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Projekt 2013 - Regionale Bildungsnetzwerke - Landesregierung ...

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P R O J E K T 2 0 1 3<br />

MEDIENNUTZUNG<br />

UND MEDIENKOMPETENZ<br />

VON JUGENDLICHEN IN BOTTROP<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong>


P R O J E K T 2 0 1 3<br />

<strong>Projekt</strong>bericht<br />

zum <strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong>:<br />

Mediennutzung und Medienkompetenz<br />

VON JugendlicheN IN Bottrop<br />

<strong>Projekt</strong>arbeit der Auszubildenden<br />

der Stadt Bottrop und Stadt Dorsten<br />

Einstellungsjahrgang 2011<br />

Studiengang KVD , Kurs : GE K 11/03<br />

In Zusammenarbeit mit der<br />

FHöV Gelsenkirchen<br />

<strong>Projekt</strong>leiter der FHöV<br />

Prof. Dr. Gourmelon<br />

Auftraggeber der<br />

Stadt Bottrop<br />

Herr Wuwer – Bildungsbüro<br />

<strong>Projekt</strong>gruppe<br />

Jessica Drescher<br />

Amelie Gorray<br />

Hanna Hadick<br />

Ann-Kathrin Heller<br />

Alexander Maroski<br />

Leonie Offert<br />

Sina Pfeiffer<br />

Britta Schäfer<br />

VORWORT<br />

Die heutige Medienwelt ist sehr komplex und vielschichtig geworden.<br />

Noch nie war es einerseits so einfach, an Informationen zu gelangen –<br />

aber andererseits auch noch nie so schwer, ihren Wahrheitsgehalt, ihre<br />

Relevanz und Glaubwürdigkeit zu bewerten. Deshalb wird die<br />

Fähigkeit, mit dieser Vielzahl an Informationen selbstbestimmt und<br />

verantwortlich umzugehen, immer wichtiger. Kinder und Jugendliche<br />

aber auch Erwachsene benötigen eine entsprechende Informationskompetenz.<br />

Diese Schlüsselqualifikation in der heutigen Medienwelt<br />

heißt Medienkompetenz.<br />

Der sachgerechte Umgang mit einer wachsenden Zahl sich ständig verändernder Medien will<br />

jedoch gelernt sein und wird Teil des lebenslangen Lernens bleiben. Die Vermittlung der Medienkompetenz<br />

muss kontinuierlich und nachhaltig erfolgen.<br />

Darum hat das <strong>Regionale</strong> Bildungsnetzwerk der Stadt Bottrop das Thema „Medienkompetenz“<br />

als ein Handlungsfeld benannt, um die Verantwortlichen in den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen<br />

bei dieser wichtigen Arbeit zu unterstützen.<br />

Für die weitere Ausrichtung bei dieser Querschnittsaufgabe wäre es daher von Interesse zu erfahren,<br />

wie die Medienausstattung, das Medienverhalten bzw. der Umgang mit Medien von Jugendlichen in<br />

Bottrop ist. Welche Schulen bzw. außerschulischen Einrichtungen sich mit dem Thema beschäftigen,<br />

und welche Angebote zur Vermittlung von Medienkompetenzen in Bottrop bereits vorhanden sind.<br />

Ich freue mich, dass mit dieser Arbeit versucht wird, Antworten auf diese Fragen zu finden,<br />

um zukünftig noch zielgerichteter weitere Angebote und Maßnahmen zur Medienkompetenz in<br />

Bottrop initiieren zu können.<br />

Paul Ketzer<br />

Erster Beigeordneter<br />

(Vorsitzender des Lenkungskreises im<br />

<strong>Regionale</strong>n Bildungsnetzwerk Bottrop)


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Hinweis im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes<br />

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im vorliegenden <strong>Projekt</strong>bericht auf eine geschlechtsspezifische<br />

Differenzierung, wie z.B. Teilnehmer/Innen, verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der<br />

Gleichbehandlung für beide Geschlechter (außer wenn es sich explizit um einen Geschlechtervergleich<br />

handelt). Ist z. B. von Nutzern die Rede, so sind Nutzerinnen und Nutzer gleichermaßen gemeint.<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

VORWORT _________________________________________________________________ S. 4<br />

1. DIE WELT IST VERNETZT _____________________________________________________ S. 10<br />

2. DAS PROJEKT ______________________________________________________________ S. 11<br />

2.1 Zielsetzung S. 11<br />

2.2 <strong>Projekt</strong>management S. 11<br />

2.3 Vorbereitungen S. 13<br />

2.4 JIM-Studi S. 15<br />

2.5 Auftraggeber S. 18<br />

2.6 Definition Medienkompetenz S. 19<br />

3. Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop _____________ S. 22<br />

3.1 Soziodemografische Daten S. 23<br />

3.1.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

3.1.2 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012<br />

3.2 Verteilung der Geräte im Haushalt und Gerätebesitz S. 26<br />

3.2.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottroper Haushalten<br />

3.2.2 Vergleich der erhobenen Daten mit der der JIM-Studie<br />

3.2.3 Statistische Auswertung der erhobenen Daten über den Gerätebesitz<br />

der Bottroper Jugendlichen<br />

3.2.4 Statistische Auswertung der erhobenen Daten im Geschlechtervergleich<br />

beim Gerätebesitz der Bottroper Jugendlichen<br />

3.2.5 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012<br />

3.3 Digital- und Printmedien S. 29<br />

3.3.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

3.3.2 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012


INHALTSVERZEICHNIS<br />

3.4 Mediennutzung in der Freizeit S. 33<br />

3.4.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

3.4.1.1 Nutzungsfrequenzen von Jugendlichen<br />

3.4.1.2 Geschlechtsunterschiede bei der Nutzungsfrequenz von Jugendlichen<br />

3.4.1.3 Nutzungshäufigkeit nach dem Bildungshintergrund, Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />

3.4.2 Vergleich der erhobenen Daten anhand der JIM-Studie 2012<br />

3.4.2.1 Nutzungsfrequenzen von Jugendlichen<br />

3.4.2.2 Geschlechtsunterschiede bei der Nutzungsfrequenz von Jugendlichen<br />

3.4.2.3 Betrachtung nach dem Bildungshintergrund<br />

3.4.3 Auf welche Medien kannst du nicht verzichten?<br />

3.5 Glaubwürdigkeit S. 45<br />

3.5.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

3.5.2 Vergleich der erhobenen Daten<br />

3.6 Nutzung des Internets und kostenpflichtiger Apps S. 48<br />

3.6.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop zur Internetnutzung<br />

3.6.2 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012<br />

3.6.3 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

zur Nutzung kostenpflichtiger Apps<br />

3.6.4 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012<br />

3.7 „Worüber nutzt du das Internet“ sowie Facebook, Unterricht und Fächer S. 54<br />

3.7.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten Internetnutzung<br />

3.7.2 Vergleich der erhobenen Daten mit denen der JIM-Studie<br />

3.7.3 Statistische Auswertung der erhobenen Daten Medienkompetenz<br />

3.7.4 Vergleich der erhobenen Daten mit denen der JIM-Studie<br />

3.7.5 Statistische Auswertung der erhobenen Daten Fächerverteilung<br />

3.7.6 Statistische Auswertung der erhobenen Daten Facebook Nutzung<br />

3.8 Technische Kompetenzen und tägliche Nutzungszeit von Medien S. 59<br />

3.8.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten technischer Kompetenz in Bottrop<br />

3.8.2 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012<br />

3.8.3 Statistische Auswertung der erhobenen Daten täglicher Nutzungszeit<br />

von Medien in Bottrop<br />

3.9 Medienökonomischer Status S. 67<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

4. MEDIENANGEBOTE DER ERHOBENEN BOTTROPER SCHULEN _____________________ S. 70<br />

4.1 Förderschule S. 70<br />

4.2 Gesamtschulen S. 71<br />

4.3 Gymnasien S. 73<br />

4.4 Hauptschulen S. 76<br />

4.5 Realschulen S. 79<br />

5. MEDIENANGEBOTE VON INSTITUTIONEN IN BOTTROP ___________________________ S. 84<br />

5.1 <strong>Regionale</strong>s Bildungsbüro der Stadt Bottrop/Fachbereich Jugend und Schule S. 85<br />

5.2 Volkshochschule der Stadt Bottrop S. 86<br />

5.3 Stadt Bottrop – Lebendige Bibliothek S. 88<br />

5.4 Polizeipräsidium Recklinghausen S. 91<br />

5.5 Verbraucherzentrale NRW – Beratungsstelle Bottrop S. 94<br />

5.6 Jugendhilfe e.V. S. 97<br />

5.7 Medienerziehung an Grundschulen S. 99<br />

6. MEDIENANGEBOTE ÜBERREGIONALER INSTITUTIONEN _________________________ S. 102<br />

6.1 Medienscout NRW S. 102<br />

6.2 Medienpass NRW S. 106<br />

6.3 Informationen und Links S. 110<br />

7. DISKUSSION UND FAZIT _____________________________________________________ S. 114<br />

8. ANHANG __________________________________________________________________ S. 116<br />

8.1 Schlusserklärung S. 118<br />

8.2 Zeitplan S. 119<br />

8.3 Fragebogen S. 121<br />

8.4 Abbildungsverzeichnis S. 125<br />

8.5 Abkürzungsverzeichnis S. 126<br />

8.6 Literaturverzeichnis S. 127<br />

8.7 <strong>Projekt</strong>vereinbarung S. 131<br />

IMPRESSUM ______________________________________________________________________ S. 136


E I N L E I T U N G<br />

Twittern<br />

POSTEN<br />

WEB 2.0<br />

TEILEN<br />

Facebook<br />

LIKEN<br />

Apps<br />

1. DIE WELT IST VERNETZT<br />

„Posten“, „Twittern“, „Liken“ ... im Zuge der Entwicklung hin zur Informationsgesellschaft, wachsen<br />

Jugendliche in diesem Zeitalter mit einer selbstverständlichen Mediennutzung auf und entwickeln<br />

ihre eigene Sprache.<br />

Der Begriff „Medium“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet dort „die Mitte“. Er bezeichnet<br />

etwas, das mitten zwischen zwei sich aufeinander beziehenden Gegenstände existiert“. Das Medium<br />

ist also vermittelndes Element, Kommunikationsmittel oder auch Werbeträger.<br />

Medien haben – egal, ob als Print- oder Digitalmedium – einen zentralen Stellenwert bei der<br />

Bevölkerung eingenommen. So sind Austausch und allzeitige Verfügbarkeit von Informationen<br />

möglich. Besonders das Internet begünstigt diesen Trend, denn es ermöglicht beliebig oft den<br />

Zugriff auf die neuesten Nachrichten der Medien.<br />

Die Frage danach, wie Medien genutzt werden und welche Wirkung sie haben, spielt in modernen<br />

Mediengesellschaften eine große Rolle.<br />

Relevant sind diese Fragen, da es sowohl für Eltern als auch Lehrer von Interesse ist, ob die Kinder bei<br />

Computerspielen strategische Kompetenzen oder aggressives Verhalten einüben.<br />

Die Problematik dieser Fragestellungen liegt darin, dass sie nicht abschließend zu beantworten sind.<br />

Im Zuge der Massenkommunikation lässt sich nicht mehr sicher bestimmen, ob und wie der einzelne<br />

Nutzer mit den medialen Angeboten umgeht.<br />

Einen Ansatz, um auf Fragen des Medienumgangs antworten zu können, bietet die JIM-Studie aus<br />

dem Jahr 2012. Um genauer zu wissen, welche Medien Jugendliche wie nutzen, ist der Medienumgang<br />

der 12- bis 19-Jährigen mit der Langzeitstudie „Jugend, Information, (Multi-)Media“, kurz<br />

JIM-Studie, von dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest, jährlich untersucht<br />

worden. Im Mai und Juni 2012 wurden dazu 1201 Jugendliche telefonisch befragt. Die JIM-Studie<br />

des Jahres 2012 ist bereits die 15. Studie, die die Medienentwicklung bei Jugendlichen in<br />

Deutschland kontinuierlich dokumentiert. Neben den Basisdaten zu Medienausstattung,<br />

Freizeitverhalten und Mediennutzung, befasst sich die JIM-Studie 2012 auch mit der Wichtigkeit<br />

und der Glaubwürdigkeit der Medien.<br />

Diese <strong>Projekt</strong>arbeit greift bekannte Fragestellungen und Problematiken auf, bricht dieses Themengebiet<br />

aber auf den Kreis von Bottroper Jugendlichen der 8. Jahrgangsstufe runter. Spiegeln die<br />

befragten Schüler und Schülerinnen der Stadt Bottrop die Ergebnisse der JIM-Studie 2012 wider?<br />

Wir geben einen Einblick ...<br />

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<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

HADICK<br />

– 10 –


D A S P R O J E K T<br />

2. DAS PROJEKT<br />

2.1. Zielsetzung<br />

HADICK<br />

Die <strong>Projekt</strong>gruppe hat in der <strong>Projekt</strong>vereinbarung zwei Ziele festgelegt, die mit Abschluss der<br />

<strong>Projekt</strong>phase erreicht sind. Zum Einen ist die Medienkompetenz und -nutzung von Bottroper<br />

Jugendlichen erfasst. Zum Anderen sind Angebote zur Medienkompetenzförderung der Stadt<br />

Bottrop sowie ausgewählte städteübergreifende Maßnahmen aufgelistet.<br />

2.2. <strong>Projekt</strong>management<br />

PFEIFFER<br />

(Die Vorgehensweise im Rahmen des <strong>Projekt</strong>managements basiert auf den Vorlesungen des<br />

Dr. Andreas Gourmelon, Professor an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-<br />

Westfalen sowie seiner Veröffentlichung „ Management im öffentlichen Sektor“ (Rehm 2011) Kapitel<br />

9 „<strong>Projekt</strong>management“)<br />

DAS PROJEKT<br />

Im Rahmen des <strong>Projekt</strong>managements strebt man dazu, die Prozesse hinsichtlich des Zeitplanes<br />

sowie der Kosten zu optimieren.<br />

Hierbei handelt es sich im Gegensatz zu einer dauerhaften Aufgabe um eine neuartige, einmalige,<br />

zeitlich befristete Aufgabe. <strong>Projekt</strong>e sind Sonderaufgaben, gegenteilig zu Routineaufgaben. Oftmals<br />

führt auch die Komplexität der Aufgabe dazu, diese im Rahmen eines <strong>Projekt</strong>es zu bewältigen, damit<br />

das Optimum an Fachwissen und Know-how aus diversen Bereichen genutzt werden kann.<br />

Gemäß der Deutschen Industrie Norm (DIN) 69901-5 ist ein <strong>Projekt</strong> ein „Vorhaben, das im Wesentlichen<br />

durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist“.<br />

Um diese neuartige Situation effektiv und effizient bewältigen zu können, bedient man sich des<br />

organisatorischen Mittels „<strong>Projekt</strong>management“.<br />

„<strong>Projekt</strong>management“ wird folglich nach DIN 69901-5 als „Gesamtheit von Führungsaufgaben,<br />

-organisation, -techniken, und –mitteln für die Initiierung, Definition, Planung, Steuerung und den<br />

Abschluss von <strong>Projekt</strong>en“ definiert.<br />

Im Rahmen unseres <strong>Projekt</strong>es „Mediennutzung- und Medienkompetenz von Jugendlichen in<br />

Bottrop“ bedienten wir uns diesem organisatorischen Mittel, um uns bewusst zu machen, was<br />

unsere Ziele sind, wer an dem <strong>Projekt</strong> beteiligt werden muss, wer unsere Stakeholder sind und<br />

welche Erwartungen in uns gesetzt werden. Abgeleitet von unseren Sach- und Formalzielen<br />

entwickelten wir, welche Aufgaben und Tätigkeiten wie und wann erfolgen müssen, wer diese<br />

übernimmt und welche Ressourcen eingesetzt werden.<br />

Dazu unterteilten wir das <strong>Projekt</strong> in die Phasen <strong>Projekt</strong>definition, <strong>Projekt</strong>planung, <strong>Projekt</strong>durchführung<br />

und <strong>Projekt</strong>kontrolle.<br />

PROJEKTDEFINITION<br />

Wir legten die Ziele des <strong>Projekt</strong>es unter Berücksichtigung unserer Leistungsfähigkeit, beschränkt<br />

durch die zeitliche Begrenzung, fest. Formal spiegelte sich unsere Absicht in der <strong>Projekt</strong>vereinbarung<br />

wider. Hier wurde die Gesamtaufgabe insoweit präzisiert, dass unsere Ziele exakt, unmissverständlich<br />

und verbindlich festgelegt wurden. Auf Grundlage der von uns noch zu interpretierenden<br />

und auslegbaren Vorgabe unseres Auftraggebers wurden konkrete <strong>Projekt</strong>ziele abgeleitet.<br />

– 11 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Diese Ziele wurden so formuliert, dass objektiv überprüfbar ist, ob diese Ziele erreicht wurden.<br />

Weiterhin haben wir unsere Vorgehensweise und Termine (Zeitplan) festgelegt. Durch Unterzeichnung<br />

der <strong>Projekt</strong>teilnehmer sowie des Auftraggebers und des <strong>Projekt</strong>leiters ist diese<br />

<strong>Projekt</strong>vereinbarung für jede Seite bindend.<br />

Im Rahmen der <strong>Projekt</strong>definition ermittelten wir die Beteiligten und führten eine Stakeholder-<br />

Analyse durch. Hierbei sind diejenigen zu ermitteln, die Interesse an dem Verlauf oder dem Ergebnis<br />

des <strong>Projekt</strong>es begründen könnten. Deren Einstellung sowie eventueller positiver oder auch<br />

negativer Einfluss auf das <strong>Projekt</strong> wurden eingeschätzt, um unseren <strong>Projekt</strong>verlauf zu optimieren<br />

und Chancen zu nutzen sowie Risiken zu kalkulieren und zu minimieren.<br />

PROJEKTPLANUNG<br />

Anhand des <strong>Projekt</strong>auftrages wurde nun das strategische und operative Vorgehen geplant.<br />

Hierbei wurden die detaillierten Aufgaben festgelegt, wobei die Gesamtaufgabe in Teilaufgaben<br />

zerlegt wurde. Für die durchzuführenden Tätigkeiten setzten wir Termine und strukturierten den<br />

Personal- und Ressourceneinsatz. Hierzu nutzen wir die graphische Darstellung in einem Balkendiagramm<br />

sowie eine Gesamtübersicht in Form einer To-do-Liste.<br />

PROJEKTDURCHFÜHRUNG<br />

Im Rahmen der <strong>Projekt</strong>planung werden realistische Soll-Vorgaben für die <strong>Projekt</strong>durchführung<br />

gegeben.<br />

In der <strong>Projekt</strong>durchführung werden diese Soll-Vorgaben, die Planung, möglichst umgesetzt.<br />

Hierbei kann es Abweichungen durch Planungsfehler, falsche Einschätzung, Ausführungsfehler oder<br />

geänderte Rahmenbedingungen geben.<br />

Daher ist es unabdingbar, stetig einen Soll-Ist-Vergleich vorzunehmen und eventuelle Störungen zu<br />

beheben bzw. auszugleichen. Um diese eventuellen Störungen frühzeitig abzusehen, setzten wir<br />

sog. Meilensteine, und überprüften fortlaufend und regelmäßig unser Zeitmanagement.<br />

Beispielsweise kam es durch die Abhängigkeit von Externen, zu einer Überschreitung unserer<br />

gesetzten Deadline, wobei wir uns die Frage stellen mussten, ob es uns gelingen würde, diesen<br />

zeitlichen Verzug zu kompensieren oder wir ohne die nützlichen Informationen weiterarbeiten<br />

müssten. Letztlich gelang es uns, diese terminliche Friktion durch höheren Personaleinsatz sowie<br />

Mehrarbeit aufzufangen.<br />

PROJEKTABSCHLUSS<br />

Der Abschluss unseres <strong>Projekt</strong>es erfolgt zu einem vorgegebenen Zeitpunkt. Erfolgreiche Beendigung<br />

definiert sich durch Erreichung der angestrebten Ziele. Während des <strong>Projekt</strong>abschlusses<br />

wird das <strong>Projekt</strong> evaluiert. Durch systematische Bewertung wird ein elementarer Baustein des<br />

organisatorischen Lernens gesetzt.<br />

Primär dem Auftraggeber und dem <strong>Projekt</strong>leiter sowie sekundär allen weiteren <strong>Projekt</strong>beteiligten<br />

(Stakeholder) ist die <strong>Projekt</strong>arbeit förmlich zu präsentieren. Ein Abnahmeprotokoll dient dazu,<br />

dass der Auftraggeber sich mit den Ergebnissen einverstanden erklärt. Hierbei können eventuelle<br />

Mängel aufgezeigt werden.<br />

Mit dem <strong>Projekt</strong>bericht wird das komplette <strong>Projekt</strong> vollständig dokumentiert.<br />

– 12 –


D A S P R O J E K T<br />

2.3 Vorbereitungen<br />

OFFERT<br />

Da bei dem <strong>Projekt</strong> „Mediennutzung und Medienkompetenz von Jugendlichen in Bottrop“ die<br />

Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen und Institutionen einen Schwerpunkt darstellt, war<br />

es wichtig, die <strong>Projekt</strong>phase sinnvoll zu strukturieren und zu organisieren. Nur so war es möglich,<br />

alle relevanten Daten zeitgerecht zu beschaffen und zu bearbeiten. Im Folgenden ist ein Umriss<br />

der vorbereitenden Maßnahmen dargestellt.<br />

Schon vor Beginn der eigentlichen <strong>Projekt</strong>phase erhielt die <strong>Projekt</strong>gruppe die Möglichkeit, sich<br />

Informationen zu ihrem Themengebiet zu beschaffen. Im Berufskolleg der Stadt Bottrop hielt<br />

Frau Prof. Dr. Dagmar Hoffmann einen Vortrag zum Thema „Posen im Netz – Mediatisierte Körper<br />

und ihre Bedeutung im Kontext von Entwicklung“. Die Veranstaltung, welche sich vorrangig an<br />

pädagogische Fachkräfte richtete, wurde von der Arbeitsgemeinschaft „Medien“ organisiert und<br />

behandelte schwerpunktmäßig, wie sich Jugendliche in sozialen Netzwerken darstellen.<br />

Am ersten Treffen der <strong>Projekt</strong>gruppe nahmen die <strong>Projekt</strong>teilnehmer, Herr Wuwer als Auftraggeber,<br />

der <strong>Projekt</strong>leiter Herr Dr. Gourmelon sowie die Ausbildungsleiterin Frau Sommer teil. Es wurden<br />

die grundlegenden organisatorischen Rahmenbedingungen geklärt sowie verschiedene Informationsbroschüren<br />

und Exemplare der JIM-Studie ausgeteilt.<br />

Von da an trafen sich die <strong>Projekt</strong>teilnehmer in regelmäßigen Abständen. Zum Teil nahmen an diesen<br />

Treffen auch der Auftraggeber, der <strong>Projekt</strong>leiter und / oder die Ausbildungsleiterin teil, um sich über<br />

den aktuellen Stand des <strong>Projekt</strong>es zu informieren oder bei Fragen und Problemen unterstützend<br />

zur Seite zu stehen. Der Inhalt eines jeden Treffens der <strong>Projekt</strong>gruppe wurde in einem Protokoll<br />

festgehalten.<br />

Zunächst war es wichtig, sich über die Ziele des <strong>Projekt</strong>es und die Vorgehensweise beim <strong>Projekt</strong><br />

klar zu werden und das in einer „<strong>Projekt</strong>vereinbarung“ festzuhalten. Diese wurde den Beteiligten<br />

vorgelegt und von allen unterschrieben.<br />

Ein Ziel des <strong>Projekt</strong>es war die Erfassung der Medienkompetenz- und -nutzung Bottroper<br />

Jugendlicher. Hierfür erstellten die <strong>Projekt</strong>teilnehmer in Anlehnung an die JIM-Studie 2012 einen<br />

Fragebogen, der in der 8. Jahrgangsstufe einer jeden Schulform in Bottrop verteilt und nachher<br />

statistisch ausgewertet werden sollte. Um den ersten Kontakt zu den beteiligten Schulen herzustellen,<br />

verfasste Herr Wuwer ein Schreiben an die jeweiligen Schulleiter, in dem das <strong>Projekt</strong> erläutert<br />

wurde. Kurz darauf kontaktierten die <strong>Projekt</strong>teilnehmer die Schulleiter telefonisch, um Termine<br />

für ein erstes persönliches Gespräch festzulegen. Bei diesen Treffen konnte den Schulen der<br />

Fragebogen vorgestellt und die weitere Vorgehensweise bei der Befragung der Schüler besprochen<br />

werden. Nachdem die bei der städtischen Druckerei in Auftrag gegebenen Fragebögen gedruckt<br />

waren, konnten sie an den Schulen verteilt und nach der Befragung von den <strong>Projekt</strong>teilnehmern<br />

wieder abgeholt werden.<br />

– 13 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Um die Fragebögen zu bearbeiten und wissenschaftlich auszuwerten, informierte sich die<br />

<strong>Projekt</strong>gruppe schon im Vorhinein unter anderem anhand von Literatur und Internetrecherchen über<br />

den Umgang mit dem Statistikprogramm „SPSS“, sodass die Auswertung zeitnah beginnen konnte.<br />

Ein weiteres Ziel des <strong>Projekt</strong>es war die Darstellung von Angeboten zur Medienkompetenzförderung<br />

der Stadt Bottrop sowie von ausgewählten städteübergreifenden Maßnahmen. Ein Augenmerk<br />

legte die <strong>Projekt</strong>gruppe hierbei auf die medienkompetenzfördernden Angebote der Schulen. Die<br />

persönlichen Gespräche mit den Schulleitern bezüglich der Fragebögen wurden zusätzlich genutzt,<br />

um Kontakte zu den Medienbeauftragten der Schulen herzustellen. Diese wurden anhand eines<br />

selbst erstellten Interview-Leitfadens zum Beispiel über die Medienausstattung der Schule und ihre<br />

Tätigkeiten befragt.<br />

Auch wurden weitere Institutionen kontaktiert, die in der Stadt Bottrop einen Beitrag zur Medienkompetenzförderung<br />

leisten. Dies sind Institutionen, die in der Arbeitsgemeinschaft „Medien“<br />

zusammenarbeiten, welche sich durch Initiative des regionalen <strong>Bildungsnetzwerke</strong>s in Bottrop<br />

gebildet hat. Die <strong>Projekt</strong>gruppe nahm telefonischen Kontakt zum <strong>Regionale</strong>n Bildungsbüro, der<br />

Volkshochschule, der „lebendigen Bibliothek“, der Verbraucherzentrale, der Kriminalprävention der<br />

Polizei sowie der Jugendhilfe Bottrop e.V. auf, um sich vorzustellen und Termine für persönliche<br />

Gespräche zu vereinbaren. Bei diesen Terminen wurden die Institutionen zu ihren Tätigkeiten im<br />

Arbeitsfeld Medien interviewt.<br />

Bei Untersuchung der städteübergreifenden Maßnahmen zur Medienkompetenzförderung<br />

fokussierte sich die <strong>Projekt</strong>gruppe auf die landesweiten Initiativen „Medienpass“ und „Medienscout“.<br />

Um praxisnahe Informationen über die Umsetzung dieser <strong>Projekt</strong>e zu erhalten, vereinbarte die<br />

<strong>Projekt</strong>gruppe ebenfalls persönliche Gespräche mit teilnehmenden Schulen. Es stellte sich allerdings<br />

heraus, dass alle an der Initiative „Medienpass“ teilnehmenden Grundschulen noch in der<br />

Vorbereitungsphase steckten und somit noch nicht über Erfahrungen bei der Umsetzung berichten<br />

konnten. Um trotzdem einen Einblick in die Medienerziehung an Grundschulen zu erhalten, führte<br />

die <strong>Projekt</strong>gruppe zusätzlich ein Interview mit den Medienbeauftragten einer Bottroper Grundschule.<br />

MED<br />

N E I<br />

KOMPETENZ<br />

– 14 –


D A S P R O J E K T<br />

2.4 JIM-Studie<br />

WAS IST DIE JIM-STUDIE?<br />

Die JIM-Studie (Langzeitstudie Jugend, Information (Multi-) Media) erfasst im<br />

jährlichen Rhythmus unter anderem die Medienkompetenz und die Mediennutzung<br />

von Jugendlichen. Da die Debatte um die Gefahren und Chancen von<br />

Medien oft widersprüchliche Aussagen produziert, soll diese Studie dazu dienen, objektive Daten<br />

und Fakten bereit zu stellen, um ein Diskutieren auf einer einheitlichen Basis zu ermöglichen.<br />

Erstmals wurden 1998 803 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren telefonisch über ihr Medienverhalten<br />

befragt. Während damals beispielsweise nur 9 Prozent aller Jugendlichen das Internet<br />

mindestens einmal pro Woche nutzten, sind es 2012 schon 91 Prozent, die das Internet täglich oder<br />

mehrmals die Woche nutzen. Diese und andere Entwicklungen werden von den heute bereits<br />

15 JIM-Studien dokumentiert.<br />

Die Studie gibt somit Aufschluss über Langzeitentwicklungen, aber auch aktuelle Trends.<br />

Herausgegeben wird sie vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs), welches<br />

ein Kooperationsprojekt zwischen der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK)<br />

und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) ist. Neben<br />

der JIM-Studie veröffentlicht der mpfs seit 1999 ebenfalls jährlich die KIM-Studie, die das<br />

Medien- und Freizeitverhalten von Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren untersucht (verfügbar<br />

unter www.mpfs.de).<br />

Bei der aktuellen JIM-Studie aus dem Jahr 2012 nahmen zwischen Mai und Juni 2012 1.201 Zielpersonen<br />

an der Befragung teil. Die Grundgesamtheit dieser Jugendlichen in der Bundesrepublik<br />

Deutschland beträgt zirka sieben Millionen. Der Anteil der befragten Personen liegt also bei etwa<br />

1,2% der Grundgesamtheit (JIM-Studie, 2012, S.4)<br />

Unsere Bottroper Studie und die JIM-Studie im Vergleich<br />

Innerhalb des <strong>Projekt</strong>es will die <strong>Projekt</strong>gruppe einige Aussagen der JIM-Studie 2012 auf ihr<br />

Zutreffen bei Bottroper Jugendlichen überprüfen. Zunächst einmal musste festgelegt werden, welche<br />

Zielgruppe die <strong>Projekt</strong>gruppe wie befragen will. Aus organisatorischen Gründen lag es nahe,<br />

eine einzige Jahrgangsstufe mittels eines Fragebogens zu untersuchen. So konnte der Weg<br />

über die Schulen gesucht werden mit deren Hilfe die Fragebögen an die Schüler herantragen<br />

werden konnten. Die <strong>Projekt</strong>gruppe beschloss, dass dies die strukturierteste Möglichkeit sei, die<br />

Zielpersonen zu erreichen.<br />

Geeignet erschienen dabei vor allem die achten oder neunte Jahrgänge. Ab der zehnten Klasse wäre<br />

eine Befragung über die Schulen problematisch, da sich die Jugendlichen schon in einer Ausbildung<br />

oder zumindest außerhalb des Schulwesens befinden könnten. Da sich die Neuntklässer während<br />

der <strong>Projekt</strong>phase teilweise in Praktika befanden, lag es nahe die achten .Jahrgangsstufe zu wählen.<br />

Auch wenn die <strong>Projekt</strong>gruppe mit ihrer Befragung nahe an der JIM-Studie gearbeitet hat, gibt es<br />

doch einige wesentliche Unterschiede.<br />

SCHÄFER<br />

– 15 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Einige Fragen, die sie für besonders relevant hielt, wurden genauso aus der vorgegebenen Studie<br />

übernommen. Nicht aber alle Befragungen, z.B. auch zum non-medialen Freizeitverhalten, hätten<br />

innerhalb der <strong>Projekt</strong>zeit durchgeführt werden können, so dass der Fragebogen nur einen kleinen<br />

Ausschnitt der Fragen der JIM-Studie enthält.<br />

Andere Themen, wie z.B. das Umgehen mit persönlichen Daten bei Facebook, hielt die <strong>Projekt</strong>gruppe<br />

für besonders interessant und hat sie zusätzlich in ihren Fragebogen mit aufgenommen. Die<br />

Befragung stimmt also nicht komplett mit der JIM-Studie überein, ist aber nahe an sie angelehnt.<br />

Schließlich sollen Aussagen zwischen Bottroper Jugendlichen und der innerhalb der JIM-Studie<br />

befragten Jugendlichen verglichen werden können.<br />

– 16 –


D A S P R O J E K T<br />

Ein weiterer Unterschied ist die Befragung mittels eines Fragebogens und nicht in telefonischer<br />

Form. Die größte Differenz ist aber wohl das Alter der Zielpersonen. Während die Jim-Studie<br />

Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren befragt, konzentrierte die <strong>Projekt</strong>gruppe sich<br />

auf eine komplette Jahrgangsstufe, unabhängig vom genauen Alter der Zielpersonen. Da es das<br />

Ziel war alle Achtklässler in Bottrop zu befragen, würde es sich bei der Studie dann nicht um eine<br />

Stichprobe, sondern um eine Vollbefragung handeln. Eine Stichprobenbefragung aller Altersgruppen<br />

hätte zu organisatorischen Schwierigkeiten geführt. Gerade die älteren Jugendlichen hätte<br />

die Gruppe, wie bereits erläutert, über die Schulen nicht alle erreichen können. So bot es sich an,<br />

sich auf eine jüngere Jahrgangsstufe zu fokussieren. Die Vollbefragung aller Achtklässler hielt<br />

die <strong>Projekt</strong>gruppe gegenüber einer Stichprobe von Achtklässlern zwar aufwändiger, jedoch auch<br />

repräsentativer und die Identifikation der Schüler mit der Auswertung der Ergebnisse später<br />

höher. Dieses „Sich-wieder-Finden“ in der Bottroper Studie ist besonders wichtig. Schließlich<br />

verfolgt das <strong>Projekt</strong> auch das Ziel, die Bottroper Medienarbeit vorzustellen und Schüler, Lehrer,<br />

Eltern und Institutionen aufmerksam zu machen auf die spezielle Medienkompetenz und die<br />

Mediennutzung von Bottroper Jugendlichen. Wie sich später noch herausstellen wird, war<br />

eine richtige Vollbefragung aufgrund von hohen Krankheitsausfällen bei den Schülern und<br />

organisatorischen Schwierigkeiten bei den Schulen, dennoch nicht möglich. Der Stichprobenumfang<br />

ist jedoch so groß, dass eine starke Identifikation dennoch gegeben sein wird.<br />

Bei der Erstellung des Fragebogens wurde darauf geachtet, dass die Befragung in anonymisierter<br />

Form erfolgt. Lediglich das Geschlecht, das Geburtsjahr und die Schulform sollten die Jugendlichen<br />

angeben, um die soziodemografischen Daten später mit denen der JIM-Studie vergleichen zu<br />

können. Der Fragebogen wurde in fünf große Themenblöcke unterteilt: 1. Medienausstattung,<br />

2. Medienbeschäftigung in der Freizeit, 3. Glaubwürdigkeit der Medien,4. Internet und 5. Medienkompetenz.<br />

Während der erste Themenblock original aus der JIM-Studie übernommen wurde,<br />

wurde bei dem zweiten Teil noch eine Zusatzfrage mit aufgenommen: „Auf welches der vorhergenannten<br />

Medien kannst du nicht verzichten?“. Im vierten Abschnitt fügte die <strong>Projekt</strong>gruppe noch<br />

eine Befragung zum Thema Facebook ein. Wie viel geben die Bottroper Jugendlichen dort von sich<br />

Preis? Richtiger Name, Adresse, Bilder usw.. Gerade das Thema Facebook beherrscht immer wieder<br />

die aktuellen Nachrichten. Um herauszufinden, wie viele Daten die Befragten in Bottrop wirklich<br />

über sich offen legen, wurden diese Fragen mit aufgenommen. Im 5. Abschnitt „Medienkompetenz“<br />

sollten die Jugendlichen angeben, ob Themen wie Internet, Handy, Online-Communities usw. in der<br />

Schule besprochen wurden und wenn ja, was dies bei den Schülern bewirkt hat.<br />

Zusätzlich zu den aus der JIM-Studie bekannten Fragen galt es herauszufinden, in welchem<br />

Fach diese Aufklärung stattgefunden hat. Dies kann aufschlussreich für viele Schulen sein. Hier<br />

können die entsprechenden Lehrer erkennen, in welchen Fächern andere Schulen diese Themen<br />

aufgreifen und wo an ihrer Schule vielleicht noch Handlungsbedarf besteht.<br />

Schließlich ist auch die letzte Frage eine selbsterstelle: „Nutzt du kostenpflichtige Apps?“. Der<br />

Fragebogen gibt aufschlussreiche Erkenntnisse über die Medienkompetenz und Mediennutzung<br />

der Bottroper Schüler. Bei den Ergebnissen wird häufig auch zwischen Geschlecht und Schulform<br />

unterschieden. Immer dort, wo es von Wichtigkeit ist, ist eine besondere Differenzierung von<br />

Nöten, um signifikante Unterschiede zu verdeutlichen. Auch diese sind teilweise an die JIM-Studie<br />

angelehnt und teilweise aus dem eigenen Ermessen der <strong>Projekt</strong>gruppe entstanden.<br />

– 17 –<br />

2.5. Auftraggeber<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

REGIONALES BILDUNGSBÜRO<br />

Das <strong>Projekt</strong> „Medienkompetenz und Mediennutzung von Jugendlichen in<br />

Bottrop“ wurde vom <strong>Regionale</strong>n Bildungsbüro der Stadt Bottrop in Auftrag<br />

gegeben.<br />

Die Stadt Bottrop hat am 28.09.2009 mit dem Land Nordrhein-Westfalen einen Kooperationsvertrag<br />

zur „Weiterentwicklung eines <strong>Bildungsnetzwerke</strong>s in der Bildungsregion Stadt Bottrop“ geschlossen.<br />

Durch diesen Vertrag sollen Prozesse durch die Bildungskonferenz, den Lenkungskreis und dem<br />

Bildungsbüro koordiniert und institutionalisiert werden. Die Stadt Bottrop hat sich mit dem Vertrag<br />

verpflichtet ein Bildungsnetzwerk zu schaffen. Durch dieses Bildungsnetzwerk sollen vorhandene<br />

Ressourcen bestmöglich genutzt und miteinander vernetzt werden. Es soll eine optimale Kooperation<br />

der Schulen untereinander sowie die Kooperation mit gesellschaftlichen und staatlichen<br />

Bereichen aus der Wirtschaft, der Forschung, der Arbeitsverwaltung, der Jugendhilfe und Kultur<br />

erreicht werden. Die Bildungsentwicklung wird von der Kooperation von Schulen und Schulträgern,<br />

der Einbindung außerschulischer Partnern und der Vernetzung der Schulen stetig vorangetrieben.<br />

Diese Vorhaben werden vom Bildungsbüro als Anlaufstelle koordiniert.<br />

Die Bottroper Bildungskonferenz, welche ein Zusammenschluss aller an Bildung und Ausbildung<br />

beteiligter Partner in der Stadt ist, formuliert die Ziele. Diese werden vom regionalen Lenkungskreis<br />

in konkrete Vorhaben umgesetzt. Daraufhin beauftragt der Lenkungskreis das Bildungsbüro mit<br />

der Ausführung dieser Vorhaben.<br />

Die Aufgabe des Bildungsbüros ist es, Konzepte für Maßnahmen zu entwickeln, die durch die<br />

regionale Bildungskonferenz empfohlen und durch den Lenkungskreis in Auftrag gegeben wurden.<br />

Eine weitere Aufgabe des Bildungsbüros besteht darin Veränderungen und Bildungsbedarfe einzuschätzen<br />

und zu analysieren. Für zukünftige Herausforderungen werden seitens des Bildungsbüros<br />

Konzepte, Vorlagen und Diskussionspapiere entwickelt. Durch adäquate Methoden werden die<br />

Angebote auf Effizienz, Effektivität, Wirtschaftlichkeit, Wirkung und Nachhaltigkeit evaluiert. Eine<br />

weitere wichtige Aufgabe ist die Begleitung und der Ausbau systematischer Kooperationen<br />

und funktionierender Netzwerke.<br />

Das <strong>Regionale</strong> Bildungsbüro ist in mehreren Handlungsfeldern tätig. In Bezug auf die <strong>Projekt</strong>arbeit<br />

ist besonders der Bereich„Medien“ hervorzuheben.<br />

Dieser Text beruht auf den Informationen aus einem Gespräch mit Herrn Wuwer vom 14.05.<strong>2013</strong> und<br />

der Internetseite des Bildungsbüro (www.regionale.bildungsnetzwerke.nrw.de).<br />

HELLER<br />

– 18 –


D A S P R O J E K T<br />

2.6. Definition Medienkompetenz<br />

„Medienkompetenz meint grundlegend nichts anderes als die Fähigkeit,<br />

in die Welt aktiv aneignender Weise auch alle Arten von Medien für das<br />

Kommunikations- und Handlungsrepertoire von Menschen einzusetzen.“
<br />

Professor Dr. Dieter Baacke (1934 - 1999)<br />

Der Begriff Medienkompetenz wird auf verschiedene Arten definiert. Die bekannteste Definition,<br />

die auch den Bereich der Kinder und Jugendentwicklung anspricht, ist die des Erziehungswissenschaftlers<br />

und Medienpädagogen Professor Dr. Dieter Baacke. Er entwickelte in den 70er Jahren<br />

des vergangenen Jahrhunderts den Begriff der Medienkompetenz, der in allen gesellschaftlichen,<br />

kulturellen und politischen Bereichen verwendet wird. Er gilt als einer der entscheidenden<br />

Schöpfer einer erziehungswissenschaftlich geprägten und kritischen Forschungs- und Sichtweise<br />

von Medienkonsum und Mediennutzung im Bereich der Kinder- und Jugendentwicklung<br />

(http://medienkompetenz-blog.de).<br />

Mit dem Begriff „Medienkompetenz“ verknüpfte Baacke das grundlegende Menschenbild eines<br />

selbstbestimmten und gesellschaftlich handelnden Subjekts. Das war zur damaligen Zeit etwas<br />

Besonderes, denn die Medienpädagogik war in ihren Anfängen vor allem eine Bewahrpädagogik.<br />

Medien sollten besonders zum Schutz der Heranwachsenden kontrolliert werden.<br />

Kompetente Menschen<br />

In seinem Konzept einer handlungsorientierten Medienpädagogik stellt Baacke den Menschen in<br />

den Mittelpunkt. Er sieht menschliches Verhalten nicht als reine Reaktion auf seine Umwelt und<br />

gesellschaftliche Zustände. Der Mensch ist vielmehr jemand, der selbst handeln und seine Umwelt<br />

gestalten kann. Es geht also weniger um die Frage, was die Medien mit den Menschen machen,<br />

sondern vielmehr darum, wie die Menschen die Medien kompetent nutzen können. Dabei sieht<br />

Baacke Medienkompetenz als einen Bestandteil einer grundsätzlichen kommunikativen Kompetenz.<br />

Das Konzept der Kompetenz hat seinen Ursprung in der Sprachwissenschaft. Mit Kompetenz ist hier<br />

die Fähigkeit gemeint, eine Sprache zu sprechen und zu verstehen. Dabei lernen Kinder Sprache<br />

nicht durch Imitation. Denn dann müssten sie jeden Satz, den sie sprechen, vorher genau so gehört<br />

haben. Im Laufe der Entwicklung entwickeln Sprecher eine Regelstruktur. Sie lernen, neue Aussagen<br />

zu produzieren und über die Sprachrichtigkeit von Sätzen zu entscheiden. 
<br />

Ähnlich wie beim Erlernen einer Sprache geht es bei der Vermittlung von Medienkompetenz nicht<br />

darum, einfach eine Reihe von technischen Fertigkeiten zu lernen, um z.B. einen Computer oder ein<br />

Handy verwenden zu können. Es geht vielmehr auch darum, das Lernen zu lernen, um sich neue<br />

Fähigkeiten und neues Wissen im Bereich Medien selbst zu erschließen. Zu den weiteren Zielen<br />

gehört es, die eigene Mediennutzung zu reflektieren und die Entwicklungen im Bereich Medien<br />

kritisch zu verfolgen.<br />

GORRAY<br />

– 19 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Dimensionen von Medienkompetenz<br />

Um Medienkompetenz in Reichweite und Umfang zu erfassen, schlägt Baacke eine Differenzierung<br />

in vier Dimensionen vor:<br />

1. Medienkritik<br />

Das vorhandene Wissen über Medien sollte stets reflektiert und erweitert werden. Um die Medienlandschaft<br />

zu analysieren, brauche ich z.B. das Hintergrundwissen, dass private Programme<br />

weitgehend werbefinanziert sind und dies Auswirkungen auf die Programminhalte haben kann. Nur<br />

mit dem nötigen Wissen können problematische Medienentwicklungen kritisch und differenziert<br />

betrachtet werden. 

