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Formelsammlung

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<strong>Formelsammlung</strong> 1<br />

<strong>Formelsammlung</strong><br />

Mathematische Grundlagen<br />

Vektorielle Größen werden im Folgenden durch Fettdruck kenntlich gemacht.<br />

Skalarprodukt zweier Vektoren<br />

a⋅ b= b⋅ a = a ⋅ b ⋅cos ( a, b)<br />

Kreuzprodukt<br />

Das Kreuzprodukt (auch vektorielles oder äußeres Produkt) a x b (sprich a kreuz<br />

b) zweier Vektoren ergibt einen Vektor, der senkrecht auf der von a und b<br />

aufgespannten Ebene steht. Sein Betrag<br />

|a x b| = a·b·sin∠(a, b)<br />

ist der Flächeninhalt des von a und b gebildeten Parallelogramms. Die<br />

Orientierung der Vektoren gehorcht der Rechte Hand Regel: Daumen: a,<br />

Zeigefinger: b, Mittelfinger: Kreuzprodukt a x b. Alternativ: Gebogene Finger<br />

zeigen Drehrichtung an, um Vektor a auf Vektor b liegen kommen zu lassen;<br />

Daumen: Kreuzprodukt a x b.<br />

Kinematik<br />

Bestimmung der Momentangeschwindigkeit v(t) über den zurückgelegten Weg s<br />

Δs<br />

ds()<br />

t<br />

v () t = lim =<br />

Δ→ t 0 Δt<br />

dt<br />

Bestimmung der Momentangeschwindigkeit v(t) über die Beschleunigung a (nach<br />

einfacher Integration von a):<br />

v()<br />

t = a⋅ t+<br />

v<br />

(auch betragsmäßig schreibbar)<br />

Kennen Sie die Momentangeschwindigkeit v(t), dann können Sie durch einfache<br />

Integration von v die aktuelle Position s bestimmen:<br />

s()<br />

t = v⋅ t+<br />

s<br />

(auch betragsmäßig schreibbar)<br />

(v erscheint hier der Übersichtlichkeit halber ohne das t in Klammern (also nicht v(t)), obwohl das die<br />

vollständigere Schreibweise wäre. Im Folgenden erscheint das (t) immer nur dann, wenn noch einmal<br />

explizit auf die Zeitabhängigkeit der betrachteten Größe hingewiesen werden soll.<br />

Beachten Sie auch die Ähnlichkeit zur nachfolgenden Formel.)<br />

Bestimmung der aktuellen Position r(t) über die Beschleunigung a (durch<br />

doppelte Integration von a):<br />

1<br />

r()<br />

a v r<br />

2<br />

2<br />

t = ⋅ ⋅ t +<br />

0⋅ t+<br />

0<br />

(auch betragsmäßig schreibbar)<br />

0<br />

0


2 Experimentalphysik 1 für Biologen & Chemiker<br />

Komponenten der Beschleunigung<br />

()<br />

() d v t<br />

a t = = a <br />

t<br />

⋅ t+ an⋅n<br />

dt<br />

mit dem Tangentialanteil der Beschleunigung<br />

dv<br />

•<br />

at<br />

= = vt<br />

' = vt<br />

dt<br />

und dem Normalanteil der Beschleunigung, der sog. Zentripetalbeschleunigung<br />

a oder a<br />

n<br />

ZP<br />

v<br />

=<br />

r<br />

Alle anderen Formeln für die Bewegung lassen sich daraus herleiten.<br />

2<br />

t<br />

Kraft und Masse<br />

Die Träge Masse m t und die Schwere Masse m s sind gleich groß. Hinweis:<br />

Verwechseln sie nicht die Schwere Masse mit der Schwerkraft (s.u.)!<br />

Das Produkt aus der Masse eines Objektes und seiner Beschleunigung gibt die<br />

