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14. Pulverbehälter - feuerwaffen.ch

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Grosse <strong>Pulverbehälter</strong> <strong>14.</strong> Pulvergefässe<br />

377<br />

<strong>14.</strong> <strong>Pulverbehälter</strong><br />

Literatur Boeheim, Wendelin, Handbu<strong>ch</strong> der Waffenkunde, Leipzig, 1890, BoWe<br />

Demmin, August, Die Kriegswaffen, Leipzig, 1886, DeAu<br />

Durdik, Jan, Alte Feuerwaffen, Hanau, 1977, DuJa<br />

Fis<strong>ch</strong>er, Auktionshaus, Auktionskatalog, Luzern, Div. J., FiAu<br />

Kurze Hinweise<br />

Ursprüngli<strong>ch</strong> wurde das S<strong>ch</strong>warzpulver vermutli<strong>ch</strong> nur in kleinen Mengen hergestellt und<br />

aufbewahrt. Man kann davon ausgehen, dass für die Aufbewahrung des S<strong>ch</strong>warzpulvers<br />

die beim Al<strong>ch</strong>imisten übli<strong>ch</strong>en vers<strong>ch</strong>liessbaren Gefässe verwendet wurden. Man kann<br />

au<strong>ch</strong> annehmen, dass, na<strong>ch</strong> den ersten Explosionen, das S<strong>ch</strong>warzpulver in einiger Distanz<br />

zu den Versu<strong>ch</strong>en mit der Feuerwaffe aufbewahrt wurde. Mit aller Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit<br />

benutzte man für den Transport des S<strong>ch</strong>warzpulvers zur Feuerwaffe s<strong>ch</strong>on früh tragbare<br />

und vers<strong>ch</strong>liessbare Behälter. Au<strong>ch</strong> eine gute Dosierung des S<strong>ch</strong>warzpulvers beim Laden<br />

einer Feuerwaffe war von Anfang an zwingend. Vers<strong>ch</strong>liessbare Pulvergefässe mit separaten<br />

oder gar integrierten Dosiervorri<strong>ch</strong>tungen müssen also seit Beginn des S<strong>ch</strong>warzpulvers<br />

verwendet worden sein.<br />

Grosse <strong>Pulverbehälter</strong><br />

S<strong>ch</strong>warzpulverlagerung<br />

Na<strong>ch</strong> abges<strong>ch</strong>lossener Herstellung des S<strong>ch</strong>warzpulvers wurde dieses in die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Körnungsgrössen ausgesiebt und entstaubt. Das S<strong>ch</strong>warzpulver füllte man dann in Holzfässer<br />

ab. Es wurde in einem trockenen, gut bewa<strong>ch</strong>ten Lagerraum eingelagert. Von dort<br />

gelangte es auf Abruf zu den vers<strong>ch</strong>iedenen militäris<strong>ch</strong>en Einheiten und zu staatli<strong>ch</strong>en<br />

oder mögli<strong>ch</strong>erweise städtis<strong>ch</strong>en Verteilstellen. Für grössere Transporte wurde das Pulver<br />

zuerst in leinene oder lederne Säcke abgefüllt, und diese wurden wiederum in Holzfässern<br />

verwahrt. Pulverfässer durften nie gerollt, sondern mussten vorsi<strong>ch</strong>tshalber stets getragen<br />

werden.<br />

Kleinere Pulvermengen für die Jagd bewahrte man au<strong>ch</strong> in Glasflas<strong>ch</strong>en auf. Aus Gründen<br />

der Si<strong>ch</strong>erheit wurde vermutli<strong>ch</strong> beim Einsatz von Faust- und Handbü<strong>ch</strong>sen das<br />

S<strong>ch</strong>warzpulver in einiger Distanz vom S<strong>ch</strong>ützen aufbewahrt.<br />

