"16x Deutschland" [PDF, 4.483 Kb] - Radio Bremen
"16x Deutschland" [PDF, 4.483 Kb] - Radio Bremen
"16x Deutschland" [PDF, 4.483 Kb] - Radio Bremen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
am 5. und 6. Oktober 2013, jeweils um 16.00 Uhr<br />
16×Deutschland
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
16×Deutschland<br />
| 3<br />
sendetermine im ersten<br />
samstag, 5. oktober 2013, 16.00 bis 18.00 uhr<br />
Bayern | Baden-Württemberg | Hessen | Brandenburg | Mecklenburg-Vorpommern |<br />
Sachsen-Anhalt | Niedersachsen | Saarland |<br />
sonntag, 6. oktober 2013, 16.00 bis 18.00 uhr<br />
Berlin | Nordrhein-Westfalen | Schleswig-Holstein | Sachsen | Thüringen |<br />
Rheinland-Pfalz | <strong>Bremen</strong> | Hamburg |<br />
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Eine Tagebauarbeiterin aus der Lausitz,<br />
die mit Herz und Energie riesige Kohle-<br />
Bagger dirigiert; eine bunte Musikertruppe,<br />
die das kühle Hamburg zum<br />
Kochen bringt; ein Fahrschullehrer aus<br />
Baden-Württemberg, der auch mit 80<br />
noch sein Familienunternehmen führt;<br />
und ein fernöstlicher Kung-Fu-Meister,<br />
der in Sachsen-Anhalt Meditationskurse<br />
anbietet. Sie alle verkörpern ein Stück<br />
Heimat. Sie alle sind Deutschland – so<br />
wie es die Filmemacher unseres Projektes<br />
<strong>16x</strong>Deutschland sehen.<br />
Es stimmt: Das Dokumentarische, die<br />
Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit,<br />
das – wenn man so will – „Wahrhaftige“<br />
hat es im Fernsehen nicht leicht.<br />
Der differenzierte Blick und die leisen<br />
Töne werden immer mehr von Trash<br />
und „Scripted Reality“ grell überstrahlt<br />
und dumpf übertönt. Und sicher stimmt<br />
auch dies: Konkurrenz, Formatierung<br />
und das Streben nach möglichst breiter<br />
Akzeptanz beeinflussen auch die Arbeit<br />
der Redaktionen in den öffentlich-<br />
rechtlichen Sendern. Umso wichtiger<br />
ist es, dass die ARD und das Gemeinschaftsprogramm<br />
Das Erste dem do kumentarischen<br />
Fernsehen immer wieder<br />
Freiräume und Möglichkeiten er öffnen.<br />
Das Projekt „<strong>16x</strong>Deutschland – Menschen,<br />
Orte, Geschichten“ ist ein eindrucksvolles<br />
Beispiel dafür.<br />
Die Dokumentarfilmredaktionen der<br />
ARD haben sich zusammengetan, um<br />
gemeinsam ein außergewöhnliches dokumentarisches<br />
TV-Event zu realisieren:<br />
16 Filmemacher und Autorinnen<br />
werfen – passend zum „Tag der deutschen<br />
Einheit“ – einen ganz persönlichen<br />
Blick auf die Region, aus der sie<br />
stammen oder das Bundesland, in dem<br />
sie leben. Was mag ich an meiner Heimatregion?<br />
Und was nicht? Wie sehe<br />
ich die Menschen, und was ist typisch?<br />
Warum ist ein Biertresen der Mittelpunkt<br />
des Rheinlandes? Versteckt sich<br />
hinter der „Marke Bayern“ mehr als Laptops<br />
und Lederhosen? Oder: Was macht<br />
mich zu einer Hessin? Diesen ganz<br />
einfachen und doch sehr persön lichen<br />
und komplexen Fragen sind die Filmemacher<br />
nachgegangen. Jede/r auf seine<br />
Art – so originell und emotional wie<br />
möglich. Herausgekommen ist ein ganz<br />
ungewöhnliches, buntes und vielfältiges<br />
Porträt des Landes, in dem wir leben –<br />
„Heimatfilme“ der besonderen Art.<br />
Den beteiligten Redaktionen hat das<br />
Projekt viel Spaß gemacht. Wer, wenn<br />
nicht die ARD, kann aus der föderalen<br />
Vielfalt ein gemeinsames „Kunstwerk“<br />
herstellen? Unser Dank gilt ganz besonders<br />
den Autorinnen und Regisseuren,<br />
die mitgemacht haben – bei diesem<br />
spannenden, dokumentarischen Reigen.<br />
Johannes Unger (rbb) und<br />
Rolf Bergmann (rbb)<br />
Was macht Deutschland aus? Was bedeutet<br />
Heimat? Jeder von uns kann diese<br />
Begriffe mit eigenen Erinnerungen und<br />
Erfahrungen beleben. Nun haben sich<br />
namhafte Regisseure, Schauspieler und<br />
Autoren aufgemacht, ihre Sicht auf ‚ihr‘<br />
Deutschland zu suchen. In 15-minütigen<br />
Filmen werden sie uns nach dem<br />
„Tag der deutschen Einheit“ am 5. und 6.<br />
Oktober zeigen, was sie dabei entdeckt<br />
haben.<br />
Alle Dokumentationen tragen eine sehr<br />
persönliche Handschrift. So nimmt uns<br />
der Schauspieler Udo Wachtveitl mit in<br />
‚sein‘ Bayern. Die Musikstadt Hamburg<br />
stellt der Regisseur und Autor Özgür<br />
Yıldırım am Beispiel der Newcomer-<br />
Band ‚kollektiv22‘ vor, und Schauspieler<br />
Charly Hübner nimmt sich seiner Heimat<br />
Mecklenburg-Vorpommern an. Ein<br />
Grenzdorf im Saarland steht genauso<br />
im Fokus des Interesses wie Lars Jessens<br />
und Rocko Schamonis melancholische<br />
Be trachtung vom Verschwinden der<br />
Land gasthöfe in Schleswig-Holstein.<br />
Der Schauspieler Dominique Horwitz<br />
führt durch das thüringische Weimar<br />
und die Deutsch-Koreanerin Sung-Hyung<br />
Cho erzählt, wie sie Hessin wurde.<br />
Moderator Jan Böhmermann fragt:<br />
‚Warum ist <strong>Bremen</strong> eigentlich unabhängig?‘<br />
Und der vielfach preisgekrönte<br />
Regisseur und Autor Andreas Dresen<br />
porträtiert eine junge Frau, die in Brandenburg<br />
im Tagebau arbeitet.<br />
Entstanden sind 16 sehr eigenwillige,<br />
ein fühlsame Porträts von Menschen<br />
und Regionen aus Deutschland. Zusammengenommen<br />
ergeben sie ein vierstündiges<br />
dokumentarisches Gemälde,<br />
einen subjektiven Blick auf unser Land.<br />
Die Dokumentationsredaktionen der<br />
ARD- Landesrundfunkanstalten haben<br />
sich an diese große Aufgabe gemacht<br />
und dabei ihre Kreativität eindrücklich<br />
unter Beweis gestellt. Die Gesamtkoordination<br />
liegt bei Johannes Unger und<br />
Rolf Bergmann (rbb).<br />
Allen an diesem außergewöhnlichen<br />
Pro jekt Beteiligten gilt mein Dank für<br />
diese spannende und perspektivenreiche<br />
Reise durch unser Land.<br />
Volker Herres<br />
Programmdirektor<br />
Erstes Deutsches Fernsehen
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
4 | | 5<br />
bayern<br />
gesehen von udo wachtveitl<br />
buch, regie und sprecher udo wachtveitl<br />
kamera ralph zipperlen<br />
ton daniel lehner<br />
schnitt marianne aschenbrenner<br />
produktionsleitung kurt hippel<br />
redaktion christel hinrichsen (br)<br />
der autor und regisseur udo wachtveitl<br />
Kein deutsches Land ist so ein zuverlässiger und wirkmächtiger<br />
Lieferant für Stimmungen, Klischees und Bilder wie<br />
Bayern. Zu Bayern fällt jedem etwas ein, vor allem, wenn er es<br />
nicht kennt: Idylle, Jobmaschine, Hightech-Dorado, Heimat,<br />
Hort finsterer Tümelei, Musterschüler, Disneyland, konservativer<br />
Monolith, Sehnsuchtsort …<br />
Neben Autos und Spitzenfußball produziert Bayern sehr erfolgreich<br />
auch sein eigenes Image. Und dieses ist dominiert<br />
von München und vom Voralpenland, einem schmalen Streifen<br />
am Nordrand der Berge, eigentlich nur ein kleiner Teil<br />
Bayerns.<br />
Ein Thema in Bayern ist, dass Bayern selbst immer ein Thema<br />
ist. Gastronomie, Tracht, Dialekt, manchmal sogar der Glaube,<br />
alles wird verwurstelt zu einem Instant-Wohlfühl-Oktoberfest-Bayern.<br />
Bayern! Ein Name wie ein Pfund, wie von einem<br />
Marketingstrategen erfunden. Bayern ist selbst zur Marke<br />
geworden, und diese Marke ist so stark und präsent, dass sie<br />
als Vehikel für alles Mögliche herhalten muss. Hinter dieser<br />
Marke verbirgt sich ungeprüft Stimmiges und Unpassendes,<br />
Großartiges und Schauerliches, oft verstellt sie den Blick auf<br />
das, was Bayern auch ist: Nämlich auch ganz anders. Es kommt<br />
nur nicht immer dazu.<br />
Geboren am 21. Oktober 1958 in München,<br />
nahm Udo Wachtveitl nach dem<br />
