8 Ökologischer Fußabdruck—wie viele Erden brauchen Sie? Unsere Erde ist eine einzigartige Schöpfung. Das heißt auch: Es gibt sie nur einmal, und sie ist endlich. Wir Menschen – über sieben Milliarden sind wir – teilen uns diese Erde. Wenn man die gesamte „produktive Landfläche“ (also ohne Eis, Sandwüsten, Meere usw.) auf die Weltbevölkerung aufteilt, entfallen auf jeden Menschen dieser Welt 1,78 Hektar. So groß dürfte unser „ökologischer Fußabdruck“ sein, wenn es gerecht zuginge. Was ist der ökologische Fußabdruck? Was wir essen, wie wir wohnen, wie wir uns fortbewegen, wie wir heizen, was und wie oft wir etwas kaufen – all das hat Auswirkungen auf unsere Umwelt. Diese Auswirkungen kann man hilfsweise in Flächenverbrauch umrechnen. Wenn wir viel Energie verbrauchen, Fleisch essen oder Auto fahren, wird unser ökologischer Fußabdruck größer. Wenn wir uns umweltbewusst verhalten, wird er kleiner. Und wenn wir jährlich über die genannten 1,78 Hektar kommen, leben wir nicht nachhaltig – dann verbrauchen wir mehr Fläche, als uns zusteht. Der „Welterschöpfungstag“ ist der Tag eines Jahres, ab dem die von den Menschen verbrauchten Ressourcen die Kapazität der Erde übersteigen. Das war dieses Jahr der 22. August. Den Rest des Jahres verbrauchen wir also mehr, als wir haben. Wir machen Schulden bei der Erde. Wir haben unser Gemeindeglied Sigmund Kurtz gebeten, einen Selbstversuch zu machen und seinen ökologischen Fußabdruck ausrechnen zu lassen und die Gedanken, die ihm dabei kamen, für uns aufzuschreiben: Wie steht es um meine Zukunft? - Ein Blick in den Spiegel (von Sigmund Kurtz) Die Kinder toben mit dem Hund im Garten. Der Sonnenschein taucht alles in ein goldenes Licht. Wie wird die Zukunft der Kinder aussehen? Werden sie es einmal so gut haben wie wir? Mit Geduld, Fleiß und Talent wird sich viel bewegen lassen. Doch wie werden wir in 20 oder 30 Jahren leben? Da ist der Energieverbrauch oder die Qualität der Luft; beiden wird eine schwierige Zukunft vorausgesagt. Die fernen Schwellenländer, z.B. China, Indien oder Brasilien, möchten für ihren Wohlstand auch Rohstoffe und Energie. Aber: Mit einer guten Entwicklung bei der Gerechtigkeit könnte es eine gute Zukunft geben! Schauen Sie doch mal bei www.footprint-deutschland.de vorbei. Dort wird Ihr Lebensstil mit globalen Augen begutachtet. Der Test wirkte auf mich ein wenig wie Orakeln aus dem Kaffeesatz. In seiner Tendenz ist er aber sicher richtig! Unsere Familie hat den Wert 2,97 erreicht, und wir überlegen uns, wie eine globale Gerechtigkeit aussehen könnte, z.B. gleiches Recht für jeden! Bei diesen 2,97 kann ich meinen Lebensstil sicher keine 20 Jahre mehr rechtfertigen. Also was tun? Aufbruch zu einem neuen Lebensstil: äußerlich ein neues Verhalten und innen neue Grundüberzeugungen und das, ohne dabei selbst einzuknicken. Einen Trost habe ich: Wirklich wichtige Dinge müssen selten sofort sein. In diesem Fall gibt es jedoch ein zu spät! Johannes Grützmacher / Sigmund Kurtz
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