Jeder Mensch sollte sein Wissen aber auch auf sich selbst beziehen können und<br />

sein eigenes (Medien-) Handeln kritisch reflektieren. 

Die Analyse der Medienentwicklungen und<br />

der reflexive Rückbezug auf das eigene Handeln können schließlich auch daraufhin abgestimmt<br />

werden, ob sie sozial verantwortlich sind. So erhält die Medienkritik auch eine ethische Dimension.
<br />

2. Medienkunde<br />

Hier ist das Wissen über heutige Medien und Mediensysteme gemeint. Auf einer informativen Ebene<br />

sind dies klassische Wissensbestände wie z.B. Kenntnisse über die Struktur des Rundfunksytems, die<br />

journalistische Arbeitsweise oder auch die Möglichkeiten, einen Computer für persönliche Zwecke<br />

zu nutzen. 

Ergänzend dazu gibt es auch instrumentell-qualifikatorische Fähigkeiten, die nötig sind,<br />

um neue Geräte bedienen zu können.
<br />

3. Mediennutzung<br />

Hier ist erstmal der rezeptiv-anwendende Bereich der Mediennutzung gemeint, also die Nutzungsbzw.<br />

Rezeptionskompetenz jedes einzelnen Menschen im Umgang mit Medien. In diesem Sinne<br />

wird Fernsehen z.B. als aktive Tätigkeit gesehen, die kompetent gestaltet werden soll. 

Die zweite<br />

Unterdimension der Mediennutzung ist der Bereich auffordernden Anbietens und interaktiven<br />

Handelns. Es gibt heute eine Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten (Teleshopping, Online-Banking,<br />

Produktion von Podcasts und Handyfilmen u.s.w.), um in der Medienwelt interaktiv tätig zu sein.
<br />

4. Mediengestaltung<br />

Medien verändern sich ständig und es steht jedem frei, neue Inhalte gestaltend einzubringen. Jeder<br />

Mensch kann das Mediensystems innovativ weiter entwickeln. 

Wer kompetent mit Medien umgeht,<br />

kann Medien auch auf einer kreativen Ebene mitgestalten und „Neues“ gestalten. Er/Sie bringt sich<br />

ein mit ästhetischen Varianten und überschreitet damit die Grenzen bestehender Kommunikationsroutinen.<br />

Die Grundideen von Dieter Baacke sind auch in der heutigen medienpädagogischen Debatte von<br />

zentraler Bedeutung. Vor allem der Begriff der Medienkompetenz hat seit den 1990er-Jahren eine<br />

unglaubliche Popularität erhalten. Aufbauend auf Baacke gibt es weitere Versuche, den Begriff<br />

der Medienkompetenz greifbar zu machen und zu differenzieren (http://www.medienkompetenzportal-nrw.de).<br />

– 20 –


A U S W E R T U N G<br />

– 21 –<br />

3. Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

CHI-QUADRAT-TEST<br />

Bei der wissenschaftlichen Auswertung der Daten wurde der Chi-Quadrat Test verwendet.<br />

Der Chi-Quadrat-Test ist ein Verfahren zur Analyse von Häufigkeitsdaten. Hierbei wird die<br />

Abhängigkeit der Merkmalsausprägungen zweier Variablen getestet. Dieser Test überprüft, ob<br />

die Häufigkeiten innerhalb der Kreuztabelle zufällig verteilt sind, oder ihnen irgendeine Form von<br />

Systematik zugrunde liegt. Dies macht er, in dem er die erwarteten Werte berechnet und anhand<br />

der Randsummen mit den tatsächlichen Werten vergleicht. Somit wird die Hypothese über die<br />

Anteilswerte geprüft.<br />

Hierbei wird geschaut, ob die Verteilung der Werte innerhalb der Kreuztabelle zufällig ist. Dafür<br />

muss für jeden Signifikanztest eine Fehlerwahrscheinlichkeit angegeben werden. In der Studie<br />

wurde eine Fehlerwahrscheinlichkeit (p) von 0,05 = 5 Prozent gewählt. Werte die kleiner gleich<br />

0,05 sind, werden als signifikant bezeichnet.<br />

Die Signifikanzprüfung drückt eine Irrtumswahrscheinlichkeit aus. Dabei bedeuten die 5 Prozent,<br />

dass nur in 5 Prozent aller getroffenen Aussagen ein Fehler gemacht wird und die Verteilung in<br />

Wirklichkeit nur durch den Zufall bedingt ist, andersherum also, dass in 95 Prozent der getroffenen<br />

Entscheidungen die Gruppen (Geschlecht bzw. Schulform) sich wirklich unterscheiden.<br />

(Buttler, Günter, Fickel, Norman, Statistik mit Stichproben, Seite 103 – 104; 209 – 214; 221 - 229;<br />

Hippmann, Hans-Dieter, Statistik – Lehrbuch für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, Seite 129 –<br />

132, 303 – 304)<br />

HELLER<br />

– 22 –


A U S W E R T U N G<br />

3.1 Soziodemografische Daten<br />

3.1.1<br />

Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

Bei der Befragung zur Medienkompetenz von Bottroper Jugendlichen fokussierte sich die<br />

<strong>Projekt</strong>gruppe auf alle Achtklässler, die in Bottrop zur Schule gehen. Zwölf weiterführende<br />

Bottroper Schulen wurden im Zuge dessen kontaktiert. Im Schuljahr 2012/<strong>2013</strong> besuchen<br />

insgesamt 1.144 Bottroper Schüler eine achte Klasse (Schulentwicklungsbericht der Stadt Bottrop,<br />

2012, S.109 ff.). Dies stellt die Grundgesamtheit dar.<br />

In der Zeit vom 19. April bis 3. Mai <strong>2013</strong> wurden die Fragebögen an den Schulen verteilt. Nach<br />

Absprache erfolgte die Abholung dieser Fragebögen einige Tage später. Insgesamt kamen 907<br />

ausgefüllte Fragebögen zurück. Die Differenz von 237 fehlenden Fragebögen erklärt sich vor allem<br />

dadurch, dass viele Schüler am Tag der Befragung krank oder aus anderen Gründen abwesend<br />

waren. An der Bottroper Studie nahmen somit zirka 79,3 Prozent aller Bottroper Achtklässler teil.<br />

Basis Geschlecht: n=903<br />

Basis Geburtsjahr: n= 788<br />

Basis Schulform: n= 907<br />

Abb. 1: Soziodemografie unserer Studie<br />

Die befragten Schüler sind zu 47 Prozent weiblich und zu 53 Prozent männlich. Sie sind<br />

überwiegend in den Jahrgängen 1998 (47,6 %) und 1999 (41,5 %) geboren. In den Jahren 1996,<br />

1997 und 2000 wurden insgesamt 10,9 Prozent aller befragten Achtklässler geboren. Am<br />

häufigsten besuchen sie die Gesamtschule mit 30,8 Prozent, danach folgen das Gymnasium mit<br />

29,3 Prozent und die Realschule mit 27,8 Prozent. Hauptschüler sind mit zirka 10,8 Prozent und<br />

Förderschüler mit 1,3 Prozent vertreten. Wichtig ist zu differenzieren: Die Zahlen bedeuten nicht,<br />

dass z.B. 29,3 Prozent aller Bottroper Achtklässler ein Gymnasium besuchen. Sie verdeutlichen<br />

lediglich den jeweiligen Anteil der an unserer Befragung teilgenommenen Schüler.<br />

SCHÄFER<br />

SCHÄFER<br />

– 23 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Mit Hilfe des Schulentwicklungsberichts des Fachbereichs Jugend und Schule der Stadt Bottrop<br />

kann die tatsächliche Anzahl von Achtklässlern in der jeweiligen Schulform ermittelt und somit das<br />

Verhältnis der Schulformen untereinander bestimmt werden. Auch das Verhältnis zwischen Jungen<br />

und Mädchen wird hieraus ersichtlich. Leider wird keine Übersicht geführt, die verdeutlicht, welche<br />

Jahrgänge in den achten Klassen wie oft vorhanden sind.<br />

Bei den folgenden Auswertungen wird häufig zwischen Geschlecht oder Schulform differenziert.<br />

Eine Differenzierung zwischen den Jahrgängen scheint wenig sinnvoll. Deshalb ist es auch nicht<br />

weiter schlimm, dass die tatsächlichen Angaben zu der Jahrgangsverteilung fehlen. Trotzdem ist es<br />

für Bottroper Schüler, Lehrer und Eltern interessant sich bzw. seinen Schüler oder sein Kind in der<br />

Umfrage auch durch das Geburtsjahr repräsentiert zu sehen.<br />

Abb. 2: Tatsächliche Soziodemografie<br />

Der Vergleich mit den tatsächlichen soziodemografischen Daten zeigt, dass das Verhältnis von<br />

Jungen und Mädchen zueinander fast identisch ist mit dem Verhältnis aus den Angaben der durch<br />

den Fragebogen befragten Schüler. In Bottrop sind 46,7 Prozent aller Achtklässler weiblich und<br />

53,3 Prozent männlich (Schulentwicklungsbericht der Stadt Bottrop, 2012, S.109 ff.).<br />

Am häufigsten besuchen Bottroper Achtklässler das Gymnasium (32,8 %), die Gesamtschule<br />

(27,8 %) und die Realschule (26,9 %). Während die meisten Schüler, die unsere Fragen beantwortet<br />

haben, die Gesamtschule besuchen, sind die meisten Achtklässler unserer Grundgesamtheit<br />

Gymnasiasten. Dies bedingt sich dadurch, dass die Rücklaufquote der Fragebögen an den<br />

Gesamtschulen höher war als an den Gymnasien. Alle anderen drei Schulformen sind sowohl bei<br />

den befragten Schülern als auch bei der Grundgesamtheit in etwa gleich stark vertreten<br />

(Schulentwicklungsbericht der Stadt Bottrop, 2012, S.109 ff.).<br />

– 24 –


A U S W E R T U N G<br />

3.1.2 Vergleich der erhobenen Daten mit den Daten der JIM-Studie 2012<br />

Die Grundgesamtheit der JIM-Studie beträgt zirka sieben Millionen Jugendliche. Ihre Stichprobe<br />

enthielt 1.201 Schüler. Der Stichprobenumfang bei der JIM-Studie 2012 lag damit bei zirka 1,2<br />

Prozent (JIM-Studie,2012 S.4).<br />

Wie schon zuvor erklärt, lag es der <strong>Projekt</strong>gruppe nahe, möglichst alle Achtklässler und nicht nur<br />

eine kleine, wenn auch repräsentative, Stichprobe zu befragen. Während die Aussagen der JIM-<br />

Studie alle deutschen Jugendlichen widerspiegeln sollen, kann und möchte dies die Bottroper<br />

Studie nicht. Starke Identifikation und hoher Wiedererkennungswert sind die angestrebten Ziele.<br />

Bei der JIM-Studie wurden Abweichungen von der Soll-Struktur durch eine iterative Gewichtung<br />

ausgeglichen. Die befragten Jugendlichen der JIM-Studie stellen somit ein möglichst genaues<br />

Spiegelbild der Grundgesamtheit dar. 51 Prozent aller Befragten sind demnach männlich und 49<br />

Prozent weiblich (JIM-Studie, 2012, S.4). Auch in Bottrop gibt es mehr männliche<br />

Studienteilnehmer (53 %) als weibliche (47 %). Zu beachten ist auch hier, dass es sich bei den<br />

Bottroper Werten nur um die Geschlechterverteilung in den achten Klassen handelt.<br />

Die JIM-Studie beschränkt sich in ihrer Befragung auf Haupt- und Realschüler sowie Gymnasiasten.<br />

Aufgrund der bundesweit unterschiedlichen Schulsysteme erscheint diese Fokussierung sinnvoll.<br />

Innerhalb der 16 Bundesländer gibt es sowohl Länder mit mehrgliedrigen Schulsystemen, wie in<br />

Nordrhein-Westfalen, als auch Länder mit lediglich zweigliedrigen Schulsystemen, die z.B. auf eine<br />

Hauptschule verzichten. Die Herausgeber der JIM-Studie haben sich dazu entschieden zumindest<br />

eine Dreigliedrigkeit abzubilden. Auch wenn nicht z.B. jede Hauptschule auch in jedem Bundesland<br />

„Hauptschule“ heißt, können sich die Schulen von fünf großen Bundesländern (Baden-<br />

Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachen und Nordrhein-Westfalen) doch in dieser<br />

Dreigliedrigkeit wieder finden. Auch die Schüler der anderen Bundesländer mit zweigliedrigen<br />

Schulsystemen sind zumindest in den oberen beiden Schulen repräsentiert (Bertelsmann Stiftung,<br />

2012, S.36). Eine einheitliche Zusammenfassung aller Schulsysteme erscheint schwer, wurde aber<br />

von den Herausgebern der JIM-Studie so gewählt, dass die meisten Jugendlichen sich durch diese<br />

repräsentiert fühlen dürften. In Bottrop wurden bewusst die Gesamt- und Förderschüler mit<br />

eingeschlossen, um alle Schüler anzusprechen und das mehrgliedrige Schulsystem, so wie es in der<br />

Stadt vorhanden ist, abzubilden.<br />

Auch in der bundesweiten Grundgesamtheit aller Jugendlichen gibt es am häufigsten<br />

Gymnasiasten (54 %), gefolgt von den Real- (32 %) und Hauptschülern (11 %) (JIM-Studie, 2012,S.4).<br />

Die Reihenfolge der drei Schultypen stimmt mit denen der Grundgesamtheit der Achtklässler in<br />

Bottrop überein, ist aber ansonsten aufgrund der Gesamt- und Förderschulen kaum vergleichbar.<br />

Diese Problematik ist auch bei den nachfolgenden Schulformvergleichen zu beachten.<br />

– 25 –<br />

3.2 Verteilung der Geräte im Haushalt und Gerätebesitz<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

3.2.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottroper Haushalten<br />

So wie in der JIM-Studie wurden auch die Bottroper Achtklässler nach der Medienausstattung in<br />

ihren Haushalten befragt. 97,1 Prozent der Haushalte sind nach Angaben der Schüler mit einem<br />

Fernseher ausgestattet. Der Computer/Laptop ist in 96,3 Prozent der Haushalte vertreten. Der<br />

Internetzugang gehört bei 95,6 Prozent der Haushalte zur Grundausstattung. In etwa 9 von 10<br />

Haushalten ist eine Digitalkamera vorhanden. 86,5 Prozent der Haushalte sind mit Handys<br />

ausgestattet. DVD-/Blu-ray Player (83,0 %) und Radios (79,9 %) sind ähnlich stark verbreitet.<br />

Mittlerweile haben mehr als drei Viertel der Haushalte ein Smartphone. Nur knapp fünf Prozent<br />

weniger sind mit MP3-Playern ausgestattet. Zwei Drittel der Haushalte sind mit einer festen<br />

Spielkonsole und einem DVD-Rekorder ausgestattet. Bei mehr als der Hälfte der Haushalte (54,8 %)<br />

kann man eine tragbare Spielekonsole vorfinden. Der Tablet-PC/IPad ist bei 38,3 Prozent der<br />

Haushalte vorhanden. Die wenigste Verbreitung in der Ausstattung der Haushalte hat nach der<br />

Befragung der E-Book Reader (16,2 %).<br />

Die folgende Abbildung verbildlicht die Geräteausstattung der Haushalte der befragten<br />

Achtklässler:<br />

Fernseher<br />

Computer/Laptop<br />

Internetzugang<br />

Digitalkamera<br />

Handy<br />

DVD-/Blu-ray Player<br />

Radio<br />

Smartphone/iPhone<br />

MP3-Player/iPod<br />

feste Spielekonsole<br />

DVD-Rekorder<br />

tragbare Spielekonsole<br />

Tablet-PC/iPad<br />

E-Book Reader<br />

Geräteausstattung im Haushalt (Auswahl)<br />

16,2<br />

38,3<br />

54,8<br />

65,9<br />

65,5<br />

73,1<br />

79,9<br />

77,8<br />

83,0<br />

86,5<br />

89,7<br />

97,1<br />

96,3<br />

95,6<br />

0 25 50 75 100<br />

Angaben in Prozent<br />

Abb. 3: Geräteausstattung im Haushalt<br />

Basis: alle Befragten n=907<br />

GORRAY GORRAY<br />

– 26 –


A U S W E R T U N G<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

3.2.2 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012<br />

Im Vergleich zur JIM-Studie sind 3,7 Prozent weniger Haushalte mit einem Computer/Laptop<br />

ausgestattet. In etwa gleich zur JIM-Studie sind die Haushalte mit einem Internetzugang (-2,4 PP),<br />

einem Fernseher (- 0,9 PP) und einer Digitalkamera (-3,3 PP) ausgestattet. Im Gegensatz zur Studie,<br />

sind bei den befragten Bottroper Haushalten 11,5 Prozent weniger Haushalte mit Handys<br />

ausgestattet (86,5 %). Während in der JIM-Studie 67,0 Prozent der Haushalte einen DVD-/Blu-ray<br />

Player besitzen, sind dies in Bottrop 16 Prozent mehr (83,0 %). Im Vergleich zur JIM-Studie besitzen<br />

11,1 Prozent weniger der befragten Haushalte ein Radio. Die Haushalte der befragten Bottroper<br />

Achtklässler sind zu 14,9 Prozent weniger mit MP3-Playern ausgestattet. Die Ausstattung mit einem<br />

Smartphone ist bei den befragten Bottroper Haushalten um 14,8 Prozent höher, als die der JIM-<br />

Studie. Feste und tragbare Spielekonsolen sind sowohl bei der Studie, als auch bei der Befragung in<br />

Bottrop bei zwei Dritteln der Haushalte vorhanden. Die Ausstattung mit Tablet-PC/IPad ist im<br />

Vergleich zur JIM-Studie (19 %) doppelt so hoch (38,3 %).<br />

3.2.3 Statistische Auswertung der erhobenen Daten über den Gerätebesitz der<br />

Bottroper Jugendlichen<br />

Die befragten Achtklässler haben neben der Haushaltsausstattung eigene Mediengeräte zur<br />

Verfügung. Mit 78,7 Prozent besitzen mehr als drei Viertel der Befragten einen eigenen Computer.<br />

In etwa gleich viele Jugendliche besitzen einen MP3-Player (78,4 %), einen Fernseher (77,1 %), ein<br />

Smartphone (76,9 %) und einen eigenen Internetzugang (74,6 %). Ein Handy besitzen 71,0 Prozent<br />

der Jugendlichen und eine feste Spielekonsole 69,7 Prozent. Jeder sechste Bottroper Achtklässler<br />

hat eine tragbare Spielekonsole (61,3 %). Mehr als die Hälfte der Achtklässler besitzt eine eigene<br />

Digitalkamera (54,1 %). Etwas weniger Jugendliche besitzen ein eigenes Radio (46,6 %). Einen DVD-<br />

Player haben 43,8 Prozent der Jugendlichen und einen DVD-Rekorder knapp ein Drittel der<br />

Jugendlichen (28,9 %). Nur ein Fünftel der Jugendlichen hat einen eigenen Tablet-PC (20,1 %).<br />

Jeder 17. Jugendliche besitzt einen E-Book Reader (5,8 %).<br />

3.2.4 Statistische Auswertung der erhobenen Daten im Geschlechtervergleich beim<br />

Gerätebesitz der Bottroper Jugendlichen<br />

Die Besitzverhältnisse von Jungen und Mädchen sind durchaus unterschiedlich. So besitzen mehr<br />

Mädchen einen eigenen MP3-Player, einen eigenen Computer und einen Internetzugang, ein<br />

Radio, sowie einen DVD-Rekorder.<br />

Deutlich und signifikant mehr Mädchen (65,1 %) als Jungen (44,4 %), besitzen eine Digitalkamera<br />

(χ2= 38,933; p


A U S W E R T U N G<br />

3.3 Digital- und Printmedien<br />

3.3.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

Benutzung von Büchern, Tageszeitungen und Magazinen<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Das Lesen, vor allem wenn es sich um Bücher und Nachrichten aus der Tagespresse handelt, ist aus<br />

Sicht vieler der befragten Lehrer und der in den innerstädtischen Bildungseinrichtungen tätigen<br />

Fachkräfte eine der sinnvollsten Beschäftigungen im Hinblick auf die Mediennutzung.<br />

Die Fähigkeit des Lesens wird als Grundfertigkeit neben dem Schreiben und Rechnen bereits in der<br />

Grundschule erworben. Sie soll auch nach Ansicht der befragten Lehrer während der Schulzeit an<br />

weiterführenden Schulen weiter ausgebaut werden.<br />

Unter dem Oberbegriff „Digital- und Printmedien“ wird in diesem Abschnitt der Gebrauch von<br />

Büchern, Tageszeitungen und Magazinen durch die Bottroper Jugendlichen betrachtet. Bei der<br />

Benutzung von Tageszeitungen und Magazinen wird zusätzlich in den Fokus gestellt, ob diese<br />

Medien in Druckform (als „offline“ bezeichnet) oder digital (als „online“ bezeichnet) genutzt<br />

werden.<br />

In ihrer Freizeit lesen 35,8 Prozent aller befragten Bottroper Achtklässler Bücher. Die Tageszeitung<br />

wird mit 39,3 Prozent von mehr als einem Drittel der Jugendlichen gelesen. Dabei verwenden 30,3<br />

Prozent die Tageszeitung in der Printversion, 7 Prozent nutzen das Online-Angebot verschiedener<br />

Tagespressen und nur 2 Prozent lesen die Tageszeitung sowohl online als auch in der Printversion.<br />

Zeitschriften oder diverse Magazine favorisieren 44,8 Prozent der Bottroper Jugendlichen bei ihrer<br />

Freizeitgestaltung. Der größte Anteil davon entfällt mit 30 Prozent heutzutage immer noch auf die<br />

traditionelle Printversion von Illustrierten. 11,1 Prozent bevorzugen die Online-Version und<br />

lediglich 3,7 Prozent der Befragten nutzen beide Arten.<br />

DRESCHER<br />

DRESCHER<br />

– 29 –<br />

Bücher<br />

Tageszeitung<br />

davon online<br />

davon offline<br />

davon online & offline<br />

Zeitschriften/Magazine<br />

davon online<br />

davon offline<br />

davon online & offline<br />

2,0<br />

Benutzung von Digital- und Printmedien (Gesamt)<br />

3,7<br />

7,0<br />

11,1<br />

0 15 30 45<br />

Unterscheidung nach dem Geschlecht<br />

30,3<br />

30,0<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

35,8<br />

39,3<br />

44,8<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: alle Befragten, n=907<br />

Abb.5: Benutzung von Digital- und Printmedien der Bottroper Achtklässler<br />

Bei der Benutzung der Tageszeitung in allen Formaten lassen sich bei der Betrachtung beider<br />

Geschlechter kaum Unterschiede feststellen<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Zwischen Jungen und Mädchen bestehen jedoch bedeutsame Abweichungen bei der Nutzung<br />

von Büchern. Die Mädchen lesen mit 42,6 Prozent signifikant häufiger Bücher als die Jungen mit<br />

nur 29,9 Prozent (Χ²=15,760; p


A U S W E R T U N G<br />

Bücher<br />

Tageszeitung<br />

davon online<br />

davon offline<br />

davon online & offline<br />

Zeitschriften/Magazine<br />

davon online<br />

davon offline<br />

davon online & offline<br />

Benutzung von Digital- und Printmedien (Geschlechtervergleich)<br />

2,3<br />

1,7<br />

4,0<br />

3,3<br />

5,0<br />

8,8<br />

10,8<br />

11,4<br />

23,0<br />

29,9<br />

30,4<br />

30,2<br />

0 15 30 45 60<br />

Unterscheidung nach dem Bildungshintergrund<br />

36,9<br />

37,8<br />

37,9<br />

42,6<br />

41,5<br />

J ungen "ja"<br />

Mädchen "ja"<br />

52,6<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: alle Befragten, n=907<br />

Abb. 6: Benutzung von Digital- und Printmedien, Unterschiede nach dem Geschlecht<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Neben der Unterscheidung nach dem Geschlecht kann die Medienbeschäftigung der Bottroper<br />

Jugendlichen in ihrer Freizeit auch differenziert nach den fünf besuchten Schulformen, Haupt-,<br />

Real, Gesamt-, Förderschule und Gymnasium, betrachtet werden. In der JIM-Studie 2012 wird die<br />

Untergliederung nach Schulformen als „Betrachtung nach dem Bildungshintergrund“ betitelt.<br />

Daher wird diese Bezeichnung aus Einheitlichkeitsgründen ebenso verwendet.<br />

Bei den Vergleichen zwischen den einzelnen Schulformen wurde ein Scheffé-Test durchgeführt, die<br />

jeweiligen Signifikanzen befinden sich in den Klammern.<br />

Bei der Betrachtung der verschiedenen Bildungshintergründe ergibt sich eine Favorisierung des<br />

Lesens seitens der Gymnasiasten. Es können signifikante Unterschiede im Konsum von Büchern,<br />

Tageszeitungen, Zeitschriften und Magazinen festgestellt werden.<br />

Gymnasiasten lesen mit 55,6 Prozent signifikant häufiger Bücher als Hauptschüler mit nur 20,4<br />

Prozent (p


A U S W E R T U N G<br />

3.4 Mediennutzung in der Freizeit<br />

3.4.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

3.4.1<br />

.1.1<br />

Nutzungsfrequenz<br />

uenzen<br />

von Jugendlichen<br />

Heutzutage sind Medien allgegenwärtig. Jugendliche nutzen Mediengeräte zur Kommunikation,<br />

Unterhaltung und Information.<br />

Jeweils 93,4 Prozent der befragten Jugendlichen nutzen regelmäßig, d. h. täglich und mehrmals<br />

pro Woche, das Internet. Der Fernseher wird von 91,7 Prozent der Nutzer gebraucht.<br />

Kommunikationsmedien wie das Smartphone/iPhone (82,4 %) und das Handy (74,2 %) sind fest im<br />

Alltag der Jugendlichen integriert. Bei der Nutzung von Medien im Bereich Computer ist<br />

festzustellen, dass 78 Prozent von ihnen regelmäßig den Computer oder Laptop benutzen und<br />

schon 27,9 Prozent einen Tablet-PC/iPad. Unterhaltungsmedien wie eine feste Spielkonsole<br />

(48,9 %) und eine tragbare Spielkonsole (24,7 %) sind auch im Alltag der Jugendlichen verankert.<br />

Die Musikmedien MP3-Player/iPod (63,7 %) und Radio (42,3 %) werden von den Nutzern ebenfalls<br />

regelmäßig verwendet. Die Digitalkamera wird von den befragten Jugendlichen mit 24,5 Prozent<br />

eher seltener gebraucht. Auch die Medien DVD/Blu-ray Player (21,0 %) und DVD-Recorder (12,8 %)<br />

werden ebenso gelegentlich benutzt. Der E-Book Reader spielt noch eine untergeordnete Rolle, da<br />

dieser von 89,5 Prozent nie benutzt wird.<br />

Internetzugang<br />

Fernseher<br />

Smartphone/iPhone<br />

Computer/Laptop<br />

Handy<br />

MP3-Player/iPod<br />

feste Spielekonsole<br />

Radio<br />

Tablet PC/iPad<br />

tragbare Spielekonsole<br />

Digitalkamera<br />

DVD-/Blu-ray Player<br />

DVD-Recorder<br />

E-Book Reader<br />

Mediennutzung in der Freizeit (Gesamt)<br />

täglich mehrmals pro Woche seltener nie<br />

71,1<br />

80,1<br />

77,4<br />

2,2<br />

5,5<br />

47,3<br />

30,7<br />

19,8<br />

1,4 3,6 89,5<br />

67,8<br />

6,4 7,0<br />

18,8<br />

39,4<br />

24,3<br />

23,8<br />

12,4<br />

22,9<br />

25,3<br />

33,2<br />

18,6<br />

24,8<br />

17,5<br />

28,1<br />

29,6<br />

17,2<br />

10,7<br />

18,4<br />

53,6<br />

9,1<br />

15,6<br />

37,8<br />

37,5<br />

7,1<br />

17,4<br />

55,1<br />

20,4<br />

5,6 15,4<br />

57,3<br />

21,7<br />

3,8 9,0<br />

44,4<br />

42,7<br />

0 25 50 75 100<br />

Angaben Angaben in Prozent in Basis: alle Befragten n=907<br />

20,6<br />

5,0<br />

13,3<br />

4,9<br />

5,2<br />

7,8<br />

12,6<br />

Abb. 7: Mediennutzung in der Freizeit (Gesamt)<br />

HELLER HELLER 3.4<br />

1,4<br />

0,5<br />

– 33 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

3.4.1.2<br />

.1.2 Geschlechtsunterschiede bei der Nutzungsfrequenz von Jugendlichen<br />

Es lassen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen bei der<br />

regelmäßigen Benutzung der Medien Internet, Smartphone/iPhone, Handy, MP3-Player/iPod,<br />

Radio, DVD-/Blu-ray Player, DVD-Recorder sowie E-Book Reader feststellen.<br />

Bei der Nutzung einer festen Spielkonsole ist zu sehen, dass Jungen (70,6 %) diese regelmäßiger<br />

benutzen als Mädchen (20,4 %). Dieses Ergebnis ist signifikant (χ= 151,218; p


A U S W E R T U N G<br />

Internetzugang<br />

Fernseher<br />

Smartphone/iPhone<br />

Handy<br />

Computer/Laptop<br />

MP3-Player/iPod<br />

Radio<br />

Digitalkamera<br />

Tablet-PC/iPad<br />

feste Spielekonsole<br />

DVD-/Blu-ray Player<br />

tragbare Spielekonsole<br />

DVD-Rekorder<br />

E-Book Reader<br />

4,2<br />

3,0<br />

3,2<br />

9,5<br />

14,2<br />

9,1<br />

3,6 7,7<br />

1,5<br />

3,2 5,3<br />

24,3<br />

16,2<br />

15,1<br />

Mediennutzung in der Freizeit (Mädchen)<br />

täglich mehrmals pro Woche seltener nie<br />

9,0<br />

42,6<br />

42,9<br />

24,7<br />

68,4<br />

18,7<br />

20,6<br />

38,7<br />

73,1<br />

47,5<br />

77,5<br />

78,8<br />

47,1<br />

58,4<br />

21,1<br />

90,0<br />

32,6<br />

30,3<br />

56,6<br />

56,2<br />

22,7<br />

3,2 4,3<br />

0 25 50 75 100<br />

Angaben Angaben in Prozent<br />

in Basis: n=424<br />

24,3<br />

48,9<br />

4,3<br />

41,3<br />

15,2<br />

4,3<br />

32,5<br />

22,4<br />

26,6<br />

19,4<br />

23,5<br />

5,6<br />

8,2<br />

12,5<br />

11,8<br />

9,2<br />

Abb. 9: Mediennutzung in der Freizeit (Mädchen)<br />

1,7<br />

0,7<br />

2,4<br />

– 35 –<br />

3.4.1.3 Nutzungshäufigkeit nach dem Bildungshintergrund<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Betrachtet man die Häufigkeit, wie oft sich die Bottroper Jugendlichen in ihrer Freizeit mit den<br />

verschiedenen Medien befassen, so lassen sich bezüglich des Bildungshintergrundes gewisse<br />

Ähnlichkeiten aber auch signifikante Unterschiede feststellen.<br />

In den folgenden fünf Abbildungen sind zunächst die Nutzungshäufigkeiten der verschiedenen<br />

Medien durch die Befragten an den fünf betrachteten Schulformen abgebildet.<br />

Internetzugang<br />

Fernseher<br />

Computer/Laptop<br />

Smartphone/iPhone<br />

MP3-Player/iPod<br />

Radio<br />

Handy<br />

feste Spielekonsole<br />

Tablet-PC/iPad<br />

Digitalkamera<br />

tragbare Spielekonsole<br />

DVD-/Blu-ray Player<br />

DVD-Rekorder<br />

E-Book Reader<br />

4,6<br />

3,8<br />

12,4<br />

16,1<br />

2,2 14,4<br />

0,9<br />

9,2<br />

0,9<br />

5,1 4,2<br />

Mediennutzung in der Freizeit (Gymnasium)<br />

täglich mehrmals pro Woche seltener nie<br />

13,0<br />

18,9<br />

38,8<br />

37,8<br />

11,1<br />

48,8<br />

22,9<br />

54,0<br />

63,1<br />

44,7<br />

74,7<br />

21,2<br />

40,6<br />

83,5<br />

24,8<br />

66,4<br />

29,2<br />

60,5<br />

5,8<br />

42,6<br />

89,8<br />

11,1<br />

38,0<br />

21,1<br />

51,6<br />

28,1<br />

5,2<br />

20,0<br />

42,7<br />

45,2<br />

5,2<br />

29,2<br />

14,2<br />

22,1<br />

8,1<br />

13,2<br />

14,9<br />

16,3<br />

16,0<br />

17,0<br />

12,0<br />

1,9<br />

0,4<br />

0 25 50 75 100<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: Bottroper Gymnasiasten, n=260<br />

Abb. 11: Mediennutzung der Bottroper Gymnasiasten in der Freizeit<br />

DRESCHER<br />

DRESCHER<br />

0,8<br />

– 36 –


A U S W E R T U N G<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Mediennutzung in der Freizeit (Gesamtschule)<br />

täglich mehrmals pro Woche seltener nie<br />

Fernseher<br />

76,2<br />

16,1 7,3 0,4<br />

Internetzugang<br />

74,8<br />

14,6 9,1 1,5<br />

Smartphone/iPhone<br />

78,8<br />

6,3 4,7 10,2<br />

Handy<br />

68,2<br />

6,2 8,3 17,4<br />

Computer/Laptop<br />

41,2<br />

28,3<br />

28,3<br />

2,2<br />

MP3-Player/iPod<br />

41,0<br />

20,9<br />

26,4<br />

11,8<br />

feste Spielekonsole<br />

26,4<br />

30,3<br />

26,1<br />

17,2<br />

Radio 19,6<br />

15,1<br />

31,0<br />

34,3<br />

tragbare Spielekonsole 11,2<br />

18,1<br />

36,1<br />

34,5<br />

Tablet-PC/iPad 16,6 8,8 18,0<br />

56,7<br />

Digitalkamera 8,6 14,0<br />

54,3<br />

23,0<br />

DVD-/Blu-ray Player 5,7 13,5<br />

56,3<br />

24,5<br />

DVD-Rekorder 3,9 7,4<br />

48,0<br />

40,6<br />

1,4<br />

E-Book Reader 2,4 7,7<br />

88,5<br />

0 25 50 75 100<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: Bottroper Gesamtschüler, n=276<br />

Abb. 12: Mediennutzung der Bottroper Gesamtschüler in der Freizeit<br />

Mediennutzung in der Freizeit (Realschule)<br />

täglich mehrmals pro Woche seltener nie<br />

Internetzugang<br />

83,0<br />

11,3 4,0 1,6<br />

Fernseher<br />

73,3<br />

17,4 8,5 0,4<br />

2,1<br />

Handy<br />

77,8<br />

6,7 13,4<br />

Smartphone/iPhone<br />

76,7<br />

3,3 5,0 15,0<br />

Computer/Laptop<br />

51,4<br />

28,2<br />

16,7 3,7<br />

MP3-Player/iPod<br />

33,2<br />

23,4<br />

28,1<br />

15,3<br />

feste Spielekonsole<br />

21,6<br />

23,2<br />

35,7<br />

19,5<br />

Radio 17,9 11,2<br />

35,0<br />

35,9<br />

Tablet-PC/iPad 15,3 12,2 16,7<br />

55,9<br />

Digitalkamera 6,4 19,1<br />

52,5<br />

22,0<br />

tragbare Spielekonsole 7,8 15,2<br />

40,7<br />

36,2<br />

DVD-/Blu-ray Player 4,8 16,9<br />

51,9<br />

26,4<br />

DVD-Rekorder 4,4 7,9<br />

41,5<br />

46,3<br />

1,4<br />

E-Book Reader<br />

0,9<br />

5,6<br />

92,0<br />

0 25 50 75 100<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: Bottroper Realschüler, n=251<br />

Abb. 13: Mediennutzung der Bottroper Realschüler in der Freizeit<br />

– 37 –<br />

Mediennutzung in der Freizeit (Hauptschule)<br />

täglich mehrmals pro Woche seltener nie<br />

Fernseher<br />

71,1<br />

20,7<br />

7,6<br />

Internetzugang<br />

80,2<br />

11,0 5,5 3,3<br />

Smartphone/iPhone<br />

83,5<br />

5,1 3,8 7,6<br />

Handy<br />

77,5<br />

7,5 6,3 8,8<br />

MP3-Player/iPod<br />

58,2<br />

20,3<br />

16,5 5,1<br />

Computer/Laptop<br />

52,2<br />

21,7<br />

21,7 4,3<br />

feste Spielekonsole<br />

41,9<br />

23,3<br />

23,3<br />

11,6<br />

tragbare Spielekonsole<br />

23,6<br />

15,3<br />

26,4<br />

34,7<br />

Radio<br />

22,4<br />

15,8<br />

23,7<br />

38,2<br />

Tablet-PC/iPad<br />

27,4<br />

9,7<br />

19,4<br />

43,5<br />

DVD-/Blu-ray Player 15,3<br />

20,8<br />

52,8<br />

11,1<br />

Digitalkamera 13,7<br />

17,8<br />

49,3<br />

19,2<br />

DVD-Rekorder 11,8<br />

17,6<br />

42,6<br />

27,9<br />

E-Book Reader<br />

1,7<br />

12,1<br />

1,7<br />

84,5<br />

0 25 50 75 100<br />

Fernseher<br />

Internetzugang<br />

Smartphone/iPhone<br />

Computer/Laptop<br />

feste Spielekonsole<br />

Handy<br />

MP3-Player/iPod<br />

Tablet-PC/iPad<br />

Radio<br />

DVD-/Blu-ray Player<br />

tragbare Spielekonsole<br />

Digitalkamera<br />

E-Book Reader<br />

DVD-Rekorder<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: Bottroper Hauptschüler, n=98<br />

