18.07. - Stadt Rathenow
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<strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung <strong>Rathenow</strong>, 14.08.12<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Rathenow</strong> 10 24 12<br />
N i e d e r s c h r i f t<br />
über die Sondersitzung der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung am <strong>18.07.</strong>2012 in der Aula<br />
der Grundschule „Am Weinberg“, Schulplatz 3 in <strong>Rathenow</strong><br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
16:00 Uhr<br />
17:35 Uhr<br />
Teilnehmer:<br />
Vorsitzende der SVV:<br />
Bürgermeister:<br />
Fraktion DIE LINKE:<br />
Fraktion der CDU:<br />
Fraktion der SPD:<br />
Fraktion Pro <strong>Rathenow</strong>:<br />
Fraktion der FDP:<br />
entschuldigt:<br />
unentschuldigt:<br />
Teilnehmer der<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung:<br />
Niederschrift:<br />
weitere Teilnehmer:<br />
entschuldigt<br />
entschuldigt<br />
Marcel Böttger, Karin Dietze, Kerstin Heinrich, Otto Stache,<br />
Hendrik Öchsle, Susanne Meier, Gerd Wollenzien<br />
Andreas Gensicke, Wilfried Verter<br />
Manfred Lenz, Alfred Mantau, Sebastian Lodwig, Horst Pahling<br />
Hans Jürgen Lünser, Klaus Reimann, Harri Zich<br />
Kurt Baldt, Thies-Jan Knake, Monika Rißmann, Dr. Hermann<br />
Schultze, Horst Schwenzer<br />
Daniel Golze, Christian Görke, Karl-Reinhold Granzow, Oliver<br />
Menzel, Reinhard Möschl, Benno Rentmeister, Hartmut Rubach,<br />
Andrea Voßhoff, Ingo Wilimzig<br />
Sebastian Lindemann<br />
Herr Dr. Lemle, Herr Heise und Herr Remus<br />
Bianca Eichler als Protokollantin<br />
Bürger, Vertreter der Presse und weitere Mitarbeiter der<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der Ordnungsmäßigkeit der Ladung,<br />
Anwesenheit und Beschlussfähigkeit<br />
Herr Pahling eröffnet die Sitzung, begrüßt die Anwesenden und stellt die Ordnungsmäßigkeit<br />
der Ladung und die Beschlussfähigkeit der SVV mit 21 stimmberechtigten Mitgliedern fest.<br />
1
2. Bestätigung der Tagesordnung und/oder Änderungsanträge<br />
Es liegen keine Wortmeldungen vor.<br />
Tagesordnung:<br />
öffentlicher Teil<br />
1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der Ordnungsmäßigkeit der Ladung, Anwesenheit<br />
und Beschlussfähigkeit<br />
2. Bestätigung der Tagesordnung und/oder Änderungsanträge<br />
3. Einwohnerfragen<br />
4. Beschluss über evtl. Einwendungen gegen die Niederschrift der Sitzung vom<br />
20.06.2012 - öffentlicher Teil<br />
5. Informationen des Ersten Beigeordneten<br />
6. Behandlung von Anfragen oder Anträgen<br />
7. Beschlussfassung<br />
7.1 DS 078/12 Änderung der Ämterstruktur der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Rathenow</strong><br />
7.2 DS 060/12 Erste Änderung des Vorhaben- und Erschließungsplanes „Kleine Milower<br />
Straße“<br />
7.3 DS 074/12 Bebauungsplan Nr. 048 „Ferienhaussiedlung Golfhotel“<br />
(Ortsteil Semlin), Aufstellungsbeschluss<br />
7.4 DS 079/12 Überplanmäßige Mehrauszahlung für Investitionsnummer 511001012001 -<br />
Baustraße<br />
nichtöffentlicher Teil<br />
8. Beschluss über evtl. Einwendungen gegen die Niederschrift der Sitzung vom<br />
20.06.2012 - nichtöffentlicher Teil<br />