Abitur privat Schauspielunterricht, studierte<br />
an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München Jura und schloss sein<br />
Philosophiestudium mit dem Magister<br />
Artium ab. Seit 1982 wirkte er in bis heute<br />
bekannten BR-Serien mit, darunter<br />
in „Rumplhanni“ und 1984 in der Bierbrauer-Saga<br />
„Die Wiesingers“. 1987 wurde<br />
Wachtveitl zum „Paragraphen Fritzi“<br />
in Franz Xaver Bogners 44-teiliger BR-<br />
Serie „Zur Freiheit“. Seit 1991 ermittelt<br />
Udo Wachtveitl als Kriminalhauptkommissar<br />
Franz Leitmayr am und im<br />
„Tatort“ des Bayerischen Rundfunks.<br />
Festnageln lässt er sich auf diese Rolle<br />
aber auch nach dem 65. Fall mit Miroslav<br />
Nemec nicht. Udo Wachtveitl hat<br />
unterschiedlichste Charaktere in vielen<br />
Fernseh filmen verkörpert. Zusätzlich<br />
zu seiner Tätigkeit als Schauspieler<br />
gab Wachtveitl 2000 im Ersten sein<br />
Debüt als Fernsehautor und -regisseur<br />
mit „Silberdisteln“. Regie führte Wachtveitl<br />
2000 in der ARD-Gaunerkomödie<br />
„Krieger und Liebhaber“. Neben seinen<br />
Aktivitäten fürs Fernsehen ist Udo<br />
Wachtveitl genauso auf der Bühne präsent,<br />
so 2004 in den Landestheatern von<br />
Landshut und Passau, in der Titelrolle<br />
von Robert Hültners „Schikaneder“. Im<br />
Januar 2007 interpretierte Wachtveitl<br />
im Münchner Volkstheater Hültners<br />
Schikaneder-Roman „Der Sommer der<br />
Gaukler“. 2006 spielte Wachtveitl am<br />
Landestheater Innsbruck in Bert Brechts<br />
„Dreigroschenoper“ den Mackie Messer.<br />
Außerdem nahm er im Januar 2008 für<br />
den MDR in Leipzig „Der Gott des Gemetzels“<br />
von Yasmina Reza als Hörspiel<br />
auf. Im Jahre 2011 spielte er die Rolle des<br />
Trotzki in der Uraufführung des Albert<br />
Ostermaier Stückes „Der Aufstand“ bei<br />
den Ruhrfestspielen in Recklinghausen.<br />
Was einst nur als Gag gedacht war, feiert<br />
demnächst Fünfzehnjähriges: Seit<br />
Herbst 1998 tourt Wachtveitl mit Hans<br />
Kriss als Ko-Sprecher, Andreas Koll (Akkordeon),<br />
Erwin Rehling (Percussion)<br />
und Sebastiano Tramontana (Posaune)<br />
mit der musikalisch untermalten<br />
Lesung „Mörderisches Bayern“ – Ausschnitte<br />
aus Robert Hültners preisgekrönter<br />
Krimitrilogie.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
6 | | 7<br />
baden-württemberg<br />
gesehen von andres veiel<br />
buch und regie andres veiel<br />
kamera hans rombach<br />
ton paul oberle<br />
schnitt barbara giess<br />
sounddesign daniel weis<br />
musik lorenz dangel<br />
herstellungsleitung melanie berke<br />
produktionsleitung thomas lorenz (swr)<br />
produzent thomas kufus (zero one film-produktion)<br />
redaktion gudrun hanke-el ghomri (swr)<br />
der autor und regisseur andres veiel<br />
Er ist der dienstälteste Fahrlehrer Deutsch lands.<br />
Mit seinen 85 Jahren setzt sich Friedrich Gauch<br />
noch täglich ins Fahrschulauto. Sein Sohn Marcus,<br />
ebenfalls Fahrschullehrer und jetzt Inhaber<br />
des väterlichen Betriebs, überlässt ihm die<br />
schwierigsten Fälle: Spätaussiedler, Migranten,<br />
die oftmals kaum Deutsch können. Friedrich<br />
Gauch kommt mit jedem klar und vor allem: Er<br />
bringt alle durch die Prüfung. Zuhause hat seine<br />
Frau Lotte, Mitte 80, das Regiment. Sie versorgt<br />
Mann und Sohn, nimmt die Anrufe der<br />
Schüler entgegen, koordiniert den theoretischen<br />
Unterricht, der im einheimischen Hobbykeller<br />
stattfindet. Im Juli beging die Fahrschule ihr<br />
50-jähriges Jubiläum, der Sohn seinen fünfzigsten<br />
Geburtstag. Beides wurde groß gefeiert, mit<br />
zahlreichen Fahrschülern, die Dank der Gauchs<br />
ihren Führerschein gemacht haben. Ein riesiges<br />
Fest, denn Weinheim ist Gauch und Gauch ist<br />
Weinheim.<br />
Andres Veiel porträtiert ein ganz besonderes<br />
Familienunternehmen im Schwabenland. Er erzählt<br />
von einem Fahrlehrer, der von seiner beruflichen<br />
Leidenschaft nicht lassen kann. Und<br />
vom Arbeitsalltag und dem Existenzkampf eines<br />
Familienunternehmens in Baden-Württemberg.<br />
Geboren 1959 in Stuttgart gehört Andreas Veiel zu den wichtigsten<br />
deutschen Regisseuren. Parallel zu seinem Psychologie-Studium<br />
absolvierte er Ende der 80er eine Regie- und Dramaturgie-<br />
Ausbildung am Künstlerhaus Bethanien unter der Leitung des<br />
polnischen Regisseurs Krzysztof Kiewlowski. Nach seinem Kinodebüt<br />
„Winternachtstraum“ folgt 1994 der preisgekrönte Dokumentarfilm<br />
BALAGAN, in der er die jüdisch-palästinensische<br />
Theatergruppe Akko porträtiert. In seinem persönlichsten Film<br />
„Die Überlebenden“ (1996) macht er sich auf die Spuren von drei<br />
Klassenkameraden, die sich umgebracht haben. In dem vielfach<br />
ausgezeichneten „Black Box BRD“ stellt er die Lebensläufe des<br />
erschossenen RAF-Terroristen Wolfgang Grams und des Bankiers<br />
Alfred Herrhausen gegenüber, der von der RAF ermordet<br />
wurde. 2004 beendet Veiel mit „Die Spielwütigen“ seine dokumentarische<br />
Langzeitbeobachtung über vier Schauspielschüler<br />
von der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.<br />
Sein Theaterstück „Der Kick“ über einen brutalen Foltermord im<br />
brandenburgischen Dorf Potzlow wird am Berliner Maxim Gorki<br />
Theater und am Theater Basel aufgeführt, 2006 kommt die<br />
Verfilmung ins Kino. „Wer wenn nicht wir“, der erste Spielfilm<br />
von Andres Veiel, hat die Vorgeschichte der RAF zum Thema und<br />
kreist um die Personen Bernward Vesper, Gudrun Ensslin und<br />
Andreas Baader. 2011 feiert der Film im Wettbewerb der Berlinale<br />
seine Premiere. Der Film wird vielfach ausgezeichnet, u.a. 2011<br />
mit dem Deutschen Filmpreis in Bronze, dem Hessischen Filmpreis<br />
für den besten Spielfilm und für die beste Hauptdarstellerin.<br />
2012 führt Veiel Gespräche mit (ehemaligen) Vorstandsmitgliedern<br />
verschiedener Banken. Daraus entwickelt er das<br />
Stück „Das Himbeerreich“, das am Staatstheater Stuttgart und<br />
am Deutschen Theater Berlin im Januar 2013 uraufgeführt wird.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
8 | | 9<br />
hessen<br />
gesehen von sung-hyung cho<br />
buch, regie und schnitt sung-hyung cho<br />
kamera peter hoffmann<br />
luftaufnahmen klaus wohlfahrt, gabriel manz<br />
ton clemens förster<br />
animation sherryl burgard, pascal klein, felix wilcken<br />
produzenten andreas banz und dirk engelhardt (kundschafter<br />
filmproduktion gmbh)<br />
produktionsleitung annie mosebach, katrin klöntrup (hr)<br />
redaktion esther schapira (hr)<br />
die autorin und regisseurin sung-hyung cho<br />
Die in der Millionenstadt Busan/<br />
Südkorea geborene und aufgewachsene<br />
Sung-Hyung Cho lebt<br />
seit 1990 in Hessen und seit<br />
einigen Jahren in einem kleinen<br />
Dorf im Hintertaunus. Cho und<br />
die Einheimischen mussten sich<br />
erst einmal aneinander gewöhnen,<br />
doch inzwischen ist es ihr<br />
Zuhause geworden. Ob in der örtlichen<br />
Metzgerei oder dem Gasthaus<br />
„Zum deutschen Hause“, es<br />
gibt keine Verständigungsprobleme<br />
mehr und die erstaunten<br />
Gesichter sieht man nur noch<br />
selten.<br />
Doch nicht nur die hessische<br />
Provinz, sondern ganz Deutschland<br />
ist ihr so sehr ans Herz gewachsen,<br />
dass sie sich vor einem<br />
Jahr entschieden hat, die deutsche<br />
Staatsangehörigkeit anzunehmen.<br />
Wie es sich anfühlt, in<br />
der Fremde Wurzeln zu schlagen<br />
und eine neue Heimat zu finden,<br />
erzählt die Regisseurin mit viel<br />
Humor nicht nur anhand ihrer<br />
eigenen Erfahrungen zwischen<br />
„Frankfurter Grüner Soße“ und<br />
selbstgemachtem „Kimchi“. Sie<br />
be gleitet auch gleichgesinnte<br />
