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Untersuchungen zum Neutrinosignal aus der Annihilation Dunkler ...

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<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Neutrinosignal</strong> <strong>aus</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Annihilation</strong> <strong>Dunkler</strong> Materie <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Richtung des Galaktischen Zentrums mit<br />

IceCube-79<br />

von<br />

Kai Michael Krings<br />

Bachelorarbeit in Physik<br />

vorgelegt <strong>der</strong><br />

Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften<br />

<strong>der</strong> RWTH Aachen<br />

im August, 2011<br />

angefertigt im<br />

III. Physikalischen Institut, Lehrstuhl B<br />

bei<br />

Prof. Dr. Ch. Wiebusch


Selbstständigkeitserklärung<br />

Hiermit versichere ich, dass ich die Arbeit selbstständig verfasst und keine an<strong>der</strong>en als<br />

die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt sowie Zitate kenntlich gemacht habe.<br />

Aachen, den 18. November 2011<br />

III


Danksagung<br />

Ich möchte mich zu aller erst bei Prof. Wiebusch bedanken, <strong>der</strong> mir die Möglichkeit bot,<br />

meine Arbeit zu solch einem spannenden Thema zu verfassen.<br />

Beson<strong>der</strong>er Dank gilt meinem Betreuer Martin Bissok, welcher stets ein offenes Ohr für<br />

mich hatte und mir an vielen Stellen hilfreiche Denkanstöße für meine Analysen lieferte.<br />

Der kompletten IceCube-Gruppe <strong>der</strong> RWTH Aachen möchte ich für die spannende Zeit<br />

danken. Die zahlreichen Diskussionen während <strong>der</strong> Analyse-Meetings o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kaffeep<strong>aus</strong>e,<br />

egal ob über Physik o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Themen, werden mir fehlen.<br />

Weiterhin möchte ich Kai Jagielski für die tolle Zusammenarbeit danken. Meinen Kommilitonen<br />

Martin Leuermann und René Reimann danke ich für die angenehme Atmosphäre<br />

im Tanzsaal.<br />

Zum Schluss möchte ich Susanna Kinting und Stefan Coen<strong>der</strong>s für das nächtliche Korrekturlesen<br />

danken und dafür, dass sie mich stets gezwungen haben, nötige P<strong>aus</strong>en einzulegen.<br />

V


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung 1<br />

2. Dunkle Materie 3<br />

2.1. Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.2. Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.3. <strong>Neutrinosignal</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

3. IceCube Neutrino Observatorium 9<br />

4. Daten <strong>aus</strong> Richtung des Galaktischen Zentrums 13<br />

4.1. Datennahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

4.1.1. GalaticCenter-Filter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

4.1.2. DeepCore-Filter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4.2. Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

5. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter 19<br />

5.1. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter anhand <strong>der</strong> effektiven Fläche . . . . . . . . . . 20<br />

5.2. Ausgelöste Trigger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

5.3. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter anhand von N Ch . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

6. Charakterisierung von exklusiven DeepCore-Ereignissen 27<br />

6.1. Neutrinoenergie und N Ch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

6.2. Untersuchung topologischer Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

6.2.1. Center Of Gravity . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

6.2.2. Rekonstruierte Startpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

6.2.3. Occupancy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

6.3. Richtungsrekonstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

6.4. Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

7. Vergleich <strong>der</strong> Studien zu Signal und Untergrund 37<br />

8. Zusammenfassung 39<br />

A. Übrige Gewichtungen 41<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Literaturverzeichnis<br />

IX<br />

XI<br />

VII


1. Einleitung<br />

Ein hoher Fluss an Neutrinos <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Annihilation</strong> <strong>Dunkler</strong> Materie wird <strong>aus</strong> Richtung<br />

des Galaktischen Zentrums erwartet. Das IceCube Neutrino Observatorium wird eingesetzt,<br />

um diese Signalhypothese zu überprüfen.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil von IceCube ist <strong>der</strong> Einsatz von Ereignisfiltern. Für Analysen<br />

zu <strong>Dunkler</strong> Materie sind <strong>der</strong> sogenannte GalaticCenter-Filter und <strong>der</strong> DeepCore-<br />

Filter relevant.<br />

Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Bachelorarbeit ist es, zu beurteilen, ob eine Verknüpfung bei<strong>der</strong><br />

Filter sinnvoll ist. Dazu ist es notwendig, den Einfluss <strong>der</strong> Verknüpfung auf Signal und<br />

Untergrund zu bestimmen. Die zugehörigen <strong>Untersuchungen</strong> sind auf zwei Bachelorarbeiten<br />

aufgeteilt. Diese Arbeit widmet sich explizit <strong>der</strong> Signalanalyse, während die <strong>Untersuchungen</strong><br />

<strong>zum</strong> Untergrund von Kai Jagielski in Zusammenarbeit durchgeführt wurden.<br />

Trotz <strong>der</strong> Trennung sind beide Themenstellungen als eine gemeinsame Untersuchung<br />

anzusehen.<br />

1


2. Dunkle Materie<br />

Dieses Kapitel dient einer Einführung in das Thema Dunkle Materie. Zunächst werden<br />

Hinweise auf Dunkle Materie <strong>aus</strong> astronomischen Beobachtungen erläutert, darauf folgt<br />

eine Charakterisierung <strong>Dunkler</strong> Materie Teilchen. Der letzte Abschnitt widmet sich dem<br />

<strong>aus</strong> <strong>Annihilation</strong> <strong>Dunkler</strong> Materie stammenden <strong>Neutrinosignal</strong>.<br />

2.1. Hinweise<br />

Der Schweizer Physiker Fritz Zwicky untersuchte 1933 <strong>aus</strong> Rotverschiebungen die Geschwindigkeiten<br />

einzelner Galaxien im Coma Cluster in Bezug auf die mittlere Geschwindigkeit<br />

des Clusters. Seine Messungen ergaben, dass die mittlere Dichte im Coma Cluster<br />

mindestens 400 mal größer sein muss, als durch Beobachtung von leuchten<strong>der</strong> Materie<br />

erwartet [Zwi33]. Er fand somit erste Hinweise auf das Vorhandensein von zusätzlicher<br />

nicht-leuchten<strong>der</strong> Materie.<br />

Weitere Evidenzen für die Existenz <strong>Dunkler</strong> Materie lieferte die Vermessung <strong>der</strong> Rotationskurve<br />

<strong>der</strong> Spiralgalaxie NGC 4378 im Virgo-Galaxiehaufen von Rubin und Ford<br />

[RFS + 78]. Einer Rotationskurve entspricht die Auftragung <strong>der</strong> Rotationsgeschwindigkeit<br />

einer Galaxie als Funktion des Abstandes vom Zentrum <strong>der</strong> Galaxie. Aus Überlegungen<br />

zur Newtonschen Mechanik wird erwartet, dass <strong>der</strong> Verlauf ∼ 1/ √ r entspricht. Dagegen<br />

werden nahezu konstante Verläufe für große Abstände vom Zentrum beobachtet<br />

[RFS + 78]. Diese und weitere Beobachtungen von Rotationskurven implizieren das Vorhandensein<br />

von sphärischen, die Galaxien umgebenden Populationen <strong>Dunkler</strong> Materie<br />

mit einer Massenverteilung M(r) ∝ r [BHS05]. Solch eine Population wird als Halo bezeichnet.<br />

Abbildung 2.1 zeigt die Beobachtung von <strong>Dunkler</strong> Materie im sogenannten Bullet-Cluster,<br />

ein Galaxiehaufen, welcher von einem kleineren durchquert wurde [CBG + 06]. Während<br />

die Verteilung <strong>der</strong> Galaxien, welche <strong>aus</strong> baryonischer Materie bestehen, von <strong>der</strong> Kollision<br />

nicht beeinflusst wurde (optische Aufnahme), wurde das interstellare Gas zwischen den<br />

Galaxien, welches den größten Teil baryonischer Materie <strong>aus</strong>macht, stark abgebremst<br />

und aufgeheizt (Röntgenaufnahme). Erstaunlicherweise hatte <strong>der</strong> Zusammenstoß keinen<br />

Einfluss auf die Massenverteilung, welche mittels des Gravitationlinseneffektes (grüne<br />

Konturen) gemessen wurde. Sie folgt nahezu ungehin<strong>der</strong>t den Galaxien. Der Großteil <strong>der</strong><br />

Masse befindet sich demnach nicht im baryonischen Gas. Desweiteren haben die Galaxien<br />

den geringsten Anteil an <strong>der</strong> Massenverteilung, sodass <strong>der</strong> dominierende Massenanteil in<br />

Form von <strong>Dunkler</strong> Materie vorliegen muss.<br />

In Bezug auf Eigenschaften <strong>Dunkler</strong> Materie sind die Messungen zu den Fluktuationen<br />

<strong>der</strong> Kosmischen Hintergrundstrahlung (CMB) mit <strong>der</strong> Wilkinson Microwave Anisotropy<br />

Probe (WMAP) von beson<strong>der</strong>em Interesse. Die Fluktuationen <strong>der</strong> CMB-Strahlung sind<br />

3


Kapitel 2. Dunkle Materie<br />

Abbildung 2.1.: Aufnahmen des Bullet-Clusters 1E0657-558 [CBG + 06]. Links ein optisches<br />

Bild, aufgenommen mit dem 6,5-m Magellan Teleskop und rechts ein Röntgenbild, aufgenommen<br />

mit dem Chandra X-ray Satellit. Die grünen Konturen in beiden Bil<strong>der</strong> stellen die Massenverteilung<br />

dar, bestimmt mit Hilfe des Gravitationslinseneffektes.<br />

eine Folge von ursprünglichen Dichteschwankungen im Universum, welche verantwortlich<br />

für dessen Strukturbildung sind [Ein10]. Die WMAP-Messungen unterstützen das<br />

sogenannte ΛCDM-Modell, welches ein flaches, auf großen Skalen homogenes und isotropes<br />

Universum beschreibt, zusammengesetzt <strong>aus</strong> baryonischer normaler Materie, nichtbaryonischer<br />

kalter <strong>Dunkler</strong> Materie (CDM) und <strong>Dunkler</strong> Energie (Λ-Term) [SVP + 03].<br />

Es ist in <strong>der</strong> Lage, den Prozess <strong>der</strong> Strukturbildung im Universum richtig zu beschreiben.<br />

Λ ist die kosmologische Konstante. Sie wurde bereits von Einstein eingeführt und beschreibt<br />

die Dichte <strong>Dunkler</strong> Energie, ρ ν = c 2 Λ/8π [Zac08].<br />

In Tabelle 2.1 sind relevante kosmologische Parameter aufgeführt, die <strong>aus</strong> Anpassungen<br />

an die WMAP-Daten in Kombination mit an<strong>der</strong>en astronomischen Daten stammen<br />

[SVP + 03].<br />

Tabelle 2.1.: Kosmologische Parameter <strong>aus</strong> Anpassungen an WMAP-, CBI-, ACBAR-,<br />

2dFGRS- und Lyman-α-forest-Daten [SVP + 03]. Dichteparameter angegeben in Einheiten <strong>der</strong><br />

kritischen Dichteρ crit = 3h 2 /8πG mit Hubble-Parameter h und Gravitationskonstante G [Zac08].<br />

Parameter<br />

Mittelwert und 1σ-Abweichung<br />

Hubble-Parameter h = 0,710 +0,04<br />

−0,03<br />

Dichteparameter von Materie Ω m = 0,270±0,040<br />

Dichteparameter baryonischer Materie Ω b = 0,044±0,004<br />

Totaler Dichteparameter Ω tot = 1,020±0,020<br />

Zusammengefasst gilt für die Dichteparameter baryonischer Materie (Ω b ≈ 0,04), <strong>Dunkler</strong><br />

Materie (Ω DM = Ω m −Ω b ≈ 0,23) und <strong>Dunkler</strong> Energie (Ω Λ ≈ 0,73):<br />

Ω b +Ω DM +Ω Λ = 1 . (2.1)<br />

4


2.2. Eigenschaften<br />

2.2. Eigenschaften<br />

Wie bereits im vorigen Abschnitt erläutert, beschreibt das ΛCDM-Modell den größten<br />

Teil <strong>Dunkler</strong> Materie als langsame nicht-baryonische Teilchen.<br />

Die am besten motivierten Kandidaten für CDM sind Weakly Interacting Massive Particles<br />

(WIMPs), welche <strong>aus</strong>schließlich schwach und gravitativ wechselwirken. Sie haben<br />

eine Masse im Bereich von m χ ∼ 10 2 GeVbis10 3 GeV [Fen10].<br />

Die supersymmetrische Erweiterung des Standardmodells (SM) liefert neben an<strong>der</strong>en<br />

Erweiterungen ein stabiles Teilchen, das leichteste Neutralino χ, welches als WIMP in<br />

Frage kommt. Dabei handelt es sich um ein Majorana-Fermion, d.h., es ist sein eigenes<br />

Antiteilchen [Fen10].<br />

Unter dieser Annahme können WIMPs durch Selbstannihilation o<strong>der</strong> Zerfall in Teilchen<br />

des SM-Modells übergehen, was wie<strong>der</strong>um einen indirekten Nachweis <strong>Dunkler</strong> Materie<br />

ermöglichen würde.<br />

2.3. <strong>Neutrinosignal</strong><br />

Im Folgenden wird <strong>der</strong> Selbstannihilation-Prozess <strong>Dunkler</strong> Materie Teilchen im Galaktischen<br />