Abb. 14: Mediennutzung der Bottroper Hauptschüler in der Freizeit<br />

Mediennutzung in der Freizeit (Förderschule)<br />

täglich mehrmals pro Woche seltener nie<br />

33,3<br />

20,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

11,1 11,1<br />

11,1<br />

72,7<br />

66,7<br />

80,0<br />

50,0<br />

50,0<br />

25,0<br />

58,3<br />

8,3 8,3<br />

40,0<br />

10,0<br />

22,2<br />

50,0<br />

10,0<br />

10,0<br />

30,0<br />

27,3<br />

27,3<br />

50,0<br />

77,8<br />

33,3<br />

55,6<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

27,3<br />

25,0<br />

8,3<br />

10,0 10,0<br />

16,7<br />

16,7 8,3<br />

25,0<br />

30,0<br />

44,4<br />

40,0<br />

30,0<br />

36,4<br />

30,0<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

0 25 50 75 100<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: Bottroper Förderschüler, n=12<br />

Abb.15: Mediennutzung der Bottroper Förderschüler in der Freizeit<br />

– 38 –


A U S W E R T U N G<br />

Gemeinsamkeiten<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Es ist deutlich zu erkennen, dass unabhängig des Bildungshintergrundes bei allen befragten<br />

Achtklässlern der Bottroper Schulen am häufigsten regelmäßig (täglich/mehrmals pro Woche) der<br />

Fernseher, der Internetzugang und das Smartphone zur medialen Freizeitgestaltung genutzt<br />

werden.<br />

Der Fernseher, der eher als eines der traditionellen Medien gilt, nimmt hier Rang eins in der<br />

Beliebtheitsskala der befragten Jugendlichen ein. Er wird von durchschnittlich 93,2 Prozent der<br />

Jugendlichen aller betrachteten Schulformen regelmäßig benutzt (Mittelwert aus den<br />

Benutzungsfrequenzen der fünf Schulformen).<br />

Für die Förderschüler nimmt die tägliche oder mehrmals wöchentliche Nutzung des Fernsehens<br />

mit seinen Inhalten einen immens hohen Stellenwert ein. 100 Prozent der Förderschüler geben an,<br />

das TV-Gerät täglich oder zumindest mehrmals pro Woche einzuschalten. Dies lässt darauf<br />

schließen, dass auch alle befragten Förderschüler oder zumindest jeder Haushalt, in dem einer der<br />

Befragten lebt, über ein Fernsehgerät verfügen. Einen signifikanten Unterschied zu den<br />

Gymnasiasten und Haupt-, Gesamt- und Realschülern gibt es, vermutlich aufgrund der sehr<br />

geringen Anzahl der befragten Förderschüler, jedoch nicht.<br />

Ähnlich gestaltet sich auch die Benutzung des Internets als eines der „neuen Medien“ bei den<br />

Jugendlichen aller Schulformen. Das „online sein“ nimmt Platz zwei ein.<br />

Durchschnittlich geben 92,9 Prozent der Jugendlichen jeder Schulform an, sich täglich oder<br />

zumindest mehrmals pro Woche in ihrer Freizeit „im Netz“ zu befinden. Dabei ist es unerheblich,<br />

über welches Endgerät und zu welchem Zweck die Jugendlichen den Internetzugang nutzen.<br />

Die Benutzung von Smartphones liegt ebenfalls bei allen Jugendlichen der unterschiedlichen<br />

Schulformen mit durchschnittlich 86,3 Prozent der regelmäßigen Nutzung im oberen Bereich und<br />

belegt schulformübergreifend den dritten Platz.<br />

Dahinter schließt sich der Gebrauch von Computern bzw. Laptops mit 78,7 Prozent an.<br />

Auf den unteren Beliebtheitsrängen befinden sich bei allen Schulformen gleichermaßen die<br />

Nutzung der Digitalkameras (23,6 %), der DVD-Rekorder (21,5 %) und der E-Book Reader (7,4 %).<br />

Unterschiede<br />

Auch an dieser Stelle wurde bei den Vergleichen zwischen den einzelnen Schulformen ein Scheffé-<br />

Test durchgeführt. Die jeweiligen Signifikanzen befinden sich in den Klammern.<br />

Bezogen auf die unterschiedlichen Bildungshintergründe ergeben sich auch einige signifikante<br />

Unterschiede in der Nutzungshäufigkeit der verschiedenen Mediennutzungs-geräte. sgeräte.<br />

Eine solche Abweichung ist z. B. bei der Benutzung von festen Spielekonsolen zwischen<br />

Hauptschülern und Realschülern sowie Hauptschülern und Gymnasiasten festzustellen.<br />

Hauptschüler spielen mit 88,4 Prozent signifikant häufiger mit der festen Spielekonsole als<br />

Realschüler mit 80,5 Prozent (p=.014) und Gymnasiasten mit nur 77,9 Prozent (p=.001).<br />

Betrachtet man zusätzlich zu der Nutzungshäufigkeit auch den Gerätebesitz der festen<br />

Spielekonsolen von Hauptschülern, so ist auch hier ein signifikanter Unterschied zu den<br />

Gymnasiasten auszumachen. Hauptschüler besitzen signifikant mehr feste Spielekonsolen als<br />

Gymnasiasten (Χ²=4,361; p=.044). So besitzen 75,5 Prozent der Hauptschüler eine feste<br />

Spielekonsole, hingegen nur 63,9 Prozent der Gymnasiasten. Zwischen den Hauptschülern und<br />

– 39 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Realschülern bestehen zwar auch Unterschiede im Besitz einer festen Spielekonsole, diese sind<br />

allerdings nur gering und nicht signifikant.<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Ein weiterer beachtenswerter Unterschied zeigt sich auch bei der Nutzungsfrequenz von MP3-<br />

Playern zwischen Hauptschülern und Realschülern. Die Hauptschüler benutzen mit 94,9 Prozent<br />

den MP3 Player signifikant häufiger als die Realschüler mit 84,7 Prozent (p=.020).<br />

Der Gerätebesitz von MP3-Playern von Hauptschülern und Realschülern ist bei beiden<br />

Bildungsgruppen sehr ähnlich (Hauptschüler 73,5 % und Realschüler 78,6 %). Aufgrund des nur<br />

sehr geringen Unterschiedes besteht daher keine Signifikanz.<br />

Auch beim Gebrauch des Radios können im Vergleich der Gymnasiasten sowohl zu den Haupt-,<br />

und den Real- als auch zu den Gesamtschülern bedeutsame Ungleichheiten beobachtet werden.<br />

Gymnasiasten hören mit 83,7 Prozent signifikant häufiger Radio als Hauptschüler mit 61,8 Prozent<br />

(p=.011), Realschüler mit 64,1 Prozent (p=.001) und Gesamtschüler mit 65,7 Prozent (p


A U S W E R T U N G<br />

Signifikante Nutzungsunterschiede<br />

ja<br />

feste Spielekonsole Hauptschüler<br />

88,4<br />

feste Spielekonsole Realschüler<br />

80,5<br />

feste Spielekonsole Gymnasiasten<br />

77,9<br />

MP3-Player/iPod Hauptschüler<br />

94,9<br />

MP3-Player/iPod Realschüler<br />

84,7<br />

Radio Hauptschüler<br />

61,8<br />

Radio Realschüler<br />

64,1<br />

Radio Gesamtschüler<br />

65,7<br />

Radio Gymnasiasten<br />

83,7<br />

DVD-Rekorder Hauptschüler<br />

72,1<br />

DVD-Rekorder Gymnasiasten<br />

54,8<br />

Handy Hauptschüler<br />

91,2<br />

Handy Realschüler<br />

86,6<br />

Handy Gymnasiasten<br />

70,8<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

nein<br />

11,6<br />

19,5<br />

22,1<br />

5,1<br />

15,3<br />

38,2<br />

35,9<br />

34,3<br />

16,3<br />

27,9<br />

45,2<br />

8,8<br />

13,4<br />

29,2<br />

0 25 50 75 100<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: alle Befragten, n=907<br />

Abb. 16: Mediennutzung der Bottroper Schüler, signifikante Nutzungsunterschiede<br />

– 41 –<br />

3.4.2 Vergleich der erhobenen Daten anhand der JIM-Studie 2012<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

3.4.2.1<br />

Nutzungsfrequenzen von Jugendlichen<br />

In den beiden nachfolgenden Absätzen sind alle Unterschiede deskriptiv. Aus diesem Grunde kann<br />

nicht gesagt werden, ob sich die Achtklässler in Bottrop wirklich von den befragten Jugendlichen<br />

der JIM-Studie 2012 unterscheiden.<br />

In den Bereichen Internet, Fernseher und E-Book Reader lassen sich bei der regelmäßigen Nutzung<br />

keine deutlichen Unterschiede gegenüber den Ergebnissen der JIM-Studie 2012 feststellen.<br />

Insgesamt nutzen 91 Prozent der Jugendlichen bundesweit das Internet sowie den Fernseher (JIM-<br />

Studie, 2012, S. 12). Der E-Book Reader wird laut JIM-Studie von 2 Prozent der Jugendlichen<br />

regelmäßig im Alltag verwendet (JIM-Studie, 2012, S. 12). Bei der Benutzung von Computerspiele<br />

(offline) und Konsolenspielen ist festzustellen, dass bundesweit 32 Prozent der Jungendlichen<br />

diese konsumieren (JIM-Studie, 2012, S. 12). Laut JIM-Studie beschäftigen sich 42 Prozent der<br />

Jugendlichen täglich und mehrmals pro Woche mit Computer-, Konsolen- und Onlinespielen in<br />

ihrer Freizeit (JIM-Studie, 2012, S. 47). In Bottrop konsumieren 48,2 Prozent Spiele einer festen<br />

Spielkonsole und 24,7 Prozent die einer tragbaren. Bei den Musikmedien ist ein Unterschied zu<br />

sehen. Bottroper Jugendliche (42,3 %) hören weniger Radio als die bundesweit befragten<br />

Jugendlichen (78 %; JIM-Studie, 2012, S. 12). Ebenfalls ist zu sehen, dass die Bottroper befragten<br />

Jugendlichen (63,7 %; 81 %; JIM-Studie, 2012, S. 12) auch weniger MP3-Musik über ihren MP3-<br />

Player/IPod hören.<br />

Da die Bottroper Studie in ihrem Fragebogen zwischen Handy und Smartphone/iPhone<br />

unterschieden hat, kann kein Unterschied zur JIM-Studie herausgestellt werden. Bottroper<br />

Jugendliche nutzen zu 82,4 Prozent das Smartphone/iPhone und zu 74,2 Prozent das Handy.<br />

Bundesweit nutzen 91 Prozent das Handy (JIM-Studie, 2012, S. 12). Aus der JIM-Studie ist nicht<br />

ersichtlich, ob bei der Nutzungsfrequenz mit dem Handy auch das Smartphone gemeint ist. Die<br />

JIM-Studie unterscheidet zwischen diesen beiden Medien nur in den Bereichen Besitz und Nutzung<br />

(JIM-Studie, 2012, S. 52 ff.). Bei der Benutzung von Digitalkameras ist zu sehen, dass 24,5 Prozent<br />

der Jugendlichen in Bottrop diese verwenden. Bundesweit machen 34 Prozent regelmäßig digitale<br />

Fotos (JIM-Studie, 2012, S. 12).<br />

3.4.2.2<br />

Geschlechtsunterschiede bei der Nutzungsfrequenz ungsfrequenz von Jugendlichen<br />

Bei den Jungen gibt es in den Bereich Fernsehen, Internet und E-Book Reader auch keinen<br />

deutlichen Unterschied zur JIM-Studie 2012. Bundesweit nutzen 92 Prozent der Jungen das<br />

Internet sowie den Fernseher (JIM-Studie, 2012, S. 13). Der E-Book Reader wir von 2 Prozent<br />

genutzt (JIM-Studie, 2012, S. 13). Ebenso ist auch bei den Mädchen in diesen Bereichen kein<br />

deutlicher Unterschied festzustellen (Internet und Fernseher je 90 %, E-Book Reader 3 %; JIM-<br />

Studie, 2012, S. 13). Bei der Benutzung von Spielekonsolen ist bei Jungen zu erkennen, dass<br />

bundesweit 48 Prozent Computerspiele (offline) und Konsolenspiele verwenden (JIM-Studie, 2012,<br />

S.12). Computer-, Konsolen- und Onlinespiele werden von 63 Prozent der Jungen täglich und<br />

mehrmals pro Woche konsumiert (JIM-Studie, 2012, S. 47). Die feste Spielekonsole wird von 70,6<br />

Prozent und die tragbare von 34,7 Prozent in der Freizeit in Anspruch genommen. Bundesweit sind<br />

bei den Mädchen die Computerspiele (offline) und Konsolenspiele mit 14 Prozent täglich sowie<br />

mehrmals pro Woche im Alltag verankert (JIM-Studie, 2012, S. 13). Die Computer-, Konsolen- und<br />

Onlinespiele sind es mit 20 Prozent (JIM-Studie, 2012, S. 47). In Bottrop nutzen 20,4 Prozent der<br />

weiblichen Achtklässer eine feste Spielekonsole und 12,3 Prozent eine tragbare. Bei der Benutzung<br />

von Musikmedien ist zu sehen, dass weibliche und männliche Achtklässler diese weniger nutzen als<br />

die bundesweit befragten Jugendlichen (Mädchen: Radio und MP-3 je 80 %; Jungen: Radio 76 %,<br />

MP-3 82 %; JIM-Studie, 2012, S. 13). Bundesweit gebrauchen 95 Prozent der Mädchen sowie<br />

87 Prozent der Jungen ein Handy (JIM-Studie, 2012, S. 13).<br />

HELLER HELLER<br />

– 42 –


A U S W E R T U N G<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

3.4.2.3 Betrachtung nach dem Bildungshintergrund DRESCHER<br />

Aufgrund der nur restriktiven Betrachtung des Bildungshintergrundes bei der Mediennutzung in<br />

der Freizeit durch die JIM-Studie 2012 können in diesem Abschnitt auch nur bedingt Parallelen<br />

dazu festgestellt oder Unterschiede dazu aufgezeigt werden.<br />

In der JIM Studie 2012 wird ausschließlich nach der Nutzungsdauer des Fernsehers in Minuten nach<br />

dem Bildungshintergrund differenziert (JIM-Studie, 2012, S. 25). Dabei wurde festgestellt, dass<br />

Hauptschüler mit 137 Minuten pro Tag (Montag bis Freitag) eine deutlich höhere Nutzungsdauer<br />

als Gymnasiasten mit 96 Minuten aufweisen.<br />

Bei der hiesigen Befragung wurde die Benutzungsfrequenz der Jugendlichen an den<br />

verschiedenen Bottroper Schulen nicht in Minuten ausgewiesen, und es erfolgte auch keine<br />

Differenzierung zwischen Wochenende und übriger Woche. Daher werden an dieser Stelle<br />

lediglich Parallelen oder Unterschiede bezogen auf die Nutzungsdauer anhand der täglichen bzw.<br />

mehrmals wöchentlichen Nutzung des Fernsehens aufgezeigt.<br />

Die in der JIM-Studie 2012 beschriebene Tendenz, dass Hauptschüler deutlich häufiger den<br />

Fernseher nutzen (JIM-Studie, 2012, S. 25), ist bei den befragten Bottroper Achtklässlern nicht in<br />

diesem Ausmaß zu erkennen.<br />

Die befragten Hauptschüler geben zu 91,8 Prozent an, dass sie das Fernsehen täglich oder<br />

mehrmals pro Woche nutzen. Bei den Bottroper Gymnasiasten, die sich an der Befragung beteiligt<br />

haben, geben hingegen 91,2 Prozent die tägliche oder zumindest mehrmalige Nutzung pro Woche<br />

an. In Bottrop sind daher nur marginale Unterschiede zu erkennen.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Aussage der JIM-Studie 2012, sofern die<br />

unterschiedlich erfassten Zeiteinheiten und das nicht ausgeschlossene Wochenende bei der<br />

Nutzungsfrequenz einen Vergleich zulassen, für die befragten Bottroper Schüler nicht zutreffend<br />

ist.<br />

– 43 –<br />

3.4.3 Auf welche Medien kannst du nicht verzichten?<br />

Bei der Fragestellung „Auf welche Medien kannst du nicht verzichten?“ gibt es in den<br />

Bereichen Internet, Fernseher, Tablet-PC/iPad und Radio keine signifikanten Unterschiede. Auf das<br />

Medium Internet können 21,6 Prozent, auf den Fernseher 16,4 Prozent, auf den/das Tablet-PC/iPad<br />

3,2 Prozent und auf das Radio 2,8 Prozent der befragten Jugendlichen nicht verzichten.<br />

Im Bereich der Kommunikationsmittel wie Handy und Smartphone/iPhone sind bedeutsame<br />

Unterschiede zu sehen. Zum einen können signifikant mehr Mädchen als Jungen ihr Handy nicht<br />

entbehren (χ= 38,308; p


A U S W E R T U N G<br />

3.5 Glaubwürdigkeit der Medien<br />

3.5.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

Die Jugendlichen von heute kommen, wie bereits deutlich wurde, mit den verschiedensten<br />

Arten von Medien in Berührung. Ob Internet, Fernsehen, Handys, Smartphones, Bücher oder<br />

Zeitschriften – die Medienlandschaft ist breit und vielfältig.<br />

Dieses große Medienangebot bietet eine Vielzahl von Informationen, die sich in Seriosität<br />

und Wahrheitsgehalt unterscheiden. Gerade in ihrem Alltag als Schüler kommen Jugendliche<br />

in Situationen, in denen sie mediale Informationsquellen nutzen müssen – sei es für<br />

Referate, Hausarbeiten oder die Vorbereitung auf eine Klausur. Der richtige Umgang mit<br />

Internet & Co. wird weitestgehend vorausgesetzt. Somit ist es wichtig, dass die Jugendlichen<br />

lernen, nicht blind jeder Information zu trauen, sondern die Fähigkeit entwickeln,<br />

verschiedene Quellen kritisch zu beleuchten und zu selektieren.<br />

Im Zuge ihrer Arbeit setzte sich die <strong>Projekt</strong>gruppe mit verschiedenen Institutionen<br />

auseinander, die die Medienkompetenz der Jugendlichen in Bottrop fördern. Dabei wurde<br />

deutlich, dass diese Thematik auch innerhalb Bottrops von großer Relevanz ist. In diesem<br />

Zusammenhang beschloss die <strong>Projekt</strong>gruppe, den Themenbereich „Glaubwürdigkeit der<br />

Medien“ der JIM-Studie 2012 auch in ihre Befragung aufzunehmen.<br />

Die Jugendlichen wurden gefragt, welchem Medium sie im Falle einer widersprüchlichen<br />

Berichterstattung am ehesten glauben würden. Hierbei wurden die Antwortmöglichkeiten auf<br />

die Medien „Tageszeitung“, „Fernsehen“, „Radio“ und „Internet“ beschränkt.<br />

Die vertrauenswürdigsten Medien stellen für die befragten Achtklässler Fernsehen und<br />

Tageszeitung dar. 38,8 Prozent der Jugendlichen trauen dem Fernsehen am meisten, mit<br />

geringem Abstand würden 33,2 Prozent der Jugendlichen am ehesten einer<br />

Berichterstattung in der Tageszeitung Glauben schenken.<br />

Deutlich weniger der Befragten vertrauen Internet und Radio. Nur 15,3 Prozent der<br />

Achtklässler würden im Zweifelsfall Informationen aus dem Internet glauben, 12,7 Prozent<br />

den Berichten aus dem Radio.<br />

Der Schluss liegt nahe, dass die hohe Glaubwürdigkeit des Fernsehens mit der intensiven<br />

Beschäftigung mit diesem Medium einhergeht. Fast alle Jugendlichen nutzen in ihrer Freizeit<br />

einen Fernseher und die meisten vertrauen auch auf diesen als Informationsquelle. Nur<br />

knapp ein Drittel der Jugendlichen lesen dagegen in ihrer Freizeit die Tageszeitung.<br />

Trotzdem erfährt dieses Medium ein relativ hohes Vertrauen bezüglich seiner<br />

Berichterstattung.<br />

Die Aussagen von Jungen und Mädchen unterscheiden sich vor allem beim Fernsehen und<br />

beim Internet. Signifikant mehr Mädchen gaben an, dass sie dem Fernsehen am ehesten<br />

glauben würden (X²= 14,462; p= .000). Hingegen vertrauen – bei widersprüchlicher<br />

Berichterstattung - signifikant mehr Jungen dem Internet (X²= 12,2; p = .001).<br />

OFFERT OFFERT<br />

– 45 –<br />

Fernseher<br />

Tageszeitung<br />

Internet<br />

Radio<br />

Glaubwürdigkeit der Medien<br />

10,3<br />

12,7<br />

12,0<br />

13,5<br />

15,3<br />

19,6<br />

33,3<br />

33,2<br />

35,1<br />

31,5<br />

0 15 30 45<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

38,8<br />

44,8<br />

Gesamt<br />

Jungen<br />

Mädchen<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis aller Befragten, n = 907<br />

Abb. 17: Glaubwürdigkeit Medien<br />

Auch bei den Bildungsgruppen fallen Unterschiede bei der Bewertung der Glaubwürdigkeit<br />

ins Auge. Die Jugendlichen, die das Gymnasium besuchen, trauen dem Internet signifikant<br />

weniger. Schüler mit einer formal niedrigeren Bildung (Haupt- und Förderschüler) glauben<br />

der Berichterstattung im Web dagegen signifikant mehr (X²= 31,3; p= .000). Im Gegensatz<br />

dazu vertrauen dem Medium Tageszeitung bei widersprüchlichen Meldungen signifikant<br />

weniger Hauptschüler. Gymnasialschüler glauben der Tageszeitung signifikant mehr (X² =<br />

47,260; p= .000).<br />

45<br />

30<br />

15<br />

0<br />

47,5<br />

7,5<br />

Glaubwürdigkeit der Medien (Schulformvergleich)<br />

Tageszeitung Fernseher Internet Radio<br />

41,2<br />

43,0<br />

32,5 33,7 33,3 33,3<br />

29,2<br />

29,1<br />

12,5<br />

16,0<br />

13,6<br />

15,6<br />

Gymnasium Gesamtschule Realschule Hauptschule Förderschule<br />

12,2<br />

14,5<br />

39,8<br />

12,0<br />

25,0<br />

8,3<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis aller Befragten, n = 907<br />

Abb. 18: Glaubwürdigkeit Medien (Schulformvergleich)<br />

– 46 –


A U S W E R T U N G<br />

3.5.2 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012<br />

Im Vergleich zu den Ergebnissen der Jim-Studie aus dem Jahre 2012 lassen sich große<br />

Differenzen erkennen, was die Einschätzung der Glaubwürdigkeit der unterschiedlichen<br />

Medien angeht. Während bei der Befragung innerhalb Bottrops die meisten Jugendlichen<br />

angaben, auf den Fernseher zu vertrauen, glaubt auf bundesweiter Ebene mit 48 Prozent<br />

fast jeder zweite Jugendliche der Tageszeitung am ehesten. Mit deutlichem Abstand folgen<br />

Fernseher (22 %), Radio (17 %) und Internet (11 %).<br />

Diese Unterschiede könnten gegebenenfalls eine Konsequenz aus dem Altersunterschied<br />

der befragten Personen sein. Im Gegensatz zur Jim-Studie, die eine Altersgruppe von 12-19<br />

Jahren umfasst, wurden bei der <strong>Projekt</strong>arbeit nur die Achtklässler aller Bottroper Schulen<br />

befragt, welche sich hauptsächlich in der Altersgruppe von 14-15 Jahren befinden.<br />

Betrachtet man die Ergebnisse der Jim-Studie, nimmt die Bedeutung der Tageszeitung mit<br />

steigendem Alter zu. Dies resultiert wahrscheinlich daraus, dass bei den meisten älteren<br />

Jugendlichen schon eine ausgeprägte Medienkompetenz vorhanden ist und sie somit mehr<br />

Wert auf die Einhaltung journalistischer Standards legen. Da die Tageszeitung in unserer<br />

Gesellschaft ein „anerkanntes“ Medium ist, könnte dies ihre Einschätzung beeinflusst haben.<br />

Bei den Geschlechtervergleichen lässt sich dagegen eine Gemeinsamkeit erkennen. Aus<br />

beiden Studien geht hervor, dass deutlich mehr Jungen als Mädchen im Zweifelsfall dem<br />

Internet vertrauen. Gründe für diese auffällige Übereinstimmung könnten in<br />

geschlechtsspezifischen Erziehungsmustern liegen, die zu erhöhter Technikaffinität bei<br />

männlichen Jugendlichen führen.<br />

Betrachtet man die Ergebnisse der unterschiedlichen Bildungsgruppen, fällt auf, dass sowohl<br />

auf bundesweiter Ebene als auch innerhalb Bottrops Gymnasialschüler die Tageszeitung für<br />

das vertrauenswürdigste Medium halten (Jim-Studie: 55 %; Befragung Bottrop: 47,5 %). Die<br />

Hauptschüler würden in beiden Untersuchungen im Zweifelsfall am meisten auf das<br />

Fernsehen vertrauen (Jim-Studie: 32 %; Befragung Bottrop: 39,8 %). Allerdings folgt bei den<br />

Hauptschülern auf bundesweiter Ebene mit geringem Abstand die Tageszeitung (28 %), die<br />

Hauptschüler in Bottrop dagegen würden demgegenüber das Internet bevorzugen (33,7 %),<br />

welches in der Jim-Studie mit einem Wert von 15 Prozent am schlechtesten abschneidet. Die<br />

Realschüler in Bottrop würden mit deutlicher Mehrheit dem Fernsehen bei einer<br />

widersprüchlichen Berichterstattung am ehesten glauben (43 %). Dies sieht bei der<br />

bundesweiten Auswertung anders aus – hier schneidet die Tageszeitung mit 43 Prozent der<br />

Antworten am besten ab, das Fernsehen folgt mit 32 Prozent.<br />

(Jim-Studie, 2012, S. 16/17)<br />

– 47 –<br />

3.6 Nutzung des Internets und kostenpflichtiger Apps<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

3.6.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

zur Internetnutzung<br />

Handy, Computer und Internet haben als Kommunikationsmedien einen zentralen Stellenwert für<br />

Jugendliche. Darüber können sie sowohl mit Freunden kommunizieren, als auch schulbezogene<br />

Aufgaben erledigen.<br />

Die folgende Abbildung veranschaulicht, für welche Aktivitäten die befragten Bottroper<br />

Jugendlichen das Internet am meisten nutzen und was ihnen wichtig ist. Dazu wurden vier<br />

Kategorien (Kommunikation, Information, Unterhaltung und Spiele) vorgegeben, denen<br />

Jugendliche jeweils ihre Präferenz zuordnen sollten.<br />

Kommunikation<br />

Informationssuche<br />

Unterhaltung<br />

Spiele<br />

Wofür nutzt du das Internet?<br />

29,7<br />

65,9<br />

65,6<br />

63,8<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

77,6<br />

87,5<br />

79,5<br />

86,5<br />

0 25 50 75 100<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: alle Befragten, n= 907<br />

Abb. 1: Wofür nutzt du das Internet?<br />

Jungen<br />

Mädchen<br />

Es fällt auf, dass Mädchen das Internet vorrangig für Kommunikation (87,5%) und Unterhaltung<br />

(86,5%) nutzen. Bei den Jungen liegen diese beiden Optionen ebenfalls an erster Stelle (77,6%<br />

und 79,5%). Knapp 2/3 der befragten Schüler (65,9%) und Schülerinnen (65,6%) nutzen das<br />

Internet zur Informationssuche. Bei den Spielen liegen die Jungs mit 63,8 Prozent weit vor den<br />

Mädchen mit 29,7 Prozent.<br />

Nachfolgend werden die Ergebnisse der jeweiligen vorgegebenen Nutzungsmöglichkeiten im<br />

Geschlechtervergleich Einzelnen dargestellt.<br />

HADICK HADICK<br />

– 48 –


A U S W E R T U N G<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

GESCHLECHTERVERGLEICH ZUR INTERNETNUTZUNG<br />

Kommunikation<br />

77,6<br />

Jungen<br />

22,4<br />

ja<br />

nein<br />

87,5<br />

Mädchen<br />

12,5<br />

0 25 50 75 100<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: alle Befragten, n= 907<br />

Abb. 2: Internetnutzung Kommunikation<br />

Das wichtigste Motiv das Internet zu nutzen, ist für die befragten Jugendlichen, die<br />

Kommunikation. Von den Schülern der 8. Jahrgangsstufe nutzen 77,6 Prozent das Internet dafür.<br />

22,4 Prozent der Jungen tun dies nicht. Bei den Mädchen kommunizieren von den befragten<br />

Schülerinnen 87,5 Prozent über das Internet. Nur 12,5 Prozent lehnen dieses<br />

Kommunikationsmedium ab. Folglich nutzen Mädchen (87,5%) das Internet signifikant mehr für<br />

den Kommunikationsaustausch als Jungs (77,6%) (Χ²=15,046; p


A U S W E R T U N G<br />

3.6.2 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012<br />

Bei den verglichenen Ergebnissen dieses <strong>Projekt</strong>es mit der JIM-Studie 2012 handelt es sich um<br />

deskriptive Unterschiede.<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Laut JIM-Studie 2012 und diesen <strong>Projekt</strong>ergebnissen, überwiegt bei der Onlinenutzung der<br />

befragten Jugendlichen der Gebrauch von Kommunikationsangeboten.<br />

Um welche kommunikativen Aktivitäten im Internet es dabei geht, wurde mit dem <strong>Projekt</strong>-<br />

Fragebogen allerdings nicht erfasst.<br />

Laut JIM-Studie 2012 stehen bei den bundesweit befragten Jugendlichen Online-Communities an<br />

erster Stelle, gefolgt von Plattformen wie Facebook oder SchülerVZ (78 %), E-Mails (53 %) und<br />

Chatrooms (44 %) (JIM-Studie, 2012, S. 32 ff.).<br />

Unterhaltende Angebote werden laut der JIM-Studie 2012 und den Ergebnissen des <strong>Projekt</strong>-<br />

Fragebogens von einer Vielzahl der Jugendlichen genutzt (Jungen: 79,5 %, Mädchen: 86,5 %). Die<br />

JIM-Studie 2012 nennt hier unter anderem Videoportale von YouTube, MyVideo oder Clipfish.<br />

Jeder Dritte besitzt dort nach den Ergebnissen der JIM-Studie sogar ein eigenes Konto, durch das<br />

Videos verwaltet und online gestellt werden können (JIM Studie, 2012, S.35).<br />

Zur Informationssuche wird das Internet nach den Ergebnissen dieses <strong>Projekt</strong>s von rund 2/3 (66 %)<br />

der männlichen und weiblichen befragten Jugendlichen genutzt. Welche Plattformen dafür von<br />

den Jugendlichen verwendet werden, wurde im Rahmen des <strong>Projekt</strong>es nicht erfasst.<br />

Die JIM-Studie 2012 befasste sich mit der Frage danach, worüber und wie oft sich die Jugendlichen<br />

im Internet informieren. Es wurde festgestellt, dass für Jugendliche Suchmaschinen (82 %) die<br />

gängigste Option sind, um im Internet an Informationen zu kommen (JIM-Studie, 2012, S. 36).<br />

Acht von zehn nutzen diese Recherchemöglichkeit regelmäßig.<br />

Bei der Internetnutzung für Spiele fallen auch keine gravierenden Unterschiede zur JIM-Studie<br />

2012 auf. Bei beiden Erhebungen nutzen Jungen das Angebot der Onlinespiele häufiger als<br />

Mädchen. Die Prozentwerte liegen dabei laut des <strong>Projekt</strong>ergebnisses für Jungen bei 63,8 Prozent,<br />

für Mädchen bei 29,7 Prozent. Die JIM-Studie 2012 gibt wieder, dass 63 Prozent der Jungs<br />

Onlinespiele mehrmals wöchentlich bis täglich nutzen, bei den Mädchen sind es 20 Prozent.<br />

– 51 –<br />

3.6.3 Statistische Auswertung der erhobenen Daten in Bottrop<br />

zur Nutzung kostenpflichtiger Apps<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Bei einer Applikation, kurz App, handelt es sich um eine Anwendungssoftware für Mobilgeräte wie<br />

zum Beispiel Smartphones, die es dem Nutzer ermöglicht, eine gewünschte Funktion auszuführen<br />

(z.B. Wettervorhersage, Spiele, Wörterbuch ...).<br />

Hier ging die <strong>Projekt</strong>gruppe der Frage nach, ob Jugendliche bereit sind, für solch eine mobile<br />

Anwendung Geld auszugeben oder verzichten sie lieber darauf und weichen gegebenenfalls auf<br />

kostenfreie Alternativen, Gratis Apps, aus?<br />

GESCHLECHTERVERGLEICH ZUR NUTZUNG KOSTENPFLICHTIGER APPS<br />

Zunächst wird diese Thematik im Geschlechtervergleich betrachtet.<br />

Jungen<br />

Mädchen<br />

Nutzung kostenpflichtiger Apps (Geschlechtervergleich)<br />

33,4<br />

0 25 50 75<br />

40,7<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

59,3<br />

66,6<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: alle Befragten, n= 907<br />

Abb. 6: Nutzung kostenpflichtiger Apps (Geschlechtervergleich)<br />

ja<br />

nein<br />

Wie Abbildung 68 zeigt, verzichtet sowohl die Mehrheit der männlichen als auch der weiblichen<br />

Befragten auf die Nutzung kostenpflichtiger Apps. Bei den Mädchen verzichten 66,6 Prozent, bei<br />

den Jungen 59,3 Prozent darauf.<br />

Bei den Jungen sind 40,7 Prozent der Befragten bereit, für eine App zu bezahlen. Die Mädchen<br />

liegen mit 33,4 Prozent dahinter.<br />

Der Chi-Quadrat-Test zu dieser Fragestellung zeigt, dass Jungen signifikant mehr kostenpflichtige<br />

Apps als Mädchen nutzen (Χ²=4,935; p=.030). Ob es sich dabei um computerunterstütztes Lernen<br />

oder private Freizeitprogramme handelt, wurde nicht erfasst.<br />

– 52 –


A U S W E R T U N G<br />

SCHULFORMVERGLEICH ZUR NUTZUNG KOSTENPFLICHTIGER APPS<br />

Weiterhin interessant ist, ob die Nutzung kostenpflichtiger Apps abhängig von der jeweiligen<br />

Schulform ist. Auch hier wurde zwischen folgenden fünf Schulformen unterschieden: Gymnasien,<br />

Gesamtschulen, Realschulen, Hauptschulen und Förderschulen.<br />

Gymnasium<br />

Gesamtschule<br />

Realschule<br />

Hauptschule<br />

Förderschule<br />

Nutzung kostenpflichtiger Apps (Schulformvergleich)<br />

25,0<br />

35,8<br />

33,9<br />

34,7<br />

41,9<br />

58,1<br />

64,2<br />

66,1<br />

65,3<br />

0 25 50 75<br />

75,0<br />

Angaben in Prozent<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

ja<br />

nein<br />

Basis: alle Befragten, n= 907<br />

Abb. 7: Nutzung kostenpflichtiger Apps (Schulformvergleich)<br />

Die Abbildung 7 zeigt, dass Schüler der Förderschule (75 %) signifikant mehr kostenpflichtige Apps<br />

als die anderen befragten Schüler der Haupt- (34,7 %), Real- 33,9 %) und Gesamtschulen (35,8 %)<br />

sowie der Gymnasien (41,9 %) nutzen. Demnach ist die Zahl der Schüler, die kostenpflichtige Apps<br />

nicht nutzen, bei den Realschülern am höchsten (66,1 %), gefolgt von Hauptschülern (65,3 %) und<br />

Gesamtschülern (64,2 %). Bei den befragten Gymnasiasten kaufen 58,1 Prozent keine kostenpflichtigen<br />

Apps, unter den Förderschülern sind es 25 Prozent.<br />

Der Qui-Quadrat-Test zeigt hier, dass es unwahrscheinlich ist (2,3 % Wahrscheinlichkeit), dass<br />

dieses unterschiedliche Kaufverhalten von kostenpflichtigen Apps zufällig ist (Χ²=11,381; p=.023).<br />

Daraus lässt sich folgern, dass es einen bedeutenden Unterschied beim Kaufverhalten<br />

kostenpflichtiger Apps zwischen den erhobenen Schulformen gibt.<br />

3.6.4 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012<br />

Die JIM-Studie 2012 ergab, dass inzwischen 40 Prozent der Jugendlichen das Handy regelmäßig<br />

nutzen, um ins Internet zu gehen. Der Zugang zu sozialen Netzwerken zähle dabei zu den<br />

wichtigsten Apps, die Jugendliche auf ihrem Handy installieren.<br />

Zu der Nutzung kostenpflichtiger Apps lässt sich kein Vergleich zur JIM-Studie 2012 anstellen,<br />

da der Frage nach kostenpflichtiger oder kostenloser Anwendungsnutzung nicht nachgegangen<br />

worden ist.<br />

– 53 –<br />

3.7 „Worüber nutzt du das Internet“ sowie Facebook, Unterricht und Fächer<br />

3.7.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten Internetnutzung<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Die <strong>Projekt</strong>gruppe untersuchte die Wege der Internetnutzung, um<br />

aufzuzeigen, ob sich das Nutzungsverhalten der befragten<br />

Schüler in Bottrop (n=907) von dem der Befragten der JIM-Studie<br />

2012 unterscheidet oder etwa dieselben Tendenzen zugrunde<br />

liegen. Bei den Achtklässlern der Bottroper Schulen nutzen 88,6<br />

Prozent den Computer/Laptop als Zugangsmedium. Damit liegt<br />

diese Möglichkeit an der Spitze der vorgegebenen<br />

Zugangsmöglichkeiten. Die mobile Nutzung des Internets via<br />

Handy/Smartphone wird von 82,6 Prozent der befragten Jugendlichen genutzt und rangiert dicht<br />

hinter der stationären Nutzung über Computer bzw. Laptop. An dritter Stelle liegt die Spielkonsole<br />

mit 31,3 Prozent. Weniger verbreitet sind die Zugangsformen via Tablet-PC (25,2%), MP3-Player<br />

(23,3%) und Fernseher (14,8%) als mögliche Wege der Internetnutzung.<br />

Computer/Laptop<br />

Handy/Smartphone<br />

Spielkonsole<br />

Tablet-PC<br />

MP3-Player<br />

Fernseher<br />

Worüber nutzt du das Internet?<br />

14,8<br />

25,2<br />

23,3<br />

31,3<br />

3.7.2 Vergleich der erhobenen Daten mit denen der JIM-Studie<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: alle Befragte, n=907<br />

Abb. 26: Zugangsformen Internet<br />

Wie eingangs erwähnt wurden in der <strong>Projekt</strong>studie <strong>2013</strong> nur Achtklässler aller weiterführenden<br />

Schulen in Bottrop befragt und somit sind die Ergebnisse der Studie, von der Altersstruktur her,<br />

nicht eins zu eins mit der JIM-Studie vergleichbar. Sehr wohl aber ist man in der Lage parallele<br />

Tendenz zu erkennen und Unterschiede benennen zu können.<br />

Wie in der JIM-Studie 2012 ist die stationäre Nutzung über Computer/Laptop noch immer an<br />

erster Stelle mit 88,6 Prozent (JIM-Studie 2012 96 %). Wobei hier ein Rückgang der Nutzung um fast<br />

zehn Prozentpunkte zu verzeichnen ist.<br />

Die mobile Nutzung per Handy/Smartphone hat sich im Vergleich zur JIM-Studie 2012 (49%), um<br />

mehr als ein Drittel, auf 82,8 Prozent gesteigert und weist in diesem Punkt eine deutlich<br />

ansteigende Entwicklung auf. Bei der Befragung der Bottroper Schüler gab jeder dritte Jugendliche<br />

82,8<br />

88,6<br />

0 25 50 75 100<br />

MAROSKI<br />

– 54–


A U S W E R T U N G<br />

an, den Zugang zum Internet, mittels Spielkonsole zu suchen. Bei der JIM-Studie 2012 waren es<br />

lediglich sieben Prozent.<br />

Nahezu ein Viertel aller Jugendlichen haben sich via Tablet-PC und MP3-Player im Internet bewegt,<br />

ein Anstieg um mehr als 15 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr (2012 Tablet-PC 8 %; MP3-<br />