Immigranten, die sich dafür<br />
entschieden haben, Deutsche zu<br />
werden und nun das Einbürgerungsverfahren<br />
durchlaufen.<br />
Geboren in Busan/Südkorea stu dierte<br />
Sung-Hyung Cho an der Universität Marburg<br />
und der HFG Offenbach, bevor sie im<br />
Jahr 2000 zum Film kam. Mit ihrem ersten<br />
Dokumentarfilm „Full Metal Village“<br />
gewann sie nicht nur verschiedene Preise<br />
(u.a. den „Hessischen Filmpreis“), sondern<br />
auch die Herzen eines breiten Publikums.<br />
Darauf folgten dann „Endstation der<br />
Sehn süchte“ (2009) und „11 Freundinnen“<br />
(2012). Seit 2011 ist sie zudem Professorin<br />
an der HBK Saar in Saarbrücken.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
10 | | 11<br />
brandenburg<br />
gesehen von andreas dresen<br />
buch, regie und produktion andreas dresen<br />
kamera michael hammon<br />
ton peter schmidt<br />
schnitt jörg hauschild<br />
filmgeschäftsführung janina bukowski<br />
(iskremas-filmproduktion)<br />
produktionsleitung peter hartwig, rainer baumert (rbb)<br />
redaktion rolf bergmann (rbb)<br />
Energiegewinnung in Brandenburg – lange schon ein einträglicher<br />
Wirtschafts zweig. Seit Generationen leben Menschen<br />
vom Kohleabbau in den Tagebauen der Lausitz. Einer der größten<br />
ist Welzow-Süd.<br />
Daniela hat hier ihren Platz gefunden. Seit über 100 Jahren,<br />
mittlerweile in der sechsten Generation, arbeitet ihre Familie<br />
in den Lausitzer Revieren. Die zierliche 28-Jährige ist Chefin<br />
auf einem 4000-Tonnen schweren Gerät, schüttet damit den<br />
Abraum in die zu rekultivierende Landschaft. Das war nicht<br />
immer ihr Traum – ganz früher mal wollte sie das Singen zu<br />
ihrem Beruf machen. Doch nun arbeitet sie schon seit acht<br />
Jahren in dieser kargen Mondlandschaft zwischen den gewaltigen<br />
Stahl-Kolossen. Die Fröhlichkeit und Leidenschaft<br />
jedoch sind geblieben.<br />
Der Spielfilmregisseur und Dokumentarfilmer Andreas Dresen<br />
liebt die Kontraste, die Herzlichkeit und das manchmal<br />
Ruppige der Menschen in Brandenburg. Lieblich und ungeschliffen<br />
zugleich ist das Land, in dem er wohnt. Er hat sich<br />
aufgemacht von Potsdam nach Spremberg, in die Welt der<br />
Lausitzer Kumpel.<br />
der autor und regisseur andreas dresen<br />
Andreas Dresen zählt zu den erfolgreichsten Regisseuren<br />
Deutschlands, seine Filme wurden vielfach ausgezeichnet.<br />
U. a. erhielt er den Deutschen Filmpreis (für „Nachtgestalten“,<br />
1999, „Wolke 9“, 2009 und „Halt auf freier Strecke“ 2012), den<br />
Bayerischen Filmpreis (für „Halbe Treppe“, 2003 und „Sommer<br />
vorm Balkon“, 2006) und den Grimme-Preis (für „Die<br />
Polizistin“, 2001 und „20xBrandenburg“, 2011).<br />
Andreas Dresen absolvierte ein Volontariat im DEFA-Studio<br />
für Spielfilme und studierte von 1986 bis 1991 Regie an der<br />
Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg.<br />
Neben der filmischen Arbeit inszenierte<br />
Dresen auch an verschiedenen Theatern. Er lebt in Potsdam.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
12 | | 13<br />
mecklenburg-vorpommern<br />
gesehen von charly hübner<br />
buch und regie charly hübner<br />
kamera martin farkas<br />
schnitt sebastian schultz<br />
produzent eichholz stuben<br />
filmproduktion Lars Jessen, Eckart Lippens<br />
redaktion barbara denz (ndr)<br />
der autor und regisseur charly hübner<br />
In seinem ersten Dokumentarfilm macht der<br />
Schauspieler Charly Hübner das Land zum<br />
Thema, in dem er als Mensch und oft auch<br />
als Schauspieler (z.B. als Kriminalhauptkommissar<br />
Alexander Bukow im Rostocker<br />
„Polizeiruf 110“) zuhause ist: Mecklenburg-<br />
Vorpommern. Auf Feldberg, den kleinen Ort<br />
inmitten der Feldberger Seenlandschaft, in<br />
dem er geboren wurde und in dem seine Familie<br />
lebt, wirft er einen ganz persönlichen<br />
Blick und geht von dort aus mit der Kamera<br />
den Empfindungen nach, die er bei jedem<br />
Besuch in der Heimat spürt: die Liebe zur<br />
unberührten Natur und das Erstaunen über<br />
den Erfolg von rechten Politikern in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Auf seinem Weg trifft<br />
er auf so unterschiedliche Gesprächspartner<br />
wie den Landesvater Erwin Sellering,<br />
den Innenminister Lorenz Caffier oder den<br />
NPD-Vorsitzenden Stefan Köster, aber auch<br />
auf einen Fischer, einen Förster und einen<br />
Bauern, deren Familien seit Ewigkeiten in<br />
Mecklenburg-Vorpommern leben; oder auf<br />
Monschi, den Sänger der Rostocker Punkband<br />
„Feine Sahne Fischfilet“, der sich mit seinen<br />
Bandkollegen bewusst dazu entschieden hat,<br />
in Mecklenburg-Vorpommern zu bleiben, um<br />
sich vor Ort gegen die Rechten zu engagieren.<br />
Geboren 1972. Nach seinem Abitur 1991<br />
arbeitete er am Landestheater Neustrelitz<br />
als Schauspieleleve und Regieassistent.<br />
1993 begann er sein Studium an der<br />
Hochschule für Schauspielkunst „Ernst<br />
Busch“ in Berlin. Schon während des<br />
Studiums erste Regiearbeiten für das<br />
Maxim-Gorki-Theater und die Schaubühne<br />
in Berlin, ab 1997 auch für das<br />
Schauspielhaus und das TAT in Frankfurt<br />
am Main. In den Jahren 1996 bis<br />
2002 arbeitete Hübner unter anderem<br />
mit den Regisseuren Amélie Niermeyer,<br />
Peter Eschberg, Hans Hollmann und<br />
Christian Tschirner zusammen. 2008<br />
setzte er seine Theaterarbeit am Schauspielhaus<br />
Zürich fort, 2011 am Schauspiel<br />
Köln. 2003 wechselte Hübner von der<br />
Bühne vor die Kamera. In vielen Film-<br />
Nebenrollen trat er zunächst als Darsteller<br />
der ‚kleinen Leute‘ oder als ‚guter<br />
Freund‘ auf. Allein im Jahr 2005 nahm<br />
er so an 17 Filmprojekten teil. 2006 war<br />
er als Stasi-Oberfeldwebel in dem Oscarprämierten<br />
Spielfilm „Das Leben der<br />
Anderen“ zu sehen. 2007 erhielt Hübner<br />
eine Hauptrolle als Gerichtsmediziner<br />
Dr. Thomas Renner in der Krimiserie<br />
„Post Mortem“. Hauptrollen spielte er<br />
auch im Kinofilm „Autopiloten“ und im<br />
Sozialdrama „Über den Tod hinaus“. In<br />
der Comedyserie „Ladykracher“ tritt er<br />
seit 2008 als Sketch partner von Anke<br />
Engelke auf. Seit 2010 bilden Charly<br />
Hübner als Kriminalhauptkommissar<br />
Alexander Bukow und Anneke Kim<br />
Sarnau das Ermittlerduo in den Rostocker<br />
„Polizei ruf 110“-Folgen des NDR.<br />
Die Folge „Fischerkrieg“ brachte Hübner<br />
2013 den „Bayerischen Fernsehpreis“ ein.<br />
Für seine Hauptrolle als Soziopath im<br />
Psychodrama „Unter Nachbarn“ erhielt<br />
er die „Goldene Kamera 2013“ als „Bester<br />
deutscher Schauspieler“. Charly Hübner<br />
lebt in Hamburg und auf dem Land in<br />
Mecklenburg-Strelitz.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
14 | | 15<br />
sachsen-anhalt<br />
gesehen von marcus fitsch<br />
buch und regie marcus fitsch<br />
kamera stefan rauchhaus<br />
ton gregor vogel, steve rothmann<br />
schnitt marcus dippner<br />
aufnahmeleitung dominic godehardt<br />
produktionsleitung evelyn wenzel<br />
redaktion katja wildermuth, heribert schneiders (mdr)<br />
der autor und regisseur marcus fitsch<br />
geboren am 7. September 1987 in Stralsund.<br />
2007 – 2010 absolvierte er ein<br />
Bachelor-Studium der angewandten<br />
Medienwirtschaft an der Hochschuleinrichtung<br />
„die medienakademie“ in<br />
Hamburg und der Hochschule Mittweida.<br />
Es folgte ein einjähriges Redaktionsvolontariat<br />
beim Mitteldeutschen<br />
Rundfunk und verschiedene<br />
redaktionelle Praktika. Seit Mai 2010<br />
ist er freier Autor für die ARD/MDR<br />
Kulturmagazine „artour“, „titel, thesen,<br />
temperamente“ und „Kino Royal“, seit<br />
