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Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter in ein gerontopsychiatrische

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Kommunikation, Mißachten von Intim- und Privatsphäre des alten<br />

Menschen, Wartenlassen usw..<br />

Das Konzept der <strong>E<strong>in</strong>arbeitung</strong> <strong>neuer</strong> <strong>Mitarbeiter</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />

<strong>in</strong>tegrierten Fortbildungskonzept trägt der Tatsache Rechnung, daß<br />

nur e<strong>in</strong>e relativ ger<strong>in</strong>ge Zahl von der <strong>in</strong> der Altenpflege tätigen<br />

<strong>Mitarbeiter</strong> e<strong>in</strong>e weitergehende Weiterbildung im Bereich der<br />

Gerontopsychiatrie absolviert hat und absolvieren können wird. Mit<br />

der E<strong>in</strong>führung dieses Konzeptes können E<strong>in</strong>richtungsträger die<br />

Freiwilligkeit <strong>in</strong> der Ausbildung <strong>in</strong> gerontologischen Fragen<br />

durchbrechen und zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>richtungsbezogen Verbesserungen<br />

für <strong>Mitarbeiter</strong> und Betreute erreichen. Abschliessend sei noch<br />

e<strong>in</strong>mal auf den schon mehrfach im Zusammenhang mit der<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>qualifikation gebrauchten Begriff „Kompetenz“<br />

e<strong>in</strong>gegangen werden. Kompetenz betrifft nicht nur <strong>Mitarbeiter</strong>,<br />

vielmehr sollte auch bezogen auf die betreuten alten Menschen deren<br />

Lebenskompetenz nicht übersehen werden. Zur Frage des Erfolges<br />

<strong>gerontopsychiatrische</strong>r Intervention bleibt festzustellen, dass wo<br />

ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tellektuellen Verbesserungen erreicht werden können, die<br />

Aufhellung der Stimmungslage des Kranken, die Reduzierung ihrer<br />

existentiellen Angst bereits als „Erfolg“ gewertet werden kann. Im<br />

S<strong>in</strong>ne des „Normalisierungspr<strong>in</strong>zips“ ist der verwirrte oder anders<br />

gerontopsychiatrisch auffällige Mensch dabei als „kompetent“<br />

anzusehen, wenn er <strong>in</strong> der Lage ist, sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em reduzierten<br />

Zustand <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er reduzierten Umwelt zu bewegen, ohne dabei<br />

ständig Angst zu haben.<br />

Es gilt, für die <strong>Mitarbeiter</strong>/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der Altenarbeit zu akzeptieren,<br />

dass es Krankheitszustände und existentielle Bef<strong>in</strong>dlichkeiten bei<br />

gerontopsychiatrisch und anders kranken alten Menschen gibt, die im<br />

S<strong>in</strong>ne gezielter Rehabilitation nicht zu bessern s<strong>in</strong>d, die sich<br />

meßbaren Veränderungen entziehen.<br />

Aufgabe des Konzeptes ist darüber h<strong>in</strong>aus, darauf h<strong>in</strong>zuwirken, dass<br />

der neue <strong>Mitarbeiter</strong> die Besonderheit der Beziehung zwischen<br />

Pflegendem und gerontopsychiatrisch Kranken schnell und derart<br />

aufarbeiten zu können, dass er erkennen kann, dass deren Qualität<br />

nicht davon abhängig se<strong>in</strong> kann, ob e<strong>in</strong> Betroffener „rehabilitierbar“<br />

oder „nicht rehabilitierbar“ ist. <strong>Die</strong> Beziehung zwischen Pflegendem<br />

und dem gerontopsychiatrisch Erkrankten ist und bleibt e<strong>in</strong>e<br />

Beziehung zwischen Erwachsenen, deren „Kompetenz“<br />

unterschiedliche Formen und Funktionen für <strong>in</strong>dividuell verschiedene<br />

Lebens<strong>in</strong>halte und Lebensaufgaben hat.<br />

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