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Prolog - Rhejvandar

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14. Kapitel - Nyestis Knopf<br />

it raschen Worten schilderte Faran, was sich seinen Erinnerungen nach in der vergangenen<br />

Nacht zugetragen hatte, wie er gefesselt in dem dunklen Raum erwacht war und<br />

dann versucht hatte zu fliehen. Beim Sturz von der Leiter endete sein Bericht.<br />

"Das war's. Als ich das nächste Mal zu mir kam, lag ich zu Hause in meinem Bett und ab<br />

dem Zeitpunkt hast du ja alles selbst miterlebt."<br />

Trotz ihrer Zweifel hatte Nyesti zugehört, ohne ihn zu unterbrechen; jetzt senkte sie nachdenklich<br />

den Kopf. Ihr war nicht bekannt, dass Faran das zentrale Stadtnetz je betreten hatte. Auch er selbst<br />

erinnerte sich nicht an einen derartigen Besuch, trotzdem konnte er das Innere einer Pumpenhalle<br />

erstaunlich detailliert beschreiben. Es war natürlich denkbar, dass sein Wissen darüber lediglich den<br />

Berichten seines Vaters entstammte, denn Aakron, der nicht nur das Amt des obersten Maskenpriesters<br />

bekleidete, sondern nebenbei auch im diplomatischen Dienste des Regenten Sharomos Ranril<br />

stand, hatte durchaus Zutritt zum zentralen Stadtnetz. Mit Sicherheit bewahrte Aakron auch die Baupläne<br />

davon in seinen Unterlagen auf, Faran könnte sie also gesehen und sich bestimmt Dinge eingeprägt<br />

haben.<br />

Nyesti hütete sich, etwas von diesen Gedanken auszusprechen. Sie befürchtete Faran könnte wieder<br />

wütend werden und außerdem hatte sie ja versprochen, ihn bei seinen Nachforschungen zu unterstützen.<br />

"Du sagtest die Becken in der Pumpstation waren leer und auch schon beschädigt?", vergewisserte<br />

sie sich stattdessen und als Faran es mit einem Nicken bestätigte, fuhr sie fort: "Vor zwei Jahren gab<br />

es einen ziemlich schlimmen Unfall im zentralen Stadtnetz. Daraufhin wurden einige Wassertürme<br />

stillgelegt und zusammen mit den umliegenden Gebieten abgesperrt."<br />

"Ja, genau", stimmte Faran ihr eifrig zu. "Vater hat damals erzählt, dass zwei Personen ums Leben<br />

kamen, weil ein Teil der Decke eingestürzt war. Auf Grund des Vorfalles überprüfte man sämtliche<br />

Pumpstationen auf Baufälligkeit."<br />

Nyesti kauerte sich auf den Boden und begann mit dem Finger mehrere ineinander liegende Kreise in<br />

den Staub zu zeichnen.<br />

"Mal sehen", sagte sie. "Ungefähr hier müsste sich der Zugang befinden, durch den wir eingestiegen<br />

sind." Sie tippte in einen der Ringe, der die zwölfte Stadtebene darstellen sollte, und kennzeichnete<br />

die Stelle mit einem großen Kreuz.<br />

"Weißt du zufällig, welche der Türme von der Sperrung betroffen waren?", fragte sie aufblickend.<br />

"Hmm..." Gedankenverloren strubbelte Faran sich durchs Haar. "Ich glaube, es waren die beiden im<br />

Südwesten der elften Ebene und ein dritter am Ostrand des oberen Marktplatzes."<br />

Er kniete sich ebenfalls hinunter und betrachtete aufmerksam die Skizze, in die Nyesti jetzt drei fette<br />

Punkte malte.<br />

"Interessant...", murmelte er, als sie damit fertig war. Er streckte die Hand aus und fügte ein weiteres<br />

Kreuz hinzu.<br />

"Was soll das sein?", fragte Nyesti neugierig.<br />

"Das Stampfende Danwarat", antwortete Faran ohne den Blick von der Zeichnung zu lösen. Zwei von<br />

Nyestis Punkten lagen wohl eine Ebene tiefer, aber ansonsten ganz in der Nähe seiner Markierung,

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