Ausgabe - 10 - 2012 - Produktion
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8 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 8. März <strong>2012</strong> · Nr. <strong>10</strong><br />
Werkzeugmaschinen<br />
Metav mit positivem Signal<br />
Klaus Hiemer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>10</strong>, <strong>2012</strong><br />
Die Metav in Düsseldorf stand im<br />
Zeichen der nach wie vor erfreulichen<br />
Investitionsgüternachfrage<br />
und war aus Sicht des VDW ein<br />
„ganz wichtiges Signal“ für die<br />
gesamte Werkzeugmaschinenbranche.<br />
Düsseldorf. „Die Metav war ein<br />
ganz wichtiges Signal“, sagte Dr.<br />
Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />
beim Metav-Organisator VDW<br />
(Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken).<br />
„Als erste große<br />
Messe für die Metallbearbeitung<br />
im laufenden Jahr hat sie in einem<br />
unsicheren politischen Umfeld<br />
eindrucksvoll gezeigt, dass die<br />
Stimmung in der Industrie gut und<br />
die Investitionsbereitschaft in den<br />
Abnehmerbranchen nach wie vor<br />
hoch ist.“ Dies bestätigten laut<br />
VDW die rund 700 Metav-Aussteller<br />
aus 26 Ländern. Auch die Bestellungen<br />
in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />
hätten<br />
im Januar dieses Jahres nochmals<br />
zugelegt.<br />
An fünf Tagen kamen über 40 000<br />
Fachbesucher aus über 30 Ländern<br />
zur Messe. „Angesichts voller Auftragsbücher<br />
und sehr hoher Auslastung<br />
in den Anwenderbranchen,<br />
ist dies ein gutes Ergebnis“,<br />
bilanzierte Wilfried Schäfer.<br />
Die Aussteller heben insbesondere<br />
die hohe Qualität der Besucher<br />
hervor. „Die Kunden kamen<br />
mit ausgearbeiteten Projekten und<br />
Über 40 000 Fachbesucher aus mehr als 30 Ländern kamen an den fünf Messetagen<br />
zur Metav nach Düsseldorf.<br />
Bild: Messe Düsseldorf<br />
Zeichnungen in der Tasche und<br />
wünschten Angebote dazu“, bestätigte<br />
Rolf Rickmeyer, President<br />
MAG Europe in Göttingen stellvertretend<br />
für viele Aussteller.<br />
60 % der Metav-Besucher kamen<br />
aus der Industrie. Das waren vor<br />
allem Kunden aus dem Maschinen-<br />
und Anlagenbau sowie aus<br />
der Automobilindustrie. Allein ein<br />
Fünftel der Besucher rechnet sich<br />
zur Zulieferindustrie.<br />
„Auf der Metav hat sich gezeigt,<br />
dass nach dem Zugpferd Automobilindustrie<br />
jetzt auch die kleinen<br />
und mittelständischen Kunden aus<br />
der Zulieferindustrie mit ihren Investitionen<br />
nachziehen. Sie haben<br />
die Messe als Entscheidungsplattform<br />
genutzt und unsere Maschinen<br />
gekauft“, sagt Jens Wunderlich,<br />
Leiter Marketing bei Profiroll Technologies<br />
in Bad Düben.<br />
Wie ein roter Faden zieht sich die<br />
gute Investitionslaune der Industrie<br />
durch die Messebeurteilungen<br />
der Aussteller, so der VDW. Etwa<br />
45 % der Besucher kamen nach eigenen<br />
Angaben aus dem mittleren<br />
und dem Top-Management. Diese<br />
Besucher verfügten auch über Entscheidungskompetenz.<br />
Rund ein<br />
Fünftel der Entscheider bestellte<br />
direkt auf der Messe oder will dies<br />
im Anschluss daran tun.<br />
Bereits auf der Messe selbst<br />
konnte Gisbert Krause, Geschäftsführer<br />
beim größten Aussteller<br />
Hommel aus Köln, davon profitieren:<br />
„Wir haben auf der Metav Maschinen<br />
verkauft auf dem Niveau<br />
von vor der Krise.“<br />
China-Corner<br />
Aixtron/Peking (kk): Die Minsheng Financial<br />
Leasing Co., Ltd. (MSFL), eines<br />
der wichtigsten Finanzinstitute<br />
in Chinas Nichtbankensektor, und<br />
Aixtron SE, führender Anbieter von<br />
Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie,<br />
haben kürzlich ein strategisches<br />
Bündnis zur gemeinsamen<br />
Vermarktung von Leasingprodukten<br />
in China bekannt gegeben. Ziel der<br />
Allianz ist es, chinesischen Kunden<br />
den Zugang zu Aixtrons renommierter<br />
MOCVD-Technologie zu erleichtern,<br />
die dafür die Finanzierungsangebote<br />
von Minsheng in Anspruch<br />
nehmen können. Feng Wang, CPO<br />
und Geschäftsführer Finance Leases<br />
SBU MSFL, und Wolfgang Breme,<br />
CFO Aixtron, unterzeichneten jüngst<br />
ein entsprechendes Abkommen in<br />
Peking.<br />
Dematic/Suzhou (kk): Dematic hat im<br />
ostchinesischen Suzhou, 120 Kilometer<br />
nordwestlich von Shanghai,<br />
das erste Kunden- und Technologiecenter<br />
in der Volksrepublik eröffnet.<br />
Dematic ist in Suzhou bereits seit<br />
1993 mit einem Fertigungswerk präsent.<br />
„Für Dematic nimmt China in<br />
der weltweiten Wachstumsstrategie<br />
eine immer wichtigere Rolle ein“, erklärt<br />
Dematic-CEO Hubert Kloss.<br />
„Mit der Errichtung des TechCenters<br />
an diesem technologieaffinen<br />
Standort werden wir dem chinesischen<br />
Markt nun das Potenzial effizienter<br />
Automations-Lösungen für<br />
die Intralogistik noch konkreter und<br />
anschaulicher vermitteln können“,<br />
so Kloss.<br />
Dürr/Chengdu (kk): Der Dürr-Konzern<br />
hat im Jahr 2011 nach eigenen Angaben<br />
bei allen wesentlichen Kennzahlen<br />
besser abgeschnitten als im<br />
Vorjahr. Der Auftragseingang stieg<br />
um 64% auf die historische Höchstmarke<br />
von 2 684,9 Mio Euro. Dabei<br />
profitierte der Maschinen- und Anlagenbauer<br />
u.a. von dem anhaltenden<br />
Kapazitätsaufbau der Automobilindustrie<br />
in China. Im Jahr 2011 erzielte<br />
Dürr 65% des Auftragseingangs in<br />
den Emerging Markets. Rund ein<br />
Drittel aller Bestellungen entfiel auf<br />
China, wo Dürr über 1 400 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Auch in der Endmontage<br />
kommt ein Großteil der<br />
Aufträge aktuell aus China. Für das<br />
Joint Venture FAW Volkswagen Automotive<br />
Co. Ltd. im chinesischen<br />
Chengdu installiert Dürr sowohl in<br />
der Trim- als auch in der Final-Linie<br />
Schubplattformen mit Spindelhubtischen.<br />
China<br />
Mit der Kraft des Drachen<br />
Logistik<br />
Neues Jungheinrich-Werk<br />
Maren Kalkowsky<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>10</strong>, <strong>2012</strong><br />
Klaus Hiemer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>10</strong>, <strong>2012</strong><br />
Kraft, Autorität und Erfolg – dies<br />
symbolisiert das nun angebrochene<br />
Jahr des Drachen. Und dass<br />
die wirtschaftlichen Beziehungen<br />
zwischen Deutschen und Chinesen<br />
kraftvoll fortgeführt werden<br />
sollten, betonte der Generalkonsul<br />
der VR China, Shunqing Wang.<br />
München. „Die Chinesen haben<br />
besondere Hoffnungen und Erwartungen<br />
für das Drachenjahr“, eröffnete<br />
Shunquing Wang seine Rede<br />
im Rahmen des ersten Bayerisch-<br />
Chinesischen Frühlingsfests in<br />
München. „2011 konnte ein Wirtschaftswachstum<br />
von 9,2% erzielt<br />
werden. Laut Prognosen des internationalen<br />
Währungsfonds wird<br />
die Wachstumsrate in China dieses<br />
Jahr 8,2 % erreichen. Vor diesem<br />
Hintergrund, dass sich die Weltund<br />
insbesondere die europäische<br />
Wirtschaft in einer ernsten Lage<br />
befinden, werden wir weiter an<br />
unserer Öffnungspolitik festhalten<br />
und die Anpassung unserer Wirtschaftsstruktur<br />
beschleunigen“, so<br />
Wang. Das Handelsvolumen zwischen<br />
China und Deutschland betrug<br />
2011 rund 170 Mrd Dollar. Die<br />
