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1.2 Alkene - Ricki.ch

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Organis<strong>ch</strong>e Chemie Chemielaboranten 1 - 12<br />

<strong>1.2</strong> <strong>Alkene</strong><br />

<strong>Alkene</strong>- und Cycloalkene sind aliphatis<strong>ch</strong>e respektive cycloaliphatis<strong>ch</strong>e,<br />

ungesÄttigte Kohlenwasserstoffe mit einer oder<br />

mehreren Doppelbindungen.<br />

Die Endung -en bezei<strong>ch</strong>net das Vorhandensein einer Doppelbindung, die Silben di-, tri- usw<br />

geben die Anzahl der Doppelbindungen im MolekÅl an.<br />

Na<strong>ch</strong> dem --Modell der Doppelbindung besteht diese aus zwei, ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>wertigen Bindungen:<br />

Die beiden C-Atome sind mit si<strong>ch</strong> und ihren Liganden mit je drei gewÇhnli<strong>ch</strong>en<br />

Atombindungen, sog. -Bindungen verknÅpft. Bei jedem C-Atom verbleibt aber no<strong>ch</strong> ein 4.<br />

Valenzelektron. Diese bilden eine zweiteilige Bindungselektronenwolke, eine sog. -<br />

Bindung, Åber und unter der -Bindung. Wegen ihrer zweiteiligen Gestalt ist die -Bindung<br />

s<strong>ch</strong>wÄ<strong>ch</strong>er als die -Bindung.<br />

Die beiden anderen Bindungen der beiden C-Atome liegen in einer Ebene. Dies bedeutet,<br />

dass die freie Drehbarkeit um eine Doppelbindung aufgehoben ist. Als Folge davon ist hier<br />

geometris<strong>ch</strong>e Isomerie mÇgli<strong>ch</strong>.<br />

Man findet dabei, dass trans-Isomere in der Regel stabiler sind als entspre<strong>ch</strong>ende cis-<br />

Isomere.<br />

Bei cis-Isomeren ist die rÄumli<strong>ch</strong>e We<strong>ch</strong>selwirkung, die sog.<br />

steris<strong>ch</strong>e Hinderung, vorallem zwis<strong>ch</strong>en grossen Substituenten,<br />

viel grÇsser als bei trans-Isomeren.<br />

Nomenklatur<br />

<strong>Alkene</strong> tragen die Endung -en.<br />

CH 2 CH 2 Ethen (Ethylen)<br />

O r g a n i s c h e S t o f f l e h r e<br />

A l k e n e


Organis<strong>ch</strong>e Chemie Chemielaboranten 1 - 13<br />

CH 2 CH CH 3 Propen (Propylen)<br />

Cyclohexen<br />

CH 2 CH CH 2 CH CH CH 2 CH 3 1,4-Heptadien<br />

UngesÄttigte Reste erhalten die Endung -yl.<br />

CH 2 CH Ethenyl- (Vinyl-)<br />

CH 2 CH CH 2 2-Propenyl- (Allyl-)<br />

Bei verzweigten <strong>Alkene</strong>n ist die lÄngste, unverzweigte Kette, wel<strong>ch</strong>e am meisten Doppelbindungen<br />

trÄgt, fÅr den Stammnamen verantwortli<strong>ch</strong>. Die Kette wird so numeriert, dass die<br />

Doppelbindungen eine mÇgli<strong>ch</strong>st niedrige Ziffer erhÄlt.<br />

CH 3 CH 2 CH CH 2 CH CH CH 3<br />

CH 3<br />

5-Methyl-2-hepten<br />

CH CH 2<br />

CH 3 CH CH 2 CH CH 3<br />

3,5-Dimethyl-1-octen<br />

CH 2 CH 2 CH 3<br />

CH CH 2<br />

CH 2 CH CH CH 2 CH 2 CH 3<br />

CH CH 2<br />

3-Propyl-1,4-pentadien<br />

2-Ethenyl-1,3-cyclopentadien<br />

FÅr den Fall von tri- und tetrasubstituierten <strong>Alkene</strong>n ist eine besondere Nomenklatur notwendig,<br />

um die vers<strong>ch</strong>iedenen geometris<strong>ch</strong>en Isomeren zu unters<strong>ch</strong>eiden.<br />