Player 7 %). Weniger verbreitet ist die Onlinenutzung über Fernseher (14,8%), obwohl dieses<br />

Zugangsmedium auch eine klare Nutzungssteigerung aufweist (2012 2 %)(JIM-Studie, 2012, S. 32).<br />

3.7.3 Statistische Auswertung der erhobenen Daten Medienkompetenz<br />

Von den befragten Bottroper Schülern gaben 80,7 Prozent an,<br />

dass im Unterricht internetrelevante bzw.<br />

medienkompetenzfördernde Themen angesprochen und<br />

behandelt wurden. Dabei handelt es sich um vielfältige und<br />

differenzierte Themen wie zum Beispiel Internetsicherheit,<br />

Datenschutz, Online-Communities, Schulungen zur Anwendung<br />

von Textverarbeitungsprogrammen im Rahmen von<br />

berufsvorbereitenden Maßnahmen und viele andere mehr.<br />

Annähernd die Hälfte der Jugendlichen gab an inhaltlich dabei etwas Neues gelernt zu haben.<br />

Über ein Drittel der Befragten gab an, dass die Sensibilisierung für solche Themen und die<br />

Behandlung solcher, im Rahmen des Unterrichts, zu einem besseren und tieferen Verständnis<br />

geführt haben. Immerhin 21,3 Prozent sahen sich dazu veranlasst ihr Nutzungsverhalten kritisch zu<br />

hinterfragen bzw. zu ändern. Dies kann sich auf die Häufigkeit der Nutzung oder auch auf das Wie<br />

der Nutzung beziehen.<br />

Basis: alle Befragten, n=907<br />

Abb. 27: Medienkompetenzvermittlung<br />

– 55 –<br />

3.7.4 Vergleich der erhobenen Daten mit denen der JIM-Studie<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Der verantwortungsvolle Umgang mit Medien einerseits und die bewusste Mediennutzung<br />

andererseits ist ein Thema, das man in der heutigen Zeit nie früh genug ansprechen kann. Somit ist<br />

es mittlerweile auch ein integraler Bestandteil von Unterrichtseinheiten geworden. Die JIM-Studie<br />

2012 untersuchte diesen Komplex und wurde auch durch die <strong>Projekt</strong>gruppe erfragt. Hier sollte<br />

aufgezeigt werden, ob die bisher geschaffenen Strukturen ausreichen, um Schüler dauerhaft für<br />

den Bereich Mediennutzung und Medienkompetenz zu sensibilisieren. Im Vergleich zur JIM-Studie<br />

gaben wesentlich mehr Jugendliche (80,7 %) an im Unterricht Medienthemen behandelt zu haben.<br />

In der JIM-Studie aus dem 2012 gaben lediglich 62 Prozent an mit dieser Thematik in der Schule in<br />

Berührung gekommen zu sein.<br />

Tatsächlich etwas Neues gelernt zu haben gaben nahezu 48 Prozent der befragten Schüler an. In<br />

der JIM-Studie sagte jeder vierte Jugendliche von sich, dass er etwas Neues erfahren habe. In<br />

diesem Punkt ist somit eine leichte Tendenz nach oben zu erkennen.<br />

Ein besseres Verständnis für die Thematik bringt lediglich gut ein Drittel (34,2 %) der Bottroper<br />

Achtklässler auf, was eventuell auf zu geringes Interesse oder fehlende Vorkenntnisse für diese<br />

Themen zurück zu führen sein könnte. In der JIM-Studie 2012 lag dieser Wert noch bei 57 Prozent,<br />

wobei hier auch die höheren Jahrgangsstufen mit einbezogen wurden.<br />

Nach der Behandlung internetrelevanter bzw. medientechnischer Themen hatten 21,3 Prozent der<br />

Befragten Anlass ihr Nutzungsverhalten zu überdenken oder sogar zu ändern. Dies war in der JIM-<br />

Studie noch fast jeder Dritte gewesen (2012 28 %)(JIM-Studie, 2012, S. 59 ff.).<br />

3.7.5 Statistische Auswertung der erhobenen Daten Fächerverteilung<br />

Des Weiteren befragte die <strong>Projekt</strong>gruppe die Schüler in welchen Fächern oder Maßnahmen diese<br />

Themen vermittelt wurden. Ziel dieser Abfrage war es eine Übersicht zu geben, ob diese Themen in<br />

den „allgemeinen“ Fächern oder in speziell dafür geschaffenen Unterrichtseinheiten vorgestellt<br />

und behandelt werden.<br />

Hierbei wurde das Hauptaugenmerk auf die Verteilung innerhalb der schulischen Fachbereiche<br />

gelegt. So wurden die einzelnen Fächer zu sinnvollen Fachbereichen zusammengefasst.<br />

Im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften Geisteswissenschaften wurden wurden die die Fächer Fächer Politik, Politik, Sozialwissenschaften, Geschichte,<br />

Erdkunde Erdkunde zusammengefasst. 32 Prozent 32 Prozent aller aller befragten Jugendlichen gaben an an, sich in in diesem<br />

Bereich mit Medienkompetenz fördernden Unterrichtsinhalten auseinandergesetzt zuhaben.<br />

Dem Fachbereich außercurriculare Aktivitäten wurden <strong>Projekt</strong>e, Workshops, Tutorien und Theater<br />

AG zugeordnet. Dem Sprachenbereich die Fächer Deutsch und diverse Fremdsprachen. Diese<br />

beiden Fachbereiche halten sich die Waage mit knapp 20 Prozent.<br />

Dem naturwissenschaftlichen Fachbereich sind die Fächer Mathematik, Chemie, Biologie und<br />

Informatik zugehörig. Diesen Bereich gaben noch etwas über 7 Prozent der Schüler an.<br />

Unter dem Punkt künstlerische Fächer wurden die Fächer Kunst und Musik zusammengefasst.<br />

Dieser Fachbereich und das Fach Sport stellen mit zusammen etwa 1,5 Prozent eher eine<br />

Ausnahmeerscheinung dar und können vernachlässigt werden. Bei der Beantwortung der Frage<br />

waren Mehrfachnennungen durch die Schüler möglich.<br />

– 56 –


A U S W E R T U N G<br />

In welchen Fächern wurden diese Themen besprochen?<br />

Sozialwissenschaften, Politik,<br />

Geschichte, Erdkunde<br />

In welchen Fächern wurden diese Themen besprochen?<br />

Gesellschaftswissenschaften<br />

außercurriculare Aktivitäten<br />

außercurriculare Aktivitäten<br />

Sprachen<br />

Sprachen<br />

Naturwissenschaften<br />

Naturwissenschaften<br />

künstlerische Fächer<br />

künstlerische Fächer<br />

1,2<br />

1,2<br />

Sport<br />

0,4 0,4<br />

7,3<br />

7,3<br />

19,5<br />

19,5<br />

19,1<br />

32,0<br />

0 10 20 30 40<br />

0 10 20 30 40<br />

3.7.6 Statistische Auswertung der erhobenen Daten Facebook-Nutzung<br />

Angaben in Prozent<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: alle Befragten, n=907<br />

Abb. 28: Fächerverteilung<br />

In der JIM-Studie 2012 wurde nach der meistgenutzten Online-<br />

Community gefragt. Als Ergebnis stand das soziale Netzwerk<br />

`Facebook´ an der Spitze (77%). Deshalb beschränkte sich die<br />

<strong>Projekt</strong>gruppe bei der Frage ob und in welchem Umfang<br />

persönliche Daten hinterlegt wurden auf diese Online-<br />

Community. Des Weiteren sollte aufgezeigt werden, ob ein<br />

signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern bei der<br />

Nutzung der Online-Community Facebook besteht, und wenn ja<br />

in welchen Punkten. Es wurde speziell danach gefragt, ob folgende Angaben bei Facebook<br />

hinterlegt wurden, richtiger Name, richtige Adresse, Geburtsdatum, Fotos, Videos sowie Standorte.<br />

Dabei ergaben sich signifikante Unterschiede in zwei der genannten Punkte. Signifikant mehr<br />

Jungen (10,4 %) hinterlegen ihre richtige Adresse (χ2=13,325, p=.001) und zweitens laden<br />

signifikant mehr Mädchen(72,6 %) Fotos bei besagter Online-Community hoch (χ2=22,346, p


A U S W E R T U N G<br />

3.8 Technische Kompetenzen und tägliche Nutzungszeit von Medien<br />

3.8.1 Statistische Auswertung der erhobenen Daten<br />

technischer Kompetenz in Bottrop<br />

Um die Medienkompetenz der Bottroper Jugendlichen bewerten zu können, erachtete die<br />

<strong>Projekt</strong>gruppe es, in Einklang mit der Fragestellung der JIM-Studie, als sinnig, die technischen<br />

Kompetenzen der Jugendlichen zu hinterfragen. Die ermittelten technischen Kompetenzen lassen<br />

darauf schließen, dass die Jugendlichen über ein gewisses Fachwissen und auch praktisches Knowhow<br />

verfügen.<br />

Hier konnten die befragten Schüler/innen, analog zur JIM-Studie, durch mögliche<br />

Mehrfachnennung angeben, welche Tätigkeit sie bereits ausgeführt haben.<br />

Software aus dem Internet<br />

heruntergeladen<br />

Zusatzgeräte installiert<br />

z.B. Drucker<br />

Nachrichten von bestimmten<br />

Leuten blockiert, z.B. E-Mails<br />

Verschiedene Websites<br />

verglichen um herauszufinden,<br />

ob eine Information stimmt<br />

Cookies gelöscht<br />

Arbeitsspeicher erweitert<br />

Netzwerkkomponenten installiert<br />

Festplatte partitioniert<br />

11,5<br />

11,4<br />

Technische Kompetenz<br />

19,8<br />

20,4<br />

23,1<br />

30,2<br />

29,4<br />

29,3<br />

34,6<br />

37,6<br />

39,0<br />

42,2<br />

42,2<br />

46,8<br />

51,9<br />

53,9<br />

49,8<br />

54,1<br />

59,0<br />

56,0<br />

62,1<br />

68,4<br />

68,1<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Gesamt<br />

Jungen<br />

Mädchen<br />

0 25 50 75<br />

Angaben in Prozent<br />

Basis: alle Befragten, n= 894 (gültig)<br />

Abb.1: Technische Kompetenz<br />

Die empirische Untersuchung ergab, dass die Jungen bei allen abgefragten Kompetenzen über<br />

mehr Praxiserfahrungen verfügen als die Mädchen.<br />

So haben 56 Prozent der befragten Mädchen und 68,1 Prozent der befragten Jungen bereits ein<br />

Zusatzgerät installiert.<br />

Durch die Installation von zusätzlichen externen Komponenten, ist es möglich den PC zu erweitern.<br />

Zusatzgeräte sind beispielsweise eine DSL-Router-Einrichtung, ein Modem, ein Drucker, ein<br />

Scanner, externe Laufwerke, ein CD-Brenner oder ein externes Wechsellaufwerk.<br />

PFEIFFER<br />

PFEIFFER<br />

77,8<br />

– 59 –<br />

Damit ergibt sich in dieser Tätigkeit ein signifikanter Unterschied (x²= 14,108; p=0,000).<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Mit dem Herunterladen von Software aus dem Internet haben bereits 59 Prozent der Mädchen und<br />

77,8 Prozent der Jungen ihre Erfahrungen gesammelt. Dieser Unterschied ist signifikant<br />

(x²= 36,808, p= 0,000).<br />

Herunterladen oder auch downloaden ist ein Begriff aus der elektronischen Datenverarbeitung.<br />

Es wird damit die Übertragung von Daten von einem Computer in einem Netzwerk oder im<br />

Internet zum eigenen Computer bezeichnet (http://www.ventzke-media.de/webdesignlexikon/download.html,<br />

abgerufen am 04.06.<strong>2013</strong> von www.ventzke-media.de)<br />

Websites verglichen, um den Wahrheitsgehalt einer Information zu prüfen, haben<br />

37,6 Prozent der Mädchen und 46,8 Prozent der Jungen. Auch dieser Unterschied ist signifikant<br />

(x²= 7,740, p= 0,006).<br />

Bei dem Blockieren von Nachrichten, z.B. in Form von E-Mails oder persönlichen Mitteilungen in<br />

Sozialen Netzwerken ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern nicht so gravierend.<br />

Hier haben 49,8 Prozent der Mädchen bereits davon Gebrauch gemacht, sich vor unerwünschten<br />

Nachrichten zu schützen, wohingegen 53,9 Prozent der Jungen Nachrichten blockierten. Die<br />

Signifikanz ist auch hier gegeben (x²= 1,534, p= 0,227).<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Bei dem Löschen von Cookies ergibt sich ein gravierender Unterschied von 30,2 Prozent der<br />

Mädchen und 54,1 Prozent der Jungen, die diese Nutzungstechnik im Bereich des Onlineverhaltens<br />

bereits angewandt haben. Dies ist eine signifikante Differenz<br />

(x² = 51,812, p = 0,000).<br />

Ein Cookie ([ˈkʊki]; engl. ‚Plätzchen‘, ‚Keks‘), ist eine Textinformation, die die besuchte Website über<br />

den Browser im Rechner des Betrachters platziert. Der Cookie wird entweder vom Webserver an<br />

den Browser gesendet oder von einem Skript (etwa JavaScript) in der Website erzeugt. Der Client<br />

sendet die Cookie-Information bei späteren, neuen Besuchen dieser Seite mit jeder Anforderung<br />

wieder an den Server.<br />

Eine typische Anwendung von Cookies ist das Merken persönlicher Einstellungen für besuchte<br />

Websites, zum Beispiel in Foren. So kann eine Webseite besucht werden, ohne sich jedes Mal neu<br />

anmelden zu müssen. Sicherheitshalber wird das oft nicht getan, etwa bei Electronic Banking - bei<br />

Foren, Zeitungszugängen für Abonnenten oder Shopping schon eher.<br />

Die Möglichkeit der eindeutigen Erkennung kann missbraucht werden. Cookies werden unter<br />

anderem dafür verwendet, Benutzerprofile über das Surfverhalten eines Benutzers zu erstellen. Ein<br />

Online-Shop kann diese Daten mit dem Namen des Kunden verknüpfen und<br />

zielgruppenorientierte Werbemails schicken. Jedoch kann der Online-Shop nur das Surfverhalten<br />

innerhalb seiner eigenen Webseite verfolgen.<br />

In Umgebungen, in denen sich mehrere Nutzer denselben Rechner teilen, etwa in Schulen oder<br />

Internet-Cafés, besteht die Gefahr, dass ein noch gültiger Sitzungs-Cookie vom nächsten Nutzer<br />

des Rechners verwendet wird, um die Sitzung seines Vorgängers fortzusetzen. Das kann verhindert<br />

werden, indem man grundsätzlich alle Cookies vor dem Beenden des Browsers löscht oder eine<br />

entsprechende Browser-Einstellung nutzt<br />

(http://www.itwissen.info/definition/Lexikon/Cookie.html, abgerufen am 04.06.<strong>2013</strong> von<br />

www.itwissen.info)<br />

– 60 –


A U S W E R T U N G<br />

Auch bei dem Erweitern des Arbeitsspeichers ist die Differenz zwischen der Nutzung dieses<br />

technischen Mittels erheblich. Während 19,8 % der Mädchen schon einmal den Arbeitsspeicher<br />

erweitert haben, haben 39,0 Prozent der Jungen davon Gebrauch gemacht. Es handelt sich um<br />

einen signifikanten Unterschied (x²=39,383, p=0,000).<br />

Ähnlich verhält es sich mit der Installation von Netzwerkkomponenten. In diesem technischen<br />

Bereich liegt der Unterschied bei 11,5 Prozent bei den Mädchen zu 34,6 Prozent bei den Jungen. Es<br />

handelt sich auch hier um einen signifikanten Unterschied (x²= 65,508, p=0,000).<br />

Als Netzwerkkomponenten gelten alle Bestandteile eines Rechnernetzes<br />

(http://www.itwissen.info/definiton/Lexikon/Netzwerkmanagementsystem, abgerufen am<br />

04.06.<strong>2013</strong> von www.itwissen.info).<br />

Auch bei der Partitionierung der Festplatte, liegen die Jungen mit 29,3 Prozent zu<br />

11,4 Prozent der Mädchen vorne. Die Signifikanz ist hier auch gegeben<br />

(x²= 43,115, p= 0,000).<br />

Die Partitionierung meint die Datenträger-Aufteilung oder auch die Aufteilung des internen<br />

Speichers und der internen Verarbeitung, durch die mehrere Programme parallel ausgeführt<br />

werden konnten. (http://www.ventzke-media.de/webdesign-lexikon/.html, abgerufen am<br />

04.06.<strong>2013</strong> von www.ventzke-media.de)<br />

Zunächst hat sich eindeutig herauskristallisiert, dass bei den gesamten abgefragten technischen<br />

Kompetenzen, mehr Jungen als Mädchen angaben, die einzelnen Tätigkeiten bereits ausgeführt zu<br />

haben.<br />

Demnach wird vermutet, dass die Jungen im Bereich der technischen Kompetenzen über mehr<br />

Fachwissen und auch praktische Anwendungssicherheit verfügen als die Mädchen.<br />

Dies könnte damit zusammenhängen, dass das Interesse an Aktivitäten im technischen Bereich bei<br />

den Mädchen schwächer ausgeprägt ist.<br />

Um Auffälligkeiten und herausragende Differenzen näher beleuchten zu können, wird es als sinnig<br />

erachtet, die abgefragten Kompetenzen in praktisch-technische Kompetenzen sowie<br />

Nutzungsstrategien bzw. Anwendungsmaßnahmen im Onlineverhalten zu spalten.<br />

Somit ist im Bereich der praktisch-technischen Kompetenzen bei der Installation von<br />

Zusatzgeräten eine Differenz von 12,1 Prozent vorhanden, bei der Erweiterung des<br />

Arbeitsspeichers eine Differenz von 19,2 Prozent, bei der Installation von Netzwerkkomponenten<br />

unterscheiden sich die Geschlechter sogar um 23,1 Prozent, bei der Partitionierung der Festplatte<br />

existiert eine Differenz von 17,9 Prozent.<br />

Bei den Nutzungsstrategien bzw. Anwendungsmaßnahmen im Onlineverhalten unterscheiden sich<br />

die Jungen bei dem Herunterladen von Software um 18,8 Prozent zu den Mädchen. Websites<br />

verglichen haben 9,2 Prozent mehr Jungen als Mädchen. Bei dem Blockieren von Nachrichten liegt<br />

die Differenz bei 4,1 Prozent. Cookies gelöscht haben 23,9 Prozent mehr Jungen als Mädchen.<br />

Vergleicht man folglich die praktisch-technischen Kompetenzen mit den Nutzungsstrategien im<br />

Onlineverhalten, sind insgesamt die Differenzen zwischen den Geschlechtern im Bereich der<br />

praktisch-technischen Kompetenzen erheblicher als im Bereich der Nutzungsstrategien.<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

– 61 –<br />

3.8.2 Vergleich der erhobenen Daten mit der JIM-Studie 2012<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Die Ergebnisse unserer <strong>Projekt</strong>gruppe im Rahmen der empirischen Untersuchung bezogen auf den<br />

Schulraum Bottrop sollen nun mit den Ergebnissen der JIM-Studie bezogen auf den bundesweiten<br />

Schulraum verglichen werden.<br />

Es ist darauf hinzuweisen, dass die nachfolgenden Unterschiede deskriptiv sind.<br />

Ein wissenschaftlich fundierter Vergleich kann nicht gezogen werden. In der JIM-Studie wurden<br />

Jugendliche von 12 bis 19 Jahren bundesweit stichprobenartig befragt (n=1201). Unsere<br />

<strong>Projekt</strong>gruppe befragte alle Schüler/innen jeder Schulform der achten Klasse (n=894). Alleinig aus<br />

diesem Grunde, ist ein exakter, empirischer Vergleich nicht möglich.<br />

Das Ergebnis der JIM-Studie im Bereich der technischen Kompetenzen lautet, dass in nahezu jeder<br />

abgefragten technischen Kompetenz die Jungen über mehr (praktische) Erfahrungen verfügen als<br />

die Mädchen. (Feierabend S., Karg U. & Rathgeb T. (2012). JIM 2012. Jugend, Information, (Multi-)<br />

Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. S. 60/61) Stuttgart:<br />

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (LFK, LMK).<br />

Die einzige Tätigkeit, bei der die Mädchen nach eigenen Angaben über höhere Kompetenz<br />

verfügen, ist das Blockieren von Nachrichten, z.B. E-Mails. Allerdings liegt die Differenz hier<br />

lediglich bei 2 Prozent (Mädchen: 48 %, Jungen: 46 %). Dies ist vermutlich kein signifikanter<br />

Unterschied.<br />

Somit kann zunächst festgestellt werden, dass die Ergebnisse der JIM-Studie insoweit mit den<br />

Ergebnissen unseres <strong>Projekt</strong>es bezogen auf den Bottroper Raum übereinstimmen, als dass die<br />

Jungen im Allgemeinen über höhere technische Kompetenzen verfügen als die Mädchen.<br />

Betrachtet man die genauen Ergebnisse, gibt es bei der Installation von Zusatzgeräten bundesweit<br />

und bezogen auf den Bottroper Raum bei den Mädchen keinen Unterschied, hier liegt die Quote<br />

derjenigen, die bereits Zusatzgeräte installiert haben, bundesweit sowie auf Bottrop bezogen bei<br />

56 Prozent. Bei den Jungen haben bundesweit 2,9 Prozent mehr Befragte angegeben, bereits<br />

Zusatzgeräte installiert zu haben (71 % bundesweit, 68,1 % Raum Bottrop).<br />

Bei dem Herunterladen von Software liegt die Differenz der Mädchen bei 6 Prozent (53 %<br />

bundesweit, 59 % Raum Bottrop). Bei den Jungen ergibt sich eine Differenz von 8,8 Prozent (69 %<br />

bundesweit, 77,8 % Raum Bottrop).<br />

Bei dem Vergleich von Websites, um herauszufinden, ob eine Information stimmt, geben<br />

17,4 Prozent mehr Mädchen bundesweit an, diese Aktivität bereits durchgeführt zu haben (55 %<br />

bundesweit, 37,6% Raum Bottrop). Bei den Jungen liegt der Unterschied in Prozent bei 16,2<br />

(63 % bundesweit, 46,8 % Raum Bottrop).<br />

Nachrichten blockiert haben bundesweit 1,8 Prozent weniger Mädchen als im Bottroper Raum (48<br />

% bundesweit, 49,8 % Raum Bottrop). Bei den Jungen liegt die Differenz hier bei 7,9 Prozent (46 %<br />

bundesweit, 53,9 % Raum Bottrop).<br />

Cookies gelöscht haben bundesweit 2,8 Prozent mehr Mädchen als im Raum Bottrop (33 %<br />

bundesweit, 30,2 % Raum Bottrop). Die Jungen unterscheiden sich um 1,9 Prozent (56 %<br />

bundesweit, 54,1 % Raum Bottrop).<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

– 62 –


U S W E R T U N G<br />

Den Arbeitsspeicher haben bundesweit 1,2 Prozent mehr Mädchen bereits einmal erweitert (21 %<br />

bundesweit, 19,8 % Raum Bottrop). Die bundesweit befragten Jungen gaben mit 4 Prozent mehr<br />

an, diese Tätigkeit bereits einmal durchgeführt zu haben (43 % bundesweit, 39 % Raum Bottrop).<br />

Netzwerkkomponenten installiert haben bundesweit 2,5 Prozent mehr Mädchen als Jungen (14 %<br />

bundesweit, 11,5 % Raum Bottrop). Die Differenz zwischen den Jungen bundesweit und bezogen<br />

auf den Bottroper Raum liegt bei 8,4 Prozent (43 % bundesweit, 34,6 % Raum Bottrop).<br />

Die Festplatte partitioniert haben bundesweit 2,4 Prozent weniger Mädchen (9 % bundesweit, 11,4<br />

% Bottroper Raum). Bei den Jungen ergibt sich ein Unterschied von 6,7 Prozent (36 % bundesweit,<br />

29,3 % Raum Bottrop).<br />

Insgesamt ist zu sagen, dass die Mädchen bundesweit über 8,7 Prozent höhere technische<br />

Kompetenz verfügen als die Mädchen im Raum Bottrop. Die bundesweit befragten Jungen<br />

verfügen über 23,4 Prozent höhere technische Kompetenz als die befragten Jungen im Raum<br />

Bottrop.<br />

Unterteilt man auch hier die bereits durchgeführten Tätigkeiten in einen praktisch-technischen<br />

Bereich und in Anwendungsmaßnahmen im Onlineverhalten, ergibt sich daraus, dass die Mädchen<br />

im Raum Bottrop über 3,7 Prozent höhere praktisch technische Kompetenzen verfügen als die<br />

Mädchen bundesweit. Die Jungen liegen hier mit 22 Prozent bezogen auf den Raum Bottrop zu<br />

den befragten Jungen bundesweit zurück.<br />

Bei den Anwendungsmaßnahmen im Onlineverhalten liegen die Mädchen im Raum Bottrop mit<br />

12,4 Prozent zu den Mädchen bundesweit zurück. Bei den Jungen ergibt sich eine Differenz von 1,4<br />

Prozent höherer Anwendungskompetenz bundesweit.<br />

Da die Ergebnisse hier nicht insofern korrelieren, als dass die Mädchen und Jungen im Bottroper<br />

Raum über weniger praktisch-technische Kompetenzen verfügen, kann die Vermutung, dass die<br />

Aufklärung im praktisch-technischen Bereich innerhalb Bottrops weniger praktiziert wird, als in<br />

anderen Städten des Bundesgebietes, nicht angestellt werden.<br />

Innerhalb der Anwendungsmaßnahmen liegen zwar sowohl Mädchen als auch Jungen im Raum<br />

Bottrop gegenüber den Mädchen und Jungen bundesweit zurück, die Differenz zwischen den<br />

Mädchen liegt bei 12,4 Prozent, bei den Jungen jedoch lediglich bei 1,4 Prozent. Somit kann auch<br />

hier keine eindeutige Schlussfolgerung bezogen auf mögliche Defizite der Aufklärungsarbeit<br />

gezogen werden.<br />

Doch durch das Faktum, dass der Bottroper Raum insgesamt im Bereich der technischen<br />

Kompetenzen gegenüber dem bundesweiten Raum zurücksteht, wäre es durchaus sinnig, in<br />

diesem Bereich hohe Aufklärungsarbeit zu leisten.<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

3.8.3 Statistische Auswertung der erhobenen Daten der täglichen Nutzungszeit<br />

von Medien in Bottrop<br />

Neben der Auswertung, welche Medien genutzt werden, erachtete die <strong>Projekt</strong>gruppe, die<br />

Fragestellung, wie viel Zeit die Bottroper Achtklässler täglich mit der Nutzung von Medien<br />

verbringen, als elementar.<br />

Die JIM-Studie hat exakt diese Fragestellung nicht aufgegriffen, jedoch untersuchte diese sowohl<br />

Aktivitäten im medialen als auch im non-medialen Bereich (Freizeitaktivitäten wie Sport,<br />

Familienunternehmungen, Zugehörigkeit zu Vereinen usw.), sodass auch hier Rückschlüsse darauf<br />

gezogen wurden, wie viel Zeit die Jugendlichen mit der Nutzung von Medien verbringen.<br />

Feierabend S., Karg U. & Rathgeb T. (2012). JIM 2012. Jugend, Information, (Multi-) Media.<br />

Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. 3.Kapitel. Stuttgart:<br />

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (LFK, LMK).<br />

Da unser <strong>Projekt</strong> sich auf die „Mediennutzung und Medienkompetenz“ spezialisiert und durch die<br />

Beschränkung der zeitlichen Kapazität, ging die <strong>Projekt</strong>gruppe auf die non-mediale<br />

Freizeitbeschäftigung nicht in diesem Umfang ein.<br />

Getestet wurden der Unterschied zwischen den Geschlechtern, sowie die Differenz zwischen den<br />

Schulformen in der täglichen Nutzungszeit von Medien (in Stunden).<br />

Gesamt<br />

Jungen<br />

Mädchen<br />

Tägliche Nutzungszeit von Medien<br />

0,0 1,0 2,0 3,0<br />

2,998<br />

3,145<br />

3,312<br />

Angaben in S tunden<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Basis: alle Befragten, n=467 Jungen, 413 Mädchen<br />

Abbildung 2: Tägliche Nutzungszeit von Medien (geschlechterbezogen)<br />

Zunächst hat unsere empirische Untersuchung ergeben, dass zwischen der täglichen Nutzungszeit<br />

von Medien zwischen den Mädchen und Jungen kein signifikanter Unterschied besteht.<br />

Bei den 413 Mädchen ergibt sich ein Mittelwert von 3,312 (Stunden) bei den 467 Jungen ergibt sich<br />

ein Mittelwert von 2,998 (Stunden).<br />

Hier gab es die Antwortmöglichkeiten im Intervall von null bis eine Stunde, eine bis zwei Stunden,<br />

zwei bis drei Stunden, drei bis vier Stunden, vier bis fünf Stunden und mehr als fünf Stunden.<br />

– 63 –<br />

– 64 –


A U S W E R T U N G<br />

Dieser Unterschied zwischen den Geschlechtern bei der täglichen medialen Freizeitbeschäftigung<br />

ist nicht signifikant. (Quadratsumme vom Typ III 21,677, p=0,004).<br />

Weiterhin wurde die Differenz zwischen den Schulformen getestet, um herauszufinden ob<br />

zwischen den diversen Bildungsniveaus ein Unterschied bezüglich der täglichen Nutzungszeit von<br />

Medien besteht.<br />

Hierzu wurden die Auswertungen der 12 befragten Schüler/innen der Förderschule, 93<br />

Schüler/innen der Hauptschule, 250 Schüler/innen der Realschule, 268 Schüler/innen der<br />

Gesamtschule sowie 261 Schüler/innen des Gymnasiums herangezogen.<br />

Durch die ungleiche Gruppengröße wurde durch den Scheffé-Test die Verzerrung der Daten<br />

behoben (Fehlerinflation), indem das Alphaniveau konstant gehalten wird. Das harmonische Mittel<br />

der Größe der Gruppen wird verwendet (Alpha= 0,5).<br />

Gymnasium<br />

Gesamtschule<br />

Realschule<br />

Hauptschule<br />

Förderschule<br />

Tägliche Nutzungszeit von Medien (Schulformvergleich)<br />

0 1 2 3<br />

3,022<br />

3,022<br />

3,164<br />

3,167<br />

Angaben in S tunden<br />

3,280<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Basis: alle Befragten, n=894<br />

Abb.2: Tägliche Nutzungszeit (Schulformvergleich)<br />

Dadurch ergeben sich korrigierte Mittelwerte von 3,167 (Stunden) Nutzungszeit bei den<br />

Schüler/innen der Förderschule, 3,022 (Stunden) Nutzungszeit bei den Schüler/innen der<br />

Hauptschule, 3,164 (Stunden) Nutzungszeit bei den Schüler/innen der Realschule, 3,022 (Stunden)<br />

Nutzungszeit bei den Schüler/innen der Gesamtschule sowie 3,280 (Stunden) Nutzungszeit bei den<br />

Schüler/innen des Gymnasiums.<br />

Es wurde jede Schulform in Relation zu den anderen Schulformen gesetzt, um zu untersuchen, ob<br />

es zwischen ihnen einen signifikanten Unterschied gibt (Post-Hoc-Test (Multiple Comparisons) /<br />

Scheffé-Methode).<br />

Das Ergebnis ist, dass zwischen keiner der Schulformen ein erheblicher Unterschied besteht<br />

(p > 0,05).<br />

Das Bildungsniveau ist nicht korrelierend zu der täglichen Nutzungszeit von Medien.<br />

Bei der Hauptschule und der Gesamtschule ergibt sich die gleiche Nutzungszeit (3,022 Stunden),<br />

die damit der minimalsten Nutzungszeit entspricht. Die Realschule und die Förderschule folgen<br />

(3,164 Stunden und 3,167 Stunden). Die wenigste Nutzungszeit ergibt sich bei dem Gymnasium.<br />

– 65 –<br />

Durch das Ergebnis der empirischen Untersuchung, dass es sowohl zwischen den Geschlechtern<br />

als auch zwischen den Schulformen keinen signifikanten Unterschied gibt, können keine<br />

Korrelationen (bspw. zum Bildungsniveau) gezogen werden.<br />

Die Schülerinnen als auch die Schüler der achten Klasse jeder Schulform beschäftigen sich nach<br />

eigenen Angaben etwa drei Stunden täglich mit der Nutzung von Medien.<br />

Einzukalkulieren ist, die potentielle fehlerhafte Selbsteinschätzung der Schüler/innen<br />

diesbezüglich. Diese Frage der empirischen Untersuchung birgt das größtmögliche<br />

Fehlerpotential. Bereits die aktive Nutzung und die passive Nutzung von Medien hätte zu<br />

Missverständnissen führen können. So könnte beispielsweise das Hören von Musik während<br />

Durchführung einer anderen Aktivität bereits als Nutzung eines Mediums interpretiert werden.<br />

Dennoch ist das Ergebnis der Untersuchung aufschlussreich für die <strong>Projekt</strong>gruppe, denn der<br />

Interpretationsspielraum war gleichermaßen für beide Geschlechter als auch für die Schüler/innen<br />

jeder Schulform gegeben.<br />

Das für die <strong>Projekt</strong>gruppe interessante Ergebnis spiegelt wider, dass die Nutzung von Medien<br />

geschlechter - als auch schulformbezogen keine erheblichen Unterschiede aufweist.<br />

Somit ergibt sich, dass geschlechter- und schulformübergreifend ein entsprechendes Angebot zur<br />

Medienkompetenzförderung erfolgen sollte, wobei hier auf vorherige Auswertungen verwiesen<br />

wird, da ein wichtiges Kriterium zur Medienkompetenzförderung ist, dass festgestellt wird, mit<br />

welchen Medien sich die Schüler/innen wie oft beschäftigen (Teil 1 und Teil 2 Medienausstattung<br />

und Medienbeschäftigung in der Freizeit).<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

– 66 –


A U S W E R T U N G<br />

3.9 Der „medienökonomische Status‘‘<br />

Im Bereich Bildung zeigen zahlreiche Studien, wie z.B. die PISA-Studie, dass die Kinder, die in einem<br />

sozial schwachen Umfeld aufwachsen, weniger Bildungserfolg haben, leichtere Bildungsgänge<br />

wählen und seltener ein Hochschulstudium aufnehmen (Nold, 2010, S.139).<br />

Die <strong>Projekt</strong>gruppe fragte sich, ob ein ähnlicher Zusammenhang auch zwischen der Medienvielfalt<br />

der Haushalte und der besuchten Schulform besteht. Dazu wurde die Variable des<br />

„medienökonomischen Status“ gebildet. Mit Hilfe dieser Variable soll untersucht werden, ob<br />

Kinder, die in Haushalten mit mehr unterschiedlichen Medien aufwachsen, es eher auf eine höhere<br />

Schulen schaffen, als solche, die in einem Haushalt mit einem geringen Medienangebot leben.<br />

Um den „medienökonomischen Status“ zu repräsentieren, wurden die Variablen über die<br />

Medienausstattung im Haushalt (1. Frage des Fragebogens) sowie einige Variablen der Frage zur<br />

Medienbeschäftigung in der Freizeit (2. Frage des Fragebogens) aufaddiert. Bei diesen letzteren<br />

Variablen handelt es sich konkret um CDs, DVDs, Hörspielkassetten /-CDs, Bücher, Kinobesuche,<br />

Tageszeitungen und Zeitschriften. Die anderen Variablen der Medienbeschäftigung in der Freizeit<br />

wurden wegen der Redundanz zum Besitz nicht aufgenommen. Somit gehören 21 Medien zur<br />

Variable des „medienökonomischen Status“.<br />

Zunächst wurde der Mittelwert für jede Schulform bestimmt.<br />

Gymnasium<br />

Gesamtschule<br />

Realschule<br />

Hauptschule<br />

Förderschule<br />

Mittelwert der Variable des „Medienökonomischen Status“<br />

11,5<br />

12,4<br />

12,3<br />

13,0<br />

0 5 10 15<br />

14,3<br />

Basis: alle Befragten, n= 907<br />

Abb. 33: Medienökonomischer Status<br />

Förderschüler (µFörder=12,3) gaben keine signifikanten Unterschiede zu den anderen Schulformen<br />

an. Hauptschüler (µHaupt=11,5) gaben signifikant weniger an als Gymnasial- (µGym=14,3; mittlere<br />

Differenz=-2,8; p


M E D I E N A N G E B O T E<br />

– 69 –<br />

4. MEDIENANGEBOTE DER ERHOBENEN BOTTROPER SCHULEN<br />

4.1. Förderschule<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

1. Räumlichkeiten<br />

Die Förderschule verfügt über einen PC-Raum mit 10 PC-Arbeitsplätzen. Dieser ist frei zugänglich für<br />

alle Schüler/innen, es sei denn, es findet dort Informatikunterricht statt. Da keine Aufsicht außerhalb<br />

der Schulzeiten vorhanden ist, ist der PC-Raum auch nur während dieser Zeit nutzbar.<br />

Zusätzlich ist in jedem Klassenraum ein PC mit Internetanschluss verfügbar. Daraus ergibt sich<br />

ein zusätzlicher Bestand von 12 PC´s. Die Internetverfügbarkeit erfolgt über eine Verkabelung.<br />

Ein WLAN- Router ist zwar verfügbar, jedoch aus praktischen Gründen nicht nutzbar, da im Untergeschoss,<br />

wo sich der PC-Raum befindet, Verbindungsprobleme bestehen.<br />

2. Ausstattung<br />

Die Schule verfügt über zwei Mediastationen mit jeweils einem Beamer sowie einem Laptop. Durch<br />

einen DVD-Player in Verbindung mit einem Beamer und einer Leinwand sowie einer kleinen Tribüne<br />

durch höhenversetzte Stuhlreihen wurde ein „kleines Kino“ eingerichtet.<br />

Weiterhin existiert eine schuleigene Bibliothek mit Lese- und Sachbüchern, welche vom Lehrpersonal<br />

beaufsichtigt wird und in der fünften und sechsten Stunde für die Schüler/innen zur<br />

Verfügung steht. Die Bücher wurden durch das Schuletat sowie durch Spenden finanziert.<br />

3. Angebote<br />

Im Rahmen des Informatikunterrichts wird in der Regel auf die Microsoft-Anwendung „MS Word“<br />

Bezug genommen. Hier wird speziell gelehrt, wie die Schüler/innen Schriftstücke verfassen sowie<br />

Formvorlagen einhalten, sodass diese in der Lage sind, selbstständig Bewerbungen und Lebensläufe<br />

zu schreiben. Weiterhin wurden bereits externe Fachleute eingeladen, um für Schüler/innen sowie<br />

Eltern Vorträge über sicheres Onlineverhalten zu halten.<br />

Im Rahmen des Informatikunterrichts gibt der Medienbeauftragte Informationen und Hinweise<br />

zu „Social Network“. Dies erfolgt darüber hinaus schulfachübergreifend. Beispielsweise wurde im<br />

Deutschunterricht das Thema Mediennutzung- und Medienkompetenz des Öfteren aufgegriffen.<br />

Die Schüler/innen werden darüber informiert, was zu tun ist, wenn sie Opfer des Internetmobbings<br />

geworden sind. Der Eindruck von dem Medienbeauftragten stellt sich so dar, dass zum großen Teil<br />

ein vernünftiger und verantwortungsbewusster Umgang mit Social-Communities erfolgt und sich<br />

die Schüler/innen ausreichend vor potentiellen Gefahren schützen.<br />

Des Weiteren wurden bereits externe Fachleute eingeladen, um für Schüler/innen sowie Eltern<br />

Vorträge über sicheres Onlineverhalten zu halten.<br />

4. Aufgaben des Medienbeauftragten<br />

Der Medienbeauftrage ist für den Bestand der Medienausstattung verantwortlich. Weiterhin ist<br />

er Ansprechpartner für PC-Probleme jeglicher Art und die Schüler/innen wenden sich mit Fragen<br />

an ihn. Sieht er sich nicht mehr in der Lage dazu, Probleme kompetent lösen zu können, wendet er<br />

sich an das Amt für Informationsverarbeitung der Stadtverwaltung Bottrop. Vor seiner Lehrtätigkeit<br />

war der Medienbeauftragte als Industriekaufmann und Betriebsinformatiker tätig.<br />

GORRAY<br />

PFEIFFER<br />

– 70 –


M E D I E N A N G E B O T E<br />

Über die Weiterbildungsmaßnahme zum Medienscout sind der Förderschule bislang keine Informationen<br />

vorliegend, Interesse ist jedoch grundsätzlich vorhanden.<br />

Bereitschaft allgemeine Verbesserungen durchzuführen und Systematik in den Bereich Mediennutzung-<br />

und Medienkompetenz zu bringen, sind durchaus befürwortet. Einen Medienbeauftragen<br />

gibt es an der Schule bereits seit mindestens 15 Jahren. In diese Richtung gearbeitet wurde seit<br />