Kraft an, die die Beschleunigung ermöglicht.<br />

F = m·a<br />

Drei Newton’sche Axiome in nicht-beschleunigten Koordinatensystemen<br />

(Inertialsysteme)<br />

1. Trägheitsprinzip<br />

2. Aktionsprinzip (F = m·a)<br />

3. actio = reactio: Kräfte treten immer paarweise auf: F a = -F b<br />

Kraft einer Feder mit der materialspezifischen Federkonstanten k bei Auslenkung<br />

um eine Strecke x:<br />

FF<br />

=−k<br />

⋅x (Hook’sches Gesetz); F<br />

2<br />

kg ⋅m<br />

[ ] = = N ( Newton)<br />

s<br />

Gravitation und Schwerkraft<br />

Gravitationskraft = Anziehungskraft zwischen zwei Massen m 1 und m 2 im<br />

Abstand r zueinander<br />

G = 6,6726·10 -11 -2<br />

N·m<br />

2·kg (Gravitationskonstante)<br />

m ⋅m<br />

F = G ⋅<br />

r<br />

1 2<br />

2<br />

Spezialfall für die Gravitationskraft zwischen einer Masse m und der Erdmasse<br />

M E in der Nähe der Erdoberfläche: Gewichtskraft (umgangssprachlich „Gewicht“)<br />

F g<br />

r


<strong>Formelsammlung</strong> 3<br />

ME<br />

m<br />

F g = m·g, wobei g = G⋅ = 9,81 R<br />

2 s<br />

2<br />

R E = 6,378·10 6 m (Erdradius); M E = 5,97·10 24 kg (Erdmasse)<br />

E<br />

Harmonische Schwingungen<br />

Winkelgeschwindigkeit oder Kreisfrequenz von Kreisbewegungen (allgemein):<br />

dϕ<br />

2⋅π<br />

vt ang<br />

() t<br />

ω() t = = = 2⋅π ⋅ ν = ; [ω] = rad/s oder rad·s -1<br />

dt T r<br />

Beschleunigung einer harmonischen Schwingung:<br />

<br />

2<br />

ax<br />

= x=−ω<br />

⋅x<br />

Schwingungs(kreis)frequenz eines Federpendels:<br />

k<br />

ω = ; [ω] = rad/s oder rad·s -1<br />

m<br />

Die Schwingungsdauer eines Federpendels ist nur abhängig von der<br />

angehängten Masse und der Federkonstante; sie ist unabhängig von der<br />

Auslenkung (=Amplitude) der Feder:<br />

T<br />

Federpendel<br />

m<br />

= 2⋅π<br />

⋅ ; [T] = s<br />

k<br />

Gesamtfederkonstante bei Parallelschaltung von Federn:<br />

k<br />

∑<br />

= k1 + k + ... = ,<br />

ges 2<br />

k i<br />

i=<br />

1<br />

d.h. die Schwingungsdauer nimmt bei Parallelschaltung ab (Einsetzen in<br />

T Federpendel !).<br />

bzw. bei Reihenschaltung von Federn:<br />

n<br />

1 1 1 1<br />

= + + ... =∑<br />

k k k k<br />

ges<br />

1 2<br />

d.h. die Schwingungsdauer nimmt bei Reihenschaltung zu (Einsetzen in<br />

T Federpendel !).<br />

n<br />

i=<br />

1<br />

i<br />

Schwingungs(kreis)frequenz eines Fadenpendels:<br />

g<br />

ω = ; [ω] = rad/s oder rad·s -1<br />

l<br />

Die Schwingungsdauer eines Fadenpendels ist unabhängig von der angehängten<br />

Masse und der Auslenkung (=Amplitude); sie ist nur abhängig von der<br />

Fadenlänge (und der Erdbeschleunigung):


4 Experimentalphysik 1 für Biologen & Chemiker<br />

T<br />

Fadenpendel<br />

l<br />

= 2⋅π<br />

⋅ ; [T] = s<br />

g<br />

Reibung<br />

Die Reibungskraft F R zwischen zwei Festkörpern ist proportional zur Auflagekraft<br />