Halo betrachtet und <strong>der</strong> dar<strong>aus</strong> resultierende Neutrinofluss auf die Erde erläutert.<br />

Neutrinos entstehen entwe<strong>der</strong> direkt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Annihilation</strong> o<strong>der</strong> sind eine Folge späterer<br />

Sekundärzerfälle. Der vollständige Prozess ist Abbildung 2.2 zu entnehmen.<br />

χ<br />

b,W ± ,µ − ,ν −→ ν + ¯ν +...<br />

Z 0 ,H<br />

¯χ<br />

t<br />

¯b,W ∓ ,µ + ,¯ν −→ ν + ¯ν +...<br />

Abbildung 2.2.: Feynman-Diagramm zur Selbstannihilation <strong>Dunkler</strong> Materie Teilchen. Dunkle<br />

Materie annihiliert über den Aust<strong>aus</strong>ch eines Z 0 - o<strong>der</strong> eines Higgs-Bosons in Teilchen des Standardmodells.<br />

Neutrinos sind entwe<strong>der</strong> ein direktes Resultat o<strong>der</strong> entstehen in Sekundärzerfällen.<br />

Ziel ist es, <strong>aus</strong> dem Fluss Rückschlüsse auf den Wirkungsquerschnitt <strong>der</strong> Selbstannihilation<br />

und die WIMP-Masse zu ziehen. Die Annahme, dass Neutrinos den finalen Zustand<br />

darstellen, bedingt ein oberes Limit für den totalen Wirkungsquerschnitt <strong>der</strong> WIMP-<br />

<strong>Annihilation</strong> [BBM07].<br />

5


Kapitel 2. Dunkle Materie<br />

l max<br />

Erde<br />

R sc<br />

ψ<br />

GZ<br />

Abbildung 2.3.: Skizze zur Veranschaulichung des Sichtlinienintegrals in Gleichung (2.2). R sc<br />

ist <strong>der</strong> Abstand zwischen Galaktischem Zentrum (GZ) und Sonne (∼ Erde), ψ ist <strong>der</strong> Winkel<br />

zwischen Sichtline und GZ und l max ist <strong>der</strong> maximale Abstand von <strong>der</strong> Erde bis <strong>zum</strong> Rand <strong>der</strong><br />

Galaxie.<br />

Nach [YHBA07] ist <strong>der</strong> erwartete Neutrinofluss als Funktion des Winkels ψ zwischen<br />

Sichtlinie und Galaktischen Zentrum proportional <strong>zum</strong> Quadrat <strong>der</strong> Dichte ρ DM <strong>Dunkler</strong><br />

Materie, integriert entlang <strong>der</strong> Sichtlinie:<br />

J(ψ) = 1<br />

R sc ρ 2 sc<br />

∫<br />

l max<br />

0<br />

ρ 2 DM<br />

(√ )<br />

R 2 sc −2lR sc cos(ψ)+l 2 dl , (2.2)<br />

vergleiche Abbildung 2.3.<br />

R sc und ρ sc = ρ DM (R sc ) dienen als Skalierungsfaktoren und sind so gewählt, dass J<br />

dimensionslos ist. Dabei bezeichnet R sc = 8,5 kpc (SC = solar circle) den Abstand zwischen<br />

Galaktischem Zentrum und Sonne, welcher zugleich als Abstand zur Erde genähert<br />

werden kann. Als obere Integrationsgrenze l max wird <strong>der</strong> Radius <strong>der</strong> Milchstraße approximiert.<br />

Eine häufig genutzte Parametrisierung für die Dichte <strong>Dunkler</strong> Materie ρ DM in Abhängigkeit<br />

vom Abstand r <strong>zum</strong> Galaktischen Zentrum lautet:<br />

ρ DM (r) =<br />

ρ 0<br />

(r/r s ) γ ·[1+(r/r s ) α . (2.3)<br />

](β−γ)/α Die darin auftretenden Parameter (ρ 0 ,r s ,α,β,γ) werden je nach betrachtetem Halo-<br />

Profil unterschiedlich gewählt.<br />

Zusammen mit den Gleichungen (2.2) und (2.3) ergibt sich für den differentiellen Neutrinofluss:<br />

dΦ ν<br />

dE = 〈σ Av〉<br />

J(ψ) R scρ 2 sc dN ν<br />

2 4πm 2 χ dE , (2.4)<br />

wobei 〈σ A v〉 das Produkt <strong>aus</strong> Wirkungsquerschnitt <strong>der</strong> Selbstannihilation und Relativgeschwindigkeit<br />

<strong>der</strong> WIMPs und m χ die WIMP-Masse beschreiben. Das 1/4π resultiert<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> isotropen Emission <strong>der</strong> <strong>Annihilation</strong>sprodukte. Zur <strong>Annihilation</strong> sind zwei Teilchen<br />

nötig, wodurch ρ sc /m χ quadratisch auftritt. Der Faktor 1/2 berücksichtigt, dass<br />

6


2.3. <strong>Neutrinosignal</strong><br />

WIMPs ihre eigenen Antiteilchen sind. Das Energiespektrum dN ν /dE <strong>der</strong> Neutrinos variiert<br />

durch unterschiedliche <strong>Annihilation</strong>skanäle und WIMP-Massen.<br />

Abbildung 2.4.: Dichte ρ DM als Funktion vom Abstand r <strong>zum</strong> GZ, doppel-logarithmische<br />

Auftragung, Reihenfolge Moore (blau gepunktet), NFW (rot gestrichelt) und Kravtsov (grün<br />

durchgezogen) [YHBA07].<br />

Über ρ DM ist Gleichung (2.4) maßgeblich vom betrachteten Halo-Modell abhängig. Abbildung<br />

2.4 zeigt den Verlauf gängiger Modelle nach Navarro, Frank und White (NFW),<br />

Kravtsov und Moore ([NFW96], [KKBP98] und [MQG + 99]).<br />

Nach diesen Modellen nimmt die Dichte an <strong>Dunkler</strong> Materie <strong>zum</strong> Galaktischen Zentrum 1<br />

hin zu, sodass <strong>aus</strong> dessen Richtung ein beson<strong>der</strong>s hoher Fluss an Neutrinos zu erwarten<br />

ist.<br />

Das IceCube Neutrino Observatorium eignet sich beson<strong>der</strong>s gut zur Vermessung dieses<br />

Signals, da sich das Galaktische Zentrum, vom Südpol <strong>aus</strong> betrachtet, in einem nahezu<br />

konstanten Zenit-Winkel von ∼ 61 ◦ befindet.<br />

1 Radioquelle Sagitarius A ∗ , Rektaszension: 17 h 45 min 40,4 s, Deklination: −29 ◦ 0 ′ 28,1 ′′ [RB04].<br />

7


3. IceCube Neutrino Observatorium<br />

Neutrinos sind auf Grund ihrer Ladungsfreiheit und des sehr geringen Wirkungsquerschnitts<br />

mit 10 −42 cm 2 sehr schwer nachweisbar bzw. prinzipiell nicht direkt messbar.<br />

Indirekte Messungen des Neutrinos sind über Prozesse <strong>der</strong> schwachen Wechselwirkung<br />

möglich. Das Neutrino (ν) reagiert mit einem Atomkern (N) entwe<strong>der</strong> über den neutralen<br />

Fluss (NC) o<strong>der</strong> über den geladenen Fluss (CC).<br />

1. Neutraler Fluss (NC):<br />

ν +N<br />

Z 0<br />

−−−−−→ ν ′ +X<br />

Hierbei wird unter Aust<strong>aus</strong>ch eines ungeladenen Z 0 Eichbosons eine hadronische<br />

Kaskade (X) erzeugt.<br />

2. Geladener Fluss (CC):<br />

ν +N<br />

W ±<br />

−−−−−−→ l ± +X<br />

Unter Aust<strong>aus</strong>ch eines geladenen W ± Eichbosons wird auch eine hadronische Kaskade<br />

erzeugt, das Neutrino jedoch in ein Lepton (l ± ) gleichen Flavours gewandelt.<br />

Im neutralen Fluss ist nur die hadronische Kaskade messbar. Diese ist jedoch zu kurz,<br />

um eine Richtungsrekonstruktion durchzuführen. Der geladene Fall hingegen eröffnet<br />

die Möglichkeit, ein geladenes Lepton zu detektieren, welches nur einen kleinen Winkelunterschied<br />

<strong>zum</strong> ursprünglichen Neutrino hat. Im Folgenden werden nur noch Myonen<br />

betrachtet, da Elektronen und τ’s eine zu kurze Kaskade im Eis produzieren und für den<br />

Detektor ungeeignet sind. Der Winkelunterschied zwischen Neutrino und Myon ist von<br />

<strong>der</strong> Energie des Neutrinos abhängig und lässt sich für Myonen nähern zu:<br />

∆φ ν,µ ± ≈ 0,7◦<br />

) 0,7<br />

. (3.1)<br />

( Eν<br />

TeV<br />

Das Myon lässt sich über den Cherenkoveffekt analysieren. Dieser tritt auf, wenn sich das<br />

geladene Myon durch ein dielektrisches, nichtleitendes Medium mit größerer Geschwindigkeit<br />

als die Lichtgeschwindigkeit im Medium bewegt. Durch eine Polarisierung <strong>der</strong><br />

Atome entlang <strong>der</strong> Flugbahn entsteht eine Wellenfront, ähnlich dem Machschen Kegel<br />

bei Schallwellen, welche sich im Winkel cos(φ) = 1/nβ zur Flugbahn <strong>aus</strong>breiteten. Diese<br />

kann über optische Sensoren registriert und berechnet werden.<br />

Im Folgenden werden als Medium für den Cherenkoveffekt das Eis <strong>der</strong> Antarktis mit einem<br />

Brechungsindex in <strong>der</strong> Größenordnung n ≈ 1,31 und als Lepton <strong>der</strong> Wechselwirkung<br />

nur noch Myonen betrachtet.<br />

9


Kapitel 3. IceCube Neutrino Observatorium<br />

Das IceCube Neutrino Observatorium ist ein im Eis <strong>der</strong> Antarktis installierter Detektor<br />

zur indirekten Untersuchung von Neutrinos [eaftIC01]. Der Bau von IceCube (IC) begann<br />

im Jahre 2005 als Nachfolger von AMANDA II und wurde im Dezember 2010 als größter<br />

Neutrinodetektor mit etwa 1 km 3 Detektorvolumen fertiggestellt. Am geografischem Südpol<br />

wird hierfür das klare Eis in einer Tiefe von 1450 m bis 2450 m als Detektormedium<br />

genutzt, um die Cherenkovstrahlung <strong>der</strong> entstehenden Leptonen mittels Digital Optical<br />

Modules (DOMs) aufzuzeichnen. 60 DOMs sind jeweils zu einem String zusammengefasst,<br />

welcher senkrecht ins Eis eingelassen wird. Entlang <strong>der</strong> 86 Strings laufen Datenkabel,<br />

welche das Signal an die Eisoberfläche bringen. Für gewöhnlich sind die DOMs in<br />

einem String jeweils 17 m und die Strings in hexagonalstruktur ca. 125 m voneinan<strong>der</strong><br />

entfernt. Dieser Aufbau ist optimal sensitiv für Neutrinos im Energiebereich von 1 TeV<br />

bis 10 PeV. Für den nie<strong>der</strong>energetischen Bereich ab 10 GeV sind sechs zusätzliche Strings<br />

im zentralen Hexagon von IceCube eingebaut worden, welche einen DOM-Abstand von<br />

7 m aufweisen und nur 72 m von den Nachbarstrings entfernt sind. Diese Strings werden<br />

DeepCore (DC) genannt und messen in einer sehr klaren Eisregion unterhalb einer 200 m<br />

dicken Staubschicht (Dustlayer).<br />

Abbildung 3.1.: Aufbau des IceCube Neutrino Observatoriums [Col].<br />

10


Abbildung 3.2.: IceCube Neutrino Observatorium in x-y-Ebene (Detektorkoordinaten) [Ice].<br />

Dargestellt sind die numerierten grünen IC- und roten DC-Strings. An den Verbindungslinien<br />

sind die Abstände zwischen den Strings angegeben. Neben den DC-Strings werden ebenfalls die<br />

IC-Strings 26, 27, 35, 36, 37, 45 und 46 zu DeepCore gezählt.<br />

In dieser Arbeit werden die Daten von IceCube-79 verwendet, bei <strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Detektor<br />

noch nicht in seiner Endkonfiguration befindet und <strong>aus</strong> 73 Strings und 6 DeepCoreStrings<br />

besteht. Ein schematischer Aufbau ist in Abbildung 3.2 zu sehen. An den Verbindungslinien<br />

sind die Abstände zwischen den Strings angegeben. Neben den DC-Strings werden<br />

ebenfalls die IC-Strings 26, 27, 35, 36, 37, 45 und 46 zu DeepCore gezählt.<br />

11


4. Daten <strong>aus</strong> Richtung des Galaktischen<br />

Zentrums<br />

Nachdem in Kapitel 2 das <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Annihilation</strong> <strong>Dunkler</strong> Materie stammende <strong>Neutrinosignal</strong><br />

charakterisiert wurde, widmet sich dieses Kapitel <strong>der</strong> Datennahme des IceCube<br />

Neutrino Teleskops und <strong>der</strong> Simulation von Signal- und Untergrun<strong>der</strong>eignissen, die die<br />

Grundlage <strong>der</strong> in dieser Arbeit durchgeführten Analysen bilden.<br />

