"16x Deutschland" [PDF, 4.483 Kb] - Radio Bremen
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<strong>16x</strong>Deutschland<br />
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baden-württemberg<br />
gesehen von andres veiel<br />
buch und regie andres veiel<br />
kamera hans rombach<br />
ton paul oberle<br />
schnitt barbara giess<br />
sounddesign daniel weis<br />
musik lorenz dangel<br />
herstellungsleitung melanie berke<br />
produktionsleitung thomas lorenz (swr)<br />
produzent thomas kufus (zero one film-produktion)<br />
redaktion gudrun hanke-el ghomri (swr)<br />
der autor und regisseur andres veiel<br />
Er ist der dienstälteste Fahrlehrer Deutsch lands.<br />
Mit seinen 85 Jahren setzt sich Friedrich Gauch<br />
noch täglich ins Fahrschulauto. Sein Sohn Marcus,<br />
ebenfalls Fahrschullehrer und jetzt Inhaber<br />
des väterlichen Betriebs, überlässt ihm die<br />
schwierigsten Fälle: Spätaussiedler, Migranten,<br />
die oftmals kaum Deutsch können. Friedrich<br />
Gauch kommt mit jedem klar und vor allem: Er<br />
bringt alle durch die Prüfung. Zuhause hat seine<br />
Frau Lotte, Mitte 80, das Regiment. Sie versorgt<br />
Mann und Sohn, nimmt die Anrufe der<br />
Schüler entgegen, koordiniert den theoretischen<br />
Unterricht, der im einheimischen Hobbykeller<br />
stattfindet. Im Juli beging die Fahrschule ihr<br />
50-jähriges Jubiläum, der Sohn seinen fünfzigsten<br />
Geburtstag. Beides wurde groß gefeiert, mit<br />
zahlreichen Fahrschülern, die Dank der Gauchs<br />
ihren Führerschein gemacht haben. Ein riesiges<br />
Fest, denn Weinheim ist Gauch und Gauch ist<br />
Weinheim.<br />
Andres Veiel porträtiert ein ganz besonderes<br />
Familienunternehmen im Schwabenland. Er erzählt<br />
von einem Fahrlehrer, der von seiner beruflichen<br />
Leidenschaft nicht lassen kann. Und<br />
vom Arbeitsalltag und dem Existenzkampf eines<br />
Familienunternehmens in Baden-Württemberg.<br />
Geboren 1959 in Stuttgart gehört Andreas Veiel zu den wichtigsten<br />
deutschen Regisseuren. Parallel zu seinem Psychologie-Studium<br />
absolvierte er Ende der 80er eine Regie- und Dramaturgie-<br />
Ausbildung am Künstlerhaus Bethanien unter der Leitung des<br />
polnischen Regisseurs Krzysztof Kiewlowski. Nach seinem Kinodebüt<br />
„Winternachtstraum“ folgt 1994 der preisgekrönte Dokumentarfilm<br />
BALAGAN, in der er die jüdisch-palästinensische<br />
Theatergruppe Akko porträtiert. In seinem persönlichsten Film<br />
„Die Überlebenden“ (1996) macht er sich auf die Spuren von drei<br />
Klassenkameraden, die sich umgebracht haben. In dem vielfach<br />
ausgezeichneten „Black Box BRD“ stellt er die Lebensläufe des<br />
erschossenen RAF-Terroristen Wolfgang Grams und des Bankiers<br />
Alfred Herrhausen gegenüber, der von der RAF ermordet<br />
wurde. 2004 beendet Veiel mit „Die Spielwütigen“ seine dokumentarische<br />
Langzeitbeobachtung über vier Schauspielschüler<br />
von der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.<br />
Sein Theaterstück „Der Kick“ über einen brutalen Foltermord im<br />
brandenburgischen Dorf Potzlow wird am Berliner Maxim Gorki<br />
Theater und am Theater Basel aufgeführt, 2006 kommt die<br />
Verfilmung ins Kino. „Wer wenn nicht wir“, der erste Spielfilm<br />
von Andres Veiel, hat die Vorgeschichte der RAF zum Thema und<br />
kreist um die Personen Bernward Vesper, Gudrun Ensslin und<br />
Andreas Baader. 2011 feiert der Film im Wettbewerb der Berlinale<br />
seine Premiere. Der Film wird vielfach ausgezeichnet, u.a. 2011<br />
mit dem Deutschen Filmpreis in Bronze, dem Hessischen Filmpreis<br />
für den besten Spielfilm und für die beste Hauptdarstellerin.<br />
2012 führt Veiel Gespräche mit (ehemaligen) Vorstandsmitgliedern<br />
verschiedener Banken. Daraus entwickelt er das<br />
Stück „Das Himbeerreich“, das am Staatstheater Stuttgart und<br />
am Deutschen Theater Berlin im Januar 2013 uraufgeführt wird.