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Jahresbericht 2006 - Zuger Fachstelle punkto Jugend und Kind

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Beispiel: Frage einer 17-jährigen <strong>Jugend</strong>lichen<br />

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Meine Familie ist kaputt<br />

ich weiss nicht mehr was ich tun soll. meine ganze<br />

familie ist kaputt. vor einigen jahren habe ich erfahren,<br />

dass meine mutter von ihrem vater missbraucht<br />

wurde.<br />

mein ganzes leben wusste ich, dass etwas mit ihr<br />

nicht stimmt, aber ich hatte immer das gefühl, dass<br />

ich schuld sei wenns jemandem nicht gut geht. nun hat<br />

meine mutter heute meinen bruder rausgeschmissen.<br />

ich habe seine partei ergriffen <strong>und</strong> gesagt wenn er<br />

gehen muss dann gehe ich auch.<br />

nun weiss ich nicht weiter. was soll ich bloss tun?<br />

mit meinem vater hatte ich nie eine gute beziehung<br />

<strong>und</strong> mit meiner schwester habe ich seit längerer zeit<br />

grossen stress. ich weiss nicht mehr weiter …<br />

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Hallo D.<br />

Du steckst mitten in einer familiären Krise <strong>und</strong> es<br />

ist sehr verständlich, dass es dir nicht gut geht <strong>und</strong><br />

du nicht weiter weisst. <strong>Kind</strong>er übernehmen oft die<br />

«Geschichten» ihrer Eltern, fühlen sich schuldig <strong>und</strong><br />

schleppen lange Zeit diese Probleme mit sich herum,<br />

sogar wenn sie ausgezogen sind. Du erlebst das eins<br />

zu eins <strong>und</strong> es belastet dich.<br />

Das mit deinem Bruder ist sicher schwierig zu verstehen<br />

<strong>und</strong> ich kann aus dem was du schreibst nicht<br />

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13<br />

abschätzen, ob deine Mutter aus guten Gründen so<br />

gehandelt hat oder nicht.<br />

Auf jeden Fall ist es wichtig, wie du zu dir selber<br />

schauen kannst. Du kannst nicht für alle die Kohlen<br />

aus dem Feuer holen. Eure Familie braucht dringend<br />

Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung von aussen, meinst du sie<br />

könnte dies annehmen? Hast du eine Vertrauensperson<br />

ausserhalb deiner Familie, mit der du über alles<br />

sprechen kannst? Wenn nicht, wende dich an eine Beratungsstelle<br />

(Adressen auf tschau) <strong>und</strong> hole dir, was<br />

du brauchst. Es ist wichtig, dass du in den familiären<br />

Streitereien nicht untergehst <strong>und</strong> Unterstützung bekommst.<br />

Ich wünsche dir viel Kraft in dieser anspruchsvollen<br />

Situation! Grüsse vom tschau<br />

Elternnotruf 041 710 22 05<br />

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Das Team des Elternnotrufs Zürich beantwortete im<br />

letzten Jahr 99 Anrufe. Die Telefonberatungen wurden<br />

von 70 Müttern, 16 Vätern <strong>und</strong> von Verwandten,<br />

Fre<strong>und</strong>en oder besorgten Nachbarn in Anspruch genommen.<br />

Häufige Themen waren Überforderung, Erziehungsschwierigkeiten<br />

<strong>und</strong> Informationsbedarf. Bei<br />

elf Situationen ging es um eine akute Eskalation <strong>und</strong><br />

fünf betrafen Gewaltanwendungen.<br />

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