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Himmel und Erde - Lutherkirche Wiesbaden

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Aufbewahren oder wegwerfen?<br />

Ein Interview<br />

In der Redaktion von »<strong>Himmel</strong> <strong>und</strong> <strong>Erde</strong>« haben wir<br />

beim Gespräch über das Thema »Wohin damit?« auch<br />

in unserem Kreis die verschiedenen Positionen zur Frage<br />

»Aufbewahren oder wegwerfen?« wiedergef<strong>und</strong>en. Wohin<br />

mit all den Dingen, die man früher einmal unbedingt<br />

nützlich oder sinnvoll <strong>und</strong> schön fand – aber seit einigen<br />

Monaten oder Jahren längst nicht mehr braucht? Es zeigte<br />

sich, dass zwei Mitglieder der Redaktion, Frau Etta Duckert<br />

<strong>und</strong> Pfarrer Volkmar Thedens-Jekel, beim Austausch<br />

über diese Frage gegensätzliche Positionen vertraten. Diese<br />

beiden Sichtweisen möchten wir Ihnen nun in Form<br />

eines Interviews präsentieren. Vielleicht finden Sie sich in<br />

der einen oder anderen Position wieder?<br />

Gibt es etwas, was Sie sammeln oder horten?<br />

Duckert: Ja, alte Gläser, die aber auch benutzt werden.<br />

Und Bilder, die meine ältere Tochter gemalt hat.<br />

Thedens-Jekel: Ich sammle die Fotos, die ich seit meiner<br />

Studienzeit gemacht habe. zunächst waren es vorwiegend<br />

Dias, seit 2009 kommen nur noch digitale Fotos hinzu, da<br />

ist der Platzbedarf wesentlich geringer. Außerdem sammle<br />

ich alle Texte, die ich für Gottesdienste formuliert habe,<br />

<strong>und</strong> alle Briefe <strong>und</strong> Karten, die mir geschrieben wurden.<br />

Bücher, Schallplatten <strong>und</strong> CDs haben sich auch schon in<br />

gewisser Größenordnung bei mir angesammelt …<br />

Wie lösen Sie die Platzprobleme in Ihrer Wohnung?<br />

Duckert: Das geht ganz einfach: Zweimal im Jahr kritisch<br />

alle Bestände sichten <strong>und</strong> aussortieren, was als Ballast<br />

erscheint: Bücher, Kleidung, Geschirr, alte Kontoauszüge<br />

oder alte Rechnungen.<br />

Thedens-Jekel: Nun ja, solange ich im Pfarrhaus wohne,<br />

kann ich sammeln, allerdings nur im Arbeitszimmer <strong>und</strong><br />

auf dem Dachboden. Hin <strong>und</strong> wieder sortiere ich auch<br />

Papiere <strong>und</strong> Sachen aus, die sich nach längerem Liegen<br />

als unwichtig erwiesen haben. Anders wird es, wenn ich in<br />

den Ruhestand gehen werde, dann stehen »schwere Entscheidungen«<br />

an.<br />

Haben Sie schon einmal bereut, etwas weggegeben/weggeworfen<br />

zu haben?<br />

Duckert: Nein, auch bei gründlichem Nachdenken nicht.<br />

Ich bin ein bekennender Entsorger nach dem Motto: »Was<br />

weg ist, beißt nicht mehr!« Ich fühle mich gut, frei <strong>und</strong> erleichtert,<br />

wenn Platz geschaffen ist für Neues. Und das,<br />

was wichtig war, ist sowieso im Gedächtnis gespeichert.<br />

Thedens-Jekel: Das habe ich einige Male erlebt, als ich Bücher<br />

verliehen hatte, aber nicht mehr wusste, an wen.<br />

Was würden Sie niemals weggeben?<br />

Duckert: Die meisten der alten Gläser, einige Lieblingsfotos,<br />

sechs oder acht Bücher <strong>und</strong> keines der Bilder meiner<br />

Tochter. Wenn aber ein netter Mensch, den ich mag, ein<br />

Glas von mir haben möchte, gebe ich es ihm gern.<br />

Thedens-Jekel: Niemals weggeben werde ich meine beiden<br />

E-Gitarren, meine erste Kamera (Pentax, Bj. 1975), den<br />

vom Großvater geerbten Schreibtisch oder Bücher, die<br />

mich durch eine persönliche Widmung mit Menschen aus<br />

meiner Lebensgeschichte verbinden.<br />

Die Fragen stellte Ilona Dudas-Gürtler.<br />

Fotos: © Maja Dumat_pixelio.de, Mariocopa_pixelio.de

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