Noxen aufspüren â und auf Distanz halten - ratgeber-fitness.de
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medizin<br />
Zertifizierte Fortbildung<br />
<br />
Berufs<strong>de</strong>rmatosen<br />
<strong>Noxen</strong> <strong>auf</strong>spüren –<br />
<strong>und</strong> <strong>auf</strong> <strong>Distanz</strong> <strong>halten</strong><br />
Berufs<strong>de</strong>rmatosen be<strong>de</strong>uten für die Betroffenen meist erhebliches Leid – nicht nur durch die Krankheit selbst,<br />
son<strong>de</strong>rn auch im Hinblick <strong>auf</strong> die gesamten Lebensumstän<strong>de</strong> oft bis hin zur Berufs<strong>auf</strong>gabe. Der Hausarzt hat es<br />
in <strong>de</strong>r Hand, dass fragliche Effloreszenzen als Berufs<strong>de</strong>rmatosen abgeklärt <strong>und</strong> frühzeitig therapiert wer<strong>de</strong>n.<br />
➔<br />
Berufsbedingte Hauterkrankungen sind seit Jahren zahlenmäßig<br />
<strong>de</strong>r Spitzenreiter unter <strong>de</strong>n Berufskrankheiten.<br />
Mehr als ein Viertel aller gemel<strong>de</strong>ten Verdachtsfälle <strong>auf</strong> Berufskrankheiten,<br />
die an die zuständigen Unfallversicherungsträger<br />
gemel<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n, beziehen sich <strong>auf</strong> Berufs<strong>de</strong>rmatosen. Im Jahr<br />
2004 wur<strong>de</strong>n 14 778 Verdachtsanzeigen für eine berufsbedingte<br />
Hauterkrankung an die gewerblichen Unfallversicherungsträger<br />
erstattet. Hierbei wird von einem 50- bis 100fachen „<strong>und</strong>erreporting“<br />
ausgegangen. Bedingt durch oft zu beobachten<strong>de</strong><br />
therapeutische Hartnäckigkeit <strong>und</strong> hiermit einhergehend längerer<br />
Arbeitsunfähigkeitszeiten sind die volkswirtschaftlichen<br />
Folgekosten von Berufs<strong>de</strong>rmatosen durch Arbeitsausfall <strong>und</strong><br />
Produktivitätsrückgang in <strong>de</strong>n Betrieben erheblich, sie wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>auf</strong> 1,5 bis 1,8 Milliar<strong>de</strong>n Euro pro Jahr geschätzt.<br />
Häufigste Manifestation: Ekzem an <strong>de</strong>r Hand<br />
Darüber hinausgehend ergeben sich nicht selten für <strong>de</strong>n Einzelnen<br />
erhebliche negative Auswirkungen: So kann die konkrete Gefahr<br />
<strong>de</strong>r Berufs<strong>auf</strong>gabe <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Arbeitsplatzverlustes eine akute Bedrohung<br />
<strong>de</strong>r Existenzgr<strong>und</strong>lage darstellen. Zu<strong>de</strong>m ist vielfach bei<br />
älteren Betroffenen <strong>und</strong> vor <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r aktuellen Arbeitsmarktsituation<br />
die Aufnahme einer neuen beruflichen Tätigkeit<br />
nicht realisierbar, während bei jüngeren Arbeitnehmern aus<br />
einer schweren berufsbedingten Hauterkrankung die Aufgabe <strong>de</strong>s<br />
Traumberufes resultieren kann mit <strong>de</strong>r Folge einer Umschulung<br />
in einen Beruf, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n persönlichen Neigungen <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />
nicht entspricht. Klinisch manifestieren sich berufsbedingte Hauterkrankungen<br />
in über 90 Prozent <strong>de</strong>r Fälle als Han<strong>de</strong>kzeme.<br />
Definitionen für Berufs<strong>de</strong>rmatosen<br />
[ von Dr. Swen Malte John <strong>und</strong> Dr. Christoph Skudlik ]<br />
Manifestes kumulativ-subtoxisches Han<strong>de</strong>kzem mit<br />
Schuppung, Bläschen <strong>und</strong> Rhaga<strong>de</strong>n<br />
Pathogenetisch sind in <strong>de</strong>r Regel irritative <strong>und</strong> allergische Einwirkungen<br />
anzuschuldigen, wobei Mischformen häufig sind <strong>und</strong><br />
zusätzlich nicht selten auch eine endogene Komponente im Sinne<br />
einer atopischen Hautdisposition vorliegen kann. Die Diagnostik<br />
bei Berufs<strong>de</strong>rmatosen erfor<strong>de</strong>rt nicht selten ein <strong>de</strong>tektivisches<br />
Vorgehen <strong>und</strong> stellt die Gr<strong>und</strong>lage einer erfolgreichen Prävention<br />
dar. Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n wichtige Aspekte zu Diagnostik, Therapie<br />
<strong>und</strong> Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen erläutert.<br />
Berufs<strong>de</strong>rmatosen sind in <strong>de</strong>r Regel Kontaktekzeme. Diese<br />
wer<strong>de</strong>n per <strong>de</strong>finitionem exogen ausgelöst. Es wird unterschie<strong>de</strong>n<br />
zwischen einer toxischen <strong>und</strong> einer allergischen Genese. Die Er-<br />
In <strong>de</strong>r Anlage zur Berufskrankheitenverordnung (BKV) wer<strong>de</strong>n zwei spezielle Tatbestän<strong>de</strong> für Berufs<strong>de</strong>rmatosen <strong>auf</strong>geführt:<br />
BK Nr. 5101: „Schwere o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rholt rückfällige Hauterkrankungen,<br />
die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die<br />
für die Entstehung, die Verschlimmerung o<strong>de</strong>r das Wie<strong>de</strong>r<strong>auf</strong>leben<br />
<strong>de</strong>r Krankheit ursächlich waren o<strong>de</strong>r sein können.“<br />
BK Nr. 5102: „Hautkrebs o<strong>de</strong>r zur Krebsbildung neigen<strong>de</strong> Hautverän<strong>de</strong>rungen<br />
durch Ruß, Rohparaffin, Teer, Anthrazen, Pech o<strong>de</strong>r ähnliche<br />
Stoffe.“<br />
CAVE: Ausschließlich durch UV-Licht bedingter Hautkrebs ist<br />
bislang nicht in die Berufskrankheiten-Liste <strong>auf</strong>genommen wor<strong>de</strong>n,<br />
eine Anerkennung ist jedoch gr<strong>und</strong>sätzlich über die „Öffnungsklausel“<br />