4.1. Datennahme<br />

Nach Kapitel 3 basiert das Nachweisprinzip von IceCube auf dem Cherenkoveffekt. Eintreffende<br />

Photonen werden von den PMTs <strong>der</strong> DOMs registriert und in Spannungspulse<br />

umgewandelt. Wird ein bestimmter Schwellenwert an den PMTs überschritten, so werden<br />

die Pulse von den DOMs aufgezeichnet. Für die Auslesung eines DOMs stehen zwei<br />

Mechanismen zur Verfügung:<br />

Hat innerhalb eines Zeitfensters von ±1 µs <strong>der</strong> nächste o<strong>der</strong> übernächste DOM am selben<br />

String ebenfalls einen Treffer gemeldet, so werden die Treffer als Hard Local Coincidence<br />

(HLC) Treffer gespeichert. Isolierte Treffer werden als Soft Local Coincidence (SLC) Treffer<br />

gespeichert. Sie besitzen lediglich reduzierte Informationen.<br />

Die digitalen Signale werden an die Oberfläche geschickt. Dort wird anhand von Trigger-<br />

Bedingungen entschieden, ob die Treffer zur weiteren Auswertung als Ereignis zusammengefasst<br />

werden. Sie werden nur auf HLC-Treffer angewandt. Die Trigger-Bedingungen<br />

sind in Tabelle 4.1 aufgeführt.<br />

Tabelle 4.1.: Trigger mit zugehörigen Trigger-Bedingungen.<br />

Trigger<br />

Simple Multiplicity Trigger (SMT-8)<br />

Simple Multiplicity Trigger (SMT-3)<br />

String Trigger<br />

Trigger-Bedingung<br />

8 DOMs haben in einem Zeitintervall<br />

von 5 µs einen HLC-Treffer gespeichert.<br />

3 DeepCore-DOMs haben in einem<br />

Zeitintervall von 2,5 µs einen HLC-Treffer<br />

gespeichert.<br />

5 von 7 DOMs in einer Reihe wurden in<br />

einem Zeitintervall von 1,5 µs<br />

getroffen.<br />

13


Kapitel 4. Daten <strong>aus</strong> Richtung des Galaktischen Zentrums<br />

Auf Grund <strong>der</strong> hohen Datenrate können nicht alle getriggerten Ereignisse per Satellit<br />

weiter verschickt werden. Deshalb werden verschiedene Ereignisfilter angewandt, welche<br />

eine frühe physikalische Vor<strong>aus</strong>wahl von Ereignissen ermöglichen und so die Datenrate<br />

senken. Diese Arbeiten basieren auf dem GalacticCenter- und dem DeepCore-Filter (GCund<br />

DC-Filter), welche im Folgenden näher erläutert werden.<br />

4.1.1. GalaticCenter-Filter<br />

Nach [BBWA10] setzt sich <strong>der</strong> <strong>der</strong> GalacticCenter-Filter <strong>aus</strong> zwei Filtern für hochenergetische<br />

und nie<strong>der</strong>energetische Ereignisse zusammen. Da diese Arbeit auf den Vergleich<br />

zwischen GalacticCenter- und DeepCore-Filter abzielt und letzterer beson<strong>der</strong>s<br />

für nie<strong>der</strong>energetische Ereignisse gedacht ist, wird im Folgenden nur <strong>der</strong> Low Energy<br />

GalacticCenter-Filter im Detail erklärt. Es sei lediglich erwähnt, dass <strong>der</strong> High Energy<br />

Filter neben Winkelschnitten in Azimut und Zenit zusätzlich Schnitte auf energieabhängige<br />

Größen anwendet.<br />

Im Low Energy Filter ist ein Winkelfenster im Zenit von ±15 ◦ um das Galaktische Zentrum<br />

definiert. Daneben könnte grundsätzlich <strong>der</strong> volle Azimut-Winkel (0 ◦ bis 360 ◦ ) für<br />

Analysen von WIMP-<strong>Annihilation</strong>en im Galaktischen Halo betrachtet werden. Da aber<br />

die totale Rate des GC-Filters zu berücksichtigen ist, wird das Azimutband in eine Onund<br />

Off-Source Region unterteilt, dargestellt in Abbildung 4.1. Die Off-Source Region<br />

dient als Abschätzung für Untergrun<strong>der</strong>eignisse.<br />

θ<br />

15 ◦ off source on source<br />

−20 ◦ 20 ◦<br />

off source<br />

−15 ◦<br />

−180 ◦ GZ<br />

180 ◦<br />

φ<br />

Abbildung 4.1.: Skizze zur Veranschaulichung <strong>der</strong> On- und Off-Source Region des Low Energy<br />

GalacticCenter-Filters in Galaktischen Koordinaten. Die Off-Source Region (Azimut |φ| > 20 ◦ )<br />

dient als Abschätzung für den Untergrund.<br />

In <strong>der</strong> Off-Source Region wird ein zusätzlicher Prescale-Faktor eingesetzt, so dass <strong>der</strong>zeit<br />

nur jedes 3. Ereignis verwendet wird.<br />

Die Richtungsrekonstruktion basiert, falls vorhanden, auf dem PoleMuonLlhFit, welcher<br />

nur HLC-Treffer berücksichtigt. Ansonsten wird <strong>der</strong> Pole_SLC_HLCLlhFit verwendet,<br />

welcher ebenfalls SLC-Treffer berücksichtigt. Beide Algorithmen setzen auf eine<br />

Maximum-Likelihood-Methode. Sie werden im Folgenden als Polefit zusammengefasst.<br />

Neben Winkelschnitten sind im Low Energy Filter Veto-Algorithmen für sogenannte Topund<br />

Side-Vetos implementiert. Ereignisse werden nicht akzeptiert, wenn in den obersten<br />

14


4.1. Datennahme<br />

fünf DOMs eines regulären Strings ein HLC-Treffer registriert wurde o<strong>der</strong> wenn <strong>der</strong> zeitlich<br />

frühste Treffer in den <strong>der</strong> äußeren Stringreihe aufgetreten ist.<br />

4.1.2. DeepCore-Filter<br />

Der DC-Filter wendet auf SMT-3-getriggerte Ereignisse einen Veto-Algorithmus an. Die<br />

grundsätzliche Idee besteht darin, atmosphärische Myonen mit einer Geschwindigkeit<br />

nahe <strong>der</strong> Lichtgeschwindigkeit im Vakuum (∼ 0,3 m ns −1 ) zu verwerfen und stattdessen<br />

neutrino-induzierte Myonen innerhalb von DeepCore zu bevorzugen. Dazu wird das<br />

restliche IceCube-Volumen als Vetozone genutzt. Das Vetoprinzip ist in Abbildung 4.2<br />

dargestellt.<br />

Abbildung 4.2.: Vetoprinzip des DeepCore-Filters. Graphische Veranschaulichung des Center<br />

of Gravity (COG) und <strong>der</strong> mittleren Ankunftszeit von Treffern in DeepCore, sowie <strong>der</strong> Teilchengeschwindigkeit<br />

pro Treffer in <strong>der</strong> Vetozone (restliches IceCube-Volumen) [SEG09].<br />

[Gra10] folgend wird für jedes Ereignis das Center Of Gravity (COG) und die mittlere<br />

Ankunftszeit <strong>der</strong> Treffer im DeepCore-Volumen berechnet. Das COG gibt die mittlere<br />

DOM-Position <strong>der</strong> Treffer an, gewichtet mit <strong>der</strong> integrierten Ladung <strong>der</strong> aufgezeichneten<br />

15


Kapitel 4. Daten <strong>aus</strong> Richtung des Galaktischen Zentrums<br />

Pulse:<br />

⃗r COG =<br />

n∑<br />

q i ⃗r i,hit<br />

i=1<br />

. (4.1)<br />

n∑<br />

q i<br />

i=1<br />

Es wird angenommen, dass die Treffer in <strong>der</strong> Vetozone (restliches IceCube-Volumen) von<br />

Photonen verursacht wurden, die vom den Detektor passierenden Myon <strong>aus</strong>gegangen<br />

sind. Somit ist es möglich jedem Treffer eine Geschwindigkeit<br />

v = |⃗r COG −⃗r hit |<br />

t COG −t hit<br />

(4.2)<br />

zuzuordnen, die das Myon gebraucht hätte, um vom DOM <strong>aus</strong>gehend das COG zu erreichen.<br />

Es ergeben sich Geschwindigkeiten von v > 0, wenn <strong>der</strong> Treffer früher als t COG<br />

aufgetreten ist und v < 0 im umgekehrten Fall. Zur Separation von atmosphärischen<br />

Myonen-Ereignissen (v ∼ c) wird ein Fenster von 0,25 m ns −1 bis 0,4 m ns −1 definiert.<br />

Weist ein Ereignis einen Treffer in diesem Fenster auf, so wird es vom DC-Filter nicht<br />

akzeptiert. Werte größer c sind möglich, da die Geschwindigkeiten für frühe Treffer überschätzt<br />

sind.<br />

Abbildung 4.3.: Teilchengeschwindigkeiten pro Event für atmosphärische Myonen (schwarz<br />

gepunktete Linie) und Myonen, welche von atmosphärischen Neutrinos induziert wurden (rot<br />

durchgezogene Linie) [SEG09].<br />

In Abbildung 4.3 sind die Teilchengeschwindigkeiten pro Event für atmosphärische (schwarz<br />

gepunktete Linie) und neutrino-induzierte Myonen (rot durchgezogene Linie) dargestellt.<br />

Durch die Veto-Bedingung wird <strong>der</strong> Großteil an Events von atmosphärischen Myonen<br />

entfernt, während nur wenige Events von neutrino-induzierten Myonen verloren gehen.<br />

16


4.2. Simulation<br />

4.2. Simulation<br />

Mithilfe von Monte-Carlo-Simulationen ist es möglich, die optischen Eigenschaften des<br />

Eises und die Detektorhardware von IceCube genauer zu untersuchen. Für die Analysen<br />

dieser Arbeit sind sie von Vorteil, da die Herkunft <strong>der</strong> Daten bekannt ist und in <strong>der</strong><br />

Auswertung eine genaue Unterscheidung zwischen Signal und Untergrund möglich ist.<br />

Somit lassen sich Auswirkungen von neuen Schnitten direkt berechnen und Methoden<br />

zur Untergrundreduzierung analysieren.<br />

Die Generierung von Signal und Untergrund geschieht getrennt.<br />

Das Signal wird vom Neutrino-Generator (NuGen) erzeugt und besteht in dieser Arbeit<br />

nur <strong>aus</strong> Myonneutrinos. Hierfür werden Startpunkte in ein paar Kilometern um den<br />

Detektor, Energien und Herkunftsrichtungen gewürfelt. Da <strong>der</strong> Wirkungsquerschnitt gering<br />

ist, wird <strong>aus</strong> Gründen <strong>der</strong> Effizienz das Neutrino in <strong>der</strong> Nähe des Detektors zu einer<br />

Wechselwirkung gezwungen. Dieser Eingriff führt zu Daten, die nicht die natürlichen Verhältnisse<br />

wi<strong>der</strong>spiegeln. Durch die Einführung einer Gewichtung jedes Ereignisses werden<br />

die Daten wie<strong>der</strong> in ein physikalisches Spektrum umgewichtet. Diese teilweise ereignisspezifischen<br />

Gewichte werden im Datencontainer I3MCWeightDict für spätere Berechnungen<br />

gespeichert.<br />

Corsika 1 ist eine Luftschauersimulation und wird für die Simulation des Untergrunds<br />

verwendet. Es können Photonen, Protonen, Alphateilchen und größere Nukleonen als<br />

Primärteilchen bis zu einer Energie von 10 20 eV erzeugt werden. Diese wechselwirken<br />

mit <strong>der</strong> antarktischen Atmosphäre und erzeugen Myonen, welche fast den kompletten<br />

Untergrund in IceCube <strong>aus</strong>machen. Zur Speicherung von simulationsspezifischen Werten<br />

wie Anzahlen, Spektrum, Atmosphärentypen und Zeiten wird <strong>der</strong> Datencontainer<br />

CorsikaWeightMap verwendet.<br />

Die Propagation von Myonen im Eis wird durch das Modul MMC 2 berechnet. Es wird<br />

innerhalb eines festgelegten Volumens um den Detektor zentimeterweise entlang <strong>der</strong> Myonspur<br />

berechnet, wie viele Photonen erzeugt werden und ob weitere Wechselwirkungen<br />

auftreten. Mithilfe von „photonics“ werden tabellenbasiert die Anzahl an Photonen berechnet,<br />

die sich im Detektor <strong>aus</strong>breiten. Ob und wieviele dieser Photonen letztendlich<br />

bei jedem einzelnen DOM ankommen, berechnet „Hit-maker“.<br />

Das R<strong>aus</strong>chen wird vollständig vom Modul „Noisemaker“ erzeugt. Es kann in zwei<br />

unterschiedlichen Modi laufen. Entwe<strong>der</strong> kann für jeden DOM ein individuelles R<strong>aus</strong>chen<br />

erzeugt werden, was durch die Geometriedatei GCD geliefert wird, o<strong>der</strong> es wird je<strong>der</strong><br />

DOM gleich behandelt und reines Zufallsr<strong>aus</strong>chen generiert.<br />

1 Kurzform von „COsmic Ray SImulation for KAskade“<br />

2 Myon Monte Carlo<br />

17


Kapitel 4. Daten <strong>aus</strong> Richtung des Galaktischen Zentrums<br />

Das DOM besteht für das Signal im Wesentlichen <strong>aus</strong> PMT und Mainboard. Die simulierten<br />

