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Grice (1969,108f.) und Schiffer (1972, 51) ersetzt2 die Überzevgungsa'osicht<br />
durch die schwächere Absicht, dass der Hörer eine ,ala;vierccu Uberzcugung hat.<br />
Was damit gemeint ist, lässt sich aurch den Begriff de~<br />
Urteilens erläutrrn. Wer<br />
iirte:lt, dass y, der glaubt, dass p. Sein Urteil muss die Überzeugung aber nicht<br />
hervorrufen, es h n auch urzigekehrt durch eine schonvorhandene Uberzeugurtg<br />
verursacht sein (vgl Künne 1995, 56). Wenn ich jemanden daran erinnere, dacsp,<br />
dann kann ich also durchails die Absicht verfolgen, ihn zu dem Urzei: zu bringen,<br />
dass p. Ich .will dann, dass er eine seiner Ubcrzeagungcri aktiriert, indem er sich<br />
ihren Inhalt ins Gedächtnis r~ft.<br />
Abcr auch diese Abschwächun;; scheint noch zu srark, wenn man sich Antworten<br />
auf PrütUnpfragen ansieht Wem die Cchülerin auf die Frage, wann Elisaberh<br />
I. srarh, mit „1603" arirwortet, behauptet sie doch, Elisabeth I. sei 1643<br />
gestorben. Sie will den Lehrer hiervon aber weder überzeugen, noch wil sie, dass<br />
er es urttilt! weil sie davon ausgeht, dass tr das richtige Todesdanirn sowieso<br />
schon vor Augen hat.<br />
Arrnstrong (1971,431-433) und Grice (1963, 123) reagierc~: hierauf mit einer<br />
höhcrstufren Überzeug-urig-sabcicht: Um zu behaupten, das p, muss dcr Sprecher<br />
richt dic Absicht haben, den Adressaten davon zu &erzeugen, dass p; ci.<br />
muss ihn vielmehr davon übcrzcugen wolIen, dass der Spr~krgbvbr, dass p. Dieses<br />
Ziel wird auch die Schülerin in einer alltäglichen Prüfungssituation haben. Leider<br />
gibt es aber ebenfalb Prüfungen, in denen dem Lehrer von vornherein klar ist.<br />
dass er die richtig Annvorr bekommen wird, weil cr wciß, dass die Schiilerin sie<br />
kc~int. Wenn nun aber die Schülerir! umgekehrt weiß, dass de: Lhrer von ihr<br />
glaubt, sic habe die entsprechende Uberzeugung, dann wird sie nicht bcabsichtigen.<br />
ihn erst zu dcnr Glauben zu bringen. das s!e diese Überzeugung bcsitzr. Mit<br />
der Anwort ,1603" will sic ihn dann nicht davon überzeugen, dass sie glaubt,<br />
Elisabetfi I. sei 1603 gestorben.<br />
Wegen dieser ganzen Schwitrigkeiten hat Searlc sich in Speech ACE (196'9, Abschn.<br />
2.6) vorn griceschen Ausgin~unkt entTernt: Das Hervorrufen einer Uber-<br />
Zeugung und ähnliche Ding seien keine illoLwtionäten, sondctn pcrlokurionare<br />
Efiekte. Der cignrliche illokutionäre Effekt ist das I;'ers~hen. Um eine Behauptung<br />
(Frage, Ritte, ...) vortubr~ngen, muss der Sprecher nur beabsichtigen, einen M-<br />
ressaten zu der Erkenntnis m bringen, dass es sich um eine Behauptung (Frage.<br />
Bitte, ...) mit dem-und-dem Inhalt handelt (V@. auch SearIe 1985, 210f.).Es ist<br />
nizht: nötig, dass er ihn etwa vorn Inhalt der Bthaup~~rig überzeugen will. Und es<br />
ist nicht n&ig - u.ie bei Austin durchschien -, dass es tatsächlich zum Verstehen<br />
kcrnrrit. In so einem Fall ist der illokutionäre Akt m r insofern erfolglos, als d!e<br />
Verstehensabsiciit riicht realisiert wurde; aber er wurde vollzogen<br />
' S'gl. Grrcc 1969, 1W; Meggle 1997.82-84; und S~hiffer 1971,70<br />
Vgl. Gr~ce 3969. 106; und Schiffer 1972 70.