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Was sind lhkutiorräre Atf?<br />

Es ist ewas merkwurdig, dass Searle das Verstehen {das heißt hier Erkennen)<br />

nicht als perlokiirioniir betrachtet. Laut Ausriri (1962, 101) sind Einfliisse auf die<br />

GeFihle, Gedanken und Handlungen der Zuhö:er perlokutionäre Wirkungen;<br />

und wenn ich jemanden dazu brinp, erwas zu erkennen, dann nehme ich damit<br />

doch Einfluss auf seine Gedanken. Wichtiger ist jedoch, dass SearIe (1984, 211-<br />

214) selbst den eigenen Verstehens-Ansatz später hosiert hat. Was ist mit Selbstgesprächen<br />

(@. Alston 2000, 44f.)? Kann man nicht illokutionäre Akte ausfuhren,<br />

auch wenn man genau weiß, dass niemand sonst zugegen ist, der einem seine Aufmerksamkeit<br />

schenkt' h so einem FaiI wird der Sprecher nicht beabsichcgen,<br />

dass eine andere Person erkennt, was für eine Handlung er vollzieht; und dass er<br />

sich selbst zu dieser Erkenntnis bringen will. kling reichlich absurd.<br />

Mit einem ähnlichen Problem hat auch der Vorschlag von Bach und Harnish<br />

(1979, Abschn. 1 .l, 1.3) zu kampfen. Ihre grundlegende Idee ist, dass zumindest:<br />

eine Tcilklassc der Illokutionen aus ÄuIkrungen besteht, in denen nicht mehr<br />

gernxht wird, als jeweils charakteristische Einsteliungen auszudrücken. Jemand<br />

behauptet etwa gcnaii dmn, dxs p, wenn er dic Gbcrzeugung, dass p, ausdriickt<br />

sowie die Absicht. einen Höter davon zu überzeugen, dass p. Dass eine EinsteIlung<br />

ausgedrückt wird, impliziert nicht, dass der Sprecher sie hat. ,&usdrüchn"<br />

heillt bei Bach und Harnish vielmehr (schon sehr kompliziert und dennoch nur<br />

grob): Der Sprecher beabsichtigt, den Ilorer dazu zu bringen, dass er die Äukrung<br />

als cilicn Grund für die Annahme betrachtet, der Sprecher habe die Einstellungen<br />

- und m-ar soll er dies deswegen tun, weil er erkennt, dass der Sprecher<br />

genau dies beabsichtigt<br />

Das scheint auf illokutionäre Akte irn Selbstgespräch ebenso wenig zuzutreffen<br />

wie Searles Verstehensabsicht. Der Sprecher will da doch weder eine andcte<br />

Person noch sich selbst zu der genannten Erkenntnis bringen. Hinzu kommt, dass<br />

die von Bach und Harnish geforderre fibsicht so komplex ist, dass es fragiich wird,<br />

ob kleine Kinder sie haben können. Wer möchte ihnen abe: absprechen, illokutionäre<br />

Akte zu vollziehen?<br />

Auf'grund der Probleme, die er auch für xinc eigne Theorie aus Speech Atts<br />

sieht, hat Searle (1986, Abschri. ;lVj sich von Intentionen, die an jemanden gerichte;<br />

sind, verabschiedet und stattdessen so genannte Rcpra$eritaliottsabsirhen ciiigefuht,<br />

die nur die Äußerung betreffen. Was man beabsichtig, wenn man eine<br />

illokutionärc Handlung ausführt, ist, dass die ÄuRening die Welt in einer bestirnmtcn<br />

Weise repräsennert. Anders gesagt: Man will der Außtrung gewisse Erfüllunpbedingungen<br />

verleihen. Bei Assettiven (Behauptungen, \70rschligen, .. .)<br />

mir dem Inhalt, dass p, beabsichtigt man z.B., dass die Äukrung genau dann wahr<br />

Aber auch das funktioniert nicht. Wenn ich mit .l3 ist eine PrimzahlK genau<br />

das behaupten wil, was der Satz besagt, dann beabsicniilige ich nicht, der ~ ußerun~<br />

die entsprechenden Wahrheitsbedingungen zu verleihen. Ich seke vielmehr vorm:.<br />

dass sich diese Wahrheirsbedinpngen aus der Bedeutung des Satzes ergeben.<br />

AuRcrdern bleibt vollkommen unklar, was man zu tun kitte, urn aus Repräscntationsabsichten<br />

hinreichende Bedingungen für dit zushbrigeri Illokutionea zu

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