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im gruenen Bereich.pdf - quavier.ch

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F Ü L L E R<br />

Pflegelei<strong>ch</strong>t<br />

Grüner Tipp<br />

Aha, Sie mö<strong>ch</strong>ten einen e<strong>ch</strong>t pflegelei<strong>ch</strong>ten<br />

Garten. Denn Sie haben keine Zeit für ihn, kein<br />

Geld für einen Gärtner und wohnen eh die<br />

meiste Zeit anderswo, in Wuppertal oder Monaco.<br />

– Erste Sofortmassnahme: Dulden Sie auf<br />

Ihrem Areal keinerlei Bäume! Weil deren Blätter,<br />

Nadeln oder Sämlein – sol<strong>ch</strong>e von Birken<br />

am s<strong>ch</strong>l<strong>im</strong>msten – unweigerli<strong>ch</strong> alle Da<strong>ch</strong>kännel<br />

verstopfen. Die Hausmauer wird feu<strong>ch</strong>t,<br />

Nässe dringt ins Innere, S<strong>ch</strong><strong>im</strong>mel breitet si<strong>ch</strong><br />

aus, Bazillen toben dur<strong>ch</strong> die Räume und Ihre<br />

Kindlein werden krank.<br />

In einem zweiten S<strong>ch</strong>ritt entfernen Sie sämtli<strong>ch</strong>e<br />

Asthaufen. Sonst verkrie<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> Igel darin,<br />

die des Na<strong>ch</strong>ts randalieren, unhe<strong>im</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Geräus<strong>ch</strong>e ma<strong>ch</strong>en und Ihnen den S<strong>ch</strong>laf rauben.<br />

Zudem verlieren sie Sta<strong>ch</strong>eln. Die bohren<br />

si<strong>ch</strong> he<strong>im</strong>tückis<strong>ch</strong> in die nackten Fusssohlen<br />

von Partygästen oder dur<strong>ch</strong>ste<strong>ch</strong>en gar Auto -<br />

pneus. – Au<strong>ch</strong> Steinhaufen gehören weg! Dort<br />

wohnen nämli<strong>ch</strong> die Blinds<strong>ch</strong>lei<strong>ch</strong>en, wel<strong>ch</strong>e<br />

naturgemäss herums<strong>ch</strong>lei<strong>ch</strong>en und die Leute<br />

ers<strong>ch</strong>recken. «Huuh, eine S<strong>ch</strong>lange», ruft ihre<br />

Freundin. Und ward nie mehr gesehen!<br />

Glückli<strong>ch</strong>e Hühner und Freilandeier aus dem eigenen Garten.<br />

Drittens. Verzi<strong>ch</strong>ten Sie vollständig auf jegli<strong>ch</strong>e<br />

Beete! Die Zeiten, als frühpensionierte Direktoren<br />

Rosen zü<strong>ch</strong>teten (Madame Meilland!,<br />

Lady Macbeth!!), sind längst vorbei. Und Jäten<br />

s<strong>ch</strong>ädigt die Bands<strong>ch</strong>eiben. Vor allem aber bilden<br />

Beete wahre Einfallstore für die gefährli<strong>ch</strong>en<br />

Neophyten, besonders den Riesen-Bärenklau.<br />

Wie ungut der ist, verrät s<strong>ch</strong>on sein Name.<br />

(Wer in Bern Bären klaut, ist ho<strong>ch</strong>gradig<br />

strafbar, entweder vom Wahnsinn beflügelt<br />

oder ein radikaler Tiers<strong>ch</strong>ützer!) Der Bärenklau<br />

war 2008 «Giftpflanze des Jahres». Wer ihn bei<br />

Tagesli<strong>ch</strong>t berührt, kann si<strong>ch</strong> Verbrennungen<br />

zuziehen. Au<strong>ch</strong> andere Neophyten warten nur<br />

darauf, si<strong>ch</strong> bei Ihnen auszubreiten und zu verwildern:<br />

Das Drüsige Springkraut springt<br />

förmli<strong>ch</strong> von Garten zu Garten, die Goldrute<br />

will Sie prügeln, und das Greiskraut ma<strong>ch</strong>t Sie<br />

vorzeitig zum Greis. Und die unsägli<strong>ch</strong>e Ambrosia<br />

gehört wie die Vogelgrippe quasi zum<br />

biologis<strong>ch</strong>en Terrorismus. Wollen Sie wirkli<strong>ch</strong><br />

als Ambrosiagärtner international zur Fahndung<br />

ausges<strong>ch</strong>rieben werden? Beileibe ni<strong>ch</strong>t!<br />

Ja, Neophyten sind illegal in unser Land eingewandert.<br />

Oder einges<strong>ch</strong>leppt worden. Dass<br />

au<strong>ch</strong> altbewährte hiesige Pflanzen wie Edelweiss<br />

& Enzian ursprüngli<strong>ch</strong> aus dem Ausland<br />

kamen, etli<strong>ch</strong>e sogar aus Eurosibirien (brr!), tut<br />

ni<strong>ch</strong>ts zur Sa<strong>ch</strong>e, denn das war lange vor der<br />

Eidgenossens<strong>ch</strong>aft und der S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t am Morgarten.<br />

Als einzig wahrhaft einhe<strong>im</strong>is<strong>ch</strong>e<br />

(Foto: ar)<br />

Pflanze darf nur die rote Geranie® gelten. Von<br />

ihr stammt bekanntli<strong>ch</strong> das Rot <strong>im</strong> Berner<br />

Wappen®.<br />

Im letzten Akt ersetzen Sie Ihren struppigen<br />

Rasen dur<strong>ch</strong> sauberen Kunstrasen – für nur<br />

rund Fr. 34.– pro m 2 . Ade Regenwurm! Nie<br />

mehr Heus<strong>ch</strong>nupfen! Keine Erdklümp<strong>ch</strong>en<br />

und Grashalme mehr <strong>im</strong> Perserteppi<strong>ch</strong>! Willkommen<br />

<strong>im</strong> Club der Kunst-Raser. Auf wel<strong>ch</strong>er<br />

Grundlage war YB damals uns<strong>ch</strong>lagbar? Eben!<br />

Damit Ihre Na<strong>ch</strong>barn – hinter der blickdi<strong>ch</strong>ten<br />

Palisadenwand, wel<strong>ch</strong>e Sie erri<strong>ch</strong>tet haben<br />

– trotzdem an Ihrem neuen Gartenglück<br />

teilhaben können, lassen Sie jeden Samstag-<br />

Na<strong>ch</strong>mittag den Rasenmäher laufen. Im Leerlauf<br />

natürli<strong>ch</strong>!<br />

Füller<br />

Grüner Tipp<br />

Im Winter leiden Fahrräder unter Kälte,<br />

Nässe und gesalzenen Strassen. Im Frühjahr,<br />

wenn der S<strong>ch</strong>nee vers<strong>ch</strong>wunden ist,<br />

ist es hö<strong>ch</strong>ste Zeit, das Velo auf S<strong>ch</strong>äden<br />

zu überprüfen und es in den Service zu<br />

bringen. Der Rost muss entfernt werden.<br />

Kette, Kränze und Kabel müssen gefettet<br />

werden. Die Bremsen und das Li<strong>ch</strong>t müssen<br />

kontrolliert werden. Wenn dies erledigt<br />

ist, ist man wieder viel si<strong>ch</strong>erer auf<br />

den Strassen.<br />

Maha Tissafi<br />

Reiner Rasismus.<br />

Foto: zvg<br />

QUAVIER 70/13 | 17

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