(= Normalkraft):<br />

F R = µ R·F N<br />

Scheinkräfte in Nichtinertialsystemen<br />

Scheinkräfte treten in beschleunigten Systemen auf. Sie sind der<br />

Beschleunigungskraft immer entgegen gerichtet.<br />

Zentrifugalbeschleunigung a ZF = -Zentripetalbeschleunigung a ZP oder auch a n :<br />

2<br />

v<br />

a ˆ<br />

ZF<br />

=− an<br />

=− n<br />

r<br />

mit ˆn : Normaleinheitsvektor, Vektor zum Kreiszentrum mit dem Betrag Eins.<br />

Energie<br />

Arbeit = Kraft mal Weg („mal“ oder „über“ heißt immer Produktbildung =<br />

Multiplikation):<br />

W = F⋅ s;<br />

[W] = N·m = J (Joule)<br />

Die Arbeit ist unabhängig vom gewählten Weg; sie hängt nur von der Lage des<br />

Anfangs- und des Endpunktes ab.<br />

Ist die Kraft F längs des Gesamtweges s nicht konstant, beträgt der Arbeitsanteil<br />

dW auf einem Teilwegstück ds:<br />

dW = F·ds<br />

Die Gesamtarbeit W 21 entlang des Gesamtweges s vom Ort s 1 zum Ort s 2 ist<br />

dann das Wegintegral über die Kraft F<br />

W21<br />

s<br />

∫ 2 s1<br />

= F ⋅ds<br />

Leistung ist Arbeit pro Zeit („pro“ heißt immer Quotientenbildung = Bruch):<br />

W<br />

P : = ; [P] = J/s = W (Watt)<br />

t<br />

Kinetische Energie = Bewegungsenergie<br />

Ekin<br />

1<br />

: = ⋅mv<br />

⋅<br />

2<br />

2<br />

2


<strong>Formelsammlung</strong> 5<br />

Potentielle Energie = Lageenergie<br />

a) eines Objektes mit der Masse m auf einer Höhe h (gemeinhin potentielle<br />

Energie): Epot, Lage( h)<br />

= m⋅g⋅<br />

h<br />

b) einer um die Auslenkung x gespannten Feder (Federenergie):<br />

1 2<br />

Epot,<br />

Feder<br />

= ⋅k⋅<br />

x<br />

2<br />

M ⋅m<br />

c) zweier Massen im Abstand r (Gravitationsenergie): Epot,<br />

Gravitation<br />

=− G r<br />

Energieerhaltungssatz<br />

In jedem abgeschlossenen System bleibt die Gesamtenergie immer<br />

erhalten: E = E = const.<br />

∑<br />

i<br />

i<br />

ges<br />

Impuls<br />

Impuls<br />

p: = m⋅v; [p] = kg·m/s oder N·s.<br />

Impulserhaltungssatz<br />

Der Impuls eines Teilchensystems bleibt erhalten, ändert sich also zeitlich nicht,<br />

wenn auf ein System keine äußeren Kräfte wirken.<br />

Drehbewegungen – Drehmoment, Drehimpuls und Rotationsenergie<br />

Drehmoment M<br />

Der senkrechte Abstand zwischen der Wirkungslinie einer Kraft und der<br />

Drehachse heißt Hebelarm l einer Kraft. Das Produkt aus Kraft und Hebelarm<br />

heißt Drehmoment M (oder häufig auch T):<br />

M = r x F;<br />

dL<br />

kg ⋅m M = = I ⋅α ; [M] = N·m (= ⋅<br />

2 m )<br />

dt<br />

s<br />

|M| = M = r·F·sin∠(r, F)<br />

Entsprechend der Rechte-Hand-Regel: M steht senkrecht auf der von r und F<br />

aufgespannten Ebene in Richtung der Drehachse, um die die Drehung im<br />

Gegenuhrzeigersinn erfolgt.<br />

Drehimpuls L (auch Drall genannt)<br />

kg ⋅m L := r x p = I·ω; [L] = N·m·s (= ⋅<br />

2 m ⋅ s )<br />

s


6 Experimentalphysik 1 für Biologen & Chemiker<br />

Drehimpulserhaltungssatz<br />

Greifen keine äußeren Drehmomente ein, bleibt der gesamte Drehimpuls zeitlich<br />