Photonen haben im PMT eine Auslösewahrscheinlichkeit in Abhängigkeit vom<br />

Eintrittswinkel. Nach Überlagerung mit dem Signal vom Noisemaker geht die Summe<br />

in die Mainboardsimulation. Das Signal wird lokal mit den nächsten DOMs des gleichen<br />

Strings verglichen und auf Koinzidenz geprüft (HLC-Überprüfung). Im Falle eines<br />

HLC-Ereignisses werden, wie in Kapitel 4.1 beschrieben, alle Pulse <strong>aus</strong>gelesen und diese<br />

auf Trigger-Bedingungen überprüft. Das Modul „TrigSim“ überprüft SMT-8, SMT-3 und<br />

String-Trigger (Tabelle 4.1).<br />

Abschließend nehmen die Simulationsdaten den gleichen Software-Lauf wie die experimentellen<br />

Daten. Darin werden die Daten bereinigt, Rekonstruktionen hinzugefügt und<br />

gefiltert.<br />

18


5. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter<br />

Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ist es, zu beurteilen, inwiefern es für WIMP-Analysen mit<br />

dem IceCube Neutrino Teleskop sinnvoll ist, die Mengen an Ereignissen zusammenzuführen,<br />

die entwe<strong>der</strong> den GalacticCenter- o<strong>der</strong> den DeepCore-Filter passiert haben.<br />

Entscheidende Fragen sind, wie groß <strong>der</strong> Gewinn an <strong>Neutrinosignal</strong> ist und wie viel Untergrund<br />

hinzu kommt. Den größten Anteil an Untergrund machen dabei atmosphärische<br />

Myonen <strong>aus</strong>. Daneben ist ein Untergrund an Neutrinos <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Atmosphäre vorhanden.<br />

Diese Arbeit widmet sich explizit <strong>der</strong> Signalanalyse.<br />

Datensatz: Die zu Grunde liegenden Neutrinodaten wurden mit dem Neutrino-Generator<br />

generiert (Abschnitt 4.2). Die Run-Nummer lautet 4298 und umfasst 995 Daten-<br />

Files. Es liegt ein Eν −2 -Generationsspektrum vor. Der abgedeckte Energiebereich beträgt<br />

10 1 GeV < E ν < 10 10 GeV. Durch eine geeignete Umgewichtung können alle relevanten<br />

Neutrinospektren berücksichtigt werden.<br />

Analyse: Für die Analyse sind neben <strong>der</strong> Vereinigungs- und <strong>der</strong> Schnittmenge <strong>der</strong> Ereignismengen<br />

von GC- und DC-Filter, die jeweils exklusiven Ereignisse von Interesse,<br />

d.h., solche Ereignisse, welche nur den GC-Filter o<strong>der</strong> nur den DC-Filter passiert haben<br />

(Tabelle 5.1). Da im DC-Filter kein Winkelfenster im Zenit von ±15 ◦ um das Galaktische<br />

Zentrum vorhanden ist, wird dieses nachträglich implementiert. Gleiches gilt für<br />

den Veto-Algorithmus Top- und Side-Veto. Für die notwendige Richtungsrekonstruktion<br />

wird analog <strong>zum</strong> GC-Filter <strong>der</strong> Polefit verwendet.<br />

Der Vergleich von GC- und DC-Filter erfolgt anhand <strong>der</strong> effektiven Fläche und <strong>der</strong> Anzahl<br />

an getroffenen Modulen (N Ch ).<br />

Tabelle 5.1.: Mengenverknüpfungen von GC- und DC-Events mit zugehörigen Filterabfragen.<br />

Für den DC-Filter wird zusätzlich abgefragt, ob <strong>der</strong> vom Polefit rekonstruierte Zenitwinkelθ Polefit<br />

des Ereignisses im Fenster von ±15 ◦ um den Zenitwinkel θ GC des Galaktischen Zentrums liegt.<br />

Mengenverknüpfung boolesche Verknüpfung<br />

Vereinigungsmenge GC∨ (DC∧|θ Polefit −θ GC | ≤ 15 ◦ )<br />

Schnittmenge GC∧ (DC∧|θ Polefit −θ GC | ≤ 15 ◦ )<br />

GC exklusiv<br />

GC∧¬DC<br />

DC exklusiv ¬GC∧ DC∧|θ Polefit −θ GC | ≤ 15 ◦ 19


Kapitel 5. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter<br />

5.1. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter anhand <strong>der</strong> effektiven Fläche<br />

Die effektive Fläche A eff beschreibt im Allgemeinen den Zusammenhang zwischen Ereignisrate<br />

Γ und Teilchenfluss Φ:<br />

Γ = A eff ·Φ . (5.1)<br />

Es handelt sich um eine detektorspezifische Größe, die es erlaubt, die erwartete Ereignisrate<br />

<strong>aus</strong> einem theoretischen Teilchenfluss-Modell zu bestimmen.<br />

[IY06] folgend sind alle für die Berechnung <strong>der</strong> effektiven Fläche benötigten Größen im<br />

Dictionary I3MCWeightDict hinterlegt. Es handelt sich hierbei um einen Datencontainer,<br />

welcher Simulationsparametern Werte zuordnet. Eine Auflistung <strong>der</strong> benötigten Parameter<br />

mit ihren zugehörigen Werten ist Tabelle 5.2 zu entnehmen.<br />

Tabelle 5.2.: Benötigte Größen zur Berechnung <strong>der</strong> effektiven Fläche, gespeichert im<br />

I3MCWeightDict. Größen ohne Wert variieren für jedes Event.<br />

Schlüssel<br />

Wert<br />

InjectionSurfaceR, R = 1,2 km<br />

Radius <strong>der</strong> Generatorfläche<br />

A gen = πR 2<br />

MaxEnergyLog, log 10 (E max /GeV) = 1<br />

MinEnergyLog, log 10 (E min /GeV) = 10<br />

betrachteter Energiebereich<br />

NEvents, N = 2·10 5<br />

Anzahl von generierten<br />

Neutrinoereignissen pro Datei<br />

OneWeight 1 , ow Gleichung (5.2)<br />

PowerLawIndex, γ = 2<br />

Spektralindex des verwendeten<br />

Energiespektrums<br />

PrimaryNeutrinoEnergy 1 , E ν Neutrinoenergie<br />

TotalInteractionProbabilityWeight 1 , ρ Wechselwirkungswahrscheinlichkeit<br />

Ausgangspunkt für die Berechnung <strong>der</strong> effektiven Fläche ist das vom Neutrino-Generator<br />

berechnete OneWeight. Es erlaubt einem, simulierte Neutrinodaten an ein bestimmtes<br />

Modell für den Fluss anzupassen [Fin07]. Es ist ebenfalls im I3MCWeightDict enthalten.<br />

Für den hier verwendeten Datensatz (γ = 2) gilt für das OneWeight <strong>der</strong> funktionale<br />

Zusammenhang:<br />

(<br />

ow = Eν γ ·πR 2 ·4πρ· 10 log 10 (Emin/GeV)(1−γ) −10 log (Emax/GeV)(1−γ)) 10<br />

. (5.2)<br />

Gleichung (5.2) wird auf die Breite <strong>der</strong> gewählten Energiebins ∆log 10 (E ν /GeV) und<br />

auf den betrachteten Raumwinkel ∆Ω skaliert. ∆Ω resultiert <strong>aus</strong> dem Winkelfenster von<br />

±15 ◦ im Zenit um das Galaktische Zentrum (Abschnitt 4.1.1). Die effektive Fläche ergibt<br />

sich nach binweiser Summierung über alle Ereignisse zu:<br />

1 variiert für jedes Ereignis<br />

A eff = ∑ i<br />

ow i ·10 −4<br />

E νi ·N ·n·∆Ω·∆log 10 (E ν /GeV) . (5.3)<br />

20


5.1. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter anhand <strong>der</strong> effektiven Fläche<br />

Der Faktor 10 −4 wird eingeführt, da das OneWeight üblicherweise in [GeVcm 2 sr] angegeben<br />

wird, hier aber die effektive Fläche in [m 2 ] angegeben werden soll. Der Faktor n gibt<br />

die Anzahl <strong>der</strong> eingelesenen Daten-Files an, welche als Unterteilung für die simulierten<br />

Neutrinoereignisse dienen. Somit gibt das Produkt <strong>aus</strong> n und N die vollständige Anzahl<br />

an generierten Neutrinoereignissen an. Für den Raumwinkel ∆Ω ergibt sich:<br />

∆Ω = −<br />

∫ 2π<br />

0<br />

dφ<br />

∫<br />

cos(76 ◦ )<br />

cos(46 ◦ )<br />

dcosθ = 2π ·[cos(46 ◦ )−cos(76 ◦ )] . (5.4)<br />

m 2<br />

A eff<br />

10<br />

Trigger-Level<br />

1<br />

-1<br />

10<br />

GC o<strong>der</strong> (DC und Win)<br />

GC und DC und Win<br />

GC<br />

GC und !DC<br />

!GC und DC und Win<br />

10 -2<br />

-3<br />

10<br />

-4<br />

10<br />

-5<br />

10<br />

-6<br />

10<br />

10 -7<br />

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4<br />

log E ν<br />

/GeV<br />

10<br />

Abbildung 5.1.: Auftragung <strong>der</strong> effektiven Fläche gegen den Logarithmus <strong>der</strong> Neutrinoenergie<br />

auf Trigger-Ebene und für verschiedene boolesche Kombinationen von GC- und DC-Filter. Die<br />

Ordinate ist logarithmisch skaliert. „Win“ bezeichnet das Winkelfenster im Zenit von ±15 ◦ um<br />

das Galaktische Zentrum.<br />

Abbildung 5.1 zeigt die Auftragung <strong>der</strong> effektiven Fläche gegen den Logarithmus <strong>der</strong><br />

Neutrinoenergie für die Vereinigungs- und die Schnittmenge <strong>der</strong> Ereignismengen von<br />

GC- und DC-Filter, sowie die für die jeweils exklusiven Ereignisse. Als Binbreite für<br />

log 10 (E ν /GeV) wurde ein Wert von 10 gewählt.<br />

Der Verlauf <strong>der</strong> effektiven Fläche zeigt, dass mit zunehmen<strong>der</strong> Energie die Anzahl detektierter<br />

Ereignisse für alle Kombinationen zunimmt. Maximal kann die effektive Fläche<br />

die Größe <strong>der</strong> Generatorfläche A gen ≈ 4,52 km 2 erreichen, falls alle generierten Ereignisse<br />

auch detektiert werden. Bei Betrachtung <strong>der</strong> exklusiven DC-Ereignisse (türkise Kurve)<br />

fällt auf, dass diese im Vergleich zu exklusiven GC-Ereignissen (lila Kurve) beson<strong>der</strong>s für<br />

niedrige Energien bis ∼ 10 1,5 GeV eine größere effektive Fläche aufweisen. Bei höheren<br />

Energien verläuft sie dagegen bis zu drei Größenordnungen unterhalb <strong>der</strong> GC-Ereignisse.<br />

21


Kapitel 5. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter<br />

Die statistische Unsicherheit nimmt ab ∼ 10 2,5 GeV für die exklusiven DC-Ereignisse zu,<br />

da nur noch wenige Ereignisse in diesen Bins liegen.<br />

m 2<br />

A eff<br />

-1<br />

10<br />

Trigger-Level<br />

10 -2<br />

GC o<strong>der</strong> (DC und Win)<br />

GC und DC und Win<br />

GC<br />

GC und !DC<br />

!GC und DC und Win<br />

-3<br />

10<br />

10 -4<br />

-5<br />

10<br />

-6<br />

10<br />

10 -7<br />

1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 2<br />

log E ν<br />

/GeV<br />

10<br />

Verhaltnis<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4<br />

log E ν<br />

/GeV<br />

10<br />

Abbildung 5.2.: Das obere Bild zeigt einen Ausschnitt von Abbildung 5.1 in den nie<strong>der</strong>energetischen<br />

Bereich. Im unteren Bild wurde das Verhältnis <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Vereinigung von GC- und<br />

DC-Ereignissen und GC-Ereignissen gebildet.<br />

Entscheidend für die Analyse ist <strong>der</strong> Vergleich zwischen <strong>der</strong> Vereinigung von GC- und<br />

DC-Ereignissen (rote Kurve) und den GC-Ereignissen (blaue Kurve). In den Bereichen,<br />

in denen die effektive Fläche <strong>der</strong> roten Kurve größer ist als die <strong>der</strong> blauen Kurve, wird<br />

an <strong>Neutrinosignal</strong>, unabhängig vom Neutrinospektrum, hinzugewonnen. Dies ist bis zu<br />

22


5.2. Ausgelöste Trigger<br />

einer Energie von ∼ 10 2 GeV <strong>der</strong> Fall, wie deutlich in Abbildung 5.2 zu sehen ist. Sie zeigt<br />

das Verhältnis <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Vereinigung von GC- und DC-Ereignissen und GC-Ereignissen.<br />

Daran kann abgelesen werden, dass <strong>der</strong> Signalgewinn im Energiebereich bis ∼ 10 2 GeV<br />

in <strong>der</strong> Größenordnung von bis zu 8 liegt.<br />

5.2. Ausgelöste Trigger<br />

Es stellt sich die Frage, warum die exklusiven DC-Events nicht vom GC-Filter akzeptiert<br />

werden. Dieser wendet keine Schnitte auf energieabhängige Größen an, ein Verwerfen <strong>der</strong><br />

