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Reader Schulpolitische Konferenz Juni 2013 - Rosemarie Hein

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dabei brauchen sie Unterstützung. Sonst streben<br />

bildungsnahe Elternhäuser für ihre Kinder ihre Schulform<br />

(Gymnasium) an, weil die Gemeinschaftsschule<br />

für sie nicht interessant ist.<br />

Erläuterungen zu Folie 9<br />

(Zusammensetzung der Schülerschaft nach<br />

Geschlecht):<br />

Hier zeigt sich eine deutliche Veränderung: Noch<br />

vor drei Jahren war das Geschlechterverhältnis<br />

ausgewogen (50:50). Jungen stellen nunmehr mit 56<br />

Prozent gegenüber 44 Prozent Mädchen die deutliche<br />

Mehrheit. Bei der Gruppe 3 zeigt sich dieser<br />

Umstand noch deutlicher: 61 Prozent Jungen und<br />

39 Prozent Mädchen, die in die Klassenstufe 7 der<br />

Gemeinschaftsschule eingetreten sind. Das ist ein<br />

klarer Hinweis darauf, dass Jungen, die Schwierigkeiten<br />

bzw. unausgeglichene Lernprofile hatten, am<br />

Ende der sechsjährigen Grundschule von ihren Eltern,<br />

auf die Gemeinschaftsschule als zweitbeste Lösung<br />

geschickt werden, damit sie das Abitur doch noch als<br />

Option haben. Damit zeigt sich u.a. eine ungünstigere<br />

Ausgangssituation in Bezug auf die Herausforderungen<br />

eines geschlechtergerechten Unterrichts.<br />

Erläuterungen zu Folie 10<br />

(Zusammensetzung der Schülerschaft<br />

nach Grundschule):<br />

Ein weiterer Befund: Dort, wo die Schülerinnen und<br />

Schüler aus der eigenen Grundschule in die Sekundarstufe<br />

I eintreten, gibt es deutlich günstigere Voraussetzungen<br />

beim Start. Aus je mehr unterschiedlichen<br />

Grundschulen die Schülerschaft in die Sekundarstufe I<br />

an eine Gemeinschaftsschule eintreten, umso dramatischer<br />

wird die Anfangsleistung. Sie müssen zunächst<br />

auf eine gemeinsame Ausgangslage gebracht werden.<br />

Die Heterogenität, mit der die Schülerinnen und Schüler<br />

aus der Grundschule nach sechs Jahren gemeinsamen<br />

Lernens in die Sekundarstufe I eintreten, ist sehr<br />

schwierig. Dies betrifft in Berlin besonders das Fach<br />

Englisch und Naturwissenschaften. Es entsteht der<br />

Eindruck, dass es sehr dem Zufall überlassen ist, wer<br />

mit welcher Kompetenz aus welcher Grundschule bzw.<br />

Grundschulklasse in Berlin kommt. Diese Entwicklung<br />

zeigt sich auch in den anderen Bundesländern,<br />

wenn auch unterschiedlich ausgeprägt. Das ist eine<br />

Hausaufgabe, die auch noch zu erledigen ist. Deshalb<br />

sind unbedingt eigene Grundschulen notwendig oder<br />

zumindest fest kooperierende Grundschulen. Der Zustand<br />

einer losen Kopplung mit mehreren Grundschulen<br />

ist für den Schulversuch Gemeinschaftsschule,<br />

der doch beweisen will, dass längeres gemeinsames<br />

Lernen von 1 bis 13 zum Erfolg führt, nicht hinnehmbar.<br />

Erläuterungen zu Folie 11 (Inklusion):<br />

Die Gemeinschaftsschulen in Berlin nehmen ganz<br />

selbstverständlich Schülerinnen und Schüler mit<br />

sonderpädagogischem Förderbedarf auf und etikettieren<br />

das nicht mit der Betonung eines großen<br />

Inklusionsvorhabens, denn eine Schule für alle ist<br />

eine Schule für alle, insofern ist es keiner besonderen<br />

Erwähnung wert. Auffallend ist, mit welcher Selbstverständlichkeit<br />

diese Schülerinnen und Schüler in<br />

die schulischen Prozesse einbezogen sind. Wir haben<br />

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