Man benÅtzt dazu die "Sequenzregel", na<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>er alle mÇgli<strong>ch</strong>en Substituenten in eine<br />

Reihe na<strong>ch</strong> abnehmender PrioritÄt geordnet sind. Dasjenige Isomer, bei wel<strong>ch</strong>em die beiden<br />

Gruppen hÇherer PrioritÄt auf derselben Seite der Doppelbindung liegen, wird als (Z)-<br />

Isomer, das andere als (E)-Isomer bezei<strong>ch</strong>net. (Na<strong>ch</strong> der Sequenzregel ist die Reihenfolge<br />

na<strong>ch</strong> abnehmender Ordnungszahl des Atoms, als z.B. Br- vor CH 3 - vor H)<br />

CH 3<br />

H<br />

C C<br />

CH 3<br />

Br<br />

CH 3<br />

H<br />

C C<br />

Br<br />

CH 3<br />

(E)-2-Brom-2-buten<br />

(Z)-2-Brom-2-buten<br />

O r g a n i s c h e S t o f f l e h r e<br />

A l k e n e


Organis<strong>ch</strong>e Chemie Chemielaboranten 1 - 14<br />

Eigens<strong>ch</strong>aften<br />

In ihren physikalis<strong>ch</strong>en Eigens<strong>ch</strong>aften Ähneln die <strong>Alkene</strong> sehr stark den Alkanen.<br />

S<strong>ch</strong>melz- und Siedepunkte liegen etwas tiefer als die der entspre<strong>ch</strong>enden Alkane.<br />

Die Doppelbindung wirkt wie eine StÇrstelle, an der die<br />

Van der Waals-KrÄfte ni<strong>ch</strong>t wirksam sind.<br />

Ethen und Propen sind Inhalationsnarkotika. Die hÇheren <strong>Alkene</strong> sind zudem<br />

s<strong>ch</strong>leimhautrei-zend.<br />

Herstellung<br />

Cracken<br />

Die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tigsten <strong>Alkene</strong> werden dur<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Crackverfahren hergestellt.<br />

Beim thermis<strong>ch</strong>en Cracken wird mit Wasserdampf vermis<strong>ch</strong>tes Rohbenzin in langen Rohren<br />

kurzzeitig auf Temperaturen bis 1100ÉC gebra<strong>ch</strong>t. Dabei entstehen dur<strong>ch</strong> Spaltung von C-C-<br />

Bindungen Radikale, die z.T. dur<strong>ch</strong> Wasserstoffabspaltung in <strong>Alkene</strong> Åbergehen.<br />

Beispiel: <br />

C 8 H 18 C 5 H • 11 + C 3 H 7<br />

•<br />

C 5 H • 11 C 5 H 10 + H • (Alken)<br />

C 3 H 7<br />

• + H • C 3 H 8<br />

Der Crackvorgang kann ni<strong>ch</strong>t so gesteuert werden, dass si<strong>ch</strong> ein einziges Produkt bildet.<br />

Dur<strong>ch</strong> die Wahl der Ausgangsstoffe und dur<strong>ch</strong> die Crackbedingungen kann jedo<strong>ch</strong> die Mengenverteilung<br />

beeinflusst werden.<br />

Produkte des thermis<strong>ch</strong>en Crackens von Benzin:<br />

(Alkan)<br />

Wasserstoff ca. 1 %<br />

Methan 10-15 %<br />

Ethan ca. 5 %<br />

Ethen 18-28 %<br />

Propen 15-20 %<br />

C 4 -KW (gesÄttigt und ungesÄttigt) 10-15 %<br />

C 5 -KW (gesÄttigt und ungesÄttigt) ca. 7 %<br />

Benzen ca. 5 %<br />

Toluen ca. 5 %<br />

C 8 -Aromaten ca. 5 %<br />

Ñbriges (Russ, hÇhere KW) 5-10 %<br />

O r g a n i s c h e S t o f f l e h r e<br />

A l k e n e


Organis<strong>ch</strong>e Chemie Chemielaboranten 1 - 15<br />

Elimination<br />

PrÄparativ ges<strong>ch</strong>ieht die EinfÅhrung der Doppelbindung dur<strong>ch</strong> Abspaltung von Atomen aus<br />

gesÄttigten Verbindungen, also dur<strong>ch</strong> Elimination.<br />

X Y<br />

R CH CH R<br />

R CH CH R + XY<br />

Als Ausgangsstoffe kommen in erster Linie Halogenalkane oder Alkohole in Frage. Dabei<br />

entsteht bevorzugt das am stÄrksten substituierte Alken (also in der Regel ni<strong>ch</strong>t das 1-<br />