(§ 9 Abs. 2 SGB VIII) möglich.<br />
Bei Verdacht (z.B. bei einem „Outdoor-Worker“: Landwirt, Seemann,<br />
Straßenbauarbeiter etc.) sollte an eine entsprechen<strong>de</strong> Berufskrankheiten-Anzeige<br />
o<strong>de</strong>r Vorstellung beim Hautarzt gedacht wer<strong>de</strong>n.<br />
(gemäß <strong>de</strong>r Anlage zur Berufskrankheitenverordnung BKV)<br />
Bildnachweis: Prof. Dr. Swen Malte John <strong>und</strong> Dr. Christoph Skudlik (3)<br />
28 Der Kassenarzt Nr. 9 | Mai 2007
krankungsbil<strong>de</strong>r sind häufig klinisch sehr ähnlich <strong>und</strong> gehen nicht<br />
selten ineinan<strong>de</strong>r über. Auslösen<strong>de</strong> Faktoren fin<strong>de</strong>n sich im beruflichen<br />
<strong>und</strong> im privaten Umfeld sowie in <strong>de</strong>r natürlichen Umwelt<br />
<strong>de</strong>s Menschen.<br />
Toxisches Kontaktekzem<br />
Toxische (auch: irritative) Kontaktekzeme treten exakt im Kontaktareal<br />
<strong>auf</strong>. Es wird zwischen akut-toxischen (z.B. durch das<br />
Einwirken von Säuren o<strong>de</strong>r Laugen <strong>auf</strong> das Hautorgan) <strong>und</strong> kumulativ-subtoxischen<br />
(z.B. durch die immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Einwirkung<br />
von Seife <strong>und</strong> Nässe beim Hän<strong>de</strong>waschen) Kontaktekzemen<br />
unterschie<strong>de</strong>n. Während akut-toxische Einwirkungen obligat zum<br />
Auftreten einer Kontakt<strong>de</strong>rmatitis führen, ist zur Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Aufrechterhaltung eines kumulativ-subtoxischen Kontaktekzems<br />
die wie<strong>de</strong>rholte bzw. andauern<strong>de</strong> Einwirkung von primär<br />
in <strong>de</strong>r Regel nicht obligat-toxischen <strong>Noxen</strong> über einen längeren<br />
Zeitraum nötig. Diese Einwirkungen führen sukzessive zu einer<br />
Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hornschichtbarrierefunktion, sodass durch das<br />
Eindringen irritieren<strong>de</strong>r <strong>Noxen</strong> in tiefere Epi<strong>de</strong>rmisschichten entzündliche<br />
Prozesse ausgelöst wer<strong>de</strong>n. Klinisch manifestieren sich<br />
irritative Kontaktekzeme häufig durch relativ scharfe Einzelher<strong>de</strong><br />
mit Rötung, Schuppung, Exkoriationen, Erosionen <strong>und</strong> Lichenifikationen<br />
(Hautfeldvergröberung). Bei Feuchtarbeiten kommt es<br />
zum kumulativ-subtoxischen Kontaktekzem häufig zunächst in<br />
<strong>de</strong>n Fingerzwischenräumen (Interdigitalraumekzem). Kumulativsubtoxische<br />
Kontaktekzeme stellen die häufigste Ursache berufsbedingter<br />
Hauterkrankungen dar, wenngleich vielfach <strong>de</strong>r (irrtümliche)<br />
Eindruck entstan<strong>de</strong>n ist, Allergien seien die häufigste<br />
Ursache für Berufs<strong>de</strong>rmatosen. Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r hiermit einhergehen<strong>de</strong>n<br />
Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r epi<strong>de</strong>rmalen Barrierefunktion kann diese<br />
Ekzemform jedoch sek<strong>und</strong>är <strong>auf</strong>gepfropften allergischen Kontaktekzemen<br />
Vorschub leisten (2-Phasen-Ekzem).<br />
Allergisches Kontaktekzem oft unscharf begrenzt<br />
Das allergische Kontaktekzem ist pathogenetisch <strong>auf</strong> eine<br />
zellvermittelte Allergie vom Spättyp (Typ-IV-Reaktion) zurückzuführen,<br />
wobei sich die Typ-IV-Reaktion epi<strong>de</strong>rmal realisiert.<br />
Typisch ist bei berufs<strong>de</strong>rmatologischen Fragestellungen<br />
das 2-Phasen-Ekzem: Dabei wird die Sensibilisierung <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m<br />
Bo<strong>de</strong>n einer beeinträchtigten Hornschichtbarrierefunktion bei<br />
kumulativ-subtoxischem Han<strong>de</strong>kzem konsekutiv <strong>auf</strong>gepfropft.<br />
In Abhängigkeit <strong>de</strong>s Allergens <strong>und</strong> <strong>de</strong>r beruflichen Exposition<br />
können Sensibilisierungen jedoch auch bereits beim erstmaligen<br />
Kontakt induziert wer<strong>de</strong>n (z.B. durch Epoxidharze). Klinisch<br />
unterschei<strong>de</strong>t sich das allergische Kontaktekzem vom kumulativ-subtoxischen<br />
Kontaktekzem oft durch einen stärker entzündlichen<br />
Bef<strong>und</strong>, teils mit Rötung, Infiltration <strong>und</strong> Bläschenbildung<br />
bzw. Papulovesikel im Kontaktareal <strong>und</strong> unscharfer Ausbreitung<br />
(Streuung), bei chronischem Geschehen auch mit ausgeprägter<br />
Lichenifikation. Bei beson<strong>de</strong>rs hochgradiger Sensibilisierung gegenüber<br />
luftgetragenen Allergenen kann als klinisch beson<strong>de</strong>rs<br />
schwere Manifestation ein aerogenes allergisches Kontaktekzem<br />
(Airborne Contact Dermatitis) resultieren. Eine weitere Variante<br />
ist die Photoallergie, bei <strong>de</strong>r das Allergen durch photochemische<br />
Aktivierung (zumeist bedingt durch UVA-Licht) entsteht.<br />
Atopisches Ekzem<br />
Neben <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n oben genannten, ausschließlich durch exogene<br />
Faktoren bedingten Ekzemtypen kann auch das (primär<br />
als anlagebedingte Erkrankung einzustufen<strong>de</strong>) atopische Ekzem<br />
Die Autoren<br />
Professor<br />
Dr. med. Swen Malte John<br />
Facharzt für Dermatologie, Allergologie,<br />
Umweltmedizin <strong>und</strong> Berufs<strong>de</strong>rmatologie<br />
Kommisarischer Fachgebietsleiter<br />
an <strong>de</strong>r Universität Osnabrück<br />
Sedanstraße 115<br />
49090 Osnabrück<br />
E-Mail:<br />
sjohn@uos.<strong>de</strong><br />
