ProChip "Schulverpflegung" - Initiative GeldKarte
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Wirtschaftsfaktor<br />
Die Qualität der Ergebnisse<br />
Die Entwicklung von Standards ist ein Teilbereich des Qua -<br />
li tätsmanagements und eine wesentliche Aufgabe der<br />
Qualitätsplanung. Mit Standards werden die konkreten An -<br />
forderungen an die Qualität einer Dienstleistung oder eines<br />
Produktes beschrieben. Sie sind gewissermaßen die Mess -<br />
latte, an der sich die Leistung orientieren muss. Stan dards<br />
sollten alle Dimensionen der Schulverpflegung erfassen. Zu<br />
diesen Dimensionen zählen beispielsweise die Er näh rungs -<br />
physiologie, Sensorik und Hygiene genauso wie die Kom -<br />
munikation und der Service.<br />
Übergeordnete Ziele der Verpflegung in Schulen sind:<br />
•die Förderung der geistigen und körperlichen Leis -<br />
tungs fähigkeit von Kindern und Jugendlichen durch<br />
eine hohe ernährungsphysiologische Qualität,<br />
•die Sicherstellung von Abwechslungsreichtum und<br />
Viel falt im Angebot,<br />
•das Kennenlernen neuer Gerichte und Lebensmittel<br />
und damit das Kennenlernen von Ess- und Tisch -<br />
kulturen,<br />
•das Erreichen einer hohen Akzeptanz durch eine<br />
optimale Sensorik sowie<br />
•das Erlernen eines gesundheitsförderlichen<br />
Ernährungs stils.<br />
Die Standards lassen einen stufenweisen Einstieg zu. Stufe 1<br />
berücksichtigt die Umsetzung qualitativer Aspekte. Lebens -<br />
mittel, die sich im „grünen Bereich“ der Lebensmittel pyra -<br />
mide der DGE (s. Grafik) befinden, sind besonders wünschenswert.<br />
Die Stufe 2 berücksichtigt quantitative Aspekte.<br />
So sollten die D-A-CH Referenzwerte für die entsprechende<br />
Altersgruppe erreicht werden.<br />
Prof. Ulrike Arens-Azevêdo<br />
Die Qualitätsstandards für die<br />
Schulverpflegung sind ein<br />
erster Schritt zur Ver -<br />
besserung der Ernährungs -<br />
situation an Schulen.<br />
Sensorik<br />
Die Standards haben nur dann eine Chance, wenn die<br />
Mahl zeiten gut bei der Zielgruppe ankommen. Dies bedeutet:<br />
Aussehen, Geruch und Geschmack müssen zum Essen<br />
anregen, müssen Lust machen, in der Schule eine Mahlzeit<br />
einzunehmen.<br />
Hier sind die Anbieter in hohem Maße gefragt, die richtige<br />
Würzung und Zusammenstellung zu finden. Dabei ist es<br />
von Vorteil, die Vorlieben und Abneigungen der Zielgruppe<br />
zu kennen. Allerdings heißt Letzteres nicht, dass diesen<br />
Geschmacksvorlieben einfach gefolgt wird. Wenn bei<br />
Jugend lichen „Hamburger“ besonders beliebt sind, dann ist<br />
es reizvoll, eine entsprechende Variante zu entwickeln, die<br />
die Referenzwerte erfüllt. Pizza und Pasta liegen generell im<br />
Trend, auch mit diesen lassen sich ernährungsphysio logisch<br />
ausgewogene Rezepturen aufstellen.<br />
Hygiene<br />
Die hygienische Qualität ist unverzichtbar, sie wird vom<br />
Gesetz geber gefordert. So müssen Speisen und Getränke<br />
sicher sein. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung ist unbedingt<br />
auszuschließen. Die Standards gehen auf die hygie-<br />
nische Qualität nicht im Einzelnen ein, sondern verweisen<br />
lediglich auf die einschlägigen Gesetze und Verordnungen.<br />
Der erste Schritt sind klare Leitlinien für eine gute Hygiene -<br />
praxis, die von allen, die mit der Zubereitung von Speisen<br />
und ihrer Verteilung und Ausgabe betraut sind, erfüllt werden<br />
müssen. Ein einfaches, für alle leicht umsetzbares<br />
HACCP-Konzept wird vorausgesetzt (HACCP steht für<br />
Hazard Analysis and Critical Control Points).<br />
Ernährungserziehung<br />
Die Ernährungserziehung in der Schule ist für die Ver -<br />
änderung des Ernährungsverhaltens von zentraler Bedeu -<br />
tung. Dabei kommt es in hohem Maße darauf an, in welcher<br />
Form die Ernährungserziehung erfolgt. Werden nur kognitive<br />
Ziele angesprochen, so dürfte eine Veränderung schwerlich<br />
zu erreichen sein. Handlungsorientierter Unter richt mit<br />
der Möglichkeit, Mahlzeiten auch einmal selbst herzustellen,<br />
mit Lebensmitteln praktisch umzugehen, sind wesentliche<br />
Aspekte eines ganzheitlichen Ansatzes. Dabei sollte ein größerer<br />
Zusammenhang gewährleistet sein, um den spezifischen<br />
Beitrag von Ernährung zur Gesundheits förderung und<br />
-erhaltung deutlich zu machen. Ernährungs erziehung kann<br />
auch die Akzeptanz der Schulverpflegung erhöhen.<br />
<strong>ProChip</strong> Sonderausgabe, Januar 2010 17