nach Betrag und Richtung konstant.<br />

Trägheitsmoment I<br />

Gesamtträgheitsmoment I ges einzelner Massen m i im jeweiligen Abstand r i zur<br />

festen Drehachse:<br />

I<br />

∑<br />

= m ⋅r<br />

2<br />

ges,<br />

diskret i i<br />

i<br />

Satz von Steiner<br />

Geht die Drehachse nicht durch den Schwerpunkt des Körpers, sondern parallel<br />

zu einer Schwerpunktsachse, dann gilt für das Trägheitsmoment bezüglich einer<br />

solchen Achse:<br />

I = I + m ⋅h<br />

Achse Schwerpunktsachse Schwerpunktsachse ges<br />

2<br />

Rotationsenergie E rot<br />

Erot<br />

1 2<br />

= ⋅I⋅<br />

ω<br />

2


<strong>Formelsammlung</strong> 7<br />

Mechanik starrer Körper<br />

Hebelgesetz<br />

Kraft mal (senkrechter) Kraftarm = Last mal (senkrechter) Lastarm<br />

r 1 · F 1 = r 2 · F 2<br />

Mechanik deformierbarer Medien<br />

Mechanik deformierbarer Medien<br />

Dehnungs- und<br />

Stauchungselastizität:<br />

Spannung σ<br />

Biegungselastizität<br />

Scherung:<br />

Schubspannung τ<br />

Kompression: Druck p<br />

F<br />

Δl<br />

σ = = E⋅ ε = E⋅<br />

A<br />

l<br />

ε: relative Längenänderung oder Dehnung (strain)<br />

E: Elastizitätsmodul oder Young’s Modulus;<br />

Materialkonstante; [E] = N·m -2<br />

Kombination aus Dehnung und Stauchung<br />

F<br />

τ = = G ⋅ α<br />

A<br />

α: Neigungswinkel bei Scherung<br />

Schub-, Scherungs- oder Torsionsmodul G;<br />

[G] = N·m -2<br />

F ΔV<br />

N<br />

p:<br />

= = K⋅ ; [ p]<br />

= =Pa<br />

2<br />

A V m<br />

K: Kompressionsmodul: Widerstand eines<br />

Festkörpers, einer Flüssigkeit oder eines Gases<br />

gegenüber einer Volumenänderung; [K] = N/m 2<br />

Hydrostatik und Hydrodynamik<br />

Schweredruck<br />

Druck durch die Gewichtskraft einer Flüssigkeitssäule der Höhe h:<br />

m kg<br />

p = ρ ⋅g⋅ h mit Dichte ρ = ; [ ρ ] = .<br />

3<br />

V m<br />

Hydrostatisches Paradoxon<br />

Der Druck ist bei gegebener Flüssigkeit nur von deren Dichte und der Höhe h der<br />

Flüssigkeitssäule abhängig, ist also unabhängig von der Gefäßgestalt.<br />

Pascal’sches Prinzip<br />

Wird auf eine Flüssigkeit in einem geschlossenen Behälter ein Druck ausgeübt,<br />

dann verteilt sich dieser gleichmäßig im gesamten Behälter.