Events durch Veto-Bedingungen ist ebenfalls <strong>aus</strong>geschlossen, da jene bereits entfernt worden<br />

sind. Somit wird erwartet, dass die exklusiven DC-Events ebenfalls vom GC-Filter<br />

akzeptiert werden sollten.<br />

Aufschluss liefert die Analyse <strong>der</strong> <strong>aus</strong>gelösten Trigger. Nach Abschnitt 4.1 besteht <strong>der</strong><br />

Satz an Triggern <strong>aus</strong> SMT-8, SMT-3 und String-Trigger. Den Triggern werden eindeutige<br />

ConfigIDs zugeordnet: 1006, 1010 und 1007. Anhand dieser kann nachvollzogen werden,<br />

welche Trigger von einem Ereignis <strong>aus</strong>gelöst wurden und wie oft.<br />

TriggerConfigID<br />

1010<br />

1009<br />

1008<br />

26344 11717 1143 300 98<br />

TriggerConfigID<br />

1010<br />

1009<br />

1008<br />

27418 65 14<br />

1007<br />

1006<br />

35340 51584 15951 2161 536 174<br />

33848 75434 13906 1208 329 94<br />

1007<br />

1006<br />

1 14<br />

30 14<br />

1005<br />

1 2 3 4 5 6<br />

N Trigger<br />

(a) GC-Events<br />

1005<br />

1 2 3 4 5 6<br />

N Trigger<br />

(b) exklusive DC-Events<br />

Abbildung 5.3.: ConfigID aller Trigger gegen die Anzahl von <strong>aus</strong>gelösten Triggern für (a)<br />

GC-und (b) exklusive DC-Events.<br />

In Abbildung 5.3 ist für GC- und exklusive DC-Events die ConfigID aller Trigger gegen<br />

die Anzahl <strong>aus</strong>gelöster Trigger aufgetragen. Es zeigt sich, dass im GC-Filter keine Events<br />

vorhanden sind, die nur den SMT-3-Trigger <strong>aus</strong>gelöst haben (Abbildung 5.3a). Dagegen<br />

hat <strong>der</strong> überwiegende Anteil an exklusiven DC-Events genau nur diesen <strong>aus</strong>gelöst (Abbildung<br />

5.3b). Die Abfrage des GC-Filters wird demnach nicht auf reine SMT-3-Events<br />

angewandt. An dieser Stelle lässt sich bereits schlussfolgern, dass durch das Hinzunehmen<br />

des DC-Filters nie<strong>der</strong>energetische, auf SMT-3 basierende, Ereignisse nachgeliefert<br />

werden, welche ebenfalls vom GC-Filter akzeptiert worden wären, sofern eine Abfrage<br />

dessen stattgefunden hätte.<br />

23


Kapitel 5. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter<br />

5.3. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter anhand von N Ch<br />

Neben <strong>der</strong> effektiven Fläche wird als weitere Kenngröße die Anzal an getroffenen Modulen<br />

betrachtet. Für ihre Bestimmung stehen zwei Pulsemaps zur Verfügung, die neben<br />

den getroffenen DOMs Informationen über die zugehörigen Pulse, wie Ladung o<strong>der</strong> Zeit<br />

enthalten. Die hier verwendete Pulsemap berücksichtigt HLC- und SLC-Treffer.<br />

N Ch ist mit <strong>der</strong> Neutrinoenergie korreliert. Für Ereignisse, die vollständig im Detektor<br />

stattfinden gilt: Je mehr Energie das primäre Neutrino hat, desto größer ist die Menge<br />

an produziertem Cherenkovlicht im IceCube-Volumen und desto mehr Treffer treten auf.<br />

Die Korrelation ist deutlich in Abbildung 5.4 sichtbar.<br />

N Ch,SLC+HLC<br />

30<br />

25<br />

3<br />

×10<br />

1<br />

0.8<br />

20<br />

0.6<br />

15<br />

0.4<br />

10<br />

0.2<br />

5<br />

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4<br />

log (E /GeV)<br />

10 ν<br />

(a) GC-Events<br />

0<br />

N Ch,SLC+HLC<br />

30<br />

25<br />

600<br />

500<br />

20<br />

400<br />

15<br />

10<br />

300<br />

200<br />

100<br />

5<br />

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4<br />

log (E /GeV)<br />

10 ν<br />

(b) DC-Events<br />

0<br />

Abbildung 5.4.: Korrelation zwischen N Ch und E ν (logarithmiert) für (a) GC- und (b) DC-<br />

Events (mit Winkelfenster). Für die Bestimmung von N Ch werden sowohl HLC- als auch SLC-<br />

Treffer berücksichtigt. Die Events sind nicht gewichtet.<br />

24


5.3. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter anhand von N Ch<br />

Die Sensitivität des DC-Filters für nie<strong>der</strong>energetische Events bedingt, dass kleinere N Ch -<br />

Werte auftreten, als es beim GC-Filter <strong>der</strong> Fall ist. Weiterhin ist die Korrelation zwischen<br />

N Ch und E ν weniger <strong>aus</strong>geprägt.<br />

An <strong>der</strong> Korrelation soll exemplarisch verdeutlicht werden, dass alle betrachteten Größen<br />

stets mit dem zu Grunde liegenden Energiespektrum gewichtet werden müssen. Lediglich<br />

bei Verteilungen gegen log 10 (E ν /GeV) ist <strong>der</strong> Einluß <strong>der</strong> Gewichtung vernachlässigbar.<br />

Die Gewichte berechnen sich <strong>aus</strong> dem Produkt von OneWeight und betrachtetem Energiespektrum.<br />

Für die in Abbildung 2.2 dargestellten <strong>Annihilation</strong>skanäle stehen bereits vorgefertigte<br />

Gewichte zur Verfügung. Neben dem Kanal berücksichtigen sie ebenfalls unterschiedliche<br />

Annahmen für die WIMP-Masse. Im Folgenden werden die Gewichte für denµ + µ − -Kanal<br />

bei einer WIMP-Masse in natürlichen Einheiten von m χ = 10 3 GeV (mumu_01000), sowie<br />

für den b¯b-Kanal bei einer WIMP-Masse von m χ = 10 2 GeV (bb_00100) verwendet.<br />

Dabei handelt es sich um sinnvolle Beispiele für ein hartes (µ + µ − -Kanal) und eines weiches<br />

(b¯b-Kanal) Energiespektrum. Zusätzlich wird ein atmosphärisches E −3,7<br />

ν<br />

betrachtet, sowie ein E −2<br />

ν -Spektrum.<br />

-Spektrum<br />

6<br />

×10<br />

# [a.u.]<br />

35<br />

GC o<strong>der</strong> (DC und Win)<br />

GC<br />

# [a.u.]<br />

GC o<strong>der</strong> (DC und Win)<br />

GC<br />

30<br />

!GC und DC und Win<br />

7<br />

10<br />

!GC und DC und Win<br />

25<br />

6<br />

10<br />

20<br />

15<br />

5<br />

10<br />

10<br />

5<br />

4<br />

10<br />

0<br />

5 10 15 20 25 30 35 40<br />

N Ch,SLC+HLC<br />

(a) b¯b-Kanal<br />

1 1.2 1.4 1.6 1.8 2 2.2 2.4 2.6<br />

log E /GeV ν<br />

10<br />

9<br />

×10<br />

# [a.u.]<br />

25<br />

GC o<strong>der</strong> (DC und Win)<br />

GC<br />

# [a.u.]<br />

11<br />

10<br />

GC o<strong>der</strong> (DC und Win)<br />

GC<br />

!GC und DC und Win<br />

10<br />

10<br />

!GC und DC und Win<br />

20<br />

9<br />

10<br />

15<br />

8<br />

10<br />

10<br />

10 7<br />

5<br />

0<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

N Ch,SLC+HLC<br />

6<br />

10<br />

(b) µ + µ − -Kanal<br />

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4<br />

log E /GeV ν<br />

10<br />

Abbildung 5.5.: N Ch - und log 10 (E ν /GeV)-Verteilung (logarithmisch skalierte Ordinate) für die<br />

Vereinigung von GC- und DC-Events, GC-Events und exklusiven DC-Events auf <strong>der</strong> Basis von<br />

HLC- und SLC-Treffern mit Gewichtung auf (a) b¯b- und (b) µ + µ − -Kanal.<br />

25


Kapitel 5. Vergleich <strong>der</strong> Ereignisfilter<br />

Abbildung 5.5 zeigt den Verlauf von N Ch und E ν für die oben genannten <strong>Annihilation</strong>skanäle.<br />

Auffällig ist <strong>der</strong> nahezu konstante Verlauf für GC-Ereignisse, gewichtet mit<br />

bb_00100 (rote Kurve in Abbildung 5.5a), im N Ch -Bereich von ∼ 10 bis ∼ 20. Das<br />

zugehörige Energiespektrum zeigt, dass durch die Gewichtung Ereignisse mit Energien<br />

> 10 2 GeV weggeschnitten werden. Im verbleibenden nie<strong>der</strong>energetischen Bereich weisen<br />

GC-Events, bedingt durch die Korrelation (Abbildung 5.4), nur niedrige N Ch -Werte auf.<br />

Dies ist wie<strong>der</strong>um verantwortlich für den flachen Verlauf <strong>der</strong> roten Kurve in Abbildung<br />

5.5a, da nur wenige Events in diesem Bereich liegen.<br />

An Abbildung 5.5b lässt sich weiterhin feststellen, dass die N Ch -Verläufe von Vereinigung<br />

von DC- und GC-Filter im Vergleich <strong>zum</strong> GC-Filter im Fall des µ + µ − -Kanals nahezu<br />

deckungsgleich sind. Das zugehörige Energiespektrum steigt mit <strong>der</strong> Energie an (linke<br />

Abbildung in 5.5b). Für hohe Energien löst ein Ereignis weitere Trigger als SMT-3 <strong>aus</strong><br />

und wird somit vom GC-Filter akzeptiert. Die Anzahl an exklusiven DC-Events ist hier<br />

vernachlässigbar gering.<br />

Äquivalente Aussagen lassen sich für die Gewichtung auf das Eν<br />

−3,7<br />

treffen (Abbildung A.1).<br />

- und E −2<br />

ν -Spektrum<br />

Verhaltnis<br />

4.5<br />

4<br />

3.5<br />

bb_00100<br />

mumu_01000<br />

-2<br />

ow*E ν<br />

-3.7<br />

ow*E ν<br />

3<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

5 10 15 20 25 30 35 40<br />

N Ch,SLC+HLC<br />

Abbildung 5.6.: Verhältnis von <strong>der</strong> Vereinigungsmenge von GC- und DC-Events und GC-<br />

Events in Bezug auf die N Ch -Verteilung, basierend auf HLC- und SLC-Treffern.<br />

In Abbildung 5.6 ist das Verhätnis <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Vereinigung von GC- und DC-Events und<br />

GC-Events in Bezug auf die N Ch -Verteilung für alle relevanten Gewichte dargestellt. Ein<br />

Gewinn an <strong>Neutrinosignal</strong> ist für die Gewichtung auf das b¯b- (Größenordnung ∼ 4,5)<br />

und Eν<br />

−3,7 -Spektrum (Größenordnung ∼ 2) festzustellen.<br />

26


6. Charakterisierung von exklusiven<br />

DeepCore-Ereignissen<br />

Es folgt eine detailierte Analyse <strong>der</strong> exklusiven DeepCore-Ereignisse, d.h. solcher Ereignisse,<br />

die vom DC-Filter akzeptiert wurden, jedoch nicht vom GC-Filter. In Abschnitt<br />

5.2 wurde bereits festgestellt, dass die überwiegende Anzahl dieser Events lediglich den<br />

SMT-3-Trigger <strong>aus</strong>gelöst haben und dass für diesen Fall eine Abfrage des GC-Filter <strong>aus</strong>bleibt.<br />

Die Analyse umfasst, neben Neutrinoenergie- und N Ch -Verteilung, verschiedene topologische<br />

Eigenschaften (Occupancy, COG- und Startpunktverteilung), an denen gezeigt<br />

werden soll, dass die exklusiven Ereignisse primär in <strong>der</strong> DeepCore-Erweiterung von Ice-<br />

Cube stattfinden. Nach Abschnitt 4.1.2 ist <strong>der</strong> DC-Filter so definiert, dass gerade solche<br />

Events bevorzugt werden. Weiterhin wird die Qualität <strong>der</strong> Richtungsrekonstruktion von<br />

Myonenspuren untersucht. Dazu wird <strong>der</strong> Winkel zwischen rekonstruierter Spur und <strong>der</strong><br />

Monte-Carlo-Wahrheit betrachtet.<br />

Für die Analysen wird jedes Event mit primärer NC-Wechselwirkung verworfen.<br />

6.1. Neutrinoenergie und N Ch<br />

In Abbildung 6.1 sind die log(E ν /GeV)- und N Ch -Verteilungen <strong>der</strong> exklusiven DC-Events<br />

dargestellt, gewichtet auf den b¯b- undµ + µ − -Kanal, sowie das Eν −2 - undEν<br />

