think: act CONTENT "Multichannel Management" - Roland Berger
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content Multi-Channeling<br />
In der Nacht erreicht den Kundenberater eine SMS aus Guangzhou: "Jetzt lieber doch in<br />
Gold gehen? Würde gerne noch heute ein Meeting am Holo-Screen vereinbaren." Punkt<br />
sieben geht der Berater in einer Liveschaltung das Portfolio gemeinsam mit dem Kunden<br />
durch – unter dem Gesichtspunkt der Inflationssicherheit. Die Gattin hat sich per iPad<br />
zugeschaltet. Danach plaudert man noch ein wenig, der Kunde zeigt auf dem 3-D-Schirm<br />
ein paar Eindrücke von seinem neuesten China-Projekt und vereinbart, die Order online zu<br />
platzieren – wie immer mit elektronischer Signatur ...<br />
Sieht so die Zukunft der Kundenberatung aus? Kaum vorstellbar, wenn man die Realität der<br />
meisten Private Wealth Manager betrachtet. In diesem Geschäft scheinen die Uhren manchmal<br />
langsamer zu ticken, als in anderen Marktsegmenten. Gerade für die Adressen, die sich<br />
schon seit Generationen am Markt behaupten, bleiben enge Kundenbeziehungen das A und<br />
O. Das persönliche Gespräch dominiert – andere Vertriebskanäle werden nur selten genutzt.<br />
Neue Herausforderungen im Beratungsgeschäft<br />
Dabei deckt sich das zaghafte Angebot mit einer messbaren Skepsis auf der Kundenseite.<br />
Zwar ist es über breite Bevölkerungsschichten hinweg selbstverständlich geworden,<br />
auf dem iPhone oder anderen mobilen Endgeräten Wirtschaftsnachrichten und<br />
Börsenkurse abzurufen. Beim Thema Vermögensverwaltung bleiben die neuen Vertriebskanäle<br />
dagegen noch ungenutzt. Ob dies so bleiben wird, ist fraglich. Die rasant steigenden<br />
Nutzerzahlen, die sowohl Smartphone-Apps als auch soziale Netzwerke wie<br />
Facebook oder LinkedIn verzeichnen, signalisieren einen Megatrend, der am Private<br />
Banking nicht spurlos vorbeigehen wird. Eine Kundengeneration wächst heran, die mit<br />
dem Internet groß geworden ist. Für die sogenannten Digital Natives ist es selbstverständlich,<br />
ihren privaten wie geschäftlichen Alltag im mobilen Web zu organisieren.<br />
Der Terminkalender ist längst dem iPhone oder anderen mobilen Endgeräten gewichen.<br />
Der Festnetzanschluss ist obsolet geworden und Briefe werden nur noch geschrieben,<br />
wenn es ganz offiziell sein muss.<br />
Dieses veränderte Medienverhalten bleibt auch für Wealth Manager nicht ohne Folgen.<br />
Um sich die Gunst neuer Kundenkreise zu sichern, sollten die Banken rechtzeitig ihre<br />
langfristige Strategie überdenken. Gelingt es der Bank, ohne Gebühren erhöhung den steigenden<br />
Anspruch an die Erreichbarkeit, die Individualität der Dienst leistungen und die<br />
Vielseitigkeit der Vertriebskanäle zu erfüllen, verbessert sie ihren Service. Damit kann sie<br />
die Zufriedenheit ihrer Kunden erhöhen und sich von den Angeboten des Wettbewerbs<br />
positiv abgrenzen.<br />
Voraussetzung dafür ist ein effektives Multi-Channel-Management, mit dessen Hilfe die<br />
Bank bestehenden und potenziellen Kunden zusätzliche Kommunikationskanäle zur<br />
Verfügung stellen kann. Aus Sicht des Kunden manifestiert sich das durch neue "Touchpoints",<br />
also Smartphone-Apps, Online-Angebote oder andere Schnittstellen, über die er<br />
mit der Bank Kontakt aufnehmen kann.<br />
ONLINEBanking ist Alltag<br />
11<br />
30<br />
1999 2003 2007 2011<br />
Für 44 Prozent der Kunden in Deutschland<br />
ist es laut einer Studie selbstverständlich,<br />
Bankgeschäfte online zu erledigen.<br />
630.<br />
000.<br />
000<br />
Anzahl weltweit verkaufter Tablet-PC im Jahr 2011.<br />
36<br />
44<br />
Quelle: Bankenverband; Angaben in Prozent<br />
Die Zukunft ist Mobil