Jahresbericht I 2012 - Raiffeisen-Volksbank Neustadt eG
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lanziellen Kundeneinlagen der Kreditgenossenschaften auf 542 Milliarden Euro. Auch die Kundenkredite<br />
legten auf stattliche 443 Milliarden Euro zu. Die addierte Bilanzsumme stieg um 21 Milliarden auf 750<br />
Milliarden Euro. Die Zahl der Kreditgenossenschaften sank um 20 Institute (oder -1,8 Prozent) auf<br />
1.101. Die Attraktivität der Kreditgenossenschaften zeigte sich auch in der starken Zunahme der Mitglieder<br />
um knapp 350.000 auf 17,3 Millionen.<br />
Rekordzuwächse im Kreditgeschäft<br />
Im Kreditbereich konnten die <strong>Volksbank</strong>en und <strong>Raiffeisen</strong>banken in hohem Maße von den positiven gesamtwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen profitieren. So erhöhte sich die Kreditvergabe an Privat- und<br />
Firmenkunden per Dezember <strong>2012</strong> im Vorjahresvergleich um 4,4 Prozent oder 19 Milliarden Euro. Damit<br />
konnten die Kreditgenossenschaften an die Rekordmarke von 4,5 Prozent des Jahres 2011 anknüpfen.<br />
Die ausgesprochen günstigen Finanzierungsbedingungen, sprich insbesondere die niedrigen<br />
kurz- wie auch langfristigen Zinsen und eine sich stetig verbessernde Lage am Arbeitsmarkt unterstützten<br />
die Kreditvergabe. Getragen wurde das Kreditwachstum im letzten Jahr in erster Linie von den<br />
langfristigen Forderungen mit einem Plus von 4,5 Prozent. Aufgrund der anhaltenden Staatsschuldenkrise<br />
entwickelten die privaten Haushalte eine Vorliebe für langfristige Investitionen in Wohnimmobilien<br />
(„Beton-Gold“). Neben Neubauten wurden vor allem Sanierungsmaßnahmen zur Erhöhung der<br />
Energieeffizienz bestehender Wohngebäude finanziert, was zu einer Ausweitung der langfristigen Kredite<br />
der <strong>Volksbank</strong>en und <strong>Raiffeisen</strong>banken auf 382 Milliarden Euro führte. Die <strong>Volksbank</strong>en und <strong>Raiffeisen</strong>banken<br />
zeichnen sich auf diese Weise durch eine vergleichsweise konservative Ausgestaltung<br />
der Kreditvergabe aus. So weisen mehr als 86 Prozent der vergebenen Kredite eine anfängliche Zinsbindung<br />
von über fünf Jahren auf. Die vorherrschend längere Zinsbindung schützt die Kreditkunden<br />
besser vor Zinsänderungsrisiken und damit vor Unsicherheiten über die zukünftige Zins- und Tilgungsbelastung.<br />
Mehr als neun Zehntel (92,5 Prozent) der ausgereichten Kredite der Kreditgenossenschaften<br />
sind mittel- und langfristige Finanzierungen. Auch die kurz- und mittelfristigen Forderungen der Kreditgenossenschaften<br />
nahmen mit 4,1 bzw. 3,3 Prozent zu. Insgesamt haben die Kreditgenossenschaften<br />
per Ende <strong>2012</strong> Kredite in Höhe von 443 Milliarden Euro herausgegeben. Das deutliche Plus bei den<br />
Kundenkrediten konnte durch eine Erhöhung der Kundeneinlagen refinanziert werden. Dies erlaubt eine<br />
weitgehende Unabhängigkeit der Refinanzierung der <strong>Volksbank</strong>en und <strong>Raiffeisen</strong>banken von den<br />
Kapitalmärkten. Die <strong>Volksbank</strong>en und <strong>Raiffeisen</strong>banken zeichnen sich damit durch eine hohe Kontinuität<br />
ihrer Bilanzstruktur aus.<br />
Besonders gefragt: Täglich verfügbare Anlagen<br />
Auf der Passivseite steigerten die Kreditgenossenschaften ihre Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken<br />
um 18 Milliarden Euro oder 3,5 Prozent auf 542 Milliarden Euro. Der überwiegende Teil davon wurde<br />
in Form von kurzfristigen Sichteinlagen angelegt. Vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Spannungen<br />
an den Finanzmärkten im Zuge der Euro-Staatsschuldenkrise und den nach wie vor niedrigen<br />
Zinsen zeigten die Bankkunden eine starke Präferenz für liquide Produkte. Insgesamt erhöhten sich vor<br />
diesem Hintergrund die Sichteinlagenbestände im Vorjahresvergleich um mehr als 33 Milliarden Euro<br />
bzw. 14,1 Prozent auf 269 Milliarden Euro. Damit entfällt knapp die Hälfte der Einlagenbestände auf<br />
täglich fällige Verbindlichkeiten. Die Höhe des Einlagenvolumens zur Vermögensanlage war teilweise<br />
rückläufig. So lag der Termineinlagenbestand der Kreditgenossenschaften per Ende <strong>2012</strong> bei 69 Milliarden<br />
Euro und damit 15 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch die Sparbriefe nahmen bestandsmäßig<br />
ab. Der Bestand an Sparbriefen sank um 14,8 Prozent auf 17 Milliarden Euro. Geringfügig zulegen<br />
konnten die Spareinlagen. Zum Jahresende <strong>2012</strong> betrug der Spareinlagenbestand wie im Vorjahr 187<br />
Milliarden Euro. Einschließlich der Inhaberschuldverschreibungen stiegen die Kundeneinlagen der<br />
<strong>Volksbank</strong>en und <strong>Raiffeisen</strong>banken um 2,6 Prozent oder 14 Milliarden Euro auf 558 Milliarden Euro.<br />
Bilanzsumme der <strong>Volksbank</strong>en und <strong>Raiffeisen</strong>banken im stetigen Aufwärtstrend<br />
Die Bilanzsumme aller Kreditgenossenschaften hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,9<br />
Prozent auf 750 Milliarden Euro erneut erhöht. Dadurch erhöhte sich auch die durchschnittliche Bilanzsumme<br />
je Institut auf 681 Millionen Euro (im Vorjahr 651 Millionen Euro). Die Spannweite bei den Bilanzsummen<br />
reicht unter den Kreditgenossenschaften von knapp 14 Millionen Euro für die kleinste bis<br />
zu 38 Milliarden Euro für die größte Kreditgenossenschaft.<br />
Das Warengeschäft betrieben im zurückliegenden Geschäftsjahr noch 137 Institute – dies sind etwas<br />
mehr als 12 Prozent aller Kreditgenossenschaften – mit einer addierten Bilanzsumme von rund 44 Milliarden<br />
Euro. In den letzten zehn Jahren hat damit die Zahl der Banken mit Warengeschäft um mehr als<br />
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