−3,7 -Spektrum.<br />

Die N Ch -Verteilungen sind zur besseren Übersicht flächennormalisiert. Die Darstellung<br />

ist so gewählt, dass ein direkter Vergleich zwischen den unterschiedlichen Gewichtungen<br />

möglich ist.<br />

Wie bereits in Abschnitt 5.3 erläutert wurde, ist das Energiespektrum des b¯b-Kanals<br />

auf nie<strong>der</strong>energetische Energien < 10 2 GeV begrenzt. In diesem Energiebereich liegt <strong>der</strong><br />

maximale N Ch -Wert bei ∼ 7 (Abbildung 5.4), welcher ebenfalls in Abbildung 6.1 als<br />

Maximum <strong>aus</strong><strong>zum</strong>achen ist. Das atmosphärische Energiespektrum (blaue Kurve) fällt<br />

über den gesamten Bereich ab, so dass auch hier vorwiegend Ereignisse mit niedrigen<br />

N Ch -Werten auftreten. Dies erklärt den nahezu deckungsgleichen Verlauf zwischen blauer<br />

und schwarzer Kurve in <strong>der</strong> N Ch -Verteilung.<br />

Das µ + µ − -Energiespektrum nimmt dagegen zu, so dass niedrige Energien weniger stark<br />

ins Gewicht fallen. Das hat wie<strong>der</strong>um zur Folge, dass vermehrt Ereignisse mit hohen<br />

N Ch -Werten vorhanden sind und somit das Maximum in <strong>der</strong> zugehörigen Verteilung im<br />

Vergleich <strong>zum</strong> b¯b-Kanal weiter nach rechts verschoben ist.<br />

Das Eν −2 -Spektrum (grüne Kurve) variiert kaum im Vergleich zu den übrigen Spektren,<br />

so dass hier <strong>der</strong> gleiche Effekt wie für µ + µ − auftritt, wenn auch weniger <strong>aus</strong>geprägt.<br />

27


Kapitel 6. Charakterisierung von exklusiven DeepCore-Ereignissen<br />

# [a.u.]<br />

10<br />

10<br />

10<br />

9<br />

8<br />

10<br />

bb_00100<br />

mumu_01000<br />

-2<br />

ow*E ν<br />

-3.7<br />

ow*E ν<br />

10 7<br />

6<br />

10<br />

5<br />

10<br />

4<br />

10<br />

3<br />

10<br />

2<br />

10<br />

10<br />

1<br />

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5<br />

log (E /GeV)<br />

ν<br />

10<br />

# [a.u.]<br />

0.14<br />

0.12<br />

bb_00100<br />

mumu_01000<br />

-2<br />

ow*E ν<br />

-3.7<br />

ow*E ν<br />

0.1<br />

0.08<br />

0.06<br />

0.04<br />

0.02<br />

0<br />

5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />

N Ch,SLC+HLC<br />

Abbildung 6.1.: E ν - und N Ch -Verteilung von exklusiven DC-Events für b¯b- und µ + µ − -Kanal,<br />

sowie Eν −2 - und Eν<br />

−3,7 -Spektrum. E ν ist logarithmisch aufgetragen, die zugehörige Ordinate ist<br />

logarithmisch skaliert. Die N Ch -Verteilungen sind flächennormalisiert.<br />

28


y<br />

z<br />

y<br />

z<br />

6.2. Untersuchung topologischer Eigenschaften<br />

6.2. Untersuchung topologischer Eigenschaften<br />

In Abbildung 3.2 sind die Positionen <strong>der</strong> Strings des IceCube Neutrino Teleskops in <strong>der</strong> x-<br />

y-Ebene abgebildet. Sie dient als Referenz für die im Folgenden auftretende Ortsangaben.<br />

6.2.1. Center Of Gravity<br />

Das COG wird über Gleichung (4.1) bestimmt (Abschnitt 4.1.2). Es werden sowohl HLCals<br />

auch SLC-Treffer berücksichtigt.<br />

Abbildung 6.2 zeigt die COG-Verteilung <strong>der</strong> exklusiven DC-Ereignisse in <strong>der</strong> x-y-, sowie<br />

<strong>der</strong> r-z-Ebene mit Gewichtung auf den b¯b- und µ + µ − -<strong>Annihilation</strong>skanal. Die Verteilungen<br />

in <strong>der</strong> r-z-Ebene sind um String 36 zentriert.<br />

cog [m]<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

-50<br />

-100<br />

-150<br />

-200<br />

-250<br />

6<br />

×10<br />

0.7<br />

0.6<br />

0.5<br />

0.4<br />

0.3<br />

0.2<br />

0.1<br />

cog [m]<br />

-100<br />

-150<br />

-200<br />

-250<br />

-300<br />

-350<br />

-400<br />

-450<br />

6<br />

×10<br />

0.4<br />

0.35<br />

0.3<br />

0.25<br />

0.2<br />

0.15<br />

0.1<br />

0.05<br />

-300<br />

-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300<br />

cog [m]<br />

x<br />

0<br />

(a) b¯b-Kanal<br />

-500<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

cog [m]<br />

r<br />

0<br />

cog [m]<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

-50<br />

6<br />

×10<br />

50<br />

40<br />

30<br />

cog [m]<br />

-100<br />

-150<br />

-200<br />

-250<br />

-300<br />

6<br />

×10<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

-100<br />

-150<br />

-200<br />

-250<br />

20<br />

10<br />

-350<br />

-400<br />

-450<br />

20<br />

10<br />

-300<br />

-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300<br />

cog [m]<br />

x<br />

0<br />

(b) µ + µ − -Kanal<br />

-500<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

cog [m]<br />

r<br />

0<br />

Abbildung 6.2.: COG-Verteilung in x-y- und r-z-Ebene mit r 2 = x 2 + y 2 für exklusive DC-<br />

Events mit Gewichtung auf den (a) b¯b- und (b) µ + µ − -<strong>Annihilation</strong>skanal. Die rote Kontur<br />

markiert das DC-Volumen. Die COG-Verteilungen in r-z sind um String 36 zentriert.<br />

An Abbildung 6.2 ist zu erkennen, dass die mittleren Treffer vorwiegend im Inneren des<br />

DeepCore-Volumens liegen. Daneben hat eine kleinere Anzahl an Events ein COG am<br />

Rand von DeepCore.<br />

29


Kapitel 6. Charakterisierung von exklusiven DeepCore-Ereignissen<br />

Für die Gewichtung auf b¯b (Abbildung 6.2a) sind die sternförmigen Konturen von Deep-<br />

Core sichtbar, die sich ergeben würden, wenn in Abbildung 3.2 die äußeren zu DeepCore<br />

zählenden Strings (DC-Strings 81 bis 86 plus IC-Strings 26, 27, 35, 37, 45 und 46) über<br />

Linien miteinan<strong>der</strong> verbunden wären. Die durch die Gewichtung verbleibenden nie<strong>der</strong>energetischen<br />

Events besitzen vor allem COG-Werte entlang <strong>der</strong> DC-Strings (∼ 72 m<br />

Abstand zu String 36) unterhalb des Dustlayers (z ∼ 50 mbis150 m).<br />

Solche Events werden im Fall <strong>der</strong> µ + µ − -Gewichtung niedrig gewichtet (Abbildung 6.2b).<br />

Events mit hohen Energien werden vom GC-Filter akzeptiert und fehlen in <strong>der</strong> Ereignismenge<br />

<strong>der</strong> exklusiven DC-Events. Die COG-Werte <strong>der</strong> verbleibenden Ereignisse sind<br />

somit eher gleichmäßig über das gesamte DeepCore-Volumen verteilt.<br />

Für die nicht dargestellten Gewichte wird vergleichbares festgestellt (Abbildung A.2).<br />

6.2.2. Rekonstruierte Startpunkte<br />

Für die Rekonstruktion <strong>der</strong> Startpunkte <strong>der</strong> Myonenspuren steht ein Algorithmus zur<br />

Verfügung, welcher die Positionen <strong>der</strong> getroffenen DOMs verwendet. Die Position jedes<br />

getroffenen DOMs wird entlang des Cherenkov-Winkels auf die Myonspur projiziert. Der<br />

erste Punkt in Flugrichtung des Myons dient als Approximation für die Position des Vertex.<br />

Das Rekonstruktionsprinzip ist in Abbildung 6.3 dargestellt.<br />

Abbildung 6.3.: Graphische Veranschaulichung <strong>der</strong> Startpunkt-Rekonstruktion. Die Positionen<br />

<strong>der</strong> getroffenen DOMs werden entlang des Cherenkov-Winkels θ C auf die Myonspur projiziert.<br />

Der erste Punkt in Flugrichtung des Myons wird als Position des Vertex approximiert [Eul08].<br />

Abbildung 6.4 zeigt die Verteilung <strong>der</strong> Startpunkte für die exklusiven DC-Events in <strong>der</strong><br />

x-y-Ebene, sowie <strong>der</strong> r-z-Ebene (um String 36 zentriert) in Detektorkoordinaten. Es wird<br />

wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> b¯b- und <strong>der</strong> µ + µ − -Kanal betrachtet (übrige Gewichtungen in Abbildung<br />

A.3).<br />

Der dominierende Anteil an Myonenspuren hat seinen Ursprung im Inneren des DeepCore-<br />

Volumens o<strong>der</strong> in unmittelbarer Nähe. Nur für einen geringen Anteil liegt <strong>der</strong> rekonstruierte<br />

Startpunkt weiter außerhalb von DeepCore. Die Rekonstruktion ist in diesen Fällen<br />

30


0<br />

6.2. Untersuchung topologischer Eigenschaften<br />

[m]<br />

y<br />

600<br />

6<br />

×10<br />

1.2<br />

[m]<br />

z 0<br />

0<br />

0<br />

6<br />

×10<br />

400<br />

1<br />

-100<br />

0.5<br />

200<br />

0.8<br />

-200<br />

0.4<br />

0<br />

0.6<br />

-300<br />

0.3<br />

-200<br />

0.4<br />

-400<br />

0.2<br />

-400<br />

0.2<br />

-500<br />

0.1<br />

-600<br />

-600 -400 -200 0 200 400 600<br />

x 0 [m]<br />

0<br />

(a) b¯b-Kanal<br />

-600<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

r 0 [m]<br />

0<br />

[m]<br />

y<br />

600<br />

6<br />

×10<br />

50<br />

[m]<br />

z 0<br />

0<br />

6<br />

×10<br />

45<br />

400<br />

40<br />

-100<br />

40<br />

35<br />

200<br />

0<br />

30<br />

-200<br />

-300<br />

30<br />

25<br />

-200<br />

20<br />

-400<br />

20<br />

15<br />

-400<br />

10<br />

-500<br />

10<br />

5<br />

-600<br />

-600 -400 -200 0 200 400 600<br />

x 0 [m]<br />

0<br />

(b) µ + µ − -Kanal<br />

-600<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

r 0 [m]<br />

0<br />

Abbildung 6.4.: Verteilung <strong>der</strong> rekonstruierten Startpunkte in x-y- und r-z-Ebene mit<br />

r 2 = x 2 + y 2 für exklusive DC-Events mit Gewichtung auf den (a) b¯b- und (b) µ + µ − -<br />

<strong>Annihilation</strong>skanal. Die innere rote Kontur markiert das DC-Volumen. Die Verteilungen in r-z<br />

sind um String 36 zentriert.<br />

vermutlich fehlerhaft, da sonst mehr Treffer im übrigen IceCube-Volumen vorhanden sein<br />

müssten. Im Fall <strong>der</strong> Gewichtung auf das b¯b-Spektrum (Abbildung 6.4a) sind gerade solche<br />

Ereignisse hoch gewichtet, <strong>der</strong>en rekonstruierte Startpunkte entlang <strong>der</strong> DC-Strings<br />

und äußeren zu DeepCore zählenden IC-Strings liegen.<br />

Im Fall <strong>der</strong> Gewichtung auf das µ + µ − -Spektrum (Abbildung 6.4b) werden nahezu alle<br />

in die Bins gefüllten Startpunkte gleich gewichtet, sodass sich ein konsistentes Bild zur<br />

zugehörigen COG-Verteilung in Abbildung 6.2b ergibt.<br />

6.2.3. Occupancy<br />

Als Occupancy wird die Verteilung <strong>der</strong> String-Nummer gegen die DOM-Nummer von<br />

DOM-Treffern bezeichnet. Es werden sowohl HLC- als auch SLC-Treffer berücksichtigt.<br />

In Abbildung 6.5 ist diese Verteilung für die exklusiven DC-Events dargestellt. Es wurde<br />

auf das b¯b- und µ + µ − -Spektrum gewichtet (übrige Gewichte in Abbildung A.4).<br />

31


Kapitel 6. Charakterisierung von exklusiven DeepCore-Ereignissen<br />

Für die Gewichtung auf b¯b (Abbildung 6.5a) sind überwiegend die DOMs entlang <strong>der</strong><br />

DC-Strings und <strong>der</strong> zu DeepCore zählenden IC-Strings mit Treffern angereichert. Dabei<br />

treten keine Treffer in den DC-DOMs oberhalb des Dustlayers (DOMs 1 bis 10) auf.<br />

Weiterhin nimmt die Trefferhäufigkeit in den tiefer gelegenen DOMs (DOM-Nummer<br />

> 40) ab. Gleiches gilt für die zu DeepCore gehörenden IC-DOMs in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong><br />

