25.05.2014 Aufrufe

FR Fehlerrechnung

FR Fehlerrechnung

FR Fehlerrechnung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>FR</strong><br />

<strong>Fehlerrechnung</strong><br />

Zufällige Abweichungen sind hingegen zunächst irgendwie statistisch verteilt. Gehen viele<br />

unabhängige Ursachen in die Abweichung ein, so ist die Größe nach C.F. Gauß normalverteilt.<br />

Dies bezeichnet man auch als den zentralen Grenzwertsatz der Stochastik.<br />

Sie können Ihre Messung also durch eine Mehrfachmessung dann verbessern, wenn die statistische<br />

Schwankung des Messwerts größer ist als die Auflösung des Messgeräts. Allerdings<br />

ist es unsinnig, den zufälligen Fehler durch Mehrfachmessung unter den systematischen Fehler<br />

senken zu wollen, woraus sich eine maximale Anzahl von sinnvollen Messwiederholungen<br />

ergibt.<br />

Am Beispiel der Goldmünze lässt sich das wieder illustrieren: Zeigt die Küchenwaage mit<br />

einer Skaleneinteilung von 10 g eine Masse von 30 g für die Münze an, so wird sie das<br />

auch bei jeder folgenden Messung tun. Eine Mehrfachmessung bringt hier nichts, auch weil<br />

der systematische Fehler bereits 10 g beträgt. Bei einer Laborwaage genügt aber bereits ein<br />

leichtes Wackeln am Tisch, um ein um mehrere mg abweichendes Ergebnis zu bekommen.<br />

Hier hilft eine Mehrfachmessung.<br />

Ein Spezialfall sind diskrete Größen: Wenn Sie drei Äpfel auf dem Tisch liegen haben, werden<br />

Sie auch bei der hundersten Zählung drei Äpfel haben (es sei denn, Sie können nicht bis<br />

drei zählen, aber das wäre ein systematischer Fehler). Anders sieht es aus, wenn die Messgröße<br />

selbst statistischer Natur ist, z.B. der radioaktive Zerfall. Dann werden werden Sie bei<br />

gleicher Messzeit jedesmal eine andere Zahl von Zerfällen messen, die um einen mittleren<br />

Wert schwanken (allerdings diesmal nicht normal-, sondern Poisson-verteilt.)<br />

Die Häufigkeit Ihrer Messwerte x verteilen sich also mit einer Gaußfunktion um den zentralen<br />

Wert µ, dem für unendlich viele Messungen der Mittelwert x zustrebt: Dieser zentrale<br />

Wert weicht nur noch um den systematischen Fehler vom wahren Wert ab.<br />

f(x) =<br />

1 (x − µ)2<br />

√ exp<br />

2πσ<br />

2 2σ 2<br />

(<strong>FR</strong>.1)<br />

Das arithmetische Mittel<br />

x = 1 n<br />

n∑<br />

i=1<br />

x i<br />

(<strong>FR</strong>.2)<br />

aus den n Einzelmessungen x i ist dabei die beste Näherung für den zentralen Wert µ. Die<br />

Breite σ gibt an, wie stark die Einzelmessung um den zentralen Wert streut. Die beste Näherung<br />

für sigma bei einer endlichen Zahl von Messungen ist die sogenannte Standardabweichung<br />

s.<br />

s = √ 1<br />

n − 1<br />

n∑<br />

(x i − x) 2 (<strong>FR</strong>.3)<br />

Dass im Nenner n − 1 und nicht n steht, lässt sich am besten mit n = 2 Messwerten begründen:<br />

Der Mittelwert liegt genau zwischen diesen Werten und die Abweichung vom<br />

2<br />

i=1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!