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Gut beraten bei Schilddrüsen erkrankungen - PTAheute

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Schilddrüsenhormone – ein Fall für pharmazeutische Bedenken<br />

3<br />

in der Schilddrüse als Bestandteil von<br />

Thyreoglobulin vorliegt. Etwa 40 Prozent<br />

des Nahrungsjodids kann die Schilddrüse<br />

aufnehmen und speichern. Insgesamt<br />

reicht der Jodvorrat in der Schilddrüse<br />

für etwa drei Monate. Bei Bedarf an T3<br />

und T4 wird das jodierte Thyreoglobulin<br />

enzymatisch zersetzt, wo<strong>bei</strong> Monojodund<br />

Dijodtyrosine entstehen. Aus einem<br />

Monojod- und einem Dijodtyrosin wird<br />

Trijodtyronin (T3) gebildet, aus zwei Dijodtyrosinen<br />

Thyroxin (T4). Während T4<br />

überwiegend in der Schilddrüse entsteht<br />

und von dort in die Blutbahn gelangt,<br />

wird Trijodtyronin vorwiegend außerhalb<br />

gebildet, vor allem in der Leber durch enzymatische<br />

Dejodierung von Thyroxin.<br />

Trijodthyronin ist drei- bis fünfmal biologisch<br />

aktiver als Thyroxin und gilt daher<br />

als die eigentliche Wirkform.<br />

Gesteuert wird die Bildung der Schilddrüsenhormone<br />

von Hypothalamus und Hypophyse.<br />

Bei körperlicher Belastung, Kälte<br />

sowie <strong>bei</strong> niedrigen Plasmaspiegeln an<br />

Trijodthyronin und Thyroxin schüttet der<br />

Hypothalamus vermehrt das Thyreotropin-Releasing-Hormon<br />

(TRH) aus. TRH<br />

bewirkt dann eine vermehrte Freisetzung<br />

von Thyreotropin (Thyreoidea Stimulierendes<br />

Hormon, TSH) aus der Hypophyse,<br />

was wiederum die Schilddrüse dazu<br />

anregt, vermehrt T3 und T4 zu produzieren.<br />

Bei hohen Thyroxin-Plasmaspiegeln<br />

kommt es zu einer gegenläufigen Regulation.<br />

Die TRH- und TSH-Blutwerte sinken<br />

und die Bildung von T3 und T4 in der<br />

Schilddrüse wird gehemmt.<br />

… mit großer Bedeutung<br />

Die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin<br />

und Thyroxin sind für den gesamten<br />

Organismus von großer Bedeutung, da sie<br />

wichtige Steuerungsfunktionen erfüllen:<br />

Sie beeinflussen den Energieumsatz, den<br />

Sauerstoffverbrauch und die Wärmeproduktion,<br />

kurbeln Herzschlag und Atemfrequenz<br />

an und passen den Organismus<br />

somit an die Umgebungstemperatur und<br />

den Aktivitätsstatus an. Weiterhin sind sie<br />

für die Reifung und das Wachstum essenziell<br />

und darüber unter anderem für die<br />

optimale Entwicklung des zentralen Nervensystems<br />

und der Keimdrüsen wichtig.<br />

Empfindliches Organ<br />

So wichtig die Schilddrüse für den<br />

menschlichen Körper ist, so störanfällig<br />

ist sie leider auch. Sie ist Entstehungsort<br />

bzw. Ausgangspunkt verschiedener Erkrankungen.<br />

Da<strong>bei</strong> unterscheidet man<br />

Krankheitsbilder, die auf Veränderungen<br />

der Größe und Struktur der Schilddrüse<br />

beruhen (Struma mit oder ohne Knoten)<br />

und solchen, die auf einer Störung der<br />

Hormonproduktion (Über- oder Unterfunktion)<br />

basieren. Letzteres lässt sich<br />

durch die Messung der TSH-Blutspiegel<br />

diagnostizieren. Liegt der TSH-Wert im<br />

Normbereich, kann man in aller Regel<br />

von einer normalen Hormonproduktion<br />

ausgehen. Bei TSH-Werten außerhalb<br />

der Norm werden zusätzlich<br />

die Konzentrationen<br />

an freiem (wirksamem)<br />

T3 und T4<br />

bestimmt. TSH-Veränderungen<br />

<strong>bei</strong> gleichzeitig<br />

normalen T3- und<br />

T4-Werten deuten auf<br />

latente Hormonstörungen<br />

hin, sind auch<br />

die T3- und T4-Werte<br />

verändert, liegt eine<br />

manifeste Hypo- oder<br />

Hyperthyreose vor. Veränderungen<br />

der Schilddrüsengröße<br />

werden<br />

per Ultraschall gemessen.<br />

Zu wenig oder<br />

zu viele Hormone<br />

Ist die Hormonproduktion in der<br />

Schilddrüse nicht ausreichend, um den<br />

Bedarf des Organismus an T3 und T4<br />

zu decken, entsteht das Krankheitsbild<br />

der Hypothyreose. Es äußert sich in<br />

Müdigkeit, Konzentrationsschwäche,<br />

depressiver Verstimmung, verlangsamtem<br />

Puls, Gewichtszunahme, Verstopfung<br />

und einer trockenen blassen<br />

Haut. Häufigste Ursache für die Unterfunktion<br />

ist neben der operativen<br />

Entfernung von Schilddrüsengewebe<br />

die Autoimmunthyreoiditis Hashimoto<br />

- eine immunologisch bedingte<br />

chronische Entzündung, die nach und<br />

nach zur Zerstörung der Schilddrüsenzellen<br />

führt.<br />

Produziert die Schilddrüse mehr Hormone<br />

als zum Ausgleich des Bedarfs<br />

notwendig wären, entsteht das Krankheitsbild<br />

der Hyperthyreose. Es ist<br />

gekennzeichnet von Nervosität, vermehrtem<br />

Schwitzen, Herzklopfen, beschleunigtem<br />

Puls, Muskelschwäche,<br />

Zu wenig oder zu viele Hormone<br />

Alter<br />

Jodzufuhr (µg/Tag)<br />

Säuglinge<br />

0 bis unter 4 Monate 40<br />

4 bis unter 12 Monate 80<br />

Kinder<br />

1 bis unter 4 Jahre 100<br />

4 bis unter 7 Jahre 120<br />

7 bis unter 10 Jahre 140<br />

10 bis unter 13 Jahre 180<br />

13 bis unter 15 Jahre 200<br />

Jugendliche und Erwachsene<br />

15 bis unter 51 Jahre 200<br />

ab 51 Jahre 180<br />

Schwangere 230<br />

Stillende 260

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