n Seit 1990 an <strong>de</strong>r Universität Osnabrück im Fachgebiet<br />
Dermatologie, Umweltmedizin <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstheorie<br />
n 2000 Habilitation zur Qualitätssicherung in <strong>de</strong>r sozialmedizinischen<br />
Begutachtung <strong>und</strong> zur Hautirritabilitätsdiagnostik<br />
n Seit 2004 kommisarischer Leiter (s.o)<br />
n 2006 Hermal-Forschungspreis<br />
Stv. Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft für Berufs- <strong>und</strong> Umwelt<strong>de</strong>rmatologie<br />
(ABD) in <strong>de</strong>r Deutschen Dermatologischen<br />
Gesellschaft (DDG)<br />
Dr. med. Christoph Skudlik<br />
Facharzt für Haut- <strong>und</strong> Geschlechtskrankheiten,<br />
Allergologie, Ernährungsmedizin<br />
<strong>und</strong> Berufs<strong>de</strong>rmatologie,<br />
Leiten<strong>de</strong>r Fachgebiets-Oberarzt<br />
an <strong>de</strong>r Universität Osnabrück<br />
Sedanstraße 115<br />
49090 Osnabrück<br />
E-Mail:<br />
cskudlik@uos.<strong>de</strong><br />
n Seit 1998 an <strong>de</strong>r Universität Osnabrück<br />
n Seit 2004 Leiten<strong>de</strong>r Oberarzt im Fachgebiet Dermatologie,<br />
Umweltmedizin <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstheorie<br />
berufsbedingt verursacht o<strong>de</strong>r verschlimmert wer<strong>de</strong>n. Die atopische<br />
(Haut-)Disposition geht mit einer anlagebedingt erhöhten<br />
Hautempfindlichkeit einher. Insbeson<strong>de</strong>re durch irritative hautbelasten<strong>de</strong><br />
Tätigkeiten (z.B. Feuchtarbeit) kann ein atopisches Han<strong>de</strong>kzem<br />
– häufig mit <strong>de</strong>m Auftreten kleinerer Bläschen an Handinnenflächen<br />
<strong>und</strong> Fingerseitenkanten – <strong>auf</strong>treten. Oftmals sind<br />
hierbei atopische Han<strong>de</strong>kzeme auch mit atopischen Fußekzemen<br />
sowie zum Teil auch genereller atopischer Dermatitis (zum Beispiel<br />
mit typischem Befall <strong>de</strong>r großen Gelenkbeugen) vergesellschaftet.<br />
Typisch für das atopische Han<strong>de</strong>kzem – in Abgrenzung<br />
zum kumulativ-subtoxischen o<strong>de</strong>r allergischen Kontaktekzem –<br />
ist <strong>de</strong>r chronische beziehungsweise chronisch-rezidivieren<strong>de</strong>,<br />
schubweise Verl<strong>auf</strong>. Das ist auch feststellbar bei hautbelasten<strong>de</strong>n<br />
Tätigkeiten <strong>und</strong> nur teilweiser Arbeitsabhängigkeit.<br />
Diagnostische Maßnahmen<br />
Anamnese: Im Zentrum <strong>de</strong>r diagnostischen Maßnahmen steht<br />
die Anamneseerhebung, beson<strong>de</strong>rs die Arbeitsplatzanamnese.<br />
Zur diagnostischen Einordnung <strong>de</strong>r ekzematösen Hautverän<strong>de</strong>rungen<br />
liefern häufig schon das klinische Bild sowie die<br />
Nr. 9 | Mai 2007 Der Kassenarzt 29
medizin<br />
Zertifizierte Fortbildung<br />
Angaben zum Verl<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Hauterkrankung (Besserung am<br />
Wochenen<strong>de</strong>, im Urlaub?) die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Hinweise.<br />
Epikutantest: Die Diagnostik einer Typ-IV-Sensibilisierung<br />
erfolgt mittels <strong>de</strong>s Epikutantests durch <strong>de</strong>n Hautfacharzt. Im<br />
<strong>de</strong>utschsprachigen Raum ist die Epikutantestung weitestgehend<br />
standardisiert; zugr<strong>und</strong>e zu legen sind die Empfehlungen <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Kontaktallergie-Gruppe (DKG). Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt<br />
bei <strong>de</strong>r Epikutantestung, dass die Auswahl <strong>de</strong>r zu testen<strong>de</strong>n Allergene<br />
anamnesegeleitet sein sollte. Es stehen hierzu expositionsbezogene<br />
Testreihen (z.B. die Friseurstoffreihe) zur Verfügung.<br />
Darüber hinaus kann sich jedoch die Notwendigkeit ergeben,<br />
Produkte o<strong>de</strong>r Stoffe zu testen, die nicht als Testpräparation angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Testung mit Stoffen unbekannter chemischer<br />
I<strong>de</strong>ntität o<strong>de</strong>r unbekannter biologischer Wirkung ist in <strong>de</strong>r Regel<br />
abzulehnen. Demgegenüber können <strong>de</strong>finierte „patienteneigene“<br />
Substanzen nach entsprechen<strong>de</strong>r Verdünnung, welche jedoch exakt<br />
zu dokumentieren ist, epikutan überprüft wer<strong>de</strong>n, sofern dies<br />
angezeigt ist. Unverdünnt sollten in <strong>de</strong>r Regel lediglich „Leave-on-<br />
Produkte“ – also die langfristig <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Haut verbleiben wie eine<br />
Hautschutzcreme – getestet wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Regel ist <strong>de</strong>r Rücken<br />
das Testareal. Die Allergenexposition soll 24 o<strong>de</strong>r 48 St<strong>und</strong>en<br />
betragen. Obligat ist die Ablesung <strong>de</strong>s Tests nach Abnahme <strong>de</strong>s<br />
Testpflasters <strong>und</strong> min<strong>de</strong>stens zusätzlich 72 St<strong>und</strong>en nach Anlegen<br />
<strong>de</strong>s Testes. Darüber hinaus sind spätere Ablesungen zu empfehlen,<br />
wenn die Testreaktion nicht sicher bezüglich ihres Typs<br />
(allergisch o<strong>de</strong>r irritativ) eingeordnet wer<strong>de</strong>n kann. Typisch für<br />
die allergische Reaktion in <strong>de</strong>r Epikutantestung sind ein Anstieg<br />
<strong>de</strong>r Teststärke bis zur 72-St<strong>und</strong>en-Ablesung <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
(Crescendo-Reaktion) o<strong>de</strong>r ein Plateau-Muster. Reaktionen mit<br />