Alken).<br />

Abspaltung von Wasser aus Alkoholen<br />

Beispiel Dehydratisierung von 2-Butanol<br />

OH<br />

CH 3 CH 2 CH CH 3<br />

H 3 PO 4 /<br />

CH 3<br />

CH CH CH 3 + H 2 O<br />

Abspaltung von Halogenwasserstoff aus Halogenalkanen<br />

Beispiel Elimination von Chlorwasserstoff aus 2-Chlorbutan<br />

OH<br />

CH 3 CH 2 CH CH 3<br />

Alkohol<br />

+ KOH CH 3 CH CH CH 3 + KCl + H 2 O<br />

Abspaltung von Halogen aus vicinalen Dihalogenalkanen<br />

Beispiel<br />

Br<br />

Br<br />

Elinination von Brom aus 1,2-Dibromcyclohexan<br />

+ Zn<br />

<br />

+ ZnBr 2<br />

Abspaltung von Wasserstoff aus Alkanen<br />

Beispiel Dehydrierungvon Ethan<br />

Cu/<br />

CH 3 CH 3 CH 2 CH 2 + H 2<br />

O r g a n i s c h e S t o f f l e h r e<br />

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Organis<strong>ch</strong>e Chemie Chemielaboranten 1 - 16<br />

Reaktionen<br />

Addition<br />

Es ist zu erwarten, dass bei den fÅr die <strong>Alkene</strong> <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>en Reaktionen die s<strong>ch</strong>wÄ<strong>ch</strong>ere<br />

-Bindung der Doppelbindung getrennt wird und dafÅr zwei neue -Bindungen gebildet<br />

werden. <strong>Alkene</strong> sind befÄhigt, andere MolekÅle an die Doppelbindung anzulagern (Addition),<br />

wobei aus einer ungesÄttigten, eine gesÄttigte Verbindung entsteht.<br />

Die ReaktionsfÄhigkeit fÅr Additionen nimmt jedo<strong>ch</strong> ab, je mehr Alkylsubstituenten die Doppelbindung<br />

besitzt:<br />

CH 2 =CH 2 > RCH=CH 2 > RCH=CHR > R 2 C=CH 2 > R 2 C=CHR > R 2 C=CR 2<br />

Addition von Wasserstoff<br />

Beispiel<br />

Hydrierung von Propen<br />

Ni<br />

CH 3 CH CH 2 + H 2<br />

CH 3 CH 2 CH 3<br />

Addition von Halogenen<br />

Die Addition von Fluor fÅhrt zum Abbau des C-GerÅstes und die Reaktion mit Iod ist aus<br />

steris<strong>ch</strong>en GrÅnden ers<strong>ch</strong>wert. Von Bedeutung sind deshalb nur die Chlorierung und die<br />

Bromierung (qualitativer Na<strong>ch</strong>weis dur<strong>ch</strong> EntfÄrbung von Bromwasser).<br />

Beispiel<br />

Bromierung von Ethen<br />

CH 2 CH 2 + Br 2 Br CH 2 CH 2 Br<br />

Addition von Halogenwasserstoff<br />

Bei der Addition von Halogenwasserstoff an <strong>Alkene</strong>, die an der Doppelbindung unsymmetris<strong>ch</strong><br />

substituiert sind, kÇnnen im Prinzip zwei vers<strong>ch</strong>iedene Produkte entstehen:<br />

R<br />

CH CH 2<br />

+<br />

H X<br />

R CHX CH 3<br />

R CH 2 CH 2 X<br />

Markownikow-Produkt<br />

Anti-Markownikow-Produkt<br />

Na<strong>ch</strong> der Regel von Markownikow wird das Halogenidion an dasjenige C-Atom addiert,<br />

wel<strong>ch</strong>es mehr Alkylgruppen trÄgt (Markownikow-Produkt).<br />

(TrÄgt die Verbindung an den Alkylresten stark polare funktionelle Gruppen oder lÄuft die<br />