Existenz der Schule.<br />

5. SONSTIGES<br />

Die Nutzung von Laptops und Smartphones sind grundsätzlich verboten. Im Einzelfall können diese<br />

zur Spontanrecherche genutzt werden.<br />

GORRAY<br />

4.2. Gesamtschulen<br />

PFEIFFER<br />

1. Räumlichkeiten<br />

Die Gesamtschule I ist mit drei Computerräumen ausgestattet, die über einen Internetzugang<br />

verfügen. Diese sind für die Schülerinnen und Schüler nicht frei zugänglich. Jeder Raum verfügt<br />

über 18 Schülercomputer und einen Lehrercomputer. Zudem gibt es einen Lehrerarbeitsraum. Auch<br />

dieser verfügt über einen Internetzugang. Dort können die Lehrerinnen und Lehrer ihren Unterricht<br />

kurz vor oder nachbereiten. Die Schule verfügt jedoch über keinen WLAN-Anschluss. Die oben<br />

genannten Räumlichkeiten werden auch von der Volkshochschule Bottrop genutzt. Daher ist die<br />

auch auf deren Wünsche abgestimmt.<br />

In der Gesamtschule II gibt es insgesamt vier Räume, die mit einem PC, einem Beamer, einer<br />

Leinwand und einem Internetzugang ausgestattet sind. Zudem besitzt die Schule drei Laptopwagen.<br />

Diese Wagen kann jeder Lehrer in jeden beliebigen Raum verschieben. Darauf befinden<br />

sich sowohl jeweils 15 Laptops für die Schüler, als auch ein Lehrerlaptop, ein Drucker und ein<br />

Beamer. Ein Internetzugang ist in jedem Klassenraum vorhanden. So hat jeder Lehrer die Chance<br />

seinen Unterricht interaktiv zu gestalten.<br />

2. AUSSTATTUNG<br />

In der Gesamtschule I hat die Fachschaft Naturwissenschaften in jedem Raum eine Videoeinheit.<br />

Diese besteht aus einem Fernseher, einem DVD-Player und einem Videorecorder. Zudem gibt es auf<br />

jedem Flur eine Videoeinheit, die für den Unterricht genutzt werden kann. Jeder Computerraum<br />

verfügt über einen Beamer. Zwei weitere mobile Beamer können bei Bedarf im Sekretariat<br />

ausgeliehen werden. In der Integrationsklasse steht ein weiterer PC-Arbeitsplatz zur Verfügung.<br />

Des Weiteren verfügt die Gesamtschule I über eine Mediothek, in der Schülerinnen und Schüler<br />

sich Printmedien ausleihen, Filme anschauen und Videopräsentationen halten können. Außerdem<br />

wird eine der Räumlichkeiten für vier Schulstunden die Woche für ein Internetcafé genutzt. Die<br />

Schülerinnen und Schüler können die Computer unter Aufsicht einer Lehrkraft nutzen. Die<br />

Schülerinnen und Schüler müssen sich mit ihrem eigenen Account während des Unterrichts am<br />

PC über den Schulserver anmelden. Daher haben sie auch die Möglichkeit ihre Daten auf einem<br />

zentralen Server zu speichern. Sie haben nur von der Schule aus Zugriff auf diese Daten.<br />

Die Gesamtschule II besitzt ebenfalls eine Mediothek. Diese besteht aus einer klassischen Bibliothek<br />

und einem Schülerselbstlernzentrum. Die Mediothek ist für die Schülerinnen und Schüler z.B. in<br />

den Pausen und Freistunden immer dann geöffnet, wenn sich eine Aufsichtsperson zur Verfügung<br />

– 71 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

stellt. Einige Lehrer besuchen die Mediothek mit ihren Schülerinnen und Schülern auch während<br />

des Unterrichts. Das Schülerselbstlernzentrum ist mit Computern und Druckern ausgestattet.<br />

Alle Computer haben auch einen Internetzugang. Hier können die Schülerinnen und Schüler selber<br />

Themen, z.B. für die Hausaufgaben oder ein Referat, recherchieren.<br />

3. ANGEBOTE<br />

Es gibt in der Gesamtschule I keine speziellen Schulungen für Schülerinnen und Schüler, aber<br />

fächerübergreifend werden technische Grundlagen und berufsvorbereitende Maßnahmen vermittelt.<br />

Excel-Grundlagen werden im Fach Mathematik vermittelt. Zudem kann ab der Klasse neun<br />

im Wahlbereich das Fach Datenverarbeitung gewählt werden. Schülerinnen und Schüler, die das<br />

Fach Informatik haben, verfügen über die Möglichkeit den staatlichen EDV-Führerschein bei dem<br />

rheinwestfälischen Berufskolleg in Essen zu absolvieren. Die Schülerinnen und Schüler erhalten bei<br />

bestandener Prüfung ein Zertifikat.<br />

Die Gesamtschule II bietet immer mal wieder freiwillige AGs am Nachmittag zum Thema „Mediennutzung“<br />

an. Während der jährlichen <strong>Projekt</strong>phasen wird dieses Thema ebenfalls häufig aufgegriffen.<br />

4. AUFGABEN DES MEDIENBEAUFTRAGTEN<br />

Die Aufgaben des Medienbeauftragten an der Gesamtschule I werden differenziert wahrgenommen.<br />

Eine Lehrkraft ist für den technischen Aspekt und eine andere für den pädagogischen Aspekt<br />

verantwortlich. Die beiden Lehrkräfte möchten sich gerne zu Medienscouts ausbilden lassen,<br />

um Schülerinnen und Schüler als Mediatoren bzw. Multiplikatoren weiter auszubilden. Diese Schülerinnen<br />

und Schüler sollen ihre Mitschüler später bei Problemen im Internet, mit PC´s, etc. helfen und<br />

ihr Wissen weitergeben. Seit 2010 gibt es das <strong>Projekt</strong> „Gewaltprävention“. Darin ist auch das Thema „<br />

Cyber-Mobbing“ eingebettet. Im Zuge dessen wurden Informationsveranstaltungen für Eltern<br />

angeboten, damit Eltern für das Thema „Mediennutzung und Medienkompetenz“ sensibilisiert<br />

werden und auf ihre Kinder einwirken können.<br />

An der Gesamtschule II gibt es seit zirka zwanzig Jahren einen Beauftragten für die Neuen Medien.<br />

Der Medienbeauftragte ist unter anderem dafür zuständig alle Lehrer auf die Neuen Medien<br />

aufmerksam zu machen und ihr Interesse für bestimmte Themen und Neuheiten zu wecken.<br />

Er sensibilisiert auch teilweise für einige Medien. So hat er in letzter Zeit zum Beispiel oft über<br />

die App„Whatsapp“ aufgeklärt. Darüber hinaus ist er dafür zuständig die nötige Hardware zu<br />

beschaffen. Bei Fehlern oder Problemen jeglicher Art ist er der erste Ansprechpartner. Der<br />

Beauftragte für die Neuen Medien klärt seine Kollegen auch über die Sicherheit im Internet auf. Die<br />

von ihm unterrichteten Lehren sind dann „Multiplikatoren“, die ihr Wissen an die Schülerinnen und<br />

Schüler weitergeben können. Im Bereich Urheberrecht sei jedoch noch viel Aufklärungsarbeit von<br />

Nöten. Ab und zu gibt er auch Schulungen im Bereich Word und Excel für die Lehrer.<br />

5. SONSTIGES<br />

Die Nutzung von Laptops, Smartphones und Handys ist seitens der Schülerinnen und Schüler an<br />

der Gesamtschule I nicht erlaubt, außer in Absprache mit der Lehrkraft für Präsentationen.<br />

Die Nutzung von Laptops und Smartphones ist auch an der Gesamtschule II im Unterricht nicht<br />

erlaubt. In der ganzen Schule herrscht striktes Handyverbot.<br />

– 72 –


M E D I E N A N G E B O T E<br />

4.3. Gymnasien<br />

1. Räumlichkeiten<br />

Das Gymnasium I ist mit einem Informatikraum ausgestattet. Zudem gibt es einen allgemeinen<br />

Computerraum, einen Medienraum sowie ein sogenanntes Selbstlernzentrum. Auf diese vier<br />

Räumlichkeiten verteilen sich ca. 40 PC-Arbeitsplätze für Schüler und Lehrer. Diese Räume sind nur<br />

im Klassenverband zugänglich. Die Ausnahme bildet hier das Selbstlernzentrum. Dort können die<br />

Schüler selbstständig arbeiten und lernen.<br />

Des Weiteren gibt es eine Bibliothek mit Fachbüchern. Der Schlüssel für die Bibliothek ist im<br />

Sekretariat hinterlegt und kann jederzeit, außerhalb der Öffnungszeiten, von den Schülern abgeholt<br />

werden. Zu den Öffnungszeiten sind Eltern oder Lehrer vor Ort. Außerdem gibt es noch einen<br />

Fremdsprachenraum. In jedem Klassen- und Computerraum ist ein Internetzugang vorhanden.<br />

Das Gymnasium II bietet seinen Schülern u.a. vier PC-Räume, ein NetEducationCenter und ein<br />

Schüler-Internet-Cafe, welches durch eine AG betrieben wird und den Schülern in den großen<br />

Pausen und zu festgelegten Zeiten während der Nachmittagsstunden zur Nutzung zur freien<br />

Verfügung steht. Auch gibt es eine Schulbücherei, ausgestattet mit ca. 3200 Büchern verschiedenster<br />

Genres.<br />

Das Gymnasium III hat vier PC-Räume mit je 30 Plätzen. In den zwei Gebäuden sind fünf Router<br />

verteilt, um Internetzugang in jedem Raum zu ermöglichen. Da es kein Konzept zur Beaufsichtigung<br />

gibt, sind die PC-Räume nur im Unterricht zugänglich. Die Räumlichkeiten sind nicht nur im<br />

Informatikunterricht sondern auch für alle anderen Unterrichte zugänglich.<br />

2. AUSSTATTUNG<br />

Das Gymnasium I besitzt neben drei tragbaren Beamern, jeweils zwei Beamer in den Fachräumen<br />

der Physik, zwei Beamer in den Fachräumen der Biologie und einen Beamer im Fachraum<br />

der Chemie. Die Beamer sind fest installiert. Die Fachschaften Informatik, Physik, Chemie und Biologie<br />

können bei der Gestaltung des Unterrichts auf drei Dokumentkameras zurückgreifen. Diese<br />

müssen an den vorhanden Beamer angeschlossen werden und ersetzen die Overheadprojektoren.<br />

Ebenfalls besitzt die Schule drei Beamer auf den mobilen Medienwagen. Auf diesen Medienwagen<br />

befinden sich zudem noch ein Laptop und ein DVD-Player. Im Foyer der Schule hängt ein Flachbildfernseher,<br />

auf dem der Stundenplan sowie die ausfallenden Stunden anschaulich gemacht werden.<br />

In naher Zukunft soll es möglich gemacht werden den Stundenplan und die ausfallenden<br />

Stunden auf der Schulhomepage einzusehen um die Schüler rechtzeitig zu informieren. Alle<br />

Rechner können ohne vorherige Anmeldung an einen Server genutzt werden. Den Schüler<br />

wird die Möglichkeit gegeben ihre Daten auf einem Cloud-Speicher, hier LO-Net, zu speichern,<br />

damit sie jederzeit und Orts unabhängig genutzt werden können. Der jeweilige Lehrer erstellt<br />

dazu einen Klassenordner, zu dem jeder Schüler einer Klasse eingeladen und hinzugefügt wird.<br />

Die Rechner der Schule werden im Laufe der Zeit vom Windows-Betriebssystem auf das linuxbasierte<br />

„Vestix“ umgestellt. Dies hat den Vorteil, dass die Schule bzw. die Schüler lizenzfreie Software,<br />

wie zum Beispiel Linux, Gimp, Open Office etc. nutzen können. So besteht die Möglichkeit,<br />

dass die Schüler dieselben Programme zu Hause nutzen können. Die Schule bietet den<br />

Schülern auch an, die Schulansicht von „Vestix“ auf einem Stick oder einer CD-ROM mit nach Hause<br />

HELLER<br />

MAROSKI<br />

– 73 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

zu nehmen, um diese dort auf dem eigenen Computer zu starten. Das eigene Betriebssystem<br />

muss dafür nicht deinstalliert werden. Außerdem benutzt die Schule zur Überwachung der<br />

Schülercomputer ein lizenzfreies Programm. Die Nutzung von lizenzfreier Software bietet auf der<br />

einen Seite viele Vorteiler, wie die vorher genannten. Auf der anderen Seite gibt es auch einen Nachteil.<br />

An der Schule muss jemand sein, der sich damit auskennt, am besten ein Medienbeauftragten,<br />

der nur diese Aufgabe wahrnimmt. Zurzeit ist für dieses Konzept nicht genug Zeit vorhanden, da die<br />

zuständigen Lehrer zu wenig Stunden haben und der Schule nicht genug Lehrkräfte zur Verfügung<br />

stehen. Daher befindet sich das Konzept noch in der Umsetzungsphase.<br />

Die vier Informatikräume im Gymnasium II sind mit insgesamt 65 PC´s und jeweils einem Beamer<br />

ausgestattet. Im Internet-Cafe stehen weitere 12 PC´s und im NetEducationCenter 34 Laptops zur<br />

Verfügung. Auch existieren mehrere Fachbereich-Räume sowie das Lehrerzimmer, welche mit PC´s<br />

und Beamern ausgestattet sind. Darüber hinaus gibt es mehrere mobile Einheiten (sowohl Laptops<br />

als auch Beamer) und ein interaktives Whiteboard („digitale Tafel“) mit Laptop und Beamer für<br />

spezielle, vor allem technische Unterrichtseinheiten. Die Schule arbeitet mit zwei Servern.<br />

Im Gymnasium III sind Beamer und Laptop in allen Fachräumen fest installiert. Zu den Fachräumen<br />

zählen die Räume für Naturwissenschaften, Musik und Kunst. Insgesamt sind ca. 150 PCs vorhanden.<br />

Auf jeder Etage gibt es 2 mobile Stationen (insges. ca. 15 Stk.), die mit Laptop, Beamer und Soundsystem<br />

ausgestattet sind. Die neueren Stationen sind zusätzlich mit DVD-Playern ausgestattet.<br />

Weiter gibt es ein Whiteboard/Smartboard mit Laptop. Die Bibliothek ist in den großen Pausen<br />

geöffnet und wird durch Eltern beaufsichtigt. Die Bibliothek wird über den Förderverein finanziert.<br />

3. ANGEBOTE<br />

Spezielle Schulungen bietet das Gymnasium I nicht an. Daher wird in der Jahrgangsstufe 5 das Fach<br />

Lern- und Arbeitstechniken unterrichtet. Es stehen dafür vier Freiarbeitsstunden pro Woche zur<br />

Verfügung. Klassen, die keine Freiarbeitsstunden haben, werden auch in diesem Fach unterrichtet.<br />

Die Schüler lernen die Einführung in die Computerarbeit, das Erstellen von PowerPoint-<br />

Präsentationen, Textverarbeitung sowie Tabellenkalkulation.<br />

Die Schule bietet zudem das Fach Informationstechnische Grundlagen an. Zurzeit kann dies<br />

aber nicht unterrichtet werden, da nicht genug Lehrpersonal zur Verfügung steht. Social-<br />

Network-Schulungen werden speziell nicht angeboten, aber dies wird in der Jahrgangsstufe 8 im<br />

Deutschunterricht thematisiert. Ferner gibt es Anti-Mobbing-Programme, die sich in diesem<br />

Zusammenhang auch mit Facebook beschäftigen.<br />

Das Gymnasium II arbeitet mit einem sogenannten „Rot-Gelb-Grün-Konzept“. Das bedeutet, dass<br />

gewisse medienbezogene Unterrichtsinhalte als Pflichtaufgabe (schon allein, weil das Schulgesetz<br />

NRW dies vorschreibt) vermittelt werden. Andere Inhalte sollen und weitere können vermittelt werden.<br />

Über die verschiedenen Fachschaften werden in den einzelnen Unterrichtsfächern Microsoft<br />

Word, Excel und auch PowerPoint geschult. Darüber hinaus darf an diesem Gymnasium – nach<br />

abgeschlossener Pilotphase – der NRW-EDV-Führerschein geprüft werden (dies geschieht in der 7.<br />

und 8. Jahrgangsstufe). Als weiterreichende Angebote werden, als wenige von vielen Beispielen,<br />

videounterstütztes Arbeiten im eigenen Tonstudio, in der Sekundarstufe I Schulungen im Bereich<br />

„Social-Network“ speziell über das Peer-Education-Konzept „Medienscouts“ oder in der Oberstufe<br />

„Desktop-Publishing“ im Programm „In-Design“ zur Erstellung der Schülerzeitschrift, angeboten.<br />

– 74 –


M E D I E N A N G E B O T E<br />

An dem Gymnasium III gibt es 2 Lehrerinnen der Sekundarstufe I und ein Lehrer in der Sekundarstufe<br />

II, die Informatik unterrichten. Allerdings haben diese Lehrer einen Zusatzkurs für Informatik<br />

belegt und dies nicht studiert. Das Medienkonzept wird noch überarbeitet. In den Klassen 5 und<br />

6 wurde vor kurzem der “Medienpass” eingeführt. Hierfür sind zwei Lehrer zuständig. Im Zuge<br />

dessen soll den Schülern der Umgang mit den Microsoftanwendungen und auch Social Network<br />

beigebracht werden. Auch hat sich eine Elterninitiative “SocialNetwork” gebildet. Hierzu gab es<br />

einen Vortrag zweier Referenten, die von der Elternpflegschaft eingekauft wurden. Die Finanzierung<br />

erfolgte über Eintritt. Anschließend wurde mit den Referenten in einzelnen Klassen ein eintägiger<br />

Workshop durchgeführt. Hier wurde überwiegend über Facebook referiert. Die Kostendeckung<br />

erfolgte teilweise aus den Klassenkassen und auch aus Elterninitiativen.<br />

4. Aufgaben des Medienbeauftragten<br />

An dem Gymnasium I gibt es keinen speziellen Medienbeauftragten, der eigens für diesen Bereich<br />

abgestellt ist, sondern es arrangieren sich drei Lehrkräfte in diesem Bereich. Zwei Lehrer sind für<br />

die Computerpflege und die DV-Administration sowie das Aufspielen der Software zuständig.<br />

Ein Lehrer kümmert sich um die technischen Geräte.<br />

Am II. Gymnasium gibt es auch keinen einzelnen Medienbeauftragten. Generell werden die PC´s<br />

durch das städtische Personal des Amtes für Informationsverarbeitung (Amt 12) gewartet. Viele<br />

Aufgaben, die den Medienbereich betreffen, werden hier aber auch in Selbstregie erledigt. So gibt<br />

es eine sogenannte „Steuergruppe“, bestehend aus mehreren Personen, die sich neben ihren<br />

eigentlichen Hauptaufgaben noch um die Technik, Beschaffung etc. bemühen.<br />

Zur PC-Pflege, ADV-Administration und um Programme aufzuspielen haben, am III. Gymnasium,<br />

die Schüler aus verschiedenen Jahrgangsstufen eine „Firma“ gegründet. Sie verwalten sich selbst<br />

und können so wirtschaftlich experimentieren, machen allerdings keine Gewinne. Die Schüler sind<br />

im Rahmen ihrer Möglichkeiten und des Erlaubten für PC-Pflege und auch Veranstaltungstechnik<br />

zuständig. Bei schwerwiegenderen Fehlern ist das Amt für Daten- und Informationsverarbeitung<br />

der Stadt Bottrop zuständig. Die Schülerfirma wird von einem Lehrer betreut.<br />

5. Sonstiges<br />

Das Medienkonzept des I. Gymnasiums befindet sich noch in der Umsetzungsphase und wird<br />

ständig aktualisiert. Es gibt keine spezielle Regelung für die Nutzung von Laptops. Nur in Ausnahmefällen<br />

werden diese von Schülern genutzt. Smartphones und Handys dürfen an der Schule nur von<br />

Oberstufenschülern in deren Freistunden genutzt werden. Ansonsten ist die Nutzung von Handys<br />

und Smartphones untersagt. Auf lange Sicht gesehen könnte das Medienkonzept so aussehen, dass<br />

jeder Schüler mit einem Tablet-PC, auf dem sich Schulbücher befinden, ausgestattet wird. Dadurch<br />

kann die Schule Kosten bei der Beschaffung und Lagerung der Schulbücher einsparen.<br />

Immer schon arbeitet das Gymnasium II daran, Medien in den Unterricht zu integrieren. Nur die<br />

Prioritäten haben sich verschoben. Früher, vor ca. 20 Jahren, wurde der Unterricht medial durch<br />

Overheadprojektoren, Fernseher oder Tonaufzeichnungen unterstützt. Heute sind es nunmehr<br />

PC´s und Laptops, Beamer und weitere technische Geräte, die aus dem Unterricht nicht mehr weg<br />

zu denken sind. So findet an diesem Gymnasium mit einer speziellen Lernsoftware und dem<br />

– 75 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Whiteboard ein virtueller Chemie-Unterricht statt. Smartphones sind im Unterricht prinzipiell<br />

auszuschalten, jedoch wird an dieser Schule ein striktes Verbot abgelehnt. Vielmehr soll hier<br />

versucht werden, gewisse Funktionen wie Lernsoftware (z.B. Wikipedia) oder Wörterbuchfunktionen,<br />

in den Unterricht zu integrieren.<br />

Der aktuelle Medienbeauftragte des Gymnasium III ist seit 2012 tätig. Die Nutzung des Laptops<br />

oder eines Smartphones ist nur im Einzelfall zur Spontanrecherche erlaubt. Jeder Schüler hat einen<br />

eigenen Zugang/Account zur Lernplattform „Moodle“. Hierfür sind zwei weitere Lehrer zuständig.<br />

Die Schüler können hierrüber kommunizieren und Unterrichtsinhalte wie zum Beispiel Zusammenfassungen,<br />

Tafelbilder, Hausaufgaben, Tests, etc. herunterladen.<br />

OFFERT<br />

4.4. Hauptschulen<br />

SCHÄFER<br />

1. Räumlichkeiten<br />

Die Hauptschule I ist mit einem Computerraum ausgestattet, der unter Aufsicht des Lehrpersonals<br />

genutzt werden darf. Durch den Schulträger, Stadt Bottrop, wird in naher Zukunft der Computerraum<br />

mit einer neuwertigen technischen Ausstattung versehen. Der Computerraum wird hauptsächlich<br />

für den Wahlpflichtbereich genutzt und ist mit einem Internetzugang ausgestattet.<br />

An der Hauptschule II gibt es zwei PC-Räume, einen mit 14 und einen mit 10 Arbeitsplätzen.<br />

Der kleinere PC-Raum existiert speziell für die Nutzung des Internets und wird somit auch als<br />

„Internet-Raum“ bezeichnet. Beide Räume können für jede Art von Unterricht genutzt werden.<br />

Bestimmte Internetseiten wie z.B. Facebook sind gesperrt, sodass die Schüler diese bei Nutzung der<br />

internetfähigen Computer nicht unerlaubt besuchen können.<br />

Die Hauptschule III ist sowohl mit einem Informatik- als auch mit einem Informatik- und Fotoraum<br />

ausgestattet. Dort sind jeweils 15 PC-Arbeitsplätze vorhanden. Darüber hinaus gibt es auch eine Medienwerkstatt.<br />

Die Medienwerkstatt wird zum Beispiel auch im Ganztag für die unterschiedlichsten<br />

<strong>Projekt</strong>e genutzt. Die Informatikräume sind theoretisch für alle Lehrer frei zugänglich. Aber nicht alle<br />

Lehrer nutzen die Räume für ihren Unterricht.<br />

2. AUSSTATTUNG<br />

An der Hauptschule I besteht die Möglichkeit, den Unterricht mit den 24 zur Verfügung stehenden<br />

Laptops zu gestalten. Des Weiteren ist in jedem Klassenraum ein Internetzugang und teilweise<br />

auch ein feststehender Computer vorhanden. Es gibt einen Beamer im Computerraum, sowie<br />

einen mobiler Beamer der zur freien Verfügung steht. Die freizugängliche Bibliothek wird von<br />

Schülerinnen und Schülern geführt. Ein Lehrer bzw. eine Lehrerin unterstützen diese bei der<br />

Organisation und Führung der Bibliothek.<br />

In der Hauptschule II ist in jeder Klasse ein PC mit Internetzugang vorhanden, der durch die Lehrer<br />

bei der Unterrichtsgestaltung genutzt werden kann. In den PC-Räumen sowie in den Räumen, in<br />

denen der naturwissenschaftliche Unterricht stattfindet, stehen Beamer bereit. Es gibt weiterhin<br />

auch einen tragbaren Beamer und einige Laptops, die nach Bedarf von den Lehrern ausgeliehen<br />

werden können. Über einen eigenen WLAN-Anschluss verfügt diese Hauptschule nicht. Ebenfalls<br />

gibt es keine Bibliothek.<br />

– 76 –


M E D I E N A N G E B O T E<br />

Die Hauptschule III ist in jeder Klasse mit einem Computer ausgestattet. Die Klassenräume haben<br />

zwar einen Internetzugang, jedoch keinen WLAN-Anschluss. Der Wunsch der Schule ist es, dass in<br />

jedem Klassenraum ein festinstallierter Beamer vorhanden ist. Zurzeit gibt es jedoch nur wenige<br />

feste und tragbare Beamer. Ein besonderes Ausstattungsmerkmal ist das digitale White-Board in<br />

der Aula. Des Weiteren ist die Schule sehr stolz auf ihre umfangreiche, eigene Bibliothek. Die Kinder<br />

können sich hier in den Pausen und in den Freistunden Bücher ausleihen. Der Bestand ist sehr gut.<br />

Der Förderverein der Schule ermöglicht diese Dinge für die Schüler. Die Bibliothek umfasst sowohl<br />

Jugend- und Sachbücher als auch Lexika und Spiele. Durch die Möglichkeit des Bücherausleihens<br />

soll den Schülern eine Hilfe bei ihren Hausaufgaben oder auch bei Recherchearbeiten zur Verfügung<br />

gestellt werden. Die Bibliothek motiviert die Kinder aber auch zum Lesen in der Freizeit.<br />

3. ANGEBOTE<br />

Die Hauptschule I bietet den siebten und achten Jahrgangsstufen verschiedene Themen in<br />

Wahlpflichtbereichen an. Unter anderem gibt es Unterricht in Textverarbeitung, Tabellenkalkulation<br />

und Präsentationserstellung. Zudem werden den Schülerinnen und Schülern in diesem<br />

Wahlpflichtbereich auch Hardwarekenntnisse vermittelt. Sie werden in Sachen Medienkompetenz<br />

vertiefend geschult. Folgende Themen wurden bisher besprochen: Sicherheit im Internet, Passwörter,<br />

Facebook (Was darf ich angeben und was nicht), Urheberrecht (Was darf ich mit Bildern und Musik<br />

im Internet machen), Aufklärung über den richtigen Umgang mit Handys.<br />

An der Hauptschule II wird den Schülern der fünften und siebten Klassen eine Grundbildung im Umgang<br />

mit Computern in dem in diesen Schuljahren stattfindenden Informatikunterricht vermittelt.<br />

Im Wahlpflichtunterricht, der in der neunten und zehnten Klasse erfolgt, wird in verschiedenen<br />

Themenzusammenhängen über die Risiken der Internetnutzung aufgeklärt. Für die Zukunft sind<br />

aktuell keine speziellen <strong>Projekt</strong>e zum Thema Medien geplant.<br />

Der richtige Umgang mit Word, Excel und Power Point wird den Schülern an der Hauptschule III im<br />

Rahmen des Unterrichts beigebracht. Hier wird auch über Facebook oder andere Social Network<br />

Themen gesprochen, um die Kinder zu sensibilisieren und auf Gefahren aufmerksam zu machen.<br />

Zudem werden immer wieder freiwillige AGs am Nachmittag angeboten, die solche Themen<br />

aufgreifen. Wichtig sind auch die <strong>Projekt</strong>wochen, um den Schülern den richtigen Umgang mit den<br />

Medien näher zu bringen. Sie finden in der Regel jährlich statt. Neben Themen wie Gewaltprävention,<br />

Drogenprävention und Familie wird auch der richtige Umgang mit Medien besprochen.<br />

4. AUFGABEN DES MEDIENBEAUFTRAGTEN<br />

Der derzeitige Stand ist, dass zwei Lehrer an der Hauptschule I für den Bereich Medienkompetenz<br />

zuständig sind. Während ein Lehrer sich um die technischen Aufgaben wie z.B. Computerpflege,<br />

DV-Administration und Softwareinstallation kümmert, ist der andere Lehrer für die Vermittlung<br />

medienbezogener Themen in den Wahlpflichtbereichen verantwortlich.<br />

Die Position des Medienbeauftragten verfolgt die Hauptschule II seit dem Jahre 2003. Der<br />

Medienbeauftragte organisiert Fortbildungen für die anderen Lehrerinnen und Lehrer und schult<br />

diese im Bedienen von Computerprogrammen wie zum Beispiel Word oder Excel. Auch ist er für die<br />

Systembetreuung und -wartung zuständig. In diesem Zusammenhang arbeitet er mit dem Amt für<br />

Informationsverarbeitung (Amt 12) der Stadtverwaltung Bottrop zusammen.<br />

– 77 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Einen einzigen Medienbeauftragen gibt es an der Hauptschule III nicht. Für die beiden Informatikräume<br />

stehen jedoch zwei feste Ansprechpartner zur Verfügung. Außerdem ist pro Schulflur ein<br />

Beauftragter für die PCs in den Klassenräumen zuständig sein.<br />

5. SONSTIGES<br />

Das Ziel des Medienkonzepts der Hauptschule I lautet: „Schüler sollen Schülern helfen“. Deshalb<br />

nimmt sie an dem Pilotprojekt „Medienscouts NRW“ vom Land Nordrhein-Westfalen teil. Das <strong>Projekt</strong><br />

läuft seit 2011. Zu Anfang haben sich zwei Lehrkräfte und vier Schüler zu Medienscouts ausbilden<br />

lassen. Diese sechs „Urscouts“ übernahmen dann die Aufgabe, an der Schule weitere Medienscouts<br />

auszubilden. Die Medienscouts sollen anderen Schülerinnen und Schülern bei Problemen, wie<br />

z.B. Facebook, Kostenfallen im Internet etc. helfen. Nach abgeschlossener Ausbildung findet regelmäßig<br />

eine „Sprechstunde“ zwischen Medienscouts und Schülern statt, in der Schwierigkeiten im<br />

Bereich Medien erörtert werden können. Zudem fungieren die Medienscouts als Mediatoren und<br />

Multiplikatoren für neue Medienscouts an der Schule. Das Fach, in dem sie ausgebildet werden,<br />

können die Schülerinnen und Schüler im Wahlpflichtbereich wählen.<br />

An der Schule dürfen die Jugendlichen ihre Laptops und Smartphones sowie Handys nur mit<br />

Genehmigung des Lehrers zur Internetrecherche benutzen. Die sonstige Nutzung der Handys und<br />

Smartphones außerhalb des Unterrichts ist verboten. Dies wurde in die Schulordnung mit aufgenommen.<br />

Zudem ist zu erwähnen, dass die Schule mit einer Online-Diagnose arbeitet. Diese wird<br />

von einem Schulbuchverlag angeboten. Das Wissen der Schüler (Jahrgangsstufe fünf, sechs, sieben,<br />

acht und neun) wird zu Beginn über einen Kurztest abgefragt. Danach bekommen die Schülerinnen<br />

und Schüler Hefte mit denen sie lernen sollen. Später findet ein Zwischentest statt. Die Schülerinnen<br />

und Schüler bekommen weitere Materialien mit denen sie ihre Fehler verbessern können. Am Ende<br />

erfolgt ein Abschlusstest.<br />

Die Lehrer haben auf die Daten der Schülerinnen und Schüler Zugriff und erhalten seitens des Verlags<br />

eine Rückmeldung über deren Fehlerschwerpunkte.<br />

Die Benutzung von eigenen Laptops oder Smartphones ist an der Hauptschule II nicht gestattet.<br />

Erfahrungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass das Missbrauchsrisiko bei unkontrollierter<br />

Nutzung dieser Geräte zu groß ist.<br />

Die Nutzung eines Laptops ist im Unterricht der Hauptschule III theoretisch erlaubt. Praktisch wird<br />

dies aber nicht umgesetzt. Viele Kinder der Hauptschule kommen aus sozial schwachen Familien<br />

mit geringem Einkommen. Die meisten Schüler besitzen deshalb keinen Laptop oder ähnliches.<br />

Smartphones oder Handys sind in der Schule nicht gestattet. Trotzdem wurde an der Hauptschule<br />

III erkannt, dass das Smartphone ein wichtiges Medium für die nachfolgenden Generationen ist.<br />

Deshalb möchten einige Lehrer im nächsten Schuljahr verstärkt im Unterricht mit Smartphones<br />

arbeiten. Es gibt bereits unterstützende Programme, die die Einbindung der Smartphones in die<br />

Lehrpläne fördern soll. Die Schüler der derzeitigen achten Klassen sollen im nächsten Jahr, wenn es<br />

um die Wahl einer Ausbildungsstelle geht, mit den Smartphones im Internet recherchieren.<br />

– 78 –


M E D I E N A N G E B O T E<br />

4.5. Realschulen<br />

1. Räumlichkeiten<br />

An der Realschule I gibt es einen Informatikraum für den Informatikunterricht, welcher in allen 9.<br />

Klassen mit 2 Wochenstunden als „Informationstechnische Grundbildung“ (ITG) auf dem Lehrplan<br />

steht. Das Fach Informatik kann zudem in der 8. Klasse mit 3 und in der 9. Klasse mit 4 Wochenstunden<br />

als Wahlpflichtfach gewählt werden. Im Informatik-unterricht wird u.a. auf die Nutzung<br />

der Standardsoftware und des Internets eingegangen. Zusätzlich zum Informatikraum gibt es ein<br />

„Selbstlernzentrum“ mit 10 PC-Arbeitsplätzen, das die Lehrer für ihren Unterricht nutzen können.<br />

Den Schülern steht das Selbstlernzentrum darüber hinaus in der 5. und 6. Schulstunde mit einer<br />

Betreuungsperson zur freien Verfügung.<br />

An Realschule II wurde das Interview mit dem Medienbeauftragten und einem Informatiklehrer der<br />

Schule durchgeführt. Zuerst wurde nach den vorhandenen Räumlichkeiten zur Mediennutzung<br />

innerhalb der Schule gefragt. Dazu gaben die beiden Befragten an, dass 2 PC-Räume zur Mediennutzung<br />

und 40 PC-Arbeitsplätze für die Schüler vorhanden sind. Internetzugang gibt es in jedem<br />

Klassenraum, außer im „Pavillon“.<br />

Zwei der Räumlichkeiten sind frei zugänglich für alle Schüler und wiederum zwei stehen nur für den<br />

Informatikunterricht zur Verfügung. Die Schule besitzt sowohl einen mit 17 PC’s als auch einen mit<br />

16 Apple-Rechnern (Schüler + je eine Lehrkraft) ausgestatteten Computerraum.<br />

Die Realschule III verfügt über einen großen PC-Raum mit 18 Rechnern und über einen kleinen<br />

PC-Raum mit 9 Rechnern. Zusätzlich sind zwei Räume mit Mediaboards ausgestattet. Es gibt zwei<br />

Selbstlernzentren in denen es weitere PC-Arbeitsplätze gibt. Dort besteht zu festen Zeiten auch nach<br />

Unterrichtsende für die Schüler/innen die Möglichkeit einen PC mit Internetzugang zu nutzen.<br />

Eine Aufsichtsperson steht für Fragen zur Verfügung.<br />

Bezüglich der Nutzung des Selbstlernzentrums steht den Schülern/Schülerinnen die Möglichkeit<br />

offen, eine Schulung zu besuchen. Weiterhin ist jeder Schulraum durch einen portablen WLAN-<br />

Router oder eine Verkabelung an das Internet angeschlossen. Da jeder Schulraum über einen<br />

eigenen PC verfügt, können die Schüler/ Schülerinnen dort Spontanrecherche betreiben.<br />

2. AUSSTATTUNG<br />

Im Informatikraum der Realschule I stehen den Schülern im Rahmen des ITG und Informatikunterrichtes<br />

16 PCs zur Verfügung. Für die Lehrer gibt es 2 Arbeitsräume mit insgesamt 6 PCs.<br />

In jedem der 7 Fachräume befindet sich ebenfalls ein PC. Zudem gibt es auf jeder Etage der Schule<br />

einen mobilen Medienwagen mit jeweils 14-15 Notebooks (insgesamt ca. 70-80 Notebooks,<br />

ca. 50-60 davon älter). Alle Fachräume sind mit Beamern ausgestattet, mobile Geräte sind ebenfalls<br />

vorhanden. Die vorhandene Bibliothek ist täglich geöffnet. Für die 5. und 6. Klassen wird sie für<br />

den Deutschunterricht durch engagierte Eltern betreut. Für weitere Interessierte wird sie in der<br />

einstündigen Mittagspause durch eine AG der 10. Jahrgangsstufe geöffnet. Die Schule besitzt einen<br />

„20.000-er Schulrouter“ Internetanschluss. Unsichere Seiten sind für die Schüler gesperrt. Gewartet<br />

werden die Geräte durch das städtische Personal des Amtes für Informationsverarbeitung (Amt 12).<br />

Plötzlich auftretende technische Probleme werden, soweit möglich, hausintern behoben.<br />

Bei der Realschule II ist mehr als die Hälfte der 25 Klassenräume mit Beamern und PC’s für die Lehrer<br />

sowie einem Internetanschluss ausgestattet. Eine weitere Räumlichkeit der Schule ist die Bibliothek.<br />

DRESCHER<br />

HADICK<br />

– 79 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Die Realschule III verfügt über zehn Beamer, zwei Smartboards, einen ELMO und zwei portable<br />

Medienstationen (Beamer, Laptop, Soundanlage).Weiterhin existiert eine schuleigene Bibliothek,<br />

welche am 02.07.2011 eröffnet wurde und ebenfalls mit einem PC ausgestattet ist.<br />

3. ANGEBOTE<br />

Zum bereits erläuterten Informatikunterricht und ITG (mit Internetschulung und den Standard-<br />

Office-Programmen) der Realschule I wird im Rahmen des Politikunterrichts ab der 5. Klasse u.a.<br />

auf Themen wie „Social Networks“ (speziell Facebook) und „Cyber Mobbing“ eingegangen. Tritt in<br />

einer Klasse ein derartiges Problem auf, geht die jeweilige Lehrkraft innerhalb kürzester Zeit auf<br />

dieses Thema ein und bespricht Probleme, Gefahren und auch den generellen Umgang im Bereich<br />

Datensicherheit mit den Schülern. In regelmäßigen Abständen besuchen auch Kollegen der<br />

Polizeiwache Bottrop die Marie-Curie-Realschule. Sie klären die Schüler z.B. über die „Social-<br />

Networks“ auf und informieren über Risiken.<br />

An der Realschule II finden Schulungen in den MS-Office-Anwendungen Word, Excel und Power<br />

Point im Rahmen des Informatikunterrichts von der 7. bis zur 10. Klasse statt. Die zehnten Klassen<br />

erhalten u.a. für die zentralen Abschlussprüfungen (ZAP) weitere Excel-Schulungen.<br />

Unterweisungen für die Bereiche des Social Networks werden nicht explizit angeboten. Des<br />

Weiteren wird den Schülern dafür das Programm Open-Office-Writer beigebracht.<br />

Auch an der Realschule III werden die Microsoft-Anwendungen „MS-Office“ (MS-Word, MS-Excel,<br />

MS-PowerPoint) im Rahmen des Informatikunterrichts geschult. Dies gehört zum Lehrplan. Der<br />

Medienbeauftragte gibt weiterhin im Rahmen des Unterrichts nützliche Hinweise. Beispielsweise<br />

wird im Geschichtsunterricht ein Portfolio erstellt. In diesem Zusammenhang wird den Schülern/<br />

Schülerinnen erläutert, wie man in „MS-Word“ ein Literaturverzeichnis anlegt und korrekt zitiert.<br />

Die drei Informatiklehrer der Realschule greifen das Thema Medienkompetenz auf, allerdings ist dies<br />

kein fester Bestandteil des Lehrplanes. In Folge dessen, dass das Thema Medienkompetenz nicht<br />

fester Bestandteil des Lehrplanes ist, könnte der Medienbeauftragte sich gut vorstellen, dieses<br />

Thema in die jährlich stattfindenden <strong>Projekt</strong>tage zu involvieren.<br />

Kampagne „Cyber Mobbing – ohne mich“<br />

Im Rahmen des Politikunterrichtes führte die Referendarin der Realschule III eine Kampagne zum<br />

Thema Cyber Mobbing durch. Im Rahmen dieser Kampagne wurde vorwiegend über soziale<br />