Bedeutung Chinas für den Stand-<br />
Der Generalkonsul der VR China,<br />
Shunqing Wang, setzt auf den Ausbau<br />
der Kooperationen. Bild: Kalkowsky<br />
ort Bayern ist rasant gestiegen. Mit<br />
einem Handelsvolumen von Januar<br />
bis November 2011 von fast 26<br />
Mrd Euro ist China der zweitwichtigste<br />
Handelspartner Bayerns.<br />
„Bereits heute leben über 12 000<br />
Chinesen im Freistaat. In den letzten<br />
<strong>10</strong> Jahren haben sich mehr als<br />
140 Unternehmen aus China im<br />
Freistaat niedergelassen“, erläuterte<br />
die bayerische Staatssekretärin<br />
Katja Hessel im Rahmen der Veranstaltung<br />
des bayerischen Chinaforums.<br />
„Wir wollen die Zusammenarbeit<br />
in verschiedenen Bereichen<br />
vertiefen, um ein neues Stadium<br />
der bilateralen Beziehungen zu<br />
erreichen“, so das Fazit von Wang.<br />
Die Jungheinrich AG investiert<br />
rund 40 Mio Euro in den Bau eines<br />
neuen Werkes in der Nähe des<br />
bisherigen <strong>Produktion</strong>sstandortes<br />
im bayerischen Moosburg.<br />
Hamburg. Jungheinrich wird seine<br />
<strong>Produktion</strong>sabläufe optimieren<br />
und Fertigungskapazitäten ausweiten:<br />
Dazu wird die Jungheinrich<br />
Moosburg GmbH im Gewerbeund<br />
Industriegebiet Degernpoint<br />
in unmittelbarer Nähe des bisherigen<br />
<strong>Produktion</strong>sstandortes Moosburg<br />
ein neues Werk für Lager- und<br />
Systemfahrzeuge errichten. Der<br />
Baubeginn ist auf Ende April <strong>2012</strong><br />
terminiert, heißt es.<br />
Jungheinrich rechnet trotz der<br />
konjunkturellen Unsicherheiten<br />
mit guten Wachstumsperspektiven<br />
in den kommenden Jahren und will<br />
seine <strong>Produktion</strong>sstandorte rechtzeitig<br />
hierauf einstellen. Im Gewerbe-<br />
und Industriegebiet Degernpoint<br />
bei Moosburg wird ein eigenständiges<br />
‚Centre of Excellence‘ für<br />
Lager- und Systemfahrzeuge entstehen.<br />
Diese Geräte werden derzeit<br />
im Moosburger Stammwerk<br />
produziert. Dort kann die Fertigung<br />
nicht mehr erweitert werden.<br />
So wird das neue Jungheinrich-Werk für Lager- und Systemfahrzeuge aussehen.<br />
Das Unternehmen investiert rund 40 Mio Euro.<br />
Bild: Jungheinrich<br />
Das Projektvolumen für das neue<br />
Werk liegt bei rund 40 Mio Euro.<br />
Bereits im Jahr 2008 hatte das Unternehmen<br />
für Erweiterungspläne<br />
ein rund 60 000 Quadratmeter großes<br />
Grundstück im Industriegebiet<br />
Degernpoint erworben. „Der<br />
Werksneubau ist eine weitere wichtige<br />
Investition in die Zukunft unseres<br />
Unternehmens, die uns nachhaltig<br />
Wachstum ermöglicht“, so<br />
Hans-Georg Frey, Vorsitzender des<br />
Vorstandes der Jungheinrich AG.<br />
Am Standort Moosburg sind derzeit<br />
insgesamt rund 960 Mitarbeiter<br />
beschäftigt, 260 davon im Bereich<br />
Lager- und Systemfahrzeuge.<br />
Letztere werden mit dem Beginn<br />
der <strong>Produktion</strong> an den knapp drei<br />
Kilometer entfernten neuen Standort<br />
Degernpoint umziehen. Die<br />
Inbetriebnahme wird in der zweiten<br />
Jahreshälfte 2013 erfolgen. Die<br />
Jungheinrich-Gegengewichtsstapler<br />
werden weiter wie bisher im<br />
Stammwerk Moosburg gefertigt.<br />
Dort sollen dann die Fertigungsprozesse<br />
optimiert werden.<br />
Jungheinrich gehört zu den international<br />
führenden Unternehmen<br />
in den Bereichen Flurförderzeug-,<br />
Lager- und Materialflusstechnik.<br />
Als produzierender<br />
Dienstleister und Lösungsanbieter<br />
der Intralogistik steht das Unternehmen<br />
seinen Kunden mit einem<br />
umfassenden Produktprogramm<br />
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