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PAUSOMIT.... - Kantonale Psychiatrische Dienste - Sektor Nord

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<strong>PAUSOMIT</strong>....<br />

...heisst Patientenurteil Sozio- Milieutherapie<br />

und ist ein Ergebnismessinstrument<br />

Urs Ribi<br />

Bereichsleiter Pflege<br />

<strong>Kantonale</strong> <strong>Psychiatrische</strong> <strong>Dienste</strong><br />

<strong>Sektor</strong> <strong>Nord</strong><br />

Zürcherstrasse 30<br />

9500 Wil<br />

Schweiz<br />

www.psychiatrie-nord.sg.ch<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Inhalt<br />

1. Problemstellung<br />

2. Patienten - Population<br />

3. Definitionen<br />

4. Entstehung des Ergebnismessinstrumentes<br />

5. Einbettung EFQM<br />

6. Ergebnisse<br />

7. Auswertung<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Problemstellung<br />

• Nicht „nur“ die Ergebnisse der Psychotherapie<br />

sollen gemessen werden, sondern auch der Anteil<br />

der Pflege und der Sozio- Milieutherapie.<br />

• Im Bereich der stationären Psychotherapie fehlen<br />

für die erbrachten Leistungen der Pflege und der<br />

Sozio-Milieutherapie geeignete<br />

Ergebnismessinstrumente.<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Population<br />

H 13: Kapazität 13 stationäre und 5<br />

Teilstationäre Plätze<br />

• Stationäre Psychotherapie vorwiegend für Menschen mit<br />

schweren Persönlichkeitsstörungen, somatoformen Störungen,<br />

posttraumatischer Symptomatik, mittelschwere depressive,<br />

phobische, Angst- und Zwangsstörungen und Kombinationen<br />

(Comorbidität) dieser Störungsbilder inkl. Suchtanteil<br />

• Mittleres Lebensalter vorwiegend (25 – 60 Jahre)<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Population 2<br />

Haus 4 Kapazität 12 stationäre und 4<br />

teilstationäre Plätze<br />

• Stationäre Psychotherapie vorwiegend für Menschen mit<br />

schweren Entwicklungsstörungen der Spätadoleszenz,<br />

Essstörungen, schweren Persönlichkeitsstörungen,<br />

posttraumatischer Symptomatik und Kombinationen<br />

(Comorbidität) dieser Störungsbilder inkl. Suchtanteil<br />

• Jüngeres Lebensalter vorwiegend ca. 16 bis 30 Jahren<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Definition: Soziotherapie...<br />

...ist ein gezielter pflegerischer Behandlungsansatz, welcher<br />

realitäts- bzw. gegenwartsbezogene und<br />

handlungsorientierte Einflussmassnahmen im<br />

psychosozialen Bereich von einzelnen Patienten und<br />

Patientinnen oder Patientengruppen beinhaltet.<br />

Soziotherapie beschäftigt sich vor allem mit<br />

Wahrnehmung, Fertigkeiten und Kontakte. Ziele der<br />

Soziotherapie sind Erhaltung / Wiedererlangung /<br />

Verbesserung der sozialen Fähigkeiten und der<br />

persönlichen Autonomie der Patientinnen und Patienten.<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Definition: Milieutherapie...<br />

... betrachtet die Einflüsse der Umgebung als therapeutisch.<br />

Sie versucht unter dem Ziel der Erhaltung oder<br />

Wiedererlangung alltagsrelevanter Kompetenzen für eine<br />

bestimmte Patientengruppe ein heilungsförderndes Klima<br />

und eine ebensolche Umgebung zu gestalten und zu<br />

erhalten.<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Entstehung des Instrumentes 1<br />

• Herbst 99 Auftrag der BL P&P<br />

• Herbst/Winter 99/2000: Literatur- und<br />

Quellensammlung zur Qualitätssicherung in<br />

der stationären Psychotherapie / Kontaktaufnahme<br />

zu anderen Einrichtungen der<br />

Stationären Psychotherapie<br />

• Frühjahr 2000 Analyse und Priorisierung der<br />

Quellen<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Entstehung des Instrumentes 2<br />

• April 2000: kein geeignetes Instrument aus der<br />

Pflege/Milieutherapie 1. Entwurf des<br />

<strong>PAUSOMIT</strong> – Fragebogens<br />

• Mai - September 2000: Bereinigungen,<br />

Vernehmlassungen, Stichprobelauf<br />

• November 2000 - Mai 2001: Piloteinsatz auf<br />

den Stationen --> Auswertung<br />

• Ab Juni 2001: Einführung<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Einbettung in EFQM- Modell<br />