8 Experimentalphysik 1 für Biologen & Chemiker<br />

Auftrieb<br />

Der Auftrieb ist unabhängig von der Masse des Körpers; die Auftriebskraft hat<br />

dagegen den gleichen Betrag wie die Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit:<br />

Archimedisches Prinzip<br />

F A = m fl ⋅ g<br />

Oberflächenspannung σ 0<br />

Δ W = σ ⋅Δ A,<br />

Die Oberflächenspannung σ 0 entspricht der Arbeit ΔW, die notwendig ist, um<br />

ΔA = 1 m 2 neue Oberfläche zu bilden.<br />

0<br />

Volumenstrom I und Kontinuitätsgleichung<br />

Strömung idealer Flüssigkeiten durch ein Rohr unterschiedlicher<br />

Querschnittsflächen A i : Zunahme (Abnahme) der Fließgeschwindigkeit bei<br />

Abnahme (Zunahme) des Rohrquerschnitts A i :<br />

dV dx<br />

I = = V = A⋅ = A⋅ v = const.<br />

Volumenstrom (wegen Volumen- bzw. Masseerhaltung)<br />

dt dt<br />

A1⋅ v1 = A2⋅ v2 = const.<br />

Kontinuitätsgleichung<br />

Bernoulli-Gleichung<br />

Hydrodynamisches Paradoxon: Abnahme des (statischen) Druckes bei Zunahme<br />

der Fließgeschwindigkeit:<br />

1<br />

2<br />

2<br />

pges<br />

= p + ⋅ρ<br />

⋅ v = const<br />

Gesamtdruck = Statischer Druck + Staudruck = const.<br />

bzw. erweiterte Bernoulli-Gleichung, wenn die Strömung zusätzlich einen<br />

Höhenunterschied y zu überwinden hat:<br />

1<br />

2<br />

2<br />

pges<br />

= p + ⋅ρ⋅ v + ρ⋅g ⋅ y = const<br />

.<br />

.


<strong>Formelsammlung</strong> 9<br />

Schwingungen und Wellen<br />

Schwingungen<br />

Ansatz für die Differentialgleichung: Harmonische Federschwingung (d.h. ohne<br />

Reibung): Die erstmalig auslenkende Kraft F x , d.h. die Gesamtkraft, die an dem<br />

System aus Masse an Feder wirkt, ist gleich der entgegen gerichteten<br />

Federrückstellkraft F x (2. Newton’sches Axiom: actio = reactio):<br />

a) ohne Dämpfung:<br />

F = m⋅ a = m⋅ x<br />

=−k⋅x= F<br />

x<br />

Feder<br />

also<br />

m⋅ x + k⋅x=<br />

0<br />

F x – F Feder = 0<br />

b ) mit Dämpfung:<br />

m⋅ x+ k⋅x+ R⋅ x = 0<br />

F x – F Feder - F Reibung = 0<br />

c) für erzwungene Schwingungen:<br />

m⋅ x+ R⋅x+ k⋅ x = F<br />

0<br />

⋅cos( ωeS<br />

⋅t)<br />

F x – F Feder - F Reibung = F Erreger<br />

mit der Lösung:<br />

xt () = A⋅sin( ω ⋅ t+<br />

ϕ )<br />

A: konstante Maximalamplitude<br />

mit der Lösung:<br />

xt () = At () ⋅cos( ω ⋅ t+<br />

ϕ )<br />

0<br />

wobei A(t) jetzt eine zeitlich veränderliche<br />

Maximalamplitude ist:<br />

t<br />

A()<br />

t = x ⋅ e −β<br />

⋅<br />

0<br />

mit<br />

R<br />

β = und x 0 : Anfangsamplitude<br />

2 ⋅ m<br />

mit der Lösung:<br />

xt () = At () ⋅cos( ω ⋅ t) + B⋅cos( ω ⋅ t+<br />

ϕ)<br />

fgS<br />

0<br />

gedämpfte Schwingung + erzwungene Schwingung<br />

eS<br />

wobei ω fgS die Kreisfrequenz der freien<br />

gedämpften Schwingung sei und ω eS die<br />

Kreisfrequenz der antreibenden Kraft. ϕ ist<br />

hier die Phasenverschiebung zwischen der<br />

periodischen Zwangskraft F a und<br />

erzwungener Schwingung.<br />

Energie, die in einer Schwingung steckt<br />

Da die Federauslenkung x der Maximalamplitude A entspricht:<br />

Epot<br />

1<br />

= ⋅k⋅<br />

A<br />

2<br />

2


10 Experimentalphysik 1 für Biologen & Chemiker<br />

Freiheitsgrade<br />

Ein System, das aus N Atomen aufgebaut ist, hat 3·N Freiheitsgrade (Zahl der<br />