einem Decrescendo-Verl<strong>auf</strong> bzw. auch relativ scharfer Abgrenzung<br />
<strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Testfeld sprechen eher für eine irritative Reaktion.<br />
Eine Epikutantestung ist in <strong>de</strong>r Regel nicht angezeigt bei noch<br />
bestehen<strong>de</strong>n akuten Ekzemen, nach zuvor erfolgter UV-Bestrahlung<br />
<strong>de</strong>s Testareals bzw. unter systemischer Immunsuppression.<br />
Nachgewiesene Sensibilisierungen sind unbedingt unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r zuvor vorliegen<strong>de</strong>n ekzematösen Hautverän<strong>de</strong>rungen,<br />
<strong>de</strong>r Exposition <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Verl<strong>auf</strong>es <strong>de</strong>r Hauterkrankung <strong>auf</strong><br />
ihre klinische Relevanz zu überprüfen (Cave: Nicht je<strong>de</strong> positive<br />
Testreaktion steht im kausalen Zusammenhang zur vorliegen<strong>de</strong>n<br />
Dermatose!).<br />
Typ-I-Allergie-Diagnostik: Eine Typ-I-Allergie-Diagnostik ist<br />
indiziert bei Verdacht <strong>auf</strong> das Vorliegen einer berufsbedingten (allergischen)<br />
Kontakturtikaria (z.B. einer Latexallergie) sowie zur<br />
Erhärtung einer möglichen atopischen Disposition. Zur Verfügung<br />
stehen Prick-, Scratch- <strong>und</strong> Reibtestungen sowie die Bestimmung<br />
spezifischer zirkulieren<strong>de</strong>r IgE-Antikörper im Serum. Es ist zu<br />
berücksichtigen, dass bei <strong>de</strong>r Typ-I-Allergie-Diagnostik die Möglichkeiten<br />
<strong>de</strong>r notfallmäßigen Behandlung einer anaphylaktischen<br />
Reaktion gegeben sein müssen. Ergänzend ist dar<strong>auf</strong> hinzuweisen,<br />
dass negative bzw. normwertige Testergebnisse das Vorliegen einer<br />
atopischen (Haut-)Disposition nicht ausschließen.<br />
CME-Punkte<br />
<br />
Berufstypische irritative <strong>Noxen</strong><br />
Friseur<br />
n Haarwäschen, Umgang mit Friseurchemikalien wie Wellmittel,<br />
Färbung, Fixierung, Shampookonzentraten<br />
n Okklusion unter Schutzhandschuhen<br />
Maurer, Fliesenleger (Bauberufe)<br />
n nasser Zement (hochalkalisch mit pH-Wert meist > 12, mit<br />
zusätzlicher hygroskopischer <strong>und</strong> abrasiver Wirkung)<br />
n mechanische Einwirkungen<br />
n Feuchtarbeit, z.B. beim Verfugen<br />
n Umgang mit Mineralfasermatten<br />
Zahntechniker<br />
n Feuchtarbeit, Umgang mit Desinfektionsmitteln, Detergenzien<br />
<strong>und</strong> Gips<br />
n mechanische Reizung durch berufstypische Stäube<br />
Bäcker, Konditor<br />
n Feuchtarbeit, Umgang mit Detergenzien, Mehl, Gewürzen,<br />
organischen Säuren, Backtriebmittel <strong>und</strong> feuchter Hefe<br />
Florist, Gärtner<br />
n mechanische Irritanzien (z.B. Dornen, Stacheln, Haare)<br />
n chemische Irritanzien (z.B. saure Pflanzensäfte)<br />
n Phototoxizität (Furocumarine)<br />
n Feuchtarbeit<br />
medizinischer Ba<strong>de</strong>meister, Masseur<br />
n Feuchtarbeit<br />
n mechanisch-irritative Einwirkungen<br />
n Umgang mit hyperämisieren<strong>de</strong>n Substanzen<br />
Krankenpfleger, Altenpfleger<br />
n Feuchtarbeit<br />
n Umgang mit Desinfektionsmitteln <strong>und</strong> Detergenzien<br />
n Okklusion unter Schutzhandschuhen<br />
„Metallarbeiter“ (spanen<strong>de</strong> Fertigung <strong>und</strong> Umformung)<br />
n (wassermischbare) Kühlschmierstoffe (unphysiologische pH-<br />
Werte, zumeist alkalisch)<br />
n Feuchtarbeit<br />
n „unphysiologische“ Reinigungsmittel <strong>und</strong> -prozeduren<br />
Hautphysiologie: Mo<strong>de</strong>rne hautphysiologische Messverfahren<br />
bieten die einzigartige Möglichkeit einer objektiven Überprüfung<br />
<strong>de</strong>r Irritationswirkung von Arbeitsstoffen <strong>und</strong> protektiven<br />
Wirkungen von Hautschutzmaßnahmen in hautbelasten<strong>de</strong>n Berufen.<br />
Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s über viele Jahrzehnte nicht allgemein<br />
gültig standardisiert verwen<strong>de</strong>ten Alkaliresistenztestes wur<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n letzten Jahren zunehmend diffizilere <strong>und</strong> die Patienten<br />
<strong>de</strong> facto nicht belasten<strong>de</strong> hautphysiologische Untersuchungsverfahren,<br />
zum Beispiel zur Beurteilung einer anlagebedingt<br />
erhöhten Hautempfindlichkeit o<strong>de</strong>r etwaiger verbliebener<br />
Zertifizierte Fortbildung<br />
Für die Beantwortung <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Fragen <strong>und</strong> Einsendung <strong>de</strong>s Antwortbogens – per Fax o<strong>de</strong>r postalisch – können Sie im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Zertifizierten Fortbildung CME-Punkte erwerben. Ab 70 Prozent richtiger Antworten er<strong>halten</strong> Sie einen CME-Punkt. Wer<strong>de</strong>n<br />
alle zehn Fragen korrekt beantwortet, gibt es zwei CME-Punkte. Sie er<strong>halten</strong> nach <strong>de</strong>r Auswertung eine entsprechen<strong>de</strong> schriftliche<br />
Bescheinigung. Bitte vergessen Sie daher nicht, Namen, Vornamen <strong>und</strong> Postanschrift vollständig <strong>und</strong> gut lesbar anzugeben.<br />
Quellennachweis: Skudlik C., Schwanitz HJ (2002) Berufskrankheiten <strong>de</strong>r Haut; Trauma Berufskrankh. 4:151-162<br />
30 Der Kassenarzt Nr. 9 | Mai 2007
medizin<br />
Zertifizierte Fortbildung<br />
<br />
berufsbedingter irritativer Schädigung <strong>de</strong>s Hautorganes, entwickelt<br />
(differenzieller Irritationstest).<br />
A <strong>und</strong> O Der Therapie: Die Noxe mei<strong>de</strong>n!<br />
Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Behandlung von Kontaktekzemen steht die<br />
