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jaspers - jahr 2008 - Institut für Philosophie - Universität Oldenburg

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Öffentliche<br />

Abendvorträge<br />

2. Mai <strong>2008</strong><br />

20.00 Uhr<br />

A 14, Hörsaal 3<br />

Dr. Matthias Bormuth (Tübingen)<br />

„Kunst und Krankheit: Karl Jaspers als Pathograph“<br />

Bekannt wurde Karl Jaspers zuerst als Psychiater mit dem klassischen Werk „Allgemeine Psychopathologie“.<br />

Auf dem weiteren Weg in die <strong>Philosophie</strong> bildete seine Studie „Strindberg und van Gogh.<br />

Versuch einer vergleichenden Pathographie“ einen wichtigen Markstein im interdisziplinären Grenzgebiet.<br />

Die Erfahrung der Moderne, gespiegelt in der zeitgenössischen Malerei und Dichtung, provozierte<br />

den werdenden Existenzphilosophen, das Verhältnis von fragmentarischer Kunst und psychischer<br />

Krankheit auszuloten. Das um 1900 neu belebte psychiatrische Genre der Pathographie<br />

erhielt durch Jaspers einen philosophischen Akzent, der zugleich nah und fern zum expressionistischen<br />

Zeitgeist stand. Im spannungsreichen Grenzgebiet von Kunst und Krankheit, das Jaspers auch bei<br />

Hölderlin und Nietzsche gedanklich kartierte, nahmen die schöpferischen Antworten auf den modernen<br />

Nihilismus eine janusköpfige Gestalt an. Seine pathographischen Studien spiegeln in ihren<br />

ambivalenten Urteilen über die Moderne die gärenden Anfänge seiner Existenzphilosophie, die sich<br />

zugleich als bürgerlich außergewöhnlich und bewahrend verstand.

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