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Reader Schulpolitische Konferenz Juni 2013 - Rosemarie Hein

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derungen bestehen. Bereits die erste Erhebungsrunde<br />

lieferte sehr positive und ermutigende Befunde.<br />

Erläuterungen zu Folie 2 (Eckpunkte):<br />

- Die Eckpunkte des Schulversuchs sind noch längst<br />

nicht umgesetzt und müssen von den Schulen in<br />

den nächsten Jahren bewältigt werden. Das ist eine<br />

Herkulesaufgabe, vor der die Schulen stehen. Dabei<br />

müssen sie unterstützt werden.<br />

- Der Eckpunkt »zu allen Schulabschlüssen führend«<br />

setzt voraus, dass alle Schulen auch eine Oberstufe<br />

haben. Davon sind wir noch weit entfernt. Es existieren<br />

bereits einige Kooperationen, andere sind in<br />

Planung. Für eigene Oberstufen ist eine hinreichend<br />

große Schülerzahl erforderlich.<br />

- Der Verzicht auf Noten führt zwischen kulturministeriellen<br />

Bestimmungen und sinnvollen Maßnahmen im<br />

Rahmen des Schulversuchs immer wieder zu Konflikten.<br />

Noten passen nicht in die Gemeinschaftsschule.<br />

Sie werden relevant bei Abschlüssen, allerdings ist das<br />

Leistungsspektrum so vielfältig und breit, was eine<br />

objektive Bewertung anhand einer Notenskala schier<br />

unmöglich macht. Eine solche Notenskala wird der<br />

Vielfalt der Schülerschaft in ihrer Leistungsentwicklung<br />

in keiner Weise gerecht. Andere Formen der Leistungsrückmeldung<br />

sind erforderlich, aber diese müssen erst<br />

eingeführt werden. Und sie müssen von der Schülerschaft<br />

und den Lehrkräften sinnvoll eingesetzt und von<br />

Eltern verstanden werden können. Eine hohe dialogische<br />

Kultur der Leistungsrückmeldung ist notwendig.<br />

14<br />

- Der Verzicht auf Klassenwiederholungen ist deswegen<br />

eine Errungenschaft, da das Sitzenbleiben die<br />

teuerste und sinnloseste aller Fördermaßnahmen, die<br />

je entwickelt worden sind, ist. Es ist zahlreich nachgewiesen,<br />

dass Klassenwiederholer nicht vom zusätzlichen<br />

Lernjahr profitieren. Das überrascht nicht, da<br />

gezielte Förderung der Problemfelder ausbleibt und<br />

stattdessen, alles noch einmal wiederholt wird, in der<br />

gleichen Form. Hamburg geht klüger vor, indem dort<br />

die Ressourcen, die Klassenwiederholungen kosten,<br />

in die gezielte individuelle Förderung zur Vermeidung<br />

des Sitzenbleibens investiert wurden. Die Schülerjahreskosten<br />

betragen etwa 6000 Euro, die für eine<br />

individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern<br />

mit Lernschwierigkeiten zur Verfügung stehen würden.<br />

Allerdings erfordert das eine hohe diagnostische<br />

Kompetenz und unterrichtsergänzende Maßnahmen.<br />

- Zentrale Voraussetzung der ungeteilten Verantwortungsübernahme<br />

ist die Abschaffung von Abschulungen.<br />

- Der Verzicht auf die äußere Fachleistungsdifferenzierung<br />

bedeutet für viele Lehrkräfte eine große Umstellung<br />

ihres Unterrichts, weil sie individualisieren müssen.<br />

Das gelingt noch nicht in allen Fächern gleichermaßen.<br />

In den naturwissenschaftlichen Fächern bestehen noch<br />

sehr große Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieses<br />

Prinzips. Dies hängt damit zusammen, dass sie bereits<br />

untereinander Schwierigkeiten haben, ein gemeinsames<br />

Curriculum zu definieren. In den Fächern Physik, Chemie<br />

und Biologie usw. ist eine inhaltliche Koordinierung

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