Meidung <strong>de</strong>r ekzemauslösen<strong>de</strong>n bzw. unter<strong>halten</strong><strong>de</strong>n irritativen<br />
o<strong>de</strong>r allergenen Noxe. Dies kann durch Elimination bzw. Austausch<br />
<strong>de</strong>r Noxe o<strong>de</strong>r – soweit möglich – Anwendung adäquater<br />
Hautschutzmaßnahmen geschehen. Bei Verdacht <strong>auf</strong> eine berufsbedingte<br />
Dermatose besteht für je<strong>de</strong>n Arzt die Verpflichtung<br />
<strong>de</strong>r Überweisung an einen Hautarzt gemäß § 41 <strong>de</strong>s Vertrages<br />
Ärzte/Unfallversicherungsträger. Das akute Kontaktekzem wird<br />
in <strong>de</strong>r Regel initial mit topischen Glucocorticosteroi<strong>de</strong>n behan<strong>de</strong>lt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s hiermit verb<strong>und</strong>enen – je nach verwen<strong>de</strong>tem<br />
Präparat mehr o<strong>de</strong>r weniger ausgeprägten – Hautatrophierisikos<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Beeinflussung <strong>de</strong>r epi<strong>de</strong>rmalen Barrierefunktion sollten<br />
diese lediglich kurzfristig im Intervall angewandt <strong>und</strong> von einer<br />
unkritischen Dauerbehandlung mit diesen Präparaten abgesehen<br />
wer<strong>de</strong>n. Keinesfalls sollten diese Externa angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn die schädigen<strong>de</strong> beruflichen Tätigkeit weiterhin besteht.<br />
Vonseiten <strong>de</strong>s behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Dermatologen ist nach Abklingen<br />
<strong>de</strong>r Akutphase eine stadiengerechte, möglichst nebenwirkungsarme<br />
antiinflammatorische Therapie einzuleiten. Wesentlicher<br />
Bestandteil <strong>de</strong>rartiger therapeutischer Optionen ist die Wahl einer<br />
stadiengerechten Externa-Gr<strong>und</strong>lage; so sollten z.B. bei akuten<br />
bläschenbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nässen<strong>de</strong>n Ekzemen bevorzugt austrocknen<strong>de</strong><br />
Maßnahmen wie <strong>de</strong>sinfizieren<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r gerbstoffhaltige<br />
Bä<strong>de</strong>r, Zink-Schüttel-Mixturen o<strong>de</strong>r fett-feuchte Umschläge zur<br />
Anwendung kommen. Bei chronifizierten, trocken-schuppen<strong>de</strong>n<br />
Ekzemen wer<strong>de</strong>n eher fettere Creme- o<strong>de</strong>r Salbengr<strong>und</strong>lagen<br />
eingesetzt. Lokalen UV-Bestrahlungskonzepten kommt eine<br />
Typische Allergene<br />
Friseur<br />
n Oxidationshaarfarben (p-Phenylendiamin,<br />
p-Toluylendiamin)<br />
n Ammoniumpersulfat<br />
n Glycerylmonothioglycolat („saure“ Dauerwelle“:<br />
Sensibilisierungen in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren <strong>de</strong>utlich rückläufig, da von <strong>de</strong>r Haarkosmetikindustrie<br />
weitgehend zurückgezogen)<br />
Zahntechniker<br />
n Acrylate, Methacrylate<br />
n Melaminformal<strong>de</strong>hydharz<br />
Florist, Gärtner<br />
n Sesquiterpenlactone (in Korbblütlern)<br />
n Primin, Geraniol u.v.m.<br />
n Cave: nicht selten aerogone allergische<br />
Kontakt<strong>de</strong>rmatitis!<br />
„Metallarbeiter“ (spanen<strong>de</strong> Fertigung<br />
<strong>und</strong> Umformung)<br />
n Konservierungsmittel in Kühlschmierstoffen<br />
(z.B. Formal<strong>de</strong>hyd[abspalter], Monoethanolamin,<br />
Kolophonium<strong>de</strong>rivate [Tallöl<strong>de</strong>stilate],<br />
Cave: Nickelallergie nicht<br />
berufstypisch!)<br />
medizinischer Ba<strong>de</strong>meister, Masseur<br />
n Konservierungsstoffe<br />
(z.B. Methyldibromoglutaronitril)<br />
n weitere Externainhaltsstoffe<br />
(z.B. Cetylstearylalkohol)<br />
n Desinfektionsmittel (z.B. Al<strong>de</strong>hy<strong>de</strong>)<br />
Krankenpfleger, Altenpfleger<br />
n Desinfektionsmittel (z.B. Al<strong>de</strong>hy<strong>de</strong>)<br />
n Konservierungsstoffe<br />
(z.B. Methyldibromoglutaronitril)<br />
n weitere Externainhaltsstoffe<br />
(z.B. Duftstoffe)<br />
Bäcker, Konditor<br />
n Mehl, Gewürze, Aromastoffe,<br />
Antioxidanzien<br />
Maurer, Fliesenleger (Bauberufe)<br />
n Kaliumdichromat (ten<strong>de</strong>nziell rückläufig<br />
wegen zunehmen<strong>de</strong>r Verbreitung chromatarmer<br />
Zemente)<br />
n Kobalt<br />
n Epoxidharzsysteme (Epoxidharze, Reaktivverdünner<br />
<strong>und</strong> -härter, zunehmend ent<strong>halten</strong><br />
in zementären Spachtelmassen)<br />
beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu: Durch immunmodulatorische Effekte<br />
wird ein Rückgang <strong>de</strong>r Entzündung bewirkt, zum an<strong>de</strong>ren führt<br />
UV-Bestrahlung aber auch zu einer Verdickung <strong>de</strong>r Epi<strong>de</strong>rmis<br />
(„Lichtschwiele“) <strong>und</strong> somit zu einer erhöhten Belastbarkeit z.B.<br />
gegenüber potenziellen Irritanzien. Nach Abheilung <strong>de</strong>r ekzematösen<br />
Hautverän<strong>de</strong>rungen ist stets eine stadiengerechte Nachbehandlung<br />
im Sinne einer optimalen Hautpflege z.B. mit harnstoffo<strong>de</strong>r<br />
gerbstoffhaltigen Externa angezeigt.<br />
Prävention – primär, sek<strong>und</strong>är, tertiär<br />
Zur Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen stehen die<br />
Optionen <strong>de</strong>r primären, sek<strong>und</strong>ären <strong>und</strong> tertiären Prävention zur<br />
Verfügung. Hierbei kommen <strong>de</strong>r primären Prävention die Vorbeugung<br />
<strong>und</strong> Begrenzung von Krankheitsrisiken bei in erhöhtem<br />
Maße gefähr<strong>de</strong>ten Bevölkerungsgruppen zu, die sek<strong>und</strong>äre Prävention<br />