9. Informationen des Ersten Beigeordneten<br />
10. Behandlung von Anfragen oder Anträgen<br />
11. Beschlussfassung<br />
11.1 DS 080/12 Auftragsvergabe der Bauleistung für den Havelradweg zwischen <strong>Rathenow</strong><br />
und Bützer<br />
11.2 DS 075/12 Grundstücksankauf Gemarkung Böhne, Flur 5, Flurstück 87/204 tlw.<br />
11.3 DS 077/12 Grundstücksankauf Zietenkasernen Flur 34, Flurstück 344 tlw. und 345<br />
12. Schließung der Sitzung<br />
3. Einwohnerfragen<br />
Frau Sandbrink, Einzelhändlerin der Innenstadt, sieht ein Hauptproblem darin, dass es zu<br />
viel Verkaufsfläche pro Einwohner in <strong>Rathenow</strong> gibt. Mit 2,6 m²/EW liegt <strong>Rathenow</strong> über dem<br />
Bundesdurchschnitt. Der derzeitige Leerstand ist eine Folge des Überangebotes. Zudem<br />
kommt erschwerend hinzu, dass nur 20 % der Verkaufsflächen in der Innenstadt verteilt sind.<br />
Mittlerweile nutzen Versicherungen und Krankenkassen die Verkaufsflächen in 1A-Lage als<br />
Servicebüros. Aus ihrer Sicht kann derzeit nur ausgesucht werden, an welcher Stelle<br />
Leerstand sein soll.<br />
Herr Hubald erinnert die <strong>Stadt</strong>verordneten, dass sie entschieden haben, welche Standorte<br />
sie stärken wollen. Zudem hat die <strong>Stadt</strong> in die Innenstadt und in die Sanierung der KWR<br />
2
investiert. Letztere investiert ihrerseits ebenfalls in die Aufwertung der Innenstadt. Die<br />
Wiederbelebung des Körcenters würde den eben genannten Aktivitäten entgegenstehen.<br />
Herr Schmidt, H-TV, informiert, dass vor der Polizeiwache Randmarkierungen und<br />
Mittellinien fehlen.<br />
Herr Dr. Lemle wird dieses Problem klären und Kontakt zur Verkehrsbehörde aufnehmen.<br />
Herr Wollenzien fordert die Verwaltung auf, die Schranken des Radweges zwischen Grütz<br />
und Neuschollene wieder zu aktivieren, um die Motorrad- und Autofahrer an der Befahrung<br />
der Rad- und Waldwege zu hindern.<br />
4. Beschluss über evtl. Einwendungen gegen die Niederschrift der Sitzung vom<br />
20.06.2012 - öffentlicher Teil<br />
Es liegen keine Wortmeldungen vor.<br />
Abstimmungsergebnis: 19 Ja-, 0 Nein- Stimmen, 2 Enthaltungen.<br />
Damit wurde der öffentliche Teil der Niederschrift vom 20.06.12 angenommen.<br />
5. Informationen des Ersten Beigeordneten<br />
Herr Dr. Lemle erklärt zu Beginn, dass die Einberufung dieser Sondersitzung aufgrund einer<br />
kurzfristigen Vergabeentscheidung für den Bau des Havelradweges notwendig war.<br />
Planmäßig sollte diese Bauleistung erst Ende dieses Jahres vergeben und im Jahr 2013<br />
ausgeführt werden.<br />
Er erläutert, dass die Ertüchtigung des Havelradweges auch aus Landessicht eines der<br />
wichtigsten touristischen Infrastrukturvorhaben in unserer Region ist und deshalb auch eine<br />
besondere Unterstützung und überdurchschnittliche finanzielle Förderung des Landes erhält.<br />
Insbesondere im Zusammenhang mit der BUGA, aber auch darüber hinaus soll der<br />
Havelradweg zahlreiche Fahrradtouristen in unsere Region und <strong>Stadt</strong> führen.<br />
Herr Heise informierte bereits mehrfach im Wirtschaftsausschuss über die komplizierten<br />
Planungs- und Genehmigungsprozesse. Äußerst schwierig gestalteten sich insbesondere:<br />