Befähiger<br />

Ergebnisse<br />

Medizinische,<br />

pflegerische,<br />

administrative,<br />

Führung<br />

Mitarbeiter<br />

Leitbild und<br />

Strategie<br />

Medizinische,<br />

pflegerische,<br />

administrative,<br />

ökonomische<br />

Prozesse<br />

Mitarbeiterbezogene<br />

Ergebnisse<br />

Kundenbezogene<br />

Ergebnisse<br />

P<br />

Partnerschaften<br />

& Ressourceneinsatz<br />

Gesellschaftsbezogene<br />

Ergebnisse<br />

Medizinische,<br />

pflegerische<br />

Ergebnisse<br />

P<br />

Innovation und Lernen<br />

CQI<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


EFQM-Modell: Kriterien<br />

• 5 Prozesse<br />

Wie die Organisation ihre Prozesse gestaltet, managt und verbessert, um ihre Politik<br />

und Strategie zu unterstützen und ihre Kunden und andere Interessengruppen voll<br />

zufrieden zu stellen um die Wertschöpfung für diese zu steigern.<br />

–5a Prozesse werden systematisch gestaltet und gemanagt.<br />

–5b Prozesse werden bei Bedarf verbessert, wobei Innovation genutzt wird, um Kunden<br />

und andere Interessengruppen voll zufrieden zu stellen und die Wertschöpfung für<br />

diese zu steigern.<br />

–5c Produkte und Dienstleistungen werden auf Grund der Bedürfnisse und Erwartungen<br />

der Kunden entworfen und entwickelt.<br />

–5d Produkte und Dienstleistungen werden hergestellt, geliefert und betreut.<br />

–5e Kundenbeziehungen werden gepflegt und vertieft.<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


EFQM-Modell: Kriterien<br />

•6 Kundenbezogene Ergebnisse<br />

Was die Organisation in Bezug auf ihre externen<br />

Kunden erreicht.<br />

–6a Messergebnisse aus Kundensicht.<br />

–6b Leistungsindikatoren<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


EFQM-Modell: Kriterien<br />

•9 Wichtige Ergebnisse der Organisation<br />

Was die Organisation in Bezug auf ihre<br />

geplanten Leistungen erreicht.<br />

–9a Ergebnisse der Schlüsselleistungen<br />

–9b Schlüsselleistungsindikatoren<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Ergebnis milieutherapeutische<br />

Gruppen<br />

Milieutherapeutische Gruppen<br />

SV: Meinungen<br />

SV: mich vertreten<br />

MT: Befindlichkeit<br />

MT: Inf os<br />

MT: Konflikt<br />

KG: Gew ohnheiten<br />

KG: Teamarbeit<br />

KG: Alltag<br />

Selbständigkeit<br />

Alltagsbew ältigung<br />

soziale Fähigkeiten<br />

1.0<br />

2.0<br />

3.0<br />

4.0<br />

5.0<br />

6.0<br />

Mittelwert<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Ergebnis Patientengruppe<br />

Patientengruppe<br />

dazugehören<br />

unterstützend<br />

Übungsfeld<br />

1.0<br />

2.0<br />

3.0<br />

4.0<br />

5.0<br />

6.0<br />

Mittelwert<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Ergebnis Bezugspersonenarbeit<br />

Bezugspersonenarbeit<br />

Inhalt Häufigkeit<br />

Stellvertretung<br />

Alltag<br />

geschützter Rahmen<br />

Beziehung<br />

Gruppe<br />

Standort vorbereiten<br />

Selbstpflege<br />

Vorbereitung<br />

Hilfe in Krisen<br />

Gesundheitsförderung<br />

1.0<br />

2.0<br />

3.0<br />

4.0<br />

5.0<br />

6.0<br />

Mittelwert<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Ergebnis Hausregeln<br />

Hausregeln<br />

Hausregeln einhalten<br />

Hausregeln nützlich<br />

1.00<br />

2.00<br />

3.00<br />

4.00<br />

5.00<br />

6.00<br />

Mittelwert<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Freitextliche Rückmeldungen 1<br />

• „ Zu wenig Pflegepersonal“<br />

• „ Die Therapie ist im grossen Ganzen gut und kann einem zeitweilig<br />

wieder etwas aufbauen. Leider ist das wahre Leben anders, und ich<br />

spüre jetzt schon, wie es mich immer wieder einholt.“<br />

• „ Für die Patienten mit Zwängen / Ängsten / Essstörungen ist die Klinik<br />

Wil schlecht ausgerüstet.“<br />

• „ Im Haus 4 viel zu viele Leute untergebracht. In der Gruppentherapie mit<br />

