als pdf - Konzertchor Burgdorf
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Ob die Fassung von Maunder letztlich «vollendeter»,<br />
«authentischer» klingt, muss offen<br />
bleiben. Übrigens haben auch wir an dieser<br />
Fassung wieder unsere Retouchen vorgenommen:<br />
Sanctus und Benedictus, welche Maunder<br />
ganz aus der Partitur gekippt hat, nimmt die<br />
Chorgemeinschaft (getreu nach Süssmayr)<br />
wieder auf ...<br />
Dem Requiem voran stellen wir in unserer<br />
Aufführung das Kyrie, KV 341; es steht ebenfalls<br />
in d-Moll, der «Todestonart» par excellence<br />
in der Musikgeschichte. Auch um dieses<br />
Stück wuchern Vermutungen – kein<br />
Mensch weiss, wann und für welche Gelegenheit<br />
Mozart das Werk komponiert hat.<br />
Es sollte wohl das Anfangsstück einer gewaltigen<br />
Messe-Komposition bilden. Über einen<br />
derartigen Plan indes ist keine Überlieferung<br />
aufzuspüren.<br />
Um der lastenden Schwere des d-Moll für<br />
einige Augenblicke zu entgehen, blicken wir<br />
in Mozarts Jugendzeit zurück und hören<br />
zwei Ausschnitte aus der «Grabmusik», die<br />
der Elfjährige komponiert hatte. Die Arie für<br />
Sopran mag man <strong>als</strong> «Vorschau» auf die<br />
Pamina-Arie hören, und beim Schluss-Chor<br />
können wir ermessen, welch ungeheuerliche<br />
Wegstrecke Mozart in seiner kurzen Lebenszeit<br />
durchmessen hat.<br />
H. U. Fischbacher<br />
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