- die eigentumsrechtliche Situation und die Erlangung der Bauerlaubnisse auf fremden<br />
Grund bzw. der Ankauf von Grundstücksflächen,<br />
- die Einigung bzgl. der Unterquerung der ICE- und Straßenbrücken mit den verschiedenen<br />
zuständigen Behörden,<br />
- die Berücksichtigung der Forderungen des Denkmalschutzes (Bodendenkmäler) und<br />
- die Einbeziehung der vielfältigen naturschutzfachlichen Gesichtspunkte.<br />
Insbesondere der letztgenannte Aspekt, d.h. die Abstimmung von Routenverlauf und<br />
Bauausführung mit der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde und den einzubeziehenden<br />
Verbänden hat nun zu der besonderen Situation geführt, die ein zeitliches Vorziehen der<br />
Baumaßnahme und damit verbunden die kurzfristig notwendige Vergabeentscheidung in<br />
eine Sondersitzung der SVV zwingend notwendig machte.<br />
Hauptgrund für die notwendige Eile ist, dass die Naturschutzbehörde die Auflage erteilt hat,<br />
nicht im Zeitraum vom 01. März bis 30. September zu bauen. Da das Vorhaben<br />
entsprechend den Forderungen des Fördermittelgebers bis zum Oktober 2013<br />
abgeschlossen sein muss, muss so schnell wie möglich mit dem Bau des Radweges<br />
begonnen werden, um die Fertigstellung möglichst bis zum Jahresende zu realisieren, da<br />
ansonsten die Fördermittel i.H.v. 1,1 Mio. € zurückgegeben werden müssten.<br />
3
Informationen aus dem Rathaus<br />
Herr Dr. Lemle informiert in Bezug auf die Informationsvorlage zur Änderung der<br />
Verwaltungsstruktur der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Rathenow</strong>, dass nach § 61 Abs. 1 der BbgKVerf<br />
ausschließlich der Bürgermeister für Entscheidungen über die Aufbau- und<br />
Ablauforganisation zuständig ist. Auch die Geschäftsverteilung obliegt dem Bürgermeister.<br />
Hinsichtlich der Besetzung der neuen Fachbereiche besteht dringender Handlungsbedarf.<br />
Zudem erinnert er die Fraktionen daran, Teilnehmer für die Arbeitsgruppe zur<br />
Organisationsuntersuchung zu benennen.<br />
Auch zur Fusion der Musikschule wurde eine Arbeitsgruppe gebildet. Diese besteht aus der<br />
Leiterin der Musikschule der <strong>Stadt</strong> <strong>Rathenow</strong>, den Bereichen Kultur und<br />
Gebäudemanagement und Herrn Zietemann als Personalverantwortlicher. Die erste Sitzung<br />
mit dem Landkreis Havelland findet am 15.08.2012 statt.<br />
Durch den Landesstraßenbetrieb wurde mitgeteilt, dass die Maßnahme Körgraben aufgrund<br />
von Problemen im Baugrund und notwendiger Reinigungsmaßnahmen wegen<br />
Grundwasserkontamination wesentlich teurer wird (etwa 450.000 Euro am Körgraben). Herr<br />
Remus hat deshalb Gespräche mit der Firma ISP und dem Wasser- und Abwasserverband<br />
bezüglich möglicher Alternativen geführt. ISP untersucht jetzt andere Varianten. Die nächste<br />
Abstimmung mit dem Landesstraßenbetrieb soll am 02.08.12 erfolgen.<br />
Die derzeitige Variante ist auf Grund der Kosten nicht finanzierbar, so dass die neue<br />
Variante deutlich günstiger werden muss. Alternativ muss das Gesamtvorhaben auf den<br />
Kreisel (Hauptkreuzung) und Körgraben reduziert werden. Abschließend muss die<br />
Vereinbarung zwischen Landesstraßenbetrieb, <strong>Stadt</strong>, Wasser- und Bodenverband sowie<br />
