22.05.2014 Aufrufe

KOMMUNIKATIVES

KOMMUNIKATIVES

KOMMUNIKATIVES

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

L<br />

KDmmcn wir mir Austins ('i962, t16f.) Bemerkung weiter, dass Illokutionen<br />

erst dann vollzogen sind, wenn der Adressat vcrsta~den hat, was für eine ilbkutionärc<br />

Kraft und welchen Kthait die Aukrung ha? Für Periokutionen scheine das<br />

ja ilicht zu gehen: Ich kann jemanden ersdwecken. indem ich hinter seinem Rucke~<br />

J ist eine Primzahl* briille, auch wenn e: aus dem Schreck heraus gar ni~ht<br />

mirbek~mmc, dass die Xukrung zum Inhat hat, dass 3 eine Primzahl ist. WI~ aber<br />

scllen wir diese Bemerkung zii einem Ellokutionaritäts-Kr~terium urizrnodeln? In<br />

der angeführten Bedingrriig caticht der fragliche Ausdruck schließlich wieder zuf<br />

(in ,,ilioku:inriare Kraftu).<br />

Vrelleicht lasst sich sagen, ein Akm sei genau dann illokunonär, wenn es<br />

zum Vollzug cifier Handlung dieses Typ5 hinreicht, dass jtlnna versteht, um was<br />

3tr eiae Sorte von .4kt ts sich handelt. Aocr das gilt für jeden Akttyp, also auch Fur<br />

perlokuboriäre. Di Verb ,.verstehenu ist narnlich Wtiv: Jemand verst~bt nur<br />

dann, dass eine bestimmte Handlung ausgefihn wcrde, wenn diese Handlung<br />

tarsächtich vo:lzogen wurde. Auch für das Erschrecken ist a dewep hinr~jchend!<br />

wenn eine Person verseht, dass jemmd erschreck w~rde.<br />

Oder erhalttn wi- ein funkticiniertnde Kriterium, wenn wir da Verstehen<br />

als notwendige Bedingu~g cii-iseaen? Eine HandIungsweist wärc diesem Ansatz<br />

nach genau dann ilIokution3, wenn es zum VoIlzug einer Handiuq dieses Typs<br />

notwendig ist, dass der Angesprochene versttht, wclchc Handlung ausgführt<br />

wurde. Das allerdings ist u~edemm zu eng. Manchmal bemerk der Gefragte<br />

nicht, dass ihm eine Frage gesttIltwurde, weil er gerade nicht zugehört hat. Wäre<br />

das Vetstehcii notwendig dann müssten Aussagen wie ,,Sie hat nicht akannt, dass<br />

sie etwas gefiq. wurde" analytisch falsch sein. Illukutianäre Aktc sind bestenfalis<br />

Handlungen. mir denen msuchi wird, cin Verständnis zu erreichen. [Dazu gcicli<br />

,mehr.) Werin dieser Versuch iehlschlkt. heißt das nicht, das der ilbkutionärc Akt<br />

V.<br />

nicht ausgeführt wurde.<br />

Zum nächsten Vorschlag Viiirit Beispiele für llldrutionen sind Wandlungen,<br />

die normative Konseqricnzcn nach srch ziehen.3 Wenn Kurt etwa brfohietl wird,<br />

die Larrine zu putzen, der wenn er verspricht. dies zu tun, da~m hat er die Verpflichtung,<br />

es zu tun. Ist das vielleicht charakteristisch für iliokutionäre Akte, weil<br />

es auf perlokutionäre nic-ht zutrifft? Nein, denn bei gnaueier Berrachrung führ:<br />

z.B. auch dcr periokutionärc Akt des trtiertedcns zii normativen Konsequenzen.<br />

Gern ich jemanden dazu überredet hsbc, e!ilr HandIung auszuführen, dann<br />

übcrtiehme ich eine TeiIverannrrortung: JC nach den Folgen der Handlung darf<br />

auch ich gelcbt oder ytadelt werden.<br />

lnrentionaiisren wie der frühe ScIiiiTer vcrhlgen einen ganz anderen Weg. Sie<br />

sind der Meinung, dass sich illokutioniire Akte dadurch von perickutioiiäreri un-<br />

terscheiden, dass sie nomndige~eise mir gewissen Intentionen vo;lzogen werden,<br />

die t'ur letzrere nicht i~utig sind. Schiffer (3972, hp. W, selbst 2.8. jdmtih-<br />

' Ausrin (1962, 14) spnchr davon. i s s illokurionire Aktc .korivencionaie Effekte' habcn. Dvuntcr<br />

failcr~ wohl auch nrinative Korxqiienzcn; aScr CS isr gut möglici, dass Austir. sie nirht als dic cinzigcriken<br />

vorL konvcnti~nalcn Eftekrtn begreift.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!