DC-DOMs.<br />

DOM<br />

60<br />

6<br />

×10<br />

3.5<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

3<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

10 20 30 40 50 60 70 80<br />

String<br />

(a) b¯b-Kanal<br />

0<br />

DOM<br />

60<br />

9<br />

×10<br />

0.35<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0.3<br />

0.25<br />

0.2<br />

0.15<br />

0.1<br />

0.05<br />

10 20 30 40 50 60 70 80<br />

String<br />

(b) µ + µ − -Kanal<br />

0<br />

Abbildung 6.5.: Verteilung <strong>der</strong> getroffenen DOMs gegen die zugehörigen Strings für exklusive<br />

DC-Events mit Gewichtung auf den (a) b¯b- und (b) µ + µ − -<strong>Annihilation</strong>skanal. Es werden HLCund<br />

SLC-Treffer berücksichtigt.<br />

32


6.3. Richtungsrekonstruktion<br />

Die Gewichtung auf µ + µ − (Abbildung 6.5b) weist die gleichen Charakteristika auf wie<br />

für b¯b in Abbildung 6.5a. Sie sind jedoch deutlich weniger <strong>aus</strong>geprägt.<br />

6.3. Richtungsrekonstruktion<br />

Im Folgenden wurde <strong>der</strong> Winkel δ zwischen <strong>der</strong> rekonstruierten Myonrichtung, basierend<br />

auf dem Polefit, und <strong>der</strong> Monte-Carlo-Richtung bestimmt.<br />

δ [grad]<br />

180<br />

160<br />

100<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

80<br />

60<br />

40<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1 1.2 1.4 1.6 1.8 2 2.2 2.4 2.6 2.8 3<br />

log (E /GeV)<br />

ν<br />

10<br />

20<br />

0<br />

[grad]<br />

δ<br />

90 Median<br />

80<br />

Mean<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

1 1.2 1.4 1.6 1.8 2 2.2 2.4 2.6 2.8 3<br />

log (E /GeV)<br />

ν<br />

Abbildung 6.6.: Winkelauflösung in Abhängigkeit von E ν . δ bezeichnet den Winkel zwischen<br />

rekonstruierter Myonrichtung (Polefit) und Monte-Carlo-Richtung. Die untere Abbildung zeigt<br />

die Mittelwerte und Mediane für δ als Funktion von E ν . Die Werte wurden ohne Gewichtung<br />

histogrammisiert, da diese hier vernachlässigbar ist.<br />

10<br />

33


Kapitel 6. Charakterisierung von exklusiven DeepCore-Ereignissen<br />

Abbildung 6.6 zeigt die zweidimensionale Verteilung <strong>der</strong> Winkel zwischen rekonstruierter<br />

und Monte-Carlo-Richtung gegen die Neutrinoenergie (obere Abbildung in 6.6). Desweiteren<br />

wurden <strong>aus</strong> den Projektionen in y-Richtung entlang <strong>der</strong> Energiebins die Mittelwerte<br />

und Mediane von δ bestimmt und in Abhängigkeit von E ν in ein Diagramm gefüllt (untere<br />

Abbildung in 6.6).<br />

Beide Abbildungen sprechen für schlecht rekonstruierte Events. Die Werte für δ liegen in<br />

einem Bereich von∼ 20 ◦ bis∼ 90 ◦ . Am Verlauf <strong>der</strong> Mittelwerte und Mediane ist sichtbar,<br />

dass δ mit zunehmen<strong>der</strong> Neutrinoenergie kleiner wird. Ab einer Energie von ∼ 10 2,2 GeV<br />

werden die meisten Events vom GC-Filter akzeptiert. Eine Ausnahme stellen lediglich<br />

beson<strong>der</strong>s schlechte Events dar. Diese verursachen eine erneute Zunahme des Winkels<br />

zwischen rekonstruierter Richtung und Monte-Carlo-Wahrheit.<br />

# [a.u.]<br />

0.12<br />

0.1<br />

bb_00100<br />

mumu_01000<br />

-2<br />

ow*E ν<br />

-3.7<br />

ow*E ν<br />

0.08<br />

0.06<br />

0.04<br />

0.02<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180<br />

δ [grad]<br />

Abbildung 6.7.: Verteilung <strong>der</strong> Winkel zwischen rekonstruierter Myonrichtung und Monte-<br />

Carlo-Richtung (Polefit) mit Gewichtung auf den b¯b- und µ + µ − -<strong>Annihilation</strong>skanal, sowie auf<br />

das Eν −2 - und Eν<br />

−3,7 -Spektrum. Die Verteilungen sind flächennormalisiert.<br />

Abbildung 6.7 zeigt die Verteilung <strong>der</strong> Winkel zwischen rekonstruierter Myonrichtung<br />

und Monte-Carlo-Richtung mit Gewichtung auf die Annhilationskanäle b¯b und µ + µ − ,<br />

sowie auf das Eν<br />

−3,7 - und Eν −2 -Spektrum. Die zugehörigen Mittelwerte und Mediane sind<br />

Tabelle 6.1 zu entnehmen. Bedingt durch Gewichtung von hohen Neutrinoenergien im<br />

µ + µ − - und Eν −2 -Spektrum, treten in Tabelle 6.1 kleinere Winkel als für die übrigen Gewichte<br />

auf.<br />

34


6.4. Fazit<br />

Tabelle 6.1.: Mittelwerte und Mediane <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Winkel zwischen rekonstruierter<br />

Myonrichtung und Monte-Carlo-Wahrheit (Abbildung 6.7).<br />

Gewichtung Mittelwert [grad] Median [grad]<br />

b¯b 77,05 74,76<br />

µ + µ − 57,29 48,70<br />

Eν −2 59,95 38,78<br />

Eν −3,7 76,62 74,52<br />

6.4. Fazit<br />

Der Vergleich von GC- und DC-Filter anhand <strong>der</strong> effektiven Fläche und <strong>der</strong> Anzahl an<br />

getroffenen Modulen hat gezeigt, dass für niedrige Energien an <strong>Neutrinosignal</strong> hinzugewonnen<br />

werden kann, wenn die Ereignismengen bei<strong>der</strong> Filter kombiniert werden (Kapitel<br />

5). Die Ursache dafür besteht darin, dass die zusätzlichen Events hauptsächlich nur den<br />

SMT-3-Trigger <strong>aus</strong>gelöst haben und <strong>der</strong> GC-Filter nicht abgefragt wird.<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> Winkel zwischen rekonstruierter Myonspur und Monte-Carlo-Wahrheit<br />

hat gezeigt, dass es sich bei den zusätzlichen Events um schwer rekonstruierbare Events<br />

handelt (Abschnitt 6.3). Eine Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Analyse auf Basis des SPEFit4_DC<br />

spricht dafür, dass dieser eine bessere Rekonstruktion liefert. In Tabelle 6.2 sind die Mediane<br />

<strong>der</strong> Winkeldifferenzen von Polefit und SPEFit4_DC gegenüber gestellt.<br />

Tabelle 6.2.: Gegenüberstellung <strong>der</strong> Mediane <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Winkel zwischen rekonstruierter<br />

Myonrichtung und Monte-Carlo-Wahrheit für den Polefit und den SPEFit4_DC.<br />

Gewichtung Polefit [grad] SPEFit4_DC [grad]<br />

b¯b 74,76 69,36<br />

µ + µ − 48,70 40,62<br />

Eν −2 38,78 38,44<br />

Eν −3,7 74,52 69,33<br />

Insgesamt ist für die Signalanalyse festzuhalten, dass eine Mitnahme <strong>der</strong> zusätzlichen DC-<br />

Events sinnvoll ist, um mehr Statistik im Bereich niedriger Energien zu erhalten. Eine<br />

geson<strong>der</strong>te Optimierung <strong>der</strong> Events ist nicht angebracht, da sie schwer zu rekonstruieren<br />

sind. Durch nachträgliches Schneiden auf den Zenitwinkel <strong>der</strong> vom SPEFit4_DC<br />

rekonstruierten Myonspur kann die Analyse verbessert werden, da dieser die zusätzlichen<br />

Events besser rekonstruiert.<br />

35


7. Vergleich <strong>der</strong> Studien zu Signal und<br />

Untergrund<br />

Im Folgenden werden Ergebnisse <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Analyse <strong>zum</strong> Untergrund von Kai Jagielski<br />

präsentiert. In Tabelle 7.1 ist die Rate an Untergrund für den GC-, den DC- und den<br />

DC-Filter mit Winkelfenster im Zenit von ±15 ◦ um das Galaktische Zentrum aufgeführt.<br />

Für die Analyse stehen mit Corsika simulierte Datensätze (Abschnitt 4.2) zur Verfügung,<br />

sowie experimentelle Daten (Burnsample). Für das Burnsample wurde für die Off-Soure<br />

Region ein Prescale-Faktor eingesetzt (Abschnitt 4.1.1). Dieser ist in <strong>der</strong> Simulation nicht<br />

vorhanden und muss entsprechend berücksichtigt werden. Dazu wird ein Umrechnungsfaktor<br />

für die Raten von c ≈ 0,41 bestimmt.<br />

Tabelle 7.1.: Rate an Untergrund für GC-, DC- und DC-Filter mit Winkelfenster im Zenit<br />

von ±15 ◦ um das Galaktische Zentrum (̸ 15 ◦ )). Grundlage sind mit Corsika simulierte sowie<br />

experimentelle Daten (Burnsample). Für die Prescale-Korrektur wird ein Umrechnungsfaktor<br />

c ≈ 0,41 verwendet.<br />

̸ GC DC DC 15 ◦ Untergrund Zusatz<br />

Corsika Absolut 315301 34378 11825 319502 4201<br />

4002 s Rate [Hz] 78,79 8,59 2,95 79,84 1,05<br />

Prescale-Korrektur [Hz] 32,10 8,59 2,95 33,01 1,05<br />

Burnsample Absolut 1147050 497075 142818 1256146 109096<br />

28944 s Rate [Hz] 39,63 17,17 4,93 43,40 3,77<br />

Nach Tabelle 7.1 beläuft sich <strong>der</strong> Zuwachs an Untergrund durch die Hinzunahme des DC-<br />

Filters auf ∼ 1 Hz (3,3 %) im Falle von Corsika und auf ∼ 3,7 Hz (9,5 %) für das Burnsample.<br />

Durch eine zusätzliche Implementierung <strong>der</strong> Veto-Bedingungen des GC-Filters<br />

(Abschnitt 4.1.1) im DC-Filter wird eine Reduzierung auf ∼ 0,2 Hz für Corsika und auf<br />

∼ 2,5 Hz für das Burnsample erzielt. Bei <strong>der</strong> Abweichung zwischen simulierten und experimentellen<br />

Daten handelt es sich um ein bekanntes Phänomen („low-N Ch -Exzess“).<br />

Abbildung 7.1 zeigt die Verteilung <strong>der</strong> rekonstruierten Startpunkte in <strong>der</strong> x-y- und <strong>der</strong><br />

r-z-Ebene für die exklusiven DC-Ereignisse im Burnsample. Für den größten Anteil an<br />

Ereignissen liegt <strong>der</strong> Startpunkt am Rand des IceCube-Volumens. Dies war zu erwarten,<br />

da die Myonen in Luftschauern entstehen und von Außen in das Detektorvolumen eindringen.<br />

Somit werden die ersten Treffer in den DOMs <strong>der</strong> äußeren Strings von IceCube<br />

<strong>aus</strong>gelöst. Im Vergleich dazu wurde in <strong>der</strong> Signalanalyse festgestellt, dass die Startpunkte<br />

vorwiegend im Inneren o<strong>der</strong> am Rand des DeepCore-Volumens (Abstand zu String 36<br />

< 300 m) verteilt sind (Abbildung 6.4).<br />

37


Kapitel 7. Vergleich <strong>der</strong> Studien zu Signal und Untergrund<br />

Y [m]<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

-400<br />

-600<br />

-600 -400 -200 0 200 400<br />

0<br />

600<br />

X [m]<br />

-3<br />

×10<br />

0.7<br />

0.6<br />

0.5<br />

0.4<br />

0.3<br />

0.2<br />

0.1<br />

Z [m]<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

-400<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000<br />

0<br />

R [m]<br />

0.0024<br />

0.0022<br />

0.002<br />

0.0018<br />

0.0016<br />

0.0014<br />

0.0012<br />

0.001<br />

0.0008<br />

0.0006<br />

0.0004<br />

0.0002<br />

Abbildung 7.1.: Verteilung <strong>der</strong> rekonstruierten Startpunkte in x-y- und r-z-Ebene mit r 2 =<br />

x 2 + y 2 für exklusive DC-Ereignisse im Burnsample [Jag11]. Die Verteilungen in r-z sind um<br />

String 36 zentriert.<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> Startpunkte liefert ein geeignetes Kriterium für die Definition von<br />

Schnitten, mit denen große Teile des zusätzlichen Untergrundes beseitigt werden können.<br />

[Jag11] folgend reduziert sich <strong>der</strong> Zuwachs an Untergrund für Corsika und Burnsample<br />

durch die Implementierung von Veto-Bedingungen, analog <strong>zum</strong> GC-Filter (Abschnitt<br />

4.1.1), und durch ein Verwerfen von Ereignissen mit r > 300 m und z > −80 m um ca.<br />

64,9 %. Ein Anwenden <strong>der</strong> Schnitte auf die zusäztlichen Signalereignisse führt zu den in<br />

Tabelle 7.2 aufgeführten Verlusten.<br />

Tabelle 7.2.: Verlust an zusätzlichem Signal durch Anwenden von Schnitten auf die rekonstruierten<br />

