ASR Sport Ausgabe Oktober 2010 - Allgäu Sport Report

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4 F U S S B A L L / T O R J Ä G E R - P O R T R Ä T Zwei Torjäger, für die das Team an erster Stelle steht Candy Decker (FC Memmingen) und Axel Fuchsenthaler (TSV Kottern) im Portrait Es gibt kaum Positionen, auf denen Fußballer so im Rampenlicht stehen wie im Sturm und im Tor. Sowohl Torjäger als auch Keeper sind oft auf sich alleine gestellt und werden nach ihrer Trefferausbeute beziehungsweise dem Verhindern von Gegentoren beurteilt. Grund Genug für die Redaktion des Allgäuer Sportreports, einmal zwei Top-Stürmern der Region vorzustellen. Marion Bässler sprach mit dem Torjäger des FC Memmingen, Candy Decker sowie mit Axel Fuchsenthaler, der nach insgesamt acht Jahren zum TSV Kottern zurück kehrte. Fünf Jahre davon kickte er im Profi- Team des FSV Zwickau. 4 A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T Candy Decker - einsatzfreudiger Kicker mit Teamgeist "Fußball war für mich von klein auf das wichtigste", gibt Candy Decker zu und noch immer hat das Spiel mit dem runden Leder für ihn nicht an Bedeutung verloren. Ebenso wie seine Teamkollegen vom FC Memmingen opfert der 22-Jährige gerne einen Großteil seiner Freizeit für Training und Spiele. In der C-Jugend wechselte Decker vom BSC Berkheim zum FC Memmingen, wo er Anlaufschwierigkeiten hatte. Statt in der C1 musste er in der C2 auflaufen, was für ihn eine Enttäu- schung war. Seit seiner B-Jugend-Zeit ist Candy Decker bei den Memmingern allerdings erste Wahl, auch wenn er seine Position erst finden musste. Zunächst, erinnert sich der Kikker, spielte er im Mittelfeld wo er teilweise sogar als Spielmacher agierte. Obwohl ihm bereits in der C2 30 Tore gelangen, lief er erst später regelmäßig im Sturm auf. In einer Bayernliga-Saisongelangen ihm mit 17 Treffern, sein bisheriger Rekord. Mittlerweile ist Candy Decker auch im Regionalliga-Team des FC Memmingen hinter Ejnar Kahric der erfolgreichste Torschütze. 120 Prozent für den Klassenerhalt Auf die Frage, wie es sich für ihn anfühlt, mit seinem Heimatverein in der Regionalliga zu spielen, ist die Antwort kurz, aber prägnant: "überragend", entgegnet der Torjäger. Nur zu gut erinnert er sich an die vorangegangenen Jahre, in denen dem FC Memmingen dieser Erfolg verwehrt blieb. Dass es für den Aufsteiger schwer werden wird, im starken Oberhaus zu bestehen, ist allen klar, die Marschroute mit der der Klassenerhalt gesichert werden soll, steht aber ebenfalls fest: "Wir werden 120 Prozent geben", versichert Candy Decker. Der starke Teamgeist, so der 22-Jährige sei der Grundstein, auf dem die Mannschaft ihren Verbleib in der Regionalliga sichern will. Das, im Vergleich zur Regionalliga wesentlich stärkere Niveau aller Teams hat der FC Memmingen von Beginn an gespürt. "Das Spiel ist wesentlich schneller, die Gegner sind cleverer und Fehler werden hier eiskalt ausgenutzt", beschreibt der Kicker. Mit seiner eigenen Trefferausbeute ist er abgesehen von dem verschossenen Elfmeter "zufrieden". Seine Konstanz möchte er jedoch über die ganze Saison durchziehen. Auf die Frage nach den Merkmalen, durch die sich der Fußballer Candy Decker auszeichnet, beschreibt er sich selbst als einen Spieler, der viel über Einsatz geht und von seiner Schnelligkeit lebt. Dennoch hat man im Gespräch mit dem 22-Jährigen immer wieder das Gefühl, dass nicht er und seine Tore sondern lediglich der FC Memmingen für ihn an erster Stelle steht. Schon im nächsten Moment betont er, wie wichtig die Mannschaft für jeden Spieler sei. "Ohne Bälle hängt der beste Stürmer in der Luft", unterstreicht er seine These. Die gewisse Prise an Eigensinn, die Torjäger beim Abschluss haben sollten, ist Candy Decker dabei durchaus bewusst. geboren: 13. Februar 1988 in Stollberg wohnhaft: Berkheim Beruf: Versuchsarbeiter Fachrichtung Kältetechnik Position: Angriff bisherige Vereine: BSC Berkheim, FC Memmingen größter sportlicher Erfolg: Aufstieg in die Regionalliga Hobbys: Musik, Tennis
