMR F , Kat. 1+2<br />

Gefährdungen beseitigen oder minimieren durch:<br />

Gestaltung des Arbeitsplatzes<br />

Bereitstellung geeigneter Arbeitsmittel<br />

Begrenzung der Anzahl der exponierten Beschäftigten<br />

Dauer und Ausmaß der Exposition begrenzen<br />

Hygienemaßnahmen, Reinigung des Arbeitsplatzes<br />

Begrenzung der Gefahrstoffe auf die notwendige Menge<br />

geeignete Arbeitsmethoden und Verfahren<br />

TRGS 500 - Mindeststandards<br />

September 20, 2008 59


Gefahrstoffverordnung<br />

§ 9 Schutzstufe 2 (1)<br />

Grundmaßnahmen zum Schutz der Beschäftigten<br />

Gilt zusätzlich zu Schutzstufe 1<br />

Gilt für Stoffe, die reizend, gesundheitsschädlich oder<br />

ätzend gekennzeichnet sind<br />

Gilt für Stoffe die einen Grenzwert<br />

haben<br />

Schutzstufe 2: normale Gefährdung<br />

• gilt für Xi, Xn, C, CMR F , Kat. 3 oder<br />

• wenn ein Grenzwert existiert<br />

• für alle Gefahrstoffe als Grundschutz<br />

Gilt für Mengen mehr als ml- oder g-Bereich<br />

September 20, 2008 60


Gefahrstoffverordnung<br />

§ 9 Schutzstufe 2 (2)<br />

Massnahmen<br />

Der Arbeitgeber hat bevorzugt eine Substitution durchzuführen. ...<br />

Der Verzicht auf eine mögliche Substitution ist in der<br />

Gefährdungsbeurteilung zu begründen<br />

nden.<br />

Gefährdungsminimierung durch Schutzmassnahmen entsprechend<br />

Rangfolge:<br />

Vermeiden ⇒ wenn nicht möglich STOP-Prinzip<br />

Substitution (Ersatzstoff)<br />

Technische Massnahmen z.B. Lüftung<br />

Organisatorische Massnahmen<br />

Personenbezogen Massnahmen z.B. PSA<br />

Schutzstufe 2: normale Gefährdung<br />

• gilt für Xi, Xn, C, CMR F , Kat. 3 oder<br />

• wenn ein Grenzwert existiert<br />

• für alle Gefahrstoffe als Grundschutz<br />

September 20, 2008 61


Gefahrstoffverordnung<br />

§ 9 Schutzstufe 2 (3)<br />

Massnahmen<br />

Beschäftigte müssen<br />

bereitgestellte Personenschutzausrüstung<br />

(PSA) benutzen; belastende PSA darf nicht ständige Maßnahme<br />

sein; Tragepflicht, solange Gefährdung besteht<br />

Getrennte Aufbewahrung von Straßen- und Arbeitskleidung, wenn<br />

Verunreinigung der Arbeitskleidung zu erwarten ist<br />

Einhalten der vorhandenen Luftgrenzwerte durch Messungen<br />

sicherstellen und dokumentieren<br />

Bei Stoffen ohne Grenzwert: Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen<br />

