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Förster der Zukunft: Was wollen, können, sollen sie? Förster der - BDF

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<strong>BDF</strong>-Landesvorsitzen<strong>der</strong> Gunther Hahner (links) und Bezirksvorsitzen<strong>der</strong> Alwin Rammo berichteten ausführlich<br />

über den politischen Prozess, <strong>der</strong> zur Zerschlagung <strong>der</strong> Bayerischen Staatsforstverwaltung geführt hat.<br />

Georg Windisch, des neuen Vorstandsvorsitzenden<br />

des Unternehmens Bayerische<br />

Staatsforste Dr. Rudolf Freidhager und<br />

nicht zuletzt des Bundesobmannes des<br />

Verbandes Österreichischer <strong>Förster</strong> Fritz<br />

Ganster. In seinen einleitenden Worten<br />

wies <strong>der</strong> Bezirksvorsitzende Alwin Rammo<br />

auf die schlechte personelle und finanzielle<br />

Situation <strong>der</strong> Forstverwaltung<br />

hin.<br />

Forstbetrieb: Die Köpfe müssen reduziert<br />

werden<br />

Am Forstbetrieb bemängelte Rammo die<br />

fehlende Würdigung des hohen beruflichen<br />

Engagements <strong>der</strong> Mitarbeiter.<br />

Stattdessen hörten <strong>sie</strong> immer nur, dass<br />

die Köpfe reduziert werden müssten.<br />

Forstverwaltung: Möglichst viel Eigenständigkeit<br />

erhalten<br />

Ministerialdirigent Georg Windisch hob in<br />

seinem Referat hervor, dass sich das<br />

Staatsministerium für die Erhaltung einer<br />

möglichst hohen Eigenständigkeit <strong>der</strong><br />

Forstverwaltung einsetze. Die Forstverwaltung<br />

leidet unter <strong>der</strong> massiv angespannten<br />

Haushaltslage, aber auch unter<br />

einer sehr ungleichen Verteilung <strong>der</strong> Arbeitsbelastung<br />

des Personals.<br />

Viele Reviere sind unbesetzt, da mit<br />

<strong>der</strong> politisch gewollten Ausbringung von<br />

Beratern <strong>der</strong> forstlichen Zusammenschlüsse<br />

die Reviere ausgedünnt worden<br />

sind. Eine Revierneuorganisation ist unabdingbar.<br />

Die Vorarbeiten beginnen<br />

noch in diesem Jahr. Im zweiten Halbjahr<br />

2006 ist dann an eine Ausschreibung (ob<br />

generelle o<strong>der</strong> Teilausschreibung ist noch<br />

nicht entschieden) möglichst gemeinsam<br />

mit dem Forstbetrieb geplant.<br />

Forstbetrieb: Nachhaltigkeitskonzept<br />

bringt Daten zur Revierorganisation<br />

Auch Dr. Freidhager, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

des neuen Unternehmens Bayerische<br />

Staatsforsten, kündigte eine Revierorganisation<br />

an. Zahlen über die verbleibenden<br />

Reviere konnten nicht genannt werden.<br />

Ein gerade in Arbeit gegangenes<br />

Nachhaltigkeitskonzept soll die notwendigen<br />

Daten liefern. Grundsätzlich soll an<br />

<strong>der</strong> Flächenverantwortlichkeit <strong>der</strong> Revierleiter<br />

festgehalten werden, auch die Servicestelle<br />

für den Waldarbeiter- und<br />

Unternehmereinsatz gilt als gesetzt.<br />

Forstbetrieb: Neue Aufgaben für Revierleiter<br />

Das Aufgabenfeld <strong>der</strong> Revierleiter wird<br />

sich wandeln, neue Einsatzmöglichkeiten<br />

für Diplomforstingenieure (FH) als Forsteinrichter,<br />

Kundenbetreuer o<strong>der</strong> stellv.<br />

Betriebsleiter wurden angeführt. Auf<br />

Nachfrage gab Dr. Freidhager klar zu verstehen,<br />

dass das Unternehmen sich betriebswirtschaftlich<br />

an an<strong>der</strong>en großen<br />

europäischen Forstbetrieben messen will<br />

und dass auch für Hochgebirgsbetriebe<br />

zumindest die schwarze Null angestrebt<br />

werden muss.<br />

<strong>BDF</strong><br />

Österreich Vorbild für Bayerns Forstorganisation?<br />

Unter dem Motto: Österreich ist an<strong>der</strong>s<br />

führte <strong>der</strong> Kollege Fritz Ganster vom Verband<br />

Österreichischer <strong>Förster</strong> in die forstlichen<br />

Verhältnisse <strong>der</strong> Alpenrepublik ein.<br />

Erstaunlich ist es schon, dass erst ein<br />

Österreicher Vorstandvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bayerischen Staatsforsten werden musste,<br />

bis es zum Kontakt <strong>der</strong> benachbarten<br />

Forstverbände kam. Das Referat zeigte<br />

überdeutlich, dass wir von unseren direkten<br />

Nachbarn viel zu wenig über<br />

Forstorganisation und forstliche Berufe<br />

wissen. So gibt es dort keine forstliche<br />

FH-Ausbildung, aber Wald- und Forstwarte<br />

haben eine noch größere Bedeutung<br />

als in Bayern. Ein deutlicher Personalabbau<br />

hat auch bei unseren Nachbarn<br />

in den letzten 10 Jahren stattgefunden,<br />

auch eine Verlagerung von Aufgaben und<br />

Kompetenzen von oben nach unten. Die<br />

Trennung zwischen staatlichem Betrieb<br />

und <strong>der</strong> Hoheitsverwaltung hat im Nachbarland<br />

eine lange Tradition.<br />

Sozialverträgliche Umsetzung <strong>der</strong> Forstreform<br />

nicht unterschrieben<br />

In <strong>der</strong> anschließenden Diskussion drehten<br />

sich viele Fragen um die <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong><br />

forstlichen Privatwaldbetreuung, um das<br />

zukünftige Berufsbild <strong>der</strong> <strong>Förster</strong> in Verwaltung<br />

und Betrieb. Sehr konkret wurde<br />

beim Vorstandsvorsitzenden Dr. Freidhager<br />

nachgefragt, ob die Dienstvereinbarung<br />

zur sozialverträglichen Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Forstreform unterschrieben ist und ob<br />

sich <strong>der</strong> Betrieb an die politischen Vorgaben<br />

wie z.B. Einstellungskorridor o<strong>der</strong><br />

Einsparquote gebunden fühlt. Die Antworten<br />

darauf waren nicht für alle zufrieden<br />

stellend.<br />

Solidarität <strong>der</strong> Forstleute erhalten<br />

Am Schluss appellierte Alwin Rammo<br />

nochmals dringend an die Solidarität <strong>der</strong><br />

Forstleute untereinan<strong>der</strong>. Die gemeinsamen<br />

Wurzeln sollten nicht vergessen<br />

werden.<br />

Alwin Rammo,<br />

<strong>BDF</strong>-Bezirksvorsitzen<strong>der</strong> Oberbayern

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