voneinander unabhängigen Bewegungsmöglichkeiten).<br />

Davon entfallen<br />

• 3 auf die Translation,<br />

• 3 (2) auf die Rotation nicht-linearer (linearer) Moleküle und Festkörper<br />

und<br />

• 3·N - 6 (3·N – 5) auf die Schwingung.<br />

Wellen<br />

Die Wellenausbreitung wird als räumlich und zeitlich periodischer Vorgang über<br />

die harmonische Wellenfunktion beschrieben:<br />

⎛<br />

( , )<br />

0<br />

sin 2 x t ⎞<br />

ψ x t = ψ ⋅ ⎜ ⋅π ⋅ 2⋅π ⋅ ⎟= ψ0⋅sin( k⋅x ω⋅t)<br />

⎝ λ<br />

∓ T ⎠<br />

∓<br />

Negatives Vorzeichen: Welle bewegt sich zu positiven x-Werten (nach rechts).<br />

Positives Vorzeichen:Welle bewegt sich zu negativen x-Werten (nach links).<br />

Phasengeschwindigkeit<br />

Die Geschwindigkeit des Wellenberges wird von den Eigenschaften des<br />

Mediums bestimmt, in dem sich die Welle ausbreitet:<br />

und vPh<br />

v<br />

Ph<br />

Δx<br />

λ 2⋅πν ⋅ ω<br />

= = = λν ⋅ = =<br />

Δt T k k<br />

σ<br />

= für Transversalwellen entlang einer eingespannten Saite<br />

ρ<br />

mit σ: Saiten- oder Seilspannung ; [σ] = N/m 2<br />

ρ: Dichte des Mediums<br />

oder<br />

v<br />

Schall<br />

K γ ⋅R⋅T<br />

= = für longitudinale Schallwellen<br />

ρ M<br />

mit K: Kompressionsmodul; [K] = N/m 2<br />

ρ: Dichte des Mediums<br />

Lautstärke<br />

β = 10⋅ log I [β] = dB (Dezibel)<br />

I 0<br />

I: Schallstärke eines Tones<br />

I 0 : Schallstärke einer Bezugsschallquelle bei der Hörgrenze I 0 = 10 -12 W/m 2 .


Thermodynamik 11<br />

Doppler-Effekt<br />

Frequenzverschiebung der ausgesendeten Welle bei sich bewegendem Sender<br />

und/oder Empfänger. Die empfangene Frequenz beträgt:<br />

uB<br />

(1 ± )<br />

vWelle<br />

ν = ν<br />

0<br />

uQ<br />

(1 ∓ )<br />

v<br />

wobei das obere/untere Vorzeichen gilt, wenn sich Quelle und Beobachter<br />

aufeinander/voneinander zubewegen/wegbewegen.<br />

u B : Geschwindigkeit des Beobachters = Empfängers, u Q : Geschwindigkeit des<br />