Team 17 Leute, viel zu viel! Denn die Leute, die Mühe mit Nähe und zu<br />

vielen Leute haben, wird es so noch viel schwieriger gemacht!“<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Freitextliche Rückmeldungen 2<br />

• „ 2er Zimmer sind nicht beliebt (zuwenig Privatsphäre) zu kleine Räume<br />

im Haus!“<br />

• „Dass meine Bezugsperson und auch das restliche Team immer<br />

versuchte Zeit für mich zu finden, wenn ich es nötig hatte. Egal welchen<br />

Stress sie hatten.“<br />

• Und hier wurde ich das erste Mal wirklich ernst genommen. In meinen<br />

Bezugspersonengesprächen habe ich bis jetzt auch sehr viel über mich<br />

gelernt.“<br />

• „Wieso muss ich mich informieren?“<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Freitextliche Rückmeldungen 3<br />

• „ Wenn man etwas brauchte, musste man selber kommen und Hilfe und<br />

Unterstützung anfordern. Das half mir, meine Bedürfnisse besser zu<br />

erkennen und zu äussern.“<br />

• „... Das Essen war anfänglich scheusslich, hat im Laufe der Zeit aber<br />

stark gebessert!...“<br />

• „...Dass man mit Menschen zusammensein muss, die man über alles<br />

hasst und keine Möglichkeit hat, seine Grenzen (Abstand, Nähe...) zu<br />

setzen...“<br />

• Mir persönlich hätte es gut getan, die ersten zwei Tage intensiver betreut<br />

zu werden, auch wenn ich abweisend und uninteressiert war und<br />

wirkte..."<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Freitextliche Rückmeldungen 4<br />

• „...Früher den Austritt, resp. Abschied an- und besprechen. Bessere<br />

Beratung, Hilfe bei der Suche von einer ambulanten Therapie, Arbeit und<br />

Wohnen...“<br />

• „... Meiner Meinung nach kümmerte sich das Team zu wenig um kranke<br />

Patienten (Grippe, Kopfschmerzen usw.)...“<br />

• „Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, wenn es einmal nicht mehr weitergeht<br />

und die ganze Welt zu versinken droht, dass es einen Ort gibt, wo man<br />

hingehen kann und die Hilfe bekommt, die man braucht!“<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Auswertung 1. Teil<br />

Ablauf QS-Einzelfallbesprechung (Dauer ca. 2Std. 30 Min)<br />

Mitwirkende: Teams Haus 13 in einem inneren Kreis, Team Haus 4 in einem<br />

äusseren Zuschauer-Kreis, Felix Altorfer: Moderation.<br />

1. Begrüssung, Bekanntgabe des Ablaufs VMü / FAl<br />

2. Sammeln von Erinnerungen an die Patientin Team H 13<br />

3. Vorstellen des Resumés der Krankengeschichte SKu<br />

4. Vorstellen der QS-Ergebnisse zur Patientin VMü<br />

Veränderung PSKB im Verlauf<br />

Veränderung auf Heidelberger Umstrukturierungsskala<br />

TAB Vergleich Patientin – Therapeutin – Bezugsperson<br />

TAB im Verlauf<br />

Pausomit<br />

Katamnestische Informationen<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


Auswertung 2. Teil<br />

5. Diskussion: Team H 13<br />

Wie ist der Verlauf zu beurteilen?<br />

Wo wurden Weichen gestellt? Hätte man sie anders stellen können?<br />

Wie erlebt die Pat., wie erleben wir den Therapieprozess bei einer Pat.,<br />

die v.a. in therapiefreien Zeiten oder im Versteckten in Erscheinung tritt?<br />

Zusammenspiel von Medikamentenabbau und Psychotherapie/Sozio-Milieutherapie?<br />

15.30 h Öffnen der Diskussion für den äusseren Kreis alle<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


CQI-Einzelfallbesprechung: Ergebnis der<br />

Diskussion / Konklusion<br />

• Die Behandlung verlief zeitweise parallel. Der Einte<br />

wusste zuwenig vom Anderen<br />

--> Verbesserung der interdisziplinären Integration<br />

• Therapieziele wurden zum Teil zu hoch gesteckt<br />

--> stationäre Psychotherapie als Episode eines<br />

längeren Therapieprozesses betrachten; Therapieziele<br />

entsprechend ausrichten<br />

• Die Behandlung war zu dicht, zu schnell<br />

--> Zeit und Raum für Verarbeitung geben<br />

--> weniger ist mehr! / small is beautiful !<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>


P&P Haus 13<br />

<strong>PAUSOMIT</strong>

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