beinhaltet die Früherkennung <strong>und</strong> Einleitung entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Maßnahmen bei berufsbedingten Hauterkrankungen<br />
<strong>und</strong> die tertiäre Prävention dient <strong>de</strong>r Behandlung <strong>de</strong>r Erkrankung,<br />
<strong>de</strong>r Begrenzung <strong>de</strong>r Erkrankungsfolgen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Vermeidung von<br />
Rezidiven. Im Folgen<strong>de</strong>n wird insbeson<strong>de</strong>re <strong>auf</strong> die Aspekte <strong>de</strong>r<br />
primären <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären Prävention eingegangen.<br />
Primäre Prävention: Eine Möglichkeit <strong>de</strong>r primären Prävention<br />
stellen Berufseingangsuntersuchungen nach <strong>de</strong>m Jugendarbeitsschutzgesetz<br />
dar. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>s zunehmend höheren Berufseinstiegsalters eine Vielzahl<br />
von Berufsanfängern nicht erfasst wird. Es besteht gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
in diesem Rahmen die Möglichkeit, bei Zweifeln im Hinblick <strong>auf</strong><br />
die diagnostische Einordnung eine Ergänzungsuntersuchung, z.B.<br />
bei einem Dermatologen, zu veranlassen (§38 JuArbSchG). „Prophetische“<br />
Allergietestungen (z.B. Testung einer Jugendlichen vor<br />
Beginn einer Friseurausbildung mit <strong>de</strong>r Friseurallergenreihe) sind<br />
<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s iatrogenen Sensibilisierungsrisikos<br />
kontraindiziert. Mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r aktuellen<br />
Gefahrstoffverordnung (ab 01.01.2005) sind zu<strong>de</strong>m<br />
erstmals arbeitsmedizinische Untersuchungen bei<br />
Beschäftigten verpflichtend vorgeschrieben, die<br />
vier St<strong>und</strong>en o<strong>de</strong>r mehr Feuchtarbeit täglich verrichten.<br />
Beschäftigten, die zwei o<strong>de</strong>r mehr St<strong>und</strong>en<br />
Feuchtarbeit verrichten, müssen arbeitsmedizinische<br />
Untersuchungen seitens <strong>de</strong>s Arbeitgebers<br />
angeboten wer<strong>de</strong>n. Es ist sinnvoll, dass die betriebsärztlichen<br />
Untersuchungen gemäß <strong>de</strong>s Berufsgenossenschaftlichen<br />
Gr<strong>und</strong>satzes 24 (G 24)<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m die atopische Hautdisposition<br />
berücksichtigt wird. Ein weiteres Mittel<br />
<strong>de</strong>r primären Prävention stellt die Bereitstellung<br />
hautschonen<strong>de</strong>r Arbeitsplätze dar; dies wird durch<br />
die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)<br />
geregelt, hervorzuheben ist hier die TRGS 410<br />
(„Gefährdung durch Hautkontakt“). In <strong>de</strong>n TRGS<br />
wird unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>r gr<strong>und</strong>sätzliche Vorrang<br />
technischer <strong>und</strong> organisatorischer Maßnahmen<br />
(z.B. Automatisation, Kapselung von Maschinen<br />
etc.) vor persönlichen Schutzmaßnahmen geregelt.<br />
Da das häufig unerlässliche Tragen okklusiven<br />
Handschuhschutzes selbst zu einem feuchten Milieu<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Handschuhs führen kann, wird<br />
zu<strong>de</strong>m <strong>auf</strong> eine entsprechen<strong>de</strong> Arbeitsorganisation<br />
hingewiesen, bei <strong>de</strong>r möglichst Feucht- <strong>und</strong> Trockenarbeit<br />
im Wechsel vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Quellennachweis: Skudlik C., Schwanitz HJ (2002) Berufskrankheiten <strong>de</strong>r Haut; Trauma Berufskrankh. 4:151-162<br />
32 Der Kassenarzt Nr. 9 | Mai 2007
medizin<br />
Zertifizierte Fortbildung<br />
<br />
Sek<strong>und</strong>äre Prävention: Gemäß <strong>de</strong>s Vertrages zwischen <strong>de</strong>r<br />
Ärzteschaft <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Unfallversicherungsträgern ist je<strong>de</strong>r Arzt<br />
verpflichtet, einen Erkrankten, bei <strong>de</strong>m die Möglichkeit besteht,<br />
dass eine berufsbedingte Hauterkrankung entsteht, wie<strong>de</strong>r<strong>auf</strong>lebt<br />
o<strong>de</strong>r sich verschlimmert, unverzüglich einem Hautarzt vorzustellen.<br />
Hierbei soll <strong>de</strong>r – liquidationsfähige – Vordruck F 2900-ÜV<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Vonseiten <strong>de</strong>s Hautarztes wird <strong>de</strong>r Versicherte<br />
untersucht; sofern sich <strong>de</strong>r Verdacht <strong>auf</strong> das Vorliegen einer<br />
Berufs<strong>de</strong>rmatose bestätigt, wird – sofern das Einverständnis <strong>de</strong>s<br />
Erkrankten vorliegt – ein Hautarztbericht mit entsprechen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>taillierten<br />
Hinweisen an <strong>de</strong>n Unfallversicherungsträger erstattet.<br />
Dieser enthält unter an<strong>de</strong>rem eine diagnostische Einordnung <strong>de</strong>s<br />
Erkrankungsbil<strong>de</strong>s <strong>und</strong> bereits Vorschläge zur Prävention. Für<br />
<strong>de</strong>n Erkrankten ergeben sich hieraus insofern Vorteile, als dass<br />
nach Einleitung <strong>de</strong>s Hautarztverfahrens – vergleichsweise unbürokratisch<br />
– nach Erteilung eines Behandlungs<strong>auf</strong>trages seitens<br />
<strong>de</strong>s Unfallversicherungsträgers – alle geeigneten therapeutischen<br />
Maßnahmen unabhängig von bestehen<strong>de</strong>n Einschränkungen <strong>de</strong>r<br />
medizinischen Versorgung im Bereich <strong>de</strong>r Krankenkasse durchgeführt<br />
<strong>und</strong> auch gegebenenfalls spätere versicherungsrechtliche<br />