Reaktion in Gegenwart von O 2 , entsteht das anti-Markownikow-Produkt.)<br />

O r g a n i s c h e S t o f f l e h r e<br />

A l k e n e


Organis<strong>ch</strong>e Chemie Chemielaboranten 1 - 17<br />

Beispiel<br />

Addition von Chlorwasserstoff an Methylpropen<br />

CH 3 CH 3<br />

+ HCl CH 3 C CH 3<br />

CH 2 C CH 3<br />

Cl<br />

Addition von Wasser<br />

Die Addition von Wasser benÇtigt die Gegenwart von SÄuren und verlÄuft na<strong>ch</strong> der<br />

Markownikow-Regel.<br />

Beispiel Hydratisierung von Propen<br />

OH<br />

CH 2 CH CH 3 + H 2 O H 3O + CH 3 CH CH 3<br />

Addition von S<strong>ch</strong>wefelsÄure<br />

Beispiel<br />

Herstellung von EthansulfonsÄure<br />

CH 2 CH 2 + H 2 SO 4 CH 3 CH 2 OSO 3 H<br />

Addition von Cyanwasserstoff<br />

Die Addition von Cyanwasserstoff verlÄuft in Gegenwart von Basen und ergibt eine KettenverlÄngerung<br />

um 1 C-Atom.<br />

Beispiel<br />

Herstellung von Methylpropannitril<br />

CH 3<br />

CH 3 CH CH 2 + HCN OH- CH 3 CH CN<br />

Polymerisation<br />

Eine der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tigsten Umsetzungen der niederen <strong>Alkene</strong> ist die VerknÅpfung zu<br />

einem MakromolekÅl, die dur<strong>ch</strong> eine geeignete Startersubstanz in Gang gesetzt wird. Sie<br />

liefert gewÇhnli<strong>ch</strong> FadenmolekÅle, deren Polymerisationsgrad je na<strong>ch</strong> den angewandten<br />

Reaktionsbedingungen sehr vers<strong>ch</strong>ieden ist.<br />

Beispiel<br />

Polyethylen<br />

n+2 CH 2 CH 2 CH 3 CH 2 [CH 2 CH 2 ] n CH CH 2<br />

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Organis<strong>ch</strong>e Chemie Chemielaboranten 1 - 18<br />

Oxidation<br />

Oxidation mit s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Oxidationsmitteln<br />

Die Oxidation mit s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Oxidationsmitteln fÅhrt zu Glycolen.<br />

Beispiel Oxidation von Propen mit KMnO 4 in alkalis<strong>ch</strong>er LÇsung<br />

OH OH<br />

KMnO<br />

CH 3 CH CH 4 /OH -<br />

2 CH 3 CH CH 2<br />

Oxidation mit PeroxysÄuren<br />

Die Oxidation von <strong>Alkene</strong>n mit PeroxysÄuren in hydroxylfreien LÇsungsmitteln (ohne OH-<br />

Gruppe) liefert isolierbare Epoxide.<br />

Beispiel<br />

Oxidation von Ethen mit PeroxyethansÄure<br />

CH 2 CH 2 + CH 3 C O O OH<br />

oxidative Spaltung mit Ozon<br />

2HC CH 2<br />

O<br />

+ CH 3 C O OH<br />

Eine zur KonstitutionsaufklÄrung von <strong>Alkene</strong>n wi<strong>ch</strong>tige Reaktion. Die Doppelbindung wird<br />

aufgespalten und es entstehen von der Lage der Doppelbindung abhÄngige Carbonylverbindungen<br />

(Aldehyde, Ketone), die lei<strong>ch</strong>t zu isolieren und zu identifizieren sind.<br />

Beispiel<br />

Oxidative Spaltung von 2-Methyl-2-buten<br />

CH 3<br />

O<br />

C CH CH 3<br />

CH 3 H<br />

3<br />

C O + C CH 3<br />

CH 3 CH 3 O<br />

Verwendung<br />

<strong>Alkene</strong> sind aufgrund ihrer guten ReaktionsfÄhigkeit Ausgangssubstanzen fÅr zahlrei<strong>ch</strong>e<br />