Wasser- und Abwasserverband angepasst und neu beschlossen werden.<br />
Auch die Änderung des Vorhaben- und Erschließungsplanes „Kleine Milower Straße 2“<br />
führte bereits im Vorfeld zu heftigen Diskussionen. Er macht deutlich, dass sich die<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung zum Einzelhandelskonzept (2008) bekennt. Es soll eine Stärkung der<br />
Innenstadt erfolgen, zumal der Bereich am Körgraben keine Beziehung zum zentralen<br />
Versorgungsbereich hat. Des Weiteren informiert er, dass neben Thomas Philipps mit<br />
2000 m² (bisher sind nur 680 m² möglich) auch Geschäfte für Bekleidung, Schuhe und ein<br />
Frische Markt im neuen Konzept enthalten sind. Abschließend weist er darauf hin, dass nicht<br />
von einem Umsatzzuwachs sondern nur von einer Umverteilung auszugehen ist, die<br />
Zulasten des Zentrums bzw. der KWR gehen wird.<br />
Zum Thema Grundwasser informiert Herr Dr. Lemle über folgende Termine:<br />
- 05.07.2012 Grabenschau mit der Bürgerinitiative Grundwasser<br />
- 10.07.2012 Beratung beim Landkreis mit Herrn Dr. Kellner<br />
- 12.07.2012 Abstimmung mit der UNB, der Unteren Wasserbehörde sowie dem Wasserund<br />
Bodenverband zur Präzisierung der Anträge<br />
Zur Entlastung des Riesenbruchgrabens ist vorgesehen, die Auflandungen durch den<br />
Wasser- und Bodenverband zu beseitigen. Zudem wurde für den Abschnitt Radweg B188<br />
eine Grundräumung beantragt. Schwieriger ist der Abschnitt B188 – ICE, da hier nur eine<br />
manuelle Beräumung möglich ist. Für die Beräumung des Parallelgraben an der Bahn wird<br />
die Zustimmung des Eigentümers benötigt. Des Weiteren wurde im Rodewaldschen Luch<br />
der Biotopdurchlass an der Bahn wie geplant freigeräumt. Eine weitere Beräumung würde<br />
die Änderung des Planfeststellungsbeschlusses nach sich ziehen. Die deutsche Bahn will<br />
Gitter anbringen, um Schwemmgut fernzuhalten. Auch die Zuflüsse des Klusgrabens, des<br />
Vogelgesanggrabens und des Schwanengrabens sollen beräumt werden. Eine Beräumung<br />
der Zuflüsse setzt eine Zustimmung des Eigentümers und eine Genehmigung der UNB<br />
voraus. Alle Schilfbestände im und am Wolzensee sind gesetzlich geschützte Biotope.<br />
Herr Wollenzien weist darauf hin, dass die Havel erneut steigt. Er bittet, dass in diesem Jahr<br />
flexibel auf die Grundwassersituation reagiert wird.<br />
4
Herr Dr. Lemle hat die Bürgerinitiative aufgefordert, die vom Hochwasser betroffenen Bürger<br />
aufzulisten. Die Verwaltung wird künftig flexibel mit dem Problem umgehen.<br />
Herr Schwenzer fragt, wann die Kreuzung B188/102 für die vorgesehene Baumaßnahme<br />
gesperrt wird.<br />
Herr Remus informiert, dass dieses Bauvorhaben noch nicht ausgeschrieben wurde. Im<br />
Vorfeld muss die <strong>Stadt</strong> eine Vereinbarung mit dem Landesbetrieb für Straßenwesen treffen.<br />
Voraussichtlich wird im September neu verhandelt. Fertigstellung der Berliner Straße ist für<br />
November 2012 geplant, so dass im Frühjahr 2013 mit den Bauarbeiten im<br />
Kreuzungsbereich begonnen werden kann. Der Anschluss an die Hauptkreuzung wird<br />
vorerst provisorisch hergestellt.<br />
6. Behandlung von Anfragen oder Anträgen<br />
Es liegen keine Wortmeldungen vor.<br />