Ansprüche gewahrt wer<strong>de</strong>n können. Neben <strong>de</strong>n medizinischen<br />
Maßnahmen können <strong>de</strong>m Betroffenen darüber hinaus spezielle<br />
Hautschutz-Schulungsprogramme von <strong>de</strong>n Unfallversicherungsträgern<br />
angeboten wer<strong>de</strong>n, welche mittlerweile flächen<strong>de</strong>ckend<br />
<strong>und</strong> erfolgreich für bestimmte Berufsgruppen (z.B. Friseurgewerbe,<br />
Pflegeberufe) b<strong>und</strong>esweit etabliert sind. Durch <strong>de</strong>rartige<br />
interdisziplinäre, komplexe präventive Anstrengungen konnte in<br />
<strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n Jahren in vielen beson<strong>de</strong>rs hautbelasten<strong>de</strong>n<br />
Bereichen ein <strong>de</strong>utlicher Rückgang <strong>de</strong>r Berufs<strong>auf</strong>gaben erzielt<br />
wer<strong>de</strong>n – sowohl verb<strong>und</strong>en mit einer Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s persönlichen<br />
Leids <strong>de</strong>r Betroffenen (Bedrohung <strong>de</strong>r Existenzgr<strong>und</strong>lage,<br />
Verlust an Lebensqualität) als auch mit einer <strong>de</strong>utlichen Min<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Kosten für die Solidargemeinschaft (unter an<strong>de</strong>rem<br />
durch Einsparung kostenintensiver Umschulungsmaßnahmen).<br />
Fazit<br />
Auch wenn es sich bei Berufs<strong>de</strong>rmatosen nicht um vital bedrohen<strong>de</strong><br />
Erkrankungen han<strong>de</strong>lt, kommt ihnen <strong>de</strong>nnoch <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>s möglichen Verlustes <strong>de</strong>r Existenzgr<strong>und</strong>lage, <strong>de</strong>s Verlustes<br />
an Lebensqualität (die Hand ist Sozial- <strong>und</strong> Kontaktorgan!)<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r nicht unerheblichen volkswirtschaftlichen Kosten (u.a.<br />
durch Produktivitätsausfälle, Umschulungskosten) erhebliche<br />
Be<strong>de</strong>utung zu. Es konnte in <strong>de</strong>n letzten Jahren eindrucksvoll belegt<br />
wer<strong>de</strong>n, dass frühzeitiges Han<strong>de</strong>ln zu einem wesentlichen<br />
Rückgang schwerer, zur Berufs<strong>auf</strong>gabe zwingen<strong>de</strong>r Hauterkrankungen<br />
führt. Maßgeblich sind hierfür die Maßnahmen <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r<br />
Ebene <strong>de</strong>r primären <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären Prävention. Um dies zu<br />
ermöglichen, ist eine enge Kooperation aller beteiligten Disziplinen<br />
(Hausarzt-Betriebsarzt-Hautarzt) erfor<strong>de</strong>rlich, damit<br />
frühzeitig adäquate Präventionsmaßnahmen eingeleitet wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>und</strong> einer Verschleppung <strong>und</strong> Chronifizierung <strong>de</strong>r Erkrankung<br />
vorgebeugt wird. Die Initiatorenfunktion im Hautarztverfahren,<br />
die allen Ärzten in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esrepublik vertraglich zugedacht ist<br />
(Überweisung von Berufs<strong>de</strong>rmatosen zum Hautarzt), wird lei<strong>de</strong>r<br />
kaum genutzt, obwohl sie liquidationsfähig ist (Formtext F2900,<br />
www.hvbg.<strong>de</strong>). n<br />
Literatur in <strong>de</strong>r Redaktion<br />
Fragen zur zertifizierten Fortbildung<br />
Thema: Berufs<strong>de</strong>rmatosen<br />
1. Berufs<strong>de</strong>rmatosen stellen unter allen gemel<strong>de</strong>ten<br />
Berufskrankheiten-Verdachtsfällen mehr als:<br />
a 3 Prozent <strong>de</strong>r Fälle<br />
b 5 Prozent <strong>de</strong>r Fälle<br />
c 10 Prozent <strong>de</strong>r Fälle<br />
d 15 Prozent <strong>de</strong>r Fälle<br />
e 25 Prozent <strong>de</strong>r Fälle<br />
2. die häufigste Manifestationsform <strong>de</strong>s berufsbedingten<br />
Kontaktekzems ist<br />
a das akut-toxische Kontaktekzem.<br />
b das kumulativ-subtoxische Kontaktekzem.<br />
c das allergische Kontaktekzem.<br />
d die Airborne Contact Dermatitis.<br />
e die Kontakturtikaria.<br />
3. die Dauer <strong>de</strong>r Beurteilung einer Epikutantestung im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Diagnostik einer Typ-IV-Ssibilisierung<br />
a beträgt gem. DKG-Empfehlungen mind. 20 Minuten.<br />
b beträgt gem. DKG-Empfehlungen mind. 24 h.<br />
c beträgt gem. DGK-Empfehlungen mind. 48 h.<br />
d beträgt gem. DGK-Empfehlungen mind. 72 h.<br />
e ist gemäß DGK-Empfehlungen abhängig von <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Testsubstanzen <strong>und</strong> kann zwischen 20 Minuten <strong>und</strong> min<strong>de</strong>stens<br />
72 h betragen.<br />
4. eine Epikutantestung<br />
a belegt bei einem positiven Test ggü. einem möglichen<br />
Berufsallergen das Vorliegen einer Berufs<strong>de</strong>rmatose.<br />
b ist kontraindiziert bei zuvor erfolgter UV-Bestrahlungstherapie<br />
im Bereich <strong>de</strong>r betroffenen Hän<strong>de</strong>.<br />
c ist in <strong>de</strong>r Regel nicht angezeigt bei noch bestehen<strong>de</strong>n<br />
akuten ekzematösen Hautverän<strong>de</strong>rungen.<br />
d ist nur mit berufsbezogenen Testreihen lege artis.<br />
e ist bei Decrescendo-Verl<strong>auf</strong> einer Testreaktion in <strong>de</strong>r<br />
Regel als allergisch zu bewerten.<br />
5. § 41 <strong>de</strong>s Vertrages Ärzte/Unfallversicherungsträger<br />
regelt die Vorstellung eines Patienten bei einem Hautarzt<br />
durch <strong>de</strong>n erstbehan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Arzt. Bei Vorliegen<br />
krankhafter Hautverän<strong>de</strong>rungen, bei <strong>de</strong>nen die Möglichkeit<br />