Senders, v Welle : Phasengeschwindigkeit der Welle, ν 0 : Frequenz der<br />

ausgesandten Welle, wenn sich Sender und Empfänger relativ zueinander in<br />

Ruhe befinden.<br />

Welle<br />

Thermodynamik<br />

Idealgasgleichung<br />

Das Produkt aus Druck p und Volumen V ist bei gegebener Temperatur T und<br />

Teilchenzahl N bzw. Stoffmenge n konstant. Es hat die Einheit einer Energie!<br />

bzw.<br />

p ⋅ V = n⋅R⋅<br />

T<br />

p ⋅ V = N⋅kB<br />

⋅ T<br />

mit<br />

p: Druck<br />

V: Volumen<br />

n: Stoffmenge in mol<br />

R: Allgemeine Gaskonstante; R = 8,314 J/(mol·K)<br />

k B = 1,381·10 -23 J/K – Boltzmannkonstante<br />

N: Zahl der Gasmoleküle im Volumen V<br />

Realgasgleichung – van der Waals-Gleichung<br />

2<br />

⎛ a⋅<br />

n ⎞<br />

⎜ p +<br />

2 ⎟⋅( V −n⋅ b)<br />

= n⋅R⋅T<br />

⎝ V ⎠<br />

mit<br />

n·b<br />

a⋅n<br />

2<br />

V<br />

2<br />

Auschließungsvolumen: Eigenvolumen der n<br />

mol Gasteilchen<br />

Binnendruck π Erhöhung des Drucks p<br />

aufgrund der Anziehung der Gasteilchen<br />

untereinander.


12 Experimentalphysik 1 für Biologen & Chemiker<br />

Boltzmann’scher Gleichverteilungssatz<br />

Die mittlere thermische Energie beträgt für jeden Freiheitsgrad, der quadratisch<br />

in die Energie eingeht:<br />

1<br />

E = ⋅ k<br />

B<br />

⋅ T<br />

2<br />

Wärmekapazität<br />

Maß für die Energiezunahme des Systems, wenn dessen Temperatur erhöht<br />

wird.<br />

[C] = J·K -1<br />

Molare Wärmekapazität<br />

-1<br />

[C m ] = J·K<br />

-1·mol<br />

C<br />

Spezifische Wärmekapazität<br />

-1<br />

[C spez ] = J·K<br />

-1·kg<br />

m<br />

C<br />

dQ<br />

C = . dT<br />

C<br />

= mit der Stoffmenge n in mol,<br />

n<br />

spez<br />

C<br />

= mit der Masse m in kg,<br />

m<br />

Hauptsätze der Thermodynamik<br />

0. Hauptsatz<br />

Alle Systeme, die sich mit einem gegebenen System im thermischen<br />

Gleichgewicht befinden, stehen auch untereinander im thermischen<br />

Gleichgewicht. Diese Systeme haben eine gemeinsame Eigenschaft, sie haben<br />

dieselbe Temperatur.<br />

1. Hauptsatz<br />

Die von einem System mit seiner Umgebung ausgetauschte Summe von Arbeit<br />

W und Wärme Q ist gleich der Änderung der Inneren Energie U des Systems.<br />

dU = dQ + dW<br />

Energieerhaltunssatz: Es gibt kein perpetuum mobile erster Art.<br />

2. Hauptsatz<br />

Bei freiwilligen Zustandsänderungen (irreversiblen Prozessen) nimmt die<br />

Entropie (Maß für die Unordnung eines Systems) in einem abgeschlossenen<br />

System zu,<br />

dS irrev > 0,<br />

bei vollständig umkehrbaren Zustandsänderungen (reversible Prozesse) bleibt<br />

sie gleich,<br />

dS rev = 0.


Thermodynamik 13<br />

Der 2. Hauptsatz verbietet nicht die Existenz von hoch geordneten Systemen!<br />

Dass dies manchmal bezweifelt wird und solche Systeme als Verletzung des 2.<br />

Hauptsatzes (miss)verstanden werden, liegt daran, dass bei solchen<br />

Argumentationen die entscheidende Randbedingung „in abgeschlossenen<br />

Systemen“ einfach weggelassen oder falsch interpretiert wird.<br />

3. Hauptsatz<br />

Die Entropie ideal kristallisierter, reiner Festkörper nimmt am absoluten<br />

Temperaturnullpunkt den Wert Null an<br />

S = 0 bei T = 0 K

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