April 2013 für das NDR „Nordmagazin“<br />
und seit Sommer 2013 für die MDR-Redaktion<br />
„journalistische Unterhaltung“.<br />
Außerdem ist er seit September 2012<br />
freier Autor für das SWR Musik- und Jugendmagazin<br />
„BEATZZ“. Marcus Fitsch<br />
lebt in Leipzig.<br />
Ein Hinterhof im beschaulichen Quedlinburg.<br />
Zehn Kung-Fu Schüler stehen<br />
an diesem heißen Sommertag erwartungsvoll<br />
auf dem kleinen Rasenstück<br />
vor ihrem Dojo. Sie tragen ihr offizielles<br />
Kampfgewand. Ihre Schwerter und<br />
Stöcke ruhen neben ihnen. Sie alle sind<br />
noch Kinder, doch ihre Mienen sind<br />
konzentriert und entschlossen. Ihr Blick<br />
ruht auf ihrem Meister: Cheng Lijun.<br />
Der lächelt zufrieden. Dann wird er<br />
ernst, hebt die Hände vor die Brust, legt<br />
Faust an Handfläche und ruft laut ein<br />
paar Worte auf Chinesisch. Die Schüler<br />
antworten. Im Chor. Und ebenfalls auf<br />
Chinesisch. Mit der Abschiedszeremonie<br />
ist das Training beendet. Doch nur<br />
für die Kinder: Meister Cheng bereitet<br />
seine nächste Stunde vor. In wenigen Minuten<br />
beginnt der Unterricht im Tai Ji.<br />
Seit drei Jahren wohnt Kung Fu-Meister<br />
Cheng Lijun nun schon in Quedlinburg.<br />
Und fast wirkt es so, als habe er sich in<br />
Quedlinburg bereits sein ganz eigenes<br />
kleines „Chinatown“ geschaffen. „Wen<br />
Wu“ nennt er das kulturelle Zentrum,<br />
das er hier gegründet hat. Die beiden<br />
Silben „Wen“ und „Wu“ vereinen, was der<br />
43-Jährige den Menschen in Sachsen-<br />
Anhalt vermitteln will – die chinesische<br />
Kultur, die Schrift und die Lehre auf der<br />
einen, die Kunst des Kampfes und der<br />
Körpererziehung auf der anderen Seite.<br />
Sachsen-Anhalt ist begeistert: Allein in<br />
Quedlinburg gibt „Meister Cheng“, wie<br />
ihn hier jeder nennt, mehrere Kurse für<br />
Kinder und Erwachsene aus der Stadt.<br />
Doch auch seine Schüler in Magdeburg,<br />
Wernigerode und Blankenburg halten<br />
dem Meister seit Jahren die Treue. Sie<br />
wissen, was sie an Cheng haben. Schließlich<br />
trainieren sie mit einer echten Berühmtheit<br />
der internationalen Kung<br />
Fu-Szene. Cheng Lijun hat als Kung<br />
Fu-Meister und Botschafter bereits die<br />
ganze Welt bereist. Seine Erfüllung aber<br />
fand er schließlich in Quedlinburg und<br />
Sachsen-Anhalt.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
16 | | 17<br />
niedersachsen<br />
gesehen von rosa hannah ziegler<br />
buch, regie und schnitt rosa hannah ziegler<br />
kamera matteo cocco<br />
sprecherin caroline korneli<br />
ton class benjamin berger<br />
produktion wendländische filmkooperative<br />
produzentin/produktionsleitung roswitha ziegler<br />
redaktion barbara denz (ndr)<br />
Die Filmemacherin Rosa Hannah<br />
Ziegler lebt in Berlin, ist aber nirgends<br />
lieber als in ihrer niedersächsischen<br />
Heimat, im Wendland. Für<br />
ihren Film hat sie jedoch nicht die<br />
wendländische Idylle aufgesucht,<br />
sondern die Stadt Walsrode. Dort<br />
lebt Yasmin, 19 Jahre alt, in ihrer<br />
ersten eigenen Wohnung, nachdem<br />
sie fast ihr ganzes Leben in Heimen<br />
und Pflegefamilien verbracht hat.<br />
Der Film zeichnet das Porträt einer<br />
einsamen, sehr starken jungen Frau,<br />
die auf der Suche nach Heimat ist.<br />
die autorin und regisseurin rosa hannah ziegler<br />
Geboren 1982, studierte sie Regie<br />
an der Kunsthochschule für audiovisuelle<br />
Medien Köln. Unter anderem<br />
absolvierte sie ein Regiepraktikum<br />
beim Regisseur Andreas<br />
Dresen. Mit ihrem viel beachteten<br />
Dokumentarfilm „Cigaretta mon<br />
Amour – Portrait meines Vaters“<br />
gewann sie den Deutschen Kurzfilmpreis<br />
in Gold. Ihren mehrfach<br />
prämierten Kurzspielfilm „Escape“<br />
über zwei junge Mädchen, die aus<br />
einem Wohnheim abgehauen sind,<br />
realisierte sie 2011 im Rahmen des<br />
Kurz filmstipendiums „Cast&Cut“.<br />
Thema tisch interessiert sie sich unter<br />
anderem für Menschen am Rande<br />
der Gesellschaft, die gegen die<br />
widrigen Umstände ihres Lebens<br />
ankämpfen müssen. Aktuell arbeitet<br />
Rosa Hannah Ziegler an einer<br />
Langzeitdokumentation über ihren<br />
Vater für ARTE.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
18 | | 19<br />
saarland<br />
gesehen von sarah moll<br />
buch und regie sarah moll<br />
kamera andré pfennig<br />
ton stephan markus schneider<br />
schnitt torsten truscheit<br />
produzent sarah moll<br />
redaktion peter kruchten, gabriele riedschy,<br />
kerstin woldt (sr)<br />
die autorin und regisseurin sarah moll<br />
Geboren 1977 in Freiburg, absolvierte<br />
Sarah Moll nach dem<br />
ihren Film „Die Unerwünschten“<br />
(2005), ein Dokumentarfilm<br />
Abitur eine Ausbildung als Mediengestalterin<br />
über sechs Gefangene<br />
in Bild und Ton<br />
und arbeitete als Kameraassistentin<br />
und Realisateurin für<br />
das Fernsehen. Sie studierte von<br />
2000 bis 2005 Dokumentarfilmregie<br />
an der Filmakademie<br />
Baden-Württemberg. Seit 2005<br />
arbeitet sie als freie Dokumentarfilmerin<br />
und Auto rin. Für<br />
der Abschiebehaft, erhielt sie<br />
den „Öngören Preis für Demokratie<br />
und Menschenrechte“.<br />
2010 zeigte Das Erste in der<br />
Reportagereihe „ARD exclusiv“<br />
ihren Film „Die modernen Tagelöhner<br />
– Was Leiharbeit für<br />
Familien bedeutet“. Ihre dokumentarische<br />
Serie „Schwarzes<br />
Gold“ über die Kohle im Saarland<br />
und was sie für Menschen<br />
bedeutet wurde 2012 im Saarländischen<br />
Rundfunk gezeigt.<br />
Derzeit in Arbeit befindet sich<br />
ihre Dokumentation „Wahlverwandtschaften“<br />
(SR/SWR), eine<br />
Langzeitbegleitung über das<br />
Bedürfnis nach Vertrautheit in<br />
einer Gesellschaft, in der die<br />
herkömmlichen „Familienbande“<br />
selten geworden sind.<br />
In Leidingen liegt die Grenze unsichtbar auf der<br />
Straße. 1,6 Kilometer lang ist die „Neutrale Straße“, die<br />
Frankreich und Deutschland miteinander verbindet –<br />
oder trennt. Jeder hat da seine eigene Wahrheit in Leidingen,<br />
das auf französischer Seite Leiding heißt. 192<br />
Einwohner leben auf deutscher, 28 auf französischer<br />
Seite. Ein Teil des Dorfes gehört zum Saarland, der andere<br />
zu Lothringen. Hier sieht man die „Tagesschau“,<br />
dort „Le Journal de 20h“.<br />
Es kommen zwei mobile Bäcker am Tag, der französische<br />
zwischen elf und drei, der deutsche pünktlich<br />
um neun. Es gibt zwei Bürgermeister, zwei Postboten<br />
und zwei Kirchen – beide katholisch. Dort strahlen die<br />
Straßenlaternen mit 100 Prozent Atomstrom, auf der<br />
anderen hilft ein Energiemix beim Leuchten. Und wer<br />
seinen Nachbarn gegenüber anrufen möchte, muss<br />
die jeweilige Landesvorwahl wählen und führt ein<br />
teures Auslandsgespräch; dabei können die Menschen<br />
ihrem Gegenüber in die Küche gucken.<br />
Die 14-jährige Lara läuft durch die menschenleere<br />
„Neutrale Straße“ und verteilt Werbung für deutsche<br />
Supermärkte. Eigentlich ist ihr dies nur auf der rechten<br />
Seite gestattet, die zu Deutschland gehört. Französischen<br />
Nachbarn, die darum bitten, wirft sie trotzdem<br />
etwas ein. Lara ist in dem 220-Seelen-Dorf aufgewachsen,<br />
und doch hat sie noch nie mit der 17-jährigen<br />
Marine auf französischer Seite geredet. Lara spricht<br />
kein Französisch und Marine kein Deutsch. Sie kennen<br />
sich noch nicht einmal vom Sehen.<br />
Der französische Bürgermeister und der deutsche<br />
Orts vorsteher verstehen sich auf Platt, einer Sprache,<br />
die die älteren Generationen über die Grenze hinaus<br />
verbindet. Barthélémy Lemal wird von seinem deutschen<br />