Synthesen). Ethen ist einer der wi<strong>ch</strong>tigsten Rohstoffe der <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Industrie.<br />

Beispiele<br />

Kunststoffe (Polymerisate)<br />

Alkohole ( Aldehyde, CarbonsÄuren)<br />

Halogenalkane<br />

Epoxide (Epoxidharze, Polyester)<br />

SulfonsÄuren ( Was<strong>ch</strong>aktive Stoffe)<br />

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Organis<strong>ch</strong>e Chemie Chemielaboranten 1 - 19<br />

Polyene<br />

Polyene enthalten mehrere Doppelbindungen.<br />

FÅr das <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Verhalten der Polyene ist die gegenseitige Lage der Doppelbindungen<br />

massgebend. Man unters<strong>ch</strong>eidet:<br />

kumulierte Doppelbindungen<br />

Die Doppelbindungen folgen si<strong>ch</strong> unmittelbar.<br />

1,2-Propadien ist der einfa<strong>ch</strong>ste Vertreter dieses Bindungstyps. Es ist kein planares (ebenes)<br />

MolekÅl: Die beiden Methylgruppen liegen in zwei zueinander senkre<strong>ch</strong>t stehenden<br />

Ebenen, wobei das mittlere C-Atom in deren S<strong>ch</strong>nittpunkt liegt.<br />

H<br />

H<br />

C C C<br />

H<br />

H<br />

Wegen den stark vom Tetraedermodell abwei<strong>ch</strong>enden Bindungswinkeln ist das MolekÅl<br />

stark gespannt und lagert si<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t zum Propin um.<br />

CH 2 C CH 2 CH 3 C CH<br />

konjugierte Doppelbindungen<br />

Die Doppelbindungen sind dur<strong>ch</strong> genau eine Einfa<strong>ch</strong>bindung<br />

getrennt.<br />

Konjugierte Doppelbindungen stehen miteinander in We<strong>ch</strong>selwirkung. Dies zeigt si<strong>ch</strong> darin,<br />

dass die Einfa<strong>ch</strong>bindung zwis<strong>ch</strong>en den Doppelbindungen kÅrzer ist als eine gewÇhnli<strong>ch</strong>e<br />

und dass die freie Drehbarkeit aufgehoben ist (Bildung von Konformeren).<br />

Eine ErklÄrung dafÅr findet si<strong>ch</strong> in der Delokalisation der -Bindungen. Die -Elektronen<br />

der Doppelnbindungen treten miteinander in We<strong>ch</strong>selwirkung und bilden Elektronenwolken,<br />

die Åber das ganze konjugierte System verteilt sind (Mesomerie).<br />

O r g a n i s c h e S t o f f l e h r e<br />

A l k e n e


Organis<strong>ch</strong>e Chemie Chemielaboranten 1 - 20<br />

Konjugierte Systeme sind stabiler als unkonjugierte mit der glei<strong>ch</strong>en Anzahl Doppelbindungen.<br />

Bei Additionsreaktionen an konjugierte Diene erhÄlt man neben den Produkten der<br />

gewÇhnli<strong>ch</strong>en 1,2-Addition au<strong>ch</strong> 1,4-Additionsprodukte, die oft mengenmÄssig Åberwiegen.<br />

1,4-Addition<br />

Beispiel<br />

Addition von Brom an 1,3-Butadien<br />

CH 2 CH CH CH 2 + Br 2 Br CH 2 CH CH CH 2 Br<br />

1,4-Polymerisation<br />

Beispiel<br />

Polymerisation von Isopren (Methylbutadien) zu Naturkauts<strong>ch</strong>uk<br />

n CH 2 CH C CH 2<br />

CH 3<br />

[CH 2 CH C CH 2 ]n<br />

CH 3<br />

isolierte Doppelbindungen<br />

Die Doppelbindungen sind dur<strong>ch</strong> mehr als eine Einfa<strong>ch</strong>bindung<br />

getrennt.<br />

Isolierte Doppelbindungen beeinflussen einander ni<strong>ch</strong>t. Sol<strong>ch</strong>e Polyene verhalten si<strong>ch</strong> <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong><br />

wie <strong>Alkene</strong>.<br />

O r g a n i s c h e S t o f f l e h r e<br />

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