LeistungsBERICHT 2012 - zuger fachstelle - punkto jugend und kind

Themen-Flash Mütter- und Väterberatung
SORGEN ERKENNEN - ÜBERSETZUNGSARBEIT
LEISTEN - BRÜCKEN BAUEN
«Von Geburt an zur Gesundheit Sorge tragen», das ist
der Slogan des Schweizerischen Berufsverbandes. Im
Kanton Zug ist die Mütter- und Väterberatung bereits
seit 70 Jahren aktiv. Am 15. September 2012 konnte
sie gemeinsam mit Eltern und Kindern ihren runden
Geburtstag feiern (vgl. «Jubiläum» Seite 04).
Wenn Gesundheitsförderung und -prävention mit der
Geburt beginnen, dann sind die Mütter- und Väterberaterinnen
für frisch gebackene Eltern oft die ersten
Ansprechpartnerinnen, Übersetzerinnen und Brückenbauerinnen.
Ihre Dienstleistungen stehen von der Geburt
über das Säuglingsalter bis hin zum Schuleintritt
der Kinder zu Verfügung.
Der Beratungsfokus wird auf vielfältige Entwicklungsthemen
und Förderungsbedingungen gerichtet. Zwar
unterscheiden sich die Fragen, Bedenken und Ängste
der Eltern nicht grundlegend von denjenigen vor 30
oder mehr Jahren. Da sich die heutige Gesellschaft
jedoch durch eine Vielfalt an Werten, Normen, Erziehungsstilen
oder Familienmodellen kennzeichnet, ist
die Orientierung für Eltern zunehmend anspruchsvoll
geworden. Während pflegerisches Erfahrungswissen,
erzieherische Haltungen und Konfliktlösungsmuster
früher noch durch Grosseltern, Tanten und ältere Geschwister
weitergegeben wurden, wirken heute unzählige
Medien mit allen erdenklichen Ratschlägen
und Empfehlungen auf die Eltern ein. Nebst wertvollen
Informationen bieten Internet und Fachzeitschriften
aber auch Raum für allerlei Ängste und Unsicherheiten.
Gerade dann sind die Mütter- und Väterberaterinnen
gefragt. Durch ihre individuelle und ganzheitliche Beratung
tragen sie zur Klärung bei, helfen das Augenmerk
auf Wesentliches zu richten, übersetzen, beruhigen
bei übermässiger Sorge, bringen den Eltern Verständnis
entgegen und bieten Orientierungshilfe.
«Auf Nummer unsicher - überbesorgte Eltern gefährden
die Gesundheit der Kinder»
Diese Aussage aus einem Fachartikel lässt aufhorchen
und stimmt nachdenklich.
Überbehütendes Verhalten seitens der Eltern spiegelt
sich bei den Kindern häufig durch übermässige Vorsicht,
wenig Selbstvertrauen, Angst und Zurückhaltung.
Es fehlt den Kindern zuweilen an positiven Erfahrungen
und somit an Bestätigung. Zur Verdeutlichung
ein Einblick in eine Beratungssituation:
Frau B. kam mit ihren beiden Kindern (zwei Jahre und
sechs Monate alt) in die Beratung. Nach Beratungsende
rannte die zweijährige Tochter voraus Richtung
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