Kollegen Wolfgang Schmitt freundschaftlich<br />
„Lamy“ genannt. „Lamy“ ließ Wolfgang Schmitt die<br />
Farbe der Straßenlaternen auswählen, dafür verband<br />
dieser die französischen Häuser mit dem deutschen<br />
Trink- und Abwassersystem. „Hier wächst etwas zusammen“<br />
meint Wolfgang Schmitt. Die „Neutrale<br />
Straße“ ist für ihn eine „Narbe, die langsam verheilt“.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
20 | | 21<br />
berlin<br />
gesehen von sandra maischberger<br />
buch und regie sandra maischberger, jan kerhart<br />
kamera jan kerhart, mark doeling<br />
schnitt jürgen hermann<br />
produktionsleitung melanie heilig<br />
produzent matthias martens<br />
redaktionelle mitarbeit martina steinführer<br />
redaktion johannes unger (rbb)<br />
die autoren und regisseure sandra maischberger<br />
1966 in München geboren. Vor, während<br />
und nach ihrer Ausbildung an der<br />
Deutschen Journalistenschule München<br />
1987 arbeitete Sandra Maischberger<br />
im <strong>Radio</strong>programm des Bayerischen<br />
Rundfunks. Ihre Arbeit beim Fernsehen<br />
begann sie 1988 beim Privatsender<br />
Tele5. Es schlossen sich u.a. die Sendungen<br />
„Live aus dem Schlachthof“ (BR),<br />
„Talk im Turm“, „0137“ und „Spiegel TV<br />
Interview“ an. In den Jahren 2000-2006<br />
moderierte Sandra Maischberger die<br />
Sendung „maischberger“ auf n-tv, wofür<br />
sie mit diversen Fernsehpreisen ausgezeichnet<br />
wurde. Seit 2003 moderiert sie<br />
die Sendung „Menschen bei Maischberger“<br />
im Ersten. Seit Mitte der 90er Jahre<br />
drehte Sandra Maischberger zudem<br />
Reportagen und Dokumentarfilme. In<br />
Zusammenarbeit mit ihrem Mann, Jan<br />
Kerhart, entstand u.a. der Film „Helmut<br />
Schmidt außer Dienst“, für den sie 2008<br />
mit der „Goldenen Kamera“ ausgezeichnet<br />
wurden. In ihrer Verantwortung als<br />
Geschäftsführerin und Produzentin der<br />
Vincent TV GmbH wurden seit 2000<br />
rund 30 Reportagen, Dokumentationen<br />
und Dokudramas realisiert.<br />
Berlin an einem Tag im Sommer, vom<br />
Morgengrauen bis tief in die Nacht, an<br />
einem Ort im Herzen der Stadt. Die Kamera<br />
begleitet den Arbeitsalltag ganz<br />
unterschiedlicher Menschen, die nur<br />
eines gemeinsam haben: Ihr Arbeitsplatz<br />
ist der Reichstag, das deutsche<br />
Parlament.<br />
Putzfrau, Politiker, Präsident: Sie leben<br />
in unterschiedlichen Stadtteilen, sind<br />
alteingesessene Berliner oder Durchreisende<br />
mit ungewisser Aufenthaltsdauer,<br />
Einwanderer aus fernen oder nahen<br />
Ländern, Bürger der ehemaligen DDR<br />
oder der alten BRD. So entsteht eine Momentaufnahme<br />
mit den vielen Zutaten,<br />
die Berlin so einzigartig machen: die<br />
immer präsente Vergangenheit in der<br />
Gegenwart; die Verbindung wilhelminischer<br />
und moderner Architektur; das<br />
Nebeneinander von Politik und Alltag;<br />
vor allem aber die Vielfalt der Menschen,<br />
die in dieser Stadt leben.<br />
Ihre Lebenswege kreuzen sich in diesen<br />
24 Stunden unter der gläsernen Kuppel,<br />
ohne, dass sie sich wirklich begegnen.<br />
Der Film macht die Statisten der Demokratie<br />
zu Hauptpersonen, während das<br />
Ballett der Limousinen, dem Bundespräsident,<br />
Kanzlerin und Minister entsteigen,<br />
nur den Rahmen der Handlung<br />
bildet.<br />
Für das Projekt „<strong>16x</strong>Deutschland“ beobachten<br />
ARD-Moderatorin und Filmemacherin<br />
Sandra Maischberger und ihr<br />
Ehe- und Kameramann Jan Kerhart aus<br />
ganz unterschiedlichen Perspektiven<br />
dieses Aufeinandertreffen und skizzieren<br />
die Biografien der Personen und deren<br />
Bezug zu Berlin.<br />
jan kerhart<br />
Der 1960 in Prag geborene Kameramann<br />
lebt heute in Berlin. Kehrhart studierte<br />
bis 1983 an der Karls-Universität<br />
in Prag und begann seine Karriere als<br />
Kameramann bei der DFA in Bonn. Er<br />
wirkte in den 80er Jahren am Aufbau<br />
des ersten RTL-plus-Studios in Deutschland<br />
mit und arbeitete als freier Kameramann,<br />
mit beruflichen Aufenthalten<br />
in Jerusalem, London, Brüssel, Prag<br />
und USA. 1989 gründete er mit einem<br />
Partner die Firma Spectrafilm GmbH<br />
als geschäftsführender Gesellschafter.<br />
1995 gründete er nach dem Verkauf der<br />
Spectrafilm GmbH die Firma Vincent<br />
Filmproduktion GmbH, deren alleiniger<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
er heute noch ist. Seine Arbeiten als<br />
Kamera mann und Regisseur wurden<br />
mehrmals ausgezeichnet.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
22 | | 23<br />
nordrhein-westfalen<br />
gesehen von claus wischmann<br />
buch und regie claus wischmann<br />
kamera marcel schmitz, dieter stürmer<br />
ton filipp forberg<br />
schnitt peter klum<br />
herstellungsleiter ulrich adomat<br />
producer stefan pannen, holger preusse<br />
redaktion jutta krug (wdr)<br />
der autor und regisseur claus wischmann<br />
Der am 24. November 1966 in Witten an<br />
der Ruhr geborene Claus Wischmann<br />
studierte Jura an der Johann Wolfgang<br />
Goethe Universität Frankfurt und Musik<br />
an der Hochschule für Musik und<br />
Darstellende Kunst Frankfurt. Claus<br />
Wischmann hat als Autor und Regisseur<br />
über 40 Dokumentarfilme, Reportagen,<br />
Konzertaufzeichnungen und Porträts<br />
für viele europäische Fernsehanstalten<br />
realisiert, darunter „Barockfest der Stimmen<br />
– aus dem Théâtre des Champs-<br />
Elysées“ (2011/12), „Nicht von dieser Welt<br />
– Der Pianist Murray Perahia“ (2010, rbb/<br />
ARTE), „Aufbruch ins Nord meer – Der<br />
Schatz der Barent s see“ (Drei Teile, 2008,<br />
WDR/rbb/ARTE), „Wagners Meistersänger,<br />
Hitlers Siegfried – Auf der Spur<br />
von Max Lorenz“ (2008, SWR/ORF/SF),<br />
„Grenzenloses Spiel – Der Pianist Boris<br />
Berezovsky“ (2006, ARTE), „Glanz der<br />
Erde – Eisen in China“ (2004, ARD/rbb/<br />
ARTE) u.v.a. Seine Filme, die oft die Musik<br />
zum Thema haben, liefen auf über<br />
100 Festivals weltweit und gewannen<br />
zahlreiche Preise. Sein Dokumentarfilm<br />
„Kinshasa Symphony“ wurde unter<br />
anderem für den Deutschen Filmpreis<br />
und den Grimmepreis nominiert.<br />
Der „Weiße Holunder“ ist eine kleine Welt für<br />
sich. Heimat und Nische für Stammgäste,<br />
Anwohner und Durchreisende. Eine Kölner<br />
Kneipe wie aus dem Bilderbuch, einem aus<br />
den 50er Jahren allerdings. Mit Music-Box,<br />
nikotinvergilbten Wänden, stilechtem Mobiliar<br />
– und mit den alten Schlagern der Zeit, die<br />
Wirtin Margot so liebt.<br />
Sie und ihr Mann Karl sind Herz und Seele des<br />
Lokals. Seit über 20 Jahren sorgen sie dafür,<br />
dass sich im „Weißen Holunder“ eine bunte<br />
Gesellschaft zu Hause fühlt. Eine Mischung<br />
aus Szenegängern, Karnevalisten, Arbeitern<br />
und Anwohnern. Margot und Karl – so verschieden<br />
sie sind – bringen Menschen im<br />
„Holunder“ zusammen, schaffen ein Gefühl<br />
von Geborgenheit, von Heimat in der Großstadt.<br />
Ihre Kneipe ist Kult und hat es sogar<br />
in trendige Reiseführer über Köln geschafft.<br />
Nun beginnt ihr letztes Jahr.<br />
Der Film begleitet das Wirts-Ehepaar, ihre<br />
Kneipe und ihre Gäste von Aschermittwoch<br />
bis zum Karneval des darauffolgenden Jah res.<br />
Frühling, Sommer, Herbst, Winter – schließlich<br />
die fünfte Jahreszeit. Dazwischen liegen<br />
die beliebten wöchentlichen Mitsing-Abende<br />
kölscher Lieder und der „Kommunistenstadel“,<br />
eine Wanderung in der Eifel, der Karneval<br />
und die Nubbelverbrennung, mit der<br />
der Karneval und alle begangenen Sünden zu<br />
Grabe getragen werden. Der brennende Nubbel,<br />
eine selbst gebastelte Strohpuppe, markiert<br />