Axel Fuchsenthaler - agiler Ex-Profi mit Torriecher Bereits in der F-Jugend schnürte Axel Fuchsenthaler seine Fußballschuhe für den TSV Kottern und hielt seinem Heimatverein auch 18 Jahre lang die Treue. Über die Spielvereinigung Iller/Au, den FC Memmingen und den FC Kempten landete er 2005 beim FSV Zwickau, mit dem er den Aufstieg von der Sachsenliga in die Oberliga Nordost schaffte. Obwohl der FSV Zwickau seinen Stürmer gerne behalten hätte, kehrte der 30-Jährige zu Saisonbeginn wieder heim, um sich neben dem Fußball eine berufliche Existenz aufzubauen. Seit Saisonbeginn verstärkt er wieder den Sturm des Landesliga-Aufsteigers TSV Kottern. Euphorie erinnert an Hoffenheim Obwohl er selbst im vergangenen Jahr den Aufstieg seines Heimatvereins nicht miterlebt hatte, ist Axel Fuchsenthaler die Euphorie der St. Manger auf dem Weg nach oben keineswegs fremd. Während er mit dem TSV Kottern in seiner Anfangszeit im Herrenbereich in der Bezirksoberliga gegen den Abstieg spielte, erlebte der 30-Jährige in Reihen seines Heimatclubs 2001 schon einmal einen Aufstieg in die Landesliga. "Es freut mich unheimlich, dass der TSV Kottern jetzt die Nummer 2 im Allgäu ist", betont der Kicker und ergänzt: "das zeigt, was man mit Jungen Leuten alles erreichen kann und dass sich der jahrelange, kontinuierliche Aufbau am Ende bezahlt macht." Noch mehr freut den Ex-Profi natürlich der Höhenflug seines Clubs, auch wenn dieser mit der 0:3 Niederlage gegen den FC Unterföhring einen Dämpfer erhalten hat. In den ersten zehn Spieltagen legte der Aufsteiger eine beeindruckende Serie hin und behauptete sich ungeschlagen auf Platz 1. "So einen Lauf muss man sich aber erst erarbeiten", gibt Axel Fuchsenthaler zu bedenken. Die Gründe hat er ebenfalls schnell auf den Punkt gebracht: neben der guten Führungsriege des Vereins liegt das Erfolgsgeheimnis seiner Ansicht nach vor allem darin, dass das Team charakterlich so gut zusammen passt. Hinzu kommt der große und ausgeglichene Kader. Denn wichtig seien nicht nur die ersten 11, betont Fuchsenthaler. "Der Trainer kann ohne Angst einen Spieler hochziehen und da die Mannschaft auf allen Positionen gut besetzt ist, kann sie auch mal einen verletzungsbedingten Ausfall kompensieren", beschreibt der Stürmer. Da alle Kikker durchwegs mit Spaß im Training und im Spiel dabei sind, ist Fuchsenthaler davon überzeugt, dass sich der Aufsteiger den Klassenerhalt sichert. Bezüglich der Euphorie und der Spielfreude zieht Axel Fuchsenthaler sogar Parallelen zur TSG 1899 Hoffenheim, die sich als Underdog bis in die Bundesliga hocharbeitete. 19 Treffer in Sachsenliga Ebenso wie Candy Decker war auch Axel Fuchsenthaler nicht von Beginn an im Sturm zuhause. Zunächst spielte er in der Abwehr bevor er in der A-Jugend das Mittelfeld verstärkte, parallel dazu aber schon im Sturm der Herrenmannschaft aktiv war, die damals Personalprobleme plagten. Seinen Treffer- Rekord erzielte der Torjäger in Reihen des FSV Zwickau, wo ihm in einer Saison 19 Tore gelangen. Sich selbst beschreibt er als "agil, äußerst ehrgeizig und nicht ganz so eigensinnig". "Für mich zählt nur der Erfolg des Teams", betont der 30- Jährige. Als Stürmer müsse man nicht nur eine gute Trefferquote haben, sondern auch nach hinten arbeiten, fügt er hinzu. Dass der TSV Kottern von ihm als ehemaliger Profi viel erwartet, ist Axel Fuchsenthaler klar, als besonderen Druck empfindet er die Situation allerdings nicht. F U S S B A L L / T O R J Ä G E R - P O R T R Ä T geboren: 28. August 1980 in Kempten wohnhaft: Kempten Beruf: Versicherungsfachmann Position: Angriff bisherige Vereine: TSV Kottern, SpVgg Iller/Au, FC Memmingen, FC Kempten, FSV Zwickau, größter sportlicher Erfolg: Aufstieg mit dem FSV Zwickau von der Sachsenliga in die Oberliga Nord Hobbys: Beachvolleyball A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T 5 5
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