Startpunkte. Es werden alle Events verworfen mit r > 300 m und z > −80 m.<br />

Gewichtung Signalverlust<br />

b¯b 2,75 %<br />

µ + µ − 3,95 %<br />

Eν −3,7 3,99 %<br />

Eν −2 3,99 %<br />

38


8. Zusammenfassung<br />

Ziel <strong>der</strong> Arbeit war es, den Zuwachs an <strong>Neutrinosignal</strong> und Untergrund durch die Verknüpfung<br />

<strong>der</strong> beiden Ereignisfilter GalacticCenter- und DeepCore-Filter für IceCube-79<br />

zu untersuchen. Für die Signalanalyse wurden mit dem Neutrino-Generator simulierte<br />

Datensätze verwendet. Die Analyse des Untergrunds wurde unter Verwendung von<br />

Corsika- und experimentellen Daten durchgeführt.<br />

Anhand <strong>der</strong> effektiven Fläche von IceCube-79 als Funktion <strong>der</strong> Neutrinoenergie konnte<br />

gezeigt werden, dass durch die Verknüpfung von GC- und DC-Filter ein Gewinn an<br />

<strong>Neutrinosignal</strong> für niedrige Energien im Bereich bis ∼ 10 2 GeV zu erzielen ist. Bei einer<br />

Energie von 10 1 GeV beträgt <strong>der</strong> Gewinn ca. das achtfache.<br />

Ursache für den Gewinn ist, dass die zusätzlichen Events lediglich den SMT-3-Trigger<br />

<strong>aus</strong>gelöst haben. Die Implementierung <strong>der</strong> Filterabfrage sieht jedoch keine Überprüfung<br />

von reinen SMT-3-Events durch den GC-Filter vor.<br />

Der Ratenzuwachs des Untergrunds durch Hinzunahme von DC-Events beläuft sich auf<br />

∼ 1 Hz für die Corsika-Simulation und auf ∼ 3,7 Hz bei Verwendung <strong>der</strong> experimentellen<br />

Daten (Abweichung durch „low-N Ch -Exzess“).<br />

Eine Analyse <strong>der</strong> rekonstruierten Startpunkte <strong>der</strong> zusätzlichen Events liefert ein geeignetes<br />

Kriterium zur Trennung zwischen Signal- und Untergrun<strong>der</strong>eignissen. Während<br />

Signalereignisse vorwiegend im Inneren des IceCube-Volumens beginnen, liegt <strong>der</strong> größte<br />

Teil <strong>der</strong> rekonstruierten Startpunkte von Untergrun<strong>der</strong>eignissen am Rand des Detektors.<br />

Durch die Kombination von Vetobedingungen und geeigneten Schnitten auf den Startpunkt<br />

kann <strong>der</strong> zusätzliche Untergrund bis auf < 1 Hz reduziert werden, ohne viel Signal<br />

zu verlieren.<br />

Aus <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Winkel zwischen rekonstruierter Myonspur und Monte-Carlo-<br />

Wahrheit konnte geschlossen werden, dass es sich bei den zusätzlichen Ereignisse um<br />

schwer rekonstruierbare Ereignisse handelt. Die Mediane <strong>der</strong> Winkeldifferenzen verlaufen<br />

je nach Gewichtung zwischen 38 ◦ und 75 ◦ .<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verknüpfung von GC- und DC-Filter sinnvoll<br />

ist, da ein Gewinn an <strong>Neutrinosignal</strong> für niedrige Energien erzielt werden kann, während<br />

<strong>der</strong> Zuwachs an Untergrund gering bleibt.<br />

Da die zusätzlichen Ereignisse jedoch hauptsächlich schlechte Rekonstruktionen erhalten,<br />

erscheint eine geson<strong>der</strong>te Optimierung für Analysen nicht angebracht. Die Analyse<br />

<strong>der</strong> zusätzlichen Events kann verbessert werden, wenn nachträglich ein Winkelfenster<br />

im Zenit von ±15 ◦ um das Galaktische Zentrum auf Basis <strong>der</strong> durch den SPEFit4_DC<br />

rekonstruierten Myonspur definiert wird.<br />

39


A. Übrige Gewichtungen<br />

In Kapitel 5 und 6 wurde an vielen Stellen lediglich ein Vergleich zwischen dem b¯b- und<br />

dem µ + µ − -<strong>Annihilation</strong>skanal getätigt, da für die Gewichtung auf das Eν<br />

−3,7 - und das<br />

Eν −2 -Spektrum äquivalente Aussagen getroffenen werden können. Es folgen die N Ch - und<br />

E ν -Verteilung für den Vergleich zwischen GC- und DC-Filter, sowie die COG-Verteilung,<br />

die Verteilung <strong>der</strong> rekonstruierten Startpunkte und die Occupancy für die exklusiven DC-<br />

Events mit Gewichtung auf das Eν<br />

−3,7 - und das Eν −2 -Spektrum.<br />

3<br />

×10<br />

# [a.u.]<br />

45<br />

40<br />

35<br />

GC o<strong>der</strong> (DC und Win)<br />

GC<br />

!GC und DC und Win<br />

# [a.u.]<br />

4<br />

10<br />

3<br />

10<br />

GC o<strong>der</strong> (DC und Win)<br />

GC<br />

!GC und DC und Win<br />

30<br />

2<br />

10<br />

25<br />

10<br />

20<br />

1<br />

15<br />

-1<br />

10<br />

10<br />

5<br />

0<br />

10 20 30 40 50 60<br />

N Ch,SLC+HLC<br />

-2<br />

10<br />

-3<br />

10<br />

(a) Eν<br />

−3,7 -Spektrum<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

log E ν /GeV<br />

10<br />

9<br />

×10<br />

# [a.u.]<br />

0.25<br />

GC o<strong>der</strong> (DC und Win)<br />

GC<br />

# [a.u.]<br />

GC o<strong>der</strong> (DC und Win)<br />

GC<br />

!GC und DC und Win<br />

!GC und DC und Win<br />

0.2<br />

8<br />

10<br />

0.15<br />

0.1<br />

7<br />

10<br />

0.05<br />

0<br />

20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />

N Ch,SLC+HLC<br />

(b) E −2<br />

ν -Spektrum<br />

6<br />

10<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

log<br />

10<br />

E ν /GeV<br />

Abbildung A.1.: N Ch - und log 10 (E ν /GeV)-Verteilung (logarithmisch skalierte Ordinate) für<br />

die Vereinigung von GC- und DC-Events, GC-Events und exklusiven DC-Events auf <strong>der</strong> Basis<br />

von HLC- und SLC-Treffern mit Gewichtung auf (a) Eν<br />

−3,7 - und (b) Eν −2 -Spektrum.<br />

41


y<br />

z<br />

y<br />

z<br />

Anhang A. Übrige Gewichtungen<br />

cog [m]<br />

200<br />

150<br />

800<br />

cog [m]<br />

-100<br />

-150<br />

500<br />

100<br />

50<br />

0<br />

700<br />

600<br />

500<br />

-200<br />

-250<br />

400<br />

300<br />

-50<br />

-100<br />

-150<br />

-200<br />

-250<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

-300<br />

-350<br />

-400<br />

-450<br />

200<br />

100<br />

-300<br />

-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300<br />

cog [m]<br />

x<br />

0<br />

(a) Eν<br />

−3,7 -Spektrum<br />

-500<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

cog [m]<br />

r<br />

0<br />

[m]<br />

200<br />

3<br />

×10<br />

[m]<br />

-100<br />

3<br />

×10<br />

cog<br />

150<br />

100<br />

cog<br />

-150<br />

100<br />

100<br />

50<br />

80<br />

-200<br />

80<br />

0<br />

-50<br />

60<br />

-250<br />

-300<br />

60<br />

-100<br />

-150<br />

-200<br />

-250<br />

40<br />

20<br />

-350<br />

-400<br />

-450<br />

40<br />

20<br />

-300<br />

-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250 300<br />

cog [m]<br />

x<br />

0<br />

(b) E −2<br />

ν -Spektrum<br />

-500<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

cog [m]<br />

r<br />

0<br />

Abbildung A.2.: COG-Verteilung in x-y- und r-z-Ebene mit r 2 = x 2 + y 2 für exklusive DC-<br />

Events mit Gewichtung auf den (a) Eν<br />

−3,7 - und (b) Eν −2 -Spektrum. Die rote Kontur markiert<br />

das DC-Volumen. Die COG-Verteilungen in r-z sind um String 36 zentriert.<br />

42


0<br />

y [m]<br />

0<br />

600<br />

3<br />

×10<br />

1.4<br />

z 0 [m]<br />

0<br />

600<br />

400<br />

1.2<br />

-100<br />

500<br />

200<br />

1<br />

-200<br />

400<br />

0<br />

-200<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

-300<br />

-400<br />

300<br />

200<br />

-400<br />

0.2<br />

-500<br />

100<br />

-600<br />

-600 -400 -200 0 200 400 600<br />

x 0 [m]<br />

0<br />

(a) Eν<br />

−3,7 -Spektrum<br />

-600<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

r 0 [m]<br />

0<br />

[m]<br />

600<br />

6<br />

×10<br />

0.2<br />

[m]<br />

0<br />

6<br />

×10<br />

0.2<br />

y<br />

0.18<br />

z 0<br />

0.18<br />

400<br />

0.16<br />

-100<br />

0.16<br />

200<br />

0.14<br />

0.12<br />

-200<br />

0.14<br />

0.12<br />

0<br />

0.1<br />

-300<br />

0.1<br />

-200<br />

0.08<br />

0.06<br />

-400<br />

0.08<br />

0.06<br />

-400<br />

0.04<br />

-500<br />

0.04<br />

0.02<br />

0.02<br />

-600<br />

-600 -400 -200 0 200 400 600<br />

x 0 [m]<br />

0<br />

(b) E −2<br />

ν -Spektrum<br />

-600<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

r 0 [m]<br />

0<br />

Abbildung A.3.: Verteilung <strong>der</strong> rekonstruierten Startpunkte in x-y- und r-z-Ebene mit r 2 =<br />

x 2 +y 2 für exklusive DC-Events mit Gewichtung auf den (a) Eν<br />

−3,7 - und (b) Eν −2 -Spektrum. Die<br />

innere rote Kontur markiert das DC-Volumen, die äußere das Volumen bis zu den nächstgelegenen<br />

Strings. Die Verteilungen in r-z sind um String 36 zentriert.<br />

43


Anhang A. Übrige Gewichtungen<br />

N DOM<br />

60<br />

3<br />

×10<br />

4<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

3.5<br />

3<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

10 20 30 40 50 60 70 80<br />

N String<br />

(a) Eν<br />

−3,7 -Spektrum<br />

0<br />

N DOM<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

10 20 30 40 50 60 70 80<br />

N String<br />

(b) E −2<br />

ν -Spektrum<br />

×10<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

6<br />

Abbildung A.4.: Verteilung von <strong>der</strong> getroffenen DOMs gegen die zugehörigen Strings für exklusive<br />

DC-Events mit Gewichtung auf den (a) Eν<br />

−3,7 - und (b) Eν −2 -Spektrum. Es werden HLCund<br />

SLC-Treffer berücksichtigt.<br />

44


Abbildungsverzeichnis<br />

2.1. Aufnahmen des Bullet-Clusters 1E0657−558 . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2. Feynman-Diagramm zur Selbstannihilation <strong>Dunkler</strong> Materie Teilchen . . . 5<br />

2.3. Sichtlinienintegral . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.4. Vergleich von Halo-Profilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.1. Aufbau des IceCube Neutrino Observatoriums . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.2. IceCube Neutrino Observatorium in x-y-Ebene . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

4.1. On- und Off-Source Region des GC-Filters . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

4.2. Vetoprinzip des DC-Filters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4.3. Teilchengeschwindigkeiten pro Event . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

5.1. Effektive Fläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

5.2. Verhältnisplot für effektive Fläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

5.3. Trigger-ConfigID . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

(a). GC-Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

(b). exklusive DC-Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

5.4. Korrelation zwischen N Ch und E ν . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

(a). GC-Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

(b). DC-Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

5.5. N Ch - und E ν -Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

(a). b¯b-Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

(b). µ + µ − -Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

5.6. Verhältnisplot für N Ch -Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

6.1. E ν - und N Ch -Verteilung von exklusiven DC-Events . . . . . . . . . . . . . 28<br />

6.2. COG-Verteilung für exklusive DC-Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

(a). b¯b-Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

(b). µ + µ − -Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

6.3. Startpunkt-Rekonstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

6.4. Verteilung <strong>der</strong> rekonstruierten Startpunkte für exklusive DC-Events . . . . 31<br />

(a). b¯b-Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

(b). µ + µ − -Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

6.5. Occupancy-Plots für exklusive DC-Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

(a). b¯b-Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

(b). µ + µ − -Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

6.6. Winkelauflösung in Abhängigkeit von E ν . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

IX


Abbildungsverzeichnis<br />

6.7. Winkelauflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

7.1. Verteilung <strong>der</strong> rekonstruierten Startpunkte im Burnsample . . . . . . . . . 38<br />

A.1. N Ch - und E ν -Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

(a). Eν −3,7 -Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

(b). Eν −2 -Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

A.2. COG-Verteilung für exklusive DC-Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

(a). Eν −3,7 -Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

(b). Eν −2 -Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

A.3. Verteilung <strong>der</strong> rekonstruierten Startpunkte für exklusive DC-Events . . . . 43<br />

(a). Eν −3,7 -Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

(b). Eν −2 -Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

A.4. Occupancy-Plots für exklusive DC-Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

(a). Eν −3,7 -Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

(b). Eν −2 -Spektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

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XII

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