für Margot und Karl auch das Ende des<br />
Lebens hinterm Tresen.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
24 | | 25<br />
schleswig-holstein<br />
gesehen von lars jessen<br />
buch und regie lars jessen<br />
ko-regie rocko schamoni<br />
kamera timo moritz<br />
ton ulrich fengler<br />
schnitt und postproduktion sebastian schultz<br />
produzent eichholz stuben<br />
filmproduktion lars jessen, eckart lippens<br />
produktionsleitung eckart lippens<br />
redaktion barbara denz (ndr)<br />
der autor und regisseur lars jessen<br />
Fünf Jahre nach seinem Spielfilm „Die<br />
Schimmelreiter“ macht sich Regisseur<br />
Lars Jessen erneut auf den Weg in seine<br />
Heimat Dithmarschen. Seine Dokumentation<br />
versucht, ein Phänomen zu<br />
ergründen, das überall zu beobachten<br />
ist, in Schleswig-Holstein jedoch besonders<br />
ausgeprägt zu sein scheint: das<br />
Aussterben der traditionellen Landgasthöfe.<br />
Die Zeiten, in denen der abendliche<br />
Gaststättenbesuch für einen Großteil<br />
der Dorfgemeinschaft fester Bestandteil<br />
des Alltags war, gehören heute nicht<br />
nur in Henn stedt der Vergangenheit an.<br />
Der schöne alte „Kaisersaal“ steht leer,<br />
sein betagter Wirt sucht verzweifelt<br />
einen Nachfolger. Und der umtriebige<br />
Ex-Bürgermeister möchte viel lieber ein<br />
schönes, modernes Gemeinschaftshaus<br />
bauen, für 1,8 Millionen Euro. Der Film<br />
erzählt vom Abschiednehmen, von Vergangenem,<br />
vom Wert der Traditionen<br />
und der unaufhaltsamen Wucht der Veränderung.<br />
geboren 1969 in Kiel. Nach dem Magisterstudium<br />
(Geschichte, Politik, Philosophie)<br />
an der Universität Köln absolvierte<br />
er den Zusatzstudiengang ‚Film/<br />
Fernsehen‘ an der Kölner Kunsthochschule<br />
für Medien. Es folgten ein Regievolontariat<br />
bei der Serie „Lindenstraße“<br />
und eine langjährige Mitarbeit beim<br />
Kölner TV-Projekt „Kanal 4“. Seit Jahren<br />
führt er immer wieder erfolgreich<br />
Regie fürs Kino und zahlreiche Fernsehformate<br />
und Serien wie etwa „Großstadtrevier“.<br />
Mit „Am Tag als Bobby<br />
Ewing starb“ gewann er 2005 den „Max<br />
Ophüls Preis“ für den besten Spielfilm.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
26 | | 27<br />
sachsen<br />
gesehen von ina borrmann<br />
buch, regie und produktion ina borrmann<br />
kamera sebastian hattop, johannes kaltenhauser,<br />
susan gluth<br />
sprecherin caroline korneli<br />
montage florian köhler<br />
ton günther strebl<br />
musik simon stockhausen<br />
herstellungsleitung marc wächter<br />
redaktion katja wildermuth (mdr)<br />
die autorin und regisseurin ina borrmann<br />
geboren in Freiberg/Sachsen, aufgewachsen<br />
und sozialisiert in der DDR,<br />
Schulzeit – POS und EOS in Freiberg,<br />
Besuch der Betriebsschule des Gesundheits-<br />
und Sozialwesens in Karl-Marx-<br />
Stadt. Danach Facharbeiterin für Krankenpflege.<br />
1990 Umzug nach Ulm, wo<br />
Ina Borrmann als Krankenpflegerin im<br />
Evangelischen Altenzentrum Dornstadt<br />
arbeitete. 1991 zog sie nach München<br />
und studierte dort Theaterwissenschaften<br />
und Germanistik an der LMU, danach<br />
an der Hochschule für Fernsehen<br />
und Film München, Abteilung Film und<br />
Fernsehspiel. 2008 ging Ina Borrmann<br />
nach Berlin, wo sie Moderationen und<br />
Kinotouren für diverse Verleihfirmen<br />
sowie die Moderation und das Guest<br />
Management für zahlreiche Filmfestivals<br />
übernahm. Heute arbeitet sie als<br />
freie Autorin, Regisseurin und Kamerafrau.<br />
Ein Sommer im Jahr 1987. Meine Heimatstadt<br />
Freiberg in Sachsen wurde<br />
800 Jahre alt. Die Stadt erwachte und<br />
mit ihr die Menschen. Ich war 16. Die<br />
großen Ferien begannen. Und mir<br />
stieß etwas Unvergleichliches zu:<br />
meine erste Liebe. Sie war groß und<br />
einzig, weil ich noch nichts erlebt<br />
hatte, woran sich diese Liebe messen<br />
ließ. Sie war nur um ihrer selbst willen<br />
da. Er ging mit den Worten „Lass<br />
die Zeit vergehen und lass Dich eine<br />
Frau werden, dann werden wir uns<br />
eines Tages wieder sehen.“<br />
Ich bin zurückgekehrt zu den Orten<br />
meiner Erinnerung. Ich hatte ihn angerufen.<br />
Seine Stimme klang jung am<br />
Telefon. Ich wollte herausfinden, was<br />
geblieben war, und plötzlich stand<br />
er als Westernhagen-Double vor mir.<br />
Das alte Stadtbad, in dem er mir den<br />
ersten Kuss gab, ist durch einen Wasserpark<br />
mit Rutschen und Whirlpool<br />
ersetzt worden. Aus Jugendklubs<br />
wurden Drogeriemärkte. Auf grünen<br />
Wiesen stehen Lidl-Hallen, Sonderpostenläden<br />
und Tankstellen. Wie<br />
schwer ist es, an solchen Orten seine<br />
Erinnerungen zu finden? Ist die Vergangenheit<br />
noch auffindbar?
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
28 | | 29<br />
thüringen<br />
gesehen von dominique horwitz<br />
buch und regie dominique horwitz, anna schmidt<br />
kamera axel funk<br />
ton frank scheufler<br />
schnitt mario biehl<br />
produktionsleitung evelyn wenzel<br />
redaktion katja wildermuth (mdr)<br />
der autor und regisseur dominique horwitz<br />
Am 23. April 1957 als Sohn französischer<br />
Eltern in Paris geboren, zog Dominique<br />
Horwitz 1971 mit der Familie nach Berlin.<br />
Nach dem Abitur am französischen<br />
Gymnasium arbeitete er zunächst als<br />
Verkäufer. 1976 spielte er im Alter von<br />
19 Jahren seine erste Fernsehrolle, gefolgt<br />
von einem „Tatort“ und dem ersten<br />
Kinofilm „David“ unter Regie von Peter<br />
Lilienthal. Ende der 1970er Jahre begann<br />
Horwitz seine Theaterkarriere, erhielt<br />
Engagements in Tübingen, München,<br />
Hamburg und Berlin. Zahlreiche Film-,<br />
Fernseh- und Bühnenrollen folgen, so<br />
war Horwitz u.a. in Dieter Wedels TV-<br />
Erfolg „Der große Bellheim“ (1992) zu<br />
sehen. Den Kinozuschauern prägte sich<br />
Horwitz durch Filme wie „Stalingrad“<br />
(1992) von Joseph Vilsmaier, „Nachtgestalten“<br />
von Andreas Dresen (1999) und<br />
auch als böser Sportlehrer Daume in<br />
„Sams in Gefahr“ (2003, Regie: Ben Verbong)<br />
ein. In diesem Jahr wirkte er u.a.<br />
in „Löwenzahn – Das Kinoabenteuer“<br />
von Peter Timm mit. Außerdem tritt<br />
Dominique Horwitz als Sänger der „Die<br />
Dreigroschenoper“ nach Brecht und<br />
Weill und als Interpret Jacques Brels auf.<br />
Weimar ist auf den ersten Blick nichts<br />
anderes als eine große Museumsstadt,<br />
ein Abziehbild deutscher Kulturgeschichte.<br />
Um den Bildungsbürger anzulocken,<br />
möchte man in dieser Stadt<br />
hauptsächlich das Bild der Klassik konservieren<br />
und ganz auf die Attraktivität<br />
der Kulturgeschichte bauen. Das Bewahren<br />
aber kostet viel Geld; Geld, das<br />
fehlt, um Modernes zu entdecken oder<br />
entstehen zu lassen. Weimars Blütezeit<br />
als führende Stadt für das Geistes- und<br />
Kulturleben im Land liegt Jahrhunderte<br />
zurück. Dafür bezahlt es jetzt seinen<br />
Preis – den Preis, auf Erneuerung zu<br />
verzichten. Warum? Weil die Touristen<br />
genau das von Weimar erwarten. Aber<br />
was genau wollen die Touristen? Wofür<br />
geben die ihr Geld aus? Was lassen sie<br />
sich Kultur kosten und vor allem welche<br />
Kultur?<br />
Der vor 56 Jahren in Paris geborene<br />
Schauspieler, Sänger und Regisseur Dominique<br />
Horwitz lebt seit 2003 unweit<br />
der wohl deutschesten aller deutschen<br />
Städte – Weimar; Stadt der Klassik,<br />
Gründungsort der Weimarer Republik,<br />
des Bauhauses und der Hitlerjugend,<br />
kreisfreie Stadt, Universitätsstadt und<br />
Kulturhauptstadt Europas 1999. Heute<br />
hat Weimar knapp 63 Tausend Einwohner.<br />