Abb. 14 – 1 Um 1700:<br />

S<strong>ch</strong>warzpulverfässer<br />

Bereitgestellte Pulverfässer für den<br />

Weitertransport<br />

Auss<strong>ch</strong>nitt aus Kupfersti<strong>ch</strong>, J. Buttinger<br />

Bildquelle: NBCH , S. 21


380<br />

Pulvergehängsel<br />

Bandeliers der Musketiere<br />

<strong>14.</strong> Pulvergefässe Pulvergehängsel<br />

Die Ausrüstung des typis<strong>ch</strong>en Musketiers in der Zeit um 1550 bestand im Wesentli<strong>ch</strong>en<br />

aus einer Luntenmuskete, einer Gabelstütze und einem Bandelier, wel<strong>ch</strong>es er von der<br />

linken S<strong>ch</strong>ulter zur re<strong>ch</strong>ten Hüfte trug. An diesem Bandelier trug er bis zu zwölf Pulvermasse<br />

aus Holz oder Horn, eine Zündkrautflas<strong>ch</strong>e sowie ein Pulverhorn.<br />

Abb. 14 – 9 Um 1550:<br />

Musketier mit Bandelier<br />

Eine Pulverflas<strong>ch</strong>e und zwölf<br />

hölzerne Pulvermasse sind am<br />

Bandelier angehängt<br />

Eine Ersatzlunte hängt an der<br />

Stützgabel<br />

Bildquelle: WiFr, S.31<br />

Abb. 14 – 10 Um 1600:<br />

Musketierbandelier<br />

Piemont<br />

Am Bandelier befinden si<strong>ch</strong> 13<br />

hölzerne Pulvermasse mit Stöpselvers<strong>ch</strong>luss<br />

und ein Kugelbeutel<br />

Besitzer unbekannt<br />

Bildquelle: CiAl, S. 19<br />

Abb. 14 – 11 Um 1620:<br />

Einfa<strong>ch</strong>es Bandelier<br />

S<strong>ch</strong>weiz<br />

Neun hölzerne Pulvermasse<br />

und ein Kugelbeutel<br />

Museum Altes Zeughaus, Solothurn<br />

Bildquelle: KuPe


384<br />

Formen der Pulverhörner in Bildern<br />

Gabelform<br />

<strong>14.</strong> Pulvergefässe Pulverhörner in Gabelform<br />

Abb. 14 – 17 1555:<br />

Pulverflas<strong>ch</strong>e, deuts<strong>ch</strong><br />

Hirs<strong>ch</strong>geweihgabelung mit<br />

Messingbes<strong>ch</strong>lägen; Dosierung<br />

dur<strong>ch</strong> Füllrohr mit rückwärtigem<br />

S<strong>ch</strong>ieber und<br />

Klappvers<strong>ch</strong>luss<br />

Privatsammlung; Bildquelle: KuPe<br />

Abb. 14 – 18 Um 1590:<br />

Pulverflas<strong>ch</strong>e, deuts<strong>ch</strong><br />

Gravierte Geweihgabelung mit<br />

Eisenbes<strong>ch</strong>lägen; Dosierung<br />

mit zusätzli<strong>ch</strong>em Pulvermass<br />

Privatsammlung; Bildquelle: KuPe<br />

Abb. 14 – 19 Um 1590:<br />

Pulverflas<strong>ch</strong>e, deuts<strong>ch</strong><br />

Gravierte Geweihgabelung mit<br />

Eisenbes<strong>ch</strong>lägen; Dosierung<br />

dur<strong>ch</strong> Füllrohr mit rückwärtigem<br />

S<strong>ch</strong>ieber und Klappvers<strong>ch</strong>luss<br />

Privatsammlung; Bildquelle: KuPe<br />

Abb. 14 – 20 Um 1750:<br />

Dreiarmige<br />

Hirs<strong>ch</strong>geweih-<br />

Pulverflas<strong>ch</strong>e, S<strong>ch</strong>weiz<br />

Dreifa<strong>ch</strong>e Hirs<strong>ch</strong>geweihgabelung<br />

mit Reliefs<strong>ch</strong>nitzerei und<br />

Stöpselvers<strong>ch</strong>luss; Dosierung<br />

mit zusätzli<strong>ch</strong>em Pulvermass<br />

Privatsammlung; Bildquelle: KuPe

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