7. Beschlussfassung<br />
7.1 DS 078/12 Änderung der Ämterstruktur der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Rathenow</strong><br />
Herr Lenz stellt die Vorgehensweise in Frage, da die Änderung der Verwaltungsstruktur vor<br />
der externen Organisationsuntersuchung erfolgen soll. Der Begründung nach, soll die<br />
Umsetzung bereits am 01.10.12 erfolgen. Er regt an, den letzten Satz der Begründung zu<br />
streichen und das Ergebnis der Untersuchung abzuwarten.<br />
Herr Dr. Lemle hat grundsätzlich kein Problem, den letzten Satz der Begründung zu<br />
streichen. Er macht deutlich, dass die <strong>Stadt</strong>verordneten gefordert haben, vor der<br />
Untersuchung eine neue Verwaltungsstruktur zu erarbeiten. Wichtig ist, dass die Verwaltung<br />
arbeitsfähig ist. Nähere Informationen zu dieser Problematik wird er im nichtöffentlichen Teil<br />
geben.<br />
Herr Lünser kritisiert, dass es sich um eine Informationsvorlage handelt und der<br />
Bürgermeister nicht anwesend ist, um Nachfragen zu beantworten. Er gibt zu bedenken,<br />
dass bisher drei Ämter ausreichend waren und möchte ebenfalls das Ergebnis der<br />
Untersuchung abwarten. Zudem fragt er, ob die Vorlage aufgrund der Veränderung der<br />
Stellenstruktur nicht zustimmungspflichtig sei. Er schließt sich dem Antrag der Fraktion DIE<br />
LINKEN an, die Drucksache von der Tagesordnung zu nehmen.<br />
Frau Heinrich kritisiert, dass der wichtigste Bereich (Finanzen) nicht mehr dem<br />
Bürgermeister unterstellt ist. Andererseits wird dem Ersten Beigeordneten das Amt<br />
entzogen, welches bisher immer von ihm geleitet wurde.<br />
Herr Dr. Lemle schlägt vor, aufgrund der Diskussionen dieses Thema noch einmal auf die<br />
Tagesordnung des nächsten Hauptausschusses zu setzen. Die vorgelegte<br />
Verwaltungsstruktur wird in die Zielsetzung der Organisationsuntersuchung einfließen.<br />
Sachverhalt: Die <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung der <strong>Stadt</strong> <strong>Rathenow</strong> nimmt die<br />
Änderung der Verwaltungsstruktur der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Rathenow</strong> zur Kenntnis.<br />
Die Mitglieder der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung nehmen die DS 078/12 zur Kenntnis.<br />
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7.2 DS 060/12 Erste Änderung des Vorhaben- und Erschließungsplanes „Kleine<br />
Milower Straße“<br />
Herr Geniscke gibt zu bedenken, dass dieser Beschluss dem bestehenden<br />
Einzelhandelskonzept (EHK) entgegen steht. Daher schlägt er vor, das EHK zu untersuchen,<br />
ob dieses noch zeitgemäß ist. Zudem könnte der Beschluss zur Belastung der<br />
Innenstadthändler werden, da das Gutachten darauf verweist, dass keine zusätzliche<br />
Kaufkraft aus dem Umland zu erwarten ist. Dieses Gutachten betrifft auch nur den<br />
Sonderpostenmarkt, nicht das gesamte Körcenter.<br />
Herr Lodwig informiert, dass innerhalb der SPD-Fraktion intensiv diskutiert wurde, da es viele<br />
Argumente abzuwägen gilt. Zudem gibt er zu bedenken, dass der Hauptvermieter im<br />
Innenstadtbereich die städtische Wohnungsbaugesellschaft KWR ist und damit auch ein<br />
städtisches Interesse vorliegt.<br />