Einer von ihnen ist Gunter Grobe,<br />
seines Zeichen Kutscher. Mit ihm erlebt<br />
Horwitz die Stadt, die sein Zuhause geworden<br />
ist.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
30 | | 31<br />
rheinland-pfalz<br />
gesehen von nico hofmann und julian vogel<br />
buch und regie nico hofmann und julian vogel<br />
kamera timm kröger<br />
steadycam andreas kielb<br />
sounddesign david rädler<br />
sprecherin jeanette hain<br />
tonmischung bertin molz<br />
schnitt hannes bruun<br />
herstellungsleitung michael jungfleisch<br />
produktionsleitung thomas lorenz (swr)<br />
producer philipp walz, ruben steingrüber<br />
produzent jochen laube (teamworx)<br />
redaktion gudrun hanke-el ghomri (swr)<br />
Zwei große Wirtschaftszweige prägen<br />
Rheinland-Pfalz: der Weinbau und<br />
die chemische Industrie, die sich am<br />
Rheinufer angesiedelt hat. Die Skyline<br />
der Industriebauten und die idyllisch<br />
wirkenden Weinberge - auf den ersten<br />
Blick zwei Arbeitswelten, die unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten. Was<br />
verbindet sie dennoch? Nico Hofmann,<br />
einer der bekanntesten Filmproduzenten<br />
Deutschlands und gebürtiger Pfälzer,<br />
geht dieser Frage nach.<br />
Vor mehreren Millionen Jahren war die<br />
Region Rheinland-Pfalz der Boden eines<br />
riesigen Urmeeres. Aus Plankton wurde<br />
Öl, aus Muscheln Kalkstein. Das Öl verarbeitet<br />
die BASF zu verschiedensten<br />
Produkten, ohne die unser modernes<br />
Leben kaum vorstellbar wäre. Und auf<br />
dem Kalkboden wächst der Riesling,<br />
der die Pfalz berühmt gemacht hat.<br />
Gemeinsam sind der Chemieindustrie<br />
und dem Weinbau auch die Herstellung<br />
von Stoffen und die Perfektion, die ihre<br />
Arbeitsvorgänge bestimmt.<br />
Der Film von Nico Hofmann und Julian<br />
Vogel ist eine essayistische Betrachtung<br />
zweier sehr unterschiedlicher Arbeitswelten<br />
und eine persönliche Erkundung<br />
des Landes Rheinland-Pfalz.<br />
die autoren und regisseure nico hofmann<br />
Nico Hofmann, geboren am 4. Dezember<br />
1959 in Heidelberg als Sohn zweier<br />
Journalisten, steht als Produzent und<br />
von der Regie, um die Produktionsfirma<br />
teamWorx Television & Film GmbH zu<br />
gründen. Das Unternehmen der UFA/<br />
Regisseur für Filme, die außergewöhnliche<br />
FremantleMedia Gruppe entwickelte<br />
Geschichten auf hohem handwerk-<br />
sich rasch zu einem der wichtigsten<br />
lichem Niveau erzählen. Nach einem Player der deutschen Filmbranche.<br />
zweijährigen Zeitungs-Volontariat studierte<br />
er an der Hochschule für Fernsehen<br />
und Film in München. Sein Kinodebüt<br />
„Land der Väter, Land der Söhne“<br />
erhielt u.a. den Bayerischen Filmpreis<br />
1989. Mit Fernsehfilmen avancierte er<br />
zu einem der erfolgreichsten deutschen<br />
Regisseure der 90er Jahre. Die ersten<br />
Folgen des Serienklassikers „Balko“, der<br />
Justizkrimi „Der große Abgang“ und der<br />
medien-kritische Thriller „Der Sandmann“<br />
mit Götz George erregten Aufsehen.<br />
1998 verabschiedete er sich mit<br />
dem Kino-Thriller „Solo für Klarinette“<br />
Event-Produktionen wie „Der Tunnel“,<br />
„Die Flucht“, „Dresden“, „Das Wunder<br />
von Berlin“ und „Mogadischu“ machten<br />
teamWorx zum europaweiten Marktführer<br />
im Bereich Event-Fernsehen,<br />
außerdem setzte Hofmann wichtige<br />
Trends in der deutschen Fernsehlandschaft<br />
durch Produktionen mit brisanten<br />
Themen wie „Willkommen zuhause“,<br />
der die Traumatisierung deutscher<br />
Kriegsheimkehrer durch den umstrittenen<br />
Bundeswehreinsatz in Afghanistan<br />
thematisiert, und „Bis nichts mehr<br />
bleibt“, dem ersten fiktionalen Film<br />
julian vogel<br />
Geboren am 16. November 1985 in lichen organisierte und mit ihnen zusammen<br />
Frankfurt am Main, begann Julian Vogel<br />
eine monatliche Sendung<br />
2004, Kurzfilme zu drehen. Im selben<br />
Jahr arbeitete er sechs Wochen in Ghana<br />
als Feiwilliger für die „Baobab Children<br />
Foundation“ an einer Dorfschule, wo er<br />
Englisch unterrichtete und mit einem<br />
ghanaischen Lehrer eine Schultheatergruppe<br />
aufbaute. Nach dem Abitur<br />
2005 absolvierte er ein Freiwilliges soziales<br />
Jahr in der KMA/Antenne, einem<br />
Kreuzberger Jugendkulturzentrum, an<br />
dem er Kurzfilmworkshops mit Jugend-<br />
auf dem Offenen Kanal Berlin produzierte.<br />
Danach bereiste er 2006 für<br />
ein Jahr Südostasien. Dort arbeitete er<br />
für das Tsunami Voluteer Center und<br />
drehte später seinen ersten längeren<br />
Dokumentarfilm, für den er drei Monate<br />
lang einen Fahrradzirkus auf der<br />
Reise von Bangkok nach Kuala Lumpur<br />
mit der Kamera begleitete. Von 2007<br />
bis 2009 studierte er an der FU Berlin<br />
Filmwissenschaften und Philosophie.<br />
über einen Scientology-Aussteiger. Es<br />
folgten zahlreiche erfolgreiche Filme.<br />
Der Event-Dreiteiler „Unsere Mütter,<br />
unsere Väter“ löste deutschlandweit<br />
eine generationenübergreifende Debatte<br />
aus. „Unsere Mütter, unsere Väter“<br />
wurde zuletzt sogar in die USA verkauft.<br />
Für seine Leistungen als Produzent und<br />
Regisseur wurde Nico Hofmann vielfach<br />
ausgezeichnet. Er engagiert sich seit<br />
vielen Jahren für den Filmnachwuchs.<br />
Seit 1995 lehrt er als Professor für den<br />
Fachbereich „Szenischer Film“ an der<br />
Filmakademie Baden-Württemberg in<br />
Ludwigsburg. Seit dem Frühjahr 2008<br />
verantwortet Nico Hofmann zusätzlich<br />
als Geschäftsführer und Filmproduzent<br />
die Aktivitäten der UFA Cinema.<br />
Im Wintersemester 2008/09 machte er<br />
ein „Erasmus“-Semester an der Istanbul<br />
Bilgi Üniversitesi (Fachrichtung Film<br />
und Fernsehen). Seit Oktober 2009 studiert<br />
Julian Regie an der Film akademie<br />
Baden-Württemberg. Von September<br />
bis Dezember 2011 erhielt er ein Stipendium<br />
für das Austauschprojekt „Fiction<br />
35“ an der La Fémis, Paris. Unter anderem<br />
führte er bei dem Dokumentarfilm<br />
„Palast“ (2013), einer Beobachtung<br />
des Lebens im Sozialpalast in Berlin-<br />
Schöne berg, Regie.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
32 | | 33<br />
bremen<br />
gesehen von jan böhmermann<br />
buch und regie jan böhmermann<br />
kamera jay-patrick arbeiter<br />
ton alexander werth<br />
schnitt julian schleef<br />
compositing matthias gerding<br />
ausstattung lea fumy, simon rupieper<br />
producerin jule ott<br />
aufnahmeleitung martin borchers<br />
produzent philipp käßbohrer (bildundtonfabrik)<br />
produktion matthias schulz<br />
redaktion britta-susann lübke (radio bremen)<br />
Warum ist das kleine <strong>Bremen</strong><br />
eigentlich ein unabhängiges, eigenes<br />
Bundesland? Dieser Frage<br />
widmet sich der 1981 in <strong>Bremen</strong>-<br />
Gröpelingen geborene und in<br />
<strong>Bremen</strong>-Vegesack aufgewachsene<br />
Satiriker und Hobbyhistoriker<br />
Jan Böhmermann. Der mit dem<br />
Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnete<br />
und Grimme-Preis-nominierte<br />
Moderator entdeckt in<br />
einer spannenden, persön lichen<br />
und gewissenhaft recherchierten<br />
Spurensuche gemeinsam mit<br />
dem Regisseur und Produzenten<br />
Philipp Käßbohrer, Träger des<br />
Deutschen Fernsehpreises 2012,<br />
das bislang völlig unbekannte<br />
Geheimnis hinter der Bremer<br />
Unabhängigkeit.<br />
<strong>Bremen</strong>, einst reiche und bedeutende<br />
Hansestadt, ist heutzutage<br />
hoch verschuldet, im Bildungswettstreit<br />
auf den letzten Plätzen,<br />
wirtschaftlich kämpfend und<br />
politisch kaum relevant. Warum<br />
drängen die Bremer trotzdem<br />