Netzwerke informiert und auf die Gefahren hingewiesen.<br />

Es wurden unechte Profile erstellt, um den Schülern/ Schülerinnen bewusst zu machen, wie einfach<br />

man sich im Internet die Identität eines Anderen aneignen kann. Die Schüler/innen schilderten<br />

ihre Erfahrungen. Es wurde darüber informiert, wie man die Einstellungen in sozialen Netzwerken<br />

sicherer gestalten kann. Weiterhin erstellten die Schüler/innen einen Flyer, auf welchem einfach und<br />

übersichtlich dargestellt ist, wie man sich verhalten sollte, wenn man ein Opfer von Cyber Mobbing<br />

geworden ist. Die Ursachen und auch die Folgen wurden reflektiert. Die Klasse 8a funktioniert nun<br />

als sogenannte „Expertengruppe“ und ist fester Ansprechpartner für alle Schüler/innen der<br />

Realschule, die sich als Opfer von Cybermobbing fühlen. Auch die Referendarin ist als Ansprechpartnerin<br />

verfügbar, doch bewusst wurden die Schüler/innen der 8. Klasse als Ansprechpartner<br />

gewählt, da die Hemmschwelle hierdurch vermutlich geringer gehalten wird.<br />

– 80 –


M E D I E N A N G E B O T E<br />

4. AUFGABEN DES MEDIENBEAUFTRAGTEN<br />

Einen einzigen Medienbeauftragten gibt es an der Realschule I nicht. Es kümmern sich mehrere<br />

Personen um alles, was mit Medien im Zusammenhang steht. Der Konrektor ist z.B. zusammen<br />

mit dem Informatiklehrer und weiteren erfahrenen Personen für den kompletten PC-Bereich<br />

verantwortlich. Den Bereich der Printmedien und Bibliothek betreut eine weitere Kollegin, ebenso<br />

gibt es einen „Beauftragten“ für alle Arbeiten rund um Video, Fernsehen und Tageslichtprojektor.<br />

An der Realschule II werden die Schüler nicht mit Hilfe von Schulungen oder Kursen über die<br />

Sicherheit im Internet aufgeklärt. Bei Bedarf wird das Thema innerhalb des jeweiligen Kurses aufgegriffen<br />

und erörtert. Die Systemadministration erfolgt über das Stadtamt 12 der Stadt Bottrop.<br />

Dieses kümmert sich um die PC-Pflege, DV-Administration und Programmaufspielen. Soweit<br />

möglich, werden technische Probleme hausintern von jeweiligen Fachkräften behoben.<br />

Schüler/innen können sich auch an der Realschule III bei Fragen jederzeit an den Medienbeauftragten<br />

wenden und nehmen dies auch gerne in Anspruch. Der Medienbeauftragte dieser Realschule<br />

war vor seiner Lehrtätigkeit als Netzwerkadministrator und Webdesigner tätig und bietet den<br />

Schülern/ Schülerinnen auch Hilfestellung in technischen Bereichen. Beispielsweise wurden Themen<br />

wie „Was ist eine Installation?“, „Wie schütze ich mich gegen Viren oder Trojaner?“ behandelt.<br />

Von Seiten des Medienbeauftragten wird es als präsentes und wichtiges Thema erachtet, Schüler/<br />

innen über Gefahren des Internets, aufzuklären und Bewusstsein zu wecken. Des Öfteren nimmt<br />

er sich in seinem Unterricht die Zeit, aktuelle Nachrichtenthemen im Bereich Mediennutzung und<br />

Medienkompetenz aufzugreifen. Hier sind aktuell die mögliche Kostenfalle des Messenger<br />

„whatsapp“ sowie die Gefahren der Social Community „facebook“ nennenswert.<br />

Vielen Schülern/Schülerinnen sei nicht bewusst, über welche Rechte und Lizenzen „facebook“<br />

bezüglich der offenbarten Informationen und Fotos verfüge. Der aktuelle Medienbeauftragte nimmt<br />

diese Tätigkeit seit etwa einem Jahr wahr. Bereits seit Bestehen der Schule gab es einen Medienbeauftragten.<br />

Die Ausbildung zum Medienscout wird von Seiten der Schule begehrt.<br />

5. SONSTIGES<br />

Seit etwa 20 Jahren arbeitet die Realschule I daran, die immer präsenter gewordenen Themen rund<br />

um die Medien in die Schule und den Unterricht zu integrieren. Smartphones dürfen generell nicht<br />

benutzt werden, eigene Laptops im Rahmen von Präsentationen nach Absprache. Foto- bzw. Videoaufnahmen<br />

von anderen Personen in der Schule oder auf dem Schulgelände sind strikt untersagt.<br />

Die Realschule II arbeitet seit rund elf Jahren mit einem Beauftragten für die Medienangelegenheiten.<br />

Diese Aufgaben erfüllt derjenige nebenbei im Ausgleich zu seinem anderweitigen<br />

Einsatzbereich. Die Nutzung eines Laptops sowie eines Smartphones während der Unterrichtszeit<br />

ist den Schülern nicht gestattet. Geräte haben ausgeschaltet zu sein.<br />

Die Schule überlegt nach Möglichkeiten, die Handys in den Unterricht einbauen zu können.<br />

In der Realschule III ist die Nutzung eines eigenen Laptops oder Tablet-PC´s erlaubt. Auch im Rahmen<br />

des Unterrichts dürfen die Schüler/innen diese gezielt zur Onlinerecherche benutzen. Durch den in<br />

jedem Klassenraum verfügbaren Internetzugang (WLAN) ist dies möglich.<br />

Protokollmitschnitte zeigten, dass die Medien nahezu ausschließlich für schulische Zwecke genutzt<br />

wurden. Die Schüler/innen werden darauf hingewiesen, dass Mitschnitte des Onlineverhaltens<br />

erfolgen. Smartphones sind an der Schule offiziell verboten. Lediglich im Einzelfall und durch<br />

gezielte Erlaubnis der Lehrperson zwecks Recherche dürfen diese genutzt werden.<br />

– 81 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Planspiel „Laptop“<br />

Im Rahmen des Wahlpflichtfaches Sozialwissenschaften wurde ein sogenanntes Planspiel „Laptop“<br />

durchgeführt. Zunächst wurde eine Umfrage gestartet, welchen Laptop die Probanden präferieren<br />

würden. Anschließend wurden fiktive Firmen gegründet, die ein eigenes Produkt entwickelten. Für<br />

dieses Produkt „Laptop“ wurde geworben und der Marktpreis wurde kalkuliert. Abschließend wurde<br />

in der Aula eine Verkaufsmesse simuliert.<br />

Dazu wurde der komplette achte Jahrgang sowie eine Klasse des zehnten Jahrganges eingeladen.<br />

Die „fiktiven Kunden“ gaben anschließend Rückmeldung zu den Produkten sowie den Verkaufsständen.<br />

Schließlich wurde durch das Ausfüllen von Bestellscheinen und Bewertung der Produkte,<br />

ein „Laptop“ zum Sieger gekürt.<br />

– 82 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

Die Texte wurden wiefolgt verfasst:<br />

Förderschule Gorray, Pfeiffer<br />

Hauptschule I Heller, Maroski<br />

Hauptschule II Offert, Schäfer<br />

Hauptschule III Offert, Schäfer<br />

Realschule I Drescher, Hadick<br />

Realschule II Drescher, Hadick<br />

Realschule III Gorray, Pfeiffer<br />

Gesamtschule I Heller, Maroski<br />

Gesamtschule II Offert, Schäfer<br />

Gesamtschule III Gorray, Pfeiffer<br />

Gymnasium I Heller, Maroski<br />

Gymnasium II Drescher, Hadick<br />

Gymnasium III Gorray, Pfeiffer<br />

– 83 –<br />

5. MEDIENANGEBOTE VON INSTITUTIONEN IN BOTTROP<br />

DIE ARBEITSGEMEINSCHAFT „MEDIEN“<br />

DRESCHER<br />

Die Medienwelt verändert sich stetig und gewinnt immer mehr an Bedeutung, besonders bei<br />

den Jugendlichen. Daher müssen sich auch Institutionen, die sich mit Jugendlichen beschäftigen,<br />

mit den veränderten Gegebenheiten auseinander setzen.<br />

Auf diese Situation hat das regionale Bildungsnetzwerk der Stadt Bottrop reagiert. Zur Unterstützung<br />

eines qualifizierten Umgangs mit der wachsenden Anzahl sich ständig verändernder Medien<br />

und zur Fortbildung der in den innerstädtischen Bildungseinrichtungen tätigen Fachkräfte wurde<br />

die Arbeitsgemeinschaft „Medien“ gebildet.<br />

In dieser Arbeitsgemeinschaft haben sich bisher das <strong>Regionale</strong> Bildungsbüro, der Fachbereich<br />

Jugend und Schule, die Volkshochschule, die „lebendige Bibliothek“, die Verbraucherzentrale, die<br />

Polizei Recklinghausen (Kriminalprävention), der Jugendhilfe Bottrop e.V. sowie verschiedene<br />

Schulen zusammengeschlossen.<br />

Gemeinsam möchten die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Medien“ einen Beitrag zum sachgerechten<br />

Umgang mit Medien leisten sowie Medienkompetenz weiter vermitteln und fördern.<br />

verschiedene<br />

Schulen<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

– 84 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

5.1. <strong>Regionale</strong>s Bildungsbüro der Stadt Bottrop/<br />

Fachbereich Jugend und Schule<br />

Das regionale Bildungsbüro koordiniert verschiedene <strong>Projekt</strong>e unter anderem<br />

im Handlungsfeld „Medien“. „Medienscouts“ ist das aktuelle <strong>Projekt</strong> des<br />

Bildungsbüros.<br />

Bei der Betrachtung der Maßnahme „Medienscout“ soll noch berücksichtigt werden, dass diese sich<br />

noch in der Anfangs- und Umsetzungsphase befindet.<br />

Seit Anfang letzten Jahres bietet die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen finanzielle<br />

Unterstützung im Bereich der Förderung der Medienkompetenz an. Diese finanzielle Unterstützung<br />

ist an bestimmte Bedingungen gekoppelt. Die Kommunen müssen der Landesanstalt für Medien<br />

<strong>Projekt</strong>e, Seminare, Informationsveranstaltungen etc. vorschlagen, die den oben genannten<br />

Bereich betreffen.<br />

Das Bildungsbüro hat als Vermittler die Aufgabe über das Angebot der Landesanstalt für Medien<br />

die Institutionen und Einrichtungen, die mit Bildung und Erziehung zu tun haben, zu informieren.<br />

Es stellt demnach Kontakte zwischen den einzelnen Institutionen her. Des Weiteren kann das<br />

Bildungsbüro bei der Vermittlung von Referenten und der Bereitstellung von Räumlichkeiten<br />

behilflich sein. Als Voraussetzung für eine Förderung dementsprechender <strong>Projekt</strong>e ist nur gegeben,<br />

dass es einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird.<br />

MEDIENSCOUTS<br />

Nicht alle Schulen Bottrops hatten bisher die Möglichkeit an dem <strong>Projekt</strong> „Medienscouts“ von der<br />

Landesanstalt für Medien teilzunehmen, da es an der nötigen Anzahl der noch teilzunehmenden<br />

Schulen fehlt. Es müssen mindestens zehn Schulen pro Stadt teilnehmen. In Bottrop gibt es<br />

insgesamt zwölf weiterführende Schulen, von denen schon drei an dem Pilotprojekt teilgenommen<br />

haben.<br />

Das Bildungsbüro hat jetzt die Chance ergriffen, den fehlenden Schulen die Möglichkeit zu bieten,<br />

durch einen eigenen Referenten am Josef-Albers-Gymnasium aus- und weitergebildet zu werden.<br />

Die Landesanstalt für Medien unterstützt diese Maßnahme durch die Finanzierung des Referenten<br />

und die Bereitstellung entsprechender Informationsmaterialien.<br />

Die Medienscouts, die vom Bildungsbüro ausgebildet werden, sollen nach Abschluss der<br />

„Ausbildung“ durch einen Ansprechpartner weiter betreut werden. Dieser soll bei Fragen und<br />

Problemen zur Seite stehen. Eine Art Arbeitskreis der Medienscouts ist dafür vorgesehen.<br />

Das Bildungsbüro knüpft das <strong>Projekt</strong> an das Konzept der Landesanstalt für Medien an, aber es<br />

möchte auch ein paar Änderungen vornehmen.<br />

HELLER<br />

MAROSKI<br />

– 85 –<br />

THEMA „MEDIEN“ IN DER SCHULE UND IN EINRICHTUNGEN<br />

Das Thema „Medien“ soll eigentlich in das Schulprogramm mit einfließen, wie bisher die Themen<br />

„Berufsorientierung“ und „Verkehrserziehung“. Den Schulen ist freigestellt, ob sie an dem <strong>Projekt</strong><br />

„Medienscouts“ teilnehmen. Die Schulen sind angehalten ein Medienkonzept auszuarbeiten, wobei<br />

sie frei in der Ausgestaltung sind.<br />

Neben den Schulen gibt es noch andere Einrichtungen wie Jugendheime, Jugendtreffs, Kinderdörfern<br />

etc. Diese sollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten ebenfalls in das Mediennutzungskonzept<br />

des Bildungsbüros mit einbezogen werden. Wie dies genau aussehen soll ist noch in Planung.<br />

FACHBEREICH JUGEND UND SCHULE<br />

Für gesetzliche und erzieherische Maßnahmen im Bereich des Jugendschutzes ist der Fachbereich<br />

Jugend und Schule zu ständig. Zu diesem Aufgabenbereich gehören Themen, wie Beobachtung des<br />

Multimediabereiches sowie Jugendschutz im Bereich Medien.<br />

5.2. Volkshochschule der Stadt Bottrop<br />

Anschrift<br />

Böckenhoffstr. 30, 46236 Bottrop, Telefon 02041 703723<br />

E-Mail: info@vhs-bottrop.de, Internet: www.vhs-bottrop.de<br />

Ansprechpartner<br />

Christian Haarmann: Tel.: 02041 703310, E-Mail: christian.haarmann@bottrop.de<br />

Uwe Dorow: Tel.: 02041 703844, E-Mail: uwe.dorow@bottrop.de<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Die Volkshochschule ist eine Kommunale Pflichteinrichtung zur Erwachsenen- und Weiterbildung<br />

nach dem Weiterbildungsgesetz NRW. Demnach ist hier die Weiterbildung ab dem 16. Lebensjahr<br />

Pflichtaufgabe nach dem Weiterbildungsgesetz, und die Weiterbildungsangebote für Kinder und<br />

Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr freiwilliger Randbereich.<br />

Angebote<br />

Das Programm richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Das Programm erscheint<br />

2 x jährlich und wird entgeltfrei an alle Haushalte im Stadtgebiet verteilt. Zudem ist es auf der<br />

Homepage: www.-vhs-bottrop.de ersichtlich. Hier sind alle Kurse mit den jeweiligen Entgelten<br />

aufgeführt. Im Bereich Computerpraxis gibt es besondere Angebote speziell zur Thematik „Neue<br />

Medien„ und deren Nutzung wie z.B.:<br />

· Musik aus dem Internet: Itunes und Co.<br />

· Verkaufen und Versteigern im Internet<br />

· Social Network - Facebook und Co.<br />

· Internet für Anfänger<br />

· Android Smartphones und Tablets in der Praxis<br />

· Gefahr aus dem Internet 
<br />

GORRAY<br />

PFEIFFER<br />

– 86 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

Diese Angebote werden den Jugendlichen auch in Verbindung mit den Eltern zusammen angeboten.<br />

Die Veranstaltungen finden in der VHS statt. Hier steht ein Raum mit WLAN-Anschluss,<br />

12 PCs und einem Dozenten-PC mit Beamer zur Verfügung.<br />

Das Angebot wird immer wieder angepasst und erweitert wie z.B. um Kurse zum Umgang mit<br />

Tablet PCs und Smartphones und den damit verbundenen finanziellen Gefahren.<br />

Bei der vierten Säule „Säule der Erwachsenenbildung“ wird auch auf die Übersetzung zwischen<br />

Eltern und Kindern geachtet, um ein gegenseitiges Verständnis zu erzielen.<br />

In Zusammenarbeit mit der Cyriakus Grundschule wurde ein <strong>Projekt</strong> entwickelt, um in den Klassen<br />

1 bis 4 den Umgang mit dem PC zu vermitteln. Dieses <strong>Projekt</strong> wird nun von der Schule in Eigenregie<br />

fortgeführt.<br />

Um den Bedarf zu erschließen wird vom Managementbeauftragten der VHS in den Programmen<br />

aller Volkshochschulen im Ruhrgebiet recherchiert. Hier wird geschaut, welche Angebote es gibt,<br />

wie hoch die Resonanz und der Belegungsstand der jeweiligen Veranstaltungen sind und sie<br />

evaluiert sind. Anhand dessen können neue Angebote entwickelt werden.<br />

Materialien 
<br />

2x jährlich erscheinendes VHS-Programm mit allen Bildungsangeboten Weiterbildung auf Bestellung<br />

(WAB) 
<br />

Sonstiges 
<br />

In Ergänzung des bestehenden VHS-Grundprogramms bietet „WAB“ die Möglichkeit Schulen, Unternehmen<br />

und Privatpersonen, programmerweiternde oder „maßgeschneiderte“ Bildungsangebote<br />

durchzuführen. 
Man kann bei der Fachbereichsleitung z.B. einen Kurs, ein Wochenendseminar,<br />

oder einen Informationsabend bestellen und das Thema, die Dauer, den Termin und den Ort selbst<br />

wählen. Der Auftraggeber hat ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Dozenten/Dozentinnen<br />

und entscheidet mit, wie viele Personen teilnehmen sollen. Die VHS berät bei der inhaltlichen und<br />

organisatorischen Gestaltung des individuell gebuchten Kurses und besorgt einen geeigneten<br />

Raum. Sie stellt dem Auftraggeber qualifizierte und erfahrene Fachkräfte zur Verfügung. Zu zahlen<br />

sind die Entgelte und evtl. Nebenkosten nach Vereinbarung mit der VHS vor Beginn des Kurses.<br />

Bei Schulen sollte es einen Ansprechpartner als Kontaktperson zur Kooperation mit der VHS und ein<br />

für Eltern finanzierbares Modell geben. Auch sind Raumkapazitäten zu berücksichtigen und dass<br />

entsprechende Hardware vorhanden ist.<br />

– 87 –<br />

5.3. Lebendige Bibliothek<br />

„Lesen bildet!“, dieser Ausspruch bekommt bei dem Konzept der lebendigen<br />

Bibliothek eine ganz neue Bedeutung. Denn die Kooperation mit den verschiedensten<br />

Bildungseinrichtungen der Stadt Bottrop ermöglicht es allen<br />

Beteiligten die Bibliothek aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und als Begegnungsstätte zu<br />

erfahren. Medien können nur durch lesen genutzt werden. Der beste Ort, um mit dem Lesen zu<br />

beginnen, ist die Bibliothek.<br />

Die lebendige Bibliothek ist nicht nur ein Lernort für Schüler,<br />

Studenten und Erwachsene, sondern auch ein Ort an dem man<br />

sich informieren und einander begegnen kann. Immer wieder<br />

bietet die Bibliothek verschiedene Aktionstage, wie zum Beispiel<br />

„Die Nacht der Bibliotheken“ an. Zudem haben Kinder und<br />

Jugendliche auch die Möglichkeit vor Ort mit einer Playstation zu<br />

spielen. Die vier frei zugänglichen und internetfähigen Computer,<br />

an denen normale Computerarbeit möglich ist und auch gedruckt<br />

werden kann, können Jugendliche ab 14 Jahren mit einem<br />

Bibliotheksausweis benutzen.<br />

MEDIEN-LADEN<br />

Seit Februar <strong>2013</strong> bietet die lebendige Bibliothek Bottrop in Kooperation mit der Stadtbibliothek<br />

Oberhausen die sogenannte „Onleihe“ an. In dem Online-Angebot der Bibliothek können digitale<br />

Medien wie Bücher, sogenannte E-Books, Tageszeitungen, Zeitschriften, Hörbücher und Sachfilme<br />

„ausgeliehen“ werden. Zur Nutzung des Medien-Ladens werden ein Gerät mit Internetzugang und<br />

ein gültiger Bibliotheksausweis benötigt. Die Software, die benötigt wird, steht unter www.bottrop.<br />

de/medien-laden kostenlos zur Verfügung.<br />

Des Weiteren bietet die lebendige Bibliothek zusammen mit dem Ministerium für Innovation<br />

Wis-senschaft und Forschung Nordrhein-Westfalen die Datenbank und die Nachschlagewerke des<br />

Munzinger Archivs an. Folgende Rubriken hat die Bibliothek abonniert:<br />

• Biographien<br />

o Personen<br />

o Sport<br />

o Pop<br />

• Länderinformation<br />

o Länder<br />

o Chronik<br />

• Lexika und Faktendatenbanken<br />

o Brockhaus<br />

o Film<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Von den Computern in der Bibliothek hat der Benutzer einen freien Zugriff auf die Datenbank. Von zu<br />

Hause kann auch auf das Munzinger Archiv über www.lebendige-bibliothek.de zugegriffen werden.<br />

HELLER<br />

MAROSKI<br />

– 88 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

ZUSAMMENARBEIT MIT KINDERGÄRTEN; GRUNDSCHULEN UND WEITERFÜHRENDEN SCHULEN<br />

Um die Lesekultur von Kindern und Jugendlichen intensiver zu fördern, schließen die Schulen<br />

und die lebendige Bibliothek eine Vereinbarung ab. Die Bibliothek unterstützt die Leseförderung,<br />

Sprachförderung und die Förderung in Medienkompetenzen bei Schülern. Folgende Maßnahmen<br />

und Angebote stehen seitens der Bibliothek zur Verfügung:<br />

• Zusammenstellung/Einsatz von Medienboxen<br />

• Angebote von Autorenlesung nach Absprache<br />

• Klassen- und Gruppenführung in der Bibliothek<br />

• Leseaktionen, wie zum Beispiel Leseabende und <strong>Projekt</strong>tage mit dem Ziel der<br />

Lesemotivation, Lesekompetenz und Sprachkompetenz<br />

• Elternversammlungen in der Bibliothek<br />

• Medienpräsentation in der Bibliothek und Schule<br />

• Einführung in dem Umgang mit den Medien<br />

• Fortbildungen in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />

• Angebote von Praktikumsplätzen, zum Beispiel für Betriebspraktika oder Girls/Boys Day<br />

• Räume für Unterricht<br />

Erst einmal soll die Lesemotivation der Kinder geweckt<br />

werden. Daher finden schon im Kindergarten „Vorlesungen“<br />

durch Vorlesepaten statt. Die Kinder werden langsam<br />

mit Bilderbuchkinos und erlebte Bilderbüchern in die<br />

Welt der Bibliothek eingeführt. Zudem gibt es Medienpräsentationen<br />

für Eltern.<br />

Im Grundschulalter soll den Kindern von der ersten Klasse<br />

an, durch ein vierstufiges Programm, das Erlangen von<br />

Medien- und Recherchekompetenz ermöglicht werden.<br />

Von der ersten bis zur vierten Klasse finden verschiedene<br />

Einführungen statt. Diese gehen von einem Handpuppentheaterstück,<br />

über eine Dia-Show zur Vertiefung des<br />

Erlernten und ein Besuch in der Bibliothek bis hin zum<br />

Erlangen der Recherchekompetenz, mit einer Abschlussprüfung<br />

und Überreichung des Bibliotheksführerscheins.<br />

Ab der fünften Klasse werden den Kindern spielerisch der Unterschied zwischen der Recherche<br />

am Computer und der Recherche in der Bibliothek sowie der Aufbau eines Buches beigebracht.<br />

Diese Themen werden ab der siebten Klasse fundierter durchgeführt. Ab der neunten Klasse wird den<br />

Jugendlichen gezeigt, wie sie verschiedene Medien für die Berufswahl nutzen können. Die Schüler<br />

sollen in der Regel alle zwei Jahre wiederkommen, neue Sachen entdecken und dabei Spaß haben.<br />

– 89 –<br />

MEDIENKISTEN<br />

Institutionen, wie Schulen und Kindergärten, können sich eine sogenannte Medienkiste ausleihen.<br />

Diese Kisten beinhalten Unterrichtsmaterialien, CDs, DVDs, CD-ROMs, Spiele und Bücher über ein<br />

bestimmtes Thema. Die Kisten können auch individuell für jedes Thema gepackt werden.<br />

ANGEBOTE FÜR SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER<br />

Schülerinnen und Schüler können sich mit einem gültigen Bibliotheksausweis Bücher, DVDs,<br />

Hör-spiele und andere Medien für die Schule, zur Freizeitgestaltung oder für ein Hobby ausleihen.<br />

Es werden auch Workshops, Führungen und Lesungen angeboten. Zudem ist die Bibliothek ein Platz<br />

zum Lernen und Treffen für Jugendliche.<br />

ANGEBOTE FÜR LEHRERINNEN UND LEHRER<br />

Die Bibliothek hat für Lehrerinnen und Lehrer verschiedene Angebote. Diese gliedern sich in dem<br />

Themenblock Unterricht, <strong>Projekt</strong>e sowie Fortbildungen.<br />

Folgende Themen werden für den Unterrichtet angeboten:<br />

• kostenfreier Institutionsausweis für Medien, die zur Ausleihe<br />

der meisten Medien für den Unterricht genutzt werden<br />

• Medienkisten zu verschieden Unterrichtsthemen<br />

• Sach-DVDs<br />

• (Fach-)Bücher zur Vorbereitung auf Unterrichtsstunden, Klassenfahrten,<br />

Wandertage, Eltern-abende und <strong>Projekt</strong>tage oder -wochen<br />

• Bibliothek als außerschulischer Ort<br />

Für <strong>Projekt</strong>e wird folgendes angeboten:<br />

• Organisation, Planung und Durchführung von Workshops (zum Beispiel Comic-Workshop,<br />

Hörbuch-Workshop, Schreibwerkstatt) und Lesungen<br />

• Lese - Mentoring<br />

• fachliche Beratung für die Schulbibliothek<br />

• themenbezogene oder freie Führungen durch die Stadtbibliothek<br />

• Lesenächte bis Klasse 6 oder bis Klasse 10<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Das dritte Themenfeld bezieht sich auf Fortbildungen. Folgende Angebote bietet die Bibliothek an:<br />

• Fortbildungen in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzteam oder anderen Institutionen<br />

• Computer- und/oder Konsolenspiele<br />

• Web 2.0/Social Web, wie zum Beispiel Facebook, Blogs, Twitter etc.<br />

– 90 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

5.4. Polizeipräsidium Recklinghausen – Kriminalkommissariat<br />

Kriminalprävention und Opferschutz (KK KP/O)<br />

Anschrift<br />

Heilige-Geist-Str. 14 . 45657 Recklinghausen<br />

Ansprechpartner<br />

Rainer Friepörtner – Sachbearbeiter<br />

Themen: Polizeilicher Jugendschutz, Kinder- und Jugendkriminalität,<br />

Risiken durch „Neue Medien“, Drogenprävention<br />

Telefon: 02361 553342<br />

Michael Kock – Sachbearbeiter<br />

Themen: Neue Medien, Internetkriminalität<br />

Telefon: 02361 553788<br />

Das Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz (KK KP/O) informiert über<br />

Erscheinungsformen von Kriminalität und berät zu möglichen Schutzmaßnahmen. Ziele sind die<br />

Sensibilisierung der Bürger für Kriminalitätsphänomene und die Verhinderung von Straftaten.<br />

Angebote<br />

Auf Anfrage finden Informationsveranstaltungen für Schulen, Jugendeinrichtungen, Eltern und<br />

sonstige Interessierte zu o.g.Themen statt, ebenso wie Beratungen vorbehaltlich des gesetzlichen<br />

Strafverfolgungszwanges für Strafverfolgungsbehörden<br />

-Keine Kosten-<br />

Das KK KP/O unterstützt als Netzwerkpartner Mehrebenen-Konzepte und auf Nachhaltigkeit<br />

angelegte Präventionsstrategien.<br />

Materialien<br />

Broschüren, Medienpakete, Videos und Flyer aus dem Angebot des bundesweiten Programmes<br />

Polizeiliche Kriminalprävention (ProPK) unter anderem zu den Themen Computer- und Internetkriminalität,<br />

Medienkompetenz und Jugendkriminalität.<br />

Das vollständige Angebot ist unter der Internetadresse www.polizei-beratung.de Medienangebot<br />

zu ersehen und kann auch über die Dienststelle bezogen werden.<br />

Sonstiges<br />

Im Rahmen unseres <strong>Projekt</strong>es führten wir Gespräche mit dem für Internetkriminalität zuständigen<br />

Kriminaloberkommissar (Direktion K/ Kl 2, KK 23) im Standort Bottrop.<br />

Aus diesen Gesprächen sowie aus denen von ihm zur Verfügung gestellten Materialien, filterten wir<br />

weitere Daten und Fakten, die wir als prägnant und nennenswert ansehen.<br />

Aus der vom Bundesinnenminister veröffentlichten „Kriminalstatistik 2012“ geht hervor, dass die<br />

Straftaten im Bereich Internet-/ Computerkriminalität (Stichwort: Tatmittel Internet) erneut um 7,5 %<br />

gestiegen sind. Ein ähnlicher Anstieg wird schon seit etlichen Jahren verzeichnet.<br />

GORRAY<br />

PFEIFFER<br />

– 91 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Das hiesige materielle (Straf)-recht ist hoheitlich geschützt und bezieht sich daher nur auf den<br />

Gültigkeitsbereich der BRD. Die neuen Medien vernetzen jedoch international und damit weltweit<br />

ohne die Hürden von Staatsgrenzen oder geografischen Gegebenheiten. Daraus ergeben sich wenig<br />

oder keine Kontrollmöglichkeiten der jeweiligen Nutzer von neuen Medien.<br />

Dies ist dann der Fall, wenn ein Facebook-Account hier eingerichtet wird, der Serverstandort sich<br />

jedoch in den USA befindet. Auskünfte können hier nur durch justizielle Rechtshilfeersuchen in den<br />

Betreiberstaaten angeregt werden, wobei das Antwortverhalten unsicher und vage ist, da keine<br />

verifizierten Anmeldungen vorliegen (Fake-Accounts).<br />

Maßregelfunktonen durch Polizei und Justiz sind im Allgemeinen nicht vorgesehen (informationelle<br />

Selbstbestimmung).<br />

Die Aufklärungsquote von Internetkriminalität nimmt leicht ab, mitunter könnte ein Grund dafür<br />

sein, dass im März 2010 die Vorratsdatenspeicherung, durch welche Anschlussinhaber anhand<br />

ihrer IP-Adresse festgestellt werden können, vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig<br />

erklärt wurde.<br />

Daher ist es umso wichtiger, dass Jugendliche einen kompetenten Umgang mit Medien erlernen<br />

und praktizieren, damit die Wahrscheinlichkeit Internetkriminalität zum Opfer zu fallen, zumindest<br />

verringert werden kann.<br />

Sie sollten sich der Gefahren und Risiken bewusst sein und verantwortungsbewusst mit der<br />

Veröffentlichung persönlicher Daten umgehen.<br />

Da die umfangreichen und teilweise komplexen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) den<br />

Jugendlichen nicht einfach verständlich sind, muss unter anderem die Polizei ansetzen, um den<br />

Jugendlichen Hilfestellung zu leisten, wie sie kompetent mit Medien umzugehen haben.<br />

Neben all den anderen Organisationen und auch den Eltern, die nützliche Arbeit im Bereich Prävention<br />

leisten, wird vermutet, dass die Polizei gegenüber den Jugendlichen ein besonderes Ansehen<br />

genießt. Sie vermittelt Autorität und Respekt und damit möglicherweise höhere Akzeptanz.<br />

Dieser Eindruck wird von Seiten der Schulen bestätigt.<br />

Tipps zum kompetenten Medienumgang<br />

(Quelle: „Polizei dein Partner, Gewerkschaft der Polizei, Landesbezirk Nordrhein-Westfalen)<br />

• Im Internet sollten nur die Informationen über einen selbst und das private Umfeld<br />

angegeben werden, die unbedingt notwendig sind.<br />

• Um zu erfahren, was mit den Informationen, die man in sozialen Netzwerken bekannt gibt,<br />

passiert, empfiehlt es sich, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) genau zu studieren.<br />

• Sofern man Texte, Bilder oder Videos auf eine Plattform einbringt, sollte man sich im Vorfeld<br />

informieren, in wieweit man dem Betreiber der Dienste damit ein Recht zur Vermarktung und<br />

zur Verbreitung einräumt.<br />

• Es sollte darauf geachtet werden, dass die genutzte Plattform über einen Schutz vor dem<br />

Kopieren der Bilder/ Videos verfügt.<br />

• Soziale Netzwerke verfügen oft über einen Verhaltenskodex. Bei dessen Missachtung durch<br />

dort auftretende Personen kann man sich bei einer dort genannten Stelle darüber beschweren.<br />

• Bei ungewollten Kontaktaufnahmen von Fremden sollte man immer skeptisch sein.<br />

Die Täter sammeln solche Kontakte, um sie später weiter zu befragen.<br />

– 92 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

• Wenn eine ungewollte Kontaktaufnahme auch bei erklärtem Widerwillen nicht aufhört,<br />

so sollte man sofort die Beschwerdestelle dieser Plattform informieren.<br />

• Für alle mit Passwort geschützten Internetauftritte sollte man ein eigenes, von der Struktur<br />

her sicheres, Passwort wählen. Auf keinen Fall ein Gesamt-Passwort für alle Anwendungen.<br />

• Vertrauliche Daten des Alltags haben im Internet nichts zu suchen.<br />

• Sollten Mails oder Chatanfragen von bekannten Personen eintreffen, die aber vom Inhalt<br />

oder Anliegen her seltsam erscheinen, sollte man sich außerhalb des Internet von deren<br />

Authentizität überzeugen.<br />

• Links sollte man nur folgen, wenn man sich sicher sein kann, dass sie aus einer<br />

vertrauenswürdigen Quelle stammen.<br />

• Kinder und Jugendliche sollten regelmäßig auf ihre Erlebnisse im Internet angesprochen<br />

und zu Fragen ermutigt werden.<br />

• Für das Surfen im Internet sollte auf dem Computer ein gesondertes Benutzerkonto eingerichtet<br />

werden. Damit wird der PC vor Veränderungen durch Schadprogramme geschützt.<br />

• Das bei der Installation eingerichtete Administratorkonto nur nutzen,<br />

wenn es für Veränderungen am System notwendig ist.<br />

• Regelmäßig die Protokolle der Firewall aber auch den Router nach verdächtigen Vorfällen<br />

sichten. So kann man erkennen, ob man von außen auf Sicherheitslecks hin untersucht wird.<br />

• Wichtige Daten vom PV auf externe Datenträger auslagern, und diese nur an das System<br />

anschließen, wenn sie benötigt werden.<br />

– 93 –<br />

5.5. Verbraucherzentrale Bottrop<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Die Hauptaufgabe der Verbraucherzentralen in Deutschland ist die Beratung<br />

der privaten Konsumenten. Diese sollen über ihre Rechte informiert und bei der<br />

außergerichtlichen Wahrnehmung ihrer Interessen unterstützt werden. Da die<br />

Aufgaben der Verbraucherzentralen auf Grund eines staatlichen Auftrages wahrgenommen und sie<br />

vorrangig durch Steuermittel finanziert werden, besitzen sie einen gemeinnützigen Status.<br />

Die Themen, mit denen sich die Verbraucherzentralen in ihrer Arbeit auseinandersetzen, sind<br />

vielschichtig. Je nachdem, in welche Richtung sich das private Konsumverhalten der Verbraucher<br />

entwickelt, variieren auch die Themenschwerpunkte der Beratungen. Die Verbraucherzentrale<br />

Bottrop berät zu Themen wie Medien und Telekommunikation, Verbraucherrecht, Energie, Finanzen<br />

und Versicherungen.<br />

Gerade durch die schnelle Entwicklung der neuen, vorrangig internetbasierten Medien, gewinnt<br />

die Aufklärung in diesem Bereich zunehmend an Wichtigkeit. Kinder und Jugendliche haben heutzutage<br />

alltäglich mit diesen Medien zu tun.<br />

Laut der Beraterin Frau Abraham, welche in der Verbraucherzentrale Bottrop tätig ist, ist das Medienverhalten<br />

und die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen in ihrer alltäglichen Arbeit sehr<br />

präsent. Oft finden Beratungen statt, die zum Beispiel Probleme durch Urheberrechtsverletzungen<br />

oder versteckte Kostenfallen beim Herunterladen von Apps, Klingeltönen oder Online-Spielen<br />

thematisieren. Es lassen sich keine Auffälligkeiten in Bezug auf Geschlecht, Bildungsstand oder<br />

Migrationshintergund bei den Personengruppen erkennen, welche von solchen Problemen<br />

betroffen sind. Die Zielgruppe, welche beraten werden muss, ist bunt gemischt.<br />

Wichtig ist es für die Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Bottrop, dass Eltern zu solchen Gesprächen<br />

nicht alleine erscheinen, sondern ihre Kinder mitbringen. Dies hat vor allem einen pädagogischen<br />

Hintergrund. Zum einen müssen die Kinder und Jugendlichen für die Zukunft im Umgang mit Medien<br />

sensibilisiert werden, was in einem persönlichen Gespräch, in dem Gefahren und Risiken der<br />

Medienwelt aufgezeigt werden können, besser zu erreichen ist. Zum anderen setzen sich manche<br />

Eltern nicht genug mit dem Medienverhalten ihrer Kinder auseinander, um diese ausreichend selber<br />

beraten zu können. Oft ist ein Grund dafür, dass die Kinder und Jugendlichen „fitter“ im Umgang mit<br />

den neuen Medien sind als ihre Eltern. Somit ist es schwer für diese, hier eine ausreichende Kontrolle<br />

und Aufsicht zu gewährleisten.<br />

Die Verbraucherzentrale Bottrop bietet im Rahmen der Aufklärung über den richtigen Umgang mit<br />

Medien Unterrichtseinheiten für Schulen an. Themen sind hierbei zum Beispiel die Nutzung sozialer<br />

Netzwerke, der Datenschutz, oder das Verbraucherrecht.<br />

Gerade bei Schulbesuchen ist den Mitarbeitern aufgefallen, dass manche Kinder und Jugendliche<br />

immer noch recht „blauäugig“ mit diesen Themen umgehen, sodass hier Aufklärung notwendig ist.<br />

Des Weiteren verweist die Verbraucherzentrale Bottrop bei Beratungen oder Veranstaltungen<br />

durch Broschüren und Flyer auf Informationsportale wie „www.klicksafe.de“ oder „www.checked4you.<br />

de“, wodurch der Verbraucher sich selbständig über Themen wie den richtigen Umgang mit<br />

Medien informieren kann. An der Gestaltung dieser Portale ist die Verbraucherzentrale Bottrop<br />

nicht beteiligt.<br />

OFFERT<br />

SCHÄFER<br />

– 94 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

„Klicksafe“ ist ein gemeinsames <strong>Projekt</strong> der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK)<br />

Rheinland-Pfalz (<strong>Projekt</strong>koordination) und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen<br />

(LfM). Der Ursprung dieses <strong>Projekt</strong>s liegt im „Safer Internet Programm“ der EU, welches die Medienkompetenz<br />

innerhalb der EU fördern soll und mittlerweile in 26 europäischen Ländern umgesetzt<br />

wird. Ziel von „klicksafe“ ist es, Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern, Lehrer, Pädagogen,<br />

Organisationen und Institutionen sowie Unternehmer und Betreiber von Internetseiten über<br />

Problematiken und Risiken des Internets und der neuen Medien im Allgemeinen aufzuklären.<br />

Diese Aufklärung erfolgt einerseits über die Webseite „www.klicksafe.de“, anderseits aber aber auch<br />

durch Broschüren und Flyer, Schulungen für Eltern und Lehrer oder durch Öffentlichkeitsarbeit,<br />

zum Beispiel in Form von TV-Spots oder der Teilnahme an Messen und Veranstaltungen.<br />

„Checked4you“ ist ein Online-Jugendmagazin, welches von der Verbraucherzentrale NRW<br />

erstellt wird. Die Internetseite dient vorrangig dazu, dem Jugendlichen als Konsumenten Tipps,<br />

Anregungen und Informationen zu seinem Konsumverhalten zu geben. Der Jugendliche kann zum<br />

Beispiel etwas über Internet-Abzocke oder die Wahrung der Privatsphäre im sozialen Netzwerk<br />

„Facebook“ lesen, sodass auch hierdurch die Medienkompetenz gefördert wird.<br />

Daneben wirkt die Verbraucherzentrale Bottrop seit Ende 2011 bei der Arbeitsgemeinschaft<br />

„Medien“ mit. Durch verschiedene Aktionen, <strong>Projekt</strong>e und Veranstaltungen soll die Medienkompetenz<br />

der Kinder und Jugendlichen innerhalb Bottrops gefördert werden.<br />

Die Mitwirkung der Verbraucherzentrale entstand durch die Kontaktaufnahme der Leiterin der<br />