besteht, dass daraus eine Hauterkrankung<br />
durch eine berufliche Tätigkeit im Sinne <strong>de</strong>r BKV entsteht,<br />
wie<strong>de</strong>r<strong>auf</strong>lebt o<strong>de</strong>r sich verschlimmert, ist die<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
unverzügliche Vorstellung beim Hautarzt<br />
verpflichtend.<br />
möglich.<br />
in Erwägung zu ziehen.<br />
nach sechs Monaten erneut zu prüfen.<br />
nur nach erfolgter Berufs<strong>auf</strong>gabe zu veranlassen<br />
.<br />
34 Der Kassenarzt Nr. 9 | Mai 2007
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Zertifizierte Fortbildung<br />
medizin<br />
Fragen zur zertifizierten Fortbildung<br />
6. mit Einführung <strong>de</strong>r aktuellen Gefahrstoffverordnung<br />
(ab <strong>de</strong>m 01.01.2005) sind arbeitsmedizinische Unter-<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
suchungen bei Beschäftigten<br />
ab acht St<strong>und</strong>en Feuchtarbeit täglich vorgeschrieben.<br />
ab einer St<strong>und</strong>e Feuchtarbeit täglich anzubieten.<br />
ab sechs St<strong>und</strong>en Feuchtarbeit täglich vorgeschrieben<br />
<strong>und</strong> ab vier St<strong>und</strong>en Feuchtarbeit täglich anzubieten.<br />
ab vier St<strong>und</strong>en Feuchtarbeit täglich vorgeschrieben<br />
<strong>und</strong> ab zwei St<strong>und</strong>en Feuchtarbeit täglich anzubieten.<br />
nur bei <strong>auf</strong>getretenen Hautverän<strong>de</strong>rungen nach durchgeführter<br />
Feuchtarbeit vorgeschrieben.<br />
7. Bei <strong>de</strong>r Primärprävention berufsbedingter Dermatosen<br />
a stellen Berufseingangsuntersuchungen die effektivste Maßnahme<br />
<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r obligaten Erfassung aller Berufsanfänger dar.<br />
b besteht im Rahmen <strong>de</strong>r Berufseingangsuntersuchung bei<br />
Unsicherheiten, z.B. im Hinblick <strong>auf</strong> eine etwaige erhöhte<br />
Hautempfindlichkeit, die Möglichkeit einer <strong>de</strong>rmatologischen<br />
Ergänzungsuntersuchung.<br />
c stellen Testungen mit Berufsallergenen vor Antritt <strong>de</strong>r Ausbildung<br />
einen wichtigen Baustein dar.<br />
d kommen individuelle Präventionsangebote seitens <strong>de</strong>s Unfallversicherungsträgers<br />
zum Tragen.<br />
e wird mittels <strong>de</strong>r technischen Regeln für Gefahrstoffe <strong>de</strong>r<br />
gr<strong>und</strong>sätzliche Vorrang persönlicher Schutzmaßnahmen vor<br />
technischen <strong>und</strong> organisatorischen geregelt.<br />
8. die Erstattung <strong>de</strong>s Hautarztberichtes an <strong>de</strong>n Unfallversicherungsträger<br />
durch <strong>de</strong>n Hautarzt bei Verdacht <strong>auf</strong><br />
a<br />
b<br />
Antwortbogen zur zertifizierten Fortbildung<br />
Richtige Antwort ankreuzen <strong>und</strong> faxen an: 0 61 02 / 502-190 Einsen<strong>de</strong>schluss: 18.08.2007<br />
Medizinische Medien Informations GmbH<br />
Redaktion DER KASSENARZT<br />
Stichwort: „Berufs<strong>de</strong>rmatosen“<br />
Am Forsthaus Gravenbruch 7<br />
63263 Neu-Isenburg<br />
Fax: 0 61 02 / 502-190<br />
Ihr Absen<strong>de</strong>r:<br />
Verraten Sie uns Ihr Alter? ................ Jahre<br />
Thema: Berufs<strong>de</strong>rmatosen<br />
1. a b c d e<br />
2. a b c d e<br />
3. a b c d e<br />
4. a b c d e<br />
5. a b c d e<br />
c<br />
d<br />
e<br />
Vorliegen einer Berufs<strong>de</strong>rmatose<br />
darf nur nach Einverständnis <strong>de</strong>s Erkrankten erfolgen.<br />
ist verpflichtend (generelle Mel<strong>de</strong>pflicht bei Verdacht <strong>auf</strong> Vorliegen<br />
einer berufsbedingten Hauterkrankung).<br />
erfolgt automatisch auch immer an <strong>de</strong>n Betriebsarzt.<br />
erfolgt automatisch auch immer an <strong>de</strong>n Arbeitgeber.<br />
sollte nur nach längerer hautärztlicher Beobachtungsphase<br />
(ca. sechs Monate) nach erstem Verdacht erfolgen.<br />
9. ein wichtiger Aspekt <strong>de</strong>s Hautarztverfahrens ist, dass<br />
u. a. nach Erteilung eines Behandlungs<strong>auf</strong>trages<br />
a alle geeigneten therapeutischen Maßnahmen durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
b dies automatisch mit <strong>de</strong>r Zahlung von Verletztengeld<br />
bei Erteilung eines Behandlungs<strong>auf</strong>trages einhergeht.<br />
c parallel hierzu vonseiten <strong>de</strong>s Unfallversicherungsträgers in <strong>de</strong>r<br />
Regel bereits berufliche Rehamaßnahmen (Umschulung) eingeleitet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
d ausschließlich therapeutische Aspekte Bestandteil <strong>de</strong>s<br />
Hautarztverfahrens sind.<br />
e weiterhin therapeutische Maßnahmen zulasten <strong>de</strong>r GKV erfolgen.<br />
10. erfolgreiche Präventionsstrategien von Berufs<strong>de</strong>rmatosen<br />
sind gekennzeichnet durch<br />
a frühe Umschulung durch <strong>de</strong>n Unfallversicherungsträger.<br />
b frühzeitiges Verbot <strong>de</strong>r Ausübung hautbelasten<strong>de</strong>r<br />
Tätigkeiten bei erhöht hautempfindlichen Personen.<br />
c Einleitung präventiver Maßnahmen bei Vorliegen einer<br />
gesicherten Berufs<strong>de</strong>rmatose.<br />
d frühzeitige Interventionsmaßnahmen in enger Kooperation <strong>de</strong>r<br />
beteiligten ärztlichen Disziplinen (Hausarzt-Betriebsarzt-Hautarzt)<br />
<strong>und</strong> Hautschutz-Schulungsprogramme <strong>de</strong>r Unfallversicherungsträger.<br />
e frühe Umschulung durch <strong>de</strong>n Rentenversicherungsträger.<br />
6. a b c d e<br />
7. a b c d e<br />
8. a b c d e<br />
9. a b c d e<br />
10. a b c d e<br />
Zertifizierte Fortbildung<br />
Nr. 9 | Mai 2007 Der Kassenarzt 35