Herr Böttger möchte ebenfalls darauf verzichten, die Innenstadt durch ein weiteres Angebot<br />
mit ähnlichem Sortiment zu schwächen.<br />
Herr Wollenzien ist ein Befürworter des Körcenters. Aus seiner Sicht sollte der Bereich der<br />
Milower Straße gestärkt werden, denn auch dort sind Einzelhändler in Geschäften der KWR<br />
vorhanden. Als Beispiel für eine gelungene Belebung eines Wohngebietes nennt er die<br />
Aufwertung des <strong>Stadt</strong>platzes und des angrenzenden Wohnumfeldes.<br />
Herr Lünser weist darauf hin, dass die Innenstadt durch die künftige Gestaltung und<br />
Verbesserung der Parksituation einen deutlichen Vorteil erhält. Aus seiner Sicht sollte ein<br />
Leerstand des stadtnahen Körcenters vermieden werden. Zudem geht er davon aus, dass<br />
ein Sonderpostenmarkt keine Konkurrenz zu den Innenstadtgeschäften darstellt. Des<br />
Weiteren gibt er zu bedenken, dass sehr viele <strong>Rathenow</strong>er nach Tangermünde fahren, um in<br />
diesem Sonderpostenmarkt einzukaufen.<br />
Herr Schwenzer meint, dass die <strong>Rathenow</strong>er das Körcenter ablehnen. Zudem endet das<br />
EHK auf Höhe der Bergstraße. Die Berliner Straße sollte zu einer Flaniermeile werden. Da<br />
dort schon jetzt einige Geschäfte leer stehen, sollte im Körcenter die Geschäftsgröße von<br />
600 m² bestehen bleiben. Abschließend beantragt er Rederecht für Herrn Fellenberg.<br />
Die SVV erteilt Herrn Fellenberg, Geschäftsführer der KWR, das Rederecht.<br />
Herr Fellenberg macht deutlich, dass die vorliegende Situation schwierig zu bewerten ist.<br />
69 % seiner Geschäftsmieter sind in der Innenstadt, 20% am Körgraben. Einerseits wird von<br />
den Mietern am Körgraben erwartet, dass auch dieser Wohnbereich belebt wird.<br />
Andererseits können die Händler der Innenstadt keine weitere Abwanderung der Kaufkraft<br />
vertragen, da bereits jetzt – durch die Baustellenproblematik – ihre Existenz gefährdet ist.<br />
Abschließend empfiehlt er, dass das EHK als Grundlage dieser Entscheidung dienen sollte.<br />
Beschluss: Die <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung der <strong>Stadt</strong> <strong>Rathenow</strong> beschließt gemäß<br />
§ 2 BauGB i.V.m. § 8 Abs. 3 die Einleitung zur 1. Änderung des Vorhaben- und<br />
Erschließungsplanes "Kleine Milower Straße".<br />
Abstimmungsergebnis: 3 Ja-, 13 Nein- Stimmen, 5 Enthaltungen.<br />
Von 33 Mitgliedern der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung sind 21 anwesend.<br />
Damit wurde der Beschlussantrag der Drucksache 060/12 mehrheitlich abgelehnt.<br />
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7.3 DS 074/12 Bebauungsplan Nr. 048 „Ferienhaussiedlung Golfhotel“<br />
(Ortsteil Semlin), Aufstellungsbeschluss<br />
Herr Dr. Lemle informiert, dass der Semliner Ortsbeirat dieses Vorhaben befürwortet, da es<br />
zur Stärkung des Standortes und des touristischen Konzeptes zur BUGA beiträgt. Die<br />
Semliner Gastronomen haben sich ebenfalls dafür ausgesprochen.<br />
Beschluss: Die <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung der <strong>Stadt</strong> <strong>Rathenow</strong> beschließt, den<br />
Bebauungsplan "Ferienhaussiedlung - Golfplatz" Plan Nr. 048 Gemäß § 2 i.V.m. § 6<br />
BauGB aufzustellen.<br />
Abstimmungsergebnis: 19 Ja-, 0 Nein- Stimmen, 2 Enthaltungen.<br />
Von 33 Mitgliedern der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung sind 21 anwesend.<br />
Damit wurde dem Beschlussantrag der Drucksache 074/12 ohne Änderungen einstimmig<br />
zugestimmt.<br />
7.4 DS 079/12 Überplanmäßige Mehrauszahlung für Investitionsnummer<br />
511001012001 - Baustraße<br />
Beschlussvorschlag: Die <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung beschließt eine<br />
überplanmäßige Mehrauszahlung i.H.v. 120.000,00 € für die Investitionsmaßnahme Nr.<br />
511001012001 - Baustraße - , Finanzauszahlungskonto 5110010.7880010.<br />
Die Deckung erfolgt aus Mehreinzahlungen bei Produktkonto 1110500.6821000 -<br />
Einzahlungen aus der Veräußerung von Grundstücken.<br />
Frau Heinrich kann die Höhe der Mehrkosten nicht akzeptieren.<br />
Herr Remus erläutert, dass die ursprünglich geplante Kostenschätzung im Haushalt<br />
eingestellt wurde. Im Bauausschuss wurde jedoch im April ein leicht geändertes Projekt<br />
beschlossen, wodurch sich eine Veränderung der Kosten ergab. Nähere Erklärungen wurden<br />
in Form einer Anlage nachgereicht. Die geplante Baumaßnahme soll in zwei Bauabschnitten<br />
erfolgen. Der erste Bauabschnitt ist bis zur Salzstraße geplant und entspricht der ersten<br />
Kostenschätzung.<br />
Herr Lünser erinnert, dass die Maßnahme bereits vergeben wurde. Er fragt, ob die<br />
Mehrkosten zu diesem Zeitpunkt bekannt waren und ob die Fördermittel nur für die<br />
ursprüngliche Variante vorliegen. Abschließend fragte er, wer für Mehrkosten verantwortlich<br />
ist.<br />
Herr Dr. Schultze fragt, ob die archeologischen Arbeiten notwendig sind.<br />
Herr Remus erklärt, dass bei Arbeiten im Altstadtbereich immer eine archeologische<br />
Begleitung erfolgen muss. Des Weiteren informiert er, dass hier zwei Förderabschnitte<br />
betroffen sind. Zum Einen das Sanierungsgebiet (bis zur Ziegelstraße) und zum Anderen das<br />
„Aktives <strong>Stadt</strong>teilzentrum“ (Ziegelstraße bis Salzstraße). Damit sind die Fördermöglichkeiten<br />
ausgeschöpft. Er weist darauf hin, dass jedoch die Möglichkeit besteht, die Maßnahme<br />
entsprechend der Ausschreibung nur bis zur Salzstraße zu realisieren.<br />
Herr Böttger beantragt die erneute Beratung im Bauausschuss.<br />
Herr Remus erklärt, dass die Vergabe bis zur Salzstraße (1. Bauabschnitt) erfolgt ist und<br />
deshalb bereits mit der Baumaßnahme begonnen wurde. Über den 2. Bauabschnitt kann<br />
daher in den Fachausschüssen eingehend diskutiert werden.<br />
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Herr Schwenzer kritisiert, dass er die Information der Zeitung entnehmen musste. Zudem<br />
war die Begründung von Frau Krause im Fachausschuss unzureichend.<br />
Herr Dr. Lemle zieht die Beschlussvorlage zurück.<br />
Der öffentliche Teil der SVV ist um 17:15 Uhr beendet. Die Öffentlichkeit wird gebeten, den<br />
Saal zu verlassen.<br />
Einwendungen gegen den Wortlaut der Niederschrift des öffentlichen Teils der SVV sind an<br />
die Vorsitzende der SVV zu richten.<br />
Horst Pahling<br />
stellv. Vorsitzender der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung<br />
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