mit Hilfe von geeigneten Beurteilungsmethoden nachweisen oder<br />

messen<br />

September 20, 2008 62


Gefahrstoffverordnung<br />

§ 10 Schutzstufe 3 (1)<br />

Ergänzende Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit<br />

hoher Gefährdung<br />

Gilt zusätzlich zu Schutzstufe 1+2<br />

Gilt für „Totenkopfstoffe“, die akut giftig oder sehr giftig wirken<br />

Schutzstufe 3: hohe Gefährdung<br />

• gilt zusätzlich für T, T+, CMR F ,<br />

Kat. 1+2 oder<br />

• wenn Maßnahmen nach §§ 8+9<br />

nicht ausreichen<br />

September 20, 2008 63


Gefahrstoffverordnung<br />

§ 10 Schutzstufe 3 (2)<br />

Massnahmen<br />

Substitutionsgebot (mit Dokumentation in der<br />

Gefährdungsbeurteilung); wenn nicht möglich ⇒<br />

Handhabung möglichst im geschlossenen System<br />

wenn nicht möglich ⇒<br />

Minimierung der Exposition nach dem Stand der Technik<br />

Einhalten der vorhandenen Luftgrenzwerte durch Messungen<br />

sicherstellen und dokumentieren (Ausnahmen wie z. B. Einhaltung<br />

verfahrensspezifischer Kriterien oder Dauerüberwachung sind<br />

möglich<br />

Zugangsbeschränkungen sowie Stoffe mit T+ oder T unter<br />

Verschluss halten<br />

September 20, 2008 64


Gefahrstoffverordnung<br />

§ 11Schutzstufe 4 (1)<br />

Ergänzende Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit<br />

krebserzeugenden, erbgutverändernden und<br />

fruchtbarkeitsschädigenden Gefahrstoffen<br />

Gilt zusätzlich zu Schutzstufe 1+2+3<br />

Gilt für krebserzeugende, erbgutverändernde und<br />

fruchtbarkeitsgefährdende Stoffe der Kategorien 1+2<br />

Schutzstufe 4: besondere<br />

Gefährdung<br />

• gilt zusätzlich für T, T+,<br />

CMR F , Kat. 1+2<br />

September 20, 2008 65


Gefahrstoffverordnung<br />

§ 11 Schutzstufe 4 (2)<br />

Massnahmen<br />

Einhalten der vorhandenen Luftgrenzwerte nur durch Messungen<br />

sicherstellen und dokumentieren<br />

Abgrenzung der Gefahrenbereiche und Anbringung von<br />

Warn- und Sicherheitszeichen ...<br />

Verkürzung der Expositionsdauer der Beschäftigten<br />

Tragen von Schutzkleidung und Atemschutzgeräten (begrenzte<br />

Dauer)<br />

Luftrückführungsverbot<br />

Schutzstufe 4: besondere<br />

Gefährdung<br />

• gilt zusätzlich für T, T+,<br />

CMR F , Kat. 1+2<br />

September 20, 2008 66


Gefahrstoffverordnung<br />

Unterrichtung und Unterweisung §14<br />

Betriebsanweisung<br />

Die arbeitsbereichs- und stoffbezogene Betriebsanweisung<br />

muss auf Basis des Sicherheitsdatenblattes und der<br />

Gefährdungsbeurteilung (GefStoffV §7) erstellt werden.<br />

Mindestinhalt:<br />

Bezeichnung, Kennzeichnung, Gefährdungen<br />

angemessene Vorsichtsmaßregeln,<br />

Maßnahmen zum eigenen Schutz und von<br />

anderen Beschäftigten, insbesondere über Hygienevorschriften<br />

Maßnahmen zur Verhütung von Expositionen<br />

Tragen und Benutzen von PSA und Schutzkleidung<br />

Maßnahmen für Beschäftigte und Rettungsmannschaften bei<br />

Betriebsstörungen, Unfällen und Notfällen, Verhütung dieser<br />

Vorfälle<br />

September 20, 2008 67


Gefahrstoffverordnung<br />

Unterrichtung und Unterweisung §14<br />

Unterweisung<br />

Die Arbeitnehmer, die mit Gefahrstoffen umgehen, müssen<br />

anhand der Betriebsanweisung über vorhandene Gefahren<br />

sowie Schutzmaßnahmen unterwiesen werden.<br />

Die Unterweisungen sind mindestens einmal jährlichj<br />

und<br />

arbeitsplatzbezogen durchzuführen. Der Inhalt und Zeitpunkt<br />

der Unterweisung sind schriftlich festzuhalten und durch den<br />

Unterwiesenen mit Unterschrift zu bestätigen.<br />

Die Nachweise über die geführten Unterweisungen sind<br />

mindestens zwei Jahre aufzubewahren.<br />

September 20, 2008 68


Gefahrstoffverordnung<br />

Aufbewahrung und Lagerung<br />

Die Lagerung muß so erfolgen, dass<br />

die menschliche Gesundheit nicht gefährdet wird,<br />

ein Missbrauch oder der Fehlgebrauch verhindert wird,<br />

Unbefugte keinen Zugriff haben, diese nicht unmittelbar<br />

neben Arzneimitteln, Lebens- und Futtermitteln einschl.<br />

Zusatzstoffen aufbewahrt der gelagert werden,<br />

Gefahrstoffe übersichtlich geordnet und als solche<br />

erkennbar sind.<br />

Gefährliche chemische sowie biologische Arbeitsstoffe<br />

dürfen nicht in Behältern aufbewahrt oder gelagert<br />

werden, wenn diese in ihrer Art ansonsten für Lebensund<br />

Genussmittel bestimmt sind.<br />

September 20, 2008 69


Gefahrstoffverordnung<br />

Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />

Massnahmen<br />

Lagerung brennbarer Flüssigkeiten nur in<br />

dafür bestimmten Räumen<br />

Die Lagerung ist nicht zulässig:<br />

In Durchgängen und Durchfahrten<br />

In Treppenräumen<br />

In allgemein zugänglichen Fluren<br />

Auf Dächern<br />

Mengen brennbarer Stoffe am Arbeitsplatz auf das für<br />

den Vorgang erforderliche Minimumbegrenzen. (Tagesbedarf)<br />

Deutlich erkennbare und dauerhafte Sicherheitskennzeichnung<br />

anbringen<br />

September 20, 2008 70

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!