immer noch nach Freiheit? Wie<br />
kann sich <strong>Bremen</strong> seine Unabhängigkeit<br />
überhaupt leisten?<br />
Welch mysteriöse Rolle der verwitterte,<br />
übergroße Ziegelstein-<br />
Elefant am Bremer Hauptbahnhof<br />
dabei spielt und was die<br />
Ko lonialgeschichte Deutschlands<br />
für die Freiheit des Zweistädtestaates<br />
an der Weser bedeutet,<br />
versucht Jan Böhmermann in<br />
seiner bildstarken und investigativen<br />
Kurzdokumentation erstmals<br />
zu ergründen.<br />
der autor und regisseur jan böhmermann<br />
Geboren 1981 in <strong>Bremen</strong>, begann Jan<br />
Böhmermann schon früh mit ersten<br />
Comedyexperimenten im Schülerkabarett<br />
„Anti-Toxin“. 1999 startete er seine<br />
Rundfunkkarriere als Moderator und<br />
Reporter bei <strong>Radio</strong> <strong>Bremen</strong>. Nach seinem<br />
ARD-Volontariat folgten ab 2003<br />
zahlreiche Engagements als Moderator<br />
und Autor für Hörfunk und Fernsehen<br />
bei <strong>Radio</strong> <strong>Bremen</strong>, hr und WDR.<br />
Für WDR 1LIVE moderierte er zwischen<br />
2004 und 2011 zahllose Shows und<br />
Sendungen. Im Jahr 2007 schrieb er gemeinsam<br />
mit einer Handvoll „Titanic“-<br />
ter, Autor und Sidekick im Ensemble der<br />
„Die Harald Schmidt Show“. Böhmermanns<br />
satirisches Gemeinschaftskundebuch<br />
„Alles, alles über Deutschland“<br />
erschien 2009. 2013 folgte „Förderschulklassenfahrt“,<br />
ein pädagogisch wertvolles<br />
Eventhörspiel, das er zusammen mit<br />
Klaas Heufer-Umlauf schrieb, sprach<br />
und produzierte. Seit 2010 führt er jede<br />
Donnerstagnacht durch die zweistündige<br />
Satire-Live-Talkshow „LateLine“, die<br />
bei sechs jungen ARD-Hörfunksendern<br />
und im Internet ausgestrahlt wird –<br />
seit April 2013 vierzehntägig auch als<br />
Redakteuren die Satireshow „echt Böhmermann“<br />
Fernsehsendung auf EinsPlus. 2012<br />
fürs Freitagabendprogramm<br />
des WDR Fernsehens. Für die Sendung<br />
„TV Helden“ erhielt Böhmermann den<br />
„Deutschen Fernsehpreis 2009“. Von<br />
2009 bis 2012 arbeitete er als Chefrepor-<br />
moderierte, schrieb und produzierte er<br />
gemeinsam mit Bestsellerautorin Charlotte<br />
Roche die sonntägliche Unterhaltungssendung<br />
„Roche & Böhmermann“,<br />
die in der Kategorie Unterhaltung für<br />
den „Grimme-Preis 2013“ nominiert<br />
wurde. Gemeinsam mit dem Musiker<br />
Olli Schulz führt Böhmermann seit 2012<br />
durch die sonntägliche <strong>Radio</strong>satireshow<br />
„sanft & sorgfältig“ bei radioeins. 2013<br />
zeichnete das Medium-Magazin den<br />
32-Jährigen als „Unterhaltungsjournalist<br />
des Jahres“ aus. Im Herbst 2013 startet<br />
das wöchentliche „Neo Magazin“ mit<br />
Jan Böhmermann auf ZDFneo.
<strong>16x</strong>Deutschland<br />
34 | | 35<br />
hamburg<br />
gesehen von özgür yildirim<br />
regie und konzept özgür yildirim<br />
produzent, konzept, herstellungsleitung raoul reinert<br />
kamera matthias bolliger<br />
schnitt sebastian thümler<br />
ton- und sounddesign maarten van de voort<br />
produktionsleitung eva-maria wittke (ndr)<br />
redaktion barbara denz (ndr)<br />
der autor und regisseur özgür yildirim<br />
Der Hamburger Regisseur Özgür Yildirim<br />
(33) – bekannt durch „Chiko“, „Blutzbrüdaz“<br />
und „Tatort“ – zeigt für „<strong>16x</strong>Deutschland“<br />
sein Hamburg, eine Stadt, die für<br />
den gebürtigen Hamburger mit türkischen<br />
Wurzeln die Stadt der Kreativen,<br />
der Musiker, der Tänzer und der Rapper<br />
ist. Die Newcomer-Band „kollektiv22“<br />
steht im Mittelpunkt seiner Dokumentation.<br />
Das siebenköpfige Künstlerkollektiv<br />
aus dem Schanzenviertel steht nicht<br />
nur für Musik, sondern auch für Texte,<br />
Gedichte, Kurzfilme, Ausstellungen, Theater<br />
und Fern sehen. Momentan konzentrieren<br />
sie sich als Band auf ihren „Folk ’n’<br />
Soul“ und versuchen, immer mehr Einflüsse<br />
und Musik-Genres einzubauen. Sie<br />
ernten Beifall für ihre Straßengigs auf<br />
dem Schulterblatt und dürfen auf einem<br />
der angesagtesten Musikfestivals Hamburgs<br />
auftreten: dem Dockville. Ob sie<br />
den Durchbruch mit ihrem neuen Hamburg-Song<br />
schaffen und einen großen<br />
Plattendeal bekommen? Gedreht wurde<br />
auf der Straße, in Wohnungen einiger<br />
Bandmitglieder, im Proberaum und auf<br />
den Dächern von Hamburg. Überall dort,<br />
wo ihre Musik entsteht und atmet. Yildirim<br />
hat die Musiker bis zu ihrem großen<br />
Auftritt beim Hamburger Dockville Festival<br />
am 18. August begleitet.<br />
Özgür Yildirim wurde bekannt mit<br />
dem Kinospielfilm „Chiko“, der auf der<br />
Berlinale 2008 Weltpremiere hatte und<br />
mit dem er den Deutschen Filmpreis<br />
für das beste Drehbuch gewann. Geboren<br />
1979 in Hamburg, veröffentlichte<br />
Yildirim seinen ersten Roman bereits<br />
im Alter von 14 Jahren, studierte 2002-<br />
04 an der Universität für Theater, Musiktheater<br />
und Film, der heutigen Hamburg<br />
Media School, und machte dort<br />
2004 sein Diplom. Seine vielbeachteten<br />
Studentenfilme waren für zahlreiche<br />
Nachwuchspreise nominiert, darunter<br />
Short Tiger, First Steps und Studio<br />
Hamburg Preis. 2011 kam Yildirims<br />
Spielfilm „Blutzbrüdaz“ (Produktion:<br />
Corazón International und Constantin<br />
Film) in die Kinos, die Hauptrolle spielte<br />
Sido. Fertiggestellt und am 28. April<br />
2013 in der ARD aus gestrahlt wurde<br />
der „Tatort: Feuerteufel“, der erste Film<br />
der neugeschaffenen Reihe von Norddeutschland-Tatorten<br />
mit Wotan Wilke<br />
Möhring. Aktuell schreibt er an mehreren<br />
Kinodrehbüchern. Gemeinsam<br />
studierten Regisseur Özgür Yildirim,<br />
Kameramann Matthias Bolliger und<br />
Produzent Raoul Reinert von 2002 bis<br />
2004 am Filmstudium Hamburg. Editor<br />
Sebastian Thümler schnitt einige<br />
ihrer Filme.
Impressum<br />
Pressekontakt<br />
Herausgegeben von der Programmdirektion<br />
Erstes Deutsches Fernsehen/Presse und Information<br />
Redaktion:<br />
Bildredaktion:<br />
Texte:<br />
Bildnachweis:<br />
Grafik:<br />
Druck:<br />
Dr. Lars Jacob<br />
Rita Jacobi<br />
ARD Landesrundfunkanstalten<br />
Titel/Rücktitel:WDR/Holger Möllenberger;<br />
rbb/Jenny Sieboldt (S.2, l.), rbb/Oliver Ziebe (S.2, r.), ARD/Herby Sachs<br />
(S.3), Susie Knoll (S.4/5), Michael Callies (S.6/7), Arno Declair (S.6 kl.<br />
Foto re.), Sherryl Burgard, Pascal Klein, Felix Wilcken (Comic), Thomas<br />
Carlé (S.8/9); Andreas Dresen (S.10/11), rbb/Klaus-Dieter Fahlbusch<br />
(S.11 kl. Foto re.); Sebastian Schultz (S.12/13); Dominic Godehardt<br />
(S.14/15), Jan Brockmann (S.15 kl. Foto li.), MDR/Stefan Rauchhaus<br />
(S.15 kl. Foto r.); Rosa Hannah Ziegler (S.16/17), Gerhard Ziegler (S.16 kl.<br />
Foto l.), Silva Rikala (S.16 kl.Fotos M. u. r.); Stephan Schneider (S.18/19),<br />
Sarah Moll (S.19 kl. Foto l.), André Pfennig (S.19 kl. Foto M. u. r.); Jan<br />
Kerhardt (S.20/21); rbb/Oliver Ziebe (S.20 kl. Foto r.); WDR/Holger<br />
Möllenberg (S.22/23); Lynn Baur (S.24/25); MDR/Repro (S.26/27) ,<br />
Carmen Jasmyn Hoffmann (S.27 kl. Foto r.); Christina Werner (S.28/29);<br />
Timm Kröger (S.30/31), Carina Neubohn (S.31 kl. Foto l.), Özden Uzun<br />
(S. 31 kl. Foto M.), Ruben Steingrüber (S.31 kl. Foto r.); bildundtonfabrik/<br />
Philipp Käßbohrer (S.32/33); NDR/Sandra Hoever (S.34/35).<br />
din jank_münchen<br />
Steininger Druck e.K., Ismaning<br />
Agnes Toellner<br />
Presse und Information Das Erste<br />
Tel.: 089/5900-3876, Fax: 089/5501259<br />
E-Mail: Agnes.Toellner@DasErste.de<br />
Online<br />
www.DasErste.de/<strong>16x</strong>Deutschland<br />
Fotos<br />
www.ard-foto.de<br />
O-Töne<br />
https://presse.daserste.de