Verbraucherzentrale Bottrop, Frau Berger, mit dem <strong>Regionale</strong>n Bildungsbüro. In einem persönlichen<br />

Gespräch stellte sich heraus, dass sich die Arbeit im Bereich Medien mit der der anderen Beteiligten<br />

der Arbeitsgemeinschaft „Medien“ überschneidet, sodass eine Zusammenarbeit sinnvoll erschien.<br />

Die mitwirkenden Institutionen tauschen sich bei regelmäßigen Treffen über die neuesten<br />

Entwicklungen und geplante <strong>Projekt</strong>e aus.<br />

Die Kooperation mit den beteiligten Institutionen gestaltet sich unterschiedlich und vielfältig. Durch<br />

die Schnittmengen in den Arbeitsbereichen können die Institutionen sich gegenseitig ergänzen.<br />

Beispielsweise hat die Verbraucherzentrale Bottrop in der Vergangenheit mit der Volkshochschule<br />

zusammen Vortragsveranstaltungen zu verschiedenen Themen im Bereich Medien angeboten.<br />

Die lebendige Bibliothek veranstaltet jährlich einen sogenannten „Bücherbummel“, bei dem die<br />

Verbraucherzentrale mit einem Informationsstand vertreten ist. Bei bestimmten Themenreihen,<br />

welche ein ausgeprägtes Fachwissen voraussetzen (zum Beispiel die Themenreihe „Dialer“), konnte<br />

sich die Verbraucherzentrale bei der Kriminalprävention der Polizei Unterstützung holen. Mit dem<br />

Verein Jugendhilfe e.V. hat die Verbraucherzentrale Bottrop nur peripher zu tun. Kommt aber zum<br />

Beispiel ein Jugendlicher zu einem Beratungsgespräch, bei dem die Mitarbeiter merken dass er<br />

weitergehende Hilfe oder Unterstützung benötigt, kann dieser an die Jugendhilfe verwiesen werden.<br />

Besonders interessant waren laut Aussage der Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Bottrop die<br />

bereits stattgefundenen Fortbildungsveranstaltungen zur Medienerziehung für Fachkräfte in<br />

Bildungseinrichtungen. Diese konnten durch die Arbeitsgemeinschaft „Medien“ und mit finanzieller<br />

Unterstützung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) organisiert werden.<br />

Beteiligt waren Fachkräfte aus pädagogischen Bereichen und Institutionen, zum Teil aber auch<br />

Schülerinnen und Schüler. Referiert wurde zum Beispiel über die Risiken sozialer Netzwerke.<br />

Diese Fortbildungsveranstaltungen boten den Beteiligten die Möglichkeit, Kontakte zu anderen<br />

Institutionen und Fachleuten zu knüpfen und das eigene Hintergrundwissen zu vertiefen.<br />

– 95 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verbraucherzentrale Bottrop einen wichtigen Beitrag<br />

zur Förderung der Medienkompetenz in Bottrop leistet. Sie steht unter anderem in direktem Kontakt<br />

mit Kindern und Jugendlichen sowie Eltern und Lehrern und hat somit die Möglichkeit, Defizite<br />

aufzudecken und Aufklärung für den richtigen Umgang mit Medien zu leisten.<br />

Durch die Kooperation mit unterschiedlichen Partnern kann die Verbraucherzentrale daneben die<br />

Bandbreite ihrer Aktivitäten erweitern.<br />

(www.verbraucherzentrale.de, www.klicksafe.de, www.checked4you.de, Interview mit Frau Berger/<br />

Frau Abraham der Verbraucherzentrale Bottrop vom 08.05.<strong>2013</strong>)<br />

– 96 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

5.6. Jugendhilfe e.V.<br />

Im Jahr 1972 wurde der Jugendhilfe Bottrop e. V. als freier Träger der Jugendhilfe<br />

gegründet. Seitdem ist der Verein in den vier Hauptbereichen Drogenberatung,<br />

Jugendberatung, Elternberatung und Prävention tätig. Aufgrund dieser Aufgaben<br />

ist der Jugendhilfe Bottrop e.V. in erster Linie nicht der Hauptansprechpartner, wenn es um die<br />

Probleme im Umgang mit Medien geht.<br />

Nach der Aussage von Herrn Jahry, Beschäftigter beim Jugendhilfe Bottrop e.V., werden die Probleme<br />

der Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr, die eine Beratung in Anspruch nehmen, ganzheitlich<br />

betrachtet. Hierzu gehören neben Problemen verursacht durch Drogenkonsum - im Rahmen der<br />

Jugendberatung – auch Probleme bei der Nutzung des Internets wie zum Beispiel Online-Spiele.<br />

Häufig sind es auch besorgte Eltern Bottroper Jugendlicher, die das Beratungsangebot des Vereins in<br />

Anspruch nehmen. So wenden sich aufgebrachte und verunsicherte Eltern, denen gewisse Medien<br />

selbst eher fremd sind, an Herrn Jahry und seine Kolleginnen und Kollegen, wenn sie etwa in der<br />

Presse etwas für sie Beunruhigendes aufgegriffen haben.<br />

Beispielsweise äußern sich Eltern dahingehend, dass ihr Kind immer schlechtere Schulnoten erhält,<br />

seitdem es sich den ganzen Tag nur noch mit seinem Smartphone beschäftigt.<br />

Herr Jahry erklärt, dass er sich auf den Bereich der Prävention fokussiert. So erläutert er beispielgebend<br />

in Elternabenden auch die Funktionen und den Nutzen von Smartphones oder Handys für<br />

die Jugendlichen von heute, ohne ausschließlich auf die Risiken einzugehen.<br />

Die Fachstelle für Prävention des Vereins liefert den Eltern erste Informationen bezüglich der problematisierten<br />

Themen wie „Mediensucht“, „Cybermobbing“ u.ä., verweist dann aber zur weiteren<br />

Informationsbeschaffung und konkreten Hilfesuche gezielt an die dafür vorgesehenen Ansprechpartner.<br />

Auch wurden vom Jugendhilfe Bottrop e.V. Listen mit wichtigen und nützlichen Links rund um<br />

digitale Medien und mit Literatur-Hinweisen zur Mediennutzung erstellt. Diese Listen können bei<br />

Bedarf über den Jugendhilfe Bottrop e. V. angefordert werden.<br />

Ein bedeutendes <strong>Projekt</strong> des Jugendhilfe Bottrop e. V. in Kooperation mit dem Fachbereich Jugend<br />

und Schule der Stadt Bottrop sowie dem Berufskolleg Bottrop, war eine Fachtagung im Juni 2012.<br />

Nach dieser Auftaktveranstaltung bildete sich die Arbeitsgemeinschaft „Medien“.<br />

Unter der Beteiligung von 96 Fachkräften aus verschiedenen pädagogischen Bereichen und 68<br />

Schülern des Berufskollegs Bottrop wurde unter dem Thema „Was fasziniert Euch eigentlich?<br />

Chancen und Herausforderungen von Mediennutzung“ im Rahmen von Gruppenarbeiten und<br />

Rollenspielen eine Ebene geschaffen, auf der sich Jugendliche und Fachkräfte auf Augenhöhe<br />

austauschen konnten.<br />

So haben die Schüler den Fachkräften vorgeführt, erklärt, demonstriert und vielleicht auch ein<br />

Stückchen näher gebracht, was sie in ihrer Freizeit online eigentlich so machen, was sie in Bezug auf<br />

die Nutzung von sozialen Netzwerken und Online-Spielen fasziniert und warum sie „so viel Zeit“ im<br />

Netz verbringen.<br />

DRESCHER<br />

– 97 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Weiterhin konnten bestehende Fragen oder Wissenslücken der Fachkräfte im Diskurs mit den<br />

Schülern erörtert werden. Diese erklärten den Pädagogen beispielsweise den Unterschied zwischen<br />

„posten“ und „liken“ und was es damit auf sich hat. Zudem wurden von Schülern zwei sogenannte<br />

„Spiele-Räume“ eingerichtet, um den Interessierten in Spielsequezen u. a. die Spielabläufe, Welten<br />

und Charaktere des bekannten Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiels World of Warcraft und des<br />

Online-Taktik-Shooter Counter-Strike demonstrieren zu können.<br />

Durch diese Einblicke und Eindrücke wurde eine Basis geschaffen, auf der sich die Fachkräfte, die<br />

häufig Laien im Umgang mit dem Internet und Online-Spielen sind, und die Schüler als Nutzer<br />

austauschen konnten.<br />

Den Fachkräften wurde die Faszination der Jugendlichen am „always online“ zu sein und an den<br />

verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten des Internets verdeutlicht. Aber auch die Jugendlichen<br />

schienen Vorurteile und Skepsis der Fachkräfte gegenüber sozialen Netzwerken und Online-Spielen<br />

durch den paritätischen Austausch etwas besser nachvollziehen zu können.<br />

Häufig waren die Schüler den Fachkräften in Diskussionen fachlich voraus, allerdings war dieses<br />

Resultat im Rahmen der Fachtagung auch so vorgesehen.<br />

Die Fachtagung diente als Auftaktveranstaltung einer ganzen Fortbildungsreihe zur Medienkompetenz<br />

und -nutzung. Aufgrund der außergewöhnlichen Form der Organisation – Nutzer<br />

kamen fast zu einem Drittel selbst zu Wort – wurde ein hoher Zufriedenheitsgrad bei den Beteiligten<br />

erreicht und die Veranstaltung wurde ansonsten insgesamt auch sehr gut angenommen.<br />

Während dieser Tagung wurden auch zwei Referate von Fachkräften zu den Themen „Bedeutung<br />

Sozialer Netzwerke und Online-Spiele für Jugendliche“ und „Virtuell aktiv – Handlungskonzept für<br />

die pädagogische Praxis“ gehalten.<br />

Zum Ende der Fachtagung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, aus einer Vorschlagliste Themen<br />

für die drei geplanten Folgeveranstaltungen auszuwählen.<br />

Das Bildungsbüro Bottrop organisierte daraufhin in den Jahren 2012 und <strong>2013</strong> drei weitere Fachvorträge<br />

unter Beteiligung der Arbeitsgemeinschaft „Medien“.<br />

Allen Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft „Medien“ ist es heute möglich, bei aufkommenden<br />

Problemen rund um das Thema Medien, die Eltern oder den Rat suchenden Jugendlichen an den<br />

zuständigen Ansprechpartner innerhalb der Arbeitsgemeinschaft zu verweisen.<br />

Kontaktdaten:<br />

Jugendhilfe Bottrop e.V. , Fachstelle für Prävention, Jugend- und Drogenberatungsstelle<br />

Anschrift: Osterfelder Straße 88, 46236 Bottrop<br />

E-Mail: Jugendhilfe.Bottrop@t-online.de, Telefon: 02041 29031<br />

Dieser Bericht beruht auf den Informationen aus einem persönlichen Gespräch mit Herrn Jahry, Jugendhilfe<br />

Bottrop e. V., vom 30.04.<strong>2013</strong>, den Informationen aus dem Internetauftritt des Jugendhilfe<br />

Bottrop e. V. (www.jugendhilfe-bottrop-ev.de) und der Kurzdokumentation der Fachtagung „Was<br />

fasziniert Euch eigentlich? Chancen und Herausforderungen von Mediennutzung“ (Druckversion<br />

abgerufen von der Homepage des Jugendhilfe Bottrop e. V. www.jugendhilfe-bottrop-ev.de)<br />

– 98 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

OFFERT<br />

5.7. Medienerziehung an Grundschulen<br />

SCHÄFER<br />

Der folgende Text beruht auf einem Interview mit der Lehrerin Frau Mai und dem Lehrer Herrn<br />

Gritsch von der Konradschule in Bottrop. Diese Grundschule dient als Beispiel für eine mögliche<br />

Medienerziehung schon bei den jüngsten Schülern.<br />

1. Räumlichkeiten<br />

Die Konradschule besitzt einen Computerraum mit zirka 15 Computern. Die PCs hat die Schule vor<br />

kurzem aufgrund einer Elternspende erhalten.<br />

2. Ausstattung<br />

Zurzeit wird überlegt das Medium Tafel durch modernere White-Boards zu ersetzen. Diese Idee stößt<br />

bei den Lehrern auf großes Interesse. Darüber hinaus besitzt die Schule einen tragbaren Beamer, der<br />

sowohl für Lehrerkonferenzen, als auch im Unterricht eingesetzt wird. Zudem ist in der Schule eine<br />

gut ausgestattete Schülerbücherei vorhanden. Die Bücher reichen von klassischer Kinderliteratur<br />

bis zu moderner Literatur wie zum Beispiel „Gregs Tagebuch“. Es gibt für jede Klasse festgelegte<br />

Büchereistunden in der Woche. Diese Stunden werden sehr rege genutzt. Die Unterstützung<br />

durch die Eltern ist sehr groß, denn nur durch die zahlreichen Elternspenden ist die Bücherei so<br />

umfangreich ausgestattet.<br />

– 99 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

3. Angebote<br />

An der Konradschule haben alle Schüler regelmäßig Computerunterricht. Hier lernen die Kinder die<br />

Bedienung des Computers Schritt für Schritt. Wie schalte ich den Computer überhaupt an und wie<br />

komme ich ins Internet? Sind die grundlegenden Fragen erst einmal geklärt, widmen sich die Lehrer<br />

wichtigen Themen wie z.B. dem sicheren Umgang mit Passwörtern oder dem richtigen Erstellen von<br />

Texten mit Hilfe von Word. Die im Computerunterricht erstellten Originaltexte werden häufig auf<br />

der Internethomepage der Schule vorgestellt. Im dritten und vierten Schuljahr ist schließlich die<br />

Internetrecherche ein Hauptaugenmerk. Die Lehrer vermitteln den richtigen Umgang mit Suchmaschinen.<br />

Problematisch ist oft nicht das Finden von Informationen, sondern das richtige Filtern<br />

in Wichtiges und Unwichtiges. Darüber hinaus müssen die Kinder auch dafür sensibilisiert werden,<br />

dass nicht jeder Internetquelle zu 100% vertraut werden darf.<br />

Die Themenschwerpunkte des Computerunterrichts unterscheiden sich jedoch von denen an<br />

weiterführenden Schulen. Social Network Themen werden selten angesprochen. Facebook und Co.<br />

dürfen erst ab 14 Jahren besucht werden. In der Praxis kennen die Kinder diese Seiten zwar schon<br />

sehr gut, seien aber in den seltensten Fällen dort angemeldet. Der wichtige Umgang mit sensiblen<br />

Daten sei meist noch kein Thema in der Grundschule.<br />

Die offene Ganztagsschule der Konradschule führt eine Schülerzeitung. Hier können sich die<br />

Kinder bei Interesse mit eigenen Texten beteiligen. Zudem bietet die offene Ganztagsschule auch<br />

spezielle Computerkurse an. An dieser AG können alle interessierten Schüler teilnehmen. Die<br />

Teilnahme der Schüler an dieser, bemerken die Lehrer auch im regulären Computerunterricht.<br />

Die Kinder seien dann sehr fit und können ihren Mitschüler schon viel beibringen.<br />

Die Schule arbeitet zudem mit den beiden Lernplattformen „Mathepirat“ und „Antolin“. „Mathepirat“<br />

bietet Kindern von der ersten bis zur siebten Klasse die Möglichkeit Rechenaufgaben spielerisch am<br />

PC zu lösen. Für jede richtige Lösung gibt es Punkte, die gesammelt werden können. Das schöne<br />

ist, dass das Programm sowohl in den Unterricht einbezogen werden kann, als auch als Hilfe und<br />

Motivation in der Freizeit dient. Eine Lizenz für die Nutzung kann klassenweise oder auch für eine<br />

ganze Schule erworben werden. Auch Eltern haben die Möglichkeit, die Lernplattform für bis zu<br />

fünf Kinder zu nutzen. Lehrer können auch eigene Aufgaben in das Programm einspeisen (verfügbar<br />

unter www.mathepirat.de).<br />

„Antolin“ motiviert Kinder von der ersten bis zur zehnten Klasse zum Lesen. Auch hier können die<br />

Lizenzen für jede Klasse oder eine ganze Schule bzw. für einen Schulträger erworben werden. In der<br />

Grundschule hält „Antolin“ zum Beispiel verschiedene Quizfragen zu Kinder- und Jugendbüchern<br />

oder zu Lehrwerken bereit. Urkunden, die von den Lehrern ausgedruckt werden können, spornen<br />

die Kinder zusätzlich an. Zudem bietet das Programm für die Lehrer statistische Auswertungen<br />

über die Leseaktivität und Lesefähigkeit ihrer einzelnen Schüler (verfügbar unter www.antolin.de).<br />

Die Unterschiede in der Häufigkeit der Nutzung dieser Programme in der Freizeit ist jedoch sehr<br />

groß. Die Lehrer können von ihren Lehrerseiten aus einsehen, wie oft und welche Aufgaben ihre<br />

Schüler lösen. Während einige Kinder die Lernplattformen außerhalb des Unterrichts nie benutzen,<br />

gibt es andere Kinder die dort mehrmals die Woche ihre Fähigkeiten weiter ausbauen.<br />

– 100 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

4. Aufgaben des Medienbeauftragten<br />

Einen speziellen Medienbeauftragten hat die Konradschule nicht. Alle Lehrer, die auch Computerunterricht<br />

geben, sind fit im Umgang mit Fragen und Problemen. Da das Lehrerkollegium generell<br />

sehr jung ist, ist bereits eine hohe Medienkompetenz vorhanden.<br />

5. Sonstiges<br />

Handys und Smartphones sind in der Schule generell verboten. Die Kinder dürfen das Handy aber<br />

mit zur Schule nehmen, wenn es zur dringenden Kontaktaufnahme mit den Eltern erforderlich ist.<br />

Je höher die Klassenstufe, desto größer ist auch der Anteil der Kinder, die ein Handy oder auch ein<br />

Smartphone besitzen.<br />

Einige besondere Tipps<br />

Die 4. Klässler der Konradschule beschäftigten sich vor kurzem im Politikunterricht mit der<br />

deutschen Hauptstadt und den politischen Organen. Mit Hilfe des Beamers und „Google Street View“<br />

konnten die Kinder einen virtuellen Spaziergang durchs politische Berlin unternehmen. Die Klasse<br />

hat sich zum Beispiel den Bundestag oder auch das Brandenburger Tor angeschaut.<br />

Im Sachunterricht bringen viele Kinder ihre eignen Sach-DVS von zu Hause mit. Fast zu jedem Thema<br />

lässt sich beispielsweise eine „Was ist Was“- DVD finden. Die Klasse schaut sich dann gemeinsam die<br />

Filme an und versucht die wichtigen Informationen herauszufiltern, damit die Fragen, die sich die<br />

Schüler vorher im Unterricht überlegt haben, beantwortet werden können.<br />

Die Schülerbücherei der Konradschule wurde vor kurzem in eine Sternwarte umfunktioniert.<br />

Dies funktionierte mit Hilfe des Beamers und einem Internetprogramm zum Thema „Weltall<br />

und Planeten“. Die Schüler konnten sich dann den Sternenhimmel und verschiedene Planeten<br />

anschauen.<br />

– 101 –<br />

6. MEDIENANGEBOTE ÜBERREGIONALER INSTITUTIONEN<br />

6.1 Medienscouts NRW<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

DIE SITUATION<br />

Cyber Mobbing, Urheberrechtsverletzungen, illegale Film- oder Musikdownloads,<br />

gewaltverherrlichende Videos – so bestimmt sich die gängige Mediennutzung<br />

vieler Jugendlicher heutzutage. Da im Zuge der sich stets weiterentwickelnden Technologie<br />

mittlerweile auch fast jeder Schüler ein eigenes internetfähiges Smartphone und/oder einen frei<br />

zugänglichen PC/Laptop besitzt, greift diese Problematik auch auf die Schulen über.<br />

Medien sind allgegenwärtig, man wächst in der heutigen Zeit ganz selbstverständlich mit ihnen auf.<br />

Dadurch entstehen durch die medialen Angebote aber nicht nur Chancen, sondern auch Risiken.<br />

Diese gilt es zu erkennen und selbstbestimmt, kritisch und kreativ zu nutzen. Dazu benötigt man<br />

Begleitung, Qualifizierung und Medienkompetenz.<br />

SCHÜLER HELFEN SCHÜLERN<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass junge Menschen lieber von Gleichaltrigen lernen und diese<br />

aufgrund des ähnlichen Mediennutzungsverhaltens effektiv aufklären können, da sie sich gut in<br />

die Lage ihrer Mitschüler versetzen können. Dieser Ansatz fällt unter die Peer-Education-Strategien.<br />

Dabei werden speziell geschulte Jugendliche, hier Multiplikatoren genannt, eingesetzt, um eine<br />

bestimmte Gruppe über eine bestimmte Thematik zu informieren.<br />

DIE MEDIENSCOUTS<br />

Die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) hat von April bis Juni 2011 das Pilotprojekt „Medienscouts<br />

NRW“ durchgeführt. Bei diesem <strong>Projekt</strong> wurden in zehn Schulen junge Mediennutzer zu sogenannten<br />

„Medienscouts“ ausgebildet. Die Themenschwerpunkte dabei waren Internet und Sicherheit,<br />

Social Communities, Handy und Computerspiele.<br />

DIE PROJEKTZIELE<br />

Medienscouts sind Experten für digitale Medien. Sie erweitern die eigene Medienkompetenz und<br />

Wissen, Handlungsmöglichkeiten sowie Reflexionsvermögen, um sicher, kreativ, verantwortungsvoll<br />

und selbstbestimmt mit den Medien umgehen zu können.<br />

Ebenso geben sie ihr Wissen weiter, indem sie Informations- und Beratungsangebote für<br />

Mitschülerinnen und Mitschüler (eventuell auch Eltern und Lehrer) entwickeln und durchführen.<br />

Beispielsweise organisieren sie <strong>Projekt</strong>tage, halten Unterrichtsstunden oder gestalten Elternabende<br />

zu Themen wie „Facebook“, „Cyber Mobbing“, „Handy-Nutzung“ oder „Computerspiele“.<br />

Hierbei werden die Schüler in kniffligen Situationen von einem speziell weitergebildeten Lehrerteam<br />

beratend unterstützt. Diesem stehen zudem Experten für Fachfragen zur Seite.<br />

HADICK<br />

– 102 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

DIE THEMEN IM ÜBERBLICK<br />

Da die Aufgaben, die die Medienscouts übernehmen, weit über das technische Verständnis und<br />

Wissen hinausgehen, werden sie auch in Bereichen wie „Soziales Lernen“, Kommunikationstraining<br />

und Entwicklung von Beratungskompetenz ausgebildet. Die Seite der Medienscouts NRW teilt die<br />

unterschiedlichen Themenbereiche wie folgt auf:<br />

Internet und Sicherheit. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich wesentliche Grundlagen<br />

einer sicheren Internet-Nutzung. Dazu gehören Aspekte wie Abzocke im Netz, Anti-Viren-Schutz,<br />

Passwörter, Spam-Mails, Datenschutz, Suchmaschinennutzung u.v.a.<br />

Social Communities. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten am Beispiel Facebook zu Fragen wie:<br />

„Warum sind Social Communities so faszinierend?“ „Was ist das Urheberrecht?“ „Wie funktionieren<br />

Persönlichkeitsrechte?“ – „Warum ist Cyber-Mobbing so schlimm?“ u.v.a.<br />

Handy. Die Schülerinnen und Schüler lernen das (internetfähige) Handy von der kreativen Seite<br />

kennen und erarbeiten sich Grundlagen der Handynutzung Jugendlicher in Deutschland im<br />

Vergleich, die Methoden der Kostenfallen, denken aber auch über eine sinnvolle Nutzung („Muss<br />

ich wirklich ständig erreichbar sein?“) oder die Zukunft von Handys (als mobiler Computer) nach, u.v.a.<br />

Computerspiele. Die Schülerinnen und Schüler lernen über Computerspiele und mit ihnen. So<br />

erarbeiten sie sich die verschiedenen Genres, die Kennzeichnungen des Jugendmedienschutzes<br />

der USK oder denken über problematische Aspekte wie Sucht und Gewaltdarstellungen nach, u.v.a.<br />

Soziales Lernen. Mit „Sozialem Lernen“ ist weniger etwas „Gutes tun“ (ähnlich der täglich guten Tat<br />

der Pfadfinder) gemeint. Vielmehr ist es die Bereitschaft, die eigene Wahrnehmung zu schärfen, um<br />

eigene Vorurteile, Klischees und Illusionen zu hinterfragen und ihnen konsequent zu begegnen. Es<br />

geht also um den Erwerb „sozialer und emotionaler Kompetenz“. Dies sollen die Schülerinnen und<br />

Schüler dieses Kurses können.<br />

Kommunikationstraining. Die Schülerinnen und Schüler üben in einem Training ihre kommunikativen<br />

Fähigkeiten, so in praxisbezogenen Beispielen, Rollenspielen und interaktiven Übungen.<br />

Sie lernen die theoretischen Grundlagen menschlicher Kommunikation, Face-to-Face und medial<br />

vermittelt, kennen und übertragen sie auf ihre Arbeit als Medienscouts.<br />

Beratungskompetenz. Die Schülerinnen und Schüler lernen ein Beratungsangebot (wie E-Mail-<br />

Beratung oder –Gespräch) durchführen und reflektieren zu können. Dabei ist nicht nur die Kenntnis<br />

der eigenen Grenzen wichtig, sondern auch die Fähigkeit, andere (professionelle) Unterstützungsangebote<br />

hinzuziehen.<br />

– 103 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

EIN EINBLICK<br />

Das Josef-Albers-Gymnasium in Bottrop hat in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Medien<br />

sowie der Universität Duisburg Essen das <strong>Projekt</strong> „Medienscouts“ an der Schule eingerichtet. In<br />

dem <strong>Projekt</strong> werden Schüler zu sogenannten Medienscouts ausgebildet, die ihre gewonnenen<br />

Kenntnisse als Informations- und Beratungsangebote für gleichaltrige und jüngere Schüler/innen<br />

bereitstellen können. Zusätzlich werden zwei „Beratungslehrer/innen Medien“ ausgebildet, um die<br />

Medienscouts bei der Etablierung und Nachhaltigkeit des <strong>Projekt</strong>es zu unterstützen.<br />

Die konkrete Vorgehensweise wurde von zwei der Medienscouts und den beiden Beratungslehrern<br />

am Josef-Albers-Gymnasium (JAG) vorgestellt. Dabei wurde beispielsweise eine Klassenstunde<br />

zum Thema „Rechte am Bild“ gehalten. Weiterhin haben die Medienscouts das Schüler-<br />

Internetcafe mitgestaltet und beraten auch einzelne Schüler/innen individuell. Auch ein Elternabend<br />

zu sozialen Netzwerken hat mit ihrer Hilfe stattgefunden. Im Schulprogramm gibt es sowohl<br />

obligatorische als auch fakultative Bestandteile der Beschäftigung mit der Thematik.<br />

Herr Schwark, Medienbeauftragter des Josef-Albert-Gymnasiums in Bottrop, schilderte uns seine<br />

persönlichen Erfahrungen zu dem <strong>Projekt</strong> „Medienscouts“.<br />

Zunächst erklärte Herr Schwark, dass es sich bei dem <strong>Projekt</strong> um ein Peer-<strong>Projekt</strong> handelt, welches er<br />

an Schulen auch für notwendig hält. „Die Medien müssen einen festen Platz haben“, sagte Schwark.<br />

Es gehe darum, Verantwortung zu übernehmen. Medienscouts haben am Josef-Albers-Gymnasium<br />

zum Beispiel einen Elternabend gestaltet, bei dem über oben genannten Thematiken informiert und<br />

diskutiert wurde. Des Weiteren klärt die Polizei Schüler in Klassenstunden auf.<br />

Schwark hält es aber für unabkömmlich, die Schüler, die die Rolle der Medienscouts übernehmen,<br />

im Hintergrund durch Lehrer zu stärken. „Die Schüler trauen unseren Lehrern viel zu“, berichtet<br />

er. Das JAG macht immer wieder die Erfahrung, dass der Klassenlehrer und auch Beratungs- sowie<br />

Sportlehrer die ersten Vertrauenspersonen der Schüler sind. Medienscouts wurden in den meisten<br />

Fällen erst über die Lehrer informiert und aktiviert.<br />

Weiterhin sieht Schwark den Schwerpunkt der Beratungskompetenz im sozialen Aspekt, nicht im<br />

technischen Wissen. Benötigt ein Schüler Hilfe, kommt es auf die Gesprächsführung und auch das<br />

Einfühlungsvermögen gegenüber dem Betroffenen an.<br />

Die Ressourcen für die Beratungsexperten sind jedoch knapp. 4 Lehrkräfte übernehmen diesen Job<br />

derzeit zusätzlich zu ihrer eigentlichen Lehrstelle. Die Stelle des hauptverantwortlichen Medienansprechpartners<br />

konnte noch nicht besetzt werden. Weiterhin gibt es ein Referenzteam von drei<br />

Fachleuten, die auch an anderen Schulen ausbilden.<br />

– 104 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

Seinen Schülern stellt das JAG im möglichen Rahmen 15 Medienscouts, ein Schülercafe und natürlich<br />

eine Beratungs-Sprechstunde zur Seite. Im Zuge des Medienbildungsgedanken wird viel mit<br />

KlickSafe-Materialien gearbeitet, beispielsweise werden entsprechende Videos zu Aufklärungs- und<br />

Informationszwecken in den Unterricht einbezogen. Die Schüler werden darüber aufgeklärt, welche<br />

Informationen in ein Online-Profil wie z.B. auf Facebook gehören und auch soziales Lernen steht auf<br />

dem Programm.<br />

Aber nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer werden in den Themenbereichen der Mediennutzung<br />

geschult. So gibt es unter anderem genaue Vorgaben, wie sich die Lehrer gegenüber ihren<br />

Schülern im Internet zu verhalten haben. Auf Facebook dürfen Lehrkräfte beispielsweise keine Fotos<br />

von Klassenfahrten hochladen oder gar Schüler zu ihrer „Freundesliste“ hinzufügen. Hier gilt es, die<br />

Rollenverteilung klar zu gestalten und eindeutig zu wahren.<br />

Klar ist: je besser die Stimmung an einer Schule ist, desto schlechter können und umso weniger<br />

müssen Medienscouts eingesetzt werden.<br />

(Quellen: www.medienscouts-nrw.de, Interview mit Herrn Schwark)<br />

– 105 –<br />

6.2 Medienpass NRW<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Was ist das Ziel des Medienpasses?<br />

Schülerinnen und Schüler sollen auf die moderne Medienwelt vorbereitet<br />

werden. Da der Umgang mit Medien aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken<br />

ist, sollen auch schon die Jüngsten unserer Gesellschaft auf die Chancen und Risiken von Internet,<br />

Computer und Co. aufmerksam gemacht werden. Zum einen soll der Medienpass dazu dienen, die<br />

Medienkompetenz im Schulalltag weiter auszubauen, zum anderen möchte die Initiative aber auch<br />

zwischen Schulen und außerschulischen Angeboten vermitteln.<br />

Wer ist der Träger des Medienpasses?<br />

Der Medienpass wurde 2010 von der <strong>Landesregierung</strong> Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen.<br />

Getragen wird die Initiative Medienpass von der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa<br />

und Medien, dem Ministerium für Schule und Weiterbildung, dem Ministerium für Familie, Kinder,<br />

Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, der Landesanstalt für Medien Nordrhein-<br />

Westfalen (LfM) und der Medienberatung NRW.<br />

Wie ist der Medienpass entstanden?<br />

Im Sommer 2011 hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit sich innerhalb einer Online-<br />

Konsultation an der Konzeption des Medienpasses zu beteiligen. Sie sollten die Impulsgeber der<br />

ganzen Aktion sein. 1462 Menschen hatten im Zuge dessen eine Umfrage zum Thema „Medienkompetenz“<br />

ausgefüllt. Zudem wurden zahlreiche Kommentare und Vorschläge, auch von<br />

Schülerinnen und Schüler, ausgewertet. Endstanden ist daraus ein dreiteiliges Konzept.<br />

Wie ist der Medienpass aufgebaut?<br />

Der Medienpass besteht aus einem Kompetenzrahmen, einem Lehrplankompass und dem<br />

eigentlichen Medienpass. Der Kompetenzrahmen soll den Lehrern aufzeigen, über welche Fertigkeiten<br />

Kinder in der jeweiligen Altersstufe verfügen sollten. Er gliedert sich in 4 Stufen:<br />

1. Kinder im Elementarbereich, 2. Kinder in der 3./4.Klasse der Grundschulen, 3. Kinder in der 5./6.<br />

Klasse und 4.Jugendliche der Sekundarstufe I (7. bis 9/10.Klasse). Damit diese Kompetenzen auch<br />

entsprechend altersgerecht entwickelt werden können, zeigt der Lehrplankompass den Lehrern auf,<br />

wie der Medienunterricht adäquat gestaltet werden kann. Der Medienpass dokumentiert schließlich<br />

das Wissen und Können der Kinder. Er soll sowohl den Schülern, als auch den Lehrern und Eltern eine<br />

klare und schnelle Übersicht über die erworbenen Fähigkeiten bieten.<br />

Für wen gilt der Medienpass?<br />

Zunächst wurde der Medienpass in den Grundschulen eingeführt. Anfangs fungierten einige<br />

wenige Grundschulen in NRW als „Pilotschulen“. Ab dem Schuljahr 2012/<strong>2013</strong> steht das <strong>Projekt</strong> nun<br />

allen Grundschulen zur Verfügung. Die Teilnahme ist jedoch weiterhin freiwillig.<br />

Zurzeit wird die Initiative auch in den 5. und 6. Klassen der weiterführenden Schulen erprobt.<br />

Die teilnehmenden Pilotschulen testen den Medienpass und die Materialhinweise. Im Schuljahr<br />

<strong>2013</strong>/2014 soll der Medienpass dann auch allen weiterführenden Schulen zur Verfügung stehen<br />

(verfügbar unter www.medienpass.nrw.de).<br />

OFFERT<br />

SCHÄFER<br />

– 106 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

Wie sieht ein Beispiel aus dem Lehrplankompass aus?<br />

Auf der Internetseite www.lehrplankompass.nrw.de finden Lehrer zahlreiche Möglichkeiten das<br />

Thema „Medien“ sinnvoll in ihren Unterricht zu integrieren. Es ist sowohl ein Lehrplankompass für<br />

die Grundschulen, als auch für die 5./6.Klassen vorhanden. Zunächst muss zwischen einem von<br />

den fünf verschiedenen Kompetenzbereichen (Bedienen/Anwenden, Informieren/Recherchieren,<br />

Kommunizieren/Kooperieren, Produzieren/Präsentieren und Analysieren/Reflektieren) gewählt<br />

werden. Fragt sich ein Grundschullehrer beispielsweise bei seiner Unterrichtsvorbereitung wie er<br />

die Kompetenz seiner Schüler im Bereich Produzieren/Präsentieren weiter ausbauen oder vertiefen<br />

kann, muss er nur die gewünschten Felder anklicken. Die Kompetenz wird dann noch in mehrere<br />

Teilkompetenzen untergliedert.<br />

Im gewählten Beispiel sollten die Kinder zum Beispiel in der Lage sein, die unterschiedlichsten<br />

Arten von Präsentationen durchzuführen oder die Vor- und Nachteile von unterschiedlichen<br />

Medienprodukten zu beschreiben. Darüber hinaus gibt es noch weitere Teilkompetenzen. Zu allen<br />

Teilkompetenzen wird auch immer ein Bezug zum Lehrplan hergestellt. Entscheidet der Grundschullehrer<br />

sich nun für eine Teilkompetenz, so hat er die Möglichkeit zwischen verschiedenen Materialen<br />

auszuwählen. Die Materialien des Lehrplankompasses sollen den Lehrern helfen, die Erlernung<br />

oder Vertiefung einer bestimmten Kompetenz in den Unterricht einzubinden (verfügbar unter<br />

www.lehrplankompass.nrw.de).<br />

Wie kann eine interessierte Schule an dem <strong>Projekt</strong> teilnehmen?<br />

Unter www.medienpass.nrw.de haben alle neugierigen Schulen die Möglichkeit sich kostenlos<br />

das Lehrerpaket mit Kompetenzrahmen und die Medienpässe für die Schülerinnen und Schüler zu<br />

bestellen und an der Initiative Medienpass teilzunehmen.<br />

Wie soll das Ziel, die Vernetzung zwischen schulischen und auSSerschulischen<br />

Angeboten zu stärken, erreicht werden?<br />

Die Initiative Medienpass hilft Schulen und Lehrern beim Finden von geeigneten Kooperationspartnern.<br />

Die passende E-Mail Adresse sowie Telefonnummer zur Kontaktaufnahme mit der Medienberatung<br />

NRW sind der Homepage des Medienpasses zu entnehmen. Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Medienberatung NRW helfen dann beim Vermitteln zu außerschulischen Partnern.<br />

Auf der Medienpasshomepage wird zudem auf den „Medienpädagogischen Altas NRW“ verwiesen,<br />

der Kooperationsangebote für die Schulen bereithält. Auch die Träger der Jugendmedienarbeit<br />

werden aufgefordert, sich mit ihren Angeboten und <strong>Projekt</strong>en an die Schulen zu wenden (verfügbar<br />

unter www.medienpass.nrw.de).<br />

Wie sieht die Umsetzung des Medienpasses in Bottrop aus?<br />

Im Augenblick nehmen elf Bottroper Grundschulen an der Initiative Medienpass teil: Albert-<br />

Schweitzer-Schule, Astrid-Lindgren Schule, Gregorschule, Johannesschule, Ludgerusschule,<br />

Matthias-Claudius-Schule, Paul-Gerhardt-Schule, Rheinbabenschule, Richard-Wagner-Schule,<br />

Schule am Stadtgarten, Schule Vonderort. Auf Anfrage erklärten ausnahmslos alle Schulen,<br />

dass das Konzept zunächst einmal langsam an den Schulen anlaufe und dass eine vollständige<br />

Einschätzung des <strong>Projekt</strong>s erst am Ende des Schuljahres <strong>2013</strong>/2014 möglich sein werde.<br />

– 107 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Dann verlassen die heutigen 3.Klässler die Grundschulen. Dies sei dann die erste Jahrgangsstufe, die<br />

das Konzept über die vollen zwei Jahre mitgemacht habe. Das Heinrich-Heine-Gymnasium beteiligt<br />

sich als einzige Bottroper Pilotschule an dem Vorhaben, den Medienpass auch an den weiterführenden<br />

Schulen zu integrieren.<br />

Die folgenden Fragen beantwortete der Medienbeauftragte des Heinrich- Heine Gymnasiums<br />

Herr Lindemann.<br />

1. Wie wurden Sie auf das <strong>Projekt</strong> aufmerksam?<br />

Was war Ihre Motivation an diesem teilzunehmen?<br />

Herr Wuwer vom Bildungsbüro der Stadt Bottrop machte unsere Schule im Dezember letzten Jahres<br />

auf die Aktion der Medienberatung NRW aufmerksam, den Medienpass in einer Pilotphase für die<br />

Jahrgangsstufe 5/6 zu testen.<br />

Die Motivation zur Teilnahme entstand aus der Tatsache heraus, dass das HHG gerade das Medienkonzept<br />

überarbeitete bzw. im Hinblick auf mediale Kompetenzen neu erstellte.<br />

2. Seit wann nimmt Ihre Schule an der „Initiative Medienpass“ teil?<br />

Das Heinrich-Heine-Gymnasium nimmt seit dem 01.02.<strong>2013</strong> als Pilotschule an der „Initiative Medienpass“<br />

teil.<br />

3. Wer ist an Ihrer Schule für die Umsetzung des <strong>Projekt</strong>es zuständig?<br />

(Medienbeauftragter?)<br />

Für die Umsetzung des <strong>Projekt</strong>es sind Herr Lindemann (Medienbeauftragter) und Frau Börger (Beauftragte<br />

für den Medienpass) in Zusammenarbeit mit den einzelnen Fachkonferenzen zuständig.<br />

4. Wie ist die praktische Umsetzung von statten gegangen? (Organisation)<br />

Wie bereits beschrieben, befindet sich das HHG in der Pilotphase, sodass viele Planungen zurzeit<br />

noch laufen. Von Seiten der Medienberatung wurden zum 01.02.<strong>2013</strong> die erwarteten Kompetenzen<br />

und die Medienpässe zur Verfügung gestellt. Danach begann an unserer Schule die Planungsphase,<br />

sodass wir im Mai mit den Schülern mit der Arbeit beginnen konnten. Dabei werden wir ein endgültiges<br />

Konzept zur Arbeit mit dem Medienpass erst bis zu den Sommerferien zusammenstellen können.<br />

5. Waren der Kompetenzrahmen und der Lehrplankompass realistisch<br />

(altersgerecht) und umsetzbar?<br />

In Gesprächen mit den Fachkollegen zeigt sich, dass die Kompetenzen teilweise sehr hoch gegriffen<br />

waren und auch nicht immer mit dem Lehrplan der Jahrgangsstufen 5/6 zu vereinbaren waren.<br />

So werden die verschiedenen journalistischen Darstellungsformen (Nachricht, Kommentar, …) im<br />

Deutschunterricht nicht in den Klassen 5/6 behandelt.<br />

– 108 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

6. Wird das <strong>Projekt</strong> in jede Art von Unterricht integriert oder<br />

gibt es spezielle „Medienstunden“/ „Medienschulungen“?<br />

Die meisten Kompetenzen werden in den regulären Unterricht integriert, sowie es der Medienpass<br />

auch vorsieht. Anders kann auch im Hinblick auf die uns zur Verfügung stehenden Unterrichtsstunden<br />

bzw. die Stundentafel der Schüler nicht verfahren werden.<br />

Lediglich am Anfang des 5. Schuljahres sollen die technischen Grundlagen (vgl. Kompetenzbereich<br />

1) in kurzen Workshops durchgeführt werden. Unsere Schule wird ab dem nächsten Jahr am <strong>Projekt</strong><br />

„Medienscouts“ teilnehmen. Die Medienscouts sollen dann langfristig die Schulung der Schüler in<br />

den Einführungsworkshops übernehmen.<br />

7. Wurde das <strong>Projekt</strong> von allen Beteiligten (Lehrer, Eltern, Schüler) gut angenommen?<br />

Bisher gibt es von Seiten der Kollegen zum größten Teil ein gutes Feedback.<br />

– 109 –<br />

6.3 Informationen und Links<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

NÜTZLICHE NETZWERKE<br />

In der Informationswelt kommt es darauf an, eine immense Wissenschaft zu erfassen und zu<br />

kanalisieren. Die LfM trägt dazu bei, vorhandenes transparent zu machen und Akteure und Institutionen<br />

zu vernetzen.<br />

Medienkompetenzportal NRW<br />

Sowohl für Einsteiger als auch Fortgeschrittene bündelt das Portal Informationen<br />

zum Thema Medienkompetenz in NRW. Neben einer ausführlichen Einführung in<br />

die Thematik finden sich hier Ansprechpartner, Tipps zur <strong>Projekt</strong>finanzierung und zum Netzwerkaufbau,<br />

Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten sowie zahlreiche Sammlungen von Wettbewerben, Links<br />

und mehr. www.medienkompetenzportal-nrw.de<br />

Medienpädagogischer Atlas NRW<br />

Eingebettet in das MKP befindet sich der Medienpädagogische Atlas NRW. Die<br />

umfangreiche Datenbank enthält Informationen zu medienpädagogisch Aktiven<br />

oder interessierten Einrichtungen, <strong>Projekt</strong>en und Netzwerken in NRW. Hier recherchieren interessierte<br />

Besucher schnell und komfortabel Adressen in ihrer Nähe. Auch eine Praktikumsbörse ist<br />

integriert. www.medienkompentenz-atlas-nrw.de<br />

Mekonet<br />

Das Medienkompetenznetzwerk ist eine Themen-Ressource für medienpädagogische<br />

Akteure. Über die ganze Bandbreite der Medienbildung wird hier mittel<br />

Fachtagungen, Handreichungen, und einem Online-Magazin mit aktuellen News und Terminen<br />

beraten und informiert. Der strukturierte und kommentierte Grundbaukasten MK ergänzt das<br />

Angebot. www.mekonet.de<br />

Medienpädagogik<br />

Das Informationssystem Medienpädagogik umfasst gleich fünf Dantebanken, in<br />

den nach Literatur, digitalen Medien und Forschungsprojekten zu Themen wie<br />

Mediendidaktik, Wirkungsforschung, Jugendmedienschutz und vielen weiteren gesucht werden<br />

kann. Mittlerweile sind rund 100.000 annotierte Nachweise enthalten. www.ism-info.de<br />

Digitale Welt<br />

Das 21. Jahrhundert steht ganz im Zeichen von vernetzten und mobilen Medien.<br />

Internet und Handys öffnen völlig neue Möglichkeiten der Kommunikation. Doch<br />

die Vielfalt birgt auch Risiken. Die Angebote der LfM informieren und unterstützen.<br />

klicksafe<br />

Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz: Ob Chatten, Abzocke,<br />

Mobbing oder Computerspiele, im Mittelpunkt des <strong>Projekt</strong>s stehen neben Risiken<br />

auch die Chancen einer kompetenten Nutzung des Internets.<br />

MAROSKI<br />

– 110 –


I N S T I T U T I O N E N<br />

Das Portal richtet sich mit aktuellen Informationen zu Sicherheits- und Verbraucherthemen, vor<br />

allem an Eltern und Pädagogen. Kostenlose Informationsmaterialien und Fortbildungen werden<br />

bereitgestellt. Mittels Veranstaltungen und dem jährlichem Aktionstag „Safer Internet Day“ will die<br />

Initiative eine breite Öffentlichkeit für das Thema „Internetsicherheit“ sensibilisieren. Klick Safe ist<br />

ein <strong>Projekt</strong> im Safer Internet Programm der Europäischen Union und pflegt Netzwerkaktivitäten in<br />

ganz Deutschland und Europa. www.klicksafe.de<br />

Internet-ACB<br />

Das werbefreie Internetangebot unterstützt vor allem Kinder von fünf bis zwölf Jahren,<br />

Eltern und Pädagogen bei den ersten Schritten im Netz. Nach dem Motto „Wissen wie´s<br />

geht, zeigen wie´s geht!“ vermitteln vertonte Lernmodule Grundlagen zu Themen wie „Suchmaschinen“,<br />

„sicher Surfen“, „soziale Netzwerke“, „Viren & Co“. Sein Wissen im Surfschein testen, im Web-<br />

Baukasten kreativ werden oder üben, wie mal zielgerichtet nach Informationen sucht – das Internet<br />

ABC zeigt, wie´s geht. Erwachsene finden ein eigenes Portal mit Empfehlungen zum Beispiel zum<br />

Thema „Jungendschutz im Internet“, zu Computerspielen und Lernprogrammen sowie Tipps und<br />

fachgerecht aufbereitete Materialen für die Vermittlung von Internetkompetenz im Unterricht der<br />

zweiten bis sechsten Klassen. www.internet-abc.de<br />

handysektor<br />

Handys sind längst mehr als nur Telefone. Sie sind Unterhaltungs- und Kommunikationsgeräte<br />

mit fast allem Möglichkeiten, die ein Internetfähiger Computer auch<br />

hat. Dadurch bieten sie Angriffsfläche: Kostenfallen, Jugendgefährdende Inhalte oder Datenschutz<br />

sind häufige Problemfelder. Die Internetseite des <strong>Projekt</strong>s handysektor stellt praktische und aktuelle<br />

Infos zur sicheren Nutzung von Handys bereit – angepasst an die Bedürfnisse von Jugendlichen<br />

ebenso wie von Erwachsenen. www.handysektor.de<br />

Informierte Eltern<br />

Immer mehr Medienangebote gibt es speziell für Kinder und Jugendliche. Die Orientierung in<br />

Fernsehen und Internet ist oft schwierig. Auch der richtige Umgang mit den Medien will gelernt<br />

sein. Zahlreiche Angebote unterstützen die Eltern dabei, ihre Kinder zu fördern.<br />

Initiative Eltern + Medien<br />

Tipps und Hintergrundinformationen zur Medienerziehung von Kindern erhalten<br />

Eltern durch die Initiative Eltern + Medien. Die Initiative unterstützt Kindergärten,<br />

Grundschule und weiterführende Schulen bei der Organisation und Durchführung von Elternabenden<br />

zu Medienthemen. Dafür vermittelt und finanziert sie von der LfM eigens qualifizierte<br />

Referenten und stellt Informationsmaterialien bereit. www.elternundmedien.de<br />

AUDITORIX Hörbuchsiegel<br />

Das Auditorix Hörbuchsiegel kennzeichnet herausragende Qualität im Bereich von Kinderhörbüchern.<br />

Es dient Kindern und Eltern als Orientierungshilfe in einem stetig wachsenden<br />

Markt für Hörbücher. So können Kinder gute Hörbücher und Hörspiele kennenlernen und<br />

werden für Qualität von gesprochenen Texten sensibilisiert. www.hoerbuchsiegel.de<br />

– 111 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Flimmo<br />

Der Flimmo ist die TV-Programmberatung für Eltern und Erziehende. In einem dreimal<br />

jährlich erscheinenden Heft und auf der Internetseite werden Fernsehsendungen<br />

und Filme aus Kindersicht betrachtet und beschrieben. Eingeteilt in die Rubriken „Kinder finden´s<br />

prima“, „Mit Eckenund Kanten“ und „Nicht für Kinder“ spricht Flimmo Empfehlungen für drei Altersgruppen<br />

von Kindern zwischen 3 und 13 Jahren aus. www.flimmo.de<br />

Informationen für LehrerInnen<br />

„erlebe it“<br />

Ziele der Nachwuchsinitiative der ITK-Wirtschaft „erlebe it“ sind, Jugendliche über<br />

die beruflichen Möglichkeiten in der ITK-Branche zu informieren sowie im verantwortungsbewussten<br />

Umgang mit dem Internet oder den sozialen Online- Netzwerken zu schulen.<br />

Ein gewissenhafter Umgang mit diesen Medien ist mittlerweile eine notwendige Kernkompetenz.<br />

Untersuchungen der EU zeigen, dass in 2015 voraussichtlich 90 % aller Job IT-Grundkenntnisse<br />

erfordern werden. Durch die Angebote von „erlebe it“ erarbeiten sich SchülerInnnen im Unterricht<br />

ein breites IT-Wissen, Lehrende erhalten Unterstützung für ihren Fachunterricht, Eltern können sich<br />

über das Verhalten im Internet ihrer Kinder informieren. Erfahrene IT-Fach- und Führungskräfte,<br />

sogenannte IT-Scouts, stellen sich ehrenamtlich für diese Angebote gerne zur Verfügung. Die<br />

Kontraktaufnahme erfolgt über die Geschäftsstelle von „erlebe it“. „erlebe it“ ist eine Initiative<br />

des BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft, Telekomunikation und neue Medien e.V.<br />

www.erlebe-it.de<br />

Nethex. für die Bildungsarbeit<br />

Informationsveranstaltungen, Fortbildungen, Workshops und Trainings unter dem Motto<br />

„Gefahren erkennen und kreative Möglichkeiten fördern“ werden zu dem Thema „Kinderwelten<br />

– Medienwelten“ angeboten. Veranstaltungen wie zum Beispiel:<br />

• Internet für Kid? – Aber sicher!<br />

• Facebook, YouTube & Co. Sicher nutzen<br />

• Entdeckungsreise Internet – Gemeinsam geht es besser<br />

Können als Altersgemäße Workshops für Kinder aber auch als Fortbildungen für Erziehende und<br />

lehrende durchgeführt werden. www.nethex.de<br />

– 112 –


S C H L U S S W O R T<br />

– 113 –<br />

7. DISKUSSION UND FAZIT<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Wie man in dieser <strong>Projekt</strong>arbeit erkennen kann, gehören Begrifflichkeiten wie „Posten“, „Twittern“<br />

und „Liken“ heutzutage zum täglichen Umgangston vieler junger Menschen. Mit der durchgeführten<br />

Befragung von etwa 80 Prozent aller Bottroper Achtklässler haben wir ein umfassendes Bild über<br />

ihre medialen Gewohnheiten als auch über ihre tatsächliche Medienausstattung erhalten. Weiterhin<br />

wurden die Glaubwürdigkeit und die Bedeutsamkeit der verschiedenen Medien näher betrachtet.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Bottroper Haushalte zu 96,3 Prozent mit einem<br />

Computer oder Laptop ausgestattet sind und 95,6 Prozent über einen Internetanschluss verfügen.<br />

Damit liegt man in Bottrop nahe am bundesweiten Wert in Höhe von 100 Prozent in Bezug auf die<br />

Ausstattung mit Computern bzw. einem Laptop und bei 98 Prozent bei der Verfügbarkeit von Internetzugängen.<br />

Von den befragten Bottroper Achtklässlern besitzen bereits 78,6 Prozent einen eigenen<br />

PC oder Laptop und 74,6 Prozent davon haben die Möglichkeit, auf das Internet zuzugreifen.<br />

Durchschnittlich werden Medien etwa drei Stunden am Tag von den befragten Bottroper Jugendlichen<br />

genutzt.<br />

In Bezug auf die vielfältige und flexible Mediennutzung decken sich die Erkenntnisse der hiesigen<br />

Befragung mit denen der Jim-Studie 2012. Zweifelsfrei ist besonders auch der Umgang mit den „neuen<br />

Medien“ ein fester Bestandteil im Alltag der Jugendlichen. Sowohl der Gebrauch des Smartphones<br />

an sich als auch die damit mögliche Internetnutzung gehören zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen.<br />

Zum Beispiel gehen 82,8 Prozent der Achtklässler aus Bottrop mit ihrem Gerät ins<br />

Internet. Am Wenigsten verzichten würden die befragten Jugendlichen auf ihr Smartphone, dann<br />

auf ihr Handy und danach auf das Internet.<br />

Auf die Frage nach der Glaubwürdigkeit verschiedener Medien bei widersprüchlicher Berichterstattung<br />

vertrauen 38,8 Prozent der Bottroper Achtklässler auf die Berichte im Fernsehen, wobei die<br />

Jugendlichen bundesweit mit 48,8 Prozent eher die Informationen der Tageszeitung für verlässlich<br />

halten.<br />

Die an der Umfrage beteiligten weiterführenden Bottroper Schulen engagieren sich allesamt in den<br />

Bereichen Mediennutzung und Medienkompetenz. Nicht nur im Rahmen des Unterrichts werden<br />

hier die vorgeschriebenen Inhalte im Umgang mit den Medien gelehrt, sondern es werden darüber<br />

hinaus auch Arbeitsgemeinschaften gebildet oder <strong>Projekt</strong>tage zu zahlreichen medialen Themen<br />

angeboten. Beispielsweise gehören Aufklärungen über die „Social Networks“ wie Facebook und die<br />

damit verbundenen Probleme in Bezug auf Urheberrechtsverletzungen, Datenschutz und Sicherheit<br />

von Passwörtern häufig zum Bestandteil der angebotenen Veranstaltungen. Auch die Polizei wird<br />

nach Bedarf in Schulen eingeladen, um dort über Online-Kriminalität wie „Cyber-Mobbing“ aufzuklären.<br />

Mehr als vier Fünftel der Bottroper Achtklässler bestätigen, dass sie in der Schule bereits mit den<br />

Themen Internet, Handy, Online Communities oder Datenschutz konfrontiert wurden.<br />

DRESCHER<br />

– 114 –


S C H L U S S W O R T<br />

Peer-Education Programme, zum Beispiel seitens der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) werden<br />

stetig weiter ausgebaut. Besonders das <strong>Projekt</strong> der Medien Scouts NRW, an dem sich bereits eine<br />

Bottroper Schule beteiligt hat, soll nun nach der Pilotphase an zahlreichen Schulen etabliert werden.<br />

Wie bereits den einzelnen Berichten dieser <strong>Projekt</strong>arbeit zu entnehmen ist, stehen bereits auch bei<br />

außerschulischen Einrichtungen Angebote zur Förderung der Medienkompetenz auf der Agenda.<br />

Allerdings konnte bei den befragten Einrichtungen wiederholt festgestellt werden, dass das<br />

bestehende Angebot in der Bevölkerung jedoch nicht sehr bekannt ist. Daher soll diese <strong>Projekt</strong>arbeit<br />

neben der Betrachtung des Medienverhaltens der Bottroper Jugendlichen auch einen<br />

Überblick über die vorhandenen und sehr vielfältigen Angebote von ausgewählten Bottroper<br />

Institutionen geben<br />

– 115 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

ANHANG<br />

– 116 –


E R K L A E R U N G<br />

– 117 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

8. ANHANG<br />

8.1 Schlusserklärung<br />

Erklärung<br />

Ich versichere, dass ich die vorstehende Arbeit eigenständig und ohne<br />

fremde Hilfe angefertigt und mich anderer als der in der Arbeit<br />

angegebenen Hilfsmittel nicht bedient habe. Alle Stellen, die<br />

sinngemäß oder wörtlich aus Veröffentlichungen übernommen wurden, sind<br />

als solche kenntlich gemacht.<br />

Die Arbeit wurde bisher weder in Teilen noch insgesamt einer anderen<br />

Prüfungsbehörde vorgelegt und auch nicht veröffentlicht.<br />

Name, Vorname: _______________________________________________________<br />

Ort/ Datum: __________________________________________________________<br />

Unterschrift: ________________________________________________________<br />

– 118 –


Z E I T P L A N<br />

8.2 Zeitplan<br />

April Mai Juni<br />

8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Organistaion des <strong>Projekt</strong>es, Fertigstellung des Fragebogens und der Interview-Leitfäden,<br />

Terminvereinbarungen mit den Schulen und Institutionen<br />

Druck der Fragebögen<br />

Verteilung der Fragebögen<br />

Interviews mit den Schulen und Institutionen<br />

Fragebögen abholen<br />

Verschriftlichung der Interviews<br />

Umgang mit dem Programm SPSS "erlernt"<br />

Auswertung der Fragebögen<br />

Feingliederung erstellt und Herrn Gourmelon sowie Herrn Wuwer vorgelegt, anschließend bearbeitet<br />

Verschriftlichung der Ergebnisse der Umfrage<br />

<strong>Projekt</strong>arbeit schreiben, Layout der <strong>Projekt</strong>arbeit<br />

Korrekturlesen und Änderungen der <strong>Projekt</strong>arbeit<br />

Vorbereitung Präsentation<br />

interne Präsentation<br />

Druck der Präsentation<br />

– 119 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

HELLER<br />

– 120 –


F R A G E B O G E N<br />

MEDIENNUTZUNG UND MEDIENKOMPETENZ VON JUGENDLICHEN<br />

Im Rahmen der <strong>Projekt</strong>phase an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen<br />

führen wir eine Befragung zum Thema „Medienkompetenzen und Mediennutzung von Jugendlichen<br />

in Bottrop“ durch. Diese Befragung wird vom Bildungsbüro der Stadtverwaltung Bottrop unterstützt.<br />

Die Teilnahme an der Befragung erfolgt auf freiwilliger Basis. Alle Angaben von euch werden vertraulich<br />

behandelt. Zudem wird der Fragebogen in anonymisierter Form ausgewertet.<br />

Geburtsjahr:<br />

Geschlecht: weiblich männlich<br />

Schulform: Förderschule Hauptschule<br />

Gesamtschule<br />

Realschule<br />

1. MEDIENAUSSTATTUNG<br />

Computer/Laptop<br />

Internetzugang<br />

Tablet-PC/iPad<br />

Handy<br />

Smartphone/iphone<br />

Fernseher<br />

DVD-/Blu-ray Player<br />

DVD-Rekorder<br />

Radio<br />

MP3-Player/iPod<br />

Digitalkamera<br />

feste Spielkonsole<br />

tragbare Spielkonsole<br />

E-Book Reader<br />

Gymnasium<br />

Welche Geräte hat deine Familie<br />

im Haushalt? (Mehrfachnennung)<br />

Welche Geräte besitzt du?<br />

(Mehrfachnennung)<br />

1<br />

– 121 –<br />

2. MEDIENBESCHÄFTIGUNG IN DER FREIZEIT<br />

Mit welchen Medien beschäftigst du dich in deiner Freizeit? (Mehrfachnennung)<br />

Internet<br />

Fernsehen<br />

Handy<br />

MP3<br />

Radio<br />

Musik-CDs/Kassetten<br />

Bücher<br />

Digitale Fotos machen<br />

Computer-/Konsolenspiele (offline)<br />

Computer (offline)<br />

DVD /Video<br />

Zeitschrift/Magazine online offline<br />

Tageszeitung online offline<br />

Hörspielkassetten/-CDs<br />

Digitale Filme/Videos machen<br />

E-Books lesen<br />

Kino<br />

Computer/Laptop<br />

Internetzugang<br />

Tablet-PC/iPad<br />

Handy<br />

Smartphone/iPhone<br />

Fernseher<br />

DVD-/Blu-ray Player<br />

DVD-Rekorder<br />

Radio<br />

MP3-Player/iPod<br />

Digitalkamera<br />

feste Spielkonsole<br />

tragbare Spielkonsole<br />

E-Book Reader<br />

täglich<br />

mehrmals pro<br />

Woche<br />

seltener<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

nie<br />

2<br />

– 122 –


F R A G E B O G E N<br />

Auf welches der vorher genannten Medien kannst du nicht verzichten? <br />

3. GLAUBWÜRDIGKEIT DER MEDIEN <br />

Stell dir vor, du wirst im Radio, im Fernsehen, in Tageszeitungen oder im Internet über ein <br />

und dasselbe Ereignis informiert, die Berichte widersprechen sich aber bzw. sind voneinander <br />

verschieden. <br />

Tageszeitung <br />

Fernsehen <br />

Internet <br />

Radio <br />

4. INTERNET <br />

Wem würdest du am ehesten glauben? (eine Nennung) <br />

Worüber nutzt du das Internet? (Mehrfachnennung) <br />

Computer/Laptop <br />

Handy/Smartphone <br />

Tablet-­‐PC/iPad <br />

Spielkonsole <br />

Fernseher <br />

MP3-­‐Player/iPod <br />

Wofür nutzt du das Internet? <br />

Kommunikation (Facebook, E-­‐Mails, chatten …) <br />

Informationssuche (Suchmaschinen, Wikipedia, <br />

Nachrichtenportale …) <br />

Unterhaltung (Musik, Videos, TV-­‐Sendungen, Radio…) <br />

Spiele <br />

Hast du folgende Daten bei Facebook hinterlegt: <br />

deinen richtigen Namen? ja nein <br />

deine Adresse ja nein <br />

dein Geburtsdatum (Geburtstag und Geburtsjahr)? ja nein <br />

Fotos von dir und deinen Freunden? ja nein <br />

Videos von dir und deinen Freunden? ja nein <br />

Standorte (Wo bist du gerade)? ja nein <br />

3<br />

– 123 –<br />

5. MEDIENKOMPETENZ<br />

Wurden im Unterricht Themen wie Internet,<br />

Handy, Online Communities oder Datenschutz<br />

schon einmal durchgenommen?<br />

wenn ja:<br />

In welchen Fächern?<br />

ja<br />

nein<br />

Ich verstehe die Themen besser<br />

Ich habe etwas neues gelernt<br />

Ich habe bei der Nutzung etwas geändert<br />

Was hast du schon mal gemacht? (Mehrfachnennung)<br />

Zusatzgeräte installiert z. B. Drucker<br />

Software aus dem Internet heruntergeladen<br />

verschiedene Websites verglichen, um herauszufinden<br />

ob eine Information stimmt<br />

Nachrichten von bestimmten Leuten blockiert,<br />

z. B. E-Mails<br />

Cookies gelöscht<br />

Arbeitsspeicher erweitert<br />

Netzwerkkomponenten installiert<br />

Festplatte partitioniert<br />

Wie viel Zeit verbringst du täglich mit der Nutzung von Medien?<br />

0 - 1 Stunde<br />

1 - 2 Stunden<br />

2 - 3 Stunden<br />

3 - 4 Stunden<br />

4 - 5 Stunden<br />

mehr als 5 Stunden<br />

Nutzt du kostenpflichtige Apps auf<br />

deinem Smartphone/Tablet-PC?<br />

ja<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

nein<br />

4<br />

– 124 –


V E R Z E C H N I S<br />

8.4 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Soziodemografie unserer Studie<br />

Abbildung 2: Tatsächliche Soziodemografie<br />

Abbildung 3: Geräteausstattung im Haushalt<br />

Abbildung 4: Gerätebesitz Jugendlicher<br />

Abbildung 5: Benutzung von Digital- und Printmedien der Bottroper Achtklässler<br />

Abbildung 6: Benutzung von Digital- und Printmedien, Unterscheidung nach dem Geschlecht<br />

Abbildung 7: Mediennutzung in der Freizeit (Gesamt)<br />

Abbildung 8: Mediennutzung in der Freizeit (Jungen)<br />

Abbildung 9: Mediennutzung in der Freizeit (Mädchen)<br />

Abbildung 10 : Auf welche Medien kannst du nicht verzichten?<br />

Abbildung 11: Mediennutzung der Bottroper Gymnasiasten in der Freizeit<br />

Abbildung 12: Mediennutzung der Bottroper Gesamtschüler in der Freizeit<br />

Abbildung 13: Mediennutzung der Bottroper Realschüler in der Freizeit<br />

Abbildung 14: Mediennutzung der Bottroper Hauptschüler in der Freizeit<br />

Abbildung 15: Mediennutzung der Bottroper Förderschüler in der Freizeit<br />

Abbildung 16: Mediennutzung der Bottroper Schüler, signifikante Nutzungsunterschiede<br />

Abbildung 17: Glaubwürdigkeit Medien<br />

Abbildung 18: Glaubwürdigkeit Medien (Schulformvergleich)<br />

Abbildung 19: Wofür nutzt du das Internet?<br />

Abbildung 20: Internetnutzung Kommunikation<br />

Abbildung 21: Internetnutzung Unterhaltung<br />

Abbildung 22: Internetnutzung Informationssuche<br />

Abbildung 23: Internetnutzung Spiele<br />

Abbildung 24: Nutzung kostenpflichtiger Apps (Geschlechtervergleich)<br />

Abbildung 25: Nutzung kostenpflichtiger Apps (Schulformvergleich)<br />

Abbildung 26: Zugangsformen Internet<br />

Abbildung 27: Medienkompetenzvermittlung<br />

Abbildung 28: Verteilung Fachbereiche<br />

Abbildung 29: Facebook Nutzung<br />

Abbildung 30: Technische Kompetenz<br />

Abbildung 31: Tägliche Nutzungszeit von Medien (geschlechterbezogen)<br />

Abbildung 32: Tägliche Nutzungszeit (Schulformvergleich)<br />

Abbildung 33: Sozioökonomischer Status<br />

– 125 –<br />

Abb.<br />

AG<br />

bzw.<br />

c.a.<br />

EU<br />

etc.<br />

e.V.<br />

ff.<br />

JIM<br />

NRW<br />

SPSS<br />

u.a.<br />

usw.<br />

u.v.m.<br />

WLAN<br />

z.B.<br />

8.5 Abkürzungsverzeichnis<br />

Abbildung<br />

Abeitsgemeinschaft/Arbeitsgruppe<br />

beziehungsweise<br />

circa<br />

Europäische Union<br />

et cetera<br />

eingetragener Verein<br />

fortfolgende<br />

Langzeitstudie „Jugend, Information, (Multi-)Media“<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Statistical Package of Social Sciences<br />

unter anderem<br />

und so weiter<br />

und vieles mehr<br />

Wireless Local Area Network<br />

zum Beispiel<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

– 126 –


L I T E R A T U R<br />

8.6 Literaturverzeichnis<br />

Bücher<br />

Bellenberg, G. (2012). Schulformwechsel in Deutschland. Durchlässigkeit und Selektion in den 16<br />

Schulsystemen der Bundesländer innerhalb der Sekundarstufe I. Gütersloh: Bertelsmann-Stiftung<br />

Buttler, G., Fickel, N. (2002), Statistik mit Stichproben, Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH<br />

Feierabend, S., Karg, U. & Rathgeb, T. (2012). JIM 2012. Jugend, Information, (Multi-) Media.<br />

Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland.<br />

Stuttgart: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (LFK, LMK)<br />

Gourmelon, A. & Mroß, M. & Seidel, S. (2011). Management im öffentlichen Sektor. Organisationen<br />

steuern – Strukturen schaffen – Prozesse gestalten. (1.Auflage), 9.Kapitel. Rehm Verlag, Heidelberg<br />

Hippmann, H.-D. (2003), Statistik – Lehrbuch für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler,<br />

3. Auflage, Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag<br />

Nold, D. (2010). Sozioökonomischer Status von Schülerinnen und Schülern 2008.<br />

Ergebnisse des Mikrozensus. Wiesbaden: Statistisches Bundesam<br />

Stadt Bottrop. (2012). Schulentwicklungsbericht. 2008/2009 bis 2012/<strong>2013</strong>.<br />

Bottrop: Fachbereich Jugend und Schule der Stadt Bottrop<br />

Elektronische Medien<br />

http://www.antolin.de/all/howto.jsp,<br />

abgerufen am 18.05.<strong>2013</strong> von www.antolin.de<br />

http://www.checked4you.de/ueberuns,<br />

abgerufen am 22.05.<strong>2013</strong> von www.checked4you.de<br />

http://www.itwissen.info/definition/lexikon/cookie.html,<br />

abgerufen am 04.06.<strong>2013</strong> von www.itwissen.info<br />

http://www.itwissen.info/definition/lexikon/netzwerkmanagement-system,<br />

abgerufen am 04.06.<strong>2013</strong> von www.itwissen.info<br />

http://www.jugendhilfe-bottrop.ev.de/mediapool/133/1335444/data/Kurzdokumentation_der_<br />

Fachtagung_vom_25.06.2012.pdf, abgerufen am 21.05.<strong>2013</strong> von http://www.jugendhilfe-bottrop-ev.de/<br />

http://www.klicksafe.de/ueber-klicksafe/die-initiative/projektinfo/was-bietet-klicksafe/,<br />

abgerufen am 22.05.<strong>2013</strong> von www.klicksafe.de<br />

http://www.klicksafe.de/ueber-klicksafe/die-initiative/projektinfo/was-macht-klicksafe/,<br />

abgerufen am 22.05.<strong>2013</strong> von www.klicksafe.de<br />

– 127 –<br />

http://www.klicksafe.de/ueber-klicksafe/die-initiative/projektinfo/wer-ist-klicksafe/,<br />

abgerufen am 22.05.<strong>2013</strong> von www.klicksafe.de<br />

http://www.lehrplankompass.nrw.de/,<br />

abgerufen am 07.05.<strong>2013</strong> von www.lehrplankompass.nrw.de<br />

http://www.lehrplankompass.nrw.de/grundschule/,<br />

abgerufen am 07.05.<strong>2013</strong> von www.lehrplankompass.nrw.de<br />

http://www.lehrplankompass.nrw.de/grundschule/produzieren_praesentieren-gs.htm,<br />

abgerufen am 07.05.<strong>2013</strong> von www.lehrplankompass.nrw.de<br />

http://www.lfm-nrw.de/publikationen,<br />

abgerufen am 20.05.<strong>2013</strong> von www.lfm-nrw.de<br />

http://www.mathepirat.de/kosten.php,<br />

abgerufen am 18.05.<strong>2013</strong> von www.mathepirat.de<br />

http://www.mathepirat.de/mathepirat.php,<br />

abgerufen am 18.05.<strong>2013</strong> von www.mathepirat.de<br />

http://www.mathepirat.de/start.php,<br />

abgerufen am 18.05.<strong>2013</strong> von www.mathepirat.de<br />

http://medienkompetenz-blog.de/medienbildung/dieter-baacke/,<br />

abgerufen am 06.06.<strong>2013</strong> von http://medienkompetenz-blog.de<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

http://www.medienkompetenzportal-nrw.de/medienkompetenz/begriffsbestimmung.html,<br />

abgerufen am 06.06.<strong>2013</strong> von http://www.medienkompetenzportal-nrw.de<br />

http://www.medienpass.nrw.de/?q=de/content/5-6-klasse,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienpass.nrw.de<br />

http://www.medienpass.nrw.de/?q=de/content/initiative,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienpass.nrw.de<br />

http://www.medienpass.nrw.de/?q=de/formular/bestellformular-fuer-grundschulen,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienpass.nrw.de<br />

http://www.medienpass.nrw.de/?q=de/inhalt/beteiligte-grundschulen,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienpass.nrw.de<br />

http://www.medienpass.nrw.de/?q=de/inhalt/kompetenzrahmen,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienpass.nrw.de<br />

– 128 –


L I T E R A T U R<br />

http://www.medienpass.nrw.de/?q=de/inhalt/unterrichtsmaterial-grundschule,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienpass.nrw.de<br />

http://www.medienpass.nrw.de/?q=de/node/10,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienpass.nrw.de<br />

http://www.medienscouts-nrw.de/index.php?q=die%20ausbildung,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienscouts-nrw.de<br />

http://www.medienscouts-nrw.de/index.php?q=node/187,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienscouts-nrw.de<br />

http://www.medienscouts-nrw.de/index.php?q=node/209,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienscouts-nrw.de<br />

http://www.medienscouts-nrw.de/index.php?q=warum_medienscouts,<br />

abgerufen am 15.05.<strong>2013</strong> von www.medienscouts-nrw.de<br />

http://www.mpfs.de/?id=527,<br />

abgerufen am 16.05.<strong>2013</strong> von www.mpfs.de<br />

http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf12/JIM2012_Endversion.pdf,<br />

abgerufen am 23.05.<strong>2013</strong> von www.mpfs.de<br />

http://www.mpfs.de/index.php?id=276,<br />

abgerufen am 11.05.<strong>2013</strong> von www.mpfs.de<br />

http://www.mpfs.de/index.php?id=3,<br />

abgerufen am 11.05.<strong>2013</strong> von www.mpfs.de<br />

http://www.mpfs.de/index.php?id=501,<br />

abgerufen am 11.05.<strong>2013</strong> von www.mpfs.de<br />

http://www.mpfs.de/index.php?id=527,<br />

abgerufen am 11.05.<strong>2013</strong> von www.mpfs.de<br />

http://www.regionale.bildungsnetzwerke.nrw.de/rbn/frontend/Handlungsfelder/index.aspx?<br />

PageNr=1&TNr=35, abgerufen am 27.05.<strong>2013</strong> von http://www.regionale.bildungsnetzwerke.nrw.de<br />

http://www.ventzke-media.de/webdesign-lexikon/download.html,<br />

abgerufen am 04.06.<strong>2013</strong> von www.ventzke-media.de<br />

http://www.vz-nrw.de/home,<br />

abgerufen am 22.05.<strong>2013</strong> von www.verbraucherzentrale.de<br />

– 129 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Besprechungen<br />

Gespräch mit Herrn Behrendt,Björn, Medienbeauftragter, Frau Flis, Referendarin und Frau Weske,<br />

Lehrerin der Sozialwissenschaften der August-Everding-Realschule am 26.04.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Frau Berger und Frau Abraham (Verbraucherzentrale Bottrop) am 08.05.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Breitzke (Hauptschule Welheim in Bottrop) am 26.04.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Dieckmann und Frau Krüger (Lebendige Bibliothek Bottrop) am 15.05.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Dorow, Uwe (VHS Bottrop) am 21.05.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Henkel (Konrektor der Marie-Curie-Realschule Bottrop) am 30.04.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Jahry, Joachim (Jugendhilfe Bottrop e. V.) am 30.04.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Kolkowski (Janusz-Korczak Gesamtschule in Bottrop) am 12.05.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Lauderbach und Herrn Klapp (Vestisches Gymnasium Bottrop-Kirchhellen)<br />

am 22.04.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Lindemann, Christian (Medienbeauftragter am Heinrich-Heine-Gymnasium)<br />

am 02.05.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Frau Mai und Herr Gritsch (Lehrer an der Konradschule in Bottrop) am 14.05.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Schwark, M. (Medienbeauftragter am Josef-Albers-Gymnasium in Bottrop)<br />

am 23.05.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Szewczyk (Hauptschule Lehmkuhle in Bottrop) am 23.04.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Todtberg, Michael (Medienbeauftragter der Adolf-Kolping-Förderschule)<br />

am 03.05.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Wehselau, Marcus und Herrn Herrn Luciga, Andre<br />

(Lehrer an der Gustav-Heinemann-Realschule in Bottrop) am 26.05.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Frau Wichmann, Ute (Hauptschule Bottrop-Kirchhellen) am 22.04.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Wirtz, Andreas (Polizeioberkommisar, Polizei NRW / RE) am 24.04.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Frau Wollnick-Lück, Daniela und Herrn Behler, Raimund (Willy-Brandt-Gesamtschule<br />

Bottrop) am 08.05.<strong>2013</strong><br />

Gespräch mit Herrn Wuwer, Wolfgang (<strong>Regionale</strong>s Bildungsbüro Bottrop) am 14.05.<strong>2013</strong><br />

Sonstige Quellen<br />

Erhobene/ausgewertete Daten aus der Befragung der Bottroper Achtklässler<br />

(Zeitraum der Befragung 19.04.13-03.05.13 an 12 Bottroper Schulen )<br />

– 130 –


V E R E I N B A R U N G<br />

PROJEKTVEREINBARUNG <br />

Mediennutzung und Medienkompetenz von Jugendlichen in Bottrop <br />

<strong>Projekt</strong>teilnehmer <br />

Jessica Drescher <br />

Amelie Gorray <br />

Hanna Hadick <br />

Ann-­‐Kathrin Heller <br />

Alexander Maroski <br />

Leonie Offert <br />

Sina Pfeiffer <br />

Britta Schäfer <br />

<strong>Projekt</strong>betreuung <br />

Prof. Dr. Andreas Gourmelon, <strong>Projekt</strong>leiter der FHöV Gelsenkirchen <br />

Wolfgang Wuwer, Auftraggeber Bildungsbüro Bottrop <br />

Ursula Sommer, Ausbildungsleiterin der Stadt Bottrop <br />

Zielsetzung <br />

1. Die Medienkompetenz und -­‐nutzung von Bottroper Jugendlichen ist erfasst. <br />

2. Angebote zur Medienkompetenzförderung der Stadt Bottrop sowie ausgewählte <br />

städteübergreifende Maßnahmen sind aufgelistet. <br />

<strong>Projekt</strong>ablauf <br />

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es sollen Schüler der 8. Klasse einer jeden Schulform in Bottrop befragt werden <br />

der Fragebogen ermittelt die Medienkompetenz bzw. -­‐nutzung <br />

der Fragebogen wird in enger Anlehnung an die JIM-­‐Studie 2012 entwickelt <br />

Ende April sollen die Fragebögen zur Auswertung zurück bei der <strong>Projekt</strong>gruppe sein <br />

mit Hilfe eines Statistik-­‐Programms werden die Fragebögen ausgewertet, <br />

interpretiert und die Ergebnisse grafisch dargestellt <br />

es wird festgestellt, ob die jeweiligen weiterführenden Schulen einen <br />

Medienbeauftragten haben, dieser wird zum Medienangebot und dessen Nutzung an <br />

seiner Schule interviewt <br />

es wird eine Übersicht mit relevanten Angeboten zum Thema Mediennutzung erstellt <br />

– 131 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

Dokumentation <br />

Die <strong>Projekt</strong>arbeit besteht aus einem <strong>Projekt</strong>bericht und einer Präsentation. <br />

Die <strong>Projekt</strong>arbeit startet am 06.04.<strong>2013</strong> und endet am 14.06.<strong>2013</strong>. Präsentiert werden soll <br />

sie im Juni <strong>2013</strong> vor einem noch auszuwählenden Teilnehmerkreis. <br />

Herr Wuwer wird der <strong>Projekt</strong>gruppe unterstützend zur Seite stehen. Die <strong>Projekt</strong>teilnehmer <br />

informieren den Auftraggeber regelmäßig über den jeweiligen Bearbeitungsstatus, indem sie <br />

ihm die Protokolle der <strong>Projekt</strong>gruppenbesprechungen übersenden. <br />

Die <strong>Projekt</strong>teilnehmer verpflichten sich, den Arbeitsauftrag sowohl sach-­‐ als auch zeitgerecht <br />

durchzuführen. <br />

Bottrop, 04.04.<strong>2013</strong> <br />

– 132 –


V E R E I N B A R U N G<br />

Unterschriften <br />

________________ <br />

Wolfgang Wuwer <br />

(Auftraggeber) <br />

________________ <br />

Jessica Drescher <br />

(<strong>Projekt</strong>teilnehmerin) <br />

________________ <br />

Hanna Hadick <br />

(<strong>Projekt</strong>teilnehmerin) <br />

________________ <br />

Alexander Maroski <br />

(<strong>Projekt</strong>teilnehmer) <br />

________________ <br />

Sina Pfeiffer <br />

(<strong>Projekt</strong>teilnehmerin) <br />

________________ <br />

Amelie Gorray <br />

(<strong>Projekt</strong>teilnehmerin) <br />

________________ <br />

Ann-­‐Kathrin Heller <br />

(<strong>Projekt</strong>teilnehmerin) <br />

________________ <br />

Leonie Offert <br />

(<strong>Projekt</strong>teilnehmerin) <br />

________________ <br />

Britta Schäfer <br />

(<strong>Projekt</strong>teilnehmerin) <br />

– 133 –<br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

– 134 –


I M P R E S S U M<br />

– 135 –<br />

Impressum<br />

Redaktion<br />

Jessica Drescher<br />

Amelie Gorray<br />

Hanna Hadick<br />

Ann-Kathrin Heller<br />

Alexander Maroski<br />

Leonie Offert<br />

SIna Pfeiffer<br />

Britta Schäfer<br />

Gestaltung<br />

Hanna Hadick<br />

Druck<br />

Stadt Bottrop<br />

Hausdruckerei<br />

Bottrop, Juni <strong>2013</strong><br />

<strong>Projekt</strong> <strong>2013</strong><br />

– 136 –

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