"16x Deutschland" [PDF, 4.483 Kb] - Radio Bremen
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<strong>16x</strong>Deutschland<br />
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bayern<br />
gesehen von udo wachtveitl<br />
buch, regie und sprecher udo wachtveitl<br />
kamera ralph zipperlen<br />
ton daniel lehner<br />
schnitt marianne aschenbrenner<br />
produktionsleitung kurt hippel<br />
redaktion christel hinrichsen (br)<br />
der autor und regisseur udo wachtveitl<br />
Kein deutsches Land ist so ein zuverlässiger und wirkmächtiger<br />
Lieferant für Stimmungen, Klischees und Bilder wie<br />
Bayern. Zu Bayern fällt jedem etwas ein, vor allem, wenn er es<br />
nicht kennt: Idylle, Jobmaschine, Hightech-Dorado, Heimat,<br />
Hort finsterer Tümelei, Musterschüler, Disneyland, konservativer<br />
Monolith, Sehnsuchtsort …<br />
Neben Autos und Spitzenfußball produziert Bayern sehr erfolgreich<br />
auch sein eigenes Image. Und dieses ist dominiert<br />
von München und vom Voralpenland, einem schmalen Streifen<br />
am Nordrand der Berge, eigentlich nur ein kleiner Teil<br />
Bayerns.<br />
Ein Thema in Bayern ist, dass Bayern selbst immer ein Thema<br />
ist. Gastronomie, Tracht, Dialekt, manchmal sogar der Glaube,<br />
alles wird verwurstelt zu einem Instant-Wohlfühl-Oktoberfest-Bayern.<br />
Bayern! Ein Name wie ein Pfund, wie von einem<br />
Marketingstrategen erfunden. Bayern ist selbst zur Marke<br />
geworden, und diese Marke ist so stark und präsent, dass sie<br />
als Vehikel für alles Mögliche herhalten muss. Hinter dieser<br />
Marke verbirgt sich ungeprüft Stimmiges und Unpassendes,<br />
Großartiges und Schauerliches, oft verstellt sie den Blick auf<br />
das, was Bayern auch ist: Nämlich auch ganz anders. Es kommt<br />
nur nicht immer dazu.<br />
Geboren am 21. Oktober 1958 in München,<br />
nahm Udo Wachtveitl nach dem<br />
Abitur privat Schauspielunterricht, studierte<br />
an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München Jura und schloss sein<br />
Philosophiestudium mit dem Magister<br />
Artium ab. Seit 1982 wirkte er in bis heute<br />
bekannten BR-Serien mit, darunter<br />
in „Rumplhanni“ und 1984 in der Bierbrauer-Saga<br />
„Die Wiesingers“. 1987 wurde<br />
Wachtveitl zum „Paragraphen Fritzi“<br />
in Franz Xaver Bogners 44-teiliger BR-<br />
Serie „Zur Freiheit“. Seit 1991 ermittelt<br />
Udo Wachtveitl als Kriminalhauptkommissar<br />
Franz Leitmayr am und im<br />
„Tatort“ des Bayerischen Rundfunks.<br />
Festnageln lässt er sich auf diese Rolle<br />
aber auch nach dem 65. Fall mit Miroslav<br />
Nemec nicht. Udo Wachtveitl hat<br />
unterschiedlichste Charaktere in vielen<br />
Fernseh filmen verkörpert. Zusätzlich<br />
zu seiner Tätigkeit als Schauspieler<br />
gab Wachtveitl 2000 im Ersten sein<br />
Debüt als Fernsehautor und -regisseur<br />
mit „Silberdisteln“. Regie führte Wachtveitl<br />
2000 in der ARD-Gaunerkomödie<br />
„Krieger und Liebhaber“. Neben seinen<br />
Aktivitäten fürs Fernsehen ist Udo<br />
Wachtveitl genauso auf der Bühne präsent,<br />
so 2004 in den Landestheatern von<br />
Landshut und Passau, in der Titelrolle<br />
von Robert Hültners „Schikaneder“. Im<br />
Januar 2007 interpretierte Wachtveitl<br />
im Münchner Volkstheater Hültners<br />
Schikaneder-Roman „Der Sommer der<br />
Gaukler“. 2006 spielte Wachtveitl am<br />
Landestheater Innsbruck in Bert Brechts<br />
„Dreigroschenoper“ den Mackie Messer.<br />
Außerdem nahm er im Januar 2008 für<br />
den MDR in Leipzig „Der Gott des Gemetzels“<br />
von Yasmina Reza als Hörspiel<br />
auf. Im Jahre 2011 spielte er die Rolle des<br />
Trotzki in der Uraufführung des Albert<br />
Ostermaier Stückes „Der Aufstand“ bei<br />
den Ruhrfestspielen in Recklinghausen.<br />
Was einst nur als Gag gedacht war, feiert<br />
demnächst Fünfzehnjähriges: Seit<br />
Herbst 1998 tourt Wachtveitl mit Hans<br />
Kriss als Ko-Sprecher, Andreas Koll (Akkordeon),<br />
Erwin Rehling (Percussion)<br />
und Sebastiano Tramontana (Posaune)<br />
mit der musikalisch untermalten<br />
Lesung „Mörderisches Bayern“ – Ausschnitte<br />
aus Robert Hültners